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Autor: Johannes Gauglica

Test: Peugeot 308 PureTech 130 GT-Line

Jetzt noch kleiner

Gemeint ist der neue Motor: ein 1200er bewegt die erfrischte Generation des Kompakten aus Frankreich. Wie fährt das?

Bringen wir eins gleich hinter uns. Ja, das Lenkrad entzweit die Redaktion immer noch in Fans und Skeptiker. Ja, es ist klein. Nein, das ist nicht für jeden Körperbau ideal. Empfehlung: ausprobieren! Damit wäre das also aus dem Weg.
Reden wir weiter vom Interieur. Da wurde aufgeräumt, in Sachen Materialien erfolgreich nachgebessert. Das passt dem 308 prinzipiell gut. Die Bedienung gibt nur am Touchscreen Rätsel auf. Ungeduldige müssen beim Suchen der Funktionen die Zähne zusammenbeißen. Eine Knopferl-Leiste ist immerhin noch geblieben.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Blick hinter die Heckklappe: 420 Liter Gepächraum, die bis 1.228 erweitert werden können, sind ein anständiger Wert. Blick unter die Haube: da steckt was Neues in Form des 130 PS starken Vierzylinders mit nur 1,2 Litern Hubraum.

Live & direkt

Der Direkteinspritzer mit Turbo emittiert durch einen Partikelfilter – ja, den brauchen auch die neuen Benziner. Was er mitbringt: mehr als ausreichende Kraft und ein für seine Kleinheit sehr kompetentes, brauchbares Drehmoment.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Kombiniert haben wir ihn mit einer tadellos-unauffälligen sechsstufigen Automatik. Wer (optional) auf „Sport“ schaltet, wird mit rotem Armaturen-Glimmern und kernigem Knurren belohnt. Und auch mit deutlich gestrafftem Fahrverhalten und angepasster Charakteristik von Motor und Getriebe.
Für ein bisschen Abenteur im Alltag, alles im zivilen Rahmen. Dort blieb auch der Verbrauch, wenngleich nicht beim Werks-Wert.

Preislich gesehen

GT-Line bedeutet sportlich angehauchtes Ambiente. Mit dem Basispreis 29.400 Euro für diese Motorisierung und diese Ausstattung war beim Testauto noch nicht Schluss. Serienmäßig sind Features wie LED-Scheinwerfer, Telefon-Vernetzung „Mirror Screen“ (CarPlay, Android Auto) oder Einparkhilfen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Extras wie 18-Zoll-Räder, Alcantara und Motorsound-Verstärker waren an Bord. Auch der gehört zum Sport-Paket, ebenso die nicht so gelungenen Schalt-Paddles. Umschmeichelt wurden wir im Testauto mit Nettigkeiten wie Sitzheizung und Massagesitzen. Extra-Assistenten: aktiver Einparker (funktioniert tadellos), aktiver Totwinkel-Assistent (hat uns nur bedingt gefallen), Rückfahrkamera, Aktiv-Bremse und andere.
Nach dem Facelift gefällt uns der Peugeot 308 noch mehr, kleine Schwächen gibt’s bei der Bedienung, eine Stärke ist der neue 130-PS-Motor.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Technische Daten

Motor: Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum: 1.199 ccm
Leistung: 96 kW/130 PS bei 5.500 U/Min.
Drehmoment: 230 Nm bei 1.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
0-100 km/h: 9,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,4 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,7 l auf 100 km
CO2: 114 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplung
Reifen: 225/40 R18
Kraftübertragung: Vorderrad
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Verbundlenker
Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.320 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 29.400 Euro
Preis des Testwagens: 34.037,60 Euro

Neuer Start für Lada mit dem Vesta

Mit allen Bequemlichkeiten

Zwei ehemalige Ostblock-Marken haben ihr Image umgedreht, schafft es auch die dritte? Lada startet in Österreich von unten.

