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Kategorie: Fiat

Test: Fiat 500L Cross

1 Nummer größer

Andere Autobauer quälen uns mit wilden Kürzeln und Fantasienamen, bei Fiat ist man mittlerweile cinquecentisiert.

Flaggschiff (oder -schiffchen) der Italiener ist der 2007 neu aufgelegte 500. Der knuffige Cinquecento ist eher etwas für Menschen mit kleinem Parkplatz und nicht so kleiner Geldbörse. Wer’s größer mag, aber nicht aufs SUV 500X reflektiert, wird seit 2012 auf die nächstgrößere Variante verwiesen, den 500L. Dem oft kritisierten Einheitsbrei entflieht er aus dem Stand. Trotz des Namens steht der Minivan auf der Plattform des Punto. Voriges Jahr hat man ihn im Detail und mit Assistenz-Helferlein erfrischt. Was ihn weiterhin einzigartig macht: runde Lichter überall, der Kühlergrill, die zweigeteilte A-Säule und in der rustikaleren Cross-Variante die Plastik-Beplankung rundum. 2,5 Zentimeter mehr Bodenfreiheit machen ihn ein bisschen hochbeinig. Gatschige Wald-Prüfungen sollte er bestehen, serienmäßige M+S-Reifen, Traktionskontrolle und ESP helfen dem Frontantrieb dabei auf die Sprünge.

Auch als „Cross“ ist der Fiat 500L eine geräumige, höchst reisetaugliche Raumfähre für die ganze Familie
Auch als „Cross“ ist der Fiat 500L eine geräumige, höchst reisetaugliche Raumfähre für die ganze Familie


Das große Aber
Alsdann, die inneren Werte: Auch dank viel Kopffreiheit und der Wagenhöhe sitzt man (auch hinten) in der Business Class, mit freiem Blick auf die Umgebung. Der 500L manövriert sich handlich und gibt sich weder schwindlig-sportlich noch schwammig-unseriös. Fünf Antriebe stehen zur Verfügung: der 1,4l-Benziner mit 95, 105 oder 120 PS oder die Dieselvarianten 1,3l (95 PS) und 1,6l (120 PS). Angesichts 1,2 Tonnen und der Absicht, einen Van auch zu beladen, empfehlen wir mindestens 100 PS. Der Verbrauch spricht da für den 105-PS-Turbobenziner. Kurz übersetzt fährt sich der Fiat 500L in unserer Testversion (1,6 Multijet) bis etwa 140 spritziger als manch leichterer Vertreter seiner Klasse.

Lang strecken
Die Familienkutsche ist höchst reisetauglich. Sympathische Details: etwa der große Türgriff an der Innenseite der Heckklappe – damit lässt sich der Kofferraum ohne viel Kraftaufwand und ohne dreckige Hände schließen – oder auch ein zweites Handschuhfach auf der Beifahrerseite. Inkludiert ist eine 60:40 Rückbank zwecks mehr Sitz- oder Gepäckraum. Ganz ausbauen lässt sie sich nicht. Wer mehr braucht, nimmt den Wagon: 20 Zentimeter mehr Länge bringen 138 Liter mehr Ladevolumen (dann 638 l).

Zum Mister Italia reicht’s für den Fiat 500L nicht, aber er vereinfacht mit nützlichem Transportraum und fairem Preis Familien das Leben.

TECHNISCHE DATEN
Fiat 500L Cross

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1598 ccm
  • Leistung
    88 kW/120 PS bei 3.750 U/Min.
  • Drehmoment
    320 Nm bei 1.750 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    183 km/h
  • 0–100 km/h
    11,5 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,3 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    5,0 l auf 100 km
  • CO2
    114 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    225/45 R17
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Fahrwerk
    vorne McPherson; hinten Verbundlenker
  • Bremsen
    Scheiben; vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.380 kg
  • Tankinhalt
    50 l
  • Preis
    18.200 Euro
  • Preis Testwagen
    23.500 Euro

 
Fotos: Robert May

Swinging Sixties: Sondermodell des Fiat 500

Buon compleanno!

