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Kategorie: Ford

Seit 1965 an der Arbeit: Ford Transit

Magic Bus

Das Arbeitstier von Ford wird ein halbes Jahrhundert alt: Über acht Millionen wurden bisher gebaut, und es werden noch mehr.

Er ist ein echter Multikulti-Van: Der Ford Transit ersetzte gleich zu Beginn zwei Modellreihen. Im Zuge der Fusion der deutschen und britischen Ford-Tochterfirmen zu Ford Europe verschwand in unseren Breiten der deutsch-designte Frontlenker FK 1000 (oder auch Taunus Transit) von der Bildfläche, auf den britischen Inseln musste der Ford Thames dran glauben.
Das erste Exemplar des Transit rollte am 9. August 1965 im britischen Langley vom Fließband. In typischer Kastenwagen-Statur mit kurzer „Schnauze“ prägte der brave Arbeiter alsbald das europäische Straßenbild und wurde zur großen Antithese zum VW-Bus.

Foto: Ford
Foto: Ford

In dieser Liga war hierzulande auch Hanomag bzw. Mercedes noch im Bild, Konkurrenten wie der Opel/Bedford Blitz oder französische Angebote (Peugeot J7, Renault Estafette, Citroen H) blieben die Exoten.
Bankräuber und andere hart arbeitende Menschen
Von Beginn an wurden zwei Radstände und diverse Aufbauten (Kastenwagen, Kleinbus, Pritschenwagen, etc.) angeboten, dazu diverse Motoren. Die V4-Benziner kannte man z.B. auch aus den „Deutsch-Ford“ jener Jahre wie dem 12M oder 17M. Die Basisversion mit 1.200 ccm und satten 45 PS war für Eiltransporte nur sehr bedingt geeignet.
Dafür musste man zum Zweiliter-V4 greifen, der 75 Pferde mobilisierte. Das war manchen flott genug: Scherzhaft ernannte die britische Polizei den Transit zum meistgesuchten Lieferwagen, denn bei Banküberfällen im United Kingdom vertrauten die Übeltäter offenbar auf Transits als Fluchtautos.
Anderes Ende der PS-Skala: Für den ab 1972 von Perkins zugekauften 2,4l-Dieselmotor mit 62 PS war im Bug ohne Umbauten kein Platz mehr, deshalb der charakteristische Erker in der Vorderansicht der Selbstzünder. Ein Einzelstück blieb der Supervan mit der Technik des Le-Mans-Boliden GT40, samt mittschiffs montiertem V8-Motor .

Generationen

Das Diesel-Naserl verschwand bei der zweiten Generation ab 1978 mit „plastifiziertem“ Antlitz aus grauem Kunststoff, für Cruiser gab es den 3 Liter großen Benzin-V6 im Angebot. Zielgruppe hiefür war primär die Exekutive, die wohl endlich mit den Flucht-Transits mithalten wollte. Basisbenziner wurde der Pinto-Vierzylinder in Zweiliter-Version.

Foto: Ford
Foto: Ford

Das Interieur wurde verbessert und mit grauem Kubismus dem damaligen Ford-Styling angeglichen. Ein zweiter Supervan entstand auf Basis des Gruppe-C-Prototypen Ford C100. 1986 der stilistische Quantensprung zum „Großraum-Sierra“ mit Motorhaube und Windschutzscheibe im gleichen Neigungswinkel.
Mittlerweile gab es als Konkurrenz den Iveco Daily oder das Joint Venture von Fiat/PSA mit den Modellen Citroen C25, Peugeot J5 und Fiat Ducato; dazu kamen vermehrt japanische Herausforderer.
Mit zwei Facelifts im Jahr 1991 und 1995 schaffte es dieses Modell bis an die Schwelle des neuen Jahrtausends. Supervan III fuhr mit Formel-1-Power aus dem Hause Cosworth.

Im 21. Jahrhundert

Ab 2000 gab es den Transit wahlweise mit Vorder- oder Hinterradantrieb. Dieselantrieb war mittlerweile üblich, mit Leistungen von 75 bis 145 PS. Neue Generation ab 2006: Die Konkurrenten hießen jetzt Mercedes Sprinter und VW Crafter (nunmehr ebenfalls Zwillinge), Iveco Daily und das Triumvirat Jumper/Boxer/Ducato, dieser Tage noch ergänzt vom Toyota Proace.