Zuletzt waren die Autobauer aus Togliatti bei uns nur mit dem knallharten, steinalten Offroader Taiga bzw. 4×4 nennenswert vertreten. Der findet seine Kundschaft von selbst, in überschaubaren Mengen. Auch wegen des weitmaschigen Netzes von aktiven Lada-Händlern. Spätestens nach dem Samara verschwand die russische Marke vom Radar.
Ein paar Fehlstarts gab es in jüngerer Vergangenheit. Mit Straßenautos wie Priora und Kalina machte der Importeur aus dem fernen Buxtehude keinen Stich. Das soll sich ändern. Inzwischen greifen die Russen ins technische Regal der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi.

Foto: Lada
Foto: Lada

Apropos Allianz: in der Economy-Klasse gibt es da einen internen Gegner namens Dacia. Lada probiert’s deshalb mit „value for money“. Und mit einem Modell, das so nur die Konkurrenz eine Liga weiter oben anzubieten hat.

Viel drin

Stattliche 4,5 Meter: der Neue heißt Vesta. Es gibt Viertürer und Kombi, letzteren auch als Softroader X-Cross, der sich einiges an Buntheit erlaubt. Interessante Mischung: Mit dieser Größe trifft er in die untere Mittelklasse, preislich bleibt er aber im Kleinwagen-Segment.
Mit allen Bequemlichkeiten: das bedeutete für russische Verhältnisse früher „vier Sitze, Türen lassen sich öffnen, Scheiben vorhanden“. Von solch sowjetischer Kargheit ist heute keine Rede mehr. Lada schöpft aus dem Vollen, mit Nettigkeiten vom Tempomaten über Licht- und Regensensor sowie Einparkhilfe hinten bis zur Sitzheizung.

Foto: Lada

All das haben auch andere, hier kostet’s All-Inclusive 13.390 Euro. Für Multimedia und Freisprecher verlangt man Aufpreis. Wird vor allem der Kombi zum Geheimtipp? Einen Diesel bietet Lada nicht an, aber das macht ja jetzt nicht mehr so viel wie früher, zumindest für Privatkunden.

Rundum

Beim Antrieb ist die Auswahl übersichtlich: es gibt einen Benzinmotor mit überschaubaren 106 PS aus 1,6 Litern. Geschaltet werden fünf Gänge manuell oder automatisiert. Man gibt drei Jahre Garantie.

Foto: Lada

In Russland wird auch ein Modell mit Erdgas-Antrieb offeriert; kommt es vielleicht zu uns? Lada setzt auf den Vesta als großen Umsatz-Bringer; man hat aber noch Anderes zu bieten.
Offeriert wird auch der (nicht mehr ganz taufrische) kleine Abenteuer-Kombi Kalina Cross ab 10.750 Euro. Und selbstverständlich darf der 4×4 weiter kraxeln, alsTaiga auch in Lkw-Version, und jetzt auch als rundum gelifteter „Urban“ mit fünf Türen. Der Importeur reaktiviert derzeit das Händlernetz. Schafft Lada diesmal den Durchbruch in Österreich?
Foto: Lada
Foto: Lada

Van-Premiere und Studie: Peugeot Rifter

Freizeit mit Freiheit

Mit Familie oder Mountainbike: auch urbane Dynamiker müssen irgendwann einmal an die frische Luft.

Was ist ein Rifter? Kurz und knallig sollte der Name sein, und das ist schon einmal gelungen. Der Robustheit und Eleganz soll die Silhouette ausdrücken. Sie spannt sich über 4,4 Meter, oder auf Wunsch über die 35 Zentimeter längere Version mit sieben Sitzen.
Ab 2019 kommt eine „Magic-Flat“-Rückbank, die sich im den Fahrzeugboden versenken lässt. Der Beifahrersitz kann das schon jetzt. Der Airbag für den beifahrenden Menschen lauert im Dach und bleibt hoffentlich dort.
Verfügbare Assistenten reichen vom aktiven Spurhalter über die 180-Grad-Rückfahrkamera bis zur Anhänger-Stabilisierung. Das Navi kommt aus der Kooperation mit TomTom. Mirror Link, Apple Carplay und android Auto gehören bereits zum guten Ton.

