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Autor: Keijo Keke Platzer

Test: Ford Focus Traveller

Golf-Schläger

Der Focus jagt zum vierten Mal die Kompakt-Konkurrenz vor sich her. Wie schlägt er sich als Kombi-Diesel im Test?

Eines muss man Ford lassen: Sie haben verstanden, das Positive an der Sportlichkeit ihrer ST- und RS-Modelle ans automobile „Fußvolk“ weiterzugeben. Bedeutet: eine direkte Lenkung kombiniert mit einem Fahrwerk, das dem Fahrer viel zurückgibt. Das für Fronttriebler-typische „Schieben“ bleibt aus. Mit diesen Eigenschaften lässt es sich genau, schnell und sicher fahren. Und das in jeder Ausstattungs- und Lebensvariante.

Saubere Sache
Kanten, so scheint es, sind zurzeit nur mehr bei Lamborghini schick. Bei den Kölnern geht man den Weg weiter, den man mit dem neuesten Fiesta eingeschlagen hat. Größerer Kühlergrill, eine glatte Front mit eingelassenen LED-Scheinwerfern und eine neue, steifere Karosserie. Der Dampf kommt in unserem Test-Focus aus einem Diesel mit vier Zylindern und 120 PS. Die kurzen Schaltwege gepaart mit dem eher kleinen Schaltappart gefallen nicht nur Rennfahrern außerordentlich gut.

Digital und Analog
Der neue Traveller ist insgesamt gewachsen. Zwar hat man im Focus jetzt mehr Platz, man sitzt aber gefühlt ein wenig tief. Auch hinten sitzt es sich als Erwachsener bequem (viel Beinfreiheit, allerdings kurze Auflageflächen). Vorne gibt es jetzt einen großen, aufgesetzten Bildschirm am Armaturenbrett. Die Bedienung ist durchdacht und schlüssig. Die Zeiger am Tacho sind noch echt, optional gibt’s das Head-up-Display.

Extra Tiefgang
In den Kofferraum passen bis zu 1650 – dank der niedrigen Ladekante – gut verstaubare Liter. Was kann die ST-Line? Spezielle Dämpfer und Stabis fördern sportliches Fortkommen. Der Kombi kostet mit derselben Motorisierung gut 1.500 Euro mehr als der kurze Schrägheck-Focus.

Gut ist ein Kombi dann, wenn er sich nicht wie einer fährt. Das schafft der Focus mit Bravour. Kleine Schwächen sind die mittelmäßige Sicht nach hinten oder die sehr tiefe Sitzposition für einen Alltagswagen. Für Fahrwerk, Motor und Interieur gibt’s von uns aber die Bestnote.


TECHNISCHE DATEN
Ford Focus Traveller

  • Motor
    Reihen-4-Zylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.499 ccm
  • Leistung
    88 kW/120 PS bei 3.600 U/Min.
  • Drehmoment
    300 Nm bei 1.750-2.250 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    194 km/h
  • 0–100 km/h
    10,3 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    3,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,0 l auf 100 km
  • CO2
    118 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    235/40 R 18
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    vorne Einzelrad mit McPherson; hinten Verbundlenker
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.533 kg
  • Tankinhalt
    47 l
  • Preis
    29.950 Euro

Fotos: Johann Vogl 

Test: VW Touareg

Top of the Pops

Die Limousine Phaeton ist nicht mehr, die Oberklasse fährt zeitgemäß lieber höher. Also Bühne frei für den neuen Touareg.

Der erste Touareg war schon am Markt, da hieß ein SUV noch Geländeauto. Erst zum zweiten Mal nach 2002 kam Ende des letzten Jahres ein runderneuerter Touareg heraus. Außen wie innen ist alles XXL: Knapp fünf Meter lang, fast zwei Meter breit und (mit Extras wie Anhängevorrichtung, Standheizung) gut 2,3 Tonnen schwer. Zugutehalten muss man ihm, obwohl er in Länge und Breite zulegte, ist er 100 Kilogramm leichter und auch nicht schwer zu fahren. Mit einem Verbrauch von rund acht Litern sollte aber gerechnet werden. Wie es sich für so ein Auto gehört, ist der Tank mit 90 Liter Volumen groß, und damit auch größer als das Marktumfeld. Reichweiten um die 900 Kilometer sind machbar.

