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Kategorie: Kia

Kia Picanto Generation 3: Provokant pikant

Klein aber fein(er)

Kia schärft den Kleinsten auf allen Linien: Der neue Picanto ist fescher und stärker als seine Vorgänger-Versionen.

Erwachsen werden ohne zu wachsen? Das geht. Siehe Kias Kleinsten, den Picanto. Der hat an Länge, Breite und Höhe nicht zugelegt und schaut jetzt trotzdem wie ein ausgewachsener Dynamiker aus der frisch aufgebügelten Wäsche. So benimmt er sich auch. Abgesehen von einer Reihe fescher Design-Details – in der neuen Top-Ausstattungsstufe „GT-Line“ sind die mit pikanten Farb-Akzenten gewürzt – wurden auch seine Fahrtalente aufgemotzt.

Foto: Kia
Foto: Kia

Auf neuer Plattform bestehen die einerseits in verlängertem Radstand, mit nunmehr 2,4 Metern bei einer Gesamtlänge von 3,595 Metern, andererseits in einer Optimierung der Steifigkeit, der Gewichtsverteilung, der Aufhängungen sowie der Federung und der Lenkung. Erweitert wurde das Stabilitätsprogramm um ein Torque Vectoring-System. Dieses Gesamtpaket bringt neben erhöhter Agilität eine gesteigerte Fahrpräzision sowie ein akkurateres Dämpfungsverhalten: Selbst auf zu engagiert angegangenen Bremsschwellen wird er, der nur noch als Fünftürer zu haben ist, nicht (mehr) zum „Hoppelhasen.“
Foto: Kia
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Das Motorisierungsangebot ist zum Start gleich geblieben. Es besteht ausschließlich aus Benzinern (über Diesel redet keiner mehr). Es sind zwei Sauger: einer mit einem Liter Hubraum, verteilt auf drei Zylinder, mit 67 PS, und ein 1,2-Liter-Vierzylinder, mit 84 PS. Obwohl beide munter und höchst bereitwillig drehen und antreten, wenn man fleißig im Fünfgang-Getriebe rührt (ein wenig gemütlicher geht’s der 1,2-Liter mit Automatikgetriebe an) reicht das außerhalb der Stadtgrenzen vielleicht noch nicht ganz zur Provokation. Das wird es jedoch im kommenden Herbst, wenn der 1,0-Liter-Turbo mit 100 PS nachgeliefert wird. Das Fahrwerk dürfte mit dieser Leistung keine Probleme haben, die Bremsen ebenso wenig, mit einem Leergewicht von 933 Kilo bleibt auch diese Version deutlich unter dem Tausender.
Foto: Kia
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Als Zeichen des inneren Erwachsenseins hat Kia an der hübschen und fein verarbeiteten Inneneinrichtung mit großzügig dimensionierten Sitzen in der ersten Reihe gefeilt. Das kann ein ausgewachsenes Infotainment- und Navigationssystem inkludieren. Zentrales Display ist ein am oberen Ende der Mittelkonsole aufgesetztes Display. Die Radstandsverlängerung und ein Umgruppieren der Möblierung resultiert im Bereich von Fahrer und Beifahrer in geradezu opulentem Raumgefühl. Im Fond geht’s naturgemäß enger zu. Hier dürfen theoretisch drei Personen Platz nehmen, doch ist das Raumangebot eher für zwei Passagiere ausreichend kommod. Gewachsen ist dennoch das Laderaumvolumen. Statt wie bisher 200 Liter passen jetzt 255 Liter hinein. Dank 60:40 umlegbaren Rücksitzlehnen gehen sich bis zu 1.010 Liter – auf planer Fläche – aus.
Foto: Kia
Foto: Kia

Als Mitbewerber nennt Kia neben dem direkten Verwandten Hyundai i10 das Trio Toyota Aygo, Peugeot 108 und Citroën C1, den Renault Twingo, den VW Up und den Fiat Panda. Um denen Paroli zu bieten, vor allem den beiden Letztgenannten, geht man ein wenig in Richtung SUV. Gegen Ende dieses Jahres ist die Ausstattungsstufe „X-Line“ mit Abenteuerlust suggerierenden Details zu erwarten. Der Markstart: ab sofort. Der Preis: ab 9.890 Euro, für die Einstiegsversion „Neon“.

