BMW lanciert nächsten Frühling den 2er als M2. Mehr Fahrspaß dürfte von den Bayern aktuell kaum zu bekommen sein.
Der kleine Kraftprotz ist dabei weder optisch zurückhaltend noch schwach auf der Brust. Nicht umsonst wölben sie die Kotflügel vorn fünf und hinten sogar acht Zentimeter weiter über die 19-Zöller: Satte 370 PS spendiert BMW dem M2 aus einem turbogeladenen Reihen-Sechszylinder mit 3 Litern Hubraum.
Die ganze Kraft geht traditionell an die Hinterräder, und nur dorthin. Ohne qualmende Reifen gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden, Ende ist erst bei abgeriegelten 250 Stundenkilometern. Und BMW verspricht Rennwagen-Sound auf dem ganzen Weg in den Begrenzer. So böse wie das Auto, dürften begeisterte BMW-Fans nur beim Preis schauen. In Deutschland startet der M2 bei 56.700 Euro, und einer langen Liste an Extras. In Österreich wird der Einstiegspreis schmerzhaft höher liegen. Eine Cabrio-Version des M2 könnte folgen. Fotos: BMW
Zu haben in limitierter Auflage um 95.000 Euro netto: Die deutsche GM-Tochter hat einen neuen Rennwagen im Angebot.
In letzter Zeit zeigte Opel primär mit Rallye-Programmen wie dem österreichischen Opel Corsa OPC Rallye Cup im Motorsport Flagge. Der Astra TCR auf Basis der brandneuen Generation von Opels Kompaktmodell wird jetzt auf den Rennstrecken der Welt Fahrzeugen wie dem SEAT Leon Cup Racer oder auch dem VW Golf Konkurrenz machen.
Die TCR ist eine im Aufschwung befindliche Klasse, für die aktuell neue Meisterschaften (z.B. auch eine in unserem deutschen Nachbarland) und eigene Klassen in verschiedenen Endurance-Serien geschaffen werden.Auch für Langstrecken-Einsätze bis hin zu 24-Stunden-Rennen ist das Fahrzeug tauglich. Angetrieben wird der 1.200 Kilo schwere Fünftürer von einem Zweiliter-Turbomotor mit 330 PS (limitiert durch „Balance of Performance“) und Drehmoment von 420 Newtonmetern. Geschaltet wird per Lenkrad-Paddles ein sequentielles Sechsgang-Renngetriebe.
Alles außer bequem
Motorsport-Features sind z.B. 100-Liter-Sicherheitstank, Zweischeiben-Sintermetal-Kupplung, automatisiertes Zwischengassystem, einstellbares Fahrwerk oder die vom Cockpit aus verstellbare Bremsbalance. Die Bremsen an sich: 378 Millimeter-Scheiben und Sechskolben-Bremssättel vorne, sowie 265 Millimeter und Zweikolben-Sättel hinten. Was es nicht gibt: ABS und Stabilitätskontrolle. Die Aerodynamik-Anbauten (Frontsplitter, Heckflügel) sind laut TCR-Reglement normiert. Das Interieur fällt weniger kuschelig aus als im Serien-Astra, dafür umso sicherer, mit Überrollkäfig und Schalensitz. Gebaut werden die Renn-Astra beim deutschen Team Kissling Motorsport, die Tests gehen noch heuer weiter; ab März sind die ersten Fahrzeuge bei den Kunden. Der Preis: 95.000 Euro zzgl. MwSt.
Mit dem Lexus GS-F will die Toyota-Edeltochter auf den Zug der schnellen Premium-Mittelklasse-Limousinen aufspringen.
Sportliche Autos ohne Turbomotor sind mittlerweile selten geworden. So gesehen ist der Lexus GS in der neuen F-Version doppelt exotisch: Das Spitzenmodell der hierzulande selten anzutreffenden Businessbaureihe wartet mit einem frei saugenden, 488 PS starken V8-Benziner auf.
Nach dem Start überrascht der fünf Liter große Sauger zunächst – denn so manierenfrei wie mancher Sportsmann der Konkurrenz benimmt sich das Kraftpaket nicht. Während E-Klasse AMG oder auch M5 dreckig aus ihren Trompeten keifen und sprotzeln, bollert der Lexus zwar unverkennbar wie ein V8, doch mit japanischem Understatement. Nur wenn man die Maschine über die 4.000-Touren-Schwelle bringt, wird der Innenraum plötzlich von einem metallischen Summen geflutet.
