Honda ergänzt die Motorisierungspalette für die im Vorjahr gestartete zehnte Civic-Generation um den optimierten 1,6-Liter-Diesel.
So sehr der Diesel derzeit auch in Diskussion steht: Honda steht – im Civic (und auch im CR-V) – weiterhin dazu, und hat den bereits gut bekannten 1,6-Liter-Commonrailer optimiert. Der im realen Fahrbetrieb stets kräftiger als die Leistungsangabe von 120 PS (und 300 Nm) wirkende Vierzylinder wurde 2013, mit der neunten Generation der Kompakt-Baureihe, eingeführt.
Im Zuge der Neuentwicklung des Civic, der im Vorjahr seinen Start zum zehnten Modell-Karriereschritt absolviert hat, stellte Honda nicht nur die Konstruktion und das Design um. Es wurde auch die Motoren-Palette neu geordnet: mit zwei neuen Benzinern, einem 1,0-l-Dreizylinder und einem 1,5 l-l-Vierzylinder, beides Turbos. Der Diesel blieb im Antriebs-Programm. Zum Marktstart jedoch steckte er noch in der Optimierungs-Phase. Eckdaten gleich geblieben Er wird jetzt nachgereicht. Er blieb – weiterhin als 1,6-Liter – in Hubraum, Leistung und Drehmoment gleich. Aus dem 1.597 ccm-Vierzylinder resultieren nach wie vor 120 PS und 300 Nm. Doch innermotorische Maßnahmen bewirkten optimiertes Ansprechverhalten, minimierten Verbrauch und Emissions-Reduktion, sowohl in Bezug auf CO2 als auch NOx.
Dem zugrunde liegt Reibungs-minimierende Technik, und unter anderem sorgen neue, geschmiedete Stahlkolben im Alu-Vierzylinder für eine Optimierung des innermotorischen Thermomanagements. Neu ist der Turbolader, verfeinert ist das Einspritzsystem. Das fühlbare Resultat: spontaneres Ansprechverhalten, entsprechend den Fahrleistungs-Eckdaten: in 9,8 Sekunden von null auf hundert, eine Top-Speed von 201 km/h. Sparsamer mit Treibstoff & Emissionen Im realen Fahrbetrieb ist die versprochene erhöhte Antritts-Spontaneität deutlich spürbar. Im Verein mit der neuen Plattform, der Neuauslegung von Federung und Dämpfung, der gerade richtig exakten Lenkung und der abgesenkten Sitzposition fahren sich sowohl Vier- als auch Fünftürer knackig-sportlich. Eine Leistungsangabe von zehn PS mehr wäre absolut glaubhaft. Zumal das Geräschniveau des Selbstzünder stets sehr dezent bleibt.
Laut Datenblatt genehmigt sich der 1,6-Liter laut Messungen nach aktualisiertem WLTP-Testzyklus im Normmix 3,5 Liter – wenn er fünf Türen hat – und 3,4 Liter Treibstoff – wenn er vier Portale hat. Werte, die trotz engagierter Fahrweise gemäß der Verbrauchsanzeigen des Bordcomputers glaubwürdig sind. Die CO2-Werte in Normmix-Betrieb sind mit 93 respektive 91 Gramm pro Kilometer angegeben. Damit erfüllt der Diesel-Civic die EU-Norm 6d TEMP. Preis: ab 21.990/24.790 Euro (5-/4-Türer), Marktstart: im März/Mai (5-/4-Türer).
Ein kleines Facelift und ein deutlich kräftigeres Benziner-Aggregat – einen 1,5-Liter-Vierzylinder – setzte es für den Honda Jazz.
Eine abwechslungsreiche Karriere hat der Honda Jazz bisher zurückgelegt. Und eine lange. Er ist seit 1984 auf dem Markt. Zwischenzeitlich hat er mehrmals sein Outfit gewechselt und, je nach Markt, auch seinen Namen. Anfangs hieß er „City“, das war aus urheberrechtlichen Gründen in Europa nicht haltbar, in Japan, China sowie den USA heißt er seit einiger Zeit „Fit“.
Fit, das wurde er über seine bisherigen – je nach Betrachtungsweise drei oder vier – gehalten. Mit der Neuinterpretation von 2013 fiel die Hybrid-Option – damals ein Alleinstellungsmerkmal im Kleinwagen-Segment – weg. Diesel ist sowieso kein Thema. Dafür jetzt eine Dynamik-Ansage, eine, die auf höherer Leistung basiert. Die holt Hondaaus einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner. Frisiert & trainiert Die Implantierung des 130 PS (und 155 Nm) starken Aggregats ging Hand in Hand mit einem Facelift. Die aktualisierte Optik ist dynamischer und knüpft an die aktuelle sportive Designsprache der Marke an. Der im Jazz neue Antrieb outet sich als drehfreudig, bleibt dabei aber akustisch vornehm zurückhaltend. Im gefahrenen Modell war der Benziner mit sechsgängigem manuellem Getriebe zusammengespannt.