Koreanische Sportskanone: Kia Stinger

Flotter Stecher

Mit dem Stinger steigen die Koreaner erstmals in das viersitzige Gran-Turismo-Segment ein und wollen BMW und Audi Konkurrenz machen.

Foto: Kia
Foto: Kia

Die North American International Auto Show in Detroit wird üblicherweise von den Premieren US-amerikanischer Hersteller dominiert. Diesmal steht ein koreanischer Newcomer mit europäischen Wurzeln im Rampenlicht: Die neue Sportlimousine Kia Stinger feiert auf der Messe ihre Weltpremiere. Still und heimlich entwickelten die Koreaner ihr Top-Modell weiter. Aus GT wird nun der Stinger (Stachel), das bislang aufregendste Auto in der Markengeschichte, der nun in das Segment großer deutscher Hersteller sticht.
Foto: Kia
Foto: Kia

Die Karosserie ist dynamisch gestaltet, erinnert aber an sportliche Modelle von BMW und Audi. Trotzdem hat der Stinger einen eigenen Charakter, der keine Verwechslungsgefahr aufkommen lässt. Ähnliches gilt für die Gestaltung des Innenraums: Der Stinger zeigt sich auch hier elegant und sportlich. Edle Materialien findet man bei den Sitzen und Verkleidungen. Ein aus der Mitte des Armaturenbretts ragendes Display zeigt das Navigationssystem und sonstige Funktionen.
Überzeugend ist auch das Platzangebot. Mit 4,83 Meter ist er etwas länger als manche seiner Konkurrenten. Mit 2,91 Metern verfügt der Stinger über den längsten Radstand seiner Klasse. Das ermöglicht auch im Fond komfortables Reisen, auch wenn es wegen des abfallenden Dachs über dem Kopf für die Mitreisenden etwas knapp wird.
Foto: Kia
Foto: Kia

Das Motoren-Portfolio umfasst zwei Triebwerke: Ein 2 Liter großer Vierzylinder mit 255 PS und eom 3,3 Liter großer Sechszylinder-Biturbo, dessen Leistung man noch verschweigt. Das Entwicklungsziel für die Top-Motorisierung ist laut Kia, das Auto in 5,1 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen und eine Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h zu ermöglichen. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig über ein achtstufiges Automatikgetriebe an die Hinterräder. Darüber hinaus ist der Stinger auch mit Allradantrieb erhältlich, der laut Kia heckbetont ausgelegt ist. Gegen Aufpreis sind viele Extras zu haben: Abstandsradar, Head-Up-Display, aktiver Spurhalteassistent oder elektronisch verstellbares Fahrwerk. Über den Preis des Stinger hüllt man sich derzeit noch in Schweigen. Der Marktstart soll Ende 2017 erfolgen.
Fotos: Kia

Leise, ganz leise: Kia Soul EV

Auf Schleichfahrt

Nach dem Kia Soul EV drehen sich Menschen um. Nicht nur, weil er vergleichsweise geräuschlos an ihnen vorbeihuscht!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Sondern auch wegen seines gewinnenden Äußeren: Mit dem konventionell angetriebenen Soul hat die E-Variante das gelungene Auftreten gemein, akzentuiert wird sein besonderer Status innerhalb der Modellpalette durch das besonders „elektrische“ Blaumetallic, durch spezielle Felgen und viele weitere Kleinigkeiten. (Es gibt ihn auch in Weiß mit himmelblauen Akzenten. Geschmackssache!) Kleine Unterschiede findet man auch im sympathischen Innenraum; im EV sorgen helle Grautöne und weiße Glanz-Oberflächen für ein gleich noch nobleres Wohngefühl.
Bei 31.990,- Euro beginnt die Preisliste für das Modell „AC“, wir probierten den etwas teureren „AC/DC“. Der technische Hauptunterschied: Ein DC-Ladeanschluss mit 100kW Ladeleistung und CHAdeMO-Stecker. Außerdem hat dieses Modell eine sehr flink agierende Wärmepumpe, damit ist die Heizung effektiver. Elektrisch verstellbare Außenspiegel und Nebelscheinwerfer stehen ebenfalls nur auf der Aufpreisliste.