Mund auf
Design bestimmt außen ganz klar die Richtung – vorne massiver, hinten rundlicher. Dem Dreiliter-Motor würde auch ohne größeren Kühlergrill nicht die Luft ausgehen. Außerdem: Die deutsche Premiumkonkurrenz macht den Mund ja auch wieder weiter auf. Apropos: Steigt man ein, kann einem der Mund offen stehen bleiben. Die vorderen Ledersitze würden jedes Wohnzimmer aufwerten. Fürstliches Platzangebot gibt es auch in Reihe zwei: Diese lässt sich getrennt klappen und verschieben. Damit bringt es der Touareg auf ein Laderaumvolumen bis zu 1800 Liter. Den Chiropraktiker ersetzen (optionale) Massagen aus den Komfortsesseln. Der Mittelschirm hat mit 15 Zoll in etwa die Größe einer Atlasseite. Der Tacho ist erstmals digital. Zu bedienen gibt es viel, umso besser, dass man in einem VW sitzt. In Sachen Bedienung bleiben sie für uns Gewohnheitstiere immer noch so schön logisch, und im Touareg auch weit weniger kühl als bei Golf und Co.

Sekundenschlaf
Mit an Bord sind Luftfederung und bei Aufzahlung Allradlenkung und Wankstabilisierung. Das macht den fast zwei Meter breiten Jumbo erstaunlich wendig und entspannt in Bezug auf Unebenheiten. In Sachen Sicherheit ist der Touareg auf Topniveau, Schwächen leistet er sich nur beim Fußgängerschutz. Schwächeln tut der Touareg untertourig, Schnellstarter ist er leider keiner. Erst in Schwung sortiert die Achtgang-Automatik nahezu perfekt. Noch gibt es nur den Diesel, entweder mit 231 oder 286 PS. So und so genug. Wem der V6-Turbodiesel nicht genügt, muss noch ein paar Monate auf die stärkeren Benziner warten. Fürs schlechte Gewissen kommt außerdem ein Plug-in-Hybrid.

Die Oberklasse von VW musste viel einstecken. Jetzt ist der geländetaugliche Allzweckwagen wieder da. Ein gelungenes Auto mit limousinenartiger Bequemlichkeit, das wir besten Gewissens empfehlen können. Den Preis aber, den müssen wir erst verdauen.

TECHNISCHE DATEN
VW Touareg R-Line TDI 4MOTION

  • Motor
    6-Zylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.967 ccm
  • Leistung
    170 kW/231 PS bei 1.750 U/Min.
  • Drehmoment
    500 Nm bei 1.750-3.000 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    221 km/h
  • 0–100 km/h
    7,5 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    6,6 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,0 l auf 100 km
  • CO2
    173 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    255/55/R 19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    Einzelradaufhängung
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.070 kg
  • Tankinhalt
    90 l
  • Preis
    75.490 Euro
  • Preis des Testwagens
    99.871 Euro

Fotos: Johann Vogl

Test: Mazda 6 SportCombi

Sechs richtige(r)

Mazda legt noch einmal auf, und zwar das Facelift seiner Mittelklasse – wir testeten die Lieblingsvariante der Österreicher.

Genau genommen ist es die zweite Modellpflege an Mazdas Sechser seit der Einführung 2012. Und wir können bestätigen: Was gut war, wurde weiter verbessert. Ein Diesel, zwei Benziner stehen zur Wahl, alle Motoren neuerdings nach Euro 6d Temp genormt. Wir probierten den 2,5l-Benziner – mit Drehmomentstärke, kaum Getöse und den Umständen entsprechendem Verbrauch. Neu sind außen die LEDs mit integrierten Nebelleuchten (gute Leuchtkraft ohne große Blendung), der neue Wabengrill wie im CX-5 (lässt ihn tiefer wirken), frisch gezeichnete Rückleuchten (passt zum Rest) und neue Felgen (jo eh). Insgesamt hat Mazda weiter aufgeräumt, nur ein wenig Chrom verziert den Wagon.

Veralterte Sterotype
Die Konkurrenz kommt weniger von der Nachbarschaft als vielmehr von den Kombis von heute, den SUVs. Beim Fahren macht dem flachen Sechser-Kombi mit der engen Taille so schnell keiner was vor, schon gar nicht ein SUV.

Was den Innenraum angeht, rückt Mazda mit dem Facelift der Premiumkonkurrenz weiter auf die Pelle. Ein schön gearbeitetes Armaturenbrett mit weichem Nappalederbezug und Zierelementen aus japanischem Sen-Holz. Da scheppert nix, da wirkt nix billig und obendrauf gibt’s serienmäßig ein Head-up-Display, nun auch auf die Frontscheibe projiziert anstatt ausgeklappt. Auch neu: das 8-Zoll-Display. Kleiner als bei der Konkurrenz, aber easy entweder per Touch oder Dreh-Drück-Regler zu bedienen. Nur das Navi hat nicht jede Abkürzung gefunden. Die Sprachsteuerung funktioniert auf Japanisch wahrscheinlich prima…

Fünf-Sterne-Auto
Das Gestühl bekam dickere Polster, ist nun klimatisiert und elektrisch verstellbar. Zum entspannten Fahrgefühl passt, dass das Auto dank Stau-Assistent automatisiert anfahren und abbremsen kann. Die Sechsgang-Automatik kann mit Schaltwippen am Lenkrad überlistet werden. Allrad gibt’s nur für den stärksten Diesel. Auch an Kleinigkeiten wurde gedacht: Je nach erlaubter Höchstgeschwindigkeit ändert der digitale Tachometer seinen roten Bereich. Wer’s zu weit treibt, der fährt zumindest sicher: Maximale Punkte gab’s für den 6er beim NCAP-Crashtest.