Foto: Ford
Foto: Ford

Die Generation von 2006 bis 2013 war in über 300 Varianten erhältlich, die sich aus 9 Modellausführungen, 3 Radständen, 3 Dachhöhen, 4 Aufbaulängen oder 8 Ladeflächenformaten zusammensetzen ließen, auf Wunsch erstmals auch mit Allradantrieb ab.
Mit dem Ende dieser Baureihe verabschiedete der Transit sich auch aus Großbritannien, neues Stammwerk ist Kocaeli in der Türkei. Weitere Produktionsstätten sind Nanchang in China, das vietnamesische Hai Dong und Claycomo, Missouri, USA. Denn er ersetzt seit vorigem Jahr den US-Van Econoline.
Mittlerweile gibt es eine ganze Familie; neben dem großen Lieferwagen und dem „mittleren“ Transit Custom fahren heute auch der Connect auf Basis des Focus und der Courier auf Sierra-Basis unter dem Namen Transit.
Fotos: Ford

Neu ab Mai: Der Ford Vignale Mondeo

Mondeo mondän

Spitzenmodell: Besonders sorgfältige Fertigung, viel Komfort und spezielle „Experience“ mit exklusivem Service.

Vignale ist nach Ghia das zweite legendäre italienische Designstudio, das zum Modellnamen bei Ford wird. Wo die früheren Ghia-Modelle nur Ausstattungsvarianten waren, will Ford mit der Idee Vignale weitergehen. Neben dem Fahrzeug soll auch die gesamte „Experience“ aufgewertet werden.

Foto: Ford
Foto: Ford

Foto: Ford
Foto: Ford

Foto: Ford
Foto: Ford

In den „Vignale Lounges“ bei ausgewählten Ford-Händlern kümmern sich eigene Kundenmanager um die Wünsche der anspruchsvollen Kundschaft, mit maßgeschneidertem Service wie z.B. Abholung und Lieferung bei Serviceterminen oder Sofort-Unterstützung mit kostenfreier Hotline rund um die Uhr. Und es gibt natürlich auch eine eigene Vignale-App mit zusätzlichen Diensten und Informationen.
Gefertigt wird der Über-Mondeo im „Ford Vignale Centre“ im spanischen Valencia; der Fertigungsprozess umfasst laut Werk mehr als 100 zusätzliche Qualitätsprüfungen.
Motoren: 2,0l-TDCI-Diesel mit 132 kW/180 PS oder (dank zwei Turbos) 154kW/210 PS; 2,0l-EcoBoost-Benziner mit 149 kW/203 PS oder mit 176 kW/240 PS; oder der Hybrid mit einer Systemleistung von 138 kW/187 PS. Je nach Antrieb sind Automatik-Getriebe und Allradantrieb verfügbar.
Ein aktives Geräuschunterdrückungs-System soll für mehr Ruhe im Innenraum sorgen. Das Interieur prunkt mit gestepptem Lederbezug samt „Handkanten“-Nähten an Sitzen und Armaturenträger. Neuheit in diesme Segment sind Gurt-Airbags auf den Rücksitzen.
Außen gibt’s neben dem einen oder anderen dezenten Unterscheidungsmerkmal (Kühlergrill mit Sechseck-Muster, Chromzier, Hochglanzlack an den Türsäulen etc.) auch spezielle 18-Zoll-Räder und wahlweise den speziellen braunen Metallicfarbton „Nocciola“.
Die Preise sind noch nicht bekannt. Dem Vignale Mondeo soll noch heuer ein Vignale S-MAX folgen.
 

US-Luxus: Lincoln Continental Concept

Interkontinental

Ford hat wieder Mut zur großen Limousine, mit vielen Innovationen – aber das Beste daran ist schon 79 Jahre alt: Der Name.

