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Monat: Mai 2017

Neuer Elektro-Rekord am Nürburgring

Fast wie die Gruppe C

Starkstrom in der Grünen Hölle: ein chinesisches Supercar kratzt an der ewigen Bestmarke – ganz ohne Benzin.

Sie erinnern sich sicher: 1983 rockte die Gruppe C zum letzten Mal die Nordschleife. Gefahren wurde die Variante mit „Abschneider“ vor Start und Ziel (damals wurde gerade am neuen Grand-Prix-Kurs gearbeitet), und das deutsche Wunderkind Stefan Bellof schrieb sich in die Geschichtsbücher ein.
Seine 6:11,13 im Training blieben inoffiziell, aber mit 6:25,91 Minuten drehte er die schnellste Rennrunde aller Zeiten am 20,832 Kilometer langen Kurs. Sein Werkzeug: ein Porsche 956, damals das modernste Rennauto seiner Zeit.
Die Kurzfassung der Nordschleife wird auch heute für Publikumsfahrten und Rekordversuche genutzt. Die Firma NextEV unternahm mit ihrem elektrischen Supercar NIO EP9 den zweiten Anlauf. eine 7:07 bei Schlechtwetter hatte man bereits in der Tasche.
Bei 1.340 PS auf den Rädern und der ausgewiesenen Nordschleifen-Expertise des Schotten Peter-Dumbreck hinterm Lenkrad war die neue Bestmarke an sich noch keine Überraschung.Aber die Zeit!

Foto: NIO
Foto: NIO

Hätte man 1983 irgendwem erzählt, dass ein E-Mobil – noch dazu ein chinesisches – einmal eine Ring-Runde unter 7 Minuten drehen wird, hätte man brüllendes Gelächter geerntet. Bumm: 6:45,90.
Vom NIO EP9 mit Voll-Carbon-Chassis und vier E-Motoren (Reichweite laut Werk; 427 Kilometer oder 20,5 Ring-Runden) werden jetzt nochmals zehn Exemplare auf Bestellung aufgelegt.
Zwischen Hoher Acht und Silicon Valley: Als globales Startup arbeitet NextEV mittlerweile in Kalifornen an so spannenden Dingen wie Elektro-SUVs und autonomen Fahrzeugen.

Film über Ferruccio Lamborghini in Arbeit

Legendentreffen

Traktoren, Sportwagen, Wein: Den Bologneser Unternehmer soll niemand anderer spielen als…

…ein kaum ergrauter Feschak aus Spanien: Antonio Banderas. Seine Zeiten als Kassenmagnet sind schon ein paar Jahre her; etwas Besseres als „Expendables 3“ sollte bei diesem Projekt jedoch allemal herauskommen.
Arbeitstitel des Films ist „Lamborghini: die Legende“ – da geht noch was! Die Story nach dem Buch von Tonino Lamborghini ist allemal interessant genug. Der „Cavaliere del lavoro“ baute Hubschrauber ebenso wie Heizungen und war begeisterter Winzer.
Am bekanntesten sind die Autos und Traktoren, die heute noch seinen Namen tragen; von diesem Unternehmensteil musste er sich jedoch schon Anfang der 1970er trennen. (die Firmengeschichte gäbe auch einen spannenden Film ab.)
Banderas ist nicht der einzige große Name, mit dem die Produzenten Propaganda machen. Für Lamborghinis „Rivalen“ Enzo Ferrari ist Alec Baldwin vorgesehen. Aktuell ist er auf US-Präsidenten mit orangem Teint spezialisiert. Zwischenfrage unsererseits: waren wirklich keine Italiener zu bekommen?

Eine Million Porsche 911 aus Zuffenhausen

Er läuft, und läuft, und läuft

Der 911 ist eine der größten automobilen Erfolgsgeschichten im Sportwagenbereich; nun wurde das einmillionste Modell gefertigt.

Er ist der Inbegriff des alltagstauglichen Seriensportwagens, Stil-Ikone, unverwechselbares Gesicht und Herz der Marke Porsche: der 911. Heute ist in Zuffenhausen das einmillionste Exemplar vom Band gelaufen – ein Carrera S in der Individualfarbe Irischgrün und mit zahlreichen exklusiven Sonderumfängen in Anlehnung an die ersten Ur-Elfer von 1963. Unverändert ist der Zweitürer das strategisch wichtigste Modell in der Produktpalette und trägt maßgeblich dazu bei, dass Porsche einer der profitabelsten Automobilhersteller der Welt ist.