Dazu haben die Techniker dem GS-F ein Fahrwerk verpasst, das den 1,8-Tonner trotz des schweren Brockens auf der Vorderachse auch in schnellen Wechselkurven überraschend kompakt und agil erscheinen lässt, aber auch ausreichend Restkomfort für die Langstrecke bietet. Die direkte E-Servolenkung arbeitet straff und präzise, der Kranz liegt gut in der Hand. Üppige und anschmiegsame Sportsitze halten die Passagiere auch dann in der Mittelbahn, wenn der Fahrer sich in puncto Querbeschleunigung den physikalischen Grenzwerten nähert. Nicht ganz überzeugen kann die Achtgangautomatik, die im Standardmodus sehr früh und im Sportmodus extrem spät schaltet – hier wäre eine mittlere Einstellung wünschenswert.
In Sachen Fahrerassistenz spielt der GS-F die gesamte Klaviatur vom Pre-Crash-System, das zum Beispiel die Fenster vor einer Kollision schließt, über Spurhalte-Kontrolle bis hin zur Verkehrsschild-Erkennung. Allerdings geistern immer noch eine Menge Knöpfchen im Cockpit herum und die Bedienung ist bisweilen ein wenig umständlich. Es braucht eine Weile, bis man mit dem sportlichen Businessliner klar kommt. Am Ende ist der Lexus GS-F aber ein durchaus gelungener Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Der Preis: rund 100.000 Euro. Fotos: Lexus
Der Wohnbau auf Rädern geht unverdrossen weiter: Die Alleskönner unter den Autos sind noch immer im Trend, mit neuen Varianten.
2017 steht die dritte Generation des BMW X3 beim Händler, als erstes Modell aus BMWs neuem, flexiblem SUV-Chassisbaukasten. Das bringt mehr Platz und Variabilität im Innenraum. Optisch bleibt er ein X3, auch die einteilige Heckklappe überlebt. Der M bekommt den Biturbo-Reihensechszylinder. Eine Kampf-Hybrid-Version verteilt gewaltige 700 Nm auf alle vier Räder.
Erst den Großen, dann den Kleinen, das hat schon für Porsche funktioniert! Der Jaguar E-Pace soll Ende 2017 Jagd auf den Porsche Macan machen. Er ist die kleinere Ergänzung zum großen F-Pace, der heuer auf den Markt kommen wird. Die Technik stammt vom neuen XE oder Land Rover Evoque. Der E-Pace könnte in Österreich bei Magna Steyr produziert werden.
Daimler meint es mit den SUV-Coupés bitterernst: Zwei Jahre nach dem dicken GLE-Coupé folgt Ende 2016 der kleinere Mercedes GLC Coupé. Er soll vorwiegend gegen den BMW X4 kämpfen, aber auch Porsche Macan sowie Audis Q6 und TTQ sind Konkurrenten. Die Motoren und Assistenzsysteme kennen wir aus dem „normalen“ GLC.
Ende 2017 startet der komplett neue Volvo XC60. Er wächst nur wenig und ist damit ideal zwischen dem künftigen XC40 und dem XC90 positioniert. Mit Macan und E-Pace trifft die zweite Generation auf gewachsene Konkurrenz. Technisch ist der XC60 mit dem XC90 und dem neuen S90 verwandt. Angetrieben wird das SUV hauptsächlich von Vierzylinder-Turbo-Motoren, aber auch Turbos mit drei Zylindern hat Volvo im Produktionsplan. Illustrationen: Reichel Car Design
Toyota liefert den Land Cruiser in Zukunft mit einem 2,8-Liter-Turbodiesel aus. Das neue Aggregat ersetzt den bisherigen Dreiliter.
