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Test: Škoda Fabia TSI Bunter durchs Leben

Der Fabia ist von unseren Straßen nicht mehr wegzudenken. Jetzt bekam Škodas Kleiner ein Facelift, das ihm eine nie dagewesene Farbexplosion beschert und ihn schärfer denn je macht.
Dort wo SEATs Ibiza fischt, in diesen Gewässern tummelt sich auch der Fabia. Zielgruppe: Jung, dynamisch sucht … das erste Auto. Auf diese Käuferschicht zielt auch das Facelift ab, dieses bietet LED-Tagfahrlicht und Halogen-Reflektor-Scheinwerfer, einen neuen Kühlergrill und ein angepasstes Heck. Insgesamt lassen mehr Akzente bei der Linienführung den Fabia weniger rundlich wirken, was der jüngeren Gene-ration gefallen dürfte. Im Interieur wurde viel Know-how in die Konnektivität investiert: 7,5-Zoll-Farbdisplay mit Touch aus dem Octavia, CarPlay und Android Auto, WiFi-Hotspot plus USB und Bluetooth. Dazu noch eine Rückfahrkamera für faires Geld. Vieles lässt sich übers Multifunktions-Lenkrad bedienen – auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Jeder, wie er will Auch in Sachen Individualität legte Škoda nach: Neudeutsch heißt das Ganze ColorConcept. Käufer können den Fabia zweifarbig designen, wobei die kontrastfarbenen Akzente sich auf das Dach, die Außenspiegel und Felgen beziehen. Auch beim Dekor kann man aus zig Varianten wählen. Typisch für Škoda ist die spezielle Ablage für den Schirm unter dem Beifahrersitz. Außerdem viele weitere durchdachte Ablage- und Verstaumöglichkeiten in perfekter Armlänge. Unaufregend gut Fahrtechnisch ist der Dreizylinder-Einliter-Motor unaufregend. Angenehme Laufeigenschaften zeichnen diesen Benzinmotor aus. In den ersten Gängen hört er sich ruppig an, aber auf Langstrecken macht er das wieder wett und ist angenehm zu fahren. Der Verbrauch bleibt ganz nah an der Werksrealität, Auch bei sportlicher Fahrweise zieht er gut weg; das Fahrwerk ist bestens auf dieses Auto abgestimmt und macht nicht nur auf der Autobahn, sondern auch bei kurvenreicher Strecke sehr viel Spaß. Dabei sollte man die Motoreigenschaft gerade bergauf nicht unterschätzen, denn da überrascht der 110-PS-Fabia mit seiner Bissigkeit. Kleiner Wermutstropfen im Immer-noch-Dieselland Österreich: Den Fabia gibt’s nur als Benziner.
Nach 20 Jahren ist der Fabia ausgereift und passt sich Markt und Gegebenheiten an. Preis-Leistung ist ungeschlagen und wer ihn unterschätzt, weiß ihn auch nicht zu schätzen.
TECHNISCHE DATEN Škoda Fabia TSI Ambition
  • Motor Reihen-Dreizylinder
  • Hubraum 998 ccm
  • Leistung 81 kW/110 PS bei 5.000-5.500 U/Min.
  • Drehmoment 200 Nm bei 2.000-3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
  • 0–100 km/h 9,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 4,5 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 6,0 l auf 100 km
  • CO2 106 g/km
  • Getriebe Sechsgang manuell
  • Reifen 185/60 R 15
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk McPherson-Federbeine
  • Bremsen vorne Scheiben (innenbelüftet), hinten Trommeln, ABS, ESP
  • Leergewicht 1.132 kg
  • Tankinhalt 45 l
  • Preis 15.630 Euro
  • Preis Testwagen 20.711 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Test: Audi A1 Sportback Stadt-Land-Fluss