Der Fiat 500 ist das erfolgreichste Retro-Modell Europas. Zum 60. Geburtstag des Cinquecento legt man eine Sonderedition auf.

Sechs Jahrzehnte ist es nun schon her, dass der Fiat 500 die Herzen der Menschen eroberte. In Österreich als Puch 500 etabliert, freut sich die italienische Kleinwagen-Ikone auch heue noch großer Beliebtheit. Aus diesem Grund legt Fiat die „Anniversario“-Edition auf.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Mit Grün oder Orange zwei klassische Farbtöne zur Auswahl. Der Retro-Look setzte sich am Chromschmuck der Motorhaube, den historischen Markenlogos und den Sitzbezügen, die ganz im Stil der 50er-Jahre daherkommen, fort. Der Schriftzug „Anniversario“ auf dem Kofferraumdeckel rundet die Optik des Fiat 500 Anniversario ab, der als Limousine und als Cabriolet mit Stoffverdeck zur Wahl steht.
Foto: Fiat
Foto: Fiat

Herausstechend modern ist dagegen das Entertaimentsystem mit einem 7 Zoll großen Bildschirm. Das Motorenportfolio umfasst vier Diesel- und Benzinmotoren zwischen 69 und 105 PS. Das Geburtstagsmodell ist in Österreich zu Preisen ab 16.100 Euro bestellbar.

 

Fiat 500L: Kosmetik & Aktualisierung

Verjüngung zum Jubiläum

Fiat feiert heuer auch den zum Mini-Van aufgeblasenen Fünfhunderter. Den außen wie innen facegelifteten 500L gibt es nun als „Urban“, als „Wagon“ und als „Cross“.

Zu einer Ikone gemausert hat sich einer, dem das Ikonentum nicht in die Wiege gelegt wurde. Als Fiat 1957 den Nuova Cinquecento in Turin vom Stapel laufen ließ – offiziell am 4. Juli – hatte man eher ein günstiges handliches Fortbewegungsmittel im Sinn als eine Diva. Als eine solche wurde er auch kaum behandelt, diente er doch als Vehikel für köpfe- und kinderreiche Familien, selbst wenn er als Viersitzer angelegt war. Aber das sah man in den 1950er-Jahren noch nicht so eng.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Nach dem Auslaufen des Ur-Cinque, 1977, nahmen die Nachfolgemodelle unterschiedliche, zum Teil vom Original abenteuerlich weit entfernte Ausformungen an. Zum Beispiel als 126er, später als Seicento. 2007 allerdings wurde der Cinquecento mit den stilistischen Ursprungsingredienzien neu geboren: Fiat stellte ein Revival-Modell auf die Beine, das trotz dimensionsseitig beträchtlicher Entfernung vom Original als gelungenes Retro-Beispiel bis heute erfolgreich ist, in allen serienmäßigen und getunten Varianten – auch als Cabrio -, etwa den Abarths, die an die „Knallerbsen“ der 1960er-Jahre anknüpfen.

Auf Anabolika gesetzt

Weniger begeistert aufgenommen wurde ein Modell, das 2012 ebenfalls an die 500er-Legende anknüpfen sollte, aber außer mit der Typenbezeichnung weder mit dem ursprünglichen noch mit dem aktuellen Cinquecento etwas gemein hat: der X-Large-Fünfhunderter, der 500L. Den stellte Fiat auf die Plattform des Punto, verpasste ihm Design-Merkmale des Kleinen und führte ihn als Mini-Van ein.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Eingefleischte Puristen kreischten, protestierten, warum man den 500 auf Anabolika gesetzt hätte, und man hätte doch einen anderen Namen finden können. Was jene, die einen handlichen, kleinen und dennoch geräumigen Familienwagen für Stadt und Land suchten, wenig kümmerte. Vor allem, als Fiat den L ein Jahr später in einer nochmals verlängerten, bis zu siebensitzige Variante auf den Markt brachte. Die ist immer noch tauglich für Innenstädte und verwinkelte Parkgaragen.