Foto: Porsche
Foto: Porsche

Dr. Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, begleitet die Entwicklung des 911 von der ersten Stunde: „Vor 54 Jahren durfte ich mit meinem Vater die ersten Fahrten über die Großglockner-Hochalpenstraße machen. Dieses Gefühl in einem 911 genieße ich immer noch wie damals. Denn die Kernwerte unserer Marke sind heute dank des 911 so visionär wie seit dem ersten Porsche 356 Nummer 1 aus dem Jahr 1948.“
Foto: Porsche

Der Porsche 911 hat eine neue Kategorie begründet und fährt unverändert an der Spitze des Premium-Sportwagensegments. Alleine 2016 wurden weltweit 32.365 Fahrzeuge ausgeliefert. Dennoch hat er sich über die Jahrzehnte seine Exklusivität bewahrt und ist zum begehrten Sammlerstück geworden. Die Qualität eines 911 ist legendär. Über 70 Prozent aller jemals gebauten 911 sind heute noch fahrbereit.
Foto: Porsche

Sein Mythos speist sich auch aus unzähligen Erfolgen im Motorsport. Für die Straße und die Rennstrecke –kein anderer Sportwagen verkörpert dieses Erfolgsrezept wie der 911. Über die Hälfte der 30.000 Rennsiege von Porsche gehen auf sein Konto. Der Kundenrennsport begeistert Enthusiasten rund um den Globus, die sich an unterschiedlichen Rennserien beteiligen.
Foto: Porsche

Einmalig ist auch, dass Porsche am Grundkonzept des Ur-911 unbeirrt festgehalten hat. „Allerdings haben wir den 911 immer wieder technologisch deutlich weiterentwickelt, ihn verfeinert und perfektioniert“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, „so ist er stets hoch modern und technisch innovativ geblieben. Darüber hinaus ist es uns gelungen, die Modellreihe sehr erfolgreich über Derivate zu verbreitern.“
Foto: Porsche
Foto: Porsche

Ein wesentlicher Erfolgsbaustein ist die Produktionsstätte am Stammsitz in Zuffenhausen. Hier werden sämtliche 911 gefertigt. Ein ausgeklügeltes Fertigungsprinzip erlaubt heute die Montage aller Zweitürer – 911, 718 Boxster und 718 Cayman – samt ihrer vielfältigen Derivate auf einer Linie. Die Montagearbeiter beherrschen bis zu 200 verschiedene Handgriffe und sichern mit ihrer Leidenschaft und ihrem Know-how die typische Porsche-Qualität.
Foto: Porsche

Der einmillionste 911 bleibt im Besitz der Porsche AG. Ehe er die Sammlung des Porsche Museums bereichert, macht er eine Weltreise und wird bei Roadtrips unter anderem in den schottischen Highlands, rund um den Nürburgring, in den USA oder China eingesetzt.

Unentdeckt: Smart Roadster mit manuellem Getriebe

Der Kuppler

Kurz, schmal und vor allem leicht: Über die Gründe für den kurzen Marktauftritt des Zweisitzers streiten Freund und Feind noch heute.

Zwischen Anfang 2003 und Ende 2005 liefen 43.091 kleine Schlupfporsche mit Dreizylinder-Turbo im Heck vom Band. 2003 war die Welt noch in guter Stimmung. Der Cabrio-Boom erlebte seinen Höhepunkt, die Finanz- und CO2-Panik war noch nicht erfunden.
Nach einem Schumacher-Sieg ging es den restlichen Sonntag raus auf die Straßen. Und wer bereits einen Smart Roadster sein Eigen nennen durfte, konnte exquisit wie der Weltmeister die Gänge am Lenkrad schalten und verwalten.
Was heute schon in einem spießigen Diesel-SUV keine Besonderheit mehr darstellt, war zur Markteinführung des Roadster noch ein freudig aufgenommenes Extra – die Schaltwippen am Lenkrad. Zuvor fand man dieses Gimmick nur in massiv teureren Sportwagen. Von deren Wimpernschlag-kurzen Schaltzeiten war man hingegen ziemlich weit entfernt.