Toyota ersetzt ab sofort bei seinem 4×4-Flaggschiff, dem Land Cruiser, den 190 PS starken Dreiliter-Diesel durch einen 2,8 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel mit 177 PS. Der neue Motor verbraucht laut den Japanern um neun Prozent weniger Sprit (7,4l/100km) als das Vorgängeraggregat und erfüllt die Abgasnorm Euro 6. Erhältlich ist der neue Selbstzünder wahlweise mit Sechsgang-Automatik oder manueller Schaltung. In Verbindung mit dem neuen Automatikgetriebe erreicht er zwischen 1.600 und 2.400 U/min ein maximales Drehmoment von 450 Nm und beschleunigt den Land Cruiser in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Ist der 2,8-Liter-Turbodiesel an das manuelle 6-Gang-Getriebe gekoppelt, erreicht er sein maximales Drehmoment von 420 Nm zwischen 1.400 und 2.600 U/min. Den Sprint auf 100 Kilometer absolviert diese Version in 12,1 Sekunden. Der Einstiegspreis für die 3-türige PKW-Variante liegt bei 46.285 Euro und ist somit unverändert zum Vorgängermodell. Fotos: Toyota
Zurück in Arizona: Hyundai hat dem erneuerten Mittelklasse-SUV den ursprünglichen Namen wieder zuerkannt.
Das vom ehemaligen Audi-Chefdesigner Peter Schreyer neu gezeichnete Mittelklasse-SUV der Südkoreaner darf zumindest namentlich wieder einen Hauch vom Wilden Westen versprechen. Es heißt nicht mehr ix35, sondern, wie schon bis 2010, wieder Tucson, wie die Stadt in Arizona. Und er will ins Premium-Segment aufrücken. Dafür wurde der Euro-Koreaner auf eine neue Plattform gestellt.
In der Länge um 6,5 Zentimeter gewachsen, bleibt er mit 4,475 Metern noch in dem Bereich, der als kompakt gilt. Drei Zentimeter mehr Breite und ein Zentimeter weniger Höhe machen ihn optisch breitschultriger und rücken ihn bewusst näher an seinen ebenfalls erst vor kurzem frisch renovierten größeren Bruder Santa Fe. Dies und der auf 2.670 Millimeter verlängerte Radstand bringen Raumzugewinn für Passagiere und Gepäck: Bei aufrechter Fondbank passen 513 Liter ins Ladeabteil, mit umgelegten Rücksitzlehnen können es bis zu 1.503 Liter sein. Bei der Interieur-Einrichtung leisteten sich die Hyundai-Stylisten keine Experimente. Und die Anordnung sowie die Bedienung der Instrumente und Steuerungen sind auf europäischem Standard-Niveau.
Leise, ganz leise
Spürbar verfeinert sind Fahrwerk und Lenkung. Auch an der Geräuschdämmung wurde gearbeitet. Kaum ein Außen- und gar kein Innengeräusch stört den Country&Western-Hörgenuss. Daran beteiligt ist die Abstimmung der Motoren. Mit zwei Benzinern (1,6 Liter, mit und ohne Turbo) sowie zwei Dieseln (1,7 und 2,0 Liter) stellt Hyundai in Österreich eine Leistungsskala zwischen 115 und 185 PS zur Auswahl. Trendgerecht gibt‘s Front- und Allradantriebsvarianten, nur der stärkste Selbstzünder mit 185 PS ist ausschließlich als 4WD orderbar.
Getriebe: Wie gehabt ist je nach Motorisierung und Ausstattung entweder eine exakte manuelle Sechsgang-Schaltung oder eine etwas träge agierende Sechsstufen-Automatik orderbar. Neu ist ein selbstentwickeltes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das beim ersten Kennenlernen mit Schalt-Bereitschaft und Geschmeidigkeit positiv aufgefallen ist. Auf der Höhe der Zeit sind im Tucson jetzt Infotainment, inklusive Smartphone-Integration, und Sicherheitstechnik z.B. mit Fußgängererkennung und Querverkehrswarner. Der Preis: ab 23.990,- Euro. Fotos: Hyundai
Aber der Größere gibt sich betont vernünftig, der Kleinere setzt auf das gewisse bisschen Fahrspaß extra: Unterwegs mit Corsa und Adam S.
Das neue Marken-Styling, das der Adam erstmals gezeigt hat, wurde am Corsa vor allem an der Vorder- und Hinteransicht umgesetzt, mit Schlafzimmerblick und breitem Lächeln. Erkennbar ist die Verwandtschaft mit dem Vorgänger, vor allem beim Dreitürer mit seinen charakteristischen, spitz zulaufenden hinteren Seitenfenstern.