Auf Kosmetikkur geschickt

Ob man den L nun als legitime Fortführung des Cinquecento-Gedankens betrachtet oder nicht: Teilhaben am 60-Jahr-Jubiläum darf auch er haben. Verpasst hat man ihm eine optische Verjüngung, mit einer äußerlichen Akzentuierung des 500er-Designs. Das drückt sich aus an Chrom-Details und einem kosmetischen Unterstreichen der Zugehörigkeit zur 500er-Familie. LED-Lichttechnik gehört an den vorderen wie an den hinteren Leuchten dazu.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Im Interieur haben die Designer der „Gitarren“-Form des Armaturenbords abgeschworen. Geglättet wurde die Anzeigen-Landschaft, die Rundanzeigen gruppieren sich um ein – ebenfalls rundes – zentrales TFT-Display. Modernisierend eingegriffen wurde bei der Materialauswahl, die Inneneinrichtung wirkt stimmiger. Das 7-Zoll-Display fürs Infotainment wirkt weder aufgesetzt noch deplatziert.

Auf Bewährtes gesetzt

Nicht gerüttelt wurde an der Technik und den Dimensionen. Hinsichtlich Getrieben sowie Fahrwerk und Lenkung hat man’s beim Bewährten belassen. Unverändert reicht die per Vorderradantrieb übertragene Leistungsbandbreite aus Dieseln, Benzinern und Erdgas-Trieblingen – mit 0,9 bis 1,4 Litern Hubraum – von 80 bis 120 PS. Man kann die Gänge wie gehabt via manuellem Fünf- oder Sechsganggetriebe beziehungsweise sechsstufiger Direktschaltung wechseln.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Nach wie vor ist die Standard-Karosserievariante 4,147 Meter, die Streck-Version 4,352 Meter lang. Auch in Bezug aufs Kofferraumvolumen bleibt es bei 638 respektive 416 Litern Grundvolumen, das im Kurzen auf 1.480, im Langen auf 1.784 Liter erweitert werden kann. Fiat gibt an, dass es der 500L mit seinem multifunktionalen Interieur auf bis zu 1.500 Innenraum-Konfigurationen bringen kann.

Auf neue Nomenklatur umgestellt

Mit einer weiteren Detail-Änderung markiert Fiat den kleinen Modellwechsel: Die Typenbezeichnungen lauten nun nicht mehr „Living“ und „Trekking“. Die fünfsitzige Basis-Version wurde „Urban“ getauft. In der Verlängerung mit Siebensitz-Option heißt der 500L jetzt „Wagon“. Und die leicht angehobene, mit Traktionshilfesystem und Robust-Außendesign ausgerüstete Variante wird jetzt „Cross“ genannt.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Fast müßig ist es, abschließend, zu erwähnen, dass nicht nur die Nomenklatur umgestellt, sondern auch im Kapitel Elektronik nachgelegt wurde. Das betrifft Smartphone-Integration (für iOS- und Android-Systeme). Internet kann auch an Bord sein. Damit rollen die aufgefrischten 500L-Modelle ab Ende Juli, Anfang August zu den Händlern. Kosten wird das ab 18.200 Euro. Die Ausstattungsniveaus heißen weiterhin „Popstar“ und „Lounge“ – und, wie bereits erwähnt neu, „Cross“.

Crashtest: Wie sicher sind BMW 5er und Fiat Doblò?

Sterndeutung

Zwei Fahrzeuge, die unterschiedlicher kaum sein könnten, hat der ÖAMTC im aktuellen EuroNCAP-Crashtest auf ihre Verkehrssicherheit überprüft.