Die Einstiegsvariante ins Angebot der vier Ringe wurde runderneut: Der A1 als Sportback macht den Anfang – wir haben ihn getestet.
Audi hat auf Marktanteilsverluste reagiert und neu gezeichnet. Die rundlichen Formen sind out, kantiger ist wieder in. Q8 und e-tron zeigen die Zukunft der deutschen Premiummarke. Der neue A1 Sportback (bedeutet so viel wie verlängertes Heck) ist kantiger und frecher – vom Kühlergrill über die Schnauze bis zur hinteren auffälligen Stoßstange mit den seitlichen Luftauslässen. Mit der breiteren Spur steht er gefestigter da. In der von uns getesteten S-line-Ausstattung hat Audi größere Lufteinlässe, zusätzliche Schwellerleisten und drei flache Schlitze zentral unterhalb der Haube verbaut. Bei den Farben gibt’s viel Grelles und Neues (unserer ist Turboblau), das Dach ist optional schwarz lackiert. Insgesamt hat man sich bei Audi viel getraut, ob’s von außen gefällt, bleibt Geschmackssache. Punktgewinn im Inneren Gute Nachrichten für die Insassen: Der Kleinwagen ist neuerdings nur mehr als Fünftürer erhältlich, dazu hat sich der Radstand um fast zehn Zentimeter verlängert. Das merkt man in Sitzreihe eins und zwei. Nun ist auch im Fond eines A1 Beinfreiheit keine kreative Um-schreibung mehr. Dazu ist der Kofferraum für den Audi A1 um 65 Liter auf 335 bzw. 1090 Liter bei umgeklappter Rückbank gewachsen. Vorsprung durch Technik versucht Audi heute über Konnektivität und Infotainment herzustellen. Jeder Besitzer kann seinen A1 mit einer Smartphone-App vernetzen. Das Handy ersetzt so den Schlüssel des Fahrzeugs. Neu ist der Touchscreen mit 10-Zoll-Display im Armaturenbrett, dazu um 180 Euro Aufpreis das virtuelle Cockpit, das dem Fahrer im Sichtfeld vom Tacho bis zum Navi alles digital einblendet. Das lenkt vielleicht auch vom vielen Hartplastik ab. Zahlen bitte! Vier Benziner zwischen 95 und 200 PS stehen zur Wahl, die nun 25, 30, 35 und 40 TFSI heißen. Den Kleinsten kann man wohl unter fünf Liter Verbrauch bewegen. Das geht sich bei unserem 116-PS-Dreizylinder nicht ganz aus, für den Stadt- und Landmix ist dieser aber wohl genau der richtige Partner.
Der A1 ist fürs Urbane geboren, trotzdem ist er vielen Mitbewerbern platzmäßig ein Stück davongezogen. Geschenkt bekommt man das aber nicht, dafür liefert Audi wie gewohnt mit agilen und sportlichen Fahrtattitüden ab.
TECHNISCHE DATEN A1 Sportback 30 TFSI S line exterieur
  • Motor Reihen-Dreizylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum 999 ccm
  • Leistung 85 kW/116 PS bei 5.000-5.500 U/Min.
  • Drehmoment 200 Nm bei 2.000-3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit 203 km/h
  • 0–100 km/h 9,5 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 4,9 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 5,5 l auf 100 km
  • CO2 111 g/km
  • Getriebe Siebengang manuell
  • Reifen 195/55 R 16
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk vorne McPherson, hinten Verbundlenker
  • Bremsen Scheiben (vorne innenbelüftet), ABS, ESP
  • Leergewicht 1.180 kg
  • Tankinhalt 40 l
  • Preis 21.330 Euro
  • Preis des Testwagens 34.331 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Test: Kia Ceed SW Aufsteiger

1.200 Euro kosten die 29 Zentimeter mehr als der Hatchback. Fair, wenn man bedenkt, damit einen waschechten Kombinierer vor sich zu haben.

Der Ceed (jetzt ohne Apostroph) setzt Kias Reise fort: Die Koreaner treiben gemeinsam mit Konzernbruder Hyundai die hierzulande vor allem deutsche Autokonkurrenz mit Preis-Leistung und 7-Jahres-Garantie vor sich her. Dass die Kias immer besser werden, daran besteht kein Zweifel. Leider merkt das auch das Geldbörsel. Für den Ceed SW mit Top-Ausstattung und -Motorisierung (204 PS) legt man nach Preisliste über 40.000 Euro hin. Für unseren 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS Outcome und Doppelkupplungsgetriebe sind knapp 35.000 Euro fällig.

Gütesiegel
Wohlgemerkt kriegt man, was man für den in der Slowakei gebauten Pkw zahlt: Der etwas laute Diesel zieht gut an, hat ausreichend Drehmoment und ist in Abstimmung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gut zu bewegen. Nur, das Drehzahlband wird von der Automatik kaum nach oben hin ausgenutzt, auch dann nicht, wenn wir in den Sportmodus umschalten. Fährt man ihn sportlich aus, besteht er die Kombiprüfung aber mit Bravour, denn man merkt nicht, dass man in einem sitzt.

Flache Sache
Die Verarbeitung ist solide angenehm. Ablagen gibt’s genügend, die Ergonomie ist klug, das Lenkrad beheizbar und die Echtledersitze komfortabel. Der Touchscreen ist hoch verbaut und gut zu erreichen. Assistiert wird man durch Abstandsregel-Tempomat mit Stau-Assistent, Rückfahrkamera und Einpark-Automatik. Für den Kofferraum gibt’s Schienen sowie Trenn- und Gepäcknetz ab Serie. Dazu einige Kleinzeugfächer im Boden. Klappt man die Rückbank (40:20:40) um, kann man fast ganz eben 1700 Liter einladen.

Kia ist ein weiteres Mal aufgestiegen und hat sich mit dem neuen Kia Ceed SW für die Champions League qualifiziert. Das kostet eben.

TECHNISCHE DATEN
Kia Ceed SW Platin 1.6 CRDi DCT

  • Motor Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum 1.598 ccm
  • Leistung 100 kW/136 PS bei 4.000 U/Min.
  • Drehmoment 320 Nm bei 2.000-2.250 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
  • 0–100 km/h 10,1 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 4,3 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 5,8 l auf 100 km
  • CO2 110 g/km
  • Getriebe Siebengang-Automatik
  • Reifen 225/45 R 17
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk vorne McPherson, hinten Mehrlenker
  • Bremsen Scheiben (vorne innenbelüftet), ABS, ESP
  • Leergewicht 1.508kg
  • Tankinhalt 50 l
  • Preis 22.290 Euro
  • Preis des Testwagens 34.890 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Test: Lexus LC 500h (T-)Raumschiff

