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Autor: Johannes Gauglica

Hybrid-Luxus im Test: Lexus NX 300h

Mit Ecken und Kanten

Jenseits von Japan-Barock: Lexus zeigt weiter Mut zu eigenständigem Stil und legt mit dem NX ein fesches „mittelgroßes“ SUV vor.

Die kantige Lexus-Optik polarisiert; immerhin ist sie kaum einem Beobachter egal, und das ist bereits was wert – uns gefällt das Styling des NX sehr gut. Im Innenraum hat Lexus seinen Stil gefunden und setzt ihn hier besser denn je um. Wenig zu bekritteln gibt es an der Anmutung der Materialien; die Lederausstattung ist sehr schön, und die Hartplastik-Flächen (von denen Lexus sich noch immer nicht trennen will) greifen sich nicht unangenehm an.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch die Lenkrad-Justierung ist besser als in anderen Modellen der Marke. Gewöhnungsbedürftig und in der Redaktion umstritten ist das Touchpad à la Laptop, mit dem die Bordcomputer-Funktionen bedient werden. Es lässt sich nicht immer zweifelsfrei überreden, die richtigen Funktionen anzuwählen. Auch die Sprachbedienung musste ein oder zwei Mal resettet werden.
Es gibt aber, und darüber freuen wir uns, immer noch separate Knopferln für Basis-Dinge wie Radio „ein/aus“ und Ähnliches, zum Touchpad gezwungen wird also niemand. Multimedial bleiben mit USB-, AUX/iPad- und SD-Anschlüssen keine Wünsche offen; Bluetooth versteht sich von selbst. Auch im Fond lässt es sich sehr gemütlich reisen. Die Heckklappe schwingt sich elektrisch auf und wieder zu; an Stauraum stehen zwischen 555 und 1.600 Litern parat, und das ohne Ladekante.

Kulturattaché

Japan-barockes Fahrverhalten muss sich der NX nicht nachsagen lassen. Er erweist sich als handliches, agiles Fahrzeug, mit dem man weder auf der Bergstraße noch in der Parkgarage fehl am Platz ist. Optisch bringt er SUV-Prestige mit, beim Fahren ist er kultiviert und, ja: sogar spaßig. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h limitiert; mehr wird ja auch nicht gebraucht.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Rein elektrisch fährt man nur sehr kurz, im Eco-Modus in der City dafür umso öfter. Das Wechselspiel klappt prima. Schaltet man auf „Sport“, ist der Vormarsch vehementer, die Lenkung straffer und direkter. Der Antrieb mit der Kombination aus großem Saug-Vierzylinder und einem bzw. in der getesteten 4WD-Version zwei E-Motoren (einer vorne, einer hinten) ist prinzipiell eine harmonische Sache. Aus dem Stand schieben die Elektromotoren lautlos und vehement an, dann kommt der Benziner hinzu.
Bei Autobahntempo liegt seine akustische Präsenz eine Spur über dem, was man sich von einem Luxusauto erwartet. Der Verbrennungsmotor entwickelt für seinen Hubraum eher sanfte Power und hat sein bestes Drehmoment recht weit oben auf der Drehzahlkurve anzubieten. Das CVT-Getriebe (es simuliert auf Wunsch sechs Fahrstufen zum manuellen Schalten) sorgt ein wenig für eine geräuschvollere Klangkulisse, das stört doch etwas die ansonsten stressfreie Reiseatmosphäre. Dabei zeigt der NX gerade am Highway seine Qualitäten als Reiseauto.

Sparmeister?