Das passt ausgezeichnet zusammen und ist ebenso knackig wie exakt. Für flotte Ampelstarts und forciert gefahrene Landstraßenetappen will der Motor fleißig gedreht werden, um seine volle Leistung zu entfalten. Optional kann man ein vermutlich etwas Dynamik-reduzierendes CVT-Getriebe ordern. Munter & zurückhaltend Trotz der sportlichen Leistungsdaten – je nach Getriebe geht von 0 auf 100 in 8,7 respektive 10,0 Sekunden, 190 km/h werden als Top-Speed versprochen – sollen sich Verbrauch und Emissionen in Grenzen halten. Für den Normmix-Verbrauch gibt Honda 5,9 beziehungsweise 5,4 Liter pro hundert Kilometer an. An CO2 emittiert der 130-PS-Jazz 133 g respektive 124 g pro Kilometer.
Mit der Einführung des 1,5-Liters werden die Mitgift-Optionen um die Ausstattungsstufe „Dynamic“ erweitert. Die offeriert unter anderem sportlich wirkendes Dekor in Rot und eine Zierlinie am Heck im Stil eines Diffusors. Im Interieur korrespondieren Kontrast-Steppnähte mitdem Exterieur. Der Preis: ab 16.990 Euro.
Nach einiger Zeit hat Cadillac wieder einen eigenen Motor, und damit ein echtes Flaggschiff – zurück in der Oberliga?
Der CT6 ist eine rundum gelungene Limousine der Luxusklasse, in der EU ist er nur ein Insider-Tipp. Bislang hat der aktuell zweitgrößte Cadillac (das Hochhaus-SUV Escalade ist nur schwer zu überbieten) mit einem Turbo-V6 auskommen müssen, der allerdings tadellos ist. Aber die mageren Zeiten sind vorbei!
Die noble Marke sucht nach der langen Periode der Schwäche immer noch ihr Image, und ihre Kundschaft in den obersten Einkommensregionen. Dort wird nicht nach Vernunft gekauft. Sondern nach den Prinzip Super-Trumpf: Je mehr Zylinder und PS, desto besser. Cadillac legt ein Schäuferl nach. Einen eigenen Motor hatte GMs Edel-Division zuletzt mit dem komplexen V8 namens Northstar des Jahres 1991. Er hat in der einen oder anderen Form bis 2010 überlebt. Der neue hat natürlich wieder zweimal vier Zylinder im rechten Winkel, und dazwischen zwei Turbos. Kombiniert wird die 4,2 Liter große Maschine mit Allradantrieb. Vorläufige Zahlen: 410 kW/550 PS und 850 Newtonmeter.
Das Spitzenmodell mit diesem Motor heißt V-Sport und gibt sich AMG-esk. Mehr traut man sich auch optisch, nicht dass der CT6 bislang langweilig ausgesehen hätte. Der abgeänderte Vorderwagen zeigt jetzt Einflüsse der Studie Escala. Manufaktur: Gebaut wird die Maschine gemeinsam mit den Motoren für die Corvette. Spekuliert wird, dass dieser V8 auch die kommende Mittelmotor-Corvette antreiben wird. Vorerst bleibt dieser Motor in Nordamerika und dem Mittleren Osten. Und Europa? Wer weiß!
Britisch, steirisch, elektrisch – und er schaut nicht mehr ganz so konventionell aus.
Für Radikaleres wäre die Kundschaft wohl noch nicht bereit; optisch verabschiedet man sich aber schön langsam von den Notwendigkeiten des Verbrennungsmotors. Mit knapp 4,7 Metern Länge ist er ähnlich groß wie sein Benzinbruder F-Pace. Das Cab-forward-Design hat laut Werk den cw-Wert 0,29.
Zwei E-Motoren sorgen für Allradantrieb, die Systemleistung liegt bei 204 kW/400 PS und 696 Nm Drehmoment. 0-100 geht in 4,8 Sekunden. Maximale Reichweite laut Jaguar: 480 Kilometer.
Mit 100 kW Gleichstrom-Powercharger lässt der I-Pace sich in 45 Minuten auf 80 Prozent laden. Acht Jahre Garantie gibt Jaguar auf die Batterie. Wartung ist alle zwei Jahren oder 34.000 Kilometer nötig. Ein regeneratives Bremssystem ermöglicht reichweitensteigerndes „One-Pedal“-Fahren.
