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Autor: Keijo Keke Platzer

Ausstellung: Imperial Speed

Habsburger Automuseum

Eine neue Ausstellung haucht der Wagenburg in Wien neuen Wind ein und bricht ein Tabu: Ein Rennwagen wird zum zeitgenössischen Kunstwerk.

Seit Mai kann ein außergewöhnliches Objekt in der Wagenburg bewundert werden: das 2014 vom Künstlerkollektiv Sabina Lang und Daniel Baumann designte „Art Car“ des jungen Rennfahrers Ferdinand Habsburg. Der Sohn von Karl und Francesca Habsburg gilt als Österreichs vielversprechendste Formel-1-Hoffnung. Der Formelwagen, mit dem der Urenkel des letzten Kaisers seine ersten Formelrennen bestritten hat, wurde nun von den Kuratoren als Hauptobjekt der Ausstellung „Imperial Speed“ an eine Wand montiert. Mit dem künstlerisch gestalteten Formel Renault 1.6 steht er in unmittelbarer Nachfolge seiner illustren Vorfahren, die ebenfalls gerne schnelle Gefährte lenkten und deren in der Wagenburg gezeigte Prunk-Fahrzeuge stets von herausragenden Künstlern entworfen wurden.

Sisi darf nicht fehlen
Die Wagenburg, gleich neben dem Schloss Schönbrunn, ist eines der meistübersehensten Prachtstücke, der von vielen imperialen Gebäuden geschmückten Hauptstadt. Wer die Ausstellungsräume betritt, versteht, warum diese Fahrzeuge nicht Kutschen genannt werden, sondern Wagen. Diese Wagen waren keine Transportmittel im eigentlichen Sinn, sondern Insignien, die die Bedeutung und Würde des jeweiligen Eigentümers eindrucksvoll sichtbar machten. Beeindruckend ist etwa der schwarze Leichenwagen, der bei den Begräbnissen von Kaiser Franz Joseph (1916), Kaiserin Sisi (1898) und Kaiserin Zita (1989) zum Einsatz kam. Die komplett neu gestaltete Dauerausstellung mit raffinierten architektonischen Einbauten und effektvoller Lichtregie führt zunächst auf eine Reise durch das höfische Leben von 1700 bis 1918, wobei besonderes Augenmerk auf „Kaiserin Elisabeth – die Lady Diana des 19. Jahrhunderts“ gelegt wird.

Ferdinand Habsburg mit Museumsdirektorin Monica Kurzel-Runtscheiner

Fortschritt der Technik
Der letzte Abschnitt des Rundgangs hingegen ist dem Thema „Imperial Speed“ gewidmet und zeigt drei außergewöhnliche Fahrzeuge aus drei Jahrhunderten: Den Anfang macht die hochelegante filigrane „Pirutsche“ mit vergoldetem Fahrgestell und reichem künstlerischem Dekor, die 1814 als persönlicher Sportwagen für Kaiser Franz I. gebaut wurde. Sie wurde zweispännig gefahren und erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 16 km/h. Exakt 100 Jahre später hatte man bereits ganz andere Möglichkeiten: Während Kaiser Franz noch mit 2 Pferdestärken auskommen musste, verfügte sein Nachfahre Kaiser Karl I. über nicht weniger als 45 PS. Der 1914 entstandene „Kaiserwagen“, übrigens das einzig erhaltene Hof-Automobil, hat einen Benzinmotor, 5 Gänge (inklusive Rückwärtsgang) und erreichte die atemberaubende Geschwindigkeit von rund 90 km/h. Der Kaiser lenkte es bei Privatfahrten gerne selbst – bei offiziellen Ausfahrten saß hingegen ein Chauffeur am Steuer. Den Abschluss bildet das genau ein Jahrhundert danach entstandene „Art Car“ (140 PS und 230 km/h), mit dem Ferdinand Habsburg die illustre Reihe ins 21. Jahrhundert katapultiert.
AUSSTELLUNG
Imperial Speed

  • in der Wagenburg (Schloß Schönbrunn, 1130 Wien)
  • Öffnungszeiten bis 30. November: täglich 9–17 Uhr; von 1. bis 31. Dezember täglich 10–16 Uhr
  • Öffnungszeiten an den Dezember-Feiertagen unter diesem Link
  • Tickets ab 8 Euro

 
Fotos: Wagenburg

Test: Suzuki Swift Sport

Den Drive erleben

Der Swift Sport ist in seiner dritten Generation ein Suzuki, wie wir ihn gar nicht kennen – hat er das Zeug zum Kultauto?