Der Treibstoffverbrauch hat sich im Testbetrieb auf 8,2 Liter eingependelt; Autobahn-Etappen bringen empfindliche Ausreißer nach oben. Die eingetragenen 5,2 Liter sehen wir als im österreichischen Auto-Alltag schwer erreichbar. Und das Reserve-Lamperl meldet sich spät… – Antriebs-Alternativen zum Hybrid bietet Lexus beim NX nur in Form des 200t mit Zweiliter-Benziner und 238 PS.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Den Lexus NX 300h gibt es ab 39.990,- Euro; in der getesteten Version „Executive“ startet er bei 57.850,- Euro und beinhaltet Ledergarnitur, LED-Lichter, Keyless-Schloss und Start, Elektrische Heckklappe, Distanzwarner (akustisch und graphisch) an Bug und Heck, Tempomat, Totwinkelwarner, beheiztes Lenkrad, beheizte und belüftete Sitze etc. Das war noch nicht das letzte Wort, denn Features wie Metallic-Lack, Schiebedach und diverse Assistenten kosten Aufpreis. Unser Testwagen kam somit über die 70.000-Euro-Marke.
Gelungener Crossover mit Komfort und eigenständigem Auftreten: Der Lexus NX 300h setzt beim Verbrauch keine Highlights, ist aber eine stilsichere Alternative zu den Premium-Deutschen.
Fotos: Robert May

Kleiner Crossover im Test: Ford EcoSport

Auch ein Samba-Bus

Drei Zylinder und ein Zuckerhut: Der kompakte Alleskönner kommt aus Südamerika zu uns, im Umweg über Indien.

So global wie nie: Ford hat sich von einer „Holding“ mit regionalen Produkten zu einer echten Weltmarke mit Weltautos entwickelt. Die in Österreich verkauften Fahrzeuge kommen aus Deutschland, Frankreich, Rumänien, der Türkei, den USA, im Fall des Ranger aus Südafrika… – haben wir was vergessen?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ja: Brasilien und Indien! Der EcoSport ist Südamerika längst populär, jetzt ist auch Europa dran. Gebaut wird der EcoSport für Europa aber ganz wo anders, nämlich im indischen Chennai. Dass das Auto schon länger am Markt ist, merkt man am Design, das nicht mehr die allerneuste Ford-Linie zeigt.
Wir probierten den 4,01 Meter langen EcoSport mit dem Einliter-Dreizylinder in der 125-PS-Variante mit Fünfgang-Schaltgetriebe. Als solcher steht er mit 21.900,- in der Liste. Extras wie 17-Zoll-Räder, das Infotainment-System Sync mit App-Link, ein Parkpilot am Heck und der Metallic-Lack brachten das Testauto auf 23.684,07 Euro.

Keine Platzangst

Auch innen ist der EcoSport verglichen mit anderen Ford-Pkw simpler gestrickt; hartes Plastik dominiert, und die Sitze sind etwas kurz geraten. Die Verarbeitung wirkt aber sehr vertrauenswürdig, und das Platzangebot ist wirklich prima, auch in der zweiten Reihe. Dort sind die Lehnen in der Neigung verstellbar, und es gibt zwei 12V-Steckdosen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Hecktür schwingt nach links auf und trägt stolz das Ersatzrad. Dahinter stehen bis zu 1.240 Liter an Stauraum zur Verfügung. Bei Autobahntempo dreht man über 3.000 Touren, dennoch bleibt’s akustisch angenehm. Gemessen an der kleinen Kubatur hat der Antrieb guten Durchzug. Generell ist das Fahrgefühl sehr erwachsen und nicht so hochbeinig, wie man es anfangs erwartet.
Das Auto liegt vertrauenerweckend und reagiert Ford-typisch flink auf Lenk-Inputs, die Schaltung ist angenehm exakt und nicht allzu weitläufig. Verbrauch: Statt der eingetragenen 5,3 Liter im 100-Kilometer-Durchschnitt schafften wir 7,6 Liter, das ist doch deutlich daneben. Übrigens: Allrad gibt es bei uns zumindest vorderhand nicht.
Schlicht im Auftritt, kompetent bei der Fahrleistung, und erfreulich komfortabel: Der Ford EcoSport hat auch in Europa das Zeug zum Bestseller.
Fotos: Robert May

Überarbeitet: Der Peugeot 208 (Update)

Orange Power

Ab sofort bestellbar, auf Wunsch auch in vitaminreichem Südfrüchte-Metallic: Den überarbeiteten 208 gibt’s ab 13.450,- Euro.

Optisch und technisch weiterentwickelt: Es sind fünf Ausstattungsstufen im Angebot – Like, Active, Allure, GT Line sowie für ganz sportliche Ansprüche das Topmodell „ GTi by Peugeot Sport“.