Den Mini-Van Fiat Doblò und den BMW 5er aus der oberen Mittelklasse. „Während der BMW mit fünf Sternen voll überzeugen konnte, schaffte der Fiat nur drei Sterne“, fasst ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang die Ergebnisse zusammen. Getestet wurde in den vier bewährten Kriterien: Erwachsenen-, Kinder- und Fußgängersicherheit sowie Fahrerassistenzsysteme.
Erwachsenensicherheit: Der BMW konnte die Tester in diesem Kriterium mit 91 Prozent überzeugen. „Zu kritisieren ist jedoch die Gefahr von Beinverletzungen für den Fahrer und Brustverletzungen für den Passagier am Rücksitz beim Frontalcrash“, erklärt Lang. Beim Fiat (75 Prozent) wurden hingegen zwei größere Problemfelder ausgemacht: Sowohl beim Frontal- als auch beim Heckaufprall besteht für einen erwachsenen Passagier auf der Rückbank die Gefahr von tödlichen Verletzungen im Brust- bzw. Nackenbereich.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Kindersicherheit: Auch in diesem Bereich ist der BMW mit 85 Prozent sehr sicher unterwegs und lässt kaum Wünsche offen. Beim Fiat gibt die Kindersicherheit mit nur 46 Prozent hingegen Anlass zur Sorge. Ein Grund dafür ist der ungenügende Schutz des Brust- und Nackenbereiches bei einem Frontalcrash. „Problematisch ist aber auch, dass in der dritten Sitzreihe des Minivans verschiedene Standard-Rückhaltesysteme für Kinder nicht richtig und sicher eingebaut werden konnten“, kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker.
Fußgängersicherheit: Bei einem Zusammenstoß bietet der 5er BMW Fußgängern mit einem Wert von 81 Prozent sehr guten Schutz. „Lediglich A-Säulen und Vorderkante der Motorhaube sind zu hart und können bei einem Aufprall zu schweren Verletzungen führen“, so der Experte. Der Fiat Doblò erreicht in diesem Kriterium 57 Prozent. Seine Probleme liegen ebenfalls bei den A-Säulen. Außerdem können sich Fußgänger bei einem Unfall am unteren Bereich der Windschutzscheibe schwer verletzen und auch die Motorhaube ist generell zu hart.
Fahrerassistenten: In der Ausstattung mit Assistenzsystemen haben beide Fahrzeuge Verbesserungspotenzial. Der BMW ist serienmäßig u. a. mit einem guten automatischen Notbremsassistenten ausgestattet, der auch bei höheren Geschwindigkeiten Kollisionen verhindern kann. Außerdem an Bord: Geschwindigkeitsassistent und Seatbelt-Reminder. Der Fiat ist spartanischer ausgestattet – ein Notbremsassistent fehlt beispielsweise, Seatbelt-Reminder gehören aber zumindest auf den Sitzen der ersten und zweiten Reihe zum Standard.
Fotos: ÖAMTC

Fescher kleiner Rad-Dampfer: Fiat 500 Riva

Nur schwimmen kann er nicht

Ein Autobauer und ein Bootsbauer haben etwas Kleines auf Kiel gelegt, das nach Möglichkeit in ganz Europa große Wellen machen soll.