Graue Maus oder bunter Vogel? Der Swift Sport ist sicher das Zweitere. Ein Jahr nach dem neuen Normal-Swift kommt jetzt der Spaß. Schwarze Rallyestreifen (Klassiker!) und Carbon-Optik ab Werk sind Indiz Nummer 1. Der Doppelauspuff am Hintern ist Hinweis Nummer 2. Die roten Nähte und die Aufschrift „Sport“ machen dann spätestens beim Einsteigen klar: Ich bin zwar klein, aber habe es faustdick hinter den Ohren!
Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft er in acht Sekunden, 200 km/h sind verboten, aber möglich (haben wir gelesen). Der Turbo bringt extra Leistung im Vergleich zum Vorgänger. Fahrmodus gibt’s nur einen. Wer Sport kauft, fährt sportlich. Die Lenkung ist direkt, sportlich schwergängiger, aber mit guter Rückmeldung. Die Sechsgang-Schaltung ist gut genug, um mit Motorisierung und Straßenlage mitzuhalten.

Was braucht’s noch?
Der modifizierte Grill und die dicken Schweller machen ihn böser, mit seinen 973 Kilo kämpft er als Fliegengewicht auch gegen Autos wie den Abarth 595, Mini Cooper, Opel Adam Turbo oder VW up GTI. 17-Zoll-Felgen und LED-Schein-werfer, außerdem eine Reihe von Assistenzsystemen: Abstandsregel (!)-Tempomat, Spurhalteassistent, Rückfahrkamera und Berganfahrhilfe. Auch die Armaturen hat Suzuki zum Vorgänger verschönert. Der 7-Zoll-Touch spiegelt und das Infotainmentsystem ist vielleicht nicht immer das schnellste; aber dafür gibt’s Smartphone-Kopp-lung.

Verlässlich, flink und Parkplatz-King: dass man davon auch in der dritten Generation noch überrascht ist, macht ihn umso interessanter. Fair die Leistung, fair der Preis, und hoher Kult-Faktor!


TECHNISCHE DATEN
Suzuki Swift Sport

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.373 ccm
  • Leistung
    103 kW/140 PS bei 5.500 U/Min.
  • Drehmoment
    230 Nm bei 2.500–3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    210 km/h
  • 0–100 km/h
    8,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,6 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,7 l auf 100 km
  • CO2
    135 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    195/45 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Bremsen
    Scheiben; vorne innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    973 kg
  • Tankinhalt
    37 l
  • Preis
    21.990 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Test: Mercedes-Benz GLA

Am Boden geblieben

Ist die hochgestellte A-Klasse ein Kompaktwagen im Landhaus-Stil, oder hat sie auch Ambitionen zum Geländegänger?

Seit 2014 ist der GLA Mercedes‘ Einstieg in die höhergelegte Autowelt. Spannend: da kämpft ein Premier mit SsangYong Korando, Opel Grandland X, Subaru XV und Nissan Qashqai. Dass die meisten davon es billiger können, sollte nicht überraschen. Bleibt die Frage: Warum muss es der Mercedes sein?

Screen ohne Touch
Sechs Benziner, fünf Diesel stehen seit der letzten Modellpflege 2017 zur Wahl. Wir wählten den günstigsten Allradler, in der 200-PS-Dieselvariante. Der Diesel rattert kaum, kann auch zügiger bewegt werden, mit kurzer Verschnaufpause beim Beschleunigen. Das Interieur ist modern aufgeräumt, perfekt verarbeitet, wirklich premium. Das Navi sucht und findet schneller als alle anderen. Multimedia ist per Touchpad oder am Lenkrad verstellbar, nicht am Screen. Lästige Fingertapser bleiben aus, und man merkt: nicht immer sind Touchscreens der Weisheit letzter Schluss.
Extras kosten
Schnittig von außen, wuchtiger aber keinesfalls träger als die „normale“ A-Klasse: Die Maße bleiben kompakt, die Wendigkeit ist geblieben. Wer einen SUV zwecks Übersicht kauft, sollte bei Mercedes eher den GLC unter die Lupe nehmen. Dafür ist der GLA zu sehr am Boden geblieben. Bleibt das Stichwort Aufpreis. Das bleibt bei Mercedes eine für uns zum Teil unverständliche Politik und für den Käufer oft eine teure Angelegenheit. Was wir wärmstens empfehlen können, sind die LED-Scheinwerfer. Ohne die möchte man nicht mehr fahren, hat man sie einmal probiert.

Durchaus günstiger Einstieg in die Sternwelt, bevor die Extras kommen: Wer den GLA probiert hat, wird nicht so leicht einen anderen wollen.