Die Motoren

Zwei Benzinvarianten des 1.2L PureTech:
•  PureTech 130 Stop&Start mit Achtgang-Automatikgetriebe (verfügbar 2019)
•  PureTech 110 Stop&Start mit Fünfgang-Schaltgetriebe, auch als spezielle Spritspar-Version
Die PureTech Benzinmotoren haben serienmäßig einen Benzin-Partikelfilter mit passiver Regeneration.
Drei Dieselvarianten des 1.5 BlueHDi:
•  BlueHDi 130 Stop&Start mit Sechsgang-Schalter oder Achtgang-Automatik
•  BlueHDI 100 mit Fünfgang-Schalter, auch als Version Stop&Start
•  BlueHDi 75 mit Fünfgang-Schalter
Die Diesel kommen mit Partikelfilter und SCR-Katalysator ausgestattet. Selective Catalytic Reduction ermöglicht laut Hersteller die Abgasreinigung vom Motorstart an, ohne ein Additiv. Alle Anteiebe erreichen die neueste Abgasnorm Euro 6d. Und Peugeot macht gleich Appetit auf mehr.

Vielleicht: Rifter 4×4

Gemeinsam mit dem Allrad-Spezialisten Dangel hat man eine Studie auf die speziellen Räder gestellt, die zumindest mittelschwere Offroad-Aufgaben schafft. Dangel rüstet einige Nutzfahrzeuge der PSA-Gruppe mit 4×4-Antrieb aus. An diesem Auto ist er permanent und in drei Stufen einsetzbar.
Für den Alltag genügt Vorderradantrieb; wenn’s schwerer wird, arbeiten die Hinterräder; und gegebenenfalls wird mit allen Vieren gekraxelt. Die Bodenfreiheit um acht Zentimeter erhöht.
Im Gepäckraum wohnt ein Peugeot-Mountainbike mit E-Motor, samt Ladestation. Am Dach wohnen die abenteuerlustigen Menschen in einem Zelt des Ausrüsters Overland. Diese Studie sieht uns durchaus serienreif aus.

Test: Renault Koleos Energy dCi 175 4WD

Im Reisezug

Das SUV aus Frankreich ist schon auf den ersten Blick ein wirklich großes Auto geworden.

4,67 Meter in der Länge und 1,67 Meter in der Höhe: Beim Fahren und beim Parken ist davon zum Glück wenig zu merken, zusätzlich sorgen Parksensoren und die in der Ausstattung „Intens“ eingebaute Rückfahrkamera für ein sicheres Gefühl, wenn’s einmal eng wird.
Am meisten interessierte uns das Handsfree Parking. Wie das geht? Funktion per Knopfdruck aktivieren und langsam über den Parkplatz fahren. Sobald die Sensoren eine Parklücke entdecken, können wir die Hände vom Lenkrad nehmen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das System gibt ab sofort Kommandos, wann wir Gas geben oder Bremsen sollen. Gelenkt wird automatisch. Und funktioniert’s? Ja, ganz gut eigentlich. Der Koleos sucht sich auch Parklücken, bei denen man sogar als guter Autofahrer Abstand hält.
Dann heißt’s Nerven bewahren und hoffen, dass das Auto nicht irgendwann aufgibt, so wie in unserem Test. Dann steht man nämlich in einer Lücke, aus der man nur schwer wieder rauskommt.

Kommodes Reisen

Abgesehen davon diente der Koleos als komfortables Reisemobil. Die Schaltwege sind mittellang, Stress muss aber keiner aufkommen. Denn der 175 PS starke Zweiliter-Dieselmotor (alternativ gibt es den Diesel mit 130 Pferden) ist flott genug und dabei sehr ruhig. In nur knapp über zehn Sekunden schaffen es die 1,8 Tonnen auf Tempo 100.