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Die neue Metalliclackierung „Orange Power“ sowie zwei neue Strukturlackierungen sorgen für einen besonderen Auftritt.
Keine matte Sache: „Ice Grey“ und „Ice Silver“ heißen die beiden seidenmatten Lackierungen. Peugeot ist damit der erste Großserienhersteller, der solche Farbtöne anbietet.
Und sie sind weitaus pflegeleichter als man es bisher von ähnlichen Angeboten der Ultra-Luxus-Konkurrenz gewöhnt ist. Waschstraße und Druckreiniger sind keine Tabus mehr. Peugeot erwartet sich für diese matten Farbtöne einen Kundenzusprich von ungefähr fünf Prozent.

Sechsgängiges Menü

Ebenfalls neu im Angebot für den innen wie außen umfangreich überarbeiteten 208 ist eine neue Automatik mit sechs Gängen; es gibt sie in Kombination mit dem 110 PS starken Benzinmotor. Der Importeur sieht 20 Prozent aller zukünftigen 208er-Kunden als potentielle Automatikfahrer.
Auch für den 208 gibt es jetzt die „Mirror Screen“-Technologie zum sicheren Bedienen eines Smartphones über den Bord-Touchscreen. Weiters lieferbar: Rückfahrkamera und automatische Kollisionsbremse „Active City Brake“. Sie funktioniert mit LIDAR, erkennt reflektierende Gegenstände vor dme Fahrzeug und arbeitet bei Geschwindigkeiten bis maximal 30 km/h. Bei 20 km7h kann sie einen Aufprall komplett verhindern, davon konnten wir uns überzeugen.
Die Preise: Für das Einstiegsmodell Peugeot 208 LIKE in der dreitürigen Version stehen € 13.450,- Euro in der Preisliste. Topmodell ist der 208 GTi by Peugeot Sport mit 208 PS starkem Benzinmotor ab 28.760,- Euro inkl. NoVA und MwSt.; detaillierte Preise zu diesem Modell folgen.

Preisliste:

Like 3-türig
1.0 PureTech 68 13.450,- Euro
Like 5-türig
1.0 PureTech 68 14.000,- Euro
1.6 BlueHDi 75 16.350,- Euro
Active 5-türig
1.0 PureTech 68 14.900,- Euro
1.2 PureTech 82 16.000,- Euro
1.2 PureTech 82 Aut. 16.950,- Euro
1.6 BlueHDi 75 17.450,- Euro
1.6 BlueHDi 100 17.800,- Euro
Allure 5-türig
1.2 PureTech 82 18.090,- Euro
1.2 PureTech 82 Aut. 19.040,- Euro
1.2 PureTech 110 19.690,- Euro
1.2 PureTech 110 Aut. 21.190,- Euro
1.6 BlueHDi 100 19.890,- Euro
1.6 BlueHDi 120 20.680,- Euro
GT Line 3türig
1.2 PureTech 110 20.390,- Euro
1.2 PureTech 110 Aut. 21.890,- Euro
1.6 BlueHDi 120 21.380,- Euro
GT Line 5türig
1.2 PureTech 110 20.940,- Euro
1.2 PureTech 110 Aut. 22.440,- Euro
1.6 BlueHDi 120 21.930,- Euro

Jubiläum: 60 Jahre Citroën DS

Für immer in der Zukunft

1955 ein Anblick wie vom andern Stern, zwei Jahrzehnte in Produktion: Der (oder die) DS wurde zum Inbegriff der Marke Citroën.

„Das ist kein Auto aus der Zukunft“, meinte André Lefebvre, „alle anderen Autos sind aus der Vergangenheit.“ Er musste es wissen, denn er war der Kopf hinter der Konstruktion des neuen großen Citroën im Oktober 1955. Das Publikum am Autosalon in Paris war verblüfft, beeindruckt, sogar irritiert.