MCK, MKS, MKT, MKX, MKZ… – nicht einmal Fans der Marke Lincoln wissen so recht, welches Kürzel für welches Modell steht. Dabei baut die noble Tochter der Ford Motor Co. durchaus wieder achtbare Autos.

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Große Limousinen traut man sich nicht mehr, seit der ehrwürdige Town Car sich ins ewige Parkhaus verabschiedet hat. Aber eine viertürige Studie exhumiert die wohl bekannteste Modellreihe der Marke: Continental.
1936 kam als Variation der zwölfzylindrigen Art-Deco-Landyacht Zephyr ein Modell namens Continental auf den Markt, 1940 wurde daraus eine eigene Modellreihe, gerne auch mit Reserverad am Kofferraum.
Durchstarten im Nachkriegs-Wirtschaftswunder, Katzenjammer der frühen 1980er, Siechtum bis zum endgültigen Aus im neuen Jahrtausend: Der Name Continental liegt derzeit in der Schublade. SUVs und Crossover machen heute den Hauptanteil der Lincoln-Verkäufe aus.

Für China und…?

Vom Image des geschminkten Ford will die Traditionsmarke wieder weg. Jede Menge Komfort-Features vor allem in Sitzreihe 2 zeigen den Anspruch: Luxus, Stille, Bequemlichkeit.
Wo Cadillac der BMW von Amerika sein will, setzt Lincoln auf betonten Komfort, mit zwei dreißig(!)fach verstellbaren Einzelsitzen im Fond, Premium-Audiosystem, elektrisch öffnenden Türen und vielem mehr.
Der Continental dürfte wohl demnächst in Serie gehen, wahrscheinlich mit speziellem EcoBoost-V6 und Vorderradantrieb. Die Zielgruppe liegt vor allem im Auto-Hoffnungsland China, wo erfolgreiche Menschen sich gerne chauffieren lassen. Und womöglich auch wieder am alten Kontinent?

Test: Ford Tourneo Connect TDCi

Für alle Zwecke

Wenn der Minivan nicht mehr genügt: Immer mehr Kastenwagen bekommen Pkw-Ableger. Denn nur eckig ist wirklich praktisch!

Aktive Menschen mit Sportgerät, Haustier, Nachwuchs (zutreffendes bitte ankreuzen) oder generell erhöhtem Stauraumbedarf finden immer mehr Allzweckmobile auf Nutzfahrzeugbasis im Angebot der Hersteller.
Kompakte Außenmaße, strapazierfähige und flexible Möblage, eher in Richtung Ökonomie ausgerichtete Antriebe, und im äußeren Auftritt immer noch ein Hauch von Kastenwagen: Dem Lkw-Gefühl rückt Ford beim Tourneo Connect mit feschen Farben und Styling-Tricks sowie feinerer Innenausstattung zu Leibe. Das Appeal ist immer noch strapazierfähig, aber durchaus auf Pkw-Niveau. Und Welten besser als beim rustikalen Vorgänger!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ablageflächen gibt es, im Parterre und im Halbstock, wie Sand am Meer. (Kleine Gegenstände sind oft tagelang verschollen.) In Reihe 2 warten jetzt sogar Getränkehalter auf Getränke. Die Heckbank lässt sich umlegen und vorklappen, für einen Stauraum von 2.410 Litern.
Ab 14.990,- Euro gibt es den Ford Tourneo Connect in der Basisversion mit 1,0l-Benzinmotor, unser Testfahrzeug lag dank „Titanium“-Ausstattung und 1,6l-Diesel mit 115 PS bei 27.605,20 Euro. Extras an Bord waren Einparkhilfe vorne und hinten, Rückfahrkamera, Anhängekupplung und Metallic-Lack. Somit standen 28.917,20 Euro am Preiszettel. Wer mehr braucht, bekommt um ca. 2.000,- Euro Aufpreis den längeren Grand Tourneo Connect.

