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Kategorie: Alfa Romeo

Test: Alfa Romeo Giulia

Andiamo!

Ach, was hat uns Alfa viele Jahre hängen lassen: kaum was Neues, kaum was Gutes. Und jetzt Schönheiten wie 4C, Giulietta, Stelvio und Giulia!

Kaufen Sie ein Auto nach objektiven Kriterien oder nach Geschmack? Entscheidet der Kopf oder das Bauchgefühl? Tendieren Sie zu zweiterem, folgen Sie uns – zu Alfas Giulia, der Neuauflage einer der berühmtesten heckgetriebenen Sportlimousinen.
Während einer der letzten Verfechter dieser Art, der in München, mittlerweile auch dem Frontantrieb Vorrang gibt, geht Alfa den umgekehrten, ein bisschen gefährlicheren Weg. Unser Traum-Date ist die Endstufe „Quadrifoglio“ mit 510 PS für 86.790 Euro. Aber 180 Diesel-PS tun’s auch.

Italienische Mode: knapp taillierter, aber bequemer Innenraum
Italienische Mode: knapp taillierter, aber bequemer Innenraum

Super!
So heißt das mittlere Ausstattungsniveau mit 17-Zöllern, Alu-Türleisten und Ledersitzen. Automatik gibt es wahlweise. Die Farbe unserer Wahl heißt „Grigio Vesuvio“, das je nach Licht zwischen grau und dunkelblau schimmert – das haben wir so auch noch nie gesehen.
Der Innenraum ist klar strukturiert, in Serie bekommt man den Front-Kollisionswarner mit Notbremsfunktion und den rüttelnden Spurhalte-Assistent. Gewöhnungsbedürftig sind der Startknopf am Lenkrad und der eigenwillige Blinker. Tadellos ist die Sprachsteuerung fürs Navi. Man fühlt sich ob der tiefen Sitzposition und der breiten Mittelkonsole nur anfangs eingeengter als etwa in einem 3er-BMW.

Das Anfahren mag im ersten Moment ruppig sein, dann aber zieht die Maschine prächtig. Per Drehknopf wird der Charakter der Bella Macchina geändert. Sportlich gestimmt nimmt sie das Gas früher an, die Federung wird härter, die Lenkung noch ein kleines bisschen direkter. Schnittig von Kurve zu Kehre, ohne Vertrau-ensverlust unserseits – auch wenn unserer Schönheit die Luft an den steilsten Stücken ausgeht, bleibt sie doch flott genug. Das rechnen wir ihr hoch an. Ganz „vielleicht“ bekommt Giulia bald eine ebenso fesche Schwester: Wir wünschen uns dieses Coupé.

Einen Alfa kaufen, heißt nicht mehr auf Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit (und beim Diesel auch Verbrauchs-Vernunft) zu verzichten.

TECHNISCHE DATEN
Alfa Romeo Giulia

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.143 ccm
  • Leistung
    132 kW/180 PS bei 3.750 U/Min.
  • Drehmoment
    450 Nm bei 1.750 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    230 km/h
  • 0–100 km/h
    7,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,2 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,5 l auf 100 km
  • CO2
    109 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    205/60 R16 (Winter)
  • Kraftübertragung
    Heckantrieb Fahrwerk: vorne Doppelquerlenker, hinten Mehrlenker
  • Bremsen
    Scheiben innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.520 kg
  • Tankinhalt
    52 l
  • Preis
    34.300 Euro
  • Preis des Testwagens
    41.800 Euro

 
Fotos: Robert May

SUV aus Italien: Alfa Romeo Stelvio

Romeo auf Stelzen

Alfa zieht mit am Antriebs-Strang – mit dem Stelvio debutieren die Italiener im Trend-Segment der Sports Utility Vehicles.

Acht neue Modelle sind im wieder zum Leben erwachten Haus Alfa Romeo bis 2018 angekündigt. Zwei sind schon da. Die Einleitung hatte im Vorjahr die Giulia geliefert. Die Fortsetzung übernimmt jetzt der Stelvio. Mit dem nach dem Stilfser Joch benannten gehobenen Mittelklassler begibt sich die italienische Traditionsmarke im tatsächlichen Sinn auf ein angehobenes Niveau.
Giulia und Stelvio haben Giorgio als Unterbau, denn so heißt die neu entwickelte Heckantriebsplattform. Und damit ist der im FCA-Konzern verordneten Sport-Orientierung die entsprechende Basis gegeben. Das drückt sich beim Neo-Hochbeiner ebenso optisch aus. Die Designer haben sich mit geschmäcklerischem Falz- und Sicken-Zierat zurückgehalten, sie haben nach Art des Hauses ein eng anliegendes, gut sitzendes Kleid geschneidert.

Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Damit wirkt der Stelvio außen ebenso aufgeräumt wie das klar und übersichtlich eingerichtete Interieur. In dem angenehm auffällt, dass das Infotainment-Display nicht wie nachträglich aufgepickt wirkt, sondern stimmig ins fast klassisch gestylte Armaturenbord integriert ist. Auch ist die Mittelkonsole frei von der Tendenz zur Überfrachtung, Schalter und Drehregler sind sparsam gesetzt, dezent gestylt und ebenso stimmig wie verständlich angeordnet.

Alfa…

Gestelzt wirkt der Romeo auf Stelzen zudem gar nicht: Auf 4,69 Metern Länge erhebt er sich nicht höher als 1,67 Meter. Er hat gegenüber der bodennahen Schwester an Bodenfreiheit gerade einmal um 6,5 Zentimeter zugelegt. Das ergibt die derzeit so beliebte angehobene Sitzposition, adelt ihn aber trotz Allradantrieb, traditionell genannt „Q4“ (der zudem von Magna aus Österreich stammt), noch lange nicht zum ernsthaften Geländegänger.
Der er auch nicht sein soll. Denn er soll in erster Linie sporteln und dabei dennoch familienverträglich bleiben und auch gleich die Kombi-Funktion übernehmen, die der Giulia nicht zugedacht ist.

Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Ob und wie sich das ausgeht, das galt es im Westen Österreichs, in den Bergen Tirols unter Beweis zu stellen. Der Namensgeber, das Stilfser Joch, vielmehr die bis auf 2.575 Meter Seehöhe führende Paßstraße, war für die frühe Jahreszeit noch nicht schneebefreit.
Also ging es von Innsbruck übers an Kurven, Steigungen sowie Gefällen reiche Kühtai nach Hochgurgl, zum Mountain Top Crosspoint (auf 2.200 Metern). Die Streckenführung bot reichlich Gelegenheit, die Talente von Federung und Lenkung auszureizen. Erstere ist auch im Dynamik-Modus komfortabel, Zweitere gibt sich anfangs gefühlt als fast zu leichtgängig, doch ist sie sportlich direkt und vor allem höchst präzise.
Am besten geht forciert kurventänzerischer Pace mit dem derzeitigen Top-Aggregat, dem Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 280 PS. Im Antritt etwas zögerlicher, im Durchzug dafür beharrlicher ist die 210-PS-Version des 2,2-Liter-Diesels. Bei beiden Antrieben werden die Fahrstufen über ein achtgängiges Automatikgetriebe sortiert.
Foto: Alfa Romeo

Man kann, wenn an Bord, via Schaltwippen eingreifen. Muss aber nicht. So oder so kommt das beabsichtigte Sport-Feeling rüber, sodass man fast vergisst, dass man in einem SUV sitzt. Wankneigung gibt’s keine.
Auch trägt der schlanke Hochbeiner beim Gewicht im Klassenvergleich nicht dick auf, es liegt laut technischem Datenblatt zwischen 1.604 und 1.660 Kilogramm, das lässt engste Einlenkradien zu ohne Tendenz, zum Kurvenausgang zu drängen.

…Romeo!

Aufgefallen ist, dass nichts knackst und knarzt, selbst wenn man den Stelvio engagiert über ein schottriges Straßenteilstück jagt. Sportlichen Sound darf man sich vom Vierzylinder-Benziner kaum erwarten – das wird die kommende 2,9-Liter-V6-Version (mit 506 PS) übernehmen. Und der Diesel hält akustisch mit seiner Verbrennungsweise nicht hinter dem Berg.

Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Was den Mitbewerb betrifft, hat Alfa vor allem einen Deutschen im Visier: den Porsche Macan. Weitere Klassenkameraden sind BMW X3, Mercedes GLC, Audi Q5 und Volvo XC60. Doch näher stehender ist dem Italiener, in Sport-orientierter Konzeption und Ausrichtung, ein noch sehr jungen Engländer: der Jaguar F-Pace.
Bei den Händlern stehen die ersten Stelvio bereits. Der Preis: ab 44.020 Euro, für den 180-PS-Diesel (mit Heckantrieb).

Die Giulia ist bereit für den Marktstart

Che Bella!

Nach dem Topmodell Quadrifoglio zeigt Alfa in Genf die gesamte Modellpalette der Giulia-Baureihe.

Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Alfa setzte im letzten Jahr mit der Präsentation der 510 PS starken Version der Giulia ein Lebenszeichen. Nun lüften die Italiener am Genfer Automobilsalon den Vorhang für die „normalen“ Versionen des Klassikers.
Die Giulia wird in drei Versionen angeboten: Giulia, Super und Quadrifoglio, und wird mit zwei Ausstattungspaketen (Sport und Lusso)zu haben sein. Alle Versionen verfügen über Hinterradantrieb und das neu entwickelte, elektromechanische Bremsystem IBS. Schon in der Basis gehören unter anderem ein Auffahrwarner, ein Spurhalteassistent und ein Tempomat zur Serienausstattung. Die Topversionen Super und Quadrifoglio verfügen über Teilledersitze, Applikationen aus Echtholz, einen aktiven Frontspoiler und ein elektronisch gesteuertes Hinterachsdifferential.
Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Bei den Motoren setzt Alfa weiterhin auf den Diesel: Der neue 2,2 Liter Selbstzünder wird mit 150 und 180 PS angeboten werden, wahlweise in Kombination mit einer Achtgang-Automatik oder mit Handschaltung. Bei den Benzinern steht neben dem 2,9 Liter Biturbo der Topversion auch ein 2,0 Liter großes Triebwerk mit 200 PS zur Wahl. Ein Allradantrieb folgt laut Alfa im Laufe des Jahres. Die neue Giulia ist ab dem 15. April bestellbar, die Preise sind noch nicht bekannt.
Fotos: Alfa Romeo

Bella Macchina: Die neue Giulia

Wiederbelebung einer Legende

Alfa Romeo will mit der Neuauflage der legendären Giulia durchstarten. Das Topmodell kommt mit einem 510 PS Ferrari-Triebwerk.

An geschichtsträchtigem Ort, dem Mailänder Vorort Arese, feierte heute der Alfa Romeo Giulia Weltpremiere. Hier wurde vor 105 Jahren die Marke gegründet, hier wurde der historische Vorgänger von 1965 bis 1977 gebaut. Zudem wird genau hier am 30. Juni das renovierte Werksmuseum eröffnet.

Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Tradition steht auch bei der Umsetzung der Markenwerte im Vordergrund, die für den neuen Giulia ausschlaggebend sind. Typisch italienisches Design verkörpert die heckgetriebene Stufenhecklimousine mit ausgewogenen Proportionen und einer Karosseriegestaltung, die an Modelle der BMW 3er-Reihe erinnern. Das in Arese präsentierte Modell ist die Topversion Quadrifoglio – das Verde entfällt. Sie ist vorne von markanten Lufteinlässen links und rechts vom großzügigen Scudetto sowie einem aktiven Frontspoiler gekennzeichnet und am Heck über eine konturierte Spoilerlippe am Kofferraumende sowie einen Diffusor mit integrierter vierflutiger Abgasanlage.
Seitlich bürgen die durchgehend über die Flanke gezogene Linie, wie auch der von BMW bekannte Luftauslass hinter dem Vorderrad für die Tradition emotionalen Alfa-Designs. Neue Elemente sind das leicht modernisierte Markenlogo sowie die Speichenfelgen, nicht mehr mit vier, sondern fünf Öffnungen.
Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Die optische Balance setzt sich in der ebenfalls für Alfa Romeo typischen Gewichtsverteilung von 50 : 50 zwischen Vorder- und Hinterachse fort. Zur Erreichung dieser Ausgewogenheit verwendet Alfa besonders leichte Materialien wie Aluminium im Bereich der Motorblöcke, der Bremsen und des Fahrwerks, Carbon bei Kardanwelle, Motorhaube und Dach sowie Verbundmaterial für den hinteren Querträger. Gepaart mit einer präzisen Lenkung, leistungsfähigen Bremsen, einer modernen Mehrlenkerhinterachse und einem agilen Antrieb dürfte der Giulia im Segment der sportlichen Limousinen eine wichtige Rolle spielen.
Das Topmodell Quadrifoglio, das in Arese erstmals gezeigt wurde, verfügt über einen Sechszylinder-Turbobenziner mit 510 PS. Das Triebwerk wurde gemeinsam mit Ferrari entwickelt und soll den sportlichsten Vertreter der Giulia-Baureihe in 3,9 Sekunden von Null auf 100 km/h katapultieren.
Foto: Alfa Romeo
Foto: Alfa Romeo

Der Innenraum des Giulia folgt der Markentradition mit einem auf den Fahrer ausgerichteten Cockpit und der Verwendung edler Materialien wie Carbon, Holz und exklusiven Stoffen. Die Fahrdynamikregelung D.N.A. und ein modernes Infotainmentsystem in der Mittelkonsole ergänzen die wichtigsten Bedienelemente, die in Griffnähe am vergleichsweise kleinen Lenkrad angebracht sind.
Fünf Milliarden Euro will Marchionne in Alfa investieren, das zum neuen Juwel im Autobereich avancieren soll. Die Giulia wird im Fiat-Produktionswerk in Cassino südlich von Rom hergestellt, das 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. 50 neue Mitarbeiter sollen jetzt angestellt werden.
Fotos: Alfa Romeo