Kein Geschenk

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Extras waren der Zweiton-Lack (500,- Euro) sowie das Technikpaket (1.500,- Euro) mit beheizbarne Ledersitzen rundum, Einparkhilfe vorne und hinten etc. In Summe 36.390,- Euro: Also doch schon ein namhafter Betrag, für den man dann auch eine Ausstattung bekommt, die keine Wünsche offen lässt. Alles elektrisch! Da macht man sich unwillkürlich schon so seine Gedanken: Was, wenn vier frierende Winterreisende gleichzeitig auf heimelige Wärme bestehen?
Dafür kann die Klimaanlage einen cleveren Stromspar-Trick: Sie temperiert auf Wunsch nur den Fahrerplatz. Prima für Solo-Piloten und Egoisten! Mit solchen gescheiten Tricks kann man den einen oder anderen Kilometer Reichweite herausholen; und es kommt immer noch auf jeden Kilometer an. Apropos Temperatur: Am Testauto gefiel uns die relative Unempfindlichkeit der Akkus gegenüber Kälte; große Reichweiten-Einbußen bei niedrigen Temperaturen konnten wir nicht feststellen.

Wie weit?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

212 Kilometer weit kommt der Soul im allerbesten Fall – aber wirklich nur laut Papierform, denn auch die Reichweitenanzeige im Fahrzeug selbst gestand uns mit voller Aufladung nie mehr zu als 165 Kilometer zu, weil wir eben doch die Zusatzheizung bemühten und alle Komfort-Features nutzten. Denn dafürsind sie ja schließlich an Bord. In der Praxis waren es also rund 140 Kilometer, die wir von Steckdose zu Steckdose zurücklegten. In der City fährt man mit fleißigem Rekuperieren sozusagen fast gratis und die Energierückgewinnung fungiert als komfortable Zusatzbremse.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Wer’s drauf anlegt, hat dank Elektro-Schub seinen Spaß von Ampel zu Ampel. Beim Starten, Reversieren und Abschalten erfreut der Leaf uns mit allerlei Klängen und Tonfolgen, die etwas japanisch verspielt anmuten. Am flachen Land zuzelt der Antrieb immer noch moderat am Akku; Bergwertungen absolviert der E-Motor spielend und danach geht’s ja zur Korrektur des Stromhaushaltes auch wieder bergab. Auf die Autobahn gehört der 1,5 Tonnen schwere Strom-Kia, wie die meisten anderen Elektrofahrzeuge, nicht.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Obwohl er dort mit 145 km/h Höchstgeschwindigkeit und untadeligem Fahrkomfort nicht fehl am Platz wäre. Aber dort schöpft der Antrieb aus dem Vollen, und das ist dann nicht lange voll. Die entsprechende Ladestation vorausgesetzt, ist der Soul EV in einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent Ladestand. Allein schon deshalb ist das teurere Modell AC/DC beinahe „Pflicht“, denn beim AC dauert die Betankung doch empfindlich länger.
Ideal für den Nahverkehr: Der Kia Soul gefällt uns mit E-Antrieb ebenso gut wie mit Verbrenner. Der Kaufpreis könnte manche vom Strom-Fahren abschrecken; aber das gilt für andere E-Fahrzeuge genauso.

Motor: Elektromotor
Leistung: 81,4 kW/110 PS
Drehmoment: 285 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h
0-100 km/h: 11,2 Sekunden
Reichweite (Werk): max. 212 km
Reichweite (Test): 140 km
Verbrauch (Werk): 14,7 kW/h auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 18,5 kW/h auf 100 km
Reifen: 205/60 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.490 kg
Preis: 34.390,- Euro
Preis des Testwagens: 36.390,- Euro

Kia in Genf: Niro Hybrid & Optima Sportswagon

Technik-Revolution

Die Koreaner rüsten kräftig auf und zeigen den nur als Hybrid erhältlichen Niro, sowie den Optima als Kombi.

Foto: Kia
Foto: Kia

Kia zeigt schon vor dem Genfer Automobilsalon den Optima Sportswagon und will so im lukrativen Markt der Mittelklasse-Kombis mitmischen. Zwar präsentiert er sich nicht so dynamisch und sportlich wie die im letzten Jahr vorgestellte Studie „Sportspace“, mit 4,86 Metern ist er allerdings genau so lang wie die Limousine. Im Innenraum gibt es wenige Überraschungen, das Cockpit stammt von der Stufenheck-Version.
Jedoch wurde bei der Technik aufgerüstet: Eine 360-Grad-kamera mit Vogelperspektive, ein Einparksystem, aktive Lenkung, dynamisches Kurvenlicht, Fernlichtassistent, Verkehrsschilderkennung, der Notbremsassistent und ein adaptiver Tempomat sind mit an Bord. Das adaptive Fahrwerk gibt es beim Diesel als Option, beim starken GT-Modell gehört es zur Serien-Ausstattung. Der Kofferraum fasst 553 Liter, die Gesamtkapazität will Kia noch nicht verraten. Die Motorenpalette gleicht der der Limousine, sprich: Der bekannte 1,7 Liter Dieselmotor mit 141 PS und zwei Benziner – der Zweiliter mit 163 und dem GT mit satten 245 PS.