Um 17.100,- Euro Aktionspreis gibt es die Testversion „Color“ mit Einliter-Dreizylinder; serienmäßig an Bord sind unter anderem Klimaanlage, Tempomat,, 17-Zoll-Räder und einiges mehr. Das Testmobil glänzte mit Goodies wie OPC-Line-Optik innen und außen sowie Fahrspur- und Fernlichtassistent, Front- und Heckkamera, Kollisionswarner usw. Das treibt den Kaufpreis um knapp 4.900,- Euro in die Höhe. Der Motor mit Direkteinspritzung und Turbo hält sich klanglich zurück und gibt sich trotz geringer Kubatur elastisch. Die Schubkraft von unten heraus ist akzeptabel, und er dreht glücklich bis weit über 5.000 Touren. Beim Verbrauch merkt man’s etwas; statt der angekündigten 4,9 Liter notierten wir deren 6,2.
Nörgelei
Corsa-Erwartungen werden beim Fahrverhalten erfüllt (sehr erwachsen und trotz Sportfahrwerk bequem), bei der Schaltung (präzise, etwas weitläufig) und bei der Ergonomie (prima auch für Menschen ober- und unterhalb der Normgröße). Zu bekritteln gab es doch etwas, und zwar bei beiden Fahrzeugen, nämlich die Konnektivität.
Das Infotainment-System spiegelt die Funktionen des Smartphones, mit Bedienung via Touchscreen. Oder es soll das tun; mit manchen Android-Telefonen klappte die Verbindung gar nicht, die Navi-App schrie ständig nach einer nicht existenten neueren Lizenz. Das iPhone vertrug sich mit dem System besser, es quittierte aber wegen Überhitzung (Sonneneinstrahlung in der Windschutzscheibe) den Dienst…. – für uns wirkte das alles noch etwas unausgereift. Auch die Reaktion von Touchscreen und Sensortasten war generell etwas langsam.
Red’n’Roll: Adam S
Gleiches Gewicht (1.162 Kilo), anderes Fahrerlebnis: Im Adam S arbeitete ein 1,4l-Vierzylinder „made in Austria“ mit 150 PS, die aktuelle Top-Motorisierung für Opels Kleinsten. Die Farbe: „Red’n’Roll“. Der Listenpreis, inklusive Performance-Fahrwerk, Klimaautomatik und einigem mehr: 18.390,- Euro. Etwas über 4.700,- Euro muss man für die Test-Extras wie Recaro-Sportsitze, Licht- und Regensensor, Parkassistent vorne und hinten etc. drauflegen.
Für ein kleines Auto viel Geld, aber Stil geht vor Größe. Die Sitze sind für den Alltag fast übertrieben, sie haben neben Seitenhalt und Rückenstütze auch den gewissen Showfaktor. Zwei Personen finden bequem Platz, in Reihe 2 wird es jedoch knapp, und der Kofferraum ist, sagen wir: klassentypisch. Mit 35 PS mehr ist der Fahrspaß natürlich etwas ausgeprägter, dazu kommt ein deutlich strafferes Fahrgefühl (manchen vielleicht schon zu straff) und direktere Lenkung. Den Längsrillen läuft er mit den 18-Zoll-Sportpatscherln gerne nach. Beim Verbrauch lagen wir mit 6,8 Litern im Durchschnitt deren 1,5 über dem Werks-Wert (5,3 l). Wer das flexible Allzweck-Werkzeug braucht, sollte zum Corsa greifen, für Heiterkeit ist der stärkere Adam S zuständig. Fotos: Robert May
Opel Corsa 1.0 Turbo Ecotec
Motor: Dreizylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader Hubraum: 999 ccm Leistung: 85 kW/115 PS bei 5.000 U/Min. Drehmoment: 170 Nm bei 1.800-4.500 U/Min. Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h 0-100 km/h: 10,3 Sekunden Verbrauch (Werk): 4,9 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 6,8 l auf 100 km CO2: 115 g/km Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe Reifen: 215/45 R17 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse Bremsen: vorne Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen; ABS, ESP Leergewicht: 1.162 kg Tankinhalt: 45 l Preis: 17.100,- Euro Preis des Testwagens: 22.069,03,- Euro
Opel Adam S
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader Hubraum: 1.364 ccm Leistung: 110 kW/150 PS bei 4.900 U/Min. Drehmoment: 220Nm bei 2.750-4.500 U/Min. Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h 0-100 km/h: 8,5 Sekunden Verbrauch (Werk): 5,9 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 7,0 l auf 100 km CO2: 139 g/km Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe Reifen: 225/35 R18 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1.162 kg Tankinhalt: 35 l Preis: 18.390,- Euro Preis des Testwagens: 23.095,26,- Euro
Land Rover ersetzt mit dem Discovery Sport den Freelander – der Neue beweist sich als Meister des Asphalts, und er schlägt sich auch „offroad“ mehr als wacker.