Gangbarer Weg

Zwar konnte man sich mit etwas Feingefühl rasch an die Bedürfnisse und Wünsche des automatisierten Getriebes anpassen, die Kritik sollte aber nie ganz verstummen. Das restliche Setup gab im Grunde auch kaum Grund zum Meckern. Beim Schalten vom Gas Gehen verwirrt die Elektronik eher. Der nächst-niedrige Gang muss schon beim Anbremsen möglichst früh gewählt werden.

Foto: Bernhard Reichel

Fachkundige Fans konnten sich rasch und erstaunlich professionell selbst helfen. Neue Kupplungssets, Software und verstärkte Aktuatoren, welche die Kupplung elektrisch betätigen, bringen akzeptable Ergebnisse. Mit übermäßig scharfer Software ließe sich die Schaltzeit drastisch weiter reduzieren, jedoch zu Lasten der Haltbarkeit. Getriebeschäden sind übrigens kaum vorgekommen.
Technisch war das vom fortwo übernommene Sechsganggetriebe sozusagen das Kontrastprogramm zum DSG, denn eigentlich ist es ein Dreiganggetriebe. Es besitzt nur drei Gangräder für den Vorwärtstrieb, die jeweils doppelt übersetzt werden und noch ein viertes Rad für den Retourgang. Nur so ließ sich der spärliche Raum optimal nutzen, da durch die geringe Anzahl an Gangrädern die Hauptwelle besonders kurz ausfallen konnte.

Auto-MacGyver

Dass Marktpotential für eine Schaltversion vorhanden war, erkannte der Haustuner BRABUS bereits 2004, als sich die Roadster noch wie warme Semmeln verkauften. Angedacht war vor allem ein Umrüst-Kit. Ein erster Prototyp ließ nicht lange auf sich warten.
Das gelbe Roadster Coupé mit schicken und dicken 18-Zöllern war schon bei den Smartimes-Events in Österreich der Star. Beim näheren Hinsehen unterschied sich der Innenraum recht deutlich vom Serien-Roadster. Für einen Prototypen war der provisorische Mitteltunnel erstaunlich ansehnlich und sauber verarbeitet. Darüber thronte der Schaltknauf aus dem BRABUS Forfour.
Im Fußraum ging es wegen des dritten Pedals natürlich etwas beengter zu als gewohnt. Die edlen Alu-Auflagen auf den Pedalen waren bereits aus dem Zubehörkatalog bekannt. Angetrieben wurde der Prototyp natürlich von der 101-PS-Ausbaustufe von BRABUS.

Fünf Gänge, ein Ziel

Von außen gab es keine Hinweise auf die umgerüstete Technik. Unter dem Auto hingegen fallen gleich unbekannte schaltseilführende Hebel auf. Die Schaltseile sind kurioserweise länger als der Roadster selbst.

Foto: Bernhard Reichel
Foto: Bernhard Reichel

Denn sie mussten erst um das Getriebe nach hinten herum geführt werden, da der erste forfour – als einziger Smart bislang – über Frontantrieb verfügte und das fünfgängige Getriebe so für den Roadster leider verkehrt herum konzipiert gewesen wäre. Die Technik des forfour stammte damals übrigens noch vom Mitsubishi Colt.
Und wie fährt er sich nun? Etwas Gas beim Einkuppeln schadet nicht, denn manuell geschaltet ist das Turboloch doch spürbarer. Die Schaltwege sind zwar nicht so phantastisch kurz wie beim MX-5, aber sie gehen durchaus in Ordnung. Das Einlegen erfolgt mit dezentem Nachdruck.
Schnell macht das ganze harmonische Zusammenspiel so viel Fahrfreude, dass man vergessen könnte, dass es sich hier nur um einen Prototypen handelt. Neben dem bekannten kernigen Motorklang aus dem Heck pfeifen Wastegate und das neu entwickelte Schwungrad um die Wette.
Foto: Bernhard Reichel

Leider hatten die damaligen Entscheidungsträger einen Geduldsfaden wie jene des F1-Teams von Red Bull. Das Aus für die gesamte Baureihe kam viel zu früh. Der Prototyp und das Umrüstkit wurden nicht zu Ende entwickelt.
Auch viele weiteren Ideen von smart BRABUS blieben so auf der Strecke, wie unter anderem die Scheibenbremsen für die Hinterachse, die auch bei diesem Prototypen und beim V6 Biturbo eingebaut waren.

