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Kategorie: Marken

Infiniti steigert Performance des Q50

Neues Fahrgefühl

Nissans Edelmarke Infiniti hat den Q50 überarbeitet und mit einem neuem Triebwerk ausgestattet.

Foto: Infinity
Foto: Infinity

Viel ist bei der Vorstellung des Infiniti Q50 vor drei Jahren von der neuartigen elektronischen Lenkung berichtet worden. Gerühmt wurde der japanische Hersteller für seinen Mut, die mechanische Lenksäule zu ersetzen. Gescholten wurde er dafür, dass sich die Lenkung etwas synthetisch anfühlte und wenig Rückmeldung von der Fahrbahn übermittelte.
Bei der Überarbeitung des Q50 hat sich die Nissan-Tochter das negative Feedback zu Herzen genommen und die Lenkung verfeinert. Das neue System der zweiten Generation verfügt nun über eine differenzierte Abstimmung, die sich per Vorwahl individuell verändern lässt. Dank angepasster Steuergeräte ist die Fahrbahnrückmeldung laut Hersteller nun verbessert, und je nach Geschwindigkeit verändert sich das Übersetzungsverhältnis. Bis zu 1000 Fein-Anpassungen pro Sekunde verspricht Infiniti vom neuen Lenksystem. So sollen die zweite Generation des Direct Adaptive Steering (DAS) und die erstmals eingesetzte Fahrwerks-System namens „Dynamic Digital Suspension“ (DDS) laut eines Infiniti-Sprechers „eine optimale Mischung aus Komfort, erstklassiger Rückmeldung an den Fahrer und herausragender Agilität“ bieten.
Foto: Infinity
Foto: Infinity

Eine weitere Neuerung im aufgefrischten Q50 ist ein V6-Benzinmotor mit drei Litern Hubraum und doppelter Turboaufladung. So dürfte der 405 PS starke Sechszylinder und den bisherigen Konzernmotor mit 3,7 Litern Hubraum ablösen dürfte. Ebenfalls zur Wahl stehen ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 211 PS, ein 2,2-Liter-Turbodiesel mit 170 PS sowie ein Hybrid-Q50 mit 364 PS Systemleistung. Alle Varianten sind an ein siebenstufiges Automatikgetriebe gekoppelt. Der überarbeitete Infiniti Q50 kommt im Lauf des Jahres zu den Händlern.

Neue Oberklasse: Škoda Superb TDI DSG

Luxus für alle!

Škodas Größter will nicht mehr nur ein Kombi sein – mit der neuesten Generation der Limousine könnte das auch gelingen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Regenschirme in den vorderen Türen, ein Feature wie in der Über-Oberklasse: Belanglose Spielerei? Warten Sie bis zum nächsten Regen! Škoda zelebriert solche Details, vom schon legendären Eiskratzer in der Tankklappe bis zur 230-Volt-Steckdose und USB-Anschluss im Fond (optional). Denn der Superb mit gewaltigem Platzangebot auch in Reihe 2 wird gern als Chauffeur-Fahrzeug eingesetzte.
Das Volumen für Gepäck mit 625 bis 1.760 maximal Litern ebenfalls üppig. Die geschmackvoll-zeitlos gezeichnete Limousine kaschiert die weit aufschwingende Heckklappe. Um 38.810 Euro und einen Cent gibt es Škodas Größten in der Testversion mit Ausstattung „Style“ (Parksensor vorne und hinten, Tempomat, Sitzheizung vorne etc.); dies ist die teuerste Version ohne Allrad. Das opulent ausgestattete Testauto (Ledergarnitur, Schiebedach, Sitzheizung hinten, elektrisch betätigte Heckklappe, adaptive Fahrwerksregelung, 19-Zoll-Räder,Heckkamera, Fernlicht-Assistent, aktiver Einpark-Assistent, einklappbare Anhängekupplung etc.) war mit 49.960,43 Euro gemessen am Gebotenen immer noch fair angeschrieben.