Die Chance auf einen Lottosechser liegt bei knapp 1 zu 8 Millionen. Wem das zu unsicher ist, der kann beruhigt den Mazda nehmen. Auch ein Jackpot!

TECHNISCHE DATEN
Mazda 6 SportCombi

  • Motor
    Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.488 ccm
  • Leistung
    143 kW/194 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    258 Nm bei 4.000 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    223 km/h
  • 0–100 km/h
    8,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    6,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    7,1 l auf 100 km
  • CO2
    146 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang-Automatik
  • Reifen
    225/45 R 19
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne McPherson; hinten Einzelradaufhängung
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.541 kg
  • Tankinhalt
    62 l
  • Preis
    44.990 Euro

Fotos: Robert May

Must-sees auf der VAS 2019

Einen Tag geht’s noch: hingehen, ansehen und vergleichen.

Unser Rundgang auf der Vienna Autoshow 2019.

Mit über 400 Neuwägen und 40 Marken beginnt das Autojahr 2019 in Österreich wieder mit der Vienna Autoshow. Die VAS ist für Autointeressierte die beste Möglichkeit eines Marktüberblicks. Nirgendwo sonst gibt es in Österreich eine so große Auswahl an Neuheiten und bestehenden Modellen zu bestaunen. Kleiner Wermutstropfen: Jaguar Land Rover, Mazda, Nissan und Volvo sind heuer nicht dabei. Dafür erstmals auf der Wiener Messe vertreten: Ferrari, SEATs Sportabteilung Cupra, Ram Trucks und die Elektro-Autobauer ZhiDou.

Die Volkswagen-Halle ist der beste Beweis, dass Messen für die Automobilhersteller noch Zukunft haben. Bei VW kann der neue T-Cross überzeugen. Auch der ÖFB setzt ab jetzt auf VW.

Škoda gibt eine Vorschau auf die Zukunft. Neben Konzeptautos stehen auch der neue Kodiaq RS und der Scala am Platz.

Porsche bietet einen kleinen, aber feinen Stand, wo man allerdings vergeblich den 992 911er sucht. Die Europapremiere findet erst kommende Woche beim Ice Race in Zell am See statt. Präsentiert wird der facegeliftete Macan.

SEAT präsentiert die neue Marke Cupra, Hingucker ist auf jeden Fall der 300-PS-starke Ateca.

Die exklusiven Fahrzeuge von Bentley und Lamborghini werden wieder einmal nur mit Barrieren in Form von Absperrungen präsentiert, halt nicht Jedermanns oder Jederfraus Sache. Der Lamborghini Urus ist dennoch ein Must see!

Bei Audi sticht der unübersehbare TT RS in giftgrün raus. Auch beim neuen Q3 beweist Audi Mut, mit einem sehr hellen blau.

Große Fahrzeuge liegen weiterhin im Trend, was BMW mit dem neuen X7 beweist. Auch beim neuen 3er kann man eine Sitzprobe empfehlen. Mit von der Partie ist auch der in Graz produzierte neue Z4.

Rolls-Royce hat einen sehr sympathischen Auftritt mit dem neuen Cullinan, wo man sich seitens RR auch einen großen Erfolg in Österreich erwartet. Vorweg gesagt er sieht in Realität etwas anders aus, als auf den bekannten Pressefotos. Definitiv Must see!

Bei Mercedes-Benz stechen vor allem die AMG-Modelle wie G63, A35 oder das GT 4-Türer-Coupe heraus. Übertroffen nur vom Project One, der Österreich-Premiere feiert, aber schon längst ausverkauft ist. Der neue GLE ist auch ein Must see!

Der große Hyundai-Messestand eignet sich perfekt zur Abkühlung, denn dort gibt es einen Wand-Springbrunnen. Auch der hübsche i30 Fastback N ist bei den Koreanern zu bewundern.

Spezieller Tipp für die Messe: nicht warm anziehen, die vielen Scheinwerfer bringen einen ins Schwitzen.

Der neue Corolla ist bei Toyota der Star der Messe, bei den Kollegen von Lexus sticht der LC500 in einem speziellen rot raus.

MINI überrascht mit dem historischen, originalen Mini und einen sehr erfrischenden und jugendlichen Auftritt.

Suzuki zeigt den neuen Rennwagen für den Swift-Cup. Auch der neue Jimny ist ein Hingucker.