BMW G 310 R: Deutsche mit indischem Akzent

Frisch, resch, bayrisch

BMW ist mit der neuen G 310 R in die Hubraum-Niederungen von unter 650 ccm eingestiegen. Die junge Leicht-Bayerin ist ganz schön erwachsen.

Man könnte sagen, BMW backe jetzt kleinere Motorrad-Brötchen (auch wenn’s bei uns immer noch Semmel heißt), weil die Bayern mit der G 310 R in eine kleine(re) Hubraumklasse einsteigen. So gesehen trifft das durchaus zu: Der Einzylinder des kleinen Naked Bikes, bei dem das „R“ bei den Bayern traditionell „Roadster“ bedeutet, hat gerade einmal 313 Kubikzentimeter, aus denen 34 PS geholt werden.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Auf der anderen Seite stimmt das mit den kleinen Brötchen/Semmeln nicht wirklich: Denn mit dem Einsteiger-Bike, das die Kriterien für die Führerscheinklasse A2 erfüllt, sollen größere Brote gebacken werden, was die Verkaufs-Stückzahlen betrifft. Nicht nur auf den etablierten Märkten, ebenso und vor allem in den sogenannten Schwellenländern wie in Süostasien und Südamerika.

Asiatische Partnerschaft

Um das möglichst kostengünstig zu realisieren haben sich nun auch die Deutschen mit einem asiatischen Partner zusammengetan. In diesem Fall ist es die TVS Motor Company, einer der größten Zweiradhersteller in Indien.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Damit sich die kleine Bayerin optisch und technisch nahtlos in die Familie der großen Schwestern einreihen kann, hat BMW die Entwicklung von Design, Motor und technischer Basis – Chassis, Aufhängungen etc. – vor gut vier Jahren in Deutschland begonnen. Die Finalisierung wurde in Kooperation mit TVS in Indien durchgeführt und dort auch die Produktion etabliert.

Technische Anpassung

Im Prinzip hätte die G 310 bereits im Laufe des Vorjahres starten sollen. Doch um die gewohnte Produkt-Präzision und -Akkuratesse à la BMW zu erzielen, war eine Reihe von Anpassungen an europäische Standards nötig gewesen. Das Resultat: Optisch fügt sie sich nahtlos ins BMW-Erscheinungsbild ein. Bei aller Schlankheit wirkt sie voll erwachsen.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Fesch ist unter anderem die goldfarben eloxierte Upside Down-Gabel. Praktisch sollte sie sich mitte April im heimischen Kurvengeläuf vorstellen. Der geplante Saisonstart musste aber verschoben worden: Zum anvisierten Termin hatte sich die Landschaft rund um den Fuschlsee in Salzburg unter einer späten Schneedecke versteckt.

Ein Eisen wie damals

Vierzehn Tage danach hatte sich das Wetter aber doch auf Frühling eingependelt, und es war weitgehend trocken, wenn auch Temperatur-seitig noch reichlich frisch und resch. Solche Bedingungen kommen der 313-ccm-Roadster eher entgegen. Mit knapp 160 Kilo fahrfertig – für eine Bayerin ein Ultraleichtgewicht – scheut sie auch weniger freundliche Fahrbahnbedingungen nicht.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Sie ist, ganz so wie die umgänglich-unkomplizierten Einzylinder der 1970er- und 1980er-Jahre technisch eher einfach gestrickt, ohne Fahrhilfen (außer ABS, weil das mittlerweile sein muss). Doch macht genau das ihren puristischen Reiz aus – wie bei den Einzylinder-Eisen von damals.