Maisonette

Die Kopffreiheit ist monumental. Man möchte direkt eine Zwischendecke einziehen! Das gläserne, nicht zu öffnende Panoramadach ist unserer Meinung nach ein wenig sinnvoller Hitzegenerator, aber wir mögen sowieso keine Panoramadächer.
Gar nicht lastwagenhaft ist das Fahrerlebnis. Denn der Tourneo Connect steht auf der Plattform des Focus. Das bedeutet Einzelradaufhängung rundum und damit gute Straßenlage, berechenbares Fahrverhalten, und Komfort. Mancher Konkurrent kann das noch nicht!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Er ist kein Sportwagen, und das ESP macht dies deutlich; es schreitet schon früh ein. Weitere Reisen machten uns durchaus Vergnügen. Mit 165 km/h Höchstgeschwindigkeit und prima Durchzug verliefen Autobahntouren entspannt. Ein bisserl Trucker-Atmosphäre bringt, neben der Van-artig aufrechten Sitzposition, das mitunter kernige Motorgeräusch.
Die Schaltung des Sechsganggetriebes ist ausreichend präzise und liegt in griffbereiter Höhe. Verbrauch: 6,8 Liter auf 100 Kilometer lagen um knapp zwei Liter über der Werksangabe.

Schon lange kein Kleinlastwagen mehr: Der Ford Tourneo Connect empfiehlt sich als Allzwecklösung für Familie, Hobby und Reisen.

Fotos: Robert May

 
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.560 ccm
Leistung: 85 kW7115 PS bei 3.600 U/Min.
Drehmoment: 270 Nm bei 1.750-2.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
0-100 km/h: 13,8 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,9 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,8 l auf 100 km
CO2: 130 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/60 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.542 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 27.605,20 Euro
Preis des Testwagens: 28.917,20 Euro

Test: Ford Fiesta 1.0 EcoBoost

Ein Liter Spaß

140 PS aus drei Zylindern: Kann der kompakte Antrieb mit der flotten Optik des feuerroten Dreitürers mithalten? Wir wollten’s wissen!

„Red Edition“ heißt Rot als Außenfarbe, mit schwarzen Rädern und Akzenten (es gibt ihn auch in Schwarz-Rot, die Räder sind aber immer schwarz). Über Fords aktuelles Styling mit gewissen visuellen Anleihen bei der ehemaligen Konzerntochter Aston Martin schmunzeln wir schon länger, schlecht zu Gesicht steht die markante Frontpartie jedenfalls auch dem Fiesta nicht.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die kontrastierende Umrahmung des Kühlergrills ist ja ebenfalls eine Aston-Spezialität, damit rückt sich der kleine Öko-Booster zumindest optisch in die Umgebung von Le Mans. Leistungsmäßig hätte er es mit der Qualifikation etwas schwer; aber die Anreise nach Frankreich würden wir (schönen Gruß an Ford!) durchaus nicht ungern damit unter die Räder nehmen.
Denn der Antrieb schlägt sich mehr als nur tapfer – er überzeugt in den meisten Situationen. Gegen niedertouriges Bummeln hat er überhaupt nichts, und auf Wunsch wird hoch gedreht.

210 von Newtons Metern

…sind eine echte Ansage für einen Einliter-Motor: Kraftlos verhungern wird man auch auf steiler Höh‘ nicht; mitunter merkt man dort ein gewisses Drehmoment-Manko. Abseits des Hochgebirges ist die Antriebsleistung tadellos, und auch der Anschub aus den unteren Oktaven heraus genügt zum relaxten Mitschwimmen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Generell sollte man vor Drehzahl nicht allzu viel Angst haben. Der Motor klingt nach Dreierpack, hält sich aber akustisch zurück. Und die Laufruhe ist ebenfalls achtbar. Zumal bei Autobahntempo im fünften und höchsten Gang – die Getriebeabstimmung passt zwar gut zum sportiven Charakter des Fahrzeuges, aber eine sechste Stufe wäre doch fein fürs Cruisen.
Und fürs Sparen: Das Werk verspricht 4,5 Liter im Durchschnitt, davon waren wir mit 6,5 Litern im Alltagstest doch weit weg. Das ist das einzige echte Manko, das wir vorbringen können. Denn das Fahrverhalten ist Ford-typisch agil und dank etwas strafferer Fahrwerksabstimmung durchaus unterhaltsam.
Sportlich ist auch der Zustieg zur zweiten Sitzreihe; für Unsportliche wird’s nämlich etwas mühsam. Der dreitürige Fiesta wird im Alltag wohl vorwiegend als 2+2-Sitzer gehandhabt werden.