Foto: Renault
Foto: Renault

Wen’s ins Gelände verschlägt, der kann auf den Allradantrieb setzen, auch dieser hat bei unserem kleinen Abstecher in Wald und Wiese alles richtig gemacht.
Die Ledersitze sind Langstrecken-tauglich, und auch hinten finden drei Erwachsene locker Platz, ohne gleich mit dem Schulterringen zu beginnen. Zum längeren Hinschauen verführt der 8,7-Zoll-Touchscreen im iPad-Hochformat; hier lässt Tesla grüßen.
Nicht ganz stilsicher sind zum Teil klobige Innenraumteile aus Hartplastik, die nicht mehr zum schicken Äußeren passen. So finden wir zum Beispiel den Lenkradkranz nur mittelprächtig. Dafür entschädigen Chromeinfassungen, Leder mit Ziernähten und Holzzierde an den Airbags.
Foto: Renault
Foto: Renault

Apropos: Renault rühmt sich gerne mit ausgezeichneten Crashtest-Ergebnissen. An Direktheit bzw. Härte haben Lenkverhalten und Fahrwerk nicht gewonnen, dafür ist der Koleos zu sehr auf Komfort ausgelegt – das gelingt ihm allerdings ausgezeichnet. Auch bei der Sicherheit enttäuschen uns die Franzosen nicht (fünf Sterne beim NCAP-Crashtest, Spitzenwert bei der Insassensicherheit).

Charakterbildend

Sagte man vor einigen Jahren modernen Autos nach, eh alle gleich auszusehen, scheint es, als hätten Autobauer und ihre Designer reagiert: Ecken und Kanten kehren zurück. Wie auch die unmittelbare Konkurrenz von Peugeot hat sich Renault vom Styling her prächtig entwickelt.
Vergleicht man den neuen Koleos mit dem alten, liegen Welten dazwischen. Das lässt sich Renault bezahlen: Der 2WD-Koleos startet bei 31.990 Euro; mit Allrad, Komfort- & Winter-Paket sowie sonstigen Einrichtungsgegenständen ist man schnell bei 50.000 Euro und damit in einer Preisklasse, in der Renault an und für sich nicht spielen will.
Auch wenn wir nicht alles gut an ihm finden, zum Beispiel den Preis – wir sagen’s offen: Dieses Auto gefällt uns.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum: 1.995 ccm
Leistung: 130 kW/177 PS bei 3.750 U/Min.
Drehmoment: 380 Nm bei 2.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
0–100 km/h: 10,7 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,3 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,5 l auf 100 km
CO2: 140 g/km
Getriebe: Sechsgang manuell
Reifen: 224/60 R18
Kraftübertragung: Allrad
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Verbundlenker
Bremsen: Scheiben; vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.735 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 40.590 Euro
Preis des Testwagens: 47.414 Euro

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Entfernte Verwandte: VW T-Roc & SEAT Arona

Gruppentherapie

Angriff aufs Segment der kompakten SUVs: ein Neuer darf Allrad haben, der andere nicht.

Zwei Neue in der VW-Gruppe: Unmissverständlich schon der Name des VW T-Roc. Dem hat man Design-seitig etwas deutlich Wilderes auf 4,3 Meter Länge zugestanden. Die Deutschen haben sich zum robusten Outfit kräftige, auf Wunsch auch Bi-Color-Karosseriefarben und kontrastierende Interieur-Dekore ausgedacht.

Foto: VW
Foto: VW

Das Laderaumvolumen ist mit 445 Litern für passable Gepäckmengen gut. Erweiterbar ist es auf klassenübliche 1.290 Liter. Unterbau des T-Roc ist, wie beim Golf und Tiguan, der Modulare Querbaukasten (MQB). Bekannte Turbo-Aggregate: 1,0 (drei Zylinder) und 1,5 Liter Hubraum haben die Benziner, damit 115 und 150 PS. Diesel-Abteilung: 1,6- (ab März) und 2,0-Liter ergeben 115, 150 und 190 PS (ebenfalls ab März).
Foto: VW
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An Getrieben werden sechs manuelle oder sieben doppelt gekuppelte Gänge offeriert. Die Einstiegsmodelle sind Vorderrad-getrieben, ab 150 PS kann man Allrad ordern. Weitere SUVs kommen: Touareg-Neuauflage, der winzige T-Cross und der elektrische I.D. Crozz. Der Preis: ab 21.490 Euro.
Foto: VW
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Spanisches Springinkerl

Luft nach unten und oben ist immer noch im SUV-Segment, trotz anhaltender Modell-Flut . Der SEAT Arona teilt sich die Basis mit dem Ibiza. Nur ist er als Crossover acht Zentimeter länger (knapp 4,15 Meter) und zehn Zentimeter höher. Auch im Sinne der Gewichtsersparnis – ab 1.165 Kilo – ist Allradantrieb kein Thema.