Platzverhältnisse: Beinfreiheit von 890 mm auf den Rücksitzen, 656 l großer Kofferraum und Ablagen mit 10,5 Liter großer Box in der Mittelkonsole. Neu im I-Pace ist das Infotainmentsystem Touch Pro Duo. Batterie- und Innenraumtemperaturen lassen sich vor der Fahrt programmieren. Auch die Aufladezeit ist vorprogrammierbar.
Ab 78.380 Euro gibt es den britischen Vollelektriker, der bei Magna Steyr in Graz gebaut wird. Die ersten Fahrzeuge kommen im Juli 2018 in die Schauräume. Bestellungen ab sofort möglich.
Mate Rimac und seine Firma entwickeln in Kroatien elektrische Antriebe und Komponenten zum Beispiel für den Aston Martin Valkyrie, den Regera von Koenigsegg und auch harmlosere Fahrzeuge. Daneben propagiert man die Message vom Fahren mit Strom auch mit exklusiven Supercars. Sogar sehr exklusiv: vom Rimac Concept One wurden nur acht Stück verkauft. Der C_Two soll mehr zusammenbringen.
Im ersten Jahr hofft Rimac Automobili auf 20 verkaufte Exemplare, insgesamt sollen nicht mehr als 150 Stück entstehen.
Geht recht brav
Die Batterien liefern 120 kWh aus, und das für 650 Kilometer. Auch die weiteren Kennwerte klingen durchaus brav: 1.408 kW/1.914 PS sowie 2.300 Newtonmeter kann der Antrieb bereitstellen. Da wird am Weg zu den Reifen (speziell von Pirelli zubereitet) zweifellos einiges weggefiltert. Allrad mit Torque Vectoring nutzt die Möglichkeiten des E-Antriebs aus.
Aktive Aero-Teile wie Diffusoren vorn und hinten, Heckflügel und Lufteinlässe lassen sich nach Bedarf/Lust auf weniger Luftwiderstand oder mehr Kühlung einstellen.
Sehen & gesehen werden
Das Ganze kostet auch sein Geld. Eine Million Euro wird wohl nicht ausreichen. Wer da ein langes Gesicht macht, muss überhaupt draußen bleiben. Das Auto öffnet sich seinem Fahrer mittels Gesichtserkennung. Unsereins bleiben also 1,8 Sekunden, uns den C_Two auf seinem weg von Null auf 100 anzuschauen. Dabei schaut er aber auch uns ganz genau zu.
Mit acht Bordkameras und LIDAR, Radar, sowie zwölf Ultraschallsensoren ist es ist der das vielleicht aufmerksamste und konnektivste Serienfahrzeug der Welt, meint das Unternehmen. Diese Sensorik sammelt 8 (acht) Terabyte an Daten pro Stunde.
Autonom am Autodrom
Autonomie auf Stufe 4 ist möglich. Das Auto fährt also schon fast ganz von selbst, Fahrer/in darf trotzdem noch nicht zuhause bleiben.
Im Gegenteil! Für den Inneraum verspricht Rimac tadellose Platzverhältnisse und Bequemlichkeit für zwei Menschen. Helfer wie adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent und Kollisionsbremse verstehen sich von selbst und passen sich den äußeren Bedingungen an. Dass uns ein Assistent helfen soll, auf der Rennstrecke die Ideallinie zu finden, ist aber neu.
Keine Vitzfigur: ein fünftüriges Konzept lässt am Genfer Salon seine Grundreize spielen.
Name aus der Retorte: seit 2013 ist dies die dritte Studie der Japaner unter dem Label VIZIV. Das steht für „Vision for Innovation” – hm. Aber man wird sich dran gewöhnen, sollte der VIZIV Tourer in ähnlicher Form in Serie gehen, was jedoch leider eher unwahrscheinlich ist.
Noch eine Parole „Enjoyment and Peace of Mind“ soll das Styling der neuen Subaru-Generation bringen. Spaßig schaut das Konzept allerdings aus, die Gemütsruhe kommt beim aggressiven Look etwas ins Schwanken. Wir sind gespannt, wieviel von dieser Muskelmasse es bis zu den zukünftigen Serienautos schafft – traut sich Subaru das?
Der 4,8 Meter lange Fünftürer trifft in seinen DImensionen rein zufällig (?) haargenau in die Klasse des aktuellen Outback. Genaue Daten gibt es keine, aber Allrad und Boxermotor sind Pflicht, ebenso das nächste Upgrade des Sicherheistssystems EyeSight.