Sofa Surfer

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das einstellbare Fahrwerk ändert das Fahrverhalten doch deutlich. Bei „Sport“ wird er noch immer kein Rennwagen, auf „Comfort“ hat man ein Kuschelsofa mit sanftem Nachschwingen über Bodenwellen. Der Zweiliter-Diesel mit seinen 190 PS liefert jederzeit mehr als ausreichende Kraft; das 1,6-Tonnen-Fahrzeug wäre in 7,7 Sekunden von Null auf Tempo 100 und schafft maximal 234 km/h. Wir fuhren lieber „von Null auf Gemütlich“, dazu lädt das Auto ein. Das sechsstufige DSG war in all der Gemütlichkeit mitunter ein etwas ruppiger Störenfried. Den Werks-Verbrauch von 4,6 Litern erreichten wir nicht ganz, mit knapp sechseinhalb Litern im Test-Durchschnitt waren wir aber zufrieden.
Den Super-Luxus machen im Konzern andere, Škoda steht für Komfort mit Nutzerfreundlichkeit. Und kleinen Luxus im Alltag.

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.968 ccm
Leistung: 140 kW/190 PS bei 3.500-4.000 U/Min.
Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-3.250 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h
0-100 km/h: 7,7 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,6 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,2 l auf 100 km
CO2: 118 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 235/40 R19
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.637 kg
Tankinhalt: 66 l
Preis: 38.810,01Euro
Preis des Testwagens: 49.960,43 Euro

Mercedes SLC: Mehr als ein neuer Name

Wechselspiel

Nicht nur der Name ist neu: Beim neuen Mercedes SLC hat sich neben dem schärfer gezeichneten Design auch unter der Haube und im Cockpit einiges getan.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Jetzt hat es auch ihn erwischt. Mercedes krempelt weiter fleißig seine Nomenklatur um und ist beim ehemaligen SLK angekommen: Der darf nun auch seine Verwandtschaft oder zumindest seine Segmentzughörigkeit über den letzten Buchstaben zeigen und hört ab jetzt auf den Namen SLC.
Zunächst fällt die neu gestaltete Front auf: Sie zeigt die aktuelle Designlinie der Marke, bekannt vom AMG GT und dem kürzlich runderneuerten SL. Gerade der SL sieht seinem kleinen Bruder SLC nun zum Verwechseln ähnlich. Was einige Autofans immer wieder kritisieren, ist bei den Markenverantwortlichen unter dem Begriff Familiengesicht bekannt – und gewollt. Beim SLC wirkt das überarbeitete Äußere jedoch stimmig, die schmaler gewordenen Heckleuchten sind nun mit neuer LED-Grafik bestückt, der Diamant-Kühlergrill ist ab jetzt Serie.
Foto: Daimler
Foto: Daimler

Beim Antrieb bieten die Stuttgarter ein neues Basistriebwerk an. Der SLC 180 wird von einem 1,6 Liter großen Reihen-Vierzylinder mit 156 PS befeuert, serienmäßig wird hier mit einem Sechsgang-Getriebe manuell geschaltet. Gegen Aufpreis ist ein neuer Schaltautomat erhältlich: Mit neun Fahrstufen soll die 9G-Tronic den Roadster noch dynamischer vorantreiben. Bei den stärkeren Modellen (ab SLC 250 d) ist die Automatik serienmäßig an Bord.
Wer mehr als vier Zylinder hören und spüren möchte, muss künftig jedoch auf die AMG-Version zurückgreifen. Der SLC 43 mit 367 PS und aufgeladenem V6 ersetzt das bisherige Topmodell SLK 55. Auffallend ist hier, dass der Neue mit etwas weniger Leistung auskommen muss. Dennoch können sich die Fahrleistungen sehen lassen: 4,7 Sekunden vergehen bis Landstraßentempo, Schluss ist erst bei abgeregelten 250 km/h.
Der Innenraum des Stahldach-Cabrios wurde ebenfalls modernisiert. So thront in der Mittelkonsole zwischen den Lüftungsdüsen ab sofort ein deutlich größerer Bildschirm (sieben Zoll), es gibt neue Lederfarben und ein neues Sportlenkrad. Der aufgesetzte Screen auf dem Armaturenbrett, den man aus vielen Modellen der Schwaben bereits kennt, erhielt dagegen keinen Einzug im Roadster.
Der Zweisitzer ist ab Mitte Januar 2016 bei Mercedes bestellbar. Preise hat der Hersteller noch nicht bekannt gegeben.
Fotos: Daimler

Ausgewachsen: MINI Clubman

Der fünfte Mann

Manche Kinder machen, was die Eltern sagen. So wie die britische BMW-Tochter Mini, Verzeihung: MINI – sie peilt die Kompaktklasse an.