Bei Renault hat der neue Kadjar seinen ersten Österreich-Auftritt.

Am Mitsubishi-Stand geht’s kreativ zu mit dem Mal-mich-an-Spacestar.

Bei Fiat, Jeep und Alfa Romeo sticht weiterhin noch die Cash-Cow, Fiat 500, heraus. Mit dabei die wunderschöne 500 Spiaggina ‘58 Sonderedition.

Motorsportlich wird heuer vergleichsweise viele geboten. Ausgestellt sind der Ford Fiesta R5 von Rallye-Ass Hermann Neubauer, der Elektro-Tourenwagen Cupra Leon und zwei Formel-1-Showcars von Toro Rosso und Sauber. Gesicht wurden auch Formel-E-Boliden und der TCR Hyundai i30 von Tourenwagen-Weltcupsieger Gabriele Tarquini.

Fotos: Michael Schriefl, Claudia Auer

Test: Peugeot 308 GTi

Er brüllt nicht nur

Französische Sportlimo im Test: Wie viel Rennauto bei gleichzeitiger Sinnhaftigkeit für die Straße steckt im französischen GTi?

Wir sehen plötzlich rot. Wir können nicht anders. Da ist dieser Knopf. „Sport“. Was sollte bitteschön an „Sport“ so schlimm sein? Sport ist gesund, oder? Und dann plötzlich: Dieser Schub an der Vorderachse, das laute Brummen (aus den Lautsprechern) und der Tunnel, der sich vor einem auftut. Reichlich nervös stehen wir an der Ampel, die Kupplung durchgetreten, den rechten Fuß schon leicht am Gaspedal. Es ist Nacht über Wien, die Straßen sind leer und man darf doch …, einmal …, ein bisserl … – oder nicht? Kurz darauf dann das belohnende Brabbeln aus dem Doppelauspuff, nach dem man wieder zur Vernunft kommt und vom Gas geht.
Getreu dem Motto
Denkt man an GTI, dann denkt man an Golf. Denkt man GTi (mit kleinem i), dann natürlich an den Peugeot 205 GTi – direkt aus den 1980ern, nur echt mit der rot-schwarz-gelb-hellblauen Banderole. Die Idee: Leistbare Sportlichkeit bei uneingeschränkter Alltagstauglichkeit. Der 308 GTi folgt ganz diesem Motto. Die Baureihe bekam im Ende 2017 ein Facelift. Für den Kompakt-Sportler bedeutet das: neue Schürze, neue Motorhaube. Und der Löwe wanderte in den senkrecht stehenden Kühlergrill. Die Sport-Streifen der ursprünglichen Variante gibt‘s schon länger nicht mehr vom Haus, stattdessen Zweifarbenlackierung (aufpreispflichtig), entweder altkoalitionärrot-schwarz oder en vogue blau-schwarz. Gefühlt jeder hat seine Meinung zum Farbenspiel, von „schaut aus wie selbstgemacht“ bis zu „macht ihn noch einmal schneller“. Sachlich betrachtet gibt es dem auf den ersten Blick dezenten GTi ein ganz eigenes Markenzeichen.

Wozu angeben?
Der Fünftürer ist sich seiner Stärke bewusst, zusätzliches Protzen ist gar nicht nötig. Nur die Bremssättel mussten rot sein. Ausstattungs-Highlights sind das Torsen-Sperrdifferenzial und die Sportaufhängung, die zusammen mit elektronischen Helfern Schwerstarbeit verrichtet. Denn sie muss üppige 270 PS über die Vorderachse fahrbar machen. Es gelingt! Wegnan Downsizing warat‘s: Der 308 GTi muss aus 1,6 Litern Hubraum seine Leistung mit Luftzufuhr dopen. Sechs Gänge sind recht knapp geschlichtet, doch präzise und mit viel Spaß einzulegen. Das Fahrwerk (ohne adaptive Dämpfer!) ist straff wie die junge Brigitte Bardot, die Lenkung direkt wie Louis de Funés am Strand von Saint-Tropez. Die Reifen im 35er-Querschnitt folgen nur allzu gern den Spurrillen und Unebenheiten. Das mittlerweile typisch kleine Lenkrad sollte man also festhalten, griffig ist es ja. 420 Liter Kofferraum und – auch mit Dummheits-Anfällen – unter 10 Liter Verbrauch sind nicht schlecht.
Knopf-Askese
Die Sitze sind mit die Besten in diesem Segment: guter Halt, dennoch überdurchschnittlich viel Platz und ergonomisch – auf jeden Fall langstreckentauglich. Dazu viel Alcantara und hochwertige Konsolen– der Touchscreen arbeitet schnell, klar und ohne zu verschmieren, nur die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig. Auf zusätzliche Knöpfe verzichtet PSA ja jetzt weitestgehend. Der Markt der „Hot Hatches“ ist erstaunlich groß, die Verkaufszahlen logischerweise mittelmäßig. Sie sind Prestige-Modelle, Markenbotschafter, Verkaufskurbeln für die braveren Versionen. Neben der Standardgröße Golf GTI ringen Leon Cupra, Civic Type R, i30 N und der neue Mégane R.S. um Fans. Mit knapp 40.000 Euro rangiert der Peugeot einige Tausender über der Konkurrenz von Hyundai und Renault. Dafür hat er serienmäßig bereits viel (z.B. Sicherheitssysteme) an Bord und ist fescher als die anderen. Glauben wir halt!