Die Designer des Lexus LC 500h bewiesen ordentlich Mut und haben das Konzeptauto LF-LC fast ident auf die Straße gebracht.
Die Anfahrt erfolgt ganz leise im EV-Modus. Sobald man das Gaspedal stärker nach unten drückt, erwacht der im hohen Drehzahlbereich schreiende Klang des 6-Zylinders. Der LC 500h ist wie gemacht für Langstrecken. Der Verbrauch hält sich in Grenzen – freilich, unter acht Liter auf Hundert kommt man auch mit ganz sparsamer Fahrweise nicht. Vor allem in urbaner Umgebung kann man den Hybridmodus gut einsetzen und damit einiges an Kraftstoff einsparen. Im Innenraum nimmt man kaum Windgeräusche wahr, was für eine sehr gute Dämmung spricht. Zusammengefasst kann man dieses Coupé sowohl komfortabel wie auch sportlich bewegen. Durch die hohe Systemleistung stört das sonst meist kritisierte CVT-Getriebe überhaupt nicht. Nur die Schaltwippen wird man sich eher abgewöhnen, weil man durch die zehn Fahrstufen ständig am Drücken ist. Luxus im Lexus Der Einstieg in den Innenraum erfolgt elegant mit den elektrisch versenkbaren Türgriffen. Die Nähte am feinen Leder sind über den ganzen Innenraum top verarbeitet. Die komplette Innenarchitektur ist durchdacht und luxuriös ausgestattet. Die vorderen Sessel sorgen für enormen Komfort auf Langstrecken und bei Bergetappen sorgen sie für besten Seitenhalt. Nur die Sitze im Fond sind höchstens für Kleinkinder gedacht, Erwachse-ne werden aufgrund der engen Abstände zu den Vordersitzen nie und nimmer Platz haben. Ein einziger Kritikpunkt im exklusiven Lexus ist die Navigationsbedienung, die etwas kompliziert angeordnet ist und schon etwas veraltet wirkt.
Designtechnisch ist dieser Schlitten bestimmt eines der schönsten Fahrzeuge, das jemals produziert wurde. Wir übertreiben nicht, wenn wir bei dieser 106.000 Euro teuren, extravaganten Fahrzeugform schon von einem zukünftigen Klassiker sprechen.
TECHNISCHE DATEN
Lexus LC 500h Sport+
  • Motor V-Sechszylinder, Direkteinspritzung, Elektromotor
  • Hubraum 3.456 ccm
  • Leistung 220 kW/299 PS bei 6.600 U/Min. (Verbrenner) 132 kW (Elektromotor)
  • Drehmoment 350 Nm bei 5.100 U/Min. (Verbrenner), 300 Nm (Elektromotor)
  • Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
  • 0–100 km/h 5,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 6,5 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 7,4 l auf 100 km
  • CO2 148 g/km
  • Getriebe Zehngang-Automatik
  • Reifen vorne 245/40 R 21, hinten 275/35 R 21
  • Kraftübertragung Hinterrad
  • Fahrwerk Mehrlenker
  • Bremsen Scheiben innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht 2.020 kg
  • Tankinhalt 82 l
  • Preis 114.900 Euro
  • Preis des Testwagens 121.500 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Test: Peugeot 508 Sportlerlimo

Die Franzosen versuchen im breit aufgestellten Mittelklasse-Segment mit ihrer wiederentdeckten Sportlichkeit zu punkten.

Der 508 steht äußerst grazil vor einem und zieht die Blicke auf sich, da er kraftvoll Limousine und Coupé mischt. Die offensive Front mit den LED-Leuchten und dem neu designten Kühlergrill (beim GT im Zielflaggen-Muster) zeigt, dass die Franzosen designmäßig angriffig bleiben und den Mitbewerbern kräftig einheizen. Die rahmenlosen Türen unterstreichen diese Dynamik.

Im Innenraum geht‘s futuristisch zu: Das neu konzipierte Peugeot i-Cockpit erinnert an ein Flugzeug. Alle Anzeigen sind absichtlich weiter oben angeordnet, um mit dem kleineren Lenkrad, den erhöhten Kombiinstrumenten auf Augenhöhe und dem großen Touchscreen ein ergonomisches Gesamtkonzept für die Insassen zu bieten. Der 10-Zoll-HD-Schirm in der Mittelkonsole ist übersichtlich und mit der heutzutage typischen Konnektivität eingerichtet.

Festhalten
Die USB-Ladebuchsen wurden unter der Mittelkonsole versteckt und sind dementsprechend auch schwierig zu erwischen – schnell schnell ohne hinzuschauen geht da nix. Zwar kann man dort auch sein Handy induktiv laden, bei größeren Kurvengeschwindigkeiten fliegt es da aber heraus. Die Knöpfe für die verschiedenen Belüftungsmöglichkeiten und Sitzheizung sind endlich wieder greifbar. Die Rückfahrkamera ist eine der Besseren in dem Segment und auch bei Regen nutzbar. Die weiteren Ablagemöglichkeiten sind durchdacht und bieten viel Platz.

Nachtsichtgerät
Mit eingebaut ist ein Nachtsichtsystem, welches mit Hilfe einer Infrarotkamera nachts Fußgänger oder Tiere auf den Straßen erkennt, was in dunklen Gegenden oder auf der Landstraße hilft. Der automatische Fernlichtassistent hat noch Potenzial, da er auch bei Gegenverkehr anspringt oder eher unkontrolliert nachts auf der Autobahn Lichtspiele veranstaltet, die das Gemüt des Fahrers belasten können. Ihn auszuschalten, bedarf der Bedienungsanleitung.