TECHNISCHE DATEN
Mercedes-Benz GLA

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.595 ccm
  • Leistung
    100 kW/136 PS bei 3.400–4.400 U/Min
  • Drehmoment
    300 Nm bei 1.400–3.000 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    200 km/h
  • 0–100 km/h
    9,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,1 l auf 100 km
  • CO2
    127 g/km
  • Getriebe
    Siebengang-Automatik
  • Reifen
    235/45 R19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheiben; vorne innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.595 kg
  • Tankinhalt
    56 l
  • Preis
    40.360 Euro
  • Preis des Testwagens
    60.150 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Alfa Romeo Giulia

Andiamo!

Ach, was hat uns Alfa viele Jahre hängen lassen: kaum was Neues, kaum was Gutes. Und jetzt Schönheiten wie 4C, Giulietta, Stelvio und Giulia!

Kaufen Sie ein Auto nach objektiven Kriterien oder nach Geschmack? Entscheidet der Kopf oder das Bauchgefühl? Tendieren Sie zu zweiterem, folgen Sie uns – zu Alfas Giulia, der Neuauflage einer der berühmtesten heckgetriebenen Sportlimousinen.
Während einer der letzten Verfechter dieser Art, der in München, mittlerweile auch dem Frontantrieb Vorrang gibt, geht Alfa den umgekehrten, ein bisschen gefährlicheren Weg. Unser Traum-Date ist die Endstufe „Quadrifoglio“ mit 510 PS für 86.790 Euro. Aber 180 Diesel-PS tun’s auch.

Italienische Mode: knapp taillierter, aber bequemer Innenraum
Italienische Mode: knapp taillierter, aber bequemer Innenraum

Super!
So heißt das mittlere Ausstattungsniveau mit 17-Zöllern, Alu-Türleisten und Ledersitzen. Automatik gibt es wahlweise. Die Farbe unserer Wahl heißt „Grigio Vesuvio“, das je nach Licht zwischen grau und dunkelblau schimmert – das haben wir so auch noch nie gesehen.
Der Innenraum ist klar strukturiert, in Serie bekommt man den Front-Kollisionswarner mit Notbremsfunktion und den rüttelnden Spurhalte-Assistent. Gewöhnungsbedürftig sind der Startknopf am Lenkrad und der eigenwillige Blinker. Tadellos ist die Sprachsteuerung fürs Navi. Man fühlt sich ob der tiefen Sitzposition und der breiten Mittelkonsole nur anfangs eingeengter als etwa in einem 3er-BMW.

Das Anfahren mag im ersten Moment ruppig sein, dann aber zieht die Maschine prächtig. Per Drehknopf wird der Charakter der Bella Macchina geändert. Sportlich gestimmt nimmt sie das Gas früher an, die Federung wird härter, die Lenkung noch ein kleines bisschen direkter. Schnittig von Kurve zu Kehre, ohne Vertrau-ensverlust unserseits – auch wenn unserer Schönheit die Luft an den steilsten Stücken ausgeht, bleibt sie doch flott genug. Das rechnen wir ihr hoch an. Ganz „vielleicht“ bekommt Giulia bald eine ebenso fesche Schwester: Wir wünschen uns dieses Coupé.

Einen Alfa kaufen, heißt nicht mehr auf Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit (und beim Diesel auch Verbrauchs-Vernunft) zu verzichten.

TECHNISCHE DATEN
Alfa Romeo Giulia

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.143 ccm
  • Leistung
    132 kW/180 PS bei 3.750 U/Min.
  • Drehmoment
    450 Nm bei 1.750 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    230 km/h
  • 0–100 km/h
    7,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,2 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,5 l auf 100 km
  • CO2
    109 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    205/60 R16 (Winter)
  • Kraftübertragung
    Heckantrieb Fahrwerk: vorne Doppelquerlenker, hinten Mehrlenker
  • Bremsen
    Scheiben innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.520 kg
  • Tankinhalt
    52 l
  • Preis
    34.300 Euro
  • Preis des Testwagens
    41.800 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Kia Stinger

Scharfer Cocktail

Stinger: ein Gemisch aus Cognac und Creme de Menthe. Ein bisserl scharf, ordentlich stark, recht cool. Kommt das hin?