Foto: SEAT
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Im Laderaum dürfen es von 400 Liter bis zu 1.280 Liter Gepäck sein. Antriebe aus dem Konzernregal: an Benzinern der Einliter-Dreizylinder und der neue 1,5l-Vierzylinder, dazu der 1,6l-Diesel zugestanden. Damit umfasst das Leistungsoffert 95, 115 und doch recht stolze 150 PS, via Handschaltung oder siebenstufigem DSG. Ein Erdgas-Triebling wird hinzukommen.
Foto: SEAT
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Dass SEAT auf Assistenztechnik und Konnektivität geschaut hat, ist klar. Auch, dass es der Klein-Katalane individuell bunt treiben kann, angesichts 68 möglicher Karosserie-/Dachfarben-Kombinationen. Zukunft: Ein großer SEAT-SUV steckt in der Pipeline. Der Preis des Arona: ab 16.990 Euro.
Foto: SEAT

Neu, klein und kariert: VW up! GTI

Zwei Klassen kleiner

Und trotzdem nicht weniger Auto: Die Schlüsselreize sind da, der GTI zum Einstecken ist Wirklichkeit.

Das Original – Moment: Originale sind natürlich alle GTI aus dem Hause Volkswagen, fangen wir anders an – also das Original-Original des Jahres 1976 brachte 110 PS mit. Der up! In seiner muskulösesten Variante darf deren 115 ausliefern. Dies wie gewohnt aus drei Zylindern mit insgesamt 999 Kubikzentimetern Hubraum.

Foto: VW
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In der Modellhierarchie sitzt der up! auf einer Stufe, die es 1976 noch gar nicht gegeben hat, nämlich unterhalb des Polo. Mit knapp 3,6 Metern Länge ist er gar nicht so viel kompakter als sein Urahne, außerdem wegen Crash-Vorschriften und Komfort-Wünschen ungefähr 150 Kilo schwerer.
Dafür auch schneller – sofern erlaubt (also eh nicht bei uns), kratzt er an der 200-km/h-Marke.

Der Sinn?

Man grübelt: braucht ein Kleinwagen das? Gegenfrage: wer hat den Golf GTI gebraucht? Gewollt hat ihn bis heute fast eine halbe Million Kunden.

Foto: VW
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Und übrigens sind 115 PS heutzutage grundsätzlich nichts besonderes mehr. Auf die Präsentation kommts an! Das Kleinformat verspricht agile Kurvenfreude. Gefeilt wurde am Fahrwerk (15 Millimeter tiefer) und der Lenkung.
Beim schnellsten up! sind natürlich alle Kleinigkeiten an Bord, die dem/der GTI-Freund/in Freude machen.
Foto: VW
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Karierte Sitze: check. Golfball-Schaltknauf: check. Die dezenten Sport-Streifen außen: check. Leistbare Performance für alle Tage: check.
Zu kaufen gibt’s ihn ab 16.590 Euro inklusive aller Taxen.
Foto: VW
Foto: VW

Classic: Wankelmotor-Pionier Kenichi Yamamoto

Der oberste Ronin

Vater des Mazda-Wankelmotors und auf seine Weise zweimal der Retter der Firma: Um ihn drehte sich alles.

Er war nie so recht ein Massenprodukt, aber der Kreiskolbenmotor spielt in der Geschichte der Marke aus Hiroshima eine wichtige Rolle.
Die Firma war in den 1960ern in Gefahr, unter die Räder zu kommen. Der japanische Staat drängte auf die Fusion mit einem der größeren Autoproduzenten. Auftritt Yamamoto-san!

Foto: Mazda

Nach dem Weltkrieg trat der junge Kenichi Yamamoto in seiner komplett zerstörten Heimatstadt in den Dienst des Lastwagenherstellers Tokyo Kogo und schraubte eine Zeit lang Getriebe zusammen.
Mit 25 avancierte er zum Techniker mit dem Spezialgebiet Motorenbau; ab 1961 war er der Leiter einer Elitegruppe von Ingenieuren.
Foto: Mazda

Die „47 Ronin“ arbeiteten an einem Motor nach dem Prinzip von Felix Wankel. Mit dem hatten andere Hersteller so ihre Probleme. Und davon hing viel ab für Tokyo Kogo mit seiner Automarke Mazda.

