Ganz in Aluminium: Das Flaggschiff von Jaguar segelt seit 2009, zwecks etwas mehr „Verdrängung“ am Markt war es Zeit für Neuerungen.
Am auffälligsten ist die neue Lichtsignatur: doppelte LED-Tagfahrleuchten bilden den von den Jaguar-Designern „J-Blade“ getauften Schwung. Bei Nacht erglimmen Voll-LED-Scheinwerfer, die in ihrem Design an die Doppelscheinwerfer der klassischen XJ-Modelle ab 1968 erinnern.
Innere Angelegenheiten
An technischen Innovationen unterm Alublech warten z.B. eine neue elektromechanische Servolenkung oder auch die „All Surface Progress Control“, mit der auch auf Schnee und Eis problemloses Anfahren möglich sein soll. Weitere Assistenten an Bord: Spurhalte-Assistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent, Rückfahrkamera, 360 Grad Einparkhilfe, Surround-Kamerasystem, Warnsystem „Toter Winkel“ und ein halbautomatischer Parkassistent. Nur lenken muss man noch selber!
Die Katze streckt sich
Im Interieur sorgen, je nach Variante, Materialien wie Semi-Anilin-Leder oder großflächige Holzeinlagen in Eiche für den gewissen Luxus. Das Infotainment-System offeriert jetzt Tür-zu-Tür-Navigation, drahtlose iOS- und Android-Konnektivität, Wi-Fi-Hotspot und ein Soundsystem mit 1.300 Watt Leistung und 26 Lautsprechern. Das Instrumentendisplay hat 12,3 Zoll und ist frei konfigurierbar, auf Wunsch entertainen sich die Fondpassagiere mittels 10-Zoll-Bildschirmen. Die Modelle R-Sport- und Autobiography ergänzen zusätzlich zu den weiter angebotenen Lines Luxury, Premium Luxury, Portfolio und XJR das Angebot an Ausstattungsvarianten. Den Autobiography gibt es in Verbindung mit der um 12 Zentimeter verlängerten Variante „Long Wheel Base“. Der geliftete XJ ist zu Preisen ab 89.450,- Euro ab sofort erhältlich. In diesem Video erklärt uns Le-Mans-Sieger Andy Wallace, warum er die Voll-LED-Lichter des neuen XJ an seinem Renn-Jaguar vor 25 Jahren gebraucht hätte. Das entsprechende Rennauto bringt er gleich mit!
Jaguar straffte dem XF das Aluminium-Rückgrat, nahm Gewicht heraus, fügte Techik hinzu und liefert handfeste Effizienz-Argumente.
Es ist mehr als bloß eine Katzenwäsche, die den Jaguar XF der zweiten Generation von seiner ersten unterscheidet. Auch wenn das auf den ersten, flüchtigen Blick nicht so aussehen mag. Denn alt ausgesehen hat er ja noch nicht, er, der bei den vom indischen Tata-Konzern rückengestärkten Briten eine neue Ära eingeleitet hat, gezeichnet von der straffend-abstrahierenden Handschrift von Chef-Designer Ian Callum. Dessen optische Vorstellungen weitergeführt und mit klassischen Zitaten ergänzt hat Wayne Burgess in der nun zweiten Generation der Katze, die in der Business-Klasse dem deutschen Mitbewerb paroli bieten will. Darauf haben sich die Engländer wohl vorbereitet: Technisch, unter anderem mit verstärktem, auf 75 Prozent erhöhtem, Einsatz von Aluminium als Werkstoff, was in einer Gewichtsreduktion um bis zu 190 Kilo resultiert (er wiegt nunmehr ab 1.545 Kilogramm).
Technologisch, mit neuen Features wie einem konfigurierbaren 12,3 Zoll großen TFT-Display anstelle der klassischen Armaturen sowie einem neuen – schnellen – wie ein Smartphone bedien- und sprachsteuerbaren Infotainment-System mit 10,2-Zoll-Touchscreen. Motorisch, mit dem Einsatz der neuen Generation an Vierzylinder-Diesel-Aggregaten mit zwei Litern Hubraum (ersetzen die bisherigen 2,2-Liter). Die kleinere Konfiguration, mit 163 PS (der stärkere hat 180 PS), liefert vor allem für Österreich – in Bezug aufs Business-, aufs Flottengeschäft – mit einem Normmixverbrauch von vier Litern pro hundert Kilometer und einem CO2-Emissionswert von 104 Gramm pro Kilometer ein attraktives Argument. Gewachsen ist der XK äußerlich nicht. Es bleibt bei knapp unter fünf Metern (4.954 mm, um sieben Millimeter kürzer). Innerlich ging mit der Komplett-Überarbeitung des Chassis eine Verlängerung des Radstands um 51 Millimeter (auf 2,96 Meter) Hand in Hand, damit großzügigerem Raumangebot im Interieur.