Kias Weg in die erste Liga begann Mitte der Nullerjahre, als sich die Konzernmutter Hyundai nach Deutschland aufmachte. Was man wollte: Nicht etwa von den Vorbildern abkupfern, sondern deren beste Leute abwerben. So lockte man etwa Peter Schreyer – einen der bekanntesten Autodesigner der Gegenwart – mit freien Gestaltungsmöglichkeiten nach Südkorea.
Im Seouler Hauptquartier brennt jeden Tag schon um 4 Uhr das Licht. Dass Mitarbeiter in der Firma übernachten, soll keine Seltenheit sein. Was die Zeichner und ihre fleißigen Arbeitsbienen in den Folgejahren aus den belächelten Autos machten, führte zum einen oder anderen Neidmoment seitens deutscher Konzernchefs. Der Kia c’eed beispielsweise ist ein gleichsam praktischer wie knackiger Kompakter.
Was noch fehlte, war etwas für die oberen Zehntausend, etwas zum Angeben. Die früheren Ver-suche Opirus und Genesis hatten wenig Erfolg.

Es ist ein Stinger
Ausgefasst haben wir die kleineste Motorisierung: vier Zylinder in Reihe mit zwei Litern Hubraum und 255 PS in der mittleren Ausstattung „GT-Line“ um 53.290 Euro (u.a. mit Head-up-Display und Sperrdifferenzial). Anders als bei der großen 3,3l-Maschine gibt Kia sich hier mit Hinterradantrieb zufrieden. Wir uns auch. Das adaptive Fahrwerk kann per Drehschalter in der Mittelkonsole von Smart bis Sport+. Im obersten Modus gibt das Stabilitätsprogramm w.o. und der Motor darf unbegrenzt leisten, wofür er geschaffen wurde. Was die Koreaner günstiger und mindestens genauso gut regeln, sind allerlei Helferlein und zwar fast komplett serienmäßig. Mitarbeitsplus gibt’s für den Querverkehrsassistent fürs rückwärts Ausparken und die in unserem Test fehlerfrei arbeitende Tempolimit-Anzeige. Mit seinem 406 Liter großen Kofferraum meistert er die Hürden des Alltags mühelos. Generell ist der Stinger innen konservativer, als er außen vorgibt zu sein. Das soll aber kein Nachteil sein, lassen sich Klima, Audio und Navi mit Knöpfen herrlich einfach verstellen. Was uns abgeht, ist eine Steuerung fürs Display in der Mittelkonsole, welches ansonsten vom Lenkrad aus verstellt werden kann.
https://www.youtube.com/watch?v=1hFzrE36mMM
Dieser Blick!
Farblich gibt es den Stinger in zehn Varianten: Unsere Top-3 sind Feuerrot, Trauerschwarz oder das Beigegrau namens Ceramic Silver. Dass vor einem Fahrende etwas länger in den Rückspiegel schauen, wenn der grimmige Koreaner (egal welcher Farbe) hinten ihnen auftaucht, wird zur amüsanten Gewohnheit. Die markentypische Tigernase, der große Mund und die dazugehörigen Lachfalten, dazu die Hornissen-Augen – da muss man hinschauen. Sportlich gezeichnet auch das Heck: Vier Endrohre sind in dieser Klasse keine Seltenheit, der traurige Blick der quer durchgezogenen Heck-leuchten soll wohl sagen: Ohhh, wir sehen uns heute nicht mehr. Auch wir haben traurig dreingeschaut, man trennt sich ja doch schwer …
Fast furios
Und doch bleiben kleine, aber feine Unterschiede zu A5, C-Klasse und 4er. Man sitzt gut, aber nicht komfortabel. Die Haptik und Bedienung kann, was sie können muss, innovativ ist hier aber nichts, was mitunter so schlecht auch wieder nicht ist. Und das Fahrwerk? Immer hart, nur selten herzlich, aber der Stinger klebt mit den vier 19-Zöllern von Continental noch nicht so ganz auf dem Asphalt, wie wir uns das von einer Flunder wie ihm wünschen würden. Dennoch überlassen wir den Stinger nur ungern dem nächsten Kollegen. Beim letzten Zwischenstopp an der Tankstelle fragt uns ein verdutzter Porsche-Fahrer: „Ist das ein Maserati?“. Ein größeres Kompliment kann man dem Auto kaum machen. Kia ist angekommen. Barmixer, einen Stinger!

Dieses Auto ist bitter, vor allem für Audi, BMW und Mercedes. Denn Kia hat mit dem Viertür-Coupé Stinger etwas Besonderes im Angebot. Ein Cocktail, der schmeckt!

TECHNISCHE DATEN
Kia Stinger

  • Motor
    Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.998 ccm
  • Leistung
    188 kW/256 PS bei 6.200 U/Min.
  • Drehmoment
    353 Nm bei 1.400-3.500 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    240 km/h
  • 0–100 km/h
    6,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    8,3 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,7 l auf 100 km
  • CO2
    190 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    225/40 R19 (vorne)
    255/35 R19 (hinten)
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheiben; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.700 kg
  • Tankinhalt
    60 l
  • Preis
    43.290 Euro
  • Preis des Testwagens
    53.290 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Toyota Yaris G-Tribute

Dienst-Leister

Viele Fragen: Was ist ein Gazoo? Weshalb so bunt? Ist auch dieser Yaris noch ein Yaris? Wir haben Antworten.