Foto: Citroen
Foto: Citroen

Was da vorgestellt wurde, hatte optisch rein gar nichts mehr zu tun mit dem ergrauten Art-Deco-Vorgänger „Traction Avant“. Am Ende der zehntägigen Show waren gute 80.000 Bestellungen für das Zukunftsauto beisammen.
Zwei Jahrzehnte später hatte man knapp 1,4 Millionen DS in allen Varianten gebaut, ganz im Sinn des Firmengründers André Citroën: Ein Produkt bis zur Perfektion entwickeln und dann möglichst lange unverändert produzieren.

Varianten

Veränderungen gab es an der DS recht wenige; optisch am signifikantesten waren die wunderschön integrierten Doppelscheinwerfer ab dem Jahr 1967, die das Gesamtbild noch verbesserten. Ab dem Folgejahr konnte die Göttliche dann auch um die Kurven leuchten.

Foto: Citroen
Foto: Citroen

Mit anfangs 75, später bis maximal 120 PS aus Hubräumen zwischen 1,9 und 2,3 Litern war die DS damals komfortabel motorisiert; ein Sechszylinder wurde nie verwirklicht. Der Einsatz von Aluminium und Kunststoff hielt das Gewicht bei anfangs 1,1 Tonnen, später legte das Auto schrittweise bis zu 200 Kilo zu. Die Sparversion ID kam 1956 heraus; der Kombi zwei Jahre später.
Karossiers entdeckten die Frontantriebs-Plattform für sich und bauten Cabriolets, Coupés sowie den einen oder anderen viertürigen Luxusliner. Am bekanntesten sind die Kreationen von Henri Chapron. Keine dieser Sonderkarosserien konnte die Eleganz des originalen DS-Entwurfes von Flaminio Bertoni erreichen. Daneben gab es Ambulanzen, Lieferwagen und Spezialfahrzeuge mit bis zu vier Achsen.

Sport und Mord

Die DS durfte bei Rallyes ihre Robustheit zeigen – nicht nur in Marokko und Griechenland, sondern auch hierzulande bei Klassikern wie der Alpenfahrt oder der Rallye der 1000 Minuten. Im Lauf der 1960er tat sie sich gegen die aufrüstende Konkurrenz immer schwerer. Am Steuer saßen Größen wie Björn Waldegård, Lucien Bianchi oder auch der heimische DS-Virtuose Richard Bochnicek.

Foto: Citroen
Foto: Citroen

Zum besten „Werbeträger“ wurde aber Charles de Gaulle. Zweimal attackierten Terroristen die Dienst-DS des französischen Präsidenten. Auf zerschossenen Reifen blieb das Auto dank Hydropneumatik sicher in der Spur. Danach fuhr de Gaulle nach Möglichkeit nur mehr DS, auch die von Chapron gebaute, über sechs Meter lange DS Présidentielle. Obgleich auch keine klassische Schönheit, ist sie sicher einer der stolzesten Citroën. 1975 übernahm Peugeot das Kommando, und die letzte DS rollte vom Band.
In der Zukunft mit Vergangenheit entdeckt der PSA-Konzern jetzt Potential: Der Citroën DS3 des Jahres 2010 war ein erstes Aufflackern, mittlerweile gibt es DS4 und DS5 sowie das Konzept eines großen DS9. Neben Peugeot und Citroën wird DS eine eigenständige Marke.
Fotos: Citroën

Rallye für Einsteiger: Ford Fiesta R2

Ein Liter Sport

Wann wurde das letzte Rallyeauto mit Einliter-Motor gebaut? Ford und M-Sport zeigen jetzt ein nagelneues.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Mit 998 ccm ist der Motor des Fiesta R2 nur um einen Kubikzentimeter größer als der des Mini Cooper aus dem Jahr 1961.
Aber der brachte natürlich noch keinen Turbo und keine variable Ventilsteuerung mit. Dafür hatte er vier Zylinder.
Aber drei Häferln genügen dem 1.030 Kilo schweren Fiesta R2 für eine Leistung von 180 PS und ein Drehmoment von 250 Nm. Geschaltet wird ein Fünfgang-Renngetriebe.
Dazu kommen alle Rallye-Notwendigkeiten wie das einstellbare Fahrwerk, Sicherheitszelle und -tank sowie innenbelüftete Scheibenbremsen rundum.
Auch bei sechs WRC-Rallyes wird man den kleinen Bruder des WRC-Fiesta sehen, im Rahmen einer Nachwuchsmeisterschaft.
Der Fiesta R2 mit dem 1,6-Liter-Motor wurde immerhin 300 Mal verkauft, an diesen Erfolg will M-Sport mit dem neuen Modell anschließen.

