Alt, aber schnell
Der 1974 vorgestellte 911 RS 3.0 ist eine automobile Legende, die vom Porsche-Spezialisten dp runderneuert wurde.
Es war 1973, als Ekkehard Zimmermann die auf Porsche spezialisierte Firma dp motorsport gründete. Im Laufe des 43-jährigen Bestehens hat der Firmengründer zahlreiche Erfolge mit seinen Traumautos eingefahren. Die Karriere-Krönung war zweifelsohne der, in Kooperation mit Kremer Racing errungene Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem 935 K3. Weltbekannt sind auch seine Kombi-Umbauten auf Basis des 924 und 944, genannt Cargo.
Zuletzt hat der Geschäftsführer in diesen 911er der G-Serie nochmal alle seine Designideen gesteckt, um den 1974 erstmals vorgestellten 911 RS in „gefühlten“ 1.000 Details zu optimieren. Dabei herausgekommen ist der 911 RS 3.5 Red Evolution.
Aber der Reihe nach: An der „dp11 Red Evolution“ genannten Karosserie in Porsche-Indischrot (80K) wurden Radläufe, Seitenschweller sowie Front- und Heckstoßstange übermodelliert und optimiert. Die Scheiben der Leichtbautüren bestehen aus gehärtetem Plexiglas. Sogar die Regenrinnen wurden entfernt. Alle Karosserieteile werden bei dp motorsport aus Carbon oder GFK gefertigt.
Das Fahrzeug verfügt über ein H&R-Gewindefahrwerk und einstellbare dp-Stabilisatoren vom Typ RSR. Die Vorderachs-Kopflager sowie die Turbo hinteren Achslenker sind Uniball-gelagert und die vorderen Achslenkerbuchsen aus Polyurethane von Superpro. Die von dp motorsport eingeschweißte Domstrebe muss ebenso besonders erwähnt werden wie die Bremsanlage vom 911 3.3 Turbo. Bei der Rad-Reifen-Kombination sind an der Vorderachse auf Fuchs-Felgen in 9 x 15 Michelin Semislicks TB in 225/55-15 bzw. an der Hinterachse auf 13 x 15 die Dimension 335/35-15 aufgezogen.
Das Triebwerk mit 3.500ccm Hubraum hat das dp motorsport-Team neben einer mechanischen Einspritzanlage mit Einzeldrosselklappen, Doppelzündanlage auch mit 911-RSR-Nockenwellen ausgestattet und leistet 365 PS. Die mechanische Einspritzpumpe wurde von der Firma Edelweiß Motorsport auf dem Leistungsprüfstand abgestimmt. Beim Getriebe vom Typ 915 mit Sperrdifferential, Stahlsynchronringen und Ölkühlung wurde der Schalthebel hochgelegt und die Schaltwege verkürzt.
Auch das Interieur weitreichend optimiert: Aus den Lollipop-Sitzen im Stil 935er, blickt der Fahrer auf ein 350-mm-Lenkrad von Momo und ein Karbon-Armaturenbrett mit Karbon-Knieleisten. Über dem lackierten Blech im Innenraum wurde nur ein leichter Velours-Teppich im Stil des 964 RS verlegt. Für die Sicherheit sorgen eine eingeschweißte Sicherheitszelle in rot lackiert sowie Vierpunkt-Hosenträgergurte der Marke Schroth.
Ansonsten bleiben noch die geklebte Windschutzscheibe vom Typ 993, eine leichte Motorsportbatterie, ein speziell angefertigter Rennkabelstrang und ein dp-eigener Carbon-Clubsport-Tank mit 80 Litern Volumen gebührend zu erwähnen. Das Ergebnis von 940 kg Leergewicht (ohne Sprit) kann sich sehen lassen.
Fotos: Jordi Miranda