Die italienische Motorroller-Marke feiert ihren 70. Jahrestag mit der Einführung der V-Special-Kollektion.
Das V-Special-Sortiment der Mailänder Ikone wurde als Vorhersage an die höheren Anforderungen von Rollerfahrern und Gesetzgebern entwickelt. Das Design, das von dem weltbekannten KISKA-Team (KTM und Husqvarna) in Zusammenarbeit mit der italienischen Lambretta-Community geschaffen wurde, stellt eine Synthese aus klassischen Design-Elementen mit moderner Interpretation dar. Die Maschinen tragen die Typnamen V50, V125 und V200.
Eines der von Lambretta vorgestellten Merkmale ist die doppellagige Seitenverkleidung. Es umfasst eine 1,2 mm Stahl-Halbschalenbauweise, die von der Luftfahrtindustrie inspiriert wurde. Die Seiten sind mit Platten verkleidet, die in verschiedenen Formen und Farben geliefert werden können. Im Jahr 2018 wird eine V-Special mit Elektromotor folgen.
Neben dem zeitgenössischen Sortiment arbeitet Lambretta an der Wiedereinführung seiner ikonischen Klassiker; dem GP 200 und dem SX 200 in Euro 4 und Elektroversionen. Lambretta rechnet mit der Nachfrage von eingefleischten Lambretta-Fans, die ihre Sammlung mit aktualisierten Versionen erweitern möchten.
Derzeit ist der globale Markt mit Repliken der klassischen Lambretta aus China, Indien und Thailand überschwemmt. Die in Lugano ansässige Innocenti SA, die Muttergesellschaft von Lambretta, kündigte vor kurzem an, dass es eine strenge Haltung gegenüber allen Nachahmern und ihren Händlern einnimmt, eine Freifahrt auf dem Ruf der Lambretta zu vermeiden.
BMW ist mit der neuen G 310 R in die Hubraum-Niederungen von unter 650 ccm eingestiegen. Die junge Leicht-Bayerin ist ganz schön erwachsen.
Man könnte sagen, BMW backe jetzt kleinere Motorrad-Brötchen (auch wenn’s bei uns immer noch Semmel heißt), weil die Bayern mit der G 310 R in eine kleine(re) Hubraumklasse einsteigen. So gesehen trifft das durchaus zu: Der Einzylinder des kleinen Naked Bikes, bei dem das „R“ bei den Bayern traditionell „Roadster“ bedeutet, hat gerade einmal 313 Kubikzentimeter, aus denen 34 PS geholt werden.
Auf der anderen Seite stimmt das mit den kleinen Brötchen/Semmeln nicht wirklich: Denn mit dem Einsteiger-Bike, das die Kriterien für die Führerscheinklasse A2 erfüllt, sollen größere Brote gebacken werden, was die Verkaufs-Stückzahlen betrifft. Nicht nur auf den etablierten Märkten, ebenso und vor allem in den sogenannten Schwellenländern wie in Süostasien und Südamerika.
Asiatische Partnerschaft
Um das möglichst kostengünstig zu realisieren haben sich nun auch die Deutschen mit einem asiatischen Partner zusammengetan. In diesem Fall ist es die TVS Motor Company, einer der größten Zweiradhersteller in Indien.
Damit sich die kleine Bayerin optisch und technisch nahtlos in die Familie der großen Schwestern einreihen kann, hat BMW die Entwicklung von Design, Motor und technischer Basis – Chassis, Aufhängungen etc. – vor gut vier Jahren in Deutschland begonnen. Die Finalisierung wurde in Kooperation mit TVS in Indien durchgeführt und dort auch die Produktion etabliert.
Technische Anpassung
Im Prinzip hätte die G 310 bereits im Laufe des Vorjahres starten sollen. Doch um die gewohnte Produkt-Präzision und -Akkuratesse à la BMW zu erzielen, war eine Reihe von Anpassungen an europäische Standards nötig gewesen. Das Resultat: Optisch fügt sie sich nahtlos ins BMW-Erscheinungsbild ein. Bei aller Schlankheit wirkt sie voll erwachsen.
Fesch ist unter anderem die goldfarben eloxierte Upside Down-Gabel. Praktisch sollte sie sich mitte April im heimischen Kurvengeläuf vorstellen. Der geplante Saisonstart musste aber verschoben worden: Zum anvisierten Termin hatte sich die Landschaft rund um den Fuschlsee in Salzburg unter einer späten Schneedecke versteckt.
Ein Eisen wie damals
Vierzehn Tage danach hatte sich das Wetter aber doch auf Frühling eingependelt, und es war weitgehend trocken, wenn auch Temperatur-seitig noch reichlich frisch und resch. Solche Bedingungen kommen der 313-ccm-Roadster eher entgegen. Mit knapp 160 Kilo fahrfertig – für eine Bayerin ein Ultraleichtgewicht – scheut sie auch weniger freundliche Fahrbahnbedingungen nicht.
Sie ist, ganz so wie die umgänglich-unkomplizierten Einzylinder der 1970er- und 1980er-Jahre technisch eher einfach gestrickt, ohne Fahrhilfen (außer ABS, weil das mittlerweile sein muss). Doch macht genau das ihren puristischen Reiz aus – wie bei den Einzylinder-Eisen von damals.
Kleinflugzeug
Es mögen 34 PS nicht gerade nach Urgewalt klingen. Aber es ist das Aggregat überaus drehfreudig und feuert spontan fast übers ganze Drehzahlband munteren Antritt aus dem Monozylinder. Die homogen abgestimmten Federelemente arbeiten prompt und knackig. Sie teilen keine Tritte ins Kreuz aus, und es werden keine Schläge ans Manual weitergereicht. Das Einlenkverhalten ist dazu passend präzise und von gerade richtiger Akkuratesse.
Die Bremsen arbeiten ebenso kraft- wie wirkungsvoll. Der Sound erinnert ein wenig an ein Flugzeug, ein kleines. Die Sitzposition dürfte allen durchschnittlich groß gewachsenenen Menschen passen. Der Sattel ist 785 Millimeter hoch. Diese Fahreigenschaften sollte das erste Derivat der als kompletten Baureihe geplanten G 310 übernehmen: die auf – moderate – Offroadtauglichkeit ausgelegten GS- Version. Deren Sitz ist, bauartgemäß, mit 835 Millimetern etwas höher, was jedoch im Bedarfsfall mit einer niedrigeren Bank ausgeglichen werden kann.
Euro 4-Konformität
Auch die großen Brötchen des BMW-Einspur-Portfolios – ganze vierzehn an der Zahl – wurden frisch aufgebacken. Mit dem Modelljahr 2017 präsentiert sich nahezu die komplette Palette überarbeitet und upgedatet. Hintergrund ist die seit Jänner geltende und für Neuzulassungen verpflichtende Euro 4-Norm für Neuzulassungen. Das betrifft bekanntlich nicht alleine die Emissionswerte, sondern auch die Vorschrift einer Onboard-Diagnose. Das bedeutete das Aus für den 650-ccm-Einzylinder (der von Rotax stammte) und damit das Ende der vorangegangenen G-Serie.
Technisch adaptiert ist neben den Rollern C 650 GT und C 650 Sport sowie dem Elektriker C-Evolution das Marken-Flaggschiff, die flüssigkeitsgekühlte R 1200 GS. Sie ist außer in den Standard- auch in den Sonder-Editionen „Rallye“ und „Exclusive“ zu haben. Ebenso aktualisiert ist die F-Baureihe, mit 800 R, 800 GT (die mit dem Zahnriemen als Sekundärantrieb), 700 GS und 800 GS sowie 800 GS Adventure.
Weitere Derivate
Die Klassik-Interpretation der luftgekühlten Boxer-Baureihe, die R nine T, hat an Derivaten nochmals zugelegt. Zur „Scrambler“ kommt jetzt die Einstiegsvariante „Pure“, weiters die „Racer“ und die „Urban GS“.
Auf neuesten Stand gebracht wurden ebenso die Hypersportlerin S 1000 RR und ihre Schwestern, R sowie XR. Ein Update erhalten haben die großen Sechszylinder-Tourerinnen, K 1600 GT und GL. Im Laufe des Jahres kommen noch weitere neue Modellvarianten hinzu: wie bereits erwähnt die G 310 GS (im Herbst), des weiteren eine Nackt-Interpretation der K 1600, die „B“ (wie „Bagger“) und, als Krönung der Leistung und Leichtigkeit, die Carbon-Version der Supersport-Königin, die HP4 Race.
Rennsemmeln
Apropos Semmeln: Das Fahrwerk und die Bremsen der G 310 R fühlen sich an, als könnten sie mehr als 34 PS Leistung verkraften. Das dürfte auch bei der GS-Version so sein. Vielleicht reiht sich unter die in Aussicht gestellen weiteren Derivate eine aufgemotzte (oder aufmotzbare) Rennsemmel ein. Wäre bestimmt lustig.
Der Preis der G 310 R: ab 4.950 Euro. Der GS-Tarif ist noch nicht durchkalkuliert.
Nur noch wenige Wochen trennen Fahrer und Besucher vom Erzbergrodeo, das heuer vom 15. bis 18. Juni über die Bühne geht.
Bis der Startschuss zum Erzbergrodeo erfolgen kann, liegt vor dem Organisationsteam rund um Erzbergrodeo-Mastermind Karl Katoch noch einiges an Arbeit. Denn um das 700 Hektar große Areal fit für das Rennwochenende zu machen, stehen nur wenige Tage unmittelbar vor der Veranstaltung zur Verfügung. Umso wichtiger ist daher die minutiöse Planung im Vorfeld.
„Das Erzbergrodeo ist jedes Jahr aufs Neue ein logistisches Mammutprojekt. Da die Zeit beim Aufbau drängt, ist es wichtig, dass jeder Handgriff sitzt und die Planung im Vorfeld so exakt wie möglich ist“, gibt Katoch einen Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen. In Summe rollen beim Aufbau 30 LKWs mit Materialien und Fahrzeugen an, mit Spezialbohrern müssen 6.000 Löcher in die Rennstrecke gebohrt werden. Für manche Arbeiten benötigen Katochs Mitarbeiter sogar Kletterausrüstung.
Action für die ganze Familie
Wenn alles geschafft und der Tag X ins Land gezogen ist, steht dem spektakulären Kräftemessen der Offroad-Szene nichts mehr im Wege. Jahr für Jahr nehmen rund 1.500 Fahrer das Abenteuer Erzbergrodeo in Angriff und müssen dabei an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Das unwegsame Gelände und die selektive Kurssetzung sorgen dafür, dass den Piloten alles abverlangt wird, die Auswirkungen der teils extremen Wetterbedingungen wie Hitze oder Starkregen verschärfen die Bedingungen noch einmal. Angefeuert werden die Fahrer von zehntausenden Besuchern, die auch heuer wieder zum langen Rennwochenende im steirischen Eisenerz erwartet werden.
Das Publikum, das in Scharen auf das Erzberggelände strömt, ist sehr breit gefächert. Der Eventcharakter des Motorsport-Spektakels kommt gerade bei Familien sehr gut an, die tolle Stimmung gepaart mit actionreichen Rennen machen das Erzbergrodeo zu einem ganz besonderen Familienerlebnis. „Eltern können mit ihren Kindern in unmittelbarer Nähe zur spektakulären Kulisse des Erbzergs campen und so auch die Nächte im Veranstaltungszeitraum hier verbringen. Auch dadurch wird das Erzbergrodeo zu einem echten Familienabenteuer. Weiters bieten wir, im Sinne der Familienfreundlichkeit, Kindern bis 13 Jahre freien Eintritt“, informiert Organisationsleiter Mark Schilling.
Hare Scramble ist das große Ziel
Unangefochtenes Highlight des Rennwochenendes aus sportlicher Sicht ist das Red Bull Hare Scramble am Sonntag, dem Finaltag des Erzbergrodeos. Während der Tage zuvor versuchen alle teilnehmenden Sportler, sich für diesen finalen Showdown zu qualifizieren und einen der 500 heiß begehrten Startplätze zu ergattern. Nur der absoluten Elite – 2016 waren es gerade einmal neun Fahrer – ist es vorbehalten, bei diesem 35 Kilometer langen Kampf „Mann gegen Berg“ das Ziel zu erreichen. Sie müssen die Strecke auf dem unwegsamen Gelände innerhalb der vierstündigen Renndauer bewältigen und dabei 25 Checkpoints passieren. Da das Red Bull Hare Scramble 2016 trotz optimaler Wetter- und Streckenbedingungen äußerst selektiv war, planen die Veranstalter für die diesjährige Ausgabe keine gravierenden Veränderungen des Streckenlayouts.
Businessfaktor Erzbergrodeo
Wer die 23. Auflage des Erzbergrodeos nicht in Eisenerz verfolgen kann, hat die Möglichkeit, live via Servus TV und Red Bull TV dabei zu sein und mitzufiebern. Alleine im vergangenen Jahr verzeichnete das Erzbergrodeo 250 Stunden TV-Berichterstattung in 193 Ländern, dazu noch um die 600 Print- und Online-Artikel mit einem Mediawert von rund drei Millionen Euro. Die große mediale Präsenz des Events ist nicht zuletzt ein Grund dafür, dass die Veranstaltung längst auch zu einem beliebten Umschlagplatz für Networking und das Knüpfen neuer Business-Kontakte entwickelt hat.
Besonders hochkarätige Business-Kontakte sind in der VIP-Area anzutreffen, wobei die Veranstalter ihren Gästen mit breit gestreuten Paketen ganz besondere Angebote machen möchten. „Als VIP-Besucher beim Erzbergrodeo zu sein, heißt weit mehr, als nur in den Genuss eines besonderen Buffets zu kommen. Wir möchten besondere Erlebnisse schaffen, die es sonst in dieser Form nirgendwo gibt. Ein Beispiel dafür ist etwa ein exklusiver Helikopterflug über das Erzberg-Areal“, erklärt Katoch. Alle Informationen finden Sie unter www.erzbergrodeo.at Fotos: Red Bull Content Pool
Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller wird heuer erstmals in der Königsklasse des Sports antreten.
Der Name KTM stand in den letzten Jahrzehnten für unverwüstliche Offroad-Bikes und Motocross-Maschinen. Das belegen auch unzählige Siege bei Rennen aller Art in schwerem Gelände. Auch in diesem Jahr konnten die Mattighofener bei der Rallye Dakar einen Doppelsieg feiern. Sam Sunderland und der Österreicher Matthias Walkner ließen der Konkurrenz aus Asien keine Chance. Dass KTM nicht nur Motorräder für das grobe Gelände bauen kann, haben sie mit den Modellen Duke, RC und Adventure bereits auf der Straße bewiesen. Nun will man dies in der Königsklasse des Motorradsports untermauern.
Fünf Wochen vor dem ersten Rennen der MotoGP zeigte KTM die RC16, das Rennmotorrad für die höchste Klasse des Motorradsport. Pol Espargaro und Bradley Smith werden für das österreichische Team in der ersten Saison an den Start gehen. Bei der Präsentation im Stammwerk Mattighofen zeigte sich KTM-CEO Stefan Pierer kämpferisch: „Wir wollen im 3. Jahr in der Königsklasse am Podest schnuppern und im 4. oder 5. Jahr um Siege und um den WM-Titel fighten, wobei das natürlich auch von der Qualität der Fahrer abhängen wird“, erklärte Pierer.
Zudem wird man auch in der zweithöchsten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft, der Moto2, mit Brad Binder und Miguel Oliveira erstmals am Start stehen. Auch das Engagement in der Moto3 wird mit den beiden Piloten Niccolo Antonelli und Bo Bendsneyder fortgesetzt werden. Einen ausführlichen Bericht über die Präsentation und das Projekt von KTM in der höchsten Klasse des Motorrad-Sports können Sie in der nächsten Print-Ausgabe der Motor&more nachlesen.
Yamaha ordnet die Roller-Palette neu: Frisch eintreffen wird kommende Saison der X-Max 300.
Mit dem Maxi-Roller T-Max 530 hat Yamaha ein mehr als nur sportliches Zeichen gesetzt. Dem folgten viele Scooter-Interpretationen nach. Auch im eigenen Haus, in den kleinen und mittleren Hubraumklassen: mit den X-Mäxen. Da wird jetzt nachgelegt. Mit dem 300er. Der ersetzt den bisherigen 250 und übertrumpft diesen nicht nur mit der Tatsache, dass er die für alle Einspur-Neuzulassungen ab 1. 1. 2017 verplichtenden Euro 4-Normen entspricht.
Optisch ist er stark an den großen Bruder (46,5 PS, 160 km/h V-Max) angelehnt, mit unter anderem angeschrägten LED-Frontleuchten und mittig angesetztem Fernlicht. Unter der auf Dynamik getrimmten Außenhaut steckt ein neu gelayoutetes Chassis mit stämmiger Gabel vorne und überarbeiteter Triebsatzschwinge sowie Stereofederbeinen hinten. Das flüssigkeitsgekühlte Einzylinder-Viertakt-Antriebsaggregat – es heißt nur Blue Core – wurde nicht nur vergrößert, auf 292 ccm, es wurden auch sämtliche Innereien verfeinert. Die Leistungsausbeute beträgt 28 PS (250er: 20,5 PS) bei einem Fahrfertiggewicht von 179 Kilogramm.
Der Wachstumsschub bezieht sich nicht alleine auf Hubraum und Leistung. Beim Stauraum hat der X-Max ebenfalls zugelegt: Unter die Sitzbank passen nun zwei Vollvisierhelme und allerlei Kleinzeug. Ausstattungsseitig ist neben dem à la Auto neu entworfenen Cockpit eine 12-Volt-Steckdose im linken Schürzenstaufach zu erwähnen. Fahrstabilität garantieren die großen Räder, mit vorne 15 und hinten 14 Zoll. Angepasst an die Leistung und die Transportkapazität sind die Bremsen, es ist eine 267-mm-Scheibe vorne und eine 240-mm-Scheibe hinten. Der Preis: ist noch nicht auskalkuliert. Der Marktstart: ist angekündigt für März 2017. Fotos: Yamaha
Die Bonneville-Familie wächst weiter: Das neueste Modell des Kult-Bikes wurde auf das Wesentliche reduziert.
Nun springt auch Triumph auf den Zug der Custombikes auf. Mit der Bonneville Bobber präsentiert die englische Traditions-Schmiede ein Bike ganz im Stil der 50er-Jahre. Mit dem spartanisch wirkenden Alu-Einzelsitz und der Gesamterscheinung setzt die Bobber Maßstäbe im Segment. Der 1.200 ccm große Zweizylinder stammt aus der Bonneville T120 und wurde leicht überarbeitet. Die „Slash-Cut-Endtöpfe“ (schräge Mündung) sollen in Verbindung mit dem neu entwickeltem Einlasstrakt und der Airbox für einen besseren Drehmoment- und Leistungsverlauf, sowie für einen mächtigen Sound sorgen.
Am auffälligsten zeigt sich das Heck gestaltet: Unter der martialischen Sitzschale versteckt sich das Zentralfederbein, der hintere Kotflügel samt Rücklicht ist an der Schwinge montiert und federt mit. Auch die Elektronik findet ihren Einzug, jedoch minimal und im Dienste der Sicherheit. Darum spendiert Triumph der Bobber auch zwei Fahrmodi (Straße und Regen), sowie ein ABS und eine Wegfahrsperre. Wem die Bobber noch nicht originell genug ist, der kann aus einer Palette von 150 Zuberhörteilen zurückgreifen. Der neueste Spross der Boneville-Familie wird in vier Farben erhältlich sein. Über den Marktstart und den Preis gibt es noch keine Infos. Fotos: Triumph
BMW erweitert die Sechszylinder-Baureihe um eine neue Version: Die K 1600 B ist auf Bagger-Style getrimmt. Damit will man besonders in den USA punkten.
Einen neuerlichen Vorstoß wagt die Motorradabteilung von BMW in Richtung Cruiser. Lange Jahre nach der R 1200 C (1997 – 2014), die übrigens auf den jetzigen Bentley-Boss Wolfgang Dürheimer zurückgeht, präsentieren die Bayern jetzt wieder ein US-inspiriertes Eisen. Die K 1600 B – das B steht für den trendigen Bagger-Style – folgt den Designvorgaben dieser Nische: Mächtige, windschützend verkleidete Front, lang gezogene Figur mit tief liegenden Auspuff-Endrohren, breit-kommoder Sattel, niedrig gestellte Heckpartie samt geräumigen Seitentaschen. Antriebsherz ist unverändert der 1,6-Liter-Reihensechser mit 160 PS. Für die mit diesem Aggregat möglichen 250 km/h ist die B zwar wohl nicht gebaut, aber das ist bei Highway Stars auf europäischen sowie amerikanischen Cruising-Routen sowieso nicht gefragt. Dafür gibt’s nebst den Fahrmodi „Road“ und „Cruise“ einen leicht zu bewerkstelligenden Zugang zum Hinterrad: BMW hat den Heckkotflügel klappbar gemacht. Breit machen wird sich die mächtige Neo-Bayerin im Scheinwerferlicht der EICMA in Mailand (8. – 13. 11.). Da wird die neue Rückfahrhilfe eher noch nicht auszuprobieren sein. Das ist dann ab dem kommenden Sommer möglich, wenn die K 1600 B ihren Einstand liefern wird. Fotos: BMW
Die Bayern präsentieren zum 100. Firmenjubiläum nun auch ein Motorrad, welches das Tragen eines Helmes überflüssig machen soll.
Die Bayrischen Motorenwerke feiern in diesem Jahr das erste Jahrhundert ihres Bestehens. Schon Anfang des Jahres stellten sie ein aufregendes Concept-Fahrzeug vor, welches einen Blick in die nächsten 100 Jahre des Automobilbaus geben soll.
In Los Angeles wurde nun auch das passende Bike zum futuristischen Wagen vorgestellt. Und auch das „Vision Next 100 Motorrad“ überrascht durch Design und Technik. Neben seinem vollelektrischen und emissionsfreien Antrieb kann das hochentwickelte Motorrad mit seinem außergewöhnlichen Äußeren punkten, wobei der schwarze Rahmen an die BMW R32 erinnern soll. Doch auch in der digitalen Zukunft soll – laut BMW – das Fahrgefühl analog bleiben: Fahrtwind, Beschleunigung und Fliehkräfte wird der Fahrer ungefiltert spüren. Nämlich ohne Helm und ohne Protektoren. Möglich soll dies eine Vielzahl an Assistenzsystemen und Sensoren machen. Dank totaler Vernetzung sind Informationen über drohende Gefahren – eine Baustelle oder auch ein Ölspur – immer verfügbar.
Statt eines Helmes wird der Biker der Zukunft eine Brille tragen, die als Schnittstelle zwischen den Fahrer und dem Motorrad dient. Eingeblendet werden unter anderem die richtige Linie in unübersichtlichen Kurven, mögliche Ausweichmanöver und Schräglageinformationen. Sollte der Fahrer zu spät oder gar nicht auf eine Gefahrensituation reagieren, greift die Elektronik ein. Das Concept-Bike baut auf einem schwarzen, gelenklosen Rahmen auf, dessen Verformbarkeit die Richtungsänderung ermöglicht. Bei niedrigem Tempo biegt er sich als Folge der Lenkerbewegung stärker, bei hoher Geschwindigkeit verformt er sich weniger. Auch eine Federgabel oder Dämpfer sucht man vergebens. Dies übernehmen die Reifen, deren Profil sich dem Untergrund anpassen.
Im Rahmen sitzt auch der Antrieb. In Form und Ausführung erinnert er an den traditionellen BMW-Boxermotor, beherbergt jedoch eine emissionsfreie Antriebseinheit. Je nach Fahrsituation ändert sich die äußere Gestalt des Motors. Im Ruhezustand liegt er eng an. Sobald die Fahrt beginnt, fährt der Motorblock seitlich aus. Während der Fahrt optimiert er so die Aerodynamik. Die größte Revolution des Motorrads ist aber, dass es nicht mehr umfallen kann – sowohl im Stand, wie auch beim Fahren. Fotos: BMW
Eine Reihe von Novitäten hat Honda Motorrad 2017 angekündigt. Eine davon ist der X-ADV, ein Roller mit verlängerten Federwegen und grobstolligem Schuhwerk.
Vor den großen Motorradmessen des heurigen Herbstes – Intermot in Köln, 5. – 9. 10., und EICMA in Mailand, 10. – 13. 11. – gibt Honda häppchenweise einen Novitäten-Vorgeschmack preis. Teil dessen ist der X-ADV. Er war im Vorjahr als „City Adventure Concept“ hergezeigt worden, als Vorläufer einer neuen Maxi-Scooter-Generation. Die soll Adventure-Geist mit Allround-Performance, Funktionalität und Komfort verknüpfen, in der City ebenso wie im Offroad-Gemüse. Die Hauptmerkmale: aufrechte Sitzposition, lange Federwege, fünfstufig verstellbare Frontscheibe, Stauraum für einen Offroad-Helm. Motorisiert ist der X-ADV mit einem Aggregat auf Basis des 750 ccm-Parallel-Twins, gekoppelt an ein Doppelkupplungsgetriebe. Die Publikumspremiere ist für Mailand angesagt. Fotos: Honda
Kaum sind die Zelte der Harley-Village am Faaker See abgebaut, wird schon am nächsten US-Bike-Fest getüftelt. Der 2017er-Termin steht bereits fest.
Europas größtes und nach Meinung der Fans coolstes Motorrad-Event – für viele der traditionelle Saisonausklang – lockte heuer mehr als 120.000 Biker, Musik- und Partyfreunde in Österreichs südlichstes Bundesland Kärnten. Statt beschaulicher Jodler in Tracht gab’s Rock’n’Roll und alles, was dazugehört.Vom 6. bis zum 11. September war rund um den Faaker See wieder Party angesagt. Selbst Petrus spielte diesmal mit: Bis auf den Dienstag war es sommerlich warm, sonnig und trocken. Der Sound von etwa 70.000 V-Twins und der Duft von Gegrilltem lag in der Luft, und überall traf man Leute aus aller Herren Länder. Bis in den Nahen und Fernen Osten sowie in die Karibik hat sich der Ruf der Veranstaltung inzwischen herumgesprochen. Es kamen unter anderem Biker aus Dubai, Vietnam und Kuba. Mit von der Partie war in diesem Jahr auch Bill Davidson, der Urenkel eines der Harley-Davidson Firmengründer und Leiter des Museums in Milwaukee. Zudem traf man auf dem Gelände Starcustomizer Paul Teutul, bekannt aus der TV-Serie „American Chopper“.
Das Herz des Events bildete wieder die Zeltstadt Harley Village in Faak. Hier war wie immer die Händlermeile installiert: Neunzehn Vertragsdealder aus fünf Ländern sowie rund 130 freie Trader sorgten dafür, dass kaum ein Wunsch rund um einschlägige Fashion und Zubehör unerfüllt blieb. Das Village war auch Ausgangspunkt für Touren. Das Carinthia Chapter der Harley Owners Group organisierte geführten Ausfahrten über die Alpenstraßen der Region. Dreißig Caterer sorgten für Speis und Trank. Das musikalische Angebot auf der zentralen Bühne sowie in den Bars und Café reichte von Rock über Blues und Country bis Pop. Insgesamt stiegen 60 Gigs beliebter Bands wie Tito and Tarantula, Royal Republic, Zodiac, The Picturebooks und Boppin’ B.
Ein Highlight waren die 2017er Harley-Davidson Modelle – darunter die auf das Wesentliche reduzierten Dark Custom Typen und die Touring Bikes mit dem brandneuen Milwaukee Eight-Motor. Sie waren erstmals gesammelt in Europa zu sehen und standen auch in der großen Demo Ride-Area für Probefahrten zur Verfügung. Unverzichtbar, wie immer, war der Customizer-Bereich. In der großen Show, bei der Bill Davidson als einer der Juroren fungierte, präsentierten mehr als achtzig Meister-Tuner aus acht Nationen ihre individuellen Kreationen und kämpften in zehn Kategorien um Ehre und Pokale. Stichwort Gewinnen: Ein Besucher aus Österreich holte sich im Rahmen eines Preisausschreibens der European Bike Week eine nagelneue Harley-Davidson Street 750. Für Furore sorgte, wie gewohnt, die große Parade am Samstagmittag, bei der mehr als 10.000 Biker – angeführt von Bill Davidson und bejubelt von zahllosen Schaulustigen – rund um den Ossiacher See rollten. Die Eisernen bleiben dem Faaker See treu. Fans der European Bike Week können sich schon den Termin für 2017 vormerken und ein Quartier buchen: Das nächstjährige Eisen-Treffen findet vom 5. bis zum 10. September statt. Fotos: Harley-Davidson