Neuer Renner von BMW: M6 GT3

Noch nicht

Während der Z4 GT3 noch Erfolge feiert, wurde sein Nachfolger am Nürburgring vorgestellt – wir sehen ihn nächstes Jahr in Aktion.

Die Klasse GT3 beruht auf der „Balance of Performance“: Man kann sozusagen bauen, was manwill, und das Auto wird dann mit Restriktoren und Ballast an die Konkurrenz angepasst. Dementsprechend vage sind die Angaben: „über 500 PS“ aus dem 4,4 Liter großen V8 mit Twin-Scroll-Turbo bei einem Gewicht von „weniger als 1.300 Kilo“.

Foto: BMW
Foto: BMW

Das Coupé mit Transaxle-Antriebskonfiguration offeriert einen längeren Radstand und damit mehr Stabilität als der für manche Fahrer mitunter zu agile Z4 GT3. Details werden sicher noch nachgeliefert, wir wissen bislang von einem Sechsgang-Renngetriebe (sicherlich via Paddles zu schalten), und Renn-ABS sowie Traktionskontrolle sind zweifellos wieder an Bord.
Die gestreckte Karosserie des M6 wurde im Windkanal optimiert, um ihm etwas mitzugeben, das dem Z4 eindeutig fehlt, nämlich den Speed auf der Geraden. BMW Motorsport hat die FIA-zertifizierte Sicherheitszelle selbst entwickelt und produziert.
2015 wird ein Testjahr sein; laut BMW gibt es keine Pläne, das Auto heuer noch einzusetzen.

20 Jahre später: McLaren F1 GTR in Le Mans

Fünf Freunde

Heute fast wieder vergessen: 1995 zeigte McLaren in Le Mans, dass man mehr kann als nur Formel-1-Autos bauen.

Gemeinsam mit BMW stellte die Firma in Woking den McLaren F1 auf die Räder, das Design stammte von Gordon Murray. Im Zuge des GT-Revivals ab 1994 fand der F1 recht bald den Weg auf die Rennstrecke. 1995 gab es dann den Großangriff auf Le Mans.
Dort war der Name McLaren bereits in den Siegerlisten, denn 1966 hatte der Firmengründer Bruce McLaren als Werksfahrer von Ford gemeinsam mit Chris Amon im GT40 Mk.II von Shelby American zugeschlagen. Zwei Jahrzehnte später war die Ausgangssituation an der Sarthe eine völlig andere.

Wie war das damals?

Foto: LAT Photographic/McLaren
Foto: LAT Photographic/McLaren

Das 24-Stunden-Rennen war auf einem Tiefpunkt seiner Popularität, die Formel 1 beanspruchte alle Schlagzeilen für sich. Nach dem Ende der Sportwagen-WM und der Gruppe C war man immer noch auf der Suche nach dem Reglement für die Zukunft.
Und die neue GT1-Klasse begann bereits technisch zu eskalieren. 1994 hatte ein zum „GT1“ umgemodelter Porsche 962 gewonnen. Diese Lücke im Regelwerk war 1995 gestopft. Sieben McLaren F1 , alle noch mit „Kurzheck“, traten am 17./18. Juni an der Sarthe an. Fünf kamen ins Ziel, zwei Teams standen am Stockerl, eines auf Platz 1. Und das gleich im ersten Versuch.

U-Boote und Cruise Missiles

Das Wetter war, eh klar, fürchterlich – wenn’s in Le Mans einmal regnet, dann regnet es so richtig. Bis Sonntag früh war U-Boot-Krieg war angesagt. Den fragilen Prototypen hatten die GT-Autos auf Serienbasis vor allem ihre Haltbarkeit voraus; von 48 Autos am Start sahen nur 23 die Zielflagge. Zwei F1 fielen Unfallschäden zum Opfer.