Den Namen merkt man sich: Gazoo Racing ist die Motorsport-Abteilung von Toyota. Rot, Weiß und Schwarz sind die Werksfarben. Hat sonst noch was abgefärbt? Primär ist der Yaris ein Yaris. Das bedeutet Praxis-Qualitäten und Robustheit. Nichts quietscht, knackt oder spaltet sich. Wilde Emotionen kommen da nicht auf, eher stille Zufriedenheit. Sportwagen ist er keiner. Und die schwarz-rote Sportbeklebung, die das Testmobil so einzigartig macht, zeigte leider Fluchttendenzen. Macht aber nix, haben wir doch seine Stärken liebgewonnen, zum Beispiel die Tauglichkeit für alle Zwecke in jeder Lebenslage. Das Innenleben ist in Sachen Features schlank. Da muss das TomTom selber angenoppt werden. An den vernünftig platzierten USB-Steckplatz in der Mittelkonsole hat Toyota gedacht. Groß ist der Vorteil bei der Parkplatzsuche, die Rückfahrkamera hilft sehr.

Gas‘ an, Gazoo!
Er ist uns ans Herz gewachsen. Ob er uns auch mag, zumal nach dem Deutschland-Ausflug? Mit 111 PS aus 1.500 Kubik ist man dort entweder beherzt oder automatischer Rechtsfahrer. Da muss die Maschine eindringlich gebeten werden. Denn geht der Schwung einmal verloren, sollten Fahrer und Fahrerin nicht schaltfaul sein. Die Schaltung ist am Fahrbetrieb das Allerbeste. Weil sie direkter kaum sein könnte: Kurze Wege, kurze Übersetzung. Auch wenn oben raus die 1,5 Liter Hubraum ein bisserl atemlos sind: Bei uns reicht es für Stadt, Land und vernünftig gefahrene Autobahn allemal. Und dann drei Unfälle in Serie: Ein Hase kreuzte unseren Heimweg, ein Stein beleidigte die Windschutzscheibe. Und weil sich der Werkstattbesuch auszahlen soll, parkte ein gar nicht so kleiner Klein-Lkw am hinteren Stoßfänger. Alles das hat der Yaris G-Tribute überstanden. Mit Kampfspuren, aber robust.

Toyotas Kleiner im betont sportlichen Look ist vielleicht ein Blender. Ein sehr sympathischer allerdings.

TECHNISCHE DATEN
Toyota Yaris G-Tribute

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung
  • Hubraum
    1.496 ccm
  • Leistung
    82 kW/111 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    136 Nm bei 4.400 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    175 km/h
  • 0–100 km/h
    11,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,8 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,3 l auf 100 km
  • CO2
    109 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    205/40 R17
  • Kraftübertragung
    Front
  • Bremsen
    Scheiben; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.045 kg
  • Tankinhalt
    42 l
  • Preis
    19.190 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: SEAT Ibiza TGI

Auf ein Neues

SEAT nützt seinen Erfolgslauf und das immer größer werdende Selbstvertrauen für den Ausbau seiner Erdgasflotte, der Ibiza ist CNG-Modell Nummer 3.

Den Gasmotor gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Aber während die Elektrolobby gerade „Vollgas“ gibt, ist in Sachen Erdgas die Aufbruchstimmung schon wieder etwas dahin. Vielleicht liegt‘s an einer gewissen Gefahr, die das Wort „Gas“ umgibt. Diverse Mythen, die es da gibt (siehe unsere Q&A auf den folgenden Seiten) sind Blödsinn, aber immer noch Gesprächsstoff. In Sachen Umwelt überwiegen die Vorteile von Erdgas gegenüber anderen Verbrennungsmotoren. Und, auch nicht unwichtig: der CNG-Preis wird steuerlich bevorzugt, außerdem entfällt die NoVA beim Neuwagenkauf. Preislich liegen die CNG-Fahrzeuge dennoch über den vergleichbaren Benzinern. Komplexere Technik. Und so weiter. Aber die Diesel sind ja ebenfalls teurer. SEAT hat aktuell definitiv das variantenreichste Erdgas-Portfolio. Nach Mii, Leon und Ibiza steht mit dem Ateca schon CNG-Modell Nummer vier in den Startlöchern.