Limousine jetzt auch als Plug-in-Hybrid

Die konventionelle Version des Optima wird unter Strom gesetzt. Eine Kombination aus dem 156 PS starken Zweiliter-Direkteinspritzer und einem 50 Kilowatt starken Elektromotor ergibt eine Systemleistung von 205 PS mit einem maximalen Drehmoment von 375 Newtonmetern. Die Lithium-Ionen-Polymer-Batterien haben eine Kapazität von 9,8 Kilowattstunden. Kia gibt einen Verbrauch con 1,7 Litern und 192km/h Höchstgeschwindigkeit an.

Ganz neu: der Niro

Foto: Kia
Foto: Kia

„Spannend“ geht es weiter: Mit dem Niro zeigen die Koreaner einen Crossover, der nur als Hybrid auf den Markt kommt. Der bullig gezeichnete Niro wirkt sehr „amerikanisch“ und wird gegen Toyotas Zugpferd Prius in den Ring steigen. Ein 1,6-Liter-Turbobenziner und ein 44 PS starker Elektromotor stellen maximal 265 Newtonmeter zur Verfügung die ihn in rund zwölf Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Energie wird in einem Lithium-Polymer-Akku gespeichert.

Fotos: Kia

Golden Times: Kia Rio Gold 1.2 ISG

Rio Grande

Erinnern Sie sich noch an die ersten Modelle dieses Namens? Seit damals hat sich einiges geändert.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die erste Generation löste eher Kopfschütteln aus, Hauptargument „pro Rio“ war der Preis. Und der passt noch immer, denn ab 13.190,- Euro steigt man ein. Unser Testauto war ein 1200er-Benziner in der Topausstattung „Gold“ (16.690,- Euro, fast alles drin) mit zusätzlichem Technikpaket (wirklich alles drin) und Metallic-Lack, tutto completto um 17.940,- Euro. Zum weithin sichtbaren Fortschritt: Vor allem in der aktuellen Generation und nach dem effektiven Facelift ist der Rio vom Mauerblümchen zum Prachtexemplar mutiert. Der 4,05 Meter lange Fünftürer ist überaus fesch. Und er bietet trotz seiner dynamischen Formgebung einiges an Platz im Innenraum; auch im Heck können Menschen unter 1,90 Metern akzeptabel sitzen. Das sportliche Popscherl ist ein Nachteil beim Zuladen (Ladeöffnung und –kante), der Stauraum mit maximal 950 Litern Volumen wiederum okay.

Alles fließt

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Im wohnlichen Innenraum fühlt man sich gut untergebracht und von Komfort-Features umschmeichelt, und die Fahrleistungen sind insgesamt auch tadellos. Der kleine Benziner mit 84 PS gibt sich tapfer, auch die Schubkraft ist insgesamt ausreichend. Auf der längeren Reise ist er nicht die Idealbesetzung; zum unangestrengten Mitschwimmen reicht’s auch auf der Autobahn allemal, einen sechsten Gang hätten wir uns zwecks Spritsparens halt gewünscht; den gibt es aber nur für die Diesel-Modelle. Für Tempo heißt’s dann „Dreht ihn höher!“ Erfreulich war dennoch die dezente Geräuschbelastung. Die Lenkung ist etwas gefühllos geraten, dafür in der City-Kurbelei unanstrengend. Auch das Fahrwerk leistet sich keine eklatanten Schwächen. Die Start-Stopp-Funktion tut ihre Pflicht unauffällig-flink.
Noch ein Geheimtipp: Wer viel „Content“ und feschen Auftritt um nicht allzu viel Geld möchte und nicht regelmäßig Marathon-Touren abspult, sollte sich den Kia Rio mit 1,2l-Benziner näher anschauen.
Fotos: Robert May