Maseratis kommen bestens mit glattem Parkett zurecht. Im Rahmen der „Winter Tour 2017/18“ führte das aktuelle Q4-Trio – Quattroporte, Ghibli, Levante – seine Grip-Talente vor.
Automobile Puristen mögen meinen, dass, erstens, ein Sportler auf Schnee & Eis nichts verloren hat und, zweitens, nicht in den ersten Stock gesetzt gehört (das Thema Diesel einmal beiseite gelassen). Doch in Zeiten der kompakten und leichtgewichtigen Elektronik geht sich ein Ganzjahrestauglichkeit versprechendes Allrad-System in einem schlanken und bodennahen Heckantriebs-Boliden gut aus. Zudem verlangt der Markt in allen Größen-Segmenten nach – noch mehr – Sports Utility Vehicles. Das waren ausreichende Gründe für die Edel-Marke Maserati, beiden Trends zu folgen. Demzufolge gibt’s vom Quattroporte, dem 2012 erneuerte Sportlimousinen-Flaggschiff, sowie vom 2013 neu und viertürig gemachten Ghibli auch Allrad-Versionen. Und 2016 hat der Levante die SUV-Premiere der Dreizack-Marke markiert. Der ist aktives und mobiles Marken-Zugpferd bei Sport & Spiel, heuer unter anderem beim Snowboarding-Weltrekord von Jamie Barrow und beim Schnee-Polo in St. Moritz.
Das „Q4“ genannte Allrad-System stammt aus der Zugehörigkeit zur FCA-Gruppe. Es ist eine Magna-Entwicklung, arbeitet mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung und ist nur in Kombination mit Benzin-Antrieb zu haben. In der Folge der Einführung der 4×4-Modelle im Jahr 2013 führte Maserati mit der Saison 2014/2015 die „Winter-Tour“ ein. In deren Rahmen stehen in hoch gelegenen Alpenregionen Q4-Maseratis parat, um auf gebirgig-gewundenen Schneefahr- und glattpolierten Eisbahnen Allrad-gerecht ausprobiert zu werden. Heuer war das im Vorjahr aktualisierte Trio im Zeichen des Neptun-Logos (inspiriert von einer Brunnenfigur in Bologna) – Quattroporte, Ghibli, Levante – zu Gast im Schnee der spanischen Pyrenäen (Baqueira) sowie der italienischen, schweizerischen und österreichischen Hochalpen.
Ghibli S Q4
Keine Sorgen musste man sich vor allem in der zweiten Hälfte des heurigen Winters um die winterlichen Verhältnisse machen. Zumal eine der Februar-Etappen zwischen mächtigen Viertausender-Gipfeln über die Bühne ging: ausgehend von Courmayeur (1.200 Meter hoch), am Fuß des Montblanc-Massivs, nach Cervinia (2.000 Meter hoch), im Schlagschatten des Matterhorns. Den Auftakt der aktiven Allrad-Erfahrung absolvierte der Ghibli S Q4. Fein unterfüttert mit kraftvollem Dreiliter-V6-Benziner (430 PS) und kombiniert mit Achtgang-Automatik trabte der Viertürer die Verbindungsetappe ab. Auf gemischtem Programm: von enger Dorfstraße über winkeliges, tief winterlich verschneit-vereistes teils einspuriges Kurvengeläuf, bis zu stellenweise eingesalzenen Landstraßen und über die staubtrockene Autobahn.
Was auch immer er unter die Räder bekommt: Er konsumiert alle Fahrbahnzustände mit gleichbleibend souveräner Anmut, federt Oberflächen-Ungereimtheiten trocken ab, straff, aber nicht hart oder gar stoßig. An Power fehlt es der nicht ganz fünf Meter langen Limousine mit knapp drei Metern Radstand nie. Die Automatik sortiert die Gänge seidenweich, je nach Fahrmodus engagiert und ambitioniert oder sanft und Glätte-verdaulich. Fürs wirklich forcierte Wedeln könnte die Lenkung etwas zackiger sein und das Volant etwas kleiner. Doch in jedem Fall spielt dazu die charakteristische Maserati-Musik, der Sound macht süchtig.
Levante S Q4
Mit gleicher 430-PS-Motorisierung trat der Neo-SUV, der jüngste der Dreizack-Familie, rund um und auf der Eiskart-Bahn in Cervinia an. An die Prämisse, sich von der Mitbewerber-Schar abzuheben, ist Maserati – abgesehen von charakteristischen Optik-Details – mit dezidiert sportlicher Orientierung an die Entwicklung des Levante herangegangen. Mit nicht ganz 1,80 Meter Höhe etwa unterragt er den deutschen Mitbewerb. Am Steuer könnte man unter Umständen glatt vergessen, dass man in einem Sports Utility Vehicle sitzt, wenn man zwischen den deutlich mehr als zwei Meter hohen Schneewänden um den glatt polierten engen Handling-Kurs fetzt.