Alarmstufe rot
Wie attraktiv ein Antrieb für den Autosuchenden ist, bestimmen neben dem Preis in erster Linie Reichweite und Unkompliziertheit. Einen richtigen Warnanfall bekommt der Ibiza TGI immer dann, wenn ihm das Gas ausgeht. Für CNG-Anfänger kann das schon einmal irritierend sein. In Wahrheit ist alles halb so schlimm, wird doch bei leerem Erdgastank im hybriden Ibiza unverzüglich und vollautomatisch auf Benzin umgestellt. Was man davon merkt? Im ersten Moment nichts. Bei genauerem Hinhören ist das Motorengeräusch im zweiten Leben lauter. Weil CNG mit 130 Oktan zertifiziert ist und die Verbrennung weicher vonstattengeht, arbeitet der Motor im Gasbetrieb ausgesprochen leise. Die Reichweiten des Erdgas-Ibiza addieren sich aus 40 Liter Benzintank und 13 Kilo CNG-Reservoir zu insgesamt 1.200 km im Normalbetrieb.

Gesucht? Gefunden!
Top ist auch der Energiegehalt von Erdgas: 1 Kilogramm entspricht 1,5 Liter Diesel oder 1,3 Liter Benzin. Eine Tankfüllung reicht für über 400 Kilometer und kostet derzeit ca. 14 Euro. Erdgas war zwar auch schon einmal billiger, bei den Betriebskosten ist das Erdgasauto dem Diesel oder Benziner noch immer überlegen. Will man Erdgas nachfüllen, dann ist das eingebaute Navigationssystem zur Stelle und weist einem den Weg zu den nächstgelegenen Erdgastankstellen. Auch wenn sie einem meist nicht auffallen, 170 Erdgas-Tankstellen (fast ausschließlich als zusätzliche Zapfsäule an herkömmlichen Stellen) gibt es bereits in Österreich – da kann mit Ausnahme einiger weniger Regionen schon von Vollversorgung gesprochen werden.
Bivalenter Antrieb, ähnlicher Charakter
Der Ibiza TGI hat die typische Dreizylinder-Anfahrschwäche; mit ein wenig Übung und mehr Gefühl in den Füßen ist das aber schnell geklärt. Im Fahrmodus wird vom Einliter-Motor stets der Gasantrieb priorisiert. 90 PS, fünf Gänge und moderater Drive in niedrigen Drehzahlen, dafür zieht der kleine Dreier – wenn er einmal „high“ ist, egal auf welchem Sprit – kräftig an und dreht unbeschwert hoch. Das Tanken selbst ist nur unwesentlich komplizierter als herkömmliches Zapfen von Benzin oder Diesel. Zwei, drei Minuten länger sollten aber eingeplant werden. Alle anderen Veränderungen betreffen in erster Linie den Motorraum, etwa spezielle Beschichtungen bei den Kolben. Der zweite Tank sitzt im Heck unter dem Kofferraum, damit wird der Gesamt-Laderaum von 1.165 auf 1.072 Liter eingeschränkt, aber ernsthaft: wen stört‘s?

Erdgas kann eine saubere und vor allem im Unterschied zu Elektroautos bequemere Alternative sein. Das beweist auch der SEAT Ibiza TGI.

TECHNISCHE DATEN
SEAT Ibiza TGI

  • Motor
    Reihen-Dreizylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    999 ccm
  • Leistung
    66 kW/90 PS bei 4.500–5.800 U/Min.
  • Drehmoment
    160 Nm bei 1.900–3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    182 km/h
  • 0–100 km/h
    12,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,0 l auf 100 km/3,3 kg CNG/100 kg
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    5,1 l auf 100 km
  • CO2
    114 g/km/88 g/km mit CNG
  • Getriebe
    Fünfgang manuell
  • Reifen
    225/45 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Bremsen
    Scheiben; vorne innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.293 kg
  • Tankinhalt
    40 l + 13 kg Erdgas
  • Preis
    17.990 Euro
  • Preis des Testwagens
    21.735 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Škoda Kodiaq SportLine

Volltreffer

In Tschechien hat man sich Zeit gelassen mit einem großen SUV, dafür ein kleines Meisterwerk vollbracht – jetzt als sportliche Linie.

Die Vorarbeit überließ man der Konzernverwandtschaft: Nach vielen Jahren des Beobachtens, und nach ein wenig Experimentieren mit dem Yeti, ist Škodas neues Flaggschiff herausgekommen. Nicht nur in der Werbung, sondern auch auf Straße sieht man das nach einem Alaska-Bären bezeichnete Auto oft. Und fängt man erst einmal damit an, kann man ihn gar nicht mehr übersehen. Zu Recht ist er doch auch eines der gelungensten Autos des letzten Jahrzehnts.