Wie viel Rennauto steckt im 308 GTi? Genug, um im Alltag nicht zu nerven. Und manchmal den kleinen Spaß-Moment zu bringen. Wenn es Nacht wird…

TECHNISCHE DATEN
Peugeot 308 GTi

  • Motor
    Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.598 ccm
  • Leistung
    200 kW/270 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    330 Nm bei 1.900 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    250 km/h
  • 0–100 km/h
    6,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    6,0 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,1 l auf 100 km
  • CO2
    139 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    235/35 R 19
  • Kraftübertragung
    Front
  • Fahrwerk
    Einzelradaufhängung, hinten McPherson
  • Bremsen
    Scheiben, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.395 kg
  • Tankinhalt
    53 l
  • Preis
    39.950 Euro
  • Preis des Testwagens
    42.610 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Mercedes-Benz X-Klasse

Na, warat das ni-X?

Neuer Pickup für neues Terrain: was taugt der erste Pritschenwagen mit dem Stern, und mit bewährter Basis von Nissan?

Hier ist der „Stern“ für den gutverdienenden Holzfäller von nebenan: Mercedes-Benz geht beim ersten Midsize-Pickup auf Nummer Sicher. Statt einer kompletten Neukonstruktion setzen die Stuttgarter auf den Nissan Navara als Basis. Der X wird auch bei Nissan in Barcelona gebaut.
„Mercedesk“ sind eher die Feinheiten: Doppel-Lamellen mit großem Stern im Kühlergrill, breitere Spur und vom „Grill“ getrennte Scheinwerfer. Vor allem das Heck lässt sich ohne Logo kaum vom Navara unterscheiden.

Der bessere Navara?
Ein in der Basisversion um 10.000 Euro teureres Auto sollte sich auch besser fahren. Die X-Klasse ist weniger schwammig, dazu ruhiger auf ebenen Wegen. Verschiedene Programme (von Comfort bis Offroad) helfen je nach Betätigungsfeld beim Fortkommen. Fürs Grobe gibt’s optional Differenzialsperre, Lamellenkupplung und Untersetzung (bis 40 km/h). Alle Varianten bieten eine Nutzlast von 1 Tonne und eine Zugkraft von 3,5 Tonnen. Motor-Angebot: stets Diesel, Vierzylinder mit zuschaltbarem Allradantrieb oder Sechszylinder, dieser auch mit permanentem 4×4.
Das bessere SUV?
Pickups sind quasi SUVs mit Funktion: Sie bieten eine enorme Staufläche, eine erhabene Sitzposition – und sind im zivilen Alltag auch in einigen Punkten weniger praktisch als der Abenteuer-Kombi. Der Navara, an sich schon gut, genügt Daimlers Ansprüchen auch innen nur zum Teil. Aufgerüstet hat man bei den Sitzen, bei den Assistenten und bei der Geräuschdämmung. Ein bisschen viel schwarzes Plastik ist geblieben. Im Mitteltunnel findet sich eine manuelle Handbremse und der Wählhebel für die Automatik; weiter hinten als gewohnt der Drehtaster für die Infotainment-Steuerung. Die Vorteile des Pickups bleiben: Die Pritsche ist
1,5 x 1,5 Meter oder umgerechnet eineinhalb Europaletten groß. Allerdings sollte man sich schon vor dem Kauf gut überlegen, was man mit der Pritsche anstellen möchte: Braucht’s Befestigungsmöglichkeiten? Braucht’s ein Hardcover? Ja, eine zweite Sitzreihe gibt es auch. Auf die Rückbank passen bis zu drei Personen, oder (wir haben‘s probiert) ein Fahrrad.
 

Keine Nische bleibt unbesetzt! Als Komplettierung der Modellpalette hat die X-Klasse ihre Berechtigung. Solide Basis, Status-Plus: wir freuen uns auf Y und Z!