Cosmo-politisch

„Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, wie ich eigentlich Präsident geworden bin“: In der japanischen Arbeitsweise hat der Einzelne wenig Gelegenheit, sich zu profilieren. Aber dieses Projekt forderte Führungsqualitäten.

Foto: Mazda
Foto: Mazda

„Ich hatte die Leitung. Und hätte ich nicht beim Wankelmotor mitgemacht, säße ich heute nicht hier“, meinte der frisch gekürte Mazda-Präsident Yamamoto 1985 in der New York Times.
1967 ließ der Cosmo Sport als erster Serien-Mazda die Kolben kreisen. Die technische Exzellenz und das internationale Aufsehen ließen das Unternehmen unabhängig bleiben und global werden.
Der Wankel tauchte später als Spitzen-Motor in einem Dutzend Modellen auf, unter anderem dem Sportcoupé RX-3, das es auch bis zu uns schaffte. Die meisten gingen nach Amerika, dort starteten sie den sportlichen Ruf der Marke.
Foto: Mazda

Nach dem Ölschock der 1970er sah es für das durstige Triebwerk aber schlecht aus. Dem gesamten Unternehmen ging es alles andere als prächtig.
Zurück zum Zeichenbrett: Yamamoto und seine Ingenieure trimmten den Wankel auf mehr Sparsamkeit (zumindest für damalige Verhältnisse); dann planten sie rund um ihn herum einen attraktiven Sportwagen. Und der wurde ab 1978 ein Welterfolg. Sein Name: RX-7.

An der Spitze

Yamamotos weitere Karriere liest sich auch nicht schlecht. Er leitete die Designteams der Modelle 323 und 626. Diese Erfolgstypen brachten Mazda wieder in die schwarzen Zahlen. Da war die Beförderung zum Mister President keine Überraschung.

Foto: Mazda

Von 1987 bis 1992 Vorsitzender des Aufsichtsrates, erlebte er auch den größten Erfolg seines Motors: den Sieg in Le Mans 1991. Eine dunklere Phase in Mazdas Geschichte, bis hin zur Übernahme durch Ford, sah er sich schon aus der Ferne an. Im Dezember 2017 ist er verstorben; er wurde 95 Jahre alt.
Mazda ist der einzige Hersteller, der Felix Wankels Wunderkreisel wirklich in den Griff bekommen hat. Die Entwicklung ist über die Jahrzehnte weitergegangen, vielleicht gibt es bald ein Comeback. Am Beginn standen die 47 Ronin und Kenichi Yamamoto.
Foto: Mazda
Foto: Mazda

Auktion: die teuersten Autos unterm Hammer

Zum ersten…!

Blühendes Geschäft beim Auktionshaus RM Sotheby’s: heuer gab es ein paar Rekordergebnisse.

Damit wir uns recht verstehen, alle Preise sind in Dollar, zuzüglich Provision und Nebenkosten.
Keine Überraschung: Sechs der Top 10 heißen Ferrari. Überraschung: Das teuerste Stück kommt nicht aus bella Italia, sondern aus dem United Kingdom. Und es ist das wertvollste jemals versteigerte britische Auto.
Die Top 10
10. 1955 Ferrari 121 LM Spider – $5,720.000
9. 1939 Mercedes-Benz 540 K Spezial Cabriolet – $6,600.000
8. 1959 Aston Martin DB4GT Prototyp – $6,765.000
7. 2001 Ferrari F2001 – $7,504.000
6. 1937 Bugatti Type 57S Cabriolet – $7,700.000
5. 1961 Ferrari 250 GT SWB Berlinetta – $8,305.000
4. 1959 Ferrari 250 GT LWB California Spider – $9,504.550
3. 2017 Ferrari LaFerrari Aperta – $10,043.000
2. 1959 Ferrari 250 GT LWB California Spider Competizione – $17,990.000
1. 1956 Aston Martin DBR1 – $22,550.000

Foto: RM Sotheby's
Foto: RM Sotheby’s

SEAT: auch Ibiza fährt mit Erdgas

Nummer 3

Die Spanier haben schon zwei CNG-Modelle, der Vier-Meter-Bestseller bekommt jetzt auch TGI.