Einteilungssache
Trotz 4,70 Meter Länge fällt der Kodiaq noch in die Klasse der Kompakten. Der quer eingebaute Motor spart weitere Zentimeter, darum sitzt man auch so frei, sogar in Reihe 2. Eine Reihe 3 ist optional zu haben. Beinfreiheit ist im Bärenauto kein bloßes Wortgebilde. In der Sportlinie, wie sie am Testauto zu finden war, sind Alcantara-Sitze mit verstärktem Seitenhalt das Highlight. Ansonsten machen ein paar Zierleisten und schönere Felgen den Kodiaq natürlich nicht zum Sportwagen. Dennoch zieht die Vierzylinder-Maschine geräuschlos zügig, beim DSG gibt’s das S, dass einem mehr Sportlichkeit verleiht. Da steigt natürlich der Verbrauch, bleibt aber immer um die sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Kein Werbe-Gag
Für Sparsamkeit und Nützlichkeit braucht sich heute keiner mehr zu schämen. SUV ist ja oft mehr Schein als Sein. Beim Kodiaq 4×4 hingegen ist das Offroad-Fahrprogramm mit adaptivem Fahrwerk, elektronischem Sperrdifferenzial und Bergauf- sowie Bergabfahrhilfe schon gute Basis für das Allround-Talent. Die Klassiker des „simply clever“ sind auch hier an Bord, wie etwa der versteckte Eiskratzer am Tankdeckel und ein Türkantenschutz, der beim Öffnen der Seitentüren automatisch ausfährt. Wirft man die Rücksitzlehnen um, wird der Kodiaq mit 2.065 Litern zum Kleintransporter. Mit dem Verzurr-System lässt sich kleineres Ladegut rutschfest befestigen, die Ladekante ist vielleicht eine Spur zu hoch.

Was macht das erste große SUV der Tschechen nun außergewöhnlich? Sein Perfektionismus, nicht nur gemessen am sehr konkurrenzfähigen Preis.

TECHNISCHE DATEN
Škoda Kodiaq SportLine

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1968 ccm
  • Leistung
    140 kW/190 PS bei 3.500-4.000 U/Min.
  • Drehmoment
    400 Nm bei 1.750-3.250 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    209 km/h
  • 0–100 km/h
    8,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,7 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,1 l auf 100 km
  • CO2
    151 g/km
  • Getriebe
    Siebengang-Automatik
  • Reifen
    235/50 R19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheiben vorne, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.795 kg
  • Tankinhalt
    60 l
  • Preis
    48.200 Euro
  • Preis des Testwagens
    57.032 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Test: Volvo XC60

Seriensieger

Zeitlos im Zeitgeist: Volvo fahren ist wie in den Bio-Supermarkt gehen – gutes Gewissen kann man kaufen.

Kaum ein Monat vergeht, in dem das zweitgrößte aller Sport Utility Vehicles von Volvo (der XC90 ist noch größer) nicht einen Designpreis abstaubt. Der stärkste XC60 mit dem Anhängsel „T8“ ist ein Plug-in-Hybrid mit zwei Liter großem Vierzylinder-Benziner (320 PS) und Elektromotor (87 PS). Der eine treibt die Vorderachse, der andere die Hinterachse an. Wer wie viel arbeiten muss, hängt vom Fahrmodus ab, und vom Streckdrang des/der Fahrenden im rechten Fuß. Anstatt eines Drehzahlmessers zeigt das Display, wie viel man Gas geben kann, bevor der Benzinmotor mithilft. Die angegebenen 45 Kilometer rein elektrische Reichweite sind in der Praxis wirklich fast möglich, da-nach wartet wieder die Steckdose. Oder man fährt mit dem Verbrenner, dann allerdings bringt man im Alltagsbetrieb den (wegen der hybridfreundlichen Messungen) vorbildlichen Normverbrauch von nur 2,1 l/100 km auf einmal nur mehr schwer unter zweistellig. Da war’s das dann wieder mit dem Umweltschutz, solche Konsumation ist aber für Autos dieser Schwere mit halbwegs sportiven Fahrleistungen keine Besonderheit. Auf der anderen Seite erspart man sich etwas beim Kauf. Dank NoVA-Befreiung ist der T8 im Vergleich zu X3, Macan und F-Pace schon wieder günstig.

Sicherheit geht vor
Wie stellen wir uns ein Ferienhaus am Väner vor, dem größten See Schwedens? Hochwertige Materialien, edle Treibholzeinlagen, kaum Gerümpel und große helle Fenster – also genau so wie den XC60. Verglichen mit der Sechziger-Limousine bringt der XC60 viel mehr Ausstrahlung mit, nicht nur im strahlenden Weiß unseres Testwagens. Außerdem hat man mehr Platz, obwohl er nicht mehr Platz braucht. Sicher ist der Schwede immer, auch hier natürlich der Beste seines Jahrgangs. Dass die automatische Notbremse sehr ängstlich ist, lässt sich verkraften (sofern der hinterher Fahrende aufmerksam genug ist).

