Routen planen, bewerten und mit Freunden teilen – mit RISER soll dies alles schnell und einfach per Mobiltelefon möglich sein.
Seit zweieinhalb Jahren arbeiten die Jungunternehmer Dominik Koffu, Peter Benkö und Thomas Preißler an RISER – einer App für Motorradfahrer. Die Anwendung soll einen interaktiven Austausch mit der Community ermöglichen. Aber auch Lieblings-Touren können vorgeschlagen werden. Jeder registrierte User von RISER hat die Möglichkeit, sein Profil zu personalisieren, ja sogar die eigenen Bikes können für die entsprechende Tour gespeichert werden. Bei einer gemeinsamen Tour können jene Freunde zur Ausfahrt hinzugefügt werden, die mit dabei sind. Zudem kann man seine eigenen Motorradtouren aufzeichnen und anschließend mit Freunden teilen. Beim Aufrufen der eigenen Position steht dem User während einer Tour das aktuelle Wetter zur Verfügung, was ungewollte Regenduschen vermeiden soll. Derzeit gibt es die App nur als IOS-Version, eine Version für Android ist aber bereits in Planung. Alle jene, die sich innerhalb des Jahres 2016 registrieren, haben die Möglichkeit, die App bis Ende des Jahres unentgeltlich zu nutzen. Nähere Informationen finden Sie unter www.riserblog.de Fotos: Kawasaki, Riser
Für die heurige Ausgabe des Sturms auf den Berg aus Eisen ist das Starterfeld seit Monaten ausgebucht – auch Elektrizität wird eine Rolle spielen.
Die Elite des Xtreme-Endurosports wird am Start des Erzbergrodeo XXII stehen. Das bereits seit Monaten voll ausgebuchte Starterfeld der 22. Auflage des selektiven Offroad-Rennens liest sich wie das Who-is-Who der internationalen Szene. Unter den 1.500 Teilnehmern aus 40 Nationen stemmen sich die Besten der Welt gegen den „Berg aus Eisen“. KTM stellt 2016 gleich eine ganze Armada von Top-Favoriten an den Start: Neben dem dreifachen Red Bull Hare Scramble Sieger Jonny Walker (GBR) werden auch Taddy Blazusiak (POL, fünffacher Sieger), Routinier Andreas Lettenbichler (DEU, Sieger 2015) und der US-Topstar Cody Webb (USA, Finisher 2014) um den Sieg beim Red Bull Hare Scramble kämpfen.
Unterstützt wird die KTM Werks-Phalanx von talentierten Jungstars: Der FIM Superenduro Junioren- Weltmeister Manuel Lettenbichler (DEU) und das südafrikanische Youngster-Trio aus Scott Bouverie, Travis Teasdale und Dwyane Kleynhans werden versuchen, ihre großen Vorbilder gehörig unter Druck zu setzen. KTM bringt außerdem auch Dakar-Atmosphäre zum Erzberg: Mit der Spanierin Laia Sanz (ESP) könnte erstmals eine Frau das Red Bull Hare Scramble-Ziel sehen und Matthias Walkner (AUT) dürfte vor allem beim Iron Road Prolog lautstark um den Sieg mitreden!
Familiensache
Die stärksten Herausforderer von KTM kommen einmal mehr aus dem eigenen Konzern: Das Husqvarna Factory Team rund um die beiden Hare-Scramble-Sieger Graham Jarvis (GBR) und Alfredo Gomez (ESP), die mit dem jungen Spanier Mario Roman Serrano (Finisher 2015) und dem gerade frisch gekrönten Superenduro-Weltmeister Colton Haaker (USA) schlagkräftig unterstützt werden. Husqvarna schickt außerdem den zweifachen Enduro-E2-Weltmeister Pierre-Alexandre „Pela“ Renet (FRA), der seit 2015 im Husqvarna Rallye Factory Team unter anderem bei der Dakar zu Hause ist, in die Steiermark. Das italienische Werksteam von Beta geht mit dem fünffachen Finisher Ben Hemingway (GBR) sowie den amerikanischen Spitzen-Offroadern Kyle Redmond und Max Gerston an den Start. Für Sherco startet heuer der 20-jährige Wade Young (RSA), der bereits 2013 als jüngster Teilnehmer aller Zeiten eine Zielankunft beim feiern durfte.
Xtreme-Enduro-Publikumsfavorit Paul Bolton (GBR) startet heuer wieder für das britische KTM-Team Eurotek und zählt ebenfalls zu den unmittelbaren Anwärtern auf eine Spitzenplatzierung.
Interdisziplinär
Stark aufgestellt ist die heimische Offroadszene. Neben Lars Enöckl (KTM), Österreichs erfrolgreichstem Xtreme-Enduro-Athleten, stellen sich auch der Trial-Spezialist – Dieter Rudolf (KTM, voriges Jahr bestplazierter Österreicher), Enduro-Staatsmeister Pascal Rauchenecker (Husqvarna), der dreifache Prolog-Gewinner Ossi Reisinger (Husqvarna) und „Old Boy“ Rudi Pöschl (Husqvarna) der internationalen Konkurrenz. Ein Crossover-Projekt ist die Teilnahme von Snowmobile-Superstar Keith Curtis (USA) am Erzbergrodeo 2016. Der erfolgreichste Snowmobile-Hillclimber der Welt (27 WM-Titel, 149 Einzelsiege) tauscht sein 200 kg schweres Arbeitsgerät gegen eine ultraleichte Zweitakt-KTM und stellt sich der Herausforderung Erzbergrodeo! Das actionreiche Side-Event Endurocross feiert 2016 seine Rückkehr in die Erzbergrodeo-Arena. Im Jahr 2007 geigte ein gewisser Taddy Blazusiak in diesem Rahmenbewerb vor tausenden begeisterten Fans mächtig auf und holte sich einen verdienten Startplatz in der ersten Reihe des Red Bull Hare Scramble. Der Rest ist Geschichte – und 2016 könnte, zehn Jahre nach Taddy, ein weiterer ambitionierter Amateur ein weiteres Kapitel schreiben!
Unter Strom
Das Erzbergrodeo Endurocross wird auf dem eigens aufgebauten Endurocross-Parcours in der neu gestalteten Actionzone innerhalb der Arena durchgeführt. Gefahren wird ausschließlich auf elektrisch angetriebenen KTM Freeride E-XC, die vom Werk zur Verfügung gestellt werden. Alle Teilnehmer starten somit auf völlig identischem Material. In den Qualifikations-Sessions am Freitag und Samstag gilt es für die Teilnehmer zunächst, eine möglichst schnelle Runde auf dem gezeiteten Parcours zu fahren. Die 48 schnellsten Fahrer aus der Qualifikation stehen dann am Samstag-Abend ab 20 Uhr im Superfinale, wobei jeder Finalist auch in der Gesamtwertung des Generali Iron Road Prologs 2016 eine Endplatzierung unter den Top 500 erreicht haben muss (und somit für das Red Bull Hare Scramble 2016 startberechtigt ist). Im Superfinale gehen dann pro Lauf sechs Fahrer ins Rennen, wobei die drei schnellsten Teilnehmer jedes Laufes in die nächste Runde aufsteigen. Die Top 3 dürfen sich über einen Startplatz in der ersten Startreihe des Red Bull Hare Scramble 2016 freuen. Falls einer dieser Fahrer seine Platzierung in der ersten Startreihe bereits über die Qualifikation im Generali Iron Road Prolog 2016 erreicht hat, erhält er die Möglichkeit der freien Startplatzwahl in der ersten Startreihe. Das auf 200 Teilnehmer limitierte Endurocross-Starterfeld ist ausgebucht. Noch etwas Elektrisches kommt hinzu: ePerformance Mountainbike versus E-Motorrad! Auf dem Endurocross-Parcours wird ein Duell zwischen elektrisiertem Fahrrad und Motorrad ausgetragen.