Genau wie Leon 1.4 TGI und Mii 1.0 ECOFUEL ist der Ibiza 1.0 TGI bivalent. Einen Benzintank gibt es also noch, gefahren wird nach Möglichkeit zuerst mit Erdgas.
Aussage des Werkes: das Auto hat niedrigere Betriebskosten vorweisen und ist sauberer als andere vergleichbare Diesel- oder Benzinfahrzeuge und auch elektrische Non-Plug-in-Hybride – eine starke Ansage. Dazu wirbt man mit niedrigen Betriebskosten pro Kilometer.

Foto: SEAT

Wer CNG und Benzin komplett ausnützt, sollte mit cleverer Fahrweise 1.194 Kilometer weit kommen, sagt SEAT. Der zusätzliche Tank sitzt unterm Kofferraum, damit bleiben 262 Liter Volumen für’s Gepäck.
Ökologie und Ökonomie: SEAT gibt bis zum 30. Juni 2.000 Euro Erdgas-Bonus. Das drückt den Basispreis für die Einstiegsvariante „Style“ auf 15.990 Euro.
2017 ist der Absatz von Erdgasfahrzeugen aus Spanien in Europa um 18 Prozent gestiegen, allerdings immer noch auf niedrigem Niveau – von knapp 3.400 auf über 4.000 Fahrzeuge. Und SEAT traut sich was: Ende 2018 kommt der Arona als monovalentes CNG-Auto. Auf den vielleicht rettenden Benzintank wird dann ganz verzichtet.
Foto: SEAT

Neu: Honda Civic mit optimiertem Diesel

Selbst gezündet

Andere verabschieden sich langsam vom Diesel, Honda arbeitet an den seinen fleißig weiter.

Als Fünftürer ist der 1.6 i-DTEC ab März zu haben, zwei Monate später folgt dann die Limousine. Anfänglich wird nur sechsgängig geschaltet, Mitte des Jahres kommt eine neunstufige Automatik dazu. Aus 1.597 cm3 Hubraum wird eine maximale Leistung von 120 PS (88 kW) bei 4.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 300 Nm bei 2.000 U/min geschöpft.
Der CO2-Ausstoß von 91 g (Civic Limousine) und 93 g (Civic Fünftürer) entspricht einem kombinierten Kraftstoffverbrauch von 3,4 l/100km bei der Civic Limousine und 3,5 l/100km beim Civic Fünftürer (alle Werte gemessen im aktualisierten WLTP-Testzyklus, zur Vergleichbarkeit ausgewiesen nach NEFZ).
Die Preise inklusive Abgaben:
Civic Fünftürer S 1.6 i-DTEC
EUR 21.990,-
Civic Fünftürer Comfort 1.6 i-DTEC
EUR 23.490,-
Civic Fünftürer Elegance 1.6 i-DTEC
EUR 25.990,-
Civic Fünftürer Executive 1.6 i-DTEC
EUR 28.790,-

Foto: Honda

Der Motor hat als einer der ersten offiziell das Real Driving Emissions-Verfahren (RDE) durchlaufen. Dabei wird der Ausstoß von Schadstoffen wie NOx während der Fahrt auf der Straße gemessen. RDE-Tests werden neben dem neuen laborbasierten Testzyklus WLTP durchgeführt. Angegeben werden die Ergebnisse zur besseren Vergleichbarkeit vorerst noch laut NEFZ.
Ein neues NOx-Speicher-Konverter-System (NSC) mit einer höheren Zelldichte ermöglicht laut Werk eine schnellere Umwandlung und weitere Emissionsreduktion.
Ein mit Silber dünnbeschichteter Partikelfilter verbessert die Verbrennungseffizienz von Feinstaub und führt zu einer Erhöhung der Haltbarkeit des Abgassystems.