Auf der roten Welle

Der Kofferraum offeriert eine etwas hohe Ladekante, aber dafür auch zwischen 295 und 979 Liter Volumen. Bequemlichkeit an Bord, mit einigen wichtigen Extras: Die Stoffsitze im Material- und Farbenmix erinnern uns in der Musterung an ein Reifenprofil, sie bieten eine dementsprechend „griffige“ Sitzposition mit ausreichendem Seitenhalt.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Eine entspannte Arbeitshaltung ist auch größer gebauten Individuen möglich. Serienmäßig gibt’s LED-Tagfahrlicht, Leder an Lenkrad und Schaltknauf mit Kontrastnähten, Metallpedale und einen massiven Heckspoiler. Der macht übrigens das Scheibenreinigen etwas mühsam.
Beim Testauto waren an Optionen z.B. Heizung für Vordersitze und Windschutzscheibe, Navi, Regensensor und Klimaautomatik vorhanden. Das „Red Edition“-Stylingpaket mit 17-Zoll-Rädern kostet 304,96 Euro. Alles zusammen erhöhte sich der Preis damit von 20.700,- auf 23.139,67 Euro.

140 PS aus einem Liter – was spricht dagegen? Objektiv betrachtet: Nichts. Ein Dämpfer war der wenig „downgesizte“ Verbrauch. Der Hersteller selbst verspricht hier vielleicht etwas zu viel.

Fotos: Robert May

 
Hubraum: 998 ccm
Leistung: 103 kW/140 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 210 Nm bei 1.400-4.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
0-100 km/h: 9,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,5 l auf 100 km
CO2: 104 g/km
Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/40 R17
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.047 kg
Tankinhalt: 42 l
Preis: 20.700,- Euro
Preis des Testwagens: 23.139,67 Euro

Neuauflage: Ford Mondeo

Mit Allrad & Hybrid

Vor zwei Jahren vorgestellt, in Amerika längst auf dem Markt, in Europa verzögert, aber nicht zögerlich: Die neue Generation des Ford Mondeo.

Der Grund für die Verspätung: Die Produktion des Ford Mondeo wurde vom Werk im belgischen Genk, das Ende 2014 geschlossen wird, ins spanische Valencia verlegt. Offiziell per Mitte Jänner ist der deutsch-amerikanische Mittelklassler auch in Österreich startklar.

Foto: Ford
Foto: Ford

Und zwar mit zeitlosem Design: Am Exterieur glattflächig und schnörkellos, im Interieur auf- und auch ausgeräumt, nämlich was die bisherige Knöpferl-Landschaft betrifft. Vieles an Steuerungsfunktionen ist ins Lenkrad übersiedelt.
In Österreich startet der Mondeo gleichzeitig als Fünftürer, Kombi (Traveller) und als Hybrid – den gibt es aber ausschließlich als Viertürer.

Antrieb nach Wunsch

Das Motorenangebot umfasst drei Turbo-Benziner und fünf Diesel. Downsizing bei Familie Otto: Ein 1,0l-Dreizylinder mit 125 PS (ab Frühjahr 2015), ein überraschend quirliger 1,5-Liter mit 160 PS und die 2,0l-Topversion mit 240 PS. Dazu gesellt sich ebenfalls ab nächstem Frühjahr der Hybrid.
Er holt aus Zweiliter-Benziner und Elektromotor eine recht satte und, wie getestet, seidig sich entfaltende Systemleistung von 187 PS. Er ist allerdings noch kein Plug-In; diese Technologie zieht erst mit dem S-Max ins Modellportfolio von Ford ein. Die rein elektrische Reichweite liegt bei rund fünf Kilometern.
Die Selbstzünder: ein 1,6-Liter mit 115 PS und ein 1,5-Liter mit 120 PS (ab Frühjahr 2015), ein 2,0-Liter mit 150 respektive 180 PS – beide unbrummig kräftig – und als Krönung mit 210 PS dank BiTurbo (ebenfalls ab Frühjahr 2015).