Nach der Präsentation auf der EICMA liefert Yamaha die Eckdaten des neuen Top-Naked Bikes MT-10: 160,4 PS und 111 Nm.
In die Zeiten des Downsizings und der Vernunft platzte Yamaha auf der EICMA im November des Vorjahres mit der Präsentation eines Leistungs-Pakets:
Die neue MT-10 sollte die Naked Bike-Baureihe nach oben hin toppen. Das erschien glaubhaft, angesichts des radikal-martialisch gehaltenen Designs rund um das 998-ccm-Vierzylinders (Crossplane-Aggregat). Allerdings hielt man sich da noch mit Leistungs- und anderen Eckdaten zurück. Knapp vor dem Start in die neue Saison allerdings wird der „Ray of Darkness“ erhellt: Die MT-10 ist mit 160,4 PS bei 11.500 U/min homologiert (Drehmoment-Max: 111 Nm bei 9.000 U/min. Weitere Eckdaten: 210 Kilogramm vollgetankt, 1,4 Meter Radstand, 825 Millimeter Sitzhöhe. Bekannt sind mittlerweile nicht nur Leistungs- und Preis-Daten, fertig ist auch das Zubehörprogramm: Akrapovič-Schalldämpfer, Quickshift-Anlage und Reiseausrüstung mit halbhohem Windschild und flexiblen Seitentaschen. Der Preis: ab 15.999,- Euro.
Per Februar hat die KSR Group in Krems den Import der indischen Motorräder mit britischem Klassiker-Touch übernommen.
Die österreichische KSR Group vertreibt Royal Enfield bereits in Deutschland und der Schweiz; mit 10. Februar 2016 hat man auch den Generalvertrieb in Österreich übernommen.
Die legendäre Motorradmarke britischen Ursprungs ist heutzutage Teil von Eicher Motors Ltd., einem der führenden Fahrzeughersteller in Indien. Die Motorräder werden in Chennai in der Provinz Tamil Nadu gefertigt.
Das reine Fahren
In der jüngsten Vergangenheit konnte die Marke Royal Enfield einen Boom verzeichnen, mit jährlichen Wachstumsraten von rund 50 Prozent. Ziel des Unternehmens ist es, im Segment der Mittelklasse-Motorräder zu einem der führenden Hersteller zu werden, und das mit einem interessanten Zugang. Während Zweiradfahren auf der ganzen Welt zunehmend extremer wird, wollen die Inder eine Art der einspurigen Fortbewegung forcieren, die leichter zugänglich und weniger einschüchternd ist – sie nennen das „Pure Motorcycling“.
Zuversicht
…dass sich Royal Enfield in Österreich etablieren kann, herrscht klarerweise auch bei der KSR Group. Zum Vertriebs-Portfolio der Niederösterreicher mit einem jährlichen Volumen von mehr als 50.000 verkauften Fahrzeugen zählen neben Motorrädern auch Scooter, Fahrräder, Pedelecs, Quads und ATVs. Im Portfolio hat man Marken wie Lambretta, LML, Polaris E-Bikes, Explorer Segway etc. Das österreichische Familienunternehmen betreibt Tochterfirmen in Frankreich, Belgien, Spanien, Italien und Südostasien. Infos: www.ksr-group.com
Der offizielle Saisonauftakt findet bei den Händlern der US-Traditionsmarke heuer nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn statt.
Traditionell steht bei Harley-Davidson im Frühling zum Auftakt in die neue Saison ein „Open House“ auf dem Programm. Heuer öffnen sich die Türen der Harley-Spezialisten am 16. April.