Schwungvoll
Dynamisch sind die 225 Pferdestärken definitiv. Der Frontantrieb ist dabei manchmal etwas schwungvoll in seiner Leistung, die Achtstufen-Automatik regelt ohne Verzögerung und mit einer schönen Sanftheit durch die Gänge. Da zeigt sich der Spaßfaktor, die den 508 nicht nur bequem, sondern auch aktiv fahren lassen. Alles in allem ist der Peugeot 508 ein spannender Weggefährte, der aber preislich zu Buche schlägt und sich eher im oberen Segment der Mittelklasse ansiedelt – dafür ist die Ausstattung vom GT aber auch gehoben.

TECHNISCHE DATEN
Peugeot 508 GT PureTech 225

  • Motor
    Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.598 ccm
  • Leistung
    165 kW/225 PS bei 5.500 U/Min.
  • Drehmoment
    300 Nm bei 1.900 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    250 km/h
  • 0–100 km/h
    7,3 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,7 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,5 l auf 100 km
  • CO2
    131 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    235/45 R 18
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne Pseudo-McPherson, hinten halbunabhängige Radaufhängung
  • Bremsen
    Scheiben, innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.420 kg
  • Tankinhalt
    62 l
  • Preis
    34.150 Euro

Fotos: Johann Vogl 

Neu gemacht: BMW X5

Reife-Prüfung

Ein wenig gewachsen ist der BMW X5 in seiner vierten Generation, und recht ernsthaft Offroad-tüchtig sein kann er nun auf Wunsch auch.

Von eins bis sieben auf Dynamik gepolt sind die X-Typen aus Bayern. Den Reigen der BMW-SUVs eröffnet hatte der Fünfer, 1999, in diesem zu dieser Zeit noch echt exklusiv besetzten Segment. Um sich dennoch distinktiv abzuheben hat man den damals mit knapp 4,70 Metern gegenüber heute vergleichweise kurzen Hochbeiner auch nicht als Sports Utility, sondern als Sports Activity Vehicle platziert. Damit war klar, dass weniger souveräne Offroad-Meisterschaft angepeilt wurde, sondern – Allradantriebs-unterstützte – sportliche Onroad-Souveränität, von einem erhöhten Stand-, pardon Sitzpunkt aus.

Foto: BMW
Je nach Präsenz der Assistenzsysteme gehen sich Drifts locker aus

Das hat in den ersten drei Generationen 2,2 Millionen Käufer überzeugt. Über gut drei Jahrzehnte ist er kontinuierlich gewachsen und hat sich zahlreiche Brüder zugelegt, von X1 bis mittlerweile X7 (ab ende März). In seiner neuesten, der vierten Generation – die ebenfalls in den USA, im Werk Spartanburg, North Carolina gebaut wird – schafft er’s bis hart an die Fünfmeter-Marke. Das resultiert in Raumerweiterung und macht die optionale Installation einer dritten Sitzreihe plausibel. Zugrunde liegt dem jene modulare Heckantriebsplattform, die ab nun vom Dreier aufwärts alle Bayern trägt.

Schnee & Schlamm
Design-seitig markiert BMW den Generationswechsel bewusst mit Robust-Styling. Nicht zuletzt zum Unterstreichen eines neuen Talents: dem der erhöhten Offroad-Tüchtigkeit. Die setzt allerdings voraus, dass man den X5 mit dem einem entsprechenden – aufpreispflichtigen – Paket bestellt. Auf Basis eines neu konfigurierten und heckbetont ausgelegten Allradantriebssystem samt Hinterachs-Differenzialsperre soll er es nun auch mit gröberem Gelände aufnehmen können. Fit dafür ist er mittels Zweikammer-Luftfederung, vier spezifische Fahrprogrammen, Unterfahrschutz und Karosseriehöhen-Verstellung. Die Bodenfreiheit kann bis zu 214 Millimeter messen, die Wattiefe liegt bei einem halben Meter. Damit darf Schnee, wie auf dem Rettenbachferner in Tirol erfahren, auch wirklich tief sein. In den USA schickte ihn BMW über teils wirklich gatschige Waldpfade. Die Wüstensandprüfung sollte er schaffen.

Foto: BMW
Digitales serviert BMW Zug um Zug jetzt in allen Cockpits

Es wäre nicht BMW, ginge es im Zuge der Neuinterpretation nicht auch um noch schöneres Wohnen. Das hat Digitales, und nicht nur Untertöne, dazubekommen. Zentrum des neu eingerichteten Cockpits ist ein virtuelles Kombi-Instrument – TFT-Display – plus einen 12,3 Zoll großen Touchscreen für Infotainment und Navigation. Der Rest ist weitgehend analog, zum Beispiel die Sessel, die sind grundsätzlich mit Leder überzogen. Der Innenraumzuwachs auf 2,975 Metern Radstand kommt nicht nur den Passagieren zugute, ebenso dem Ladeabteil, man kann 650 bis 1.870 Liter Gepäck ins Heck räumen.

Macht & Kraft
Außer an Länge hat der Bayer an Breite zugelegt, mit eingeklappten Außenspiegeln überragt er auch schon die zwei Meter. Angesichts dieser Mächtigkeit könnte man Schwerfälligkeit vermuten. Das verbittet sich der rund 2,2 Tonnen schwere X5 alleine schon anhand seiner Dreiliter-Reihensechszylinder-Antriebe (Vierliter-Achtzylinder kommen nicht nach Europa). Der Benziner – 40i – liefert mit 340 PS seidigen Antritt. Bei den Selbstzündern handelt es sich um den auch nicht schwachen 30d mit 265 PS und den mächtig anschiebenden M 530d mit 400 PS. Alle sind sie mit Achtgang-Wandlerautomatik zusammenspannt, alle haben sie serienmäßig Allradantrieb. Dazukommen wird im Laufe des Jahres ein Plug-In-Hybrid. Im 45e iPerformance kooperiert ein 3,0-Liter-R6-Benziner mit einem E-Aggregat. Output sind 394 PS Systemleistung und ein elektrisches Reichweiten-Potenzial von bis zu achtzig Kilometern (laut Werksangabe).