Kleinflugzeug

Es mögen 34 PS nicht gerade nach Urgewalt klingen. Aber es ist das Aggregat überaus drehfreudig und feuert spontan fast übers ganze Drehzahlband munteren Antritt aus dem Monozylinder. Die homogen abgestimmten Federelemente arbeiten prompt und knackig. Sie teilen keine Tritte ins Kreuz aus, und es werden keine Schläge ans Manual weitergereicht. Das Einlenkverhalten ist dazu passend präzise und von gerade richtiger Akkuratesse.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Die Bremsen arbeiten ebenso kraft- wie wirkungsvoll. Der Sound erinnert ein wenig an ein Flugzeug, ein kleines. Die Sitzposition dürfte allen durchschnittlich groß gewachsenenen Menschen passen. Der Sattel ist 785 Millimeter hoch. Diese Fahreigenschaften sollte das erste Derivat der als kompletten Baureihe geplanten G 310 übernehmen: die auf – moderate – Offroadtauglichkeit ausgelegten GS- Version. Deren Sitz ist, bauartgemäß, mit 835 Millimetern etwas höher, was jedoch im Bedarfsfall mit einer niedrigeren Bank ausgeglichen werden kann.

Euro 4-Konformität

Auch die großen Brötchen des BMW-Einspur-Portfolios – ganze vierzehn an der Zahl – wurden frisch aufgebacken. Mit dem Modelljahr 2017 präsentiert sich nahezu die komplette Palette überarbeitet und upgedatet. Hintergrund ist die seit Jänner geltende und für Neuzulassungen verpflichtende Euro 4-Norm für Neuzulassungen. Das betrifft bekanntlich nicht alleine die Emissionswerte, sondern auch die Vorschrift einer Onboard-Diagnose. Das bedeutete das Aus für den 650-ccm-Einzylinder (der von Rotax stammte) und damit das Ende der vorangegangenen G-Serie.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Technisch adaptiert ist neben den Rollern C 650 GT und C 650 Sport sowie dem Elektriker C-Evolution das Marken-Flaggschiff, die flüssigkeitsgekühlte R 1200 GS. Sie ist außer in den Standard- auch in den Sonder-Editionen „Rallye“ und „Exclusive“ zu haben. Ebenso aktualisiert ist die F-Baureihe, mit 800 R, 800 GT (die mit dem Zahnriemen als Sekundärantrieb), 700 GS und 800 GS sowie 800 GS Adventure.

Weitere Derivate

Die Klassik-Interpretation der luftgekühlten Boxer-Baureihe, die R nine T, hat an Derivaten nochmals zugelegt. Zur „Scrambler“ kommt jetzt die Einstiegsvariante „Pure“, weiters die „Racer“ und die „Urban GS“.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Auf neuesten Stand gebracht wurden ebenso die Hypersportlerin S 1000 RR und ihre Schwestern, R sowie XR. Ein Update erhalten haben die großen Sechszylinder-Tourerinnen, K 1600 GT und GL. Im Laufe des Jahres kommen noch weitere neue Modellvarianten hinzu: wie bereits erwähnt die G 310 GS (im Herbst), des weiteren eine Nackt-Interpretation der K 1600, die „B“ (wie „Bagger“) und, als Krönung der Leistung und Leichtigkeit, die Carbon-Version der Supersport-Königin, die HP4 Race.

Rennsemmeln

Apropos Semmeln: Das Fahrwerk und die Bremsen der G 310 R fühlen sich an, als könnten sie mehr als 34 PS Leistung verkraften. Das dürfte auch bei der GS-Version so sein. Vielleicht reiht sich unter die in Aussicht gestellen weiteren Derivate eine aufgemotzte (oder aufmotzbare) Rennsemmel ein. Wäre bestimmt lustig.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Der Preis der G 310 R: ab 4.950 Euro. Der GS-Tarif ist noch nicht durchkalkuliert.
 

Vernunftbetont im B-Segment: Neuer Ford Ka+

B-Value

Über sich hinausgewachsen: Die Zeiten als Kleinstwagen sind vorbei, der dritten Generation des Ka gönnt Ford ein „Plus“.

Seit 1997 gibt es den Ka, und zuletzt war Österreichs Zuneigung zu ihm etwas abgekühlt. Im letzten vollen Modelljahr 2015 fanden knapp 300 Exemplare ein neues Zuhause. Diese Stückzahl möchte Ford noch heuer vom Nachfolger namens Ka+ unter die Leute bringen.