Foto: Ford
Foto: Ford

Dazu serviert Ford je nach Motorisierung entweder eine manuelle Sechsgang-Schaltung, eine Sechsstufen-Wandlerautomatik, ein sechsgängiges Doppelkupplungsgetriebe oder speziell für den Hybriden eine stufenlose CVT-Automatik.

Neu im Angebot: 4×4

Neben dem Hybridantrieb zieht in den Mondeo eine weitere Neuheit in die Kölner Mittelklasse ein, nämlich ein Allradantrieb. Sein System basiert auf dem des Kuga, bekommen werden es später auch der S-Max und der Galaxy. Er ist an den Zweiliter-Diesel mit 150 oder 180 PS gekoppelt.
Gewohnt reichhaltig ist das Offert an elektronischer Assistenzelektronik inklusive dem bereits im Focus vorgestellten Infotainment-System Sync2. Erweitern kann man den Insassenschutz mit Gurt-Airbags an den äußeren Fondsitzen.
Die Tarife: Benziner ab 31.900 bzw. 33.100 Euro, Diesel ab 29.500 bzw. 30.700 Euro (Fünftürer/Traveller), Hybrid ab 36.750 Euro.
Beatrix Keckeis-Hiller

Test: Ford Focus 1.5 EcoBoost Traveller

Look like Aston, drive like Martin

Frischzellenkur: Der Ford Focus steigt mit einem umfangreichen Optik- und Technikupdate in den Ring der heiß umkämpften Golfklasse.

Für das Design der Karosserie folgt Ford dem Vorbild der Schwestermodelle Fiesta und Mondeo.Er bekommt also das neue Familiengesicht:

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch an der Front des neuen Focus prangt nun eine markanter, trapezförmige Architektur à la britischer Hochleistungs… – also sprechen wir’s aus – à la Aston Martin.
Die viereinhalb Meter hinter dem Kühlergrill sind ebenfalls sportlich gestaltet, allerdings geht es etwas eleganter zu. Vereinzelte Chromakzente rücken den eleganten Charakter weiter in den Blickpunkt.
Im Heck findet das insgesamt schlüssige Konzept mit den schmalen, neu gezeichneten Rückleuchten seinen Abschluss. Doch die gravierendsten Änderungen betreffen das Interieur.

Innenraum-Entrümpelung

Das von vielen verhasste Knopf-Armageddon auf der Mittelkonsole ist einem Acht-Zoll-Multifunktions-Touchscreen gewichen. Damit präsentiert Ford auch im Focus-Cockpit endlich Aufgeräumtheit, und dank satinschwarzer Innenausstattung mit Chrom-Akzenten – wie in der von uns getesteten Ausstattungslinie „Titanium“ – dieselbe klare Linie wie im Exterieur.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Funktionen sind auf weniger und sinnvoller angeordnete Tasten verteilt; der Pilot starrt nicht mehr auf einen ungünstig platzierten Mini-Bildschirm, sondern auf ein großes und modernes Display. Die Sprachsteuerung für Navi, Klima, Radio und Smartphone wurde erweitert.
Auf der Rückbank finden drei Personen bequem Platz, in Sachen Beinfreiheit wird es allenfalls jenseits 1,90 Meter Körpergröße eng. Das Ladevolumen von 490 bis 1.516 Litern lässt auch längere Reisen mit der Familie zu. Der 1,5l-EcoBoost-Motor hat mit dem 1,3 Tonnen schweren Kombi leichtes Spiel. Von Null auf Tempo 100 vergehen 8,9 Sekunden.
Das Sechsgang-Getriebe lässt sich sauber schalten und ist zum 150 PS starken Turbo-Benziner passend abgestuft. Auch an den Stoßdämpfern haben sich die Entwickler ausgetobt. Starke Bodenwellen federt der neue Focus erstaunlich gut weg, verliert dabei aber nicht seinen sportlichen Charakter – denn gleichzeitig wurde die Steifigkeit des Vorderwagens erhöht.