Foto: Mini
Foto: Mini

Ein erster kleiner Schritt dorthin war im Vorjahr im Zuge der Modellerneuerung – und Reduzierung von sieben auf fünf Varianten – die Fünftür-Version des Kleinwagens One. Ein zweiter, ein großer, Schritt ist jetzt der neue Clubman. Der ist vom Fünftürer – das rechtsseitige, gegenläufig öffnende Portal ware eher eine Klappe – zum Sechstürer mutiert. Mit seinen beidseitig je zwei echten Türen und dem zweiflügeligen Heckzugang verliert er wieder ein wenig an Originalität (so wie im Cockpit, wo der Tacho von der Mitte hinters Lenkrad wandert), gewinnt aber dafür an Praxistauglichkeit.
Zwecks Platz für bis zu fünf Insassen und zwischen 360 und 1.250 Liter Gepäck wurde er um 27 Zentimeter gestreckt (4,5m Länge) und um 9 Zentimeter gedehnt (1,8 Meter Breite). Zugelegt hat damit auch der der Radstand, an die neue Größe angepasst wurden Fahrwerk und Lenkung des unverändert frontgetriebenen Engländers. Wobei betont wird, dass auf die Erhaltung des MINI-Fahrfeelings penibel Bedacht genommen wurde. Nun, es gibt ja auch große Go-Karts!

Breitenwirkung

Foto: Mini
Foto: Mini

Bekannt ist, dass der aufgeladene 2,0l-Vierzylinder im Cooper S mit seinen 192 PS sehr munteren Schub liefert. Auch, wenn er im Wege der seidig und blitzartig schaltenden Achtgangautomatik ein Gewicht ab knapp 1,4 Tonnen plus Passagiere und Gepäck in Bewegung setzen muss. Der Breitenzugewinn wirkt sich in der ersten Reihe in spürbar kommoderen Wohnverhältnissen aus. Im Fond sitzt man auch nicht schlecht, am Mittelplatz sollte der fünfte Mann aber recht schmalhüftig sein.
Oder ein Kind. An optionalen Ausstattungs-Details ist so gut wie alles zu haben, was derzeit im Konzernregal an Infotainment- und Assistenzsystemen für die Kompaktklasse zur Verfügung steht, inklusive ausfahrbarem Head-Up-Display und Fußgestensteuerung zum Öffnen der Hecktüren. Zur Markteinführung stehen an Benzinern der Cooper (136 PS) und der Cooper S (192 PS) am Start, dazu der Diesel Cooper D (150 PS). Die Einstiegs Versionen One und One D (102 bwz. 116 PS) und der Cooper DS (190 PS) folgen. Allradantrieb ist in Planung. Der Preis: ab 22.900 Euro.

Hyundais neue Oberklasse: Genesis G90

Streben nach Luxus

Mit dem Genesis G90 hat Hyundai das Topmodell der neuen Premiummarke Genesis enthüllt. Auf Kundenfang geht der Luxusliner weltweit, aber nicht in Europa.