TECHNISCHE DATEN
Mercedes-Benz X-Klasse

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.298 ccm
  • Leistung
    120 kW/163 PS bei 3.750 U/Min.
  • Drehmoment
    403 Nm bei 1.500–2.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    170 km/h
  • 0–100 km/h
    12,9 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    7,6 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    7,7 l auf 100 km
  • CO2
    200 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    255/60/R18
  • Kraftübertragung
    Hinterrad, Allrad zuschaltbar
  • Fahrwerk
    Einzelrad vorne, Mehrlenker hinten
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.213 kg
  • Tankinhalt
    73 l
  • Preis
    35.880 Euro
  • Preis des Testwagens
    46.945 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Test: Citroën C3 Aircross

Kein Luftgeschäft

Höher, robuster, auffälliger: dieser C3 soll Gelände können und Städte mögen. Wie schlägt sich der City-SUV im Test?

Aus dem Kompaktwagen wurde dank zwei Zentimetern mehr Bodenfreiheit, Unterfahrschutz vorne wie hinten und dem elektronischen Traktionshelfer „Grip Control“ ein Offroad-taugliches Vehikel. Sagt zumindest das Werk. Markant sind die Scheinwerfer an der Front: oben lugt uns das LED-Tagfahrlicht listig an. Bunte Dachreling, bunte Seitenspiegel und weitere Akzente bringen Farbe auf triste Autobahnen.

Gemütlichkeit und …
Wirklich interessant sind die Wege, die Citroën im Innenraum geht: Auf den 4,15 Meter Länge haben fünf Insassen Platz, die Sitzbezüge (wir empfehlen die hellen Muster) sind aus Stoff. Auch einzelne Armaturen im Cockpit sind tapeziert, das gibt einem das Gefühl von Omas Wohnzimmereinrichtung. Nur dass bei der Oma nix so modern und digital war. Die Rücksitze lassen sich 15 Zentimeter verschieben. Der Basis-Kofferraum pendelt so zwischen 410 und 520 Liter (umgeklappt sind‘s 1289). Bei der Bedienung hatten die Designer ebenfalls freie Hand. Die Handbremse zeigt Präsenz mit großem Griff und langem Weg.
… Überraschungen
Apropos Bedienung: die sechsstufige Automatik unseres Testmobils (110-PS-Benziner) hat nur eine Schwäche. Welche Schaltstufe wo ist, steht nicht auf dem Hebel, auch nicht daneben, sondern davor über dem Smartphone-Parkplatz. Dass es auch einen Sportmodus gibt, ist uns erst gegen Ende unseres Tests aufgefallen. Auch dieser Knopf ist, naja, dezent platziert. (Die Gebrauchsanweisung hätten wir … – aber egal.) Allrad gibt‘s nicht, und muss auch nicht sein. Für Fahrten auf losem Terrain hat die „Grip Control“, eine erweiterte elektronische Traktionskontrolle inklusive Bergabfahrhilfe, wunderbar genügt. Der Federungskomfort ist gut, die Lenkung okay. Nicht ganz okay war der Verbrauch: statt der angegebenen fünf Liter waren‘s doch sieben-plus.
 

Citroën hat sich was getraut und gewonnen. Der C3 ist ein erfrischend gutes Auto, auch als Aircross für Personen mit erhöhtem Traktionsbedarf.

TECHNISCHE DATEN
Citroën C3 Aircross

  • Motor
    Reihen-Dreizylinder, Direkteinspritzung
  • Hubraum
    1.199 ccm
  • Leistung
    81 kW/110 PS bei 5.500 U/Min.
  • Drehmoment
    205 Nm bei 1.750 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    180 km/h
  • 0–100 km/h
    12 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,7 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    7,2 l auf 100 km
  • Getriebe
    Sechsgang-Automatik
  • Reifen
    215/50 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne McPherson, hinten Einzelrad
  • Bremsen
    Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.285 kg
  • Tankinhalt
    45 l
  • Preis
    22.940 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: SEAT Arona FR

Alternativkost

Zuerst der größere Ateca, jetzt der Arona – SEATs Crossover erobern Österreichs Straßen im Nu. Aber warum eigentlich?

Die Mitteldinger zwischen Kleinwagen und SUV sind die Autos der Stunde. Die Zielgruppe derjenigen ist groß, denen ein Sport Utility Vehicle zu groß und/oder zu teuer ist. Im tiefsten Inneren ist der SEAT Arona nichts anderes als ein hochgeschraubter (um 10 cm) und etwas verlängerter (um 8 cm) Ibiza, die MQB-Plattform ist dieselbe. Die Wendigkeit und der Kurvenwille des Kleinwagens sind geblieben. Die Sitzposition ist im Crossover natürlich höher und sorgt damit für mehr Übersicht.