Kia Rio 1.2 ISG
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
Hubraum: 1.248 ccm
Leistung: 61,8 kW/ 84 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 121 Nm bei 4.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 166 km/h
0-100 km/h: 13,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,7 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,6 l auf 100 km
CO2: 109 g/km
Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/45 R17
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.017 kg
Tankinhalt: 43 l
Preis: 16.690,- Euro
Preis des Testwagens: 17.940,- Euro
 

Test: Kia Sorento 2,2 CRDI AWD

Raum-Fähre

Wer einen Kia Sorento kauft, bekommt auch in Zukunft keinen X5. Aber manchmal könnte er denken, er sitzt in einem…

Das italienische Sorrento, so will es eine der vielen Odysseus-Sagen in Homers Ilias, war einst die Heimat der betörend singenden Sirenen. Ob der nach dieser Stadt benannte Kia Sorento in seiner dritten Generation ebenfalls solche Reize besitzt? Wir testeten das Topmodell „Shine“ auf seine Anziehungskraft.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die neue Generation des Sorento wurde komplett neu entwickelt und hat mit dem Vorgänger nur noch den Namen gemeinsam. Er wirkt, trotz seiner doch enormen Größe dynamischer, kann aber trotzdem mit noch mehr Platz für Passagiere und Gepäck aufwarten. Er ist um knapp zehn Zentimeter, auf fast 4,8 Meter gewachsen und in der Höhe um einige Zentimeter kleiner geworden – dadurch wirkt er schnittiger und frischer. Optisch hat der neue Sorento also deutlich an Charme gewonnen. Vorne sitzt man höchst komfortabel im weitläufigen, neu gestalteten Cockpit auf höchst komfortablen Sitzen; auf der Rückbank geht es ebenso luftig und freizügig zu. Für die große Reise ist auch der Kofferraummit seinen 660 bis 1.732 Liter Fassungsvermögen konzipiert.

„Hinausgewachsen“

Serienmäßig an Bord sind klimatisierte und elektrisch verstellbare Ledersitze vorne, ein adaptiver Tempomat, ein automatischer Einparkassistent, ein 360 Grad Surround View System, ein Querverkehrsassistent, ein Infinity Sound System und noch vieles mehr. Als Option nur die Metallic-Lackierung und ein Panorama-Glasschiebedach. Ein wichtiges Extra gibt es jedoch ohne Aufpreis für alle Modelle: sieben Jahre Garantie.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Vierzylinder-Diesel ist auch im neuen Kia Sorento kein Leisetreter. Sein Arbeitsprinzip nagelt er fröhlich in die Welt hinaus, wobei die gute Geräuschdämmung im Innenraum viel davon ausblendet. Der Motor schöpft aus seinen 2,2 Litern Hubraum 200 PS und – ab 1.750 U/min – satte 441 Nm Drehmoment. Er schiebt den immerhin 1,8 Tonnen schweren Wagen vor allem aus dem Drehzahlkeller vehement an und lässt nach rund 9 Sekunden den Hunderter hinter sich. Der Verbrauch ist mit 8,2 Litern im akzeptablen Bereich. Das feinfühlig abgestimmte Fahrwerk blendet kleine Stöße weitgehend aus und bleibt auch bei groben Verwerfungen auf der Fahrbahn komplett gelassen. Allrad made in Austria: Das Dynamax-System von Magna-Steyr arbeitet mit Torque Vectoring und leitet das Drehmoment gezielt an die Räder mit Bodenhaftung – so kann man auch kurz leichtes Gelände befahren.
Wer ein zugkräftiges, großes SUV mit vielen Extras, großzügigem Platzangebot und längerer Garantie sucht, sollte demnächst beim Kia-Händler vorbeischauen.

Fotos: Robert May

Im Test: Kia Soul 1.6 CRDi

Soulman

In seiner zweiten Auflage will der Vier-Meter-Crossover seine Stärken beibehalten und die bisherigen Schwächen vergessen machen. Gelingt ihm das?

Den Soul kennen wir seit 2008, als er uns zeigen wollte, dass Nutzwert auch trendig sein kann. Vielseitig war er zweifellos, der Auftritt hatte auch etwas Markantes, Fahrverhalten und Wohnerlebnis waren aber prosaisch. Generation 2 geht die Sache auf den ersten Blick ähnlich an, die Außenansicht des in der Länge moderat gewachsenen Fünftürers erinnert an den Vorgänger.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Details wie die prominent platzierten Nebelleuchten bringen Premium-Appeal in die Optik. Manche finden eine leichte Ähnlichkeit zu einer Lifestyle-Marke mit britischem Migrationshintergrund; dem können wir nicht vollends wiedersprechen. Der Eindruck bleibt jedenfalls eigenständig genug. Das eigentliche Aha-Erlebnis kommt beim Einsteigen.

Na bitte

…es geht doch: Der Innenraum ist um Welten schöner als der des Vorgängers, und einer der gelungensten in dieser Klasse. Die Ergonomie passt, die Augen haben ihre Freude, und die Finger sind auch nicht unglücklich mit dem, was sie ertasten. Gut möbliert, auch in Reihe 2: Dort wartet eine Sitzheizung. Und der neue Soul ist zwar niedriger, die Kopffreiheit auch im Fond dennoch prima.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Gepäckraum ist immerhin ausreichend, die erweiterte Ladefläche nicht völlig eben, die Ladekante etwas hoch – na gut, Lieferwagen ist er keiner, aber Familien-Reisebus auf jeden Fall. Sportlich? Nein. Letschert? Auch nicht. Er fährt sich erfreulich bequem und komplett problemlos, mit molliger Seitenneigung in engeren Kurven. „Unaufgeregt“ ist das Stichwort dank angenehm aufrechter Sitzposition und luftigem Raumgefühl ob der großen Fensterflächen. Die dreistufig justierbare Lenkung ist im Komfort-Modus perfekt fürs Rangieren oder die City-Kurbelei am hübsch designten Multifunktionslenkrad.

Fernreisetauglich

…geben sich der 1,6 Liter große, akustisch etwas brummige Turbodiesel und die kongenial mitarbeitende sechsstufige Automatik. Dank der gleichmäßigen Leistungsentfaltung schwimmt man auch bei eiligerem Highway-Tempo locker mit. Der Verbrauch war mit 7,4 statt der versprochenen 6,0 Liter im sorglosen Test-Durchschnitt nicht so mitreißend, ein bisserl wird da noch drinnen sein.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ab 17.890,- Euro gibt es den Soul, neben unserer Testversion mit 126-PS-Diesel, Automatik und Topausstattung „Platin“ steht die Zahl 30.990. Dazu kommen 800 Euro für die zweifarbige Lackierung. Kein Dumpingpreis, doch dafür gibt’s eine Vollausstattung: Navi und Freisprecher über die erwähnte Sitzheizung vorne und hinten, Lenkradheizung, Ledergarnitur, Aux/USB-Anschluss, Licht- und Regensensor, Rückfahrkamera und vieles mehr.
Jetzt deutlich liebevoller designt und gemacht, stilsicher und komfortabel, dazu immer noch „value for money“: Der Kia Soul hat uns gefallen.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.582 ccm
Leistung: 94 kW/126 PS bei 4.000 U/Min.
Drehmoment: 260 Nm bei 1.900-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
0-100 km/h: 11,9 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,0 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,4 l auf 100 km
CO2: 158 g/km
Getriebe: Sechsgang-Automatik
Reifen: 235/45 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.407 kg
Tankinhalt: 48 l
Preis: 30.990,- Euro
Preis des Testwagens: 31.790,- Euro

Studie aus Korea: Kia Novo Concept

Anti-Stress-Auto

Beim Heimspiel auf der Seoul Motor Show zeigt Kia einen Ausblick auf das Styling seiner nächsten Generation in der Kompaktklasse.

Unterm Blech des viertürigen Coupés arbeitet ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit Benzin-Direkteinspritzung und Turbo in Verbindung mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe und Vorderradantrieb.

Foto: Kia
Foto: Kia

Der Name soll andeuten, dass da was Neues auf uns zukommt. Und das Zielpublikum kennen die koreanischen Designer ganz genau: großstädtisch geprägte Menschen mit stressigen Jobs und hektischem Terminplan! Sie sollen im Novo Ruhe finden, Kräfte sammeln und sich auf die nächste Herausforderung konzentrieren.
Neu sind auch die Reifen mit „adaptivem Konkav-Profil“: Die Außenkanten arbeiten als Kontaktpunkte mit der Straße, der Mittelteil der Auflagefläche ist für bessere Wasserableitung und Kühlung des Reifens nach innen gewölbt.