Mit der neuen Premiummarke Genesis will Hyundai künftig in der Luxusklasse mitspielen. Das erste von 6 neuen Modellen wurde jetzt mit dem G90, der auf dem Heimatmarkt Korea als EQ900 vermarktet wird, vorgestellt. Angeboten werden soll der Genesis G90 neben Korea in den USA, China, Russland sowie in Staaten des Nahen Ostens.
Der 5,2 Meter lange Genesis G90 entstand unter der Aufsicht von Hyundai-Designchef Peter Schreyer und soll bei einem Radstand von 3,1 Metern üppige Platzverhältnisse und viel Luxus im Innenraum bieten.
Zur Komfortausstattung zählt beispielsweise das System SPC, das den Fahrer durch eine die automatische Einstellung von Fahrersitz, Lenkrad, Außenspiegeln und Head- up Display in eine optimale Sitzposition bringt. In Sachen Geräusche und Vibrationen soll der G90 absolut auf Topniveau liegen. Im Assistenzpaket Smart Sense fasst der G90 einen Autobahn-Assistent (nur für den koreanischen Markt vorgesehen), einen adaptiven Tempomat sowie einen Spurhalte-Assistent zusammen.
Gut bestückt zeigt sich der Genesis G90 auch auf der Antriebsseite. Zum Portfolio gehören ein 3,3-Liter Turbo-V6 mit 370 PS, ein 3,8-Liter V6 mit 315 PS und ein V8-Motor mit 5,0 Liter Hubraum und 425 PS. Die Kraftübertragung an die Hinterräder erfolgt über ein elektronisch gesteuertes Achtstufen-Automatikgetriebe. Optional sind ein Allradsystem und ein adaptives Fahrwerk zu haben. Der neue Genesis G90 wird in Korea, den USA, China, Russland sowie in Staaten des Nahen Ostens erhältlich sein. In Europa ist eine Markteinführung der Modellreihe zunächst nicht vorgesehen. Preise für das neue Luxusmodell wurden noch nicht genannt.

Stadt und Strand: Citroën E-Méhari

Stromer mit Strand-Flair

Die Cabrio-Studie auf der IAA im Herbst hatte es bereits angedeutet: Citroën bringt den Méhari zurück.

Foto: Citroen
Foto: Citroen

Mit Anleihen an das auf der Frankfurter IAA gezeigte Konzeptfahrzeug Cactus M bringt Citroën ein weiteres Elektrofahrzeug auf den Markt. Der E-Mehari erinnert an das Freizeitauto Mehari von 1968 auf Basis des 2 CV und wird ab kommendem Jahr zunächst nur in Frankreich angeboten. Ob Österreich später dazukommt, wird derzeit noch geprüft.
Wichtigste Gemeinsamkeit des neuen E-Méhari mit dem Original: die offene Kunststoffkarosserie, das Stoffverdeck und das skurrile Aussehen. Wichtigster Unterschied: Die Neuauflage wird nicht mehr von einem Zweizylinder-Boxer angetrieben, sondern von einem 50 kW starken Elektromotor.
Foto: Citroen
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Der 3,81 Meter lange Viersitzer ist mit einem mehrteiligen Stoffverdeck und entsprechenden Seitenteilen sowie einer Kunststoffkarosserie ausgestattet und verfügt über eine erhöhte Bodenfreiheit. Die Lithium-Metall-Polymer Batterie hat eine Kapazität von 30 kWh, der Elektromotor eine Nennleistung von 50 kW und eine Dauerleistung von 35 kW. Damit erreicht der E-Mehari eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h und innerorts eine Reichweite von 200 Kilometern (außerorts: 100 km). Der Akku kann an einer Steckdose mit 16A in acht Stunden oder an Haushaltssteckdosen (10A) in 13 Stunden vollständig aufgeladen werden. Einen Preis für das Auto nannte Citroën noch nicht.

Nachgeschärft: Toyota GT86 TRD

Darf’s ein wenig Clubsport sein?

Damit das von Haus aus schon agile Coupé noch etwas bissiger wird, bekommt es von der Performance-Abteilung der Marke ein umfangreiches Tuning-Paket.

Nein, dieser Toyota GT86 schaut nicht nur verboten scharf aus – er fährt sich auch so. Grund dafür ist ein Kit von Toyota Racing Development (TRD), welches nicht nur die Optik nachschärft. Das Aerodynamikpaket umfasst einen schnittigen Frontspoiler, dazu Seitenschweller, einen Heckspoiler und einen Stoßfänger mit integrierter Heckschürze samt Heckdiffusor.