Den Fiat 500 gibt es seit 2007; mittlerweile ist er Oberhaupt seiner eigenen Familie (mit deutlich größeren Kindern), er darf sich unter der Marke Abarth auch sehr sportlich geben, und diverse Sondermodelle sollen den allseits bekannten Lifestyle-Dreitürer am Markt attraktiv halten.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Was eine recht lange Zeit für die „Minis“ von Lancia prima funktioniert hat, steht auch dem „Cinquecento“ gut zu Gesicht: Die Rolle als Luxus-Accessoire.
Die Firma Riva ist bekannt für ihre ebenso schnellen wie eleganten Motorboote – die waren schon „stylisch“, bevor das überhaupt ein Wort war. Ihre jüngste Kreation „Aquariva“ liefert die Ideen für dieses Sondermodell in elegantem Dunkelblau. Spezielle 16-zoll-Räder runden das äußere Erscheinungsbild ab.
Unvermeidlich im mit hellem Leder nicht geizenden Innenraum ist das bei Riva so gern verwendete Mahagoni- und Walnussholz. Aus Mahagoni ist auch der Schaltknauf.
Ein Soundsystem mit 440 Watt und acht Lautsprechern sorgt dafür, dass die Ohren sich genauso wohlfühlen wie die Augen.
Mehrere Motorisierungen von 69 bis 105 PS werden offeriert. Auch als Cabriolet: Zu Beginn gibt es eine Sonderserie von 500 Stück.
Ob einige Exemplare in Österreich einen Heimathafen finden werden? Auch im Binnenland gibt es für den Fiat 500 Riva an so mancher Seepromenade zweifelsohne einen Anlegeplatz.

Pragmatischer Ansatz: Der neue Fiat Tipo

Typisch!

Fiat lässt erneut eine Modellbezeichnung wieder aufleben – der Tipo soll als Limousine, Hatchback und Kombi automobiles Terrain zurückerobern.

Warum neue Autonamen erfinden, wenn man noch welche im Fundus hat? Schließlich geht’s auch um Wiedererkennungswerte. Das könnte der Grund sein, warum Fiat nun gerade mit der Modellbezeichnung Tipo wieder ins Kompaktsegment einsteigt.
Richtigerweise heißt es Tipo II: Der Einser kam 1988 auf den Markt und war so etwas wie ein Technologieträger, mit digitalem Tacho Drehzahlmesser via Balkenanzeige. Er startete als fünftüriger Hatchback oder als Kombi – da hieß er aber Tempra. 1995 wurde er mit dem Bravo abgelöst; der ist seit 2014 Geschichte.

Foto: Fiat
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Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
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Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Beim neuen Tipo erteilt Fiat dem (teuren) Schnickschnack eine Absage, unter dem Motto „weniger Geld ausgeben, es dafür besser anlegen“.
Und wenn von Authentizität und Substanz die Rede ist, meint man, dass man sparsam vorgegangen ist. Das scheint angesichts des gefällig hübschen äußeren Designs nicht ganz so zu sein.
Beim Blick ins Interieur merkt man allerdings anhand der Materialien, dass auf Günstigkeit geschaut wurde. Das Resultat ist eine gewisse Beliebigkeit, die gewohnt verspielte Italianità wird nur angedeutet, der Zweck steht im Vordergrund. Das Display fürs Infotainment-System ist sieben Zoll groß.

Typologie des Pragmatismus

Fiat offeriert den Tipo dreifach: mit einem Stufenheck-Modell (4,532 m) das auf Regionen östlich der österreichischen Staatsgrenze abzielt, einem Fünftürer (4,368 m) und einem Kombi (4,568 m), bei dem man sich auch gleich den Extra-Namen gespart hat. Tempra wird nicht wiederbelebt.
Eine kleinvolumig und gut überblickbar gehaltene Auswahl an konzerneigenen Vierzylindermotoren soll für wirtschaftliches Mobilitätsleben sorgen. Fiat stellt zwei Leistungsstufen eines 1,4l-Benziners zur Auswahl, mit 95 oder 120 PS. Dazu kommt ein 1,6l-Sauger mit 110 PS.
An Dieseln sind für den Tipo ein 1,3 und ein 1,6 Liter großes Aggregat zu haben – das eine mit 95, das andere mit 120 PS. Kombiniert sind sie mit fünf- oder sechsgängigem manuellen Getriebe respektive mit jeweils sechsstufiger Automatik oder Direktschaltung.
An elektronischer Assistenztechnik ist ab der Basis serienmäßig alles an Bord, was der Gesetzgeber fordert, und noch ein bisschen mehr, wie etwa Berganfahrhilfe. Der Optionen-Katalog enthält, zeitgemäß, Infotainment, Navigation & Co.
Online-Services sind ebenso zu haben wie eine Rückfahrkamera. Doch abgesehen von adaptivem Abstandstempomat und autonomem Notbremsassistent hat sich’s mit elektronischen Features. Man verzichtet eben (siehe oben) auf alles, was nicht unbedingt notwendig ist.