An Agilität mangelt es, vorausgesetzt die angepeilte Linie passt, nicht, trotz einem Alzerl mehr als drei Meter Radstand (er basiert auf der Plattform des Ghibli). Man entwickelt zudem vom Stand weg ein untrügliches Gefühl für die Dimensionen – er bringt’s auf fünf Meter und ein bissl etwas an Länge. Zum Erfühlen trägt die Ausgewogenheit bei. Die wird am eindrücklichste spürbar, wenn Schritt für Schritt die elektronischen Regelsysteme weggeschaltet werden. Sensibel geführt, behält der Italiener auch ohne Fahrhelfer seine Balance und Contenance. Und auch im hochbeinigen Dreizack orgelt aus der Auspuffanlage der unnachahmliche Maserati-Takt.
Quattroporte S Q4
Auf das Flaggschiff der Marke – seit 1963 -, das mittlerweile in der sechsten Generation angelangt ist, wartete ein saftig-kurviges Gebirgssträßchen-Programm mit allem drum und dran: grob gespurte Schneefahrbahn, durchsetzt mit Eisplatten und gespickt mit dichter Haarnadelkurven-Abfolge. Der Antriebsstrang des Quattroporte entspricht als S Q4 dem von Ghibli und Levante. Doch wirkt das Zusammenspiel zwischen V6, Automatik und Gewichtsverteilung fast noch stimmiger. Und sportlicher. Aufgrund reichlicher Alu-Bauteile bringt der 5,3-Meter-Viertürer vergleichsweise moderate 2,2 Tonnen auf die Waage.
Die wirken sich subjektiv nicht allzu gewichtig aus, trotz 3,171 Meter Radstand bringt der Italiener seine Sport-Bestimmung fühlbar rüber – wie es die Marke verspricht. Feinst ausbalanciert sind Federung und Dämpfung. Damit inhaliert er ungerührt und unerschütterlich Hoprigkeiten und Schlüpfrigkeiten, bleibt bei aller Akkuratesse stets komfortabel ohne Hölzrigkeiten. Die Wohnlichkeit des Interieurs – je nach Ausstattung ist das straff konturierte, bei aller Kommodität festen Halt offerierende und haarfein justierbare Gestühl mit Leder oder mit Leder/Seide bespannt – harmoniert stimmig mit dem Leistungsanspruch. Die Geräuschdämmung wirkt sich in einer wohltuenden Entkoppelung von der Außenwelt aus, das ist der Fahr-Konzentration förderlich. Dazu spielt, präsent, doch unaufdringlich, wie in allen Maseratis der typische Dreizack-Sound.
Tradition & Moderne
Mit der Zeit geht die Traditions-Edelschmiede Maserati nicht alleine in Bezug auf erneuerte und neue Modelle. Auch den sportlichsten Marken bleiben elektrische Lenkungen und die Ergänzung und Erweiterung elektronischer Assistenzsysteme nicht erspart. So geschehen im Zuge der jüngsten Aktualisierung, die von den Italienern bei der IAA Frankfurt 2017 präsentiert worden war. Dazu gehört unter anderem die Erweiterung des Abstandsregel-Tempomat um das ADAS-System (Advanced Driver Assistance System). Das ermölicht automatisiertes Fahren der Stufe zwei (wobei zumindest eine Hand am Lenkrad bleiben muss), es agiert geradezu streng, mit beharrlichen Lenkeingriffen, solange Bodenmarkierungen die Fahrspur vorgeben.
Nicht fehlen darf ebenso Infotainment & Co. Dieses Thema bespielt die Dreizack-Marke mit eigenen stilistischen Interpretationen. Elektronik-affinen mag das, was an Funktionalitäten zur Verfügung steht nicht ganz auf der Höhe der Zeit sein. Soll sein. Zum Glück stehen am aktuellen Stammsitz in Modena (begonnen hatte man 1914 in Bologna), immer noch die Zeichen auf aktivem Fahren, und das ist im Dreizack-Trio State of the Art. Die Preise der Allrad-Maseratis: Quattroporte S Q4 ab 144.590 Euro, Ghibli S Q4 ab 111.260 Euro, Levante (grundsätzlich mit 4×4-Antrieb) ab 87.940 Euro (Diesel).