Fahrwerks-Schwächen ausgebügelt

Beim normalen GT86 fielen vor allem der mitunter mangelnde Grip und das recht weich abgestimmte Fahrwerk auf – und genau hier setzt Werkstuner an: Beim Fahrwerk kommt ein einstellbares Sport-Setup vom Typ Bilstein B14 zum Einsatz, mit dem sich die Karosseriehöhe variieren und die Dämpfung in 40 Stufen präzise auf verschiedene Streckenverhältnisse abstimmen lässt. Dazu gesellen sich neue Fahrwerksbuchsen und Stabilisatoren. Beim Blick unter der Motorhaube sticht nun eine Domstrebe hervor, in den Türen sitzen sogenannte Tür-Stabis. Die Fahrwerksmodifikationen schärfen den Charakter des Toyota GT86 auf wunderbare Weise. Ob sie ihm das Übersteuern rauben? Nein, nur dessen Hemmungslosigkeit! Das Basismodell wedelt schon früh mit dem Heck, nachdem sie das Einlenk-Untersteuern überwunden hat. Durch die überschaubare Leistung und das weniger überschaubare Gripniveau geht jetzt viel voll; die erhöhte Steifigkeit hilft beim optimalen Platziere ndes Autos am Kurveneingang. Ohne nennenswerte Seitenneigung tobt es durch jede Kurve, lenkt wunderbar agil ein, und folgt neutral der vorgegebenen Linie.

Bremsen wie im Rennsport

Die Bremsleistung des GT 86 lässt sich mit dem für vorn und hinten erhältlichen Monoblock-Bremsenkit steigern. Es umfasst Bremsscheiben mit 355 Millimetern Durchmesser vorn und 345 Millimetern hinten sowie einteilige Monoblock-Sechskolbenzangen aus dem Hause Brembo vorn und entsprechende Vierkolbenzangen hinten. Das Resultat: Bissige, fadingfreie Verzögerung auf Rennsportniveau. Jedoch sollte man nach dem Wegfahren aufpassen, da die Bremse etwas auf Temperatur gebracht werden will, bevor sie richtig zubeißt. Das geschmiedete SF2-Rad bietet den nötigen Platz für die Bremsanlage. Stahlflex-Bremsleitungen liefern die Japaner mit dem Monoblock-Kit dazu, sie sind aber auch separat für die serienmäßige Bremse des GT 86 erhältlich. Das TRD-Angebot an Komponenten für den Innenraum umfasst einen Startknopf zur Montage auf der Mittelkonsole und einen Sport-Schaltknauf (der uns nicht ganz überzeugt hat). Der GT86 mit dem TRD-Kit fährt sich also wie ein echter Rennwagen – oder zumindest fast, denn wieder passiert nur wenig, wenn der Vierzylinder gefordert ist. Dieser wurde zur allgemeinen Verwunderung nur leicht optimiert, mit anderen Filtern und geändertem Kühlerventil. Mit mäßiger Begeisterung arbeitet sich der Boxer durch das breite Drehzahlband. Selbst die Vierrohr-Auspuffanlage ändert daran nichts. Doch wenn man so durch die Kurven räubert, ist das schnell wieder fast egal (nicht ganz, aber fast) – denn wer Fahrspaß sucht, wird beim optimierten GT86 fündig. Und damit kommen wir zum Preis. Der serienmäßige GT86 mit dem 2,0 Liter großen Boxermotor kostet 36.444,- Euro. Dazu kommt das TRD-Kit, von dem jede Komponente auch einzeln erhältlich ist, um insgesamt 27.978,54,Euro, wohlgemerkt ohne Montage. Die Montagekosten können je nach Werkstatt variieren. Um diesen Preis muss es Liebe sein!
Der Toyota GT86 TRD ist die richtige Wahl für jene, die puristisches Autofahren lieben. Das Fahrwerk ist brettlhart, jedoch spurtreu und rennstreckentauglich. Nur eine Motor-Zwangsbeatmung durch einen Kompressor wünschen wir uns noch!

Motor: Vierzylinder-Boxermotor; Direkteinspritzung
Hubraum: 1.998 ccm
Leistung: 147 kW/200 PS bei 7.000 U/Min.
Drehmoment: 205 Nm bei 6.400 – 6.600 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 226 km/h
0-100 km/h: 7,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 7,8 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 8,9 l auf 100 km
CO2: 180 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 225/40 R 18
Kraftübertragung: Hinterradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Doppelquerlenker
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.230 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 34,650,00- Euro
Preis des Testwagens: rund 65.000,00,- Euro

Überraschend gut: SsangYong Tivoli

Diesseits von sonderbar

Nach einigen gescheiterten Experimenten muss sich SsangYong bei uns einen Kundenkreis erarbeiten. Hat der Tivoli das Zeug dazu?