Alles in Griffweite
Äußerlich gibt’s einige Ähnlichkeiten mit dem kleinen Bruder; einen größeren Kofferraum gibt es auch. Am schönsten ist er in weiß oder rot. Weitere 66 Farbmöglichkeiten stehen offen. Drinnen ist beim Arona alles wie gehabt: Der spanische Volks-Wagen ist in der Bedienung nicht innovativ, aber was gut ist, kann auch einfach gut bleiben. Automatische Distanzregelung, Berganfahrassistent, Müdigkeitserkennung sowie schlüsselloses Schließen und Starten erleichtern einem das Leben.
Alles keine Preisfrage
Allrad wird keiner angeboten, fürs Grobe ist uns der Spanier aber auch zu schön. Dafür gibt es ihn bald schon als Erdgasvariante (mit 90 PS) und ca. 600 Kilometer Reichweite. Wer’s bulliger will, der greift zum gar nicht unbedingt teureren FR. Dieser hat den luftdurchlässigeren Kühlergrill, vielerlei FR-Dekor und zwei Doppelrohr-Auspuffblenden hinten. Ausschließlich für ihn gibt es neben der 115-PS-Diesel- und Benzinvariante den neuen Vierzylinder-TSI-Motor mit 150 PS. Für den FR gibt’s wie bei SEAT üblich ein Österreich-Zusatzpaket mit vorgegebenen Extras, u.a. Voll-LED-Scheinwerfern, Parkhilfe und -assistent plus Rückfahrkamera um 1.205 Euro extra.

Ein Alleskönner für den mittleren Anspruch und das kleinere Geldbörserl: SEAT macht derzeit wenig falsch, auch hier gibt’s fast nix zu meckern.

TECHNISCHE DATEN
Seat Arona FR

  • Motor
    Dreizylinder, Benzin, Turbo
  • Hubraum
    999 ccm
  • Leistung
    85 kW/115 PS bei 5000–5500 U/Min.
  • Drehmoment
    200 Nm bei 2000–3500 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    182 km/h
  • 0–100 km/h
    9,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,0 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    5,6 l auf 100 km
  • CO2
    112 g/km
  • Getriebe
    Siebengang-DSG
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne Schraubenfedern, mit Teleskop-Dämpfern, hinten Verbundlenker
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, (vorne innenbelüftet), ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.210 kg
  • Tankinhalt
    40 l
  • Preis
    25.290 Euro
  • Preis des Testwagens
    29.210 Euro

 
Fotos: Seat

Test: Toyota Land Cruiser

Mobilitätsgarantie

Kauft man sich ein Auto, geht man – wie bei vielen anderen mittelfristigen Beziehungen – meist Kompromisse ein …

Manchen fehlt es da an Luxus, an Platz, an Sitzplätzen. Oder sie können nur Asphalt, aber nicht Gelände. Beim großen Geländewagen von Toyota gibt es solche Kompromisse kaum. Mehr als fünf Personen mitnehmen? Kein Problem. Sitzen wie ein Präsident? Herzlich willkommen. „Hier ist bestimmt noch nie jemand gefahren“ – egal!
Erste Szene: Autobahn
Wir müssen zugeben: Das andere Ende der Welt war in unserem Test das Waldviertel. Aber für die meisten Wiener geht dort ja auch die Sonne unter. Der Land Cruiser lässt sich per Luftfederung höher, aber auch tieferstellen, was uns bei der Überfahrt in die Gegend von Waidhofen spürbar hilft – bei Dynamik, Komfort und Verbrauch. Der typische Leiterrahmen macht den „Land“ zum Cruiser. Die Lenkung bleibt indirekt und in ihrer Agilität bescheiden. Auf geteerten Wegen hat der große Kreuzer sich dennoch nie so gut gefahren wie in dieser Neuauflage.

Zweite Szene: Tankstelle
Den Land Cruiser gibt es bei uns ausschließlich als kernigen Selbstzünder mit 180 PS. Ausreichend fürs Waldviertel, aber womöglich nicht immer mit dem richtigen Druck auf der Kette, den es brauchen würde.
Als Zugfahrzeug mit ordentlicher Beladung an Bord wird der Dicke schnaufen. Schon jetzt zischen bei Vollgas-Etappen die Verbrauchswerte in zweistellige Höhen. Wenigstens passen knapp 90 Liter in den Behälter.
Dritte Szene: Forstweg
Mit der im Frühjahr gestarteten Neuauflage haben Spurhalte- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Kollisionsverhinderer, ein Abstandstempomat und elektrisch einklappbare Spiegel Einzug gehalten.
Dank Onlineanbindung kann das Navi den Fahrer zudem mit Echtzeit-Verkehrsinfo versorgen; im Wald ist das vielleicht weniger wichtig. Wem die Schalterbatterie für die Offroad-Technik zu kompliziert ist, der aktiviert einfach per Knopfdruck ein passendes Fahrprogramm. Die Crawl- Funktion lässt das 2,4-Tonnen-Schiff mit einer vorher eingestellten Geschwindigkeit über Hindernisse schleichen. Problemlos holpern wir übers kleine Hindernis. Später über größere Steine, aber noch lieber steil bergauf.
Vierte Szene: Bankomat
Der Innenraum wurde ordentlich aufgerüstet und beginnt je nach Budget bei „bequem“ und geht bis „luxuriös“. Ebenfalls erwähnenswert, und nicht zu übersehen: 1934 Liter fasst der XL-Kofferraum. Wer entsprechend viel investiert, kann außen wie innen weiter aufrüsten, mit elektrisch ausklappbarer dritter Sitzreihe, Untersetzungsgetriebe, Fernseher für die Rückbank, elektrischer Sperre hinten und neuem Kamerasystem, das sogar unters Auto filmt. Schlappe 35.000 Euro trennen das günstigste Dreitürer-Modell (Country) vom teuersten Fünftürer (President Automatik).