Foto: BMW
Ist das Offroad-Equpiment an Bord, kann man mit der Bodenfreiheit ein wenig spielen

Gepaart ist die Leistung stets mit flinker Agilität und guter Karosserie-Übersichtlichkeit. Bewiesen, dass er gereift ist, hat der Bayer unter anderem auf der Hahntennjoch-Straße, die an Kurvenradien, Steigungen und Gefällen alles bietet, was man sich von einer schmalen Hochalpenquerung erwartet. Sein geschmeidiges Fahrverhalten ist mit ein Resultat der jüngsten technischen Entwicklungsschritte: Ausfeilen des elektronisch gesteuerten Allrad-Systems, Karosserie-Stabilitätsförderung durch Wankausgleich, Regulierung der Fahreigenschaften bei unterschiedlichen Anforerungen – hier kommt der „Fahrerlebnisschalter“ ins Spiel -, Steuerung der Fahrzeugfunktionen (iDrive) plus einer wachsende Armada an elektronischen Assistenzsystemen.

Assistenten & Helfer
Die können sein: ein weiter entwickelter Autobahnfahr-Assistent plus Stop & Go-Funktion, Lenk- und Spurführungshelfer, Spurwechsel- und Spurverlassenswarner, Seitenkollisionsschützer, Ausweichhilfe, Querverkehrs-, Vorfahrts- und Falschfahrwarnung, Nothaltunterstützer (bremst das Fahrzeug bei Bedarf selbsttätig ab und lenkt es an den Straßenrand), Parkfunktion mit automatisierter Längs- und Querführung. Ein neuer Rückfahrassistent denkt beim Retourfahren mit und merkt sich den Kurs des zuletzt vorwärts absolvierten Fahrmanövers – über eine Distanz von bis zu fünfzig Metern. Park- und Orientierungshilfe kann kommen vom Kamerasystem mit Surround-, Top-, Panorama- und Remote 3D-View. Aber man kann auch noch selber fahren.

Dass der neu gemachte Fünfer-X nach allen Regeln der Kunst vernetzt sein kann darf angenommen werden. Ebenso, dass weitere hochkarätige Optionen zur Auswahl stehen. Darunter, nebst 22-Zöllern und Hinterachslenkung, ein erweitertes Head Up-Display. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer können mit Lasertechnik aufgerüstet werden – und leuchten dann doppelt so weit, nämlich bis zu sechs- statt dreihundert Meter. Für Konzertwohlklang kann ein Top-Soundsystem (vom englischen Edel-Label) Bowers & Wilkins) sorgen. Für Wohlfühlambiente auf allen Plätzen könnte eine Vierzonen-Klimaanlage an Bord sein. Auch wird für die Hinterbänkler in Reihe zwei Unterhaltung angeboten, mit der Installation von 10,2-Zoll-Screens.

Der Preis: ab 75.800 Euro.

Fotos: BMW

Test: VW Touareg

Top of the Pops

Die Limousine Phaeton ist nicht mehr, die Oberklasse fährt zeitgemäß lieber höher. Also Bühne frei für den neuen Touareg.

Der erste Touareg war schon am Markt, da hieß ein SUV noch Geländeauto. Erst zum zweiten Mal nach 2002 kam Ende des letzten Jahres ein runderneuerter Touareg heraus. Außen wie innen ist alles XXL: Knapp fünf Meter lang, fast zwei Meter breit und (mit Extras wie Anhängevorrichtung, Standheizung) gut 2,3 Tonnen schwer. Zugutehalten muss man ihm, obwohl er in Länge und Breite zulegte, ist er 100 Kilogramm leichter und auch nicht schwer zu fahren. Mit einem Verbrauch von rund acht Litern sollte aber gerechnet werden. Wie es sich für so ein Auto gehört, ist der Tank mit 90 Liter Volumen groß, und damit auch größer als das Marktumfeld. Reichweiten um die 900 Kilometer sind machbar.

Mund auf
Design bestimmt außen ganz klar die Richtung – vorne massiver, hinten rundlicher. Dem Dreiliter-Motor würde auch ohne größeren Kühlergrill nicht die Luft ausgehen. Außerdem: Die deutsche Premiumkonkurrenz macht den Mund ja auch wieder weiter auf. Apropos: Steigt man ein, kann einem der Mund offen stehen bleiben. Die vorderen Ledersitze würden jedes Wohnzimmer aufwerten. Fürstliches Platzangebot gibt es auch in Reihe zwei: Diese lässt sich getrennt klappen und verschieben. Damit bringt es der Touareg auf ein Laderaumvolumen bis zu 1800 Liter. Den Chiropraktiker ersetzen (optionale) Massagen aus den Komfortsesseln. Der Mittelschirm hat mit 15 Zoll in etwa die Größe einer Atlasseite. Der Tacho ist erstmals digital. Zu bedienen gibt es viel, umso besser, dass man in einem VW sitzt. In Sachen Bedienung bleiben sie für uns Gewohnheitstiere immer noch so schön logisch, und im Touareg auch weit weniger kühl als bei Golf und Co.