Das klassisch Nüchterne macht einen Volvo ansprechend stilvoll, aber keineswegs altmodisch – ein Spagat, den man nur in Schweden schafft.

TECHNISCHE DATEN
Volvo XC60 T8 Twin Engine A WD

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo, Kompressor; Elektromotor
  • Hubraum
    1.969 ccm
  • Leistung
    299 kW/407 PS bei 5.700 U/Min.
  • Drehmoment
    640 Nm bei 2.200–4.800 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    230 km/h
  • 0–100 km/h
    5,3 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    2,2 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    9,6 l auf 100 km
  • CO2
    50 g/km
  • Getriebe
    Neungang-Automatik
  • Reifen
    236/60 R18
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.223 kg
  • Tankinhalt
    70 l
  • Preis
    67.950 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Hyundai i10 GO! Plus

Let’s Go!

Kleine Koreaner mit türkischer Herkunft, praktischer City- Flitzer mit Qualitätsanspruch, ohne Klimbim – und mit Herz?

Erster Eindruck: der i10 ist beinahe ein Blick in Hyundais Vergangenheit, verglichen mit dem elektrifizierten Ioniq, dem wilden Kona oder den selbstbewussten i30-Varianten. Der Viertürer ist dennoch cooler und praktischer, als er auf den ersten Blick scheint. Steigt man ein, merkt man auch als Großgewachsener nichts vom Kleinwagen – 367 Zentimeter Länge reichen tadellos, für vier bis fünf Personen und mit aufrechter Rückbank für immerhin 252 Liter; wer auf die zweite Reihe verzichtet (sie lässt sich im Verhältnis 60 zu 40 umlegen), der bringt 1046 Liter unter.

Kleines Großmaul
Leicht und intuitiv ist er zu bewegen. 1000 Kilogramm und 100 Newtonmeter Drehmoment sind eine gute Kombi – da geht’s zügig durch die fünf Gänge. Auch wenn klein nicht immer gleich sauber ist, sind sowohl CO2-Wert als auch Verbrauch im „grünen“ Bereich. Für Sicherheit sorgen nicht nur Kopf-und Seitenairbags, sondern auch ein ausgeglichenes Fahrwerk. Rein äußerlich kommt die Schönheit erst mit der Zeit: Der Kaskaden-Kühlergrill in Kombination mit integrierten LED-Tagfahrleuchten (in der GO!-Plus-Variante) macht ihn vorne zum Breitmaul, das zur C-Säule steigende und dann kantig abfallende Heck und eine beim letzten Facelift neu gestalte Heckschürze machen ihn hinten zum Großmaul.
Ronaldo sei Dank
Zu haben ist der i10 in drei Ausstattungsvarianten: Life, Comfort und Premium. Die Sondermodelle mit Vorteilspreis und zusätzlicher Ausstattung verdanken wir der Fußball-WM und dem dortigen Engagement von Hyundai. GO! und GO! Plus basieren auf den Varianten „Life“ bzw. „Comfort“. Die Mehrausstattung im GO! mit dem Plus sind in erster Linie fürs Wohlbefinden: Bluetooth, abgedunkelte Scheiben, Lenkradheizung und der schwarze Dachhimmel. Weitaus nützlicher sind die Radiofernbedienung am Lenkrad und die Einparkhilfe hinten. Ein Tempomat ist schon im normalen „Comfort“ dabei. Mit den Sondermodellen kann man sich je nach Anspruch bis zu 2.000 Euro ersparen.

Andere Hyundai-Modelle sind vielleicht spannender, der i10 zeigt dafür keine Schwächen und ist sogar für Kleinfamilien eine interessante (und kostensparende) Variante.

TECHNISCHE DATEN
Hyundai i10 GO! Plus

  • Motor
    Reihen-Dreizylinder
  • Hubraum
    998 ccm
  • Leistung
    49 kW/67 PS bei 5.550 U/Min.
  • Drehmoment
    95 Nm bei 3.500 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    156 km/h
  • 0–100 km/h
    14,7 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,1 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    5,9 l auf 100 km
  • CO2
    117 g/km
  • Getriebe
    Fünfgang manuell
  • Reifen
    175/65 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Bremsen
    Scheiben; vorne innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    933 kg
  • Tankinhalt
    40 l
  • Preis
    11.940 Euro

 
Fotos: Robert May