Für eine Fahrt ans Ende der Welt braucht es einen verlässlichen Geländegänger. Einen wie den Land Cruiser von Toyota.

TECHNISCHE DATEN
Toyota Land Cruiser

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.488 ccm
  • Leistung
    130 kW/177 PS bei 3.400 U/Min.
  • Drehmoment
    450 Nm bei 1.600-2.400 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    175 km/h
  • 0–100 km/h
    12,7 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    7,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    10,1 l auf 100 km
  • CO2
    207 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang-Automatik
  • Reifen
    265/55 R19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    vorne Einzelrad, hinten Starrachse
  • Bremsen
    Scheiben, innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.415 kg
  • Tankinhalt
    87 l
  • Preis
    82.400 Euro
  • Preis des Testwagens
    84.200 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Test: Kia Rio GT-Line

Ideallinie?

Vierte Generation: der neue Sport-Anzug verspricht äußerlich viel, also klopfen wir ihn einmal genauer auf innere Werte ab!

Mit 120 PS aus dem Turbo-Dreizylinder ist der 1,2 Tonnen leichte Kleinwagen gut aufgestellt. Der Motor dreht flott hoch und kommt (theoretisch!) sogar bis knapp 200 km/h – entweder mit sechs Gängen für die Handarbeit oder mit sieben Gängen in der Automatik (Aufpreis 2.200 Euro). In erster Linie ist die GT-Line aber eine fürs Äußere.
Die Highlights: der hochglanz-schwarze Tigernasen-Grill, Scheinwerfer im Eiswürfeldesign, ein Pseudo-Diffusor und ein Doppelrohrauspuff.

So sieht’s aus!
Auch innen sportelt‘s: Sitzbezüge in Stoff und Kunstleder mit Ziernähten, dazu ein unten abgeflachtes (beheizbares) Lederlenkrad und Zierleisten in Karbonoptik. Wo andere bereits voll auf den Touchscreen setzen, gehen die Koreaner noch den doppelten Weg. Wer will, der kann.  Andere haben die guten alten Tasten und Schalter. Finden wir gut! Bluetooth, Android Auto und Apple CarPlay sind dabei. Das Platzangebot ist im Rio kleiner als z.B. im Polo. In der ersten Reihe findet sich genügend Sitz- und Fußraum. Hinten wird’s bei den Knien und am Hinterkopf unbequem. Das ist dann doch eher was für Kinder.
Und beim Fahren?
Der Kia pickt auf der Straße, die Rückmeldung für den Popo ist da. Ins Übersteuern gerät er nur schwer. Ein allzu fester Druck aufs Bremspedal will geübt sein, denn die Klötze beißen! Trotz auch hier immer kleinerer Heckscheiben ist die Sicht nach hinten und seitwärts einwandfrei. Erste Hilfe kommt von den Parksensoren und einer gestochen scharfen Rückfahrkamera. Weitere Gimmicks: Tempomat, Regensensor, sechs Airbags, autonomer Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung („Grüß‘ Sie!“), Spurhalteassistent und Müdigkeitserkennung. Ein Rückschlag ist der Verbrauch, der von der angegebenen Werksnorm deutlich abweicht.

Was den Kia Rio auszeichnet: Agilität, gutes Licht und seine logische Bedienung. Was uns in der GT-Line stört: Der Verbrauch von sieben Litern im zügigeren Stadtverkehr.

TECHNISCHE DATEN
Suzuki Swift Sport

  • Motor
    Reihen-Dreizylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    998 ccm
  • Leistung
    88 kW/120 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    172 Nm bei 1.500–4.000 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    190 km/h
  • 0–100 km/h
    10,2 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,7 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    7,0 l auf 100 km
  • CO2
    107 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    205/45 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne McPherson, hinten Mehrlenker
  • Bremsen
    Scheibenbremsen (vorne innenbelüftet); ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.134 kg
  • Tankinhalt
    45 l
  • Preis
    23.090 Euro

 
Fotos: Robert May