Foto: LAT Photographic/McLaren
Foto: LAT Photographic/McLaren

Technik-Zores hatten fast alle, auch der knapp vor Schluss führende F1 des Altmeisters Derek Bell. Mit seinem Sohn Justin und Le-Mans-Spezialisten Andy Wallace war am Weg zum historischen Sieg; es wäre auch der erste für ein Vater-Sohn-Team gewesen. „Wäre“, denn am Auto von David Price Racing strekte das Getriebe.
Davon profitierte ein noch älterer Altmeister: Mario Andretti im schnellsten der Prototypen (Courage-Porsche) wollte seine Pokalsammlung mit einem Le-Mans-Triumph komplettieren. Sein Auto hatte nach einem frühen Ausrutscher bereits einigen Rückstand. „Papa Mario“ pfiff auf die Haltbarkeit und zündete die Boden-Boden-Rakete.
Andretti/Wollek/Hélary wurden immerhin Zweite hinter einem Team, mit dem nicht viele gerechnet hatten.

Ein Finne im Regen

Hinter dem Namen „Kokusai Kaihatsu Racing“ verbarg sich das britische Team Lanzante Motorsport, der Sponsor war eine japanische Schönheitsklinik. Und das Fahrzeug war was Spezielles: Chassis 001. Der älteste GTR – das Werks-Testauto – hatte zuvor Schwerarbeit als Entwicklungsfahrzeug geleistet, war aber keinen einzigen Rennkilometer gelaufen.

Foto: LAT Photographic/McLaren
Foto: LAT Photographic/McLaren

Die Fahrer: Yannick Dalmas, Masanori Sekiya und der J.J. Lehto. Von den Heldentaten des Finnen, nur ein Jahr nach seinem schweren Formel-1-Unfall, erzählen sich heute noch alle, die in dieser regnerischen Nacht wetterfest und nüchtern genug zum Zuschauen waren.
Weitere Premieren: Sekiya war der erste japanische Le-Mans-Sieger. Und der 6.064 Kubikzentimeter große V12-Motor aus den Händen von Paul Rosche und seinem team brachte die Marke BMW erstmals in Le Mans aufs Siegerpodest. Vier Jahre später gewann dann ein „BMW-BMW“, mit einer Variante dieses Motors.
Bis 1997 wurde der F1 gebaut, er hält bis heute den Rekord für das schnellste Serienauto mit Saugmotor. McLaren wandte sich mit dem neuen Partner Mercedes-Benz dem Projekt SLR zu; 2010 gündete der umtriebige Ron Dennis dann McLaren Automotive und stieg endgültig ins Supercar-Geschäft ein.
Die fünf McLaren F1 GTR treten heuer erstmals seit zwanzig Jahren wieder gemeinsam auf.

„Famous Five“ nach Zahlen

Nr. 59 – Kokusai Aihatsu Racing (GB) – chassis #01R
Fahrer: Yannick Dalmas (F), J.J. Lehto (SF), Masanori Sekiya (J)
Quali: P9 / Ziel: P1
Nr. 51 – Mach One Racing (GB) – chassis #06R
Fahrer: Derek Bell (GB), Justin Bell (GB), Andy Wallace (GB)
Quali: P13/ Ziel: P3
Nr. 24 – Gulf Racing (GB) – chassis #02R
Fahrer – Ray Bellm (GB), Mark Blundell (GB), Maurizio Sandro Sala (BR)
Quali: P11 / Ziel: P4
Nr. 50 – Giroix Racing Team (F) – chassis #07R
Fahrer: Jean-Denis Delétraz (CH), Fabien Giroix (F), Olivier Grouillard (F)
Quali: P15 / Ziel: P5
Nr. 42 – Société BBA Compétition (F) – chassis #05R
Fahrer: Jean-Luc Maury-Laribiére (F), Hervé Poulain (F), Marc Sourd (F)
Quali: P20 / Ziel: P13

Premiere für den Porsche 911 GT3 R

Zeit für etwas Neues

Weil die Konkurrenz nicht schläft: Porsche bringt ein frisches Angebot für die weltweit erfolgreiche GT3-Klasse.