Er ist nicht der erste SsangYong, nach dem sich mancher Passant umdreht. Die Gründe sind allerdings andere als früher: Einige der koreanischen Kreationen waren, höflich gesagt, eigenwillig. Der Tivoli ist ein gelungenes Design mit Charakter und gerade genug Eigenwilligkeit, um aus dem Straßenbild herauszustechen. Das Heck mit den gelungenen Leuchteinheiten ist jetzt sogar die Zuckerseite. Zwischen 423 und 1.115 Liter fasst der Kofferraum, leider mit Stufe im Boden und recht hoher Ladekante. Nettes Detail sind die Gummizüge zum Fixieren von kleineren Gegenständen. Die finden sich auch auf den Rücksitzlehnen. Die Passagiere reisen in beiden Reihen bequem, die Sitze sind zufriedenstellend. Das Lenkrad ist leider nur in der Höhe justierbar. Das Cockpit ist klar gezeichnet, und die Materialien fühlen sich akzeptabel an, vor allem für ein echtes Economy-Auto! Denn: Den Tivoli gibt es schon ab 15.990,- Euro. Unser Testauto mit „einmal alles“ (Stoff/Ledersitze, Keyless-Start, Navi, Rückfahrkamera, Tempomat etc.) kam auf 23.590,- Euro.

Übersichtliche Motorenpalette

Im Angebot ist ein Benzinmotor und einen Diesel, beide mit exakt 1.597 ccm Hubraum, und für beide gibt’s Vorder- oder Allradantrieb sowie Schalt- oder Automatikgetriebe. Wir fuhren 2WD mit Benziner und Handschalter. Ein Kollege nannte das Fahrverhalten des Tivoli „überraschend gut“: Der 4,2 Meter lange Fünftürer konnte uns im Straßenalltag überzeugen. Eine dreifach verstellbare Servolenkung erleichtert die Kurbelei beim Parken und Rangieren (wo sich die Karosserie als mitunter unübersichtlich erweist). Am Testwagen verzerrte ein Problemchen mit der Gasannahme den Fahreindruck; probieren wir’s trotzdem: Der 128 PS starke Vierzylinder liefert in der unteren Tonlage nur moderaten Durchzug, dazu fällt die Abstufung des Getriebes eher lang aus. Die Sechste ist ein reiner Schongang, zum Beschleunigen muss man auch bei Autobahntempo in Stufe 5. Er will also gedreht werden. Dabei hält er sich im Geräusch und in der Konsumation zurück. Der Verbrauchsdurchschnitt von 6,8 Litern im Test (mit etwas Zurückhaltung) lag nur zwei Zehntel über dem Werks-Wert.
Was SsangYong derzeit vor allem vom Durchbruch abhält, ist das dünne Händlernetz. Der Tivoli hätte das Zeug zum Verkaufserfolg.

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
Hubraum: 1.597 ccm
Leistung: 94 kW/128 PS
Drehmoment: 160 Nm bei 4.600 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
0-100 km/h: 12.5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,6 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,8 l auf 100 km
CO2: 154 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/60 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Multi-Link-Achse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.343 kg
Tankinhalt: 47 l
Preis: 23.590,- Euro

Frischer Wind: Porsche 911 Turbo & Turbo S

Doppelte Ladung

Nach dem Facelift für den normalen 911 folgt nun eine neue Version des Turbo. Natürlich mit einer erneuten Leistungssteigerung.

Foto: Porsche
Foto: Porsche

Porsche präsentiert zum Jahresbeginn 2016 auf der North American International Auto Show in Detroit einen weiteren Höhepunkt seiner Produktpalette: Die Spitzenmodelle der 911-Baureihe – 911 Turbo und 911 Turbo S – zeichnen sich durch (20 PS) mehr Leistung, ein geschärftes Design und eine verbesserte Ausstattung aus. Die Modelle sind vom Start weg als Coupé und Cabriolet verfügbar. Der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8 Liter Hubraum im 911 Turbo leistet jetzt 540 PS. Erreicht wird dieses Leistungsplus durch geänderte Einlasskanäle im Zylinderkopf, neue Einspritzdüsen und erhöhten Kraftstoffdruck. Der 911 Turbo S entwickelt dank neuer Turbolader mit größerem Verdichter nun 580 PS. Porsche setzt dabei weiterhin als einziger Hersteller Turbolader mit variabler Turbinengeometrie in Verbindung mit Benzinmotoren ein.
Foto: Porsche
Foto: Porsche