Die neu konstruierten Aufhängungen (siehe F-Type, siehe XE) mit Doppelquerlenker-Vorderachse und Integral-Hinterachse – beides aus Aluminium – sowie die neu abgestimmte Federung und Lenkung machen die Heckantriebs-Katze im kurvigen Geläuf noch geschmeidiger als bisher, dazu noch leichtfüßiger und ausgewogener als bisher. Und nicht erst dann, wenn man das optionale Dynamik-Programm addiert hat. Dann aber erst recht, wie mit dem Top-Diesel, dem Dreiliter-V6 mit 300 PS, in den Pyrenäen hart an der spanisch-französischen Grenze ausgelotet. In diesem wie in den Benzinern werden die Schaltstufen mittels der ebenfalls weiter verfeinerten Achtgang-Automatik sortiert. Die Zweiliter-Selbstzünder kann man mit Hand- oder Selbstschalter kombinieren. Ohne Benzin geben’s die Engländer aber natürlich nicht. Man hat die Wahl zwischen einem Zweiliter-Vierzlinder mit 240 PS sowie einem Dreiliter-V6 mit 340 respektive 380 PS. Letzterer machte auf der Rennstrecke „Circuito de Navarra“, unweit von Pamplona, auch bremsenseitig eine souveräne Figur. Ohne ein Konvolut an elektronischen Komfort- und Assistenz-Systemen geht es auch auf den britischen Inseln heutzutage nicht (mehr): Abgesehen von einem „echten“ Head Up-Display (lasergesteuert) sowie LED-Leuchten inklusive Fernlichtautomatik kann man unter anderem Stauassistent, Verkehrszeichenerkennung mit Tempo-Regelung, Totwinkel-Alarm mit Annäherungssensor, Querverkehrs-Warner, Einparkunterstützung etc. ordern. Das ändert aber nichts an dem für Jaguar typischen Inneneinrichtungsstil, der serienmäßig eine Zweizonen-Klimaanlage inkludiert sowie ab der zweiten Ausstattungsstufe „Prestige“ feines und anschmiegsames Sitz-Leder offeriert, garniert von Holz & Klavierlack, nicht zu vergessen das dezente Geräuschniveau, mit dem auch die Diesel-Versionen aufwarten.
Stichwort Allradantrieb: Der ist ab Marktstart für die V6-Benziner verfügbar. Für weitere Motorisierungen wird diese Option im kommenden Jahr nachgereicht. Für jene Versionen, die nicht für 4×4-Systeme kompatibel sind, kann eine elektronische Traktionshilfe für zusätzlichen Anfahr-Grip sorgen. Und der Kombi? Ob es für den aktuellen Sportbrake einen Nachfolger geben wird, diese Frage haben die Engländer mit fein lächelndem Schweigen – nicht – beantwortet. Ebenso wie die nach einem Hybriden. Der Einstiegspreis: 42.100 Euro für den XF E-Performance Pure (163-PS-Diesel mit manueller Sechsgang-Schaltung). Der Marktstart: Oktober. Fotos: Jaguar
Ab 2018 sollen bis zu 300.000 Fahrzeuge jährlich vom Band laufen, wenn es nach der Absichtserklärung geht.
Die zum indischen Tata-Konzern gehörende Herstellergruppe Jaguar Land Rover baut ihre Autos derzeit in Großbritannien, Indien und China, sowie demnächst auch bei Magna-Steyr in Graz. In der Slowakei soll innerhalb der nächsten drei Jahre ein Werk für Fahrzeuge mit Aluminium-Architektur entstehen. Im Vollbetrieb könnten dort 300.000 Autos per Jahr vom Band laufen. In der letzten Phase der Standortsuche hat sich auch Polen Hoffnungen auf ein Jaguar-Werk gemacht, jetzt ist die Stadt 90 Kilometer östlich von Bratislava zum Zug gekommen.
Jaguar setzt mit dem XE der deutsch dominierten Mitbewerberschar ein katzenhaft elegantes, geschmeidiges Heckantriebs-Argument vor die Nase.
Von einem neuen Anlauf zu sprechen wäre eine Verniedlichung. Jaguar hat mit dem XE einen Ansturm vor, nämlich auf die gehobene Mittelklasse. Das stellen die Engländer jetzt aber ganz anders an als 2001, als sie noch unter Ford-Schirmherrschaft mit dem X-Type in einer für sie neuen Kategorie angetreten sind. Dieser Fronttriebler auf Basis des Mondeo, von dem es auch eine Kombi-Version gab, ist seit 2009 passé; er war nicht übermäßig erfolgreich (dass er nicht so übel gewesen sein kann, zeigen die vielen noch im Umlauf befindllichen Exemplare). Was beim neuen XE außer dem nunmehr wieder „richtigen“, standesgemäßen Heckantrieb anders ist, das ist das Selbstbewusstsein der Katzenmarke.
Allen neuen Modellen zugrunde liegt die grundsätzlich sportliche Ausrichtung. Dem folgt optisch auch der Baby-Jag, mit langer Motorhaube und kurzem Heck, gekrönt von coupéhafter Dachlinie. Das Front-Design sorgt mit sparsam eingesetztem Zierat für zweifelsfreie Erkennbarkeit und starken Charakter dank klar umrissenem Kühlergrill und J-förmiger Tagfahrlicht-Signatur. Am Heck enthielt sich Design-Chef Ian Callums Team allzu großer Auffälligkeiten. In diesem Segment ist dafür ohnehin nur wenig Spielraum, wenn man reüssieren will. Hinter der recht schmucklosen Klappe eröffnen sich 450 Liter Basiskofferraum, erweiterbar dank umklappbarer Fondbank (optional 40:20:40 teilbar).