Bei Porsche sitzen bekannterweise nicht viele Fans der Klasse GT3 mit ihrer „Balance of Performance“-Philosophie ohne fixes technisches Reglement; aber kommerziell ist die GT3 aktuell die wohl erfolgreichste Klasse mit weltweitem Einsatzgebiet.

Foto: Porsche
Foto: Porsche

Ein Dutzend Hersteller kämpft um den GT3-Kundenstamm, gleich vier kommen aus dem VW-Konzern. Porsche muss sich intern gegen Audi, Bentley und Lamborghini zur Wehr setzen.
Gegner von „Auswärts“ sind beispielsweise BMW und Mercedes, demnächst mit neuen GT3-Autos, aber auch Aston Martin, Ferrari, McLaren und einige weitere Supercar-Marken. Nissan mischt ebenso mit, und auch Lexus steigt in den Ring.

Neu-Elf

Die technische Basis kommt vom 911 GT3 RS, an der Karosserie fällt der großzügige Einsatz von Kohlefaser-Composite-Teilen auf; praktisch der gesamte Body ist in CFK gefertigt. Alle Scheiben, erstmals auch die Windschutzscheibe, bestehen aus Polycarbonat.

Foto: Porsche
Foto: Porsche

Aus der Serie kommt in Grundzügen auch der Sechszylinder-Boxer mit 4,0 Litern Hubraum und „über 500 PS“ (je nach BoP); er verfügt über Direkteinspritzung und variable Nockenwellenverstellung.
Geschaltet wird ein sequentielles Sechsgang-Klauengetriebe via die heutzutage selbstverständliche Paddle-Schaltung. Obligat sind auch Renn-ABS und Traktionskontrolle.
Der (wiederum je nach BoP) ca. 1,2 Tonnen schwere Renner kostet 429.000,- Euro exklusive Mehrwertsteuer.

Falls Sie’s genau wissen wollen: Die technischen Daten des Porsche 911 GT3 R, Typ 991

Einsitziges Kunden-Rennfahrzeug auf Basis des Porsche 911 GT3 RS
Motor
– Wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor in Hecklage
– 4.000 cm3; Hub 81,5 mm; Bohrung 102 mm
– Leistung: über. 368 KW (500 PS) FIA BoP abhängig (Restriktor)
– Vierventil-Technik
– Kraftstoff-Direkteinspritzung
– Trockensumpfschmierung
Kraftübertragung
– Sequenzielles Porsche Sechsgang-Klauengetriebe
– Mechanisches Sperrdifferential
– Pneumatische Schaltbetätigung (Paddle Shift)
Karosserie
– Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise
– Eingeschweißter Überrollkäfig gemäß FIA Anhang J
– Abnehmbare Rettungsluke im Dach
– Exterieur in Leichtbauweise:
– Türen, Heckdeckel, Heckflügel, Kotflügel, Bugverkleidung und Heckverkleidung in Kohlefaser (CFK)
– Polycarbonat Verglasung
– Abnehmbare Polycarbonat Türscheiben
– Ca. 120 Liter FT3 Sicherheitstank mit „Fuel-Cut-Off“ Sicherheitsventil gemäß FIA Vorschriften
– Vier-Stempel Luftheberanlage
Fahrwerk
– Vorderachs McPherson-Federbein, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur
– Radnaben mit Zentralverschluss
– Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator
– Servolenkung mit elektrohydraulischer Druckversorgung
Hinterachse
– Mehrlenker-Hinterachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur
– Radnaben mit Zentralverschluss
– Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator
Bremssystem
Zwei getrennte Bremskreise für Vorder- und Hinterachse; vom Fahrer regulierbar über ein Waagebalkensystem
Vorderachse
– Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel
– Stahlbremsscheiben, mehrteilig, innenbelüftet und geschlitzt, D = 380 mm
Hinterachse
– Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel
– Stahlbremsscheiben, mehrteilig; innenbelüftet und geschlitzt, D = 372 mm
Felgen/Bereifung
– Einteilige BBS Leichtmetallräder nach Porsche Spezifikation und Design, 12,0J x 18 ET 17, Reifendimension: 300/650-18 vorne; 13J x 18 ET 37,5, Reifendimension: 310/710-18 hinten
Elektrik
– COSWORTH Bordnetzsteuergerät IPS32
– Renn ABS
– Traktionskontrolle
Gewicht/Maße
– Gesamtgewicht: ca. 1.220 kg (BoP abhängig)
– Gesamtlänge: 4.604 mm
– Gesamtbreite VA: 1.975 mm
– Gesamtbreite HA: 2.002 mm
– Radstand: 2.463 mm
Fahrzeugpreis
429.000 Euro zzgl. länderspezifischer MwSt

Mazda und Toyota arbeiten zusammen

Besser zusammen

Renault-Nissan lebt sie seit Jahren, Fiat wünscht sich eine, Toyota und Mazda haben jetzt ihre eigene: Die Allianz.

Das Schlagwort heißt „ever better cars“, immer bessere Autos: Die Firmenpräsidenten Akio Toyoda und Masamichi Kogai riefen recht kurzfristig zu ihrer gemeinsamen Pressekonferenz. Gemeinsam wollen sie ab jetzt überhaupt einiges tun.
Eine langfristige Partnerschaft nicht nur bei den Produkten (wo es bereits Verbindungen gibt) sondern auch bei der Technologie und im Management soll es werden.

Ungleiche Partner

Mazda hat sich nach dem Ende der Verflechtung mit Ford schon länger nach einem Partner umgeschaut. Die Firma aus Hiroshima ist ein vergleichsweise kleiner Hersteller; knapp eineinhalb Millionen Mazda rollen jährlich vom Band, bei Toyota sind es über zehn Millionen.
Produktmäßig steht man jetzt so gut da wie schon lange nicht, mit den Skyactiv-Motoren hat man eine interessante technologische Mitgift. Aber die Entwicklungsarbeit, gerade bei den verschiedensten alternativen Antriebstechniken kostet Geld.

Foto: Mazda
Foto: Mazda

Am Hybrid-Sektor gegen Toyota konkurrieren wäre wohl sinnlos. Mazda verwendet bereits Hybrid-Antriebe von Toyota.

Man kennt sich

Beide Firmenchefs betonen, dass sie die Attraktivität ihrer Produkte steigern wollen. Außerdem eröffnet sich den frischvermählten Partnern damit die bessere gemeinsame Nutzung ihrer Produktionsstätten in der ganzen Welt.
Das Pilotprojekt dafür: In Nordamerika verkauft Toyota den in Mexiko gebauten Mazda2 unter der eigenen Tochtermarke Scion. Dieses Projekt soll beim Entschluss zur Kooperation eine Rolle gespielt haben.
Weitere Zusammenarbeit wird es bei Nutzfahrzeugen und beim Einkauf geben. Kooperationen mit anderne Herstellern bestehen daneben weiter: Toyota arbeitet z.B. mit BMW an gemeinsamen Plattformen. Mazda betreibt mit Ford ein gemeinsames Werk in Thailand; und für Fiat wird man ein Parallelmodell zum gemeinsam entwickelten MX-5 bauen.

Ab sofort bestellbar: DS3 mit Sechsgang-Automatik

Der DS3 geht in seine sechste Saison, und jetzt bekommt er (endlich) ein sechsgängiges Automatikgetriebe.

Foto: Citroen
Foto: Citroen

In Kombination mit dem Dreizylinder-Benziner mit 110 PS wird das neue Getriebe offeriert und ersetzt das Modell den VTi 120 mit der heutzutage nicht mehr adäquaten vierstufigen Automatik.
Um einiges besser schauen gleich die vom Werk angekündigten Verbrauchswerte aus: 4,7 l/100 km beim DS 3 und 4,9 l/100 km beim DS 3 Cabrio.
Entsprechend geringer sind auch die CO2-Emissionen , nämlich 108g/km bzw. 112 g/km beim Cabrio –das sind um 30 Prozent weniger. Und das sind die Preise für Österreich:
Der DS 3 PureTech 110 Stop&Start EAT6 So Chic ist ab 21.940 Euro, das DS 3 Cabrio PureTech 110 Stop&Start EAT6 So Chic ab 24.540 Euro bestellbar.