Neuerdings verfügen die Motoren zudem über die so genannte Dynamic Boost-Funktion, um das Ansprechverhalten noch weiter zu verbessern. Dabei bleibt der Ladedruck beim Lastwechsel – also bei kurzem Lösen des Gaspedals – erhalten. So reagiert der Motor praktisch verzögerungsfrei auf erneutes Gas geben. Grundsätzlich erreichen die neuen Hochleistungssportwagen atemberaubende Fahrleistungen bei nochmals verringertem Kraftstoff-Verbrauch: In 2,9 Sekunden sprintet das 911 Turbo S Coupé auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 330 km/h um zwölf km/h höher als bislang. Der 911 Turbo erreicht die 100-km/h-Marke in 3,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h – plus fünf km/h im Vergleich zum Vorgänger. Dabei begnügen sich die Coupés jetzt mit 9,1 l/100 km, die Cabriolets mit 9,3 l/100 km.
Der neue Porsche 911 Turbo kommt in Österreich ab Ende Jänner 2016 zu folgenden Preisen auf den Markt:
911 Turbo: 213.393,- Euro
911 Turbo Cabriolet: 230.806,- Euro
911 Turbo S: 247.490,- Euro
911 Turbo S Cabriolet: 265.251,- Euro
Fotos: Porsche

Über Stock und Stein: Mitsubishi L200

Für alle Fälle!

Der Mitsubishi L200 bekommt nach zehn Jahren einen Nachfolger – gegen den Trend wurde er nicht größer oder schwerer als der Alte.

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Der bisherige L200 sah neben seinen Konkurrenten eher zierlich aus. Das ändert sich dank des kraftvolleren Designs, und jetzt wirken auch Kabine und Ladefläche als Einheit. Rein optisch erscheint der Neue deshalb eine halbe Klasse größer. Angeboten werden zwei Versionen: die „Club Cab“ hat engere Sitze hinten und kleinere, gegenläufig öffnende hintere Türen; bei der Doppelkabine kommt der Zugewinn an Breite allen Insassen und der an Länge denen auf der hinteren Bank zugute. Wer den L200 erklommen hat, findet sich in einem Pkw-Ambiente wieder. Vom kräftigen Nageln des neuen 2,4l-Diesel, der in zwei Leistungsstufen angeboten wird (181 und 154 PS) dringt nur wenig in den gut isolierten Innenraum. An den Nutzfahrzeug-Charakter erinnert der große Wendekreis von 11,8 Metern und die 12 Sekunden, die man für den Spurt von Null auf 100 km/h braucht.

Was‘ wiegt, das hat‘s

Foto: Mitsubishi
Foto: Mitsubishi

Ein Pick-up muss ordentliche Lasten schleppen können. Und das kann der L200 zweifellos: Die maximale Zuladung bei der Doppelkabinen-Version beträgt 960 Kilo. Maximal darf der L200 3,1 Tonnen ziehen, das ist ein Plus von 100 Kilo. Sein Eigengewicht hat sich trotz eines stabileren Leiterrahmens mit besseren Nehmerqualitäten und mehr hochfesten Stählen in der Karosserie nicht erhöht. Die Pritschenlänge wächst um 4,5 Zentimeter auf 1,85 Meter beim Club Cab und um 1,5 Zentimeter auf 1,52 Meter bei der Doppelkabine. Die Wattiefe beträgt jetzt 60 Zentimeter, das sind zehn Zentimeter mehr als bisher. Serienmäßig bzw. optional verfügbar sind, je nach Modellvariante, sieben Airbags einschließlich Fahrer Knieairbag. Die Klubkabine mit dem Schaltgetriebe startet bei 25.990,- Euro, die Doppelkabinen-Varianten bei 27.990,- Euro.
Fotos: Mitsubishi