Sekundenschlaf
Mit an Bord sind Luftfederung und bei Aufzahlung Allradlenkung und Wankstabilisierung. Das macht den fast zwei Meter breiten Jumbo erstaunlich wendig und entspannt in Bezug auf Unebenheiten. In Sachen Sicherheit ist der Touareg auf Topniveau, Schwächen leistet er sich nur beim Fußgängerschutz. Schwächeln tut der Touareg untertourig, Schnellstarter ist er leider keiner. Erst in Schwung sortiert die Achtgang-Automatik nahezu perfekt. Noch gibt es nur den Diesel, entweder mit 231 oder 286 PS. So und so genug. Wem der V6-Turbodiesel nicht genügt, muss noch ein paar Monate auf die stärkeren Benziner warten. Fürs schlechte Gewissen kommt außerdem ein Plug-in-Hybrid.

Die Oberklasse von VW musste viel einstecken. Jetzt ist der geländetaugliche Allzweckwagen wieder da. Ein gelungenes Auto mit limousinenartiger Bequemlichkeit, das wir besten Gewissens empfehlen können. Den Preis aber, den müssen wir erst verdauen.

TECHNISCHE DATEN
VW Touareg R-Line TDI 4MOTION

  • Motor
    6-Zylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    2.967 ccm
  • Leistung
    170 kW/231 PS bei 1.750 U/Min.
  • Drehmoment
    500 Nm bei 1.750-3.000 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    221 km/h
  • 0–100 km/h
    7,5 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    6,6 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,0 l auf 100 km
  • CO2
    173 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    255/55/R 19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    Einzelradaufhängung
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.070 kg
  • Tankinhalt
    90 l
  • Preis
    75.490 Euro
  • Preis des Testwagens
    99.871 Euro

Fotos: Johann Vogl

Neu: Bentley Continental GTC

Stoffliche Stille

Auf das im Vorjahr in sämtlichen Details erneuerte Bentley Continental GT-Coupé folgt heuer – zum 100-Jahr-Jubiläum des Luxus-Labels – die Convertible-Version.

Exklusiv sind Cabriolets grundsätzlich. Und sie werden noch exklusiver, denn die nach wie vor wachsende SUV-Flut nagt auch an dieser Nische, selbst wenn’s vereinzelt sogar aufmachbare Varianten dieser Pkw-Spezies gibt. So weit geht das englische Luxus-Label Bentley, bei aller Exklusivität (noch) nicht. In Crewe hält man an der Tradition fest. Und die inkludiert eine Convertible-Variante des Continental GT. Das ist eine weitere Fortsetzung der heuer hundertjährigen Geschichte der Luxus-Marke. Schließlich hatten die allerersten „Flying B“s keine festen Aufbauten, schon gar nicht die legendären Sportler der 1920er- und 1930er-Jahre.

Foto: Bentley Motors

Fein modelliert
Von seinen Vorfahren hat der im Vorjahr neu gemachte Continental GT einiges im in den Genen. Vor allem den (Motor-)Sportsgeist. Der prägt sich in der neuen Generation, abgesehen vom 6,0-Liter-W12-Biturbo mit 635 PS (Supersport-Konfigurationen werden ebenso folgen wie V8-Varianten), in einem noch markanter ziselierten Körperbau aus. Ein Resultat des Superforming-Verfahrens, das weitaus feineres Modellieren von Metallteilen erlaubt als die Stanz-Technik.

Flott gefaltet
Dieses Setting ist die Basis auch für die Cabrio-Version. Samt der luxuriösen Inneneinrichtung – inklusive optionalem Rotating-Display – und der Mitgift, vom heckbetonten Allradantrieb über die Fahrdynamik-Regelungen (48-Volt-Bordnetz) bis zu den 21- oder 22-Zoll-Rädern – damit samt den grundsätzlichen Fahreigenschaften. Mit dem Unterschied, dass er sein Dach auf- und zusammenfalten kann. Auf Tastendruck. In neunzehn Sekunden. Bei einem Speed von bis zu 50 km/h.

Foto: Bentley Motors

Frisch gefüttert
Dass die knapp und nahtlos sitzende Kappe aus textilem Material gefertigt ist, das versteht sich – siehe Tradition – von selbst. Sie ist feinst und mehrlagig gefüttert. Ist sie dem Conti aufgesetzt, soll es darunter ruhiger zugehen als selbst in der Coupé-Variante des Vorgängers. Ist sie abgenommen dürfte einem der Wind kaum zu heftig in die Haare fahren – noch weniger als in der vorangegangenen Generation. Auch in der musste man, um gezaust werden, erst die Seitenscheiben versenken. Sonst merkte man wenig vom Zug. Dafür doch mehr von der Akustik.

Fest feiern
Die dürfte im Neuen anregend sein. Verlangt man dem W12 via achtstufigem Doppelkupplungsgetriebe die volle Leistung ab, schafft der mit knapp unter 4,9 Metern nicht allzu lange Engländer den 0-auf-100-Sprint in 3,8 Sekunden (laut technischem Datenblatt). Damit ist er eine Zehntelsekunde „langsamer“ als der Verlötete. Dennoch mehr als bloß beachtlich, angesichts von rund 2,3 Tonnen Eigengewicht (gegenüber dem Coupé kommen im Convertible rund 170 Kilo hinzu). Bei der Top-Speed sind beide Contis gleichauf: Schluss mit Vortrieb ist bei 333 km/h.