In aller Stille

Dickere Frontscheiben, geräuschabsorbierende Teppiche und gedämmte Motoren sorgen für Totenstille während der Fahrt. Selbst bei hohem Tempo dringt kaum ein Geräusch von Fahrtwind oder Motor in den Innenraum. Mit Karacho durch die Kurve ist mit dem neuen Focus absolut möglich.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Dank hohem Seitenhalt der Sitze führt es nicht zu einem Schleudertrauma. Zumal der Fahrer nur auf ESP, sondern zusätzlich auf die Weltpremiere ETS vertrauen darf. Dieses System berechnet auf Basis der aktuellen Geschwindigkeit und des Lenkimpulses bereits im Vorfeld, wie stark ein möglicher Haftungs- und Traktionsverlust ausfallen wird.
Und wer sich mit Parklücken nicht anfreunden will, lässt den Focus selbsttätig ein- und auf Knopfdruck auch automatisch ausparken. Die vom Werk angegebenen 5,5 Liter sind waren im Testbetrieb auch bei defensiver Fahrweise nicht realisierbar, mit knapp 7,0 Litern muss man schon rechnen.
Was gibt’s noch? Ah ja: Zur Schonung des Lacks wickeln sich beim Ein- und Aussteigen kleine Gummilippen um die Türkanten, das soll Rempler auf dem Parkplatz vermeiden.

Facelift ohne Gesichtsverlust: Der neue Ford Focus hält, was er verspricht. Nur beim Verbrauch muss er Tadel einstecken.

Michael Hintermayer, Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.499 ccm
Leistung: bei U/Min. 110 kW/150 PS bei 6000 U/min
Drehmoment: 240 Nm bei 1600-6000U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
0-100 km/h: 8,9 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,0 l auf 100 km
CO2: 127 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 235/40 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne: McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.325 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 26.400,- Euro
Preis des Testwagens: 35.244,57 Euro

Kult-Bolide neu: Ford GT

Total Performance, Teil 2

In den 1960ern gab Henry Ford II die Parole „Total Performance“ aus: Mit Cosworth-F1, Cobra, Mustang, und natürlich GT40.

Der holte sich im dritten Anlauf 1966 die ersten drei Plätze bei den 24 Stunden von Le Mans, der Beginn einer vier Jahre dauernden Siegesserie.

Foto: Ford
Foto: Ford

Auch schon wieder vor zehn Jahren baute Ford den Retro-Supersportler GT in kleiner Serie; von dem gab es quasi posthum durchaus erfolgreiche Rennfahrzeuge. Ein Werksprojekt war dies allerdings nie. Jetzt steigt der US-Gigant wieder „persönlich“ in den Ring, und das gleich in Le Mans.
Rennauto für die Straße, Straßenauto für die Rennstrecke: Um den Gesamtsieg wird der neue Ford GT nicht mitreden können, er fährt in der Klasse GTE. Der „Produktionswagen“ ist aber von Anfang an auf Renntauglichkeit ausgelegt, das zeigt schon die trickreiche Aerodynamik des Mittelmotor-Coupés und die Konstruktion in Kohlefaser und Aluminium.

 Die größte Überraschung

…lauert unter der Motorhaube: Nämlich nicht wie beim Klassiker GT40 und beim Retro-GT ein Achtzylinder, sondern ein V6 mit 3,5 Litern Hubraum und zwei Turbos, dazu ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Foto: Ford
Foto: Ford

Der Motor ist kein Unbekannter, er läuft seit dem Vorjahr in der amerikanischen Sportwagenmeisterschaft USCC und hat unter anderem die 12 Stunden von Sebring gewonnen.
Ford propagiert (fallende Ölpreise hin oder her) weiterhin seine EcoBoost-Technologie. Bemerkenswert für ein GTE-Projekt: Derzeit gibt es in der Klasse kein einziges Fahrzeug mit Turbomotor.
Ford wird zweifelsohne noch bei ACO und FIA um eine bessere Leistungs-Parität der Turbos mit den Saugmotoren anklopfen. Leistung der Straßenversion: „über 600 PS“. Also auch für gebirgige Gegenden ausreichend!