In Klassen segmentiert ist die Autowelt: Die EU-Nomenklatur teilt Pkws ein in A bis F (Klein- bis Luxuswagen), in S für Sport und M für Mehrzweck. Dazu kommt J für Offroader und SUVs, also „sport utility vehicles“ oder sportliche Nutzfahrzeuge – ein Segment, das sich für Hersteller aller Preisklassen als höchst nützlich erweist, weil man dort noch ein bisserl was verdienen kann.
Und es verzeichnet nach wie vor Zuwächse; einen wesentlichen Beitrag dazu leistet Land Rover. Neben dem Urtier Defender, dem Range Rover und dem Discovery gehört der Freelander zu den Typen, die die Klasse der SUVs quasi miterfunden und entscheidend mitgeprägt haben – als kompaktes Einstiegsmodell in die Klasse und auch in die englische Automobil-Philosophie. Jetzt ist der Freelander aber Geschichte.
Familienvater
Die Erbfolge tritt einer an, der gleichzeitig eine neue Modellfamilie gründet. Mit renommiertem Namen: Discovery, allerdings mit dem Zusatz „Sport“. Er ist ein direkter Bruder des Evoque, teilt sich mit ihm die Plattform und in groben Zügen auch das Styling des Vorderwagens; er ist jedoch robuster eingerichtet und offeriert ungleich üppigeren Passagier- und Laderaum.
Als Antriebe sind Reihen-Vierzylinder implantiert: 2,0l-Benziner und 2,0l- sowie 2,2l-Diesel in einer Leistungsbandbreite zwischen 150 und 240 PS, gekoppelt je nachdem an ein sechsgängiges Schalt- oder ein neunstufiges Automatikgetriebe. Bis auf den kleinsten Selbstzünder (demnächst verfügbar, ab 33.350 Euro) ist 4×4 an Bord, je nach Version permanent ausgelegt oder mit bedarfsgerechter Zuteilung der Antriebsleistung, von Vorderrad- bis Allradantrieb. Das nennt sich dann „Active Driveline“. Fixer Bestandteil des 4×4-Systems ist, ähnlich wie im Rangie, das „Terrain Response“-Programm; es offeriert je nach Variante bis zu fünf Fahr-Modi, von „Normal“ über „Gras/Schotter/Schnee“ und „Schlamm“ sowie „Sand“ bis „Dynamic“.
Island und Wörthersee
Dass der Discovery Sport mit unwegsamen Bedingungen umgehen kann, hat er zu Beginn des Jahres in Island ebenso beweisen dürfen wie auf unserem heimischen Boden, im Rahmen der Qualifikation für die Land Rover Experience-Tour. Diese führt im Herbst ins Northern Territory von Australien. Dort ist mit dann Sicherheit noch viel mehr Gatsch zu erwarten als auf dem teils bereits ordentlich „tiefen Boden“ am Offroad-Traingsgelände des ÖAMTC in Saalfelden.
Dass der junge Engländer auch auf Asphalt überzeugende Figur machen kann, zeigte er uns im Dickicht der Wiener City und auf dem Weg zum Wörther See. Sowohl auf der Ringstraße als auch auf der Kärntner Parade-Promenade erntete der Discovery Sport freundlich-wohlwollende Blicke. Dank seines eleganten und völlig unarroganten Auftretens bewies er sich als klassenübergreifend populär. Dabei behält man stets die Karosserie-Übersicht, auch in verwinkelten Parkgaragen.