Foto: Ford
Foto: Ford

30 Zentimeter länger: Der Ka+ spielt jetzt eine Klasse höher – nämlich im B-Segment, wo auch der Fiesta zuhause ist. Der bleibt weiterhin im Sortiment, aber die betont preisbetonte Kundschaft („B-Value“) tritt er an den Ka+ ab.
Ein vollwertiger Kleinwagen mit großzügigem Raumangebot (mindestens 270 Liter Stauraum, und laut Hersteller ein Klassenprimus in puncto Platz im Fond) zu einem aggressiven Preis: wer Personalisierung, Design, Technik-Gadgets oder Mehr-PS wünscht, wird auf den Fiesta verwiesen.
Foto: Ford
Foto: Ford

Beim Ka+ hält der Hersteller es ganz simpel: zwei Motoren, zwei Ausstattungen (eine pro Motor), ein Body (fünf Türen), kein Diesel, keine Spompernadln. Der 1,2 Liter große Benziner mit vier Zylindern kommt in einer 70-PS-Variante mit der Basisausstattung „Ambiente“  ab 9.950 Euro. Die 85 PS starke Spielart des gleichen Motors zeigt sich als etwas kuscheligerer „Trend“ ab 11.450 Euro.
Serienmäßig sind kleine Nettigkeiten wie 15 Zoll große (Stahl-)Räder, lackierte Karosserieanbauten rundum, sechs Airbags, ESP, Nebelscheinwerfer, Fensterheber vorne  und einiges mehr. „Trend“ bringt darüber hinaus das markeneigene Konnektivitätssystem SYNC, Freisprecher und Klimaanlage. Eine kurz gehaltene Extra-Liste gibt’s auch: Tempomat, Einparkhilfe hinten und so weiter.
Zehn Prozent der bisherigen Fiesta-Kunden sieht der Importeur zum Ka+ wandern; im ersten vollen Modelljahr 2018 sollen 500 Stück in Österreich verkauft werden, 95 Prozent davon laut Fords Erwartungen wohl mit 85 PS.
Foto: Ford
Foto: Ford

Nur 99 Stück für Österreich: Dacia Duster Seek

Austrian Adventures

Die Renault-Tochter bringt speziell für den heimischen Markt eine limitierte Sonderserie des Bestsellers Duster auf den Markt.

Was braucht der österreichische Autofahrer zum Glücklich sein? Einen kraftvollen Dieselmotor, Allradantrieb, viel Platz und das für möglichst kleines Geld. Darum hat auch die rumänische Renault-Tochter Dacia ein „Österreich-Paket“ geschnürt, und bietet den Duster Seek an.

Foto: Dacia

Das auf 99 Einheiten begrenzte Sondermodell basiert auf der Ausstattungsstufe „Lauréate“ und wird vom 110 PS starken Dieselmotor angetrieben, wobei die Kraft via Allradantrieb an alle 4 Räder abgegeben wird. Dazu gibt es die Sonderlackierung in Thymian-Grün, sowie Strippings im Camouflage-Design, eine Einparkhilfe hinten und eigens angefertigte Einstiegsleisten – zu einem Preis von 19.290 Euro.

Neuvorstellung: SEAT Ibiza, Jahrgang 2017

Jungverführer

Es wird ein wegweisendes Jahr für SEAT – noch heuer kommt das erste Klein-SUV, ab Juni steht die fünfte Generation des Ibiza in den Schauräumen.

Der typische Ibiza-Fahrer ist eine Fahrerin, sie ist 24 Jahre jung, und sie steht auf rassige Spanier. Andere Kundschaft wird jedoch auch nicht weggeschickt! SEATs Kleinwagen schafft es vor allem in den neuesten Varianten, jüngere Autofahrer und Erstkäufer zu überzeugen. Mit der frischen Modellvariation soll der Stiefbruder Polo vom Kleinwagenthron gestoßen werden.
Vom Adoptivkind zum Musterschüler: Erstmals seit acht Jahren erwirtschaftete die Marke im Vorjahr ein Plus. „Keiner soll den Ibiza übersehen, wenn er im Kleinwagensegment ein Auto kaufen möchte“, gab sich SEAT-Chef Luca de Meo bei der Vorstellung selbstbewusst.