Heimspiel

Beim Kennenlernen in Turin standen sowohl die beiden Diesel- als auch die 1,4l-Benziner für eine Probierrunde mit Fünftürer und Kombi durchs Piemont parat. Am besten gefallen hat dabei der 120 PS starke Selbstzünder.
Seine exakt zu bedienende Sechsgangschaltung steht in Gegensatz zum recht teigigen Fünfgang-Getriebe des 95-PS-Kandidaten. Ähnliches gilt in Bezug auf die Benziner. Der Stufenheck-Kandidat ist seit Jahresbeginn zu haben, der Hatchback kommt im Sommer, der Kombi wird im Herbst eintreffen.
Preise: Viertürer ab 13.790 Euro, Fünftürer ab 14.990 Euro, Kombi ab 16.290 Euro.

Fiat in Genf: Tipo jetzt auch als Kombi

Modellerweiterung

Die Italiener erweitern die Karosserievarianten des Tipo um einen Fünftürer und einen Kombi.

Foto: Fiat
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Der Fiat Tipo ist hierzulande nicht gerade der Verkaufsschlager. Dies könnte sich nun ändern.
In Genf zeigen die Turiner erstmals eine fünftürige Stufenheck-Variante und einen Kombi. Dazu gibt es drei Ausstattungsversionen (Pop, Easy und Lounge) und drei Motorisierungen mit 95, 110 oder 120 PS.
Geschaltet wird je nach Version manuell, automatisiert oder vollends automatisch. Der neue Tipo soll mit einer Länge von 4,3 Metern genügend Platz bieten und verfügt über ein Kofferraumvolumen von 440 Liter. Der Kombi ist mit 4,6 Metern etwas länger und fasst 550 Liter.
Fotos: Fiat

Premiere in Los Angeles: Fiat 124 Spider

Na endlich!

Ein Alfa Romeo hätte er werden sollen, jetzt ist er ein Fiat, demnächst vielleicht ein Abarth: Wieder ein Roadster – fast – aus Italien.

Mazda und FCA haben sich bei der Entwicklung des Zweisitzers, den wir bereits als den neuen MX-5 kennen, zusammengetan; ursprünglich sollte daraus auf italienischer Seite ein neuer Alfa Spider werden.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Weil Sergio Marchionne jedoch leichtsinnigerweise irgendwann einmal der italienischen Gewerkschaft versprochen hat, keine Alfa außerhalb Italiens zu bauen, migriert der Italo-Japaner jetzt – zumindest der Marke nach – nicht nach Milano, sondern nach Torino.
Aber auch Fiat hat ja seine Spider-Tradition! Deshalb auch der Griff ins Ikonen-Ladl für den Namen: 124 Spider.

Cento Venti Quattro

1966 kam das Original auf den Markt und wurde immerhin bis 1985 gebaut, ab 1981 unter dem Etikett des Designers Pininfarina. Dass man den 124 Spider in den USA vorstellt, und dann gleich an der sonnigen Westküste, kommt nicht von ungefähr: ungefähr 170.000 Exemplare wurden in Amerika verkauft, circa 8.000 fahren dort noch immer.
(Details wie die Ausstattungen und Preise für Europa reicht der Hersteller demnächst nach.)
Akzentfreies Italienisch spricht der Antrieb: Statt Skyactiv arbeitet MultiAir unter der Motorhaube. 1,4 Liter groß ist der Vierzylinder mit Turbo und Leistungsdaten von 140 PS sowie einem Drehmoment von 240 Nm.
Und ja, freilich, im Profil sind die Ähnlichkeiten mit dem MX-5 unverkennbar. Das „Centro Stile“ hat jedenfalls nach besten Kräften Erinnerungen an den berühmten Vorgänger und aktuelle Fiat-Markenidentität einfließen lassen.