Auch für Hinterbänkler
Angetreten zum Test ist er mit mehr als kommoder Top-Ausstattung, inklusive Winter- und 5+2-Sitze-Paket. Ersteres erwies sich angesichts des mörderischen Sommers als etwas übertrieben. Auf den im Kofferraumboden versenkbaren Sitzen der Reihe 3 kann man es als Erwachsener zumindest auf kurzen Strecken einigermaßen gut aushalten. Außer Atem kommt das 2,2 Liter große Dieseltriebwerk selbst bei voller Besetzung nicht.
Und auch das Fahrwerk beginnt nicht zu stöhnen. Die neunstufige Automatik ist ein stets bereiter Begleiter. Stichwort Sport: Diesem Anspruch kann der neue Disco durchaus Genüge tun: Die Präzision von Federung und Lenkung macht’s möglich, etwa den kurvigen Wechsel-Abschnitt der Südautobahn sehr engagiert sportlich zu durchwedeln. Der günstigere Evoque? Falsche Frage! Der Land Rover Discovery Sport ist, was er ist: Ein klassenloser Gesellschafter, auf der fashionablen Promeniermeile ebenso zuhause wie am gatschigen Waldpfad. Fotos: Robert May
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader Hubraum: 2.179 ccm Leistung: 139,7 kW/190 PS bei 3.500 U/min Drehmoment: 420 Nm bei 1.750/min Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h 0-100 km/h: 8,9 Sekunden Verbrauch (Werk): 6,3 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 7,7 l auf 100 km CO2: 166 g/km Getriebe: Neungang-Automatik Reifen: 235/60 R 18 Kraftübertragung: Allradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung, hinten Mehrlenker-Hinterachse Bodenfreiheit: 212 mm (Standard-Niveau) Böschungswinkel v/h: 25°/31° Rampenwinkel: 21° Wattiefe: 600 mm (max.) Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet Leergewicht: ab 1.755 kg Tankinhalt: 65 l Preis: 62.883,- Euro Preis des Testwagens: 75.363,- Euro
Gestern präsentierte die Lohnwerke GmbH den nunmehr serienreifen Elektroroller Lea. Nach über 60 Jahren findet nunmehr der legendäre L125-Rollers einen zeitgemäßen Nachfolger.
Die Lohnerwerke wurden 1821 in Wien gegründet. Erst für den Kutschenbau, man belieferte den Hof und die Aristokratie der gesamten k. u. k. Donaumonarchie, – 1900 baute man das erste Hybrid-Auto der Welt, den Lohner-Porsche, später für Flugzeuge, Mopeds und Motorroller wurden die Lohnerwerke zur Kultmarke. 2010, nach 40 Jahren Unterbrechung der Firmengeschichte, folgte die Neugründung als start-up durch Andreas Lohner. Das Ergebnis sind zweisitzige E-Bikes und Roller für das Leben im urbanen Raum, mit Elektroantrieb, leise, leidenschaftlich, ästhetisch und abgasfrei. Der Designer Valentin Vodev hat zwar Charakteristika des L125 aufgegriffen, aber vollkommen neu interpretiert. Bei der Heckpartie ist er völlig neue Wege gegangen. Die Formensprache des L125 ist mit der Lea zeitgemäß geworden, sie ist und bleibt Kult. Die Lea ietet ein geräumiges Staufach im Bug für Handy, Six-Pack und Vieles mehr, dazu Platz, und das ist ziemlich einzigartig, für zwei Vollvisier-Helme im Heck, somit also während der Fahrt ein ideales Staufach für Aktentasche, Shopping-Bag und Tablet. Große Seitenflächen, ein imposanter Bug, die einzigartig elegante Linienführung lässt die Lea aus der Masse der Alltags-Scooter hervorstechen, der Roller wirkt solide und stabil, vermittelt Sicherheit, zeigt sich vornehm und elegant, demonstriert die Vorliebe für Design und echte Formensprache ihres Fahrers. Die Lea wurde rund um die Technik konstruiert und designed. Der Rahmen ist von Anfang an auf