Foto: SEAT

Der Ibiza bildet neben dem Leon und dem Ateca einen von drei Eckpfeilern im Angebot des Unternehmens, auf die sich SEAT auch in Zukunft verlässt. Er punktet mit Ausstattung (Smartphone zum Herumfahren), Sicherheit (beruhigt besorgte Eltern) und dem Preis (schont deren Geldbörse). An diesen drei Eckpunkten hängt auch die fünfte Generation des Einsteigerautos.

Frauen- oder Männerauto?

Verwischte Grenzen zwischen Klein- und Kompaktklasse: Der Ibiza bekommt in der neuen Generation einen längeren Radstand (2564 mm, 98 mm länger als beim Vorgänger), mit einer Fahrzeuglänge von knapp über vier Metern ist er nur 20 Zentimeter kürzer als der SEAT Leon oder der Audi A3.
Insgesamt kommt der Neue kantiger und sportlicher daher. Die Räder sind größer dimensioniert, das Fahrzeug insgesamt breiter. Angeboten wird SEer mehr als Fünftürer, der Kombi fliegt aus dem Programm. Diese Käuferschicht soll SEATs zweite Geländelimousine, der Arona, ab Herbst ansprechen. Bis dahin soll der Ibiza bereits neue Absatzrekorde gebrochen haben.
Vier Ausstattungsvarianten werden angeboten. XCellence markiert die komfortable, FR die (tiefergelegte) sportliche Linie, beide haben serienmäßig Rundum-LED.

Was man braucht

Schon das Basismodell Reference hat das Wichtigste und ein paar Extras an Bord, von der Klimaanlage über Berganfahrassistent bis zum Frontassistenten. Das Österreich-Paket lockt mit Lenkrad- und Ganghebel in Leder sowie Acht-Zoll-Display.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Das Motorenangebot umfasst im schon laufenden Vorverkauf ausschließlich Dreizylinder-Benziner mit 75, 95 oder 115 PS, letzterer mit DSG. Der Diesel spielt bei SEAT traditionell kaum eine Rolle. Der schärfste Ibiza mit 150 PS kommt, wie auch der Selbstzünder, im Herbst. Die Erdgas-Variante ist für Firmen eine überlegenswerte Alternative.
Überraschungen? Nicht unbedingt. Das Autofahren neu erfunden? Nicht nötig. Ausstattungstechnisch bekommt man, was man vom spanischen Volkswagen erwartet. Die spannendsten Neuerungen sind ein Acht-Zoll-Touchscreen und die kabellose Telefon-Aufladeschale in der Mittelkonsole. Das Smartphone lässt sich problemlos mit dem Auto „connecten“ und vernetzt das Media System mit den eigenen Apps. Die Lautsprecher und der Subwoofer von Beats sorgen für Klänge wie im Wohnzimmer.

In Sachen Sicherheit

…bedient SEAT sich verschiedenster Systeme aus dem VW-Konzern. Während der Fahrt bremst der Frontassistent automatisch ab, wenn der Fahrer nicht auf Hindernisse reagiert. Eine Neuheit bei den Kleinwagen ist der Müdigkeitswarner. Das System analysiert permanent das Lenkverhalten und empfiehlt bei nachlassender Konzentration eine Pause.
Als erstes Fahrzeug basiert der Ibiza auf Volkswagens neuer Baukasten-Plattform mit dem sperrigen Namen MQB A0. Höhere Karosserie-Steifigkeit wirkt sich laut Hersteller nicht nur auf die Robustheit, sondern auch aufs Fahren positiv aus. Parksensoren an Vorder- und Rückseite sowie eine verbesserte Rückfahrkamera runden (gegen Aufpreis) das Sicherheitspaket ab.
Den SEAT Ibiza gibt’s ab 12.990 Euro, mit fünf Jahren Garantie.

Was man braucht

Auf Rekordjagd: Porsche 911 GT3 mit neuer Bestzeit

Höhenflug

Die neueste Generation des Straßensportlers ist auf der Nürburgring-Nordschleife zwölf Sekunden schneller als Vorgängermodell.

Der neue Porsche 911 GT3 hat seinen Nürburgring-Einstand mit einer Rundenzeit von 7:12,7 Minuten auf der legendären Nordschleife gefeiert. Damit unterbot der motorsportnahe Straßen-Elfer das Vorgängermodell um 12,3 Sekunden.