Neuheiten von Fiat: Tipo und Fullback

Zwei starke Typen

Auf der Dubai Motorshow haben die Italiener zwei neue Modelle enthüllt; eines davon kommt uns recht bekannt vor.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Tipo statt Aegea: Die 4,5 Meter lange Limousine wurde als Konzept seriennahes bereits gezeigt, für den Namen hat Fiat jetzt in die Schublade gegriffen und nach 20 Jahren die Modellbezeichnung Tipo wiederbelebt.
Das Styling kommt vom hauseigenen Centro Stile, gebaut wird das Auto bei Tofas in der Türkei. Zielgebiete sind Europa, der Mittlere Osten und Afrika.
Fiat setzt vorderhand ganz auf das Stufenheck, Varianten wie ein Fünftürer und ein Kombi werden zumindest für Europa folgen.
Motoren: Zu Beginn werden zwei Multijet-Diesel und zwei Benziner offeriert, die Leistungsskala reicht von 95 bis 120 PS. Im Dezember wird der Fiat Tipo in Italien debütieren.

Italo-Japaner: Fullback

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Im Pickup-Segment war Fiat bislang nur zaghaft vertreten; der Fullback soll sich jetzt direkt mit Amarok, Hilux & Co. anlegen.
Das dürfte ihm recht gut gelingen, denn völlig ungeübt ist er nicht. Die Konkurrenz und wir kennen ihn bereits unter dem Namen Mitsubishi L200.
Retuschen an der Vorder- und Heckansicht sowie im Innenraum sorgen für die entsprechende Fiat-Markenidentität.
Ab Mitte 2016 ist der Fullback in Europa auf dem Markt, angetrieben von einem 2,4l-Dieselmotor mit 150 oder 180 PS, samt Sechsgang-Schaltgetriebe oder Fünfgang-Automatik. Zu haben sind Einzel- und Doppelkabine sowie „Extended Cab“.

Konzept: Fiat Ducato 4×4 Expedition

Abseits aller Wege

Es muss nicht immer „Glamping“ sein: Der Allrad-Camper wagt sich auch abseits befestigter Straßen – derzeit jedoch nur als Studie.

Ein Viertel aller Reisemobile auf Kastenwagen-Basis ruhen auf der Plattform des Fiat Ducato. Deshalb hat sich Fiat Professional für den Caravan-Salon im deutschen Düsseldorf den Traum aller Aktiv-Camper einfallen lassen.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Wer nicht nur am Campingplatz das Tafelsilber poliert, sondern es gern auch staubig hat, hat mit dem Ducato 4×4 Expedition seine Freude. Oder „hätte“, denn zu kaufen gibt es ihn (noch?) nicht.
Mitentwickelt hat der französische Allrad-Spezialist Dangel; er liefert die Technik für den permanenten Allradantrieb mit Visco-Kupplung und Sperrdifferential an der Hinterachse.
Die Spur des Ducato wurde verbreitert, die Bodenfreiheit angehoben. Der Motor: ein 150-PS-Turbodiesel in Kombination mit Sechsgang-Schaltgetriebe.

Nicht schlampig

Ein bisserl „geglampt“ wird ja doch, und zwar innen. Die Ausstattung kommt vom Spezialisten Tecnoform, der sich mit exklusiven Reisemobilen und Yachten einen Namen gemacht hat.
Ein ausgeklügeltes Soundsystem und sämtliche heutzutage gängigen Konnektivitäten verstehen sich von selbst. Die Offroad-Zubehörfirma Olmedo liefert dazu äußerliche Accessoires wie Seilwinde, Motorschutz und einen stabilen Dachträger, der auch als Aussichtsplattform genutzt werden kann.