die Anforderungen der Elektromobilität abgestimmt. Tragender Teil des Rahmens ist der Batteriekasten und liegt zwischen den beiden Rädern. Somit hat die neue Lea einen tiefen Schwerpunkt. Dies verleiht ihr ein einzigartig ruhiges und sicheres Fahrverhalten, dass das Cruisen durch die Stadt zum vergnüglichen, leise, leidenschaftlichen Erlebnis werden lässt. Mit einer Motorleistung von 6 kW bringt es der 173 kg schwere Roller auf eine Spitzengeschwindigkeit von 85 km/h, und gehört in die vergleichbare 125er-Klasse. Dank des Batterieinhalts von 3,6 kWh wird eine komfortable Reichweite von 80 – 100 km erreicht. Die Lea wird mittels des integrierten Ladegeräts und dem selbstaufrollenden Ladekabel in 3,5 Stunden über jede herkömmliche Haushaltssteckdose voll aufgeladen. Der Preis liegt bei 9.900 Euro inkl. Steuer. Bestellungen können online unter www.lohner.at getätigt werden. Fotos: Lohner
BMW präsentiert in Tokio den M4 GTS. Im Frühjahr 2016 wird das Coupé mit etlichen Innovationen in Serie gehen, es bleibt aber eine Seltenheit.
BMW rollt den M4 GTS auf das Messeparkett der Tokyo Motor Show 2015. Das mattgraue Coupé mit knalligen Akzenten in Orange, dickem Heckspoiler und bedrohlich herausstechendem Frontsplitter in Sichtcarbon erinnert an das Produkt eines Edeltuners. Doch es ist das neueste Sondermodell der BMW M GmbH auf Basis des M4 (F82).
Der Nachfolger des M3 GTS/CRT (2010/2011) wird ab März 2016 zu haben sein – wieder in einer limitierten Stückzahl (700 Exemplare), erstmals aber auch außerhalb von Europa, in Japan und den USA. Mit 142.600 Euro wird der GTS knapp doppelt so teuer wie der Basis-M4. Dafür bekommt der Kunde natürlich mehr als die hammerscharfe Lackierung Frozen Dark Grey metallic oder die Schmiedefelgen in Acid Orange. Für den imposanten Aufpreis bekommt die nur doppelsitzige Sonderserie des BMW M4 GTS nicht nur ein umfangreiches Spoilerpaket rundum, sondern auch eine Leistungsspritze auf längst überfällige 500 PS und 600 Nm maximales Drehmoment zwischen 4.000 und 5.500 U/min. Die Leistungsspritze wird Dank einer Wassereinspritzung ermöglicht, die die Ansaugtemperatur spürbar senkt und die Verbrennung des Kraftstoffs im doppelt aufgeladenen Dreiliter-Reihensechszylinder mit einer höheren Leistungsausbeute vollzieht.
So schafft der Bayer den Spurt 0 auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Deutlich wichtiger als der Normverbrauch von 8,3 Litern auf 100 Kilometern dürfte für den potenziellen Kundenkreis die Nordschleifenzeit sein. Eine Umrundung der „grünen Hölle” schafft der 1.585 Kilo schwere M4 GTS in 7:28 Minuten. Für beste Rundenzeiten sorgen nicht nur die Mischbereifung, sondern auch ein in Zug- und Druckstufen verstellbares Fahrwerk sowie die Karbonbremsanlage und verstärkte Stabilisatoren. Mit seinem sportlichen Anspruch hält der BMW dabei nicht hinter dem Berg. So gibt es nicht nur Spoiler und Schweller wohin man auch schaut, einen verstellbaren Heckflügel für maximalen Anpressdruck und eine brüllende Sportauspuffanlage, sondern auch zahlreiche Leichtbaukomponenten.
So sind unter anderem Motorhaube, Dach, Frontsplitter, sowie Heckspoiler und Heckdiffusor aus kohlenstoffverstärktem Kunststoff gefertigt. Mit dem optionalen Clubsportpaket gibt es zusätzlich kostenlos Überrollbügel, Sechs-Punkt-Gurte und Feuerlöscher. Fehlt nur noch die Jahreskarte für die Nordschleife. Dann kommen nochmals 1.650 Euro hinzu. Fotos: BMW