Foto: Bentley Motors

Classic-Rallye
Der Continental GT kostet als Coupé ab 263.500 Euro, inkl. aller (Luxus-)Steuern. Der Preis für den Convertible ist noch nicht bekannt. An den Start fahren wird er als einer der Feier-Höhepunkte des Bentley-Jubiläumsjahres. Das bei den 24 Stunden von Le Mans der 1920er- und 1930er-Jahre sowie 2003 siegreiche Aufgebot an Conti-Vorfahren wird ein höchst eindrucksvolles sein. Auch beim traditionellen Klassiker-Fest in Kitzbühel, der 32. Alpenrallye, von 5. bis 8. Juni, in dessen Rahmen der GTC nicht nur statisch im Rampenlicht stehen wird.

Fotos: Bentley Motors

Neu: Citroën C5 Aircross

Familien-Kuschler

Erweitert hat Citroën das SUV-Portfolio um den C5 Aircross. Der bekommt keinen 4×4-Antrieb, hat aber dafür ein Komfort-Fahrwerk.

Weit und verschlungen war für Citroën der Weg vom Hauptdarsteller in bezug auf technische Revolutionen zum Team-Player in der PSA-Gruppe. Auf die Doppelwinkelmarke geht eine Reihe von Innovationen zurück: siehe Frontantrieb (1934) – Traction Avant -, siehe hydropneumatisches Fahrwerk, im DS (1955), der zur Göttin, DS = Déesse – mutierte. Das sind nur zwei Highlights der heuer hundertjährigen Geschichte der französischen Automarke, die seit 1975 eine Peugeot Tochter ist und heute familiär mit dem Citroën-Sublabel DS Automobiles und mittlerweile auch Opel verbunden ist.

Komfort-Fahrwerk
In dieser auf vier Marken angewachsenen automobilen Familie wurden – und werden – die Rollen neu geordnet. Die Doppelwinkler bekamen den familiären Komfort-Auftrag zugeteilt, auf moderatem Preis-Niveau, doch mit dem Spielraum, die eine und andere Innovation zu etablieren. Jüngstes Beispiel ist das neue Dämpfersystem mit progressivem hydraulischem Anschlag, das für sänftengleiches Gleiten sorgen soll – technisch weniger aufwendig als die berühmte Hydropneumatik, weil basierend auf klassischen Stahfedern, jedoch, laut Entwickler, ebenso effektiv. Diese „AdvancedComfort“-Federung fließt seit dem erneuerten Cactus in die Serie ein.

SUV & Van
Somit ebenso in den C5 Aircross, jenen Kompakt-SUV, der in China bereits seit 2017 produziert wird und der zu Jahresbeginn auch bei uns seinen Markt-Einstand geliefert hat. Allerdings kommt dieser aus einem europäischen Fertigungwerk, aus Rennes (F). Mit ihm, der auf einer PSA-Plattform basiert (trägt unter anderem auch kompakte Crossover der Schwestermarken) hat man mehr vor, als einen weiteren SUV gegen die bereits höchst zahlreiche Mitbewerberschar zu platzieren: Er soll einerseits die Rolle des Komfort-Flaggschiff der Doppelwinkel-Marke spielen, andererseits die Basis-Eigenschaften von Hochbeinern und Vans unter ein familienfreundliches Dach packen – analog zu seinem kleineren Bruder, dem C3 Aircross.

Kommodes Wohnen
Das inkludiert ein robust gehaltenes Outfit, gestaltet im aktuellen Citroën-Stil, samt Airbumps. Dazu gehören, nebst dem bereits angesprochenen Fahrwerk, penible Geräuschdämmung, kernig gepolsterte, dabei wohnliche Sitzmöbel in ausladender Breite in der ersten Reihe, in drei gleich große Segmente geteilt – und einzeln längs verschiebbar sowie Lehnen-justierbar – im Fond. Die Sessel der zweiten Sitzreihe sind getrennt faltbar. Das kann eine Laderaumerweiterung von 580 auf bis zu 1.630 Liter ergeben. Addiert wurden dazu praktische Ablagen inklusive Kühlfach unter der Mittelarmlehne plus eine rutschfeste Handy-Ablage samt induktiver Lade-Vorrichtung.

Elektronische Wächter
Im Sinne der Sicherheit können bis zu zwanzig elektronische Fahrassistenten an Bord sein. Stets dabei sind ein aktiver Notbrems- sowie, ein ebenfalls aktiver Spurhalteassistent und Verkehrszeichen-Erkennung. Komplettieren kann man das unter anderem mit einem Autobahnfahrt-Helfer, der adaptiven Abstandsregeltempomat mit Stopp- und Anfahrfunktion kombiniert. Eine 360-Grad-Kamera mit Vogelperspektiven-Darstellung steht ebenfalls in der Aufpreisliste. Das sind, samt Navigatiossystem hilfreiche Voraussetzungen, um sich auch auf nicht so gut bekannten Pfaden sicher orientierten zu können.