Foto: Porsche
Foto: Porsche

„Mit dieser Zeit haben wir eines eindrucksvoll bewiesen: Der neue 911 GT3 vermittelt nicht nur maximalen Fahrspaß, sondern ermöglicht auch eine beeindruckende Performance auf der Nordschleife. Im Mittelpunkt stand die Optimierung der Fahrbarkeit und die Anpassung an die moderat gesteigerte Motorleistung“, freut sich Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge bei Porsche. Andreas Preuninger, Gesamtprojektleiter GT-Fahrzeuge, ergänzt: „Vor wenigen Jahren waren Rundenzeiten wie diese ausnahmslos reinrassigen Rennfahrzeugen mit Slickbereifung vorbehalten. Der neue GT3 schafft dies nun mit vergleichsweise moderater Leistung und bleibt zudem voll alltagstauglich.“
Foto: Porsche

Dabei vertraut der 911 GT3 mehr noch als sein Vorgänger auf lupenreine Renntechnik: Den 368 kW (500 PS) starken, hochdrehenden Saugmotor teilt er sich mit dem Rennwagen 911 GT3 Cup. Ausgerüstet mit Hinterachslenkung, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Michelin Sport Cup 2 N1 Reifen ging der GT3 in der Eifel im Serientrimm an den Start. Mit acht Grad Luft- und 14 Grad Asphalttemperatur fand Porsche-Testfahrer Lars Kern optimale Bedingungen vor. Seine neue Bestzeit absolvierte das hinterradgetriebene Coupé mit Straßenzulassung unter notarieller Aufsicht.

Emissionsfreier Schwarzfahrer: Nissan Leaf Black Edition

Stromer in Schwarz

Der japanische Hersteller bringt das meistverkaufte Elektroauto der Welt als limitiertes Sondermodell auf den Markt.

Die „Black Edition“ verbindet schwarze Designakzente mit einer umfangreichen Serienausstattung. Die Preise für das E-Auto in der Sonderedition starten ab 29.782,- Euro brutto. Zusätzlich gibt es bis zu 5.117,- Euro Bonus. Dieser setzt sich zusammen aus 1.800,- Euro E-Mobilitätsbonus sowie 817,- Euro Bonus von Nissan und der staatlichen Prämie (Förderung von BMLFUW und bmvit) in der Höhe von 2.500,- Euro. Der Nissan Leaf Black Edition ist somit bereits zu Preisen ab 24.665,- Euro (zzgl. ab 79 Euro monatliche Batteriemiete) erhältlich.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Basierend auf der mittleren Ausstattungslinie Acenta, fährt das Sondermodell mit 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und einem Heckspoiler vor, die allesamt in Schwarz gehalten sind. Außerdem unterstreichen LED-Scheinwerfer, verdunkelte Seitenscheiben und schwarze Spiegelkappen den hochwertigen Auftritt. Im Innenraum finden sich unter anderem an den Fußmatten blaue Ziernähte. Zur Serienausstattung der Leaf Black Edition gehören weiters der Around View Monitor für 360-Grad-Rundumsicht, das Winterpaket inkl. Sitzheizung (vorn/hinten) sowie beheizbarem Lenkrad und beheizbare Außenspiegel, der Solarspoiler am Heck und die neueste Version des speziell auf den Stromer abgestimmten Navigations- und Telematiksystems NissanConnect EV.
Foto: Nissan
Foto: Nissan

Für Kunden in Österreich ist die Black Edition bereits seit dem 1. Mai 2017 bestellbar. Bei seiner Markteinführung 2010 war der Nissan Leaf das erste in Serie produzierte Elektroauto. Er hat sich bislang rund 240.000 Mal verkauft – 64.000 davon in Europa – womit er das meistverkaufte E-Auto der Welt ist. Allein Nissan Leaf Fahrer haben seitdem hochgerechnet mehr als vier Milliarden Kilometer rein elektrisch zurückgelegt. Neben der Standardvariante mit 24-kWh-Batterie können sich Kunden inzwischen für den 30 kWh starken Akku entscheiden, der eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern ermöglicht.