Strategische Allianz
Im Gefolge eines Skandals um manipulierte Verbrauchswerte gibt der Techno-Konzern die Kontrolle über seine Auto-Sparte ab.
34 Prozent am Autohersteller erwirbt die Nissan Motor Co., wie man bereits offiziell bestätigt hat. Damit ist man bei den derzeitigen Eigentumsverhältnissen der größte Einzelaktionär. Die Kaufsumme: 237 Milliarden Yen, das sind ca. 1,9 Milliarden Euro.
Präsentiert wird dies seitens Nissan als eine weitere strategische Allianz; der Begriff „Übernahme“ wird tunlichst vermieden.
Die Mitsubishi Motors Corporation ist in jüngster Zeit geschwächt: Einerseits schwächeln die Absatzzahlen auf einigen großen Märkten, andererseits braucht man Partner für die entwicklung neuer Produkte, wie z.B. den Nachfolger des angegrauten Lancer.
Schwere Zeiten
Und die letzten Wochen haben am japanischen Markt große Einbrüche bei den Verkaufszahlen gebracht; in weniger als einem Monat haben die Aktien des Unternehmens beinahe die Hälfte ihres Wertes verloren.
Denn die Firma musste zugeben, seit Anfang der 1990er für einige seiner Modelle Verbrauchsdaten mit einem nicht gesetzeskonformen Prüfverfahren ermittelt zu haben, mit „Unschärfen“ bis zu 10 Prozent.
Das betraf nur in Japan verkaufte Fahrzeuge, jedoch dort auch die Bestseller der Marke – zwei „Kei-Cars“ mit maximal 660 ccm Hubraum, die mehr als die Hälfte des Mitsubishi-Absatzes ausmachen.
Nissan und Mitsubishi stehen seit fünf Jahren in engeren Geschäftsbeziehungen, einige Mitsubishi-Produkte werden in Japan unter dem Nissan-Label verkauft, darunter auch solche mit zweifelhaften Verbrauchsangaben.
Jetzt will Nissan-Chef Carlos Ghosn verstärkt Synergien ausnutzen. Die Marke Mitsubishi soll bestehen bleiben.