Foto: Citroën

Asphalt & Wüste
Den Beweis dafür lieferte der C5 Aircross im Zuge seines Premieren-Auftritts in Marokko, rund um Marrakesch bis tief in die Ausläufer des Atlas-Gebirges. Dank 23 Zentimetern Bodenfreiheit muss man vor weniger wegsamen Wüsten-Routen nicht zurückscheuen, und ein bissl trockener und stellenweise auch nasser Sand bremsen den Franzosen nicht in seinem Vorwärtsdrang, solange man sanft, aber bestimmt am Gas bleibt.  Erst recht, wenn er mit 180 Diesel-PS kräftig unterfüttert ist und das GripControl-System an Bord hat. Die Automatik jedenfalls spielt weichherzig und spontan mit.  Ach ja, das mit dem Komfort: Selbst auf hundsgemeiner Schlaglöcher-Piste filtert das Fahrwerk das Gröbste tapfer weg, poltrig wird es nie. Kurven, und davon hat’s auf den recht schmalen, zumindest einspurig asphaltierten Sträßchen zahlreiche, inhaliert der Crossover-Franzose mit gutmütigem Sportsgeist, und zum einknickenden Verneigen neigt die Schwebe-Bank kaum Fond-Passagiere müssen sich also nicht vor Magennerven-reizenden Turbulenzen fürchten.

Der Preis: ab 25.490 Euro.

Fotos: Citroën

Must-sees auf der VAS 2019

Einen Tag geht’s noch: hingehen, ansehen und vergleichen.

Unser Rundgang auf der Vienna Autoshow 2019.

Mit über 400 Neuwägen und 40 Marken beginnt das Autojahr 2019 in Österreich wieder mit der Vienna Autoshow. Die VAS ist für Autointeressierte die beste Möglichkeit eines Marktüberblicks. Nirgendwo sonst gibt es in Österreich eine so große Auswahl an Neuheiten und bestehenden Modellen zu bestaunen. Kleiner Wermutstropfen: Jaguar Land Rover, Mazda, Nissan und Volvo sind heuer nicht dabei. Dafür erstmals auf der Wiener Messe vertreten: Ferrari, SEATs Sportabteilung Cupra, Ram Trucks und die Elektro-Autobauer ZhiDou.

Die Volkswagen-Halle ist der beste Beweis, dass Messen für die Automobilhersteller noch Zukunft haben. Bei VW kann der neue T-Cross überzeugen. Auch der ÖFB setzt ab jetzt auf VW.

Škoda gibt eine Vorschau auf die Zukunft. Neben Konzeptautos stehen auch der neue Kodiaq RS und der Scala am Platz.

Porsche bietet einen kleinen, aber feinen Stand, wo man allerdings vergeblich den 992 911er sucht. Die Europapremiere findet erst kommende Woche beim Ice Race in Zell am See statt. Präsentiert wird der facegeliftete Macan.

SEAT präsentiert die neue Marke Cupra, Hingucker ist auf jeden Fall der 300-PS-starke Ateca.

Die exklusiven Fahrzeuge von Bentley und Lamborghini werden wieder einmal nur mit Barrieren in Form von Absperrungen präsentiert, halt nicht Jedermanns oder Jederfraus Sache. Der Lamborghini Urus ist dennoch ein Must see!

Bei Audi sticht der unübersehbare TT RS in giftgrün raus. Auch beim neuen Q3 beweist Audi Mut, mit einem sehr hellen blau.

Große Fahrzeuge liegen weiterhin im Trend, was BMW mit dem neuen X7 beweist. Auch beim neuen 3er kann man eine Sitzprobe empfehlen. Mit von der Partie ist auch der in Graz produzierte neue Z4.

Rolls-Royce hat einen sehr sympathischen Auftritt mit dem neuen Cullinan, wo man sich seitens RR auch einen großen Erfolg in Österreich erwartet. Vorweg gesagt er sieht in Realität etwas anders aus, als auf den bekannten Pressefotos. Definitiv Must see!

Bei Mercedes-Benz stechen vor allem die AMG-Modelle wie G63, A35 oder das GT 4-Türer-Coupe heraus. Übertroffen nur vom Project One, der Österreich-Premiere feiert, aber schon längst ausverkauft ist. Der neue GLE ist auch ein Must see!

Der große Hyundai-Messestand eignet sich perfekt zur Abkühlung, denn dort gibt es einen Wand-Springbrunnen. Auch der hübsche i30 Fastback N ist bei den Koreanern zu bewundern.

Spezieller Tipp für die Messe: nicht warm anziehen, die vielen Scheinwerfer bringen einen ins Schwitzen.

Der neue Corolla ist bei Toyota der Star der Messe, bei den Kollegen von Lexus sticht der LC500 in einem speziellen rot raus.

MINI überrascht mit dem historischen, originalen Mini und einen sehr erfrischenden und jugendlichen Auftritt.

Suzuki zeigt den neuen Rennwagen für den Swift-Cup. Auch der neue Jimny ist ein Hingucker.

Bei Renault hat der neue Kadjar seinen ersten Österreich-Auftritt.

Am Mitsubishi-Stand geht’s kreativ zu mit dem Mal-mich-an-Spacestar.

Bei Fiat, Jeep und Alfa Romeo sticht weiterhin noch die Cash-Cow, Fiat 500, heraus. Mit dabei die wunderschöne 500 Spiaggina ‘58 Sonderedition.

Motorsportlich wird heuer vergleichsweise viele geboten. Ausgestellt sind der Ford Fiesta R5 von Rallye-Ass Hermann Neubauer, der Elektro-Tourenwagen Cupra Leon und zwei Formel-1-Showcars von Toro Rosso und Sauber. Gesicht wurden auch Formel-E-Boliden und der TCR Hyundai i30 von Tourenwagen-Weltcupsieger Gabriele Tarquini.

Fotos: Michael Schriefl, Claudia Auer