Flotter Kater
Jaguar selbst nennt den XE explizit eine Sport-Limousine. Darauf ausgerichtet ist neben der Silhouette, auch der Kern, die zu 75 Prozent aus Aluminium gebaute, roh 342 ‚Kilo schwere Karosserie auf einer neuen Plattform (auf der auch der F-Pace steht) mit der abgewandelten Achse des F-Type vorne und einer integralen Alu-Einzelradaufhängung hinten.
Am versprochenen sportlichen Fahrverhalten arbeiten die 50:50-Gewichtsverteilung und eine neue elektromechanische Lenkung mit. Für den entsprechenden Vortrieb sorgen Diesel- und Benzin-Versionen eines Zweiliter-Vierzylinders sowie ein Dreiliter-V6-Benziner. Die „Ingenium“-Selbstzünder leisten 163 oder 180 PS. Argument für hiesige Steuergesetze und das angepeilte Flottengeschäft: Die CO2-Emissionen mit 99 bzw. 109 g/km laut Werk. Die Vierzylinder-Benziner schicken je nach Version 200 oder 240 PS an die Hinterachse. Der V6 leistet 340 PS. Gekoppelt sind die Diesel an ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder optional an eine Achtstufen-Automatik. Benziner fahren nur automatisch.
Da staunen die Basken
Beim ersten Serien-Ausritt des XE standen 600 Kilometer Fahrstrecke in Navarra und im spanischen Baskenland auf dem Programm. Dort sind die Straßen weitgehend verkehrsfrei und selten schnurgerade – gerade richtig, um die XE-Eigenschaften in verschiedenen Motorisierungen zu ergründen. Erstes Resumée: Die Diesel arbeiten ohne Anfahrschwäche, dabei ausnehmend kräftig. Die Vierzylinder-Benziner sind dreh- und spurtfreudige Reisebegleiter. Am meisten Spaß gemacht hat uns der V6 mit seinem serienmäßigen adaptiven Sportfahrwerk.
Mit ihm konnte man zuerst auf der Rennstrecke ein wenig spielen, bevor auch er über die Berge wetzen durfte. Aufgefallen ist die, je nach Motorisierung und Ausstattung, gerade richtige Auslegung von Sportlichkeit und auch Komfort. Die Lenkung unterstreicht die leichtfüßige Fahrverhaltens-Agilität. Freude gemacht hat das neue Infotainment-System samt exakt wegweisender Navigation. Die ebenfalls neue automatische Anfahrtshilfe „All Surface Progress Control“ (ASPC) baut auf glattem Untergrund bis Tempo 30 Traktion auf, sie wurde trotz Regenwetters nicht benötigt. Stichwort Allrad: Der ist für die meisten Modellvarianten ab 2016 zu haben. Stichwort Kombi: Den haben die Jaguar-Leute derzeit nicht vordringlich im Sinn. Vor dem Marktstart kann man sich auf www.xe-circle.at registrieren. Und vorkalkulieren: Der Einstiegspreis liegt bei 37.000,- Euro. Fotos: Jaguar
Gute Nachrichten für die heimische Autobranche: Jaguar Land Rover lässt in der Steiermark Autos bauen.
Die Firmenchefs der britisch-indischen Firma beeilen sich festzustellen, dass aus Großbritannien keine Produktion ausgelagert wird. Die drei englischen Werke laufen auf Hochtouren.
Denn die beiden Marken sind im Hoch: In den vergangenen fünf Jahren haben sie ihre kombinierte jährliche Verkaufszahl auf über 460.000 Autos verdoppelt, desgleichen den Personalstand – über 35.000 Menschen arbeiten für Jaguar Land Rover. Land Rover in Halewood baut den Evoque und den Discovery Sport, mit der maximalen Auslastung. In West Bromwich werden die neuen Aluminium-Mobile Jaguar XF und der F-Pace vom Band laufen. Das alte Rover-Stammwerk in Solihull stellt den Range Rover, Range Rover Sport und Jaguar XE auf die Räder. Standorte in China und Brasilien kommen hinzu. Welches Modell der indisch-britische Hersteller nach Österreich auslagern wird, ist noch nicht bekannt. Möglich ist der Nachfolger des legendären Ur-Landy Defender oder ein zweites, kleineres SUV für Jaguar.
Als Support-Fahrzeug eines Teams beim französischen Rad-Klassiker wird das erste SUV der britischen Marke erstmals zu sehen sein.
Dieses Auto ist ein Prototyp und fährt nur auf der ersten Etappe mit Start in Utrecht. Speziell dafür bekommt der F-Pace neben dem zum Team passenden Outfit auch einen speziellen Fahrradträger mit Schnellverschluss. Nähere Details zum Fahrzeug gibt es nicht, aber dafür immerhin ein nettes Video: