Jaguar verlockt regelmäßig sportliche Fahr-Enthusiasten auf den Red Bull Ring. Für Geländetouren steht jetzt auch der neue Land Rover Discovery V bereit.
Jaguar und Land Rover stehen seit bald fünf Jahren offiziell in einer familiären Beziehung. Mittlerweile treten die beiden englischen Traditionsmarken bei etlichen Events auch gemeinsam auf. Besonders wenn es darum geht, einerseits die sportlichen, andererseits die offroadorientierten Talente auszuprobieren – im Rahmen von Fahr-Veranstaltungen, die für die einen „Track Day“, für die anderen „Experience“ heißen. Im Winter gehen die, traditionell, über Eis- & Schnee-Parcours, im Sommer über Rennstrecken und Offroad-Terrains. Wobei die Grenzen, je nach Jahreszeit und Wetterlage, fließend sind.
So, wie es häufig vorkommt, dass terminlich sommerlich angesetzte Rennstrecken-Schnupperstunden buchstäblich ins Wasser fallen und damit eher herbstlich bis frühwinterlich ausfallen. Wer die topographische Lage des Red Bull-Rings kennt, weiß, was das heißt. Doch dieses Jahr präsentierte sich die steirische Strecke staubtrocken und in strahlendem Sonnenschein. Die 4,318 Kilometer lange Spielwiese für den Jaguar F-Type, vom V6 bis zum SVR, als Coupé und als Convertible offerierte damit ideale Bedingungen für – geführte – schnelle Runden. Derweilen die neue Vierzylinder-Version des Sportlers rund auf kurvigem Terrain rund um Spielberg spielen durfte.
Familiäre Katzen
Der englische Zweisitzer hatte dieses Mal einige Brüder mitgebracht: Auch der XF und der XE konnten ihre sportlichen Gene auf gesperrter Strecke, abseits behördlicher Rennleitungsüberwachung, von der Leine lassen. Und selbst der noch blutjunge F-Pace hatte die Gelegenheit zu demonstrieren, dass er seine Bestimmung, ein Performance-SUV zu sein, ernst nimmt. Allerdings gesteuert von Instruktoren, die Jaguar Land Rover eigens aus England ins Steirische geschickt hatte.
Agilität, Wendigkeit und Lenkpräzision bei trockenen und nassen Fahrbahnzuständen respektive Reaktionsschnelligkeit zu beweisen, das war ebenfalls Teil des Experience-Programms: auf Rutsch- und Kreisbahn ebenso wie auf dem Smart Cone-Parcours. Wer konnte, driftete auch.
Brüder im Schlamm
Nach der Asphalt-Verkostung war Szenenwechsel angesagt, von befestigtem auf losen Untergrund. Schon bisher konnte man sich im Rahmen des Projekt Spielberg fachkundig geführt im Gelände bewegen – auf dem künstlich angelegten Offroad-Terrain und auf natürlich kniffligen Wegen bis in die Gaal hinauf, auf eine Seehöhe von rund 1.600 Metern. Als fahrbaren Untersatz kann man den eigenen Geländegänger mitbringen oder auf die hauseigene Land Rover Defender-Flotte zurückgreifen. Dem Urmeter des ernsthaften Offroad-Trekkens stellen die Spielberger jetzt in Kooperation mit Jaguar Land Rover Österreich moderne Gerätschaft zur Seite: in Gestalt des neuen Discovery V. Der Probegalopp im Rahmen des Experience Day 2017 führte, trotz aktuell idealer Wetterbedingungen, nicht nur über staubige Stock- & Stein-Strecken: Dem finalen Sommerhoch der Saison war eine mehr als nur feuchte Witterungsperiode vorangegangen.
Die hatte für Gatsch & Schlamm gesorgt. Was nicht nur den Weg bereitet hat für das ideale Vergleichsterrain zwischen traditionellem und aktuellem Brit-Offroader, sondern auch die Schwammerln im Wald zahlreich sprießen hatte lassen. Womit die kulinarische Seite des Projekts Spielberg – eine Jause im Hofladen gehört bei einem zünftigen Trekking-Ausflug dazu – um eine Facette bereichert wurde. Termine, Preise und detaillierte Infos unter: www.projekt-spielberg.com. Denn während der Racing-Kurs demnächst in den Winterschlaf geschickt wird, ist auf den Fahrtechnik- und den Offroad-Arealen ganzjährig Saison.
Auf den SUV-Coupé-Trend antwortet Land Rover mit dem Range Rover Velar – ein Design- und Technik-Statement, positioniert zwischen Rangie Sport und Evoque.
Land Rover geht mit der Mode. Und auch wieder nicht. Neuestes Statement ist der Range Rover Velar. Während es Usus geworden ist, einem bestehenden SUV-Modell ein abfallendes Dach aufzusetzen und das dann SUV-Coupé zu nennen, gehen die Engländer einen eigenen Weg. Sie kreierten von Grund auf etwas ganz Eigenes. Etwas, zu dem man zwar SUV-Derivat sagen darf, es aber nicht Coupé nennen sollte.
Gar nicht nebenbei spielt dabei die Range Rover-Tradition eine große Rolle. Es ging um die Erhaltung jener Gene, die der Prototyp von 1969, zur Tarnung „Velar“ (velare, lateinisch = verschleiern) genannt, angelegt hat. Was zu den aktuellen Rangies geführt hat. Und deren „Blutlinie“, wie es die Engländer nennen, im Serien-Velar fortgeführt und keinesfalls verwässert werden soll. Mit angestammtem Purismus, der das „Wesentliche aufs Maximum“ reduziert, wie es Chef-Designer Gerry MacGovern präzisiert.
DNA & Blutlinie
Die Intention, die hinter dem Velar steckt, bezieht sich auf das Erweitern beziehungsweise Auffüllen der Range Rover-Baureihe. Für ein viertes Familienmitglied ortete Land Rover zwischen dem Sport und dem Evoque einen – noch freien – Platz. Für ein neues Nischen-Modell in einer Nische, die längst keine mehr ist, bediente man sich der zur Verfügung stehenden JLR-Konzerntechnik.
Der Unterbau ist jene Plattform, auf der unter anderem der Jaguar F-Pace steht. Aus gemeinsamer Entwicklung entstammen fahrwerks-relevante Komponenten. Und was die Allradtechnik betrifft, so ist das ohnehin eine hauseigene Domäne, 4×4-Antrieb gehört in jeder Variante des Velar zur Serienausstattung. Eine JLR-Entwicklung sind ebenso die neuen Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotoren – Benziner wie Diesel – der „Ingenium“-Baureihe. Dazu kommen die aus einer Reihe von Land Rover- und Jaguar-Modellen bekannten Dreiliter-V6-Aggregate, je nach Verbrennungsart via Twinturbo oder Kompressor aufgeladen. Daraus ergibt sich, zum Start, eine Leistungsbandbreite zwischen 180 und 380 PS, jeweils mit einer achtstufigen Automatik zusammengespannt.
Purimus & Minimalismus
Was daraus entstanden ist, steht unter der Prämisse des Purismus: Eine glattflächig, völlig schnörkellos ziselierte automobile Skulptur, die alle Basis-Elemente der bisherigen Range Rover-Modelle zitiert und dabei die Geradlinigkeit einer edlen Yacht realisiert. Frei von Falzen und Sicken ist die Karosserie, inklusive der bündig flach in die prominente Schnauze integrierten Voll-LED-Scheinwerfer. In Fahrt stemmen sich nicht einmal die Türgriffe gegen den Wind, sie sind versenkbar. Das Heck schließt, mit langem Überhang und hochgezogenem Stoßfänger, die ansteigende Gürtellinie ab. Die schwarz lackierten tragenden Säulen und Scheibenrahmen lassen das Dach optisch schweben. Dekorelemente sind minimalistisch sparsamst gesetzt, bevorzugt schimmernd statt blitzend-glänzend.
Das setzt sich im Interieur nahtlos fort. Aufgeräumt ist ein zu schnöder Eindruck. Elegant aufs Wesentliche reduziert war auch hier die Vorgabe. Hinter dem Volant entfaltet sich ein 12,3 Zoll großes TFT-Display. In die breite Mittelkonsole nahtlos integriert sind zwei in Blickfeld und Armradius postierte zehnzöllige Touchscreens, Herzstück und Zentrale aller Informationen und Steuerungen. Der Regler gibt es insgesamt vier: einen für das Wählen der Fahrstufen, einen (kleinen) fürs Justieren der Lautstärke des Soundsystems, zwei korrespondieren mit den digitalisierten Bedienerführungen. Das mag vielleicht etwas Eingewöhnung erfordern, ist aber mit Icons in gewohnter Graphik gekennzeichnet, und ist ebenso übersichtlich wie selbsterklärend. Das Touchscreen-Prinzip haben die Entwickler auch auf die Lenkrad-Steuerungen übertragen, diese sind ein Mix aus herkömmlicher und taktiler Handhabung.
Agilität & Gelassenheit
Seinen ersten Auslauf absolvierte der Velar in einer Region Europas, deren Design-Domäne der Purismus ist: Skandinavien. In der spektakulären Landschaft der Küste Norwegens, die durch schmale und kurvenreiche Sträßchen erschlossen ist, demonstrierte der junge Brite vor allem seine Komfort- und Agilitätsqualitäten. Wohl standen die mit Luftfederung ausgestatteten Top-Motorisierungen am Start – besagte 3,0-l-V6-Kompressorbenziner mit 380 PS, 3,0-l-V6-Twinturbodiesel mit 300 PS -, doch konnte es weniger um die Beweisführung der dynamischen Talente gehen, weil dem die norwegische strikte Verkehrsüberwachung (und -ahndung) einen im Falle des Falles kostenträchtigen Riegel vorschiebt.
Dafür konnte er beweisen, dass er im teilweise wild verlaufenden Kurvengeläuf – das sich an der Topographie und wohl auch an den Wohnstätten der Trolle orientiert – stets souverän die Contenance behält. Auch punktet er mit Übersichtlichkeit. Auf der berühmtesten Straße Norwegens, den Trollstigen, die sich eng und über weite Strecken einspurig an die überhängenden Felswege schmiegt, herrschte dichter Touristenverkehr, und da war Millimeterarbeit angesagt. Ebenso Gelassenheit, im Stau vor den engen Kehren.
Berg, Tal, Fluss
Nun wäre der Velar kein echter Range Rover, wäre er bei allem sportlich-dynamischen Zuschnitt nicht auch ein tüchtiger Geländegänger. Er bringt, mit Luftfederung, bis zu 251 Millimeter Bodenfreiheit mit. Für deren Erprobung hatten die Land Rover-Leute vorgesorgt: Einerseits mit der Durchquerung einer verwinkelten Werft, über künstlich aufgebaute Rampen. Andererseits mit einer abwechslungsreichen Hotel-Zufahrt, über einen felsigen Pfad. Und überhaupt mit einer grob geschotterten Steilauffahrt in luftiger Höhe zu einer Skilift-Bergstation.
Fehlte noch das Wasserbad. Es bringt der Jung-Rangie auf 4,083 Metern Länge, 2,874 Metern Radstand, 2,032 Metern Breite (mit eingeklappten Außenspiegeln) und 1,665 Metern Höhe eine Wattiefe von bis zu 650 Millimetern mit (Schraubenfedern: bis zu 600 mm). Den entsprechenden Wasserstand hatte das durchquerte Flüsschen nach einer unerwarteten Trockenperiode zwar nicht aufzuweisen, doch bewies das Allradsystem schon im automatischen Modus bereits mehr als ausreichend Traktionstalente, um mit glitschigem Untergrund, unbefestigten Böschungen und knapp zwei Tonnen Fahrzeuggewicht mühelos fertigzuwerden.
Praktische Talente
Bei all seinem Design-Purismus und der Technik-Ausgeklügeltheit hat Land Rovers Jüngster auch Praktisches zu bieten. Die farbliche Absetzung des Mittelplatzes im Fond suggeriert zwar Zweisitzigkeit, doch ist auch in der Mitte ein Sitzmöbel eingebaut. Ob man den für Dreisamkeit nützt oder nicht: So oder so passen in den Kofferraum mindestens 673 Liter Gepäck. Das Volumen kann auf bis zu 1.731 Liter erweitert werden, die Rücksitzlehnen sind im Verhältnis 40:20:40 umklappbar. Kommt noch Zugfähigkeit hinzu: Bis zu 2,5 Tonnen kann die Anhängelast wiegen.
Das Optionenprogramm ist reichhaltig bestückt. Das serienmäßige Infotainment- und Konnektivitätssystem mit Sprach- sowie Remote App-Steuerung kann in alle Richtungen aufgewertet werden. Dazu kommen (gestochen scharfes) Head Up-Display, Fond-Multimediasystem, selbstverständlich Internet-Hotspot und so weiter. Bei Fahrassistenten von adaptivem Tempomat bis zum Einparkhelfer samt 360-Grad-Kamera wurde ebenso nicht gespart. Die agieren unaufdringlich und nicht bevormundend.
Der Preis: ab 61.300 Euro. Die ersten Auslieferungen stehen unmittelbar bevor.
Mit dem taufrischen Discovery V als Zugpferd offeriert die Land Rover Experience- Abteilung eine neue Dschungel- und Gipfel-reiche Tour durch den Andenstaat Peru.
Land Rover steuert dem Siebziger entgegen – die Gründung der Marke datiert aufs Jahr 1948 -, ist aber alles andere als altersmüde. Ganz im Gegenteil. Die Verjüngung der Landy-Familie schreitet voran. Jüngst wurde der Discovery erneuert, seine Generation fünf absolviert gerade die erste Saison. In den Startlöchern scharrt der Nachfolger des im Vorjahr ausgelaufenen Defender, er sollte termingerecht 2018 zumindest statisch an die Geschichte seines knorrig-urtümlichen Vorfahren anknüpfen. Doch bis es soweit ist, gehört die Novitäten-Bühne dem Disco.
Nun verkauft Land Rover nicht nur Fahrzeuge fürs Abenteuer, sondern es offerieren die Engländer auch die Möglichkeit, welche zu (er)leben. Seien das sommers wie winters Trainings, mit Schwerpunkt Offroad in Österreich in einem der von Kooperationspartner ÖAMTC betriebenen Fahrtechnikzentren, um den eigenen Landy kennenzulernen, seien es Werksführungen in Solihull und Halewood, um dessen Herkunft zu ergründen, seien es zünftige Reisen an exklusive und – von Europa aus betrachtet – exotische Destinationen.
Einmal um die ganze Welt
Das hat Tradition, seit 2000. Die Touren führen durch ordanien, Island, Namibia, Mexiko, Kanada, Schottland, Argentinien, Bolivien, Indien (über 15.000 Kilometer über die Seidenstraße nach England) und Australien, wo vor zwei Jahren der damals neue Discovery Sport im Zentrum stand. Für heuer steht wieder Südamerika auf dem Programm, und zwar der Andenstaat Peru. Und dieses Mal ist es der taufrische Discovery V, der seine Qualitäten und Talente auf lichten Berghöhen – mit bis zu 5.000 Metern Seehöhe – und im dicht verwachsenen Dschungel ausspielen wird.
Einen Vorgeschmack erschnuppern konnten dreißig Finalisten der traditionell im Vorfeld der maßgeschneiderten Abenteuer ausgerufenen Experience Challenge (online beworben hatten sich rund 600 Land Rover- und Abenteuer-affine). Sie versammelten sich zum Start im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Saalfelden, Salzburg, auf dem Brandlhof, um einen Teamplatz à zwei Personen in einem der Discos auf der Peru-Reise zu erkämpfen.
In der Ausscheidung ging es – wie gehabt und geübt – darum, Fahrtalent (auf Asphalt, auf der Rutschbahn und im groben Gelände) zu zeigen. Es ging jedoch vor allem darum, sich mit dem Discovery vertraut zu machen, die Systeme kennenzulernen und dessen Fähigkeiten auszuloten. Aber auch Fitness, Kreativität, technisches Geschick, Orientierungs-, Team- und nicht zuletzt Lernfähigkeit, dazu historisches sowie geografisches Wissen sollten unter Beweis gestellt werden.
Auf Asphalt und im Gelände
In den Begleittross klinkte sich, stilgerecht, die 240-PS-Dieselversion des Discovery V ein. Gemeinsam mit seinen bereits auf Peru gepolten Brüdern konnte der Offroader, nach seiner komfortablen Asphaltanreise über knapp 400 Kilometer, außer Konkurrenz heimische Offroad-Luft schnuppern. Und demonstrieren, dass er auch im gröbsten Gelände und unter schrägsten Bedingungen stets souveräne Figur macht. Das tut er auch, trotz seiner imposanten Dimensionen – es fehlt an Länge nicht viel auf fünf Meter, mit ausgeklappten Seitenspiegeln ist er 2,22 Meter breit -, auf den kleinsten Nebensträßchen zwischen Saalfelden und Kitzbühel, Tirol.
Am Ende des Wettkampftages, einem „Adventure Race“, das nebst weiteren Geschicklichkeitsherausforderungen aus Orientierungslauf, Stand Up-Paddeln, Abseilen und Flying Fox-Flug rund um den Hahnenkamm zusammengesetzt war, hatte sich ein Salzburg-/Tirol-Team für das Peru-Abenteuer qualifiziert. Dieses steht für kommenden Oktober auf dem Programm. Es ist, nebenbei, für Andreas Auer, Sbg, und Matthias Pycha, Innsbruck, sowie ihre internationalen Begleiter eine Art Scouting-Tour – womit diese Südamerika-Destination künftig im Reise-Offert der Land Rover Experience firmiert (Infos: www.landrover-experience-tour.at).
Land Rovers komfortabler Geländegänger Discovery startet in seine fünfte Generation. Er hat nun auch Talente zum Familien-Van.
Warum ein Fullsize-Familien-SUV gerade in einem Untertage-Bergwerk präsentiert wird – in engen Schächten unter Millionen Tonnen von abbaubarem Gestein, zwischen Mega-Bohrern und Schaufelbaggern – erschließt sich nicht jedem auf den ersten Blick. Doch Land Rover hat einen Ruf zu verteidigen. Jedes Fahrzeug, das die Werkshallen verlässt, muss nahezu ultimativ offroadtauglich sein. Und das gilt es zu immer wieder zu beweisen. Präsentationen neuer Modelle fanden schon in der marokkanischen Wüste statt, im winterlichen Island, auf dem roten Sandgestein der spanischen Montserrat-Berge oder auf dem legendär verschlammten „Jungle-Trail“ gleich hinter dem Stammwerk in Solihull.
Im Dolomit
Für den Discovery V hat sich das britische Traditionsunternehmen wieder etwas Besonderes, etwas ganz Spezielles einfallen lassen. Zum Vortanzen seiner Offroad-Talente wurde der neue Disco unter Tag, ins Bergwerk geschickt. Dafür habe sich die Engländer mit der österreichischen Porr AG zusammen getan. Der heimische Baukonzern betreibt in Wellen, in Deutschland, hart an der Grenze zu Luxemburg, ein gigantisches Dolomit-Bergwerk. Im Schachbrettmusteru sieben Meter breite Tunnel in den Berg gesprengt, 400 Kilometer Wege gibt es unter Tage bereits zu befahren. Täglich werden dort 1.600 Tonnen Dolomit abgebaut.
Wieder eingebaut wurden, für die erste Erprobung des neuen Disco, von Land Rover und Minenarbeitern, mehr als tausend Tonnen Material, um einen Offroad-Parcours ins ewige Dunkel der Mine zu zaubern. Der besteht aus Sanddünen-artigen Steigungen, heftigen Schrägfahrten und Verwerfungen, die die maximale Verschränkungsfähigkeit der Achsen forderten. Ssogar eine geschätzt 40 Grad steile Holztreppe galt es zu überwinden.
Großes Kino
Der Discovery quittierte all diese Strapazen mit Gelassenheit, tänzelte mit gewohnter Lässigkeit durchs Dunkel des Bergwerks: „Sagten wir doch“, grinste der Instruktor zum Schluss, „dass das geht!“. Dennoch durfte der junge Engländer auch wieder ans Tageslicht. Unter der milden Sonne des luxemburgisch-deutschen Grenzgebiets an der Mosel präsentiert sich der Wagen von seinen besten Asphalt-Seiten.
Das neue Corporate Design hat auch vor ihm nicht Halt gemacht, Vergangenheit sind die Ecken und Kanten der Vorgängerm-Versionen, die Karosserie fügt sich mit ihren Rundungen und sanften Übergängen optisch nahtlos in die neue Land-Rover-Familie ein. Dabei fehlen dem Disco V ganze drei Zentimeter auf fünf Meter Länge. Damit bietet er Platz genug für sieben Passagiere, die auf ebenso sieben bequemen, in sogenanner Theater- (oder auch Kino-)Bestuhlung“ – also nach hinten hin ansteigenden Sitzen -, untergebracht sind. Alternativ kann er mit einem Laderaumvolumen von bis zu 2.500 Litern aufwarten.
Selbstbewusstsein
Das starke neue Selbstbewusstsein von Land Rover – das ist mittlerweile der größte Automobilbauer der Britischen Inseln – dokumentiert sich in der verfügbaren Motorenpalette: Erstmals wird ein Discovery mit werkseigenen Motoren angetrieben. Die Vierzylinder-Diesel mit wahlweise 180 oder 240 PS sind geschmeidige, kräftige Aggregate. Dem Charakter des Discovery entspricht aber am passendsten der bärige TdV6 mit drei Litern Hubraum und 258 PS. Eine Randnotiz wird in Zentraleuropa wohl der Dreiliter-V6-Benziner mit Kompressoraufladung (340 PS) bleiben. Kongenialer Kraftüberträger ist in allen Motorisierungsvarianten ein Achtgang-Automatikgetriebe von ZF.
283 Millimeter beträgt die Bodenfreiheit maximal, 90 Zentimeter tiefes Wasser kann problemlos durchfahren werden, das weiter entwickelte „Terrain Response System“ passt die Fahreigenschaften an den jeweiligen Untergrund an. Auf Wunsch meistert der Gelände-Tempomat „All Terrain Progress Control“ schwierige Passagen sogar selbsttätig und übernimmt quasi das Denken – der Fahrer muss nur noch lenken. Für das Vergnügen, einen vollwertigen siebensitzigen Familien-Van abwechselnd höchst komfortabel in Reisegeschwindigkeit auf Autobahnen und im bösesten Offroad-Gelände zu bewegen, berechnet Land Rover in Österreich mindestens 56.950 Euro. Dabei ist viel Luft nach oben: Mit den Topmodellen „HSE Luxury“ oder der „First Edition“ erreicht man fast die 100.000er-Schallmauer. Der Discovery 5 steht in Österreich bereits in den Schauräumen der Händler.
Text: Michael Kubicek, Redaktion: Beatrix Keckeis-Hiller
Das österreichische Rote Kreuz testet ab Sommer einen speziell für Rettungseinsätze entwickelten Discovery.
Land Rover Special Vehicle Operations hat sich Gedanken gemacht, wie man mit modernster Technik den Such- und Katastrophenhilfsdienst optimieren kann. Beim Denken ist es nicht geblieben. Der Versuchsträger einer rollenden Kommunikations-Zentrale auf der Plattform des Discovery wird im Katastrophen-Übungszentrum am Erzberg ab Sommer erprobt. Das Ziel: Reaktionszeiten verkürzen, und die Einsätze auch für die Helfer sicherer machen.
Das Werk erinnert stolz auf die seit 1954 bestehende Zusammenarbeit mit dem internationalen Roten Kreuz. Die geht jetzt mit neuester Technik weiter: Großer Blickfang ist die Drohne am Dach. Mit ihren Kamerabildern können sich die Einsatzkräfte ein besseres Bild der Lage verschaffen. Damit können sie sich rascher orientieren und auf Ereignisse wie Erdrutsche, Überflutungen, Erdbeben oder Lawinen schneller und effektiver reagieren. In der Praxis haben sich Drohnen bei Rettungseinsätzen bewährt. Ein integriertes Landesystem mit einer neuen Selbstzentrierungs- und Magnet-Haltetechnologie erlaubt Starts und Landungen auf dem fahrenden Auto.
Rollende Basis für das Project HERO ist der neue Land Rover Discovery mit 3,0l-Turbodiesel. Neben der Drohnen-Garage am Dach wurde vor allem im Heckbereich des Fahrzeuges viel verändert. Ein Schwerlast-Schiebeboden im Kofferraum dient als Arbeitsfläche; es gibt zusätzliche verschlossene Staufächer an den Fahrzeugseiten und Befestigungsmöglichkeiten für Ausrüstungsgegenstände an der Trennplatte hinter den Rücksitzen; die Stromanschlüsse im Auto sind mit Steckern aus aller Welt kompatibel. Für bessere Sicht bei Nacht sorgen einige LED-Leuchten.
„Wir sind froh über die Partnerschaft mit Land Rover und stolz, dieses einzigartige Fahrzeug in Österreich testen zu können“, sagt der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerald Schöpfer. „Auch in der humanitären Hilfe gilt es innovativ zu sein, um im Notfall noch rascher und effektiver helfen zu können, selbst unter schwierigen Bedingungen.“ Nach der Testphase ist ein Einsatz bei – hoffentlich seltenen – echten Katastrophenereignissen denkbar; das österreichische Rote Kreuz wird seine Erfahrungen an die anderen nationalen Rotkreuzgesellschaften weitergeben.
Land Rover erweitert sein Portfolio um den sportlichen Range Rover Velar, der in der Liga des Porsche Macan auf Kundenfang gehen soll.
Seit mittlerweile 3 Jahren arbeiten die Ingenieure von Range Rover am Velar. Auf dem Genfer Automobilsalon wird er erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden, ehe er im Sommer zu den Händler kommen soll. Der 4,80 Meter lange SUV ordnet sich zwischen dem Range Rover Evoque und dem nur unwesentlich größeren Range Rover Sport ein. Durch seine coupeartiges Design und der flachen Linie schafft er einen CW-Wert von nur 0,32 und ist somit der windschnittigste Wagen der englischen Gelädewagen-Schmiede. Auch im Innenraum gibt es viele Neuigkeiten: Die Anzahl der Schalter und Hebel wurde auf ein Minimum reduziert. Virtuelle Bedienelemente und Instrumente auf zwei 10 Zoll großen Bildschirmen müssen reichen.
Mit 700 Litern Kofferraumvolumen und einer Anhängelast von 2,5 Tonnen dürfte er auch für gröbere Familienausflüge gerüstet sein. Zum Marktstart stehen 3 Dieselantriebe und 2 Benziner zur Wahl, wobei das Leistungsspektrum von 180 bis 380 PS reicht. Nur ein alternativer Antrieb fehlt noch. Geschaltet wird der Velar über eine Achtgang-Automatik, welche die Kraft auf alle 4 Räder verteilt. Die V6-Modelle sind allesamt luftgefedert. Optional gibt es eine Sperre für die Hinterachse. Die maximale Wattiefe beträgt immerhin 65 Zentimeter, die maximale Bodenfreiheit mit Luftfederung 25 Zentimeter. Der Range Rover Velar ist ab Sommer 2017 in Österreich zu Preisen ab 61.300,- Euro erhältlich. Fotos: Land Rover
Land Rover renoviert den Range Rover Sport für das Modelljahr 2017 gründlich; doch die größte Neuerung steckt diesmal unter der Haube.
Die Konkurrenz von BMW und Mercedes hat es vorgemacht, nun schwimmt auch Land Rover auf der Downsizing-Welle mit: Der Range Rover Sport des Jahrgangs 2017 wird erstmals mit einem kleinen Vierzylinder-Dieselmotor zu haben sein. Wobei klein relativ ist. Der 2,0 Liter große Motor soll 240 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stellen und dabei nur 6,2 Liter Diesel konsumieren. Die Kraftübertragung auf alle vier Räder übernimmt eine Achtgang-Automatik. Der bewährte V6-Diesel mit 258 PS bleibt aber weiterhin im Programm.
Neben dem neuen Motor gibt es weitere Neuheiten: Neben kleinen Änderungen an der Karosserie betrifft das vor allem die Ausstattung: Ein neuer Anhänger-Assistent soll das Rangieren von weitgehend selbst übernehmen und ein intelligenter Tempomat die Geschwindigkeit automatisch an das gültige Limit anpassen. Dazu kommt ein neuer Allrad-Modus für das Anfahren auf lockerem Untergrund. Fotos: Land Rover
Ein fescher Schlitten macht nur halb so viel Spaß, wenn er mit uns Schlitten fährt – das wissen auch die britischen Autobauer.
Selbst wenn der Winter heuer seiner Beschreibung spottete, gab es es ja doch hin und dort Schnee & Eis. Zum Beispiel in der Schweiz: Jaguar Land Rover lud zur exklusiven 4×4-Familienversammlung auf den Flugplatz von Gstaad.
Für adäquaten Umgang mit glatten, rutschigen Fahrbahnverhältnissen bieten sich entsprechende Fahrtrainings zum Üben an. Weniger schulmeisterlich klingt das, wenn man sie als „Experience“ und „Driving Academy“ tituliert . So verpacken’s alle Hersteller PS-mächtiger Boliden – auch Jaguar! Beim erklärten Heckantriebs-Traditionalisten mit sportlicher Ausrichtung war das Thema Allradantrieb bis vor gar nicht so langer Zeit eher gar keines. Es wurde serienmäßig erst eins mit dem – frontgetriebenen – X-Type, der eigentlich ein Ford war. Mittlerweile sind XJ sowie XF und der neue XE in 4WD-Versionen zu haben. Und ebenso der Top-Sportler F-Type, als Convertible wie und als Coupé in den S- und R-Versionen mit 380 V6- respektive 550 V8-PS (beziehungsweise 575 PS im brandneuen, auf dem Genfer Salon vorgestellten SVR). Die von Jaguar Land Rover als „Ice Driving Experience“ ausgerufenen Winterfahr-Übungen der Saison 2015/2016 waren in Tirol und in der Schweiz vorgesehen. Auf Heimterrain war es aber mit der Eis- & Schneepracht zu wenig weit her, um etwas Fixes planen zu können, weshalb die Location der Eidgenossen gewonnen hat. Dank solider Schneedecke konnte der örtliche Flugplatz von Gstaad präpariert und in eine halbwegs haltbare Schnee- & Eisarena umfunktioniert werden. Im Zentrum standen dabei die allradgetriebenen F-Types nebst dem im Vorjahr neu bearbeiteten XF. Flankiert waren die Flachmänner und Business-Limousinen von diversen Konzernbrüdern aus dem Hause Land Rover: Range Rover Sport, Discovery IV, Evoque und Discovery Sport.
Vereist und zugeschneit
Ob Jag oder Landie, das Eis-Trainingsprogramm folgtedem üblichen Schema: Einfahren via Hütchen-Slalom, Ausweichen und Zielbremsen auf der kleinen Eispiste. Anfangs mit Hilfe sämtlicher Regelsysteme, hernach mit stufenweisem Wegschalten der elektronischen Wächter (soweit möglich).
Begehrtestes Probier-Objekt der Begierde war der F-Type R – die offene Version blieb angesichts der doch winterlichen Ausrichtung der Experience in der Garage. Gut so – denn im rasch folgenden Wechsel zwischen Schneeschauern und Sonnenschein hätte man Angst vor Schneeblindheit haben müssen. (Wir nehmen an, der Convertible hätte eine gute Figur gemacht.) Der britische Zweisitzer bleibt auch als Allradler ein Hecktriebler, Antriebskraft wird nur im Falle von Schlupf auch den Vorderrädern zugeteilt – elektronisch gesteuert via Lamellenkupplung, unterstützt via Torque Vectoring-System durch Bremseingriffe an den Vorderrädern. Effekt ist, dass sowohl der sehr starke als auch der SEHR sehr starke Katzen-Flachmann begabt präziser Eis-Tänzer sind, die nur bei unsensibel grober Lenk- und Bremsarbeit auf Abwege geraten. Spätestens im Track-Modus – wenn die Assistenten auf ein Minimum reduziert sind – gelingt nach einigen Probedrehern auch drifttechnisch weniger Begabten die eine oder andere saubere Quer-Linie.
Jenseits von glatt
Gewissermaßen zum Auflockern trabten zwischenzeitlich die Rangies und der Discovery IV zum Offroad-Gelände. Schrägfahrten, Böschungswinkel-Austesten und Hangauf- sowie Hangabfahrten meistert der Discovery IV am souveränsten.
Doch auch die Rangies zeigen, dass sie selbst nach einer Rutschpartie auf spiegelglattem Abwärts-Terrain blitzartig wieder ihre gewohnte Contenance wiederfinden. Der Defender durfte leider nicht (mehr) mitspielen. Der stand nur für Notfälle – die nicht eingetreten sind – am Streckenrand parat. Zum Finale wurde auf dem kompletten Flugplatz ein abwechslungsreicher Handling-Parcours ausgesteckt. Und damit die Möglichkeit eröffnet, unter anderem auch den Rangie Sport SVR um die Ecken zu treiben. Der ragte geradezu kolossal und gewissermaßen haushoch über die F-Types hinaus, zumindet körperlich. In fahrerischer Hinsicht ist es Geschmackssache, was man bevorzugt: Die feschen Sport-Schlitten, oder die Business-Limousine, der man die Gewichtserleichterung und die Fahrwerks- sowie Lenkungsüberarbeitung spürbar anmerkt, oder doch eines der britischen SUVs. Spaß machen sie alle. Und alle sind dazu angetan, die Scheu vor dem Schlittern abzulegen beziehungsweise willentlich damit umzugehen. Und dabei Spaß zu haben! Eine Fortsetzung ist heuer wohl nicht mehr zu erwarten. Aber vielleicht kommt ja nächstes Jahr wieder ein richtiger Winter. Infos: www.jaguarlandrover-experience.de
Im fünften Modelljahr bekam der „kleinste“ Range Rover zum Face- & Techniklift sowie Ausstattungs-Upgrade auch neue Dieselmotoren.
Es sind nicht immer die Dauerlächler, die die Herzen erobern. Den Beweis liefert Land Rovers Baby-Rangie, der Evoque.
Mit seinem kantig-grantigen G’schau hat er sich für den englischen Edelnischen-Hersteller als Senkrechtstarter entpuppt: Seit seiner Premiere vor gut fünf Jahren hat er sich bereits rund eine halbe Million Mal verkauft. Für die nächsten weiteren Jahre wurde er in einer Reihe von Details frisch aufpoliert: designseitig mit einer optischen Akzentuierung seiner Kantigkeit, ausstattungsseitig mit einer Aufwertung der Einrichtungsmaterialien und dem aktuellen Infotainment-System samt 8-Zoll-Touchscreen der Jaguar Land Rover-Gruppe. Auch stehen nun adaptive Voll-LED-Scheinwerfer in der Optionen-Liste.
Triebwerke
Technikseitig wurden dem Plattform-Bruder des Discovery Sport das Fahrwerk sowie die Bremsanlage nachjustiert. Der Focus der Evoque-Aktualisierung lag jedoch in erster Linie auf den Motoren. Die Diesel wurden ausgewechselt, der bisherige 2,2 Liter große Motor wurde durch den selbst entwickelten Zweiliter ersetzt. Im Dreitürer wie im Fünftürer leistet er entweder 150 oder 180 PS. Der einzig verbliebene Benziner ist nach wie vor ein Zweiliter mit 240 PS (und ausschließlich mit Allradantrieb zu haben). Die Selbstzünder sind entweder mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit einer Neunstufen-Automatik gekoppelt. Im Benziner kann man die Fahrstufen nur automatisch wechseln. Besonders verbrauchsgenügsam und emissionsgeizig ist unter den Dieseln die „e-Capability“-Version (erkennbar am blau unterlegten Typen- Logo) der 150-PS-Leistungsstufe in Kombination mit Frontantrieb. Die kommt laut technischem Datenblatt mit 4,2 oder 4,3 Liter Treibstoff auf der 100-km-Normmixrunde aus und emittiert dabei 109 respektive 113 g CO2/km – je nachdem ob Drei- oder Fünftürer.
Wir haben’s probiert
Zum Beweis, dass der Sparmeister trotz seiner Zweirad-getriebenen Genügsamkeit kein Langweiler oder Staubverächter ist – 150 PS sind ja bei ab 1.543 Kilo Gewicht keine ganz schwache Ansage – schickte ihn Land Rover auf dem Profi-Offroad-Gelände Les Comes, nahe Barcelona, über einen grobsteinigen Parcours.
Auf dem machte der kompakte Engländer dank seiner großzügig bemessenen Federwege eine eindrucksvoll geländetüchtige Figur. Seine Allrad-Brüder sowieso, denn die haben ein neues (optionales) Technik-Detail dazubekommen: das elektronisch gesteuerte Allrad-System „Terrain Response“ mit serienmäßig vier verschiedenen Fahr-Modi (Asphalt, Schnee, Schotter, Sand) können außer um eine Dynamic-Einstellung (wenn das adaptive Dämpfersystem „Adaptive Dynamics“ an Bord ist) um das „All-Terrain Progress Control“-System, kurz ATPC, ergänzt werden. Dabei handelt es sich um einen Gelände-Kriechgang, der im Bereich zwischen 1,8 und 30 km/h fixierbar ist – eine Art Offroad-Tempomat. Mit Hilfe dessen ist das Erklimmen und Abfahren von steilen Hügeln eine noch leichtere Übung. Im Hinblick auf den möglichst sparsamen Asphaltbetrieb kann man außerdem die 4×4-Diesel mit dem elektronisch gesteuerten Hinterachs-Entkoppelungssystem namens „Active Driveline“ ausrüsten, bei der in Österreich angebotenen Benziner-Version ist es Serie. Mit so gut wie dem vollen Programm an Technik- und Komfortausstattung an Bord hätte der fünftürige Evoque 2.0 TD4 SE zu Beginn dieses Jahres, im meteorologische Hochwinter sehr gerne zu so mancher Eis- & Schnee-Prüfung antreten wollen. Es sollte aber mangels Winterlichkeit nicht sein: Grad im Waldviertel hatte es ein paar eingesplittete Schneefahrbahn-Kilometer. Sonst wechselte das ostösterreichische Wetter stets zwischen Spätherbst- und Frühlingsstimmung. Mit Regengüssen und Salznässe kommt der Engländer jedenfalls ebenso gut zurecht wie mit Waldviertler Granit-Untergrund. Der Preis: ab 35.500,- Euro. Einen weiteren Karriere-Schritt setzt der Evoque im Frühjahr. Der Convertible, die Cabrio-Version, feiert demnächst seinen Marktstart.
Der britische Haudegen begründete eine ganze Marke – seine lange Karriere auf und abseits der Straßen der Welt ist zu Ende.
Im Prinzip immer noch das gleiche Auto: Als der Ur-Landy drei Jahre nach dem 2. Weltkrieg lanciert wurde, um die Überkapazitäten der Firma Rover auszunutzen, war er noch lange nicht der „Defender“; dieser Typenname kam erst 1990 hinzu.
Denn er war das erste Modell unter dem Namen Land Rover bzw. damals noch Land-Rover. Am Beginn stand der Wunsch des Firmenchefs nach einem Allzweckfahrzeug für sein Landgut. Daraus entwickelte sich rasch ein wichtiges Volumensmodell des Herstellers in Solihull. Das allererste Vorserienfahrzeug gibt es noch immer, wegen seiner Zulassung hat es den Spitznamen „Huey“. Länger im Dienst als die Queen: Der Landy leistete alsbald auch Schwerarbeit für den Zusammenhalt des zerbröselnden britischen Kolonialreiches und stemmte sich dann dem Verfall der Autoindustrie im United Kingdom entgegen. Und das mit Erfolg: Denn er überlebte den Niedergang von British Leyland ebenso wie den Crash der Rover-Gruppe.
Unsterblich
Heute ist Jaguar Land Rover in ruhigerem Fahrwasser, die 4×4-Marke liefert fesche SUVs mit großer Geländekompetenz und viel mehr Komfort, als ihn der rustikale Defender aufbringen kann.
Und doch kraxelt der alte Bergfex den meisten seiner Urenkeln im harten Gelände immer noch davon. Fähigkeiten, dies das Fahrzeug nicht ab Werk mitbrachte, wurden zum Nachrüsten angeboten – auch die Zubehörindustrie muss sich Alternativen überlegen. Zuletzt hatte der Defender noch einen großen Auftritt im James-Bond-Film „Spectre“, diesmal allerdings nicht im Dienst ihrer Majestät, sondern auf Seiten der Bösewichte. Wenn das letzte gebaute Fahrzeug, ein Defender 90 Soft Top, eine ebenso lange Karriere hat wie „Huey“, dann fährt es mindestens noch bis 2084. (Hoffentlich darf auch es hin und wieder in den Gatsch.) Einen neuen Defender wird es geben, aber das Original ist halt doch unübertrefflich. Servus, Landy!