Die österreichischen US-Eisen-Händler bieten an diesem Tag ein Ausstellungs- und Probefahrtprogramm samt Kaffee & Kuchen. Dabei lassen sich die vordringlichsten Fragen klären: Wohin geht’s an den Wochenenden, welche Events dürfen nicht verpasst werden und welche Strecken werden im Urlaub unter die Räder genommen? Gesprächsstoff bieten natürlich auch die neuen Harley-Typen für 2016, allen voran die „S“-Modelle mit sattem Punch aus 1801 ccm Hubraum und die modellgepflegten Sportster-Familienmitglieder namens Iron 883 und Forty-Eight. Nicht nur Anschauen und Draufsetzen ist erlaubt, sondern ausdrücklich auch Probefahren. Und da die Händler zudem jede Menge neue Fashion- und Zubehörprodukte bereithalten, kann man bei der Gelegenheit auch gleich sich selbst oder seiner Maschine ein neues Outfit verpassen. Infos:www.harley-davidson.at
Monkey macht ernst: Honda hat das Achtelliter-Funbike für Einsteiger aufgemöbelt – die MSX125 zeigt sich jetzt im Streetfighter-Look.
Teenager und Junggebliebene will Honda verstärkt in Richtung der Erbin von Monkey & Co. locken.
Die grade über Minibike-Dimensionen hinausgewachsene MSX125 wurde fürs Modelljahr 2016 gehörig aufgepeppt, mit etlichen Zutaten aus der Streetfighter-Stylingabteilung: Unter anderem zu nennen wären da kantigeres Design, erhöhter Soziussitz, neue LED-Doppelscheinwerfer und Underslung-Auspuff – all das gemäß der Bedeutung des Kürzels MSX: „Mini Street X-treme“. Unverändert geblieben sind ob aller optischen Modifikation die 12-Zoll-Breitgummis, die Leistung (10 PS bei 7.000 U/min) aus dem langhubig ausgelegten luftgekühlten 124,9ccm-Monozylinder, das Viergang-Schaltgetriebe, die Upside-Down-Gabel (31 mm) und die Scheibenbremsen. Weitere Eckdaten: 10,9 Nm Maximaldrehmoment (bei 5.500 U/min), 1,2 Meter Radstand, 101,7 Kilogramm Gewicht (vollgetankt), 765 mm Sitzhöhe, 5,5 Liter Tankinhalt. Auf jeden Fall sollte man für die MSX125 einen A1-Führerschein (ab 16) beziehungsweise einen B111-Eintrag vorweisen können. Der Preis: ab 3.290 Euro. Infos:www.honda.at
Weil der Winter bisher nicht stattgefunden hat, scharrt die Zweirad-Gemeinde noch früher in den Saisonstart-Löchern als sonst.
BMW Motorrad ist darauf vorbereitet! Jedes Jahr ein neuer Saisonstart, jedes Jahr ein neuer Slogan. Dieses Mal lautet der bei BMW Motorrad „Make Life A Ride“.
Das soll in allen Hubraum-Klassen und mit allen derzeitigen Antriebsarten zum Fahren animieren: sei es mit GS & Co., sei es mit den Scooter-Brüdern GT & Sport sowie dem Elektriker Evolution. Oder auch – allerdings erst ab Sommer – mit dem Segments-Neueinstiegsmodell G 310 R wie Roadster (auf das weitere Derivate folgen sollen). Der Auftakt dazu erfolgt offiziell am 12. März bei allen österreichischen BMW-Händlern, samt Probefahrten mit den aktuellen Modellen und Rahmenprogramm wie Modeschauen und Buffet (9 bis 16 Uhr). Einer der größten Standorte ist BMW Motorrad Wien in Döbling an der Heiligenstädter Straße, dort wandern rund 22 Prozent (das sind rund 500 Fahrzeuge) aller in der Alpenrepublik verkauften Bayern-Eisen über den sprichwörtlichen Ladentisch. Für die neue Saison hat man sich frisch vorbereitet: mit einer Erweiterung der Ausstellungsfläche auf 750 m2, deren Aufhellung und einem Ausbau des Service-Bereichs – Werkstatt und Teilelager – auf 450 m2. Neben Verkauf von Neu- sowie Gebrauchtfahrzeugen, deren Wartung und Reparatur sowie Beratung in Fahrzeug- und Zubehörfragen sollen Veranstaltungen die Kunden enger an die Händler-Standorte binden: Navi-Schulungen, Ausfahrten, Test-Events, Stammtisch, Race Support und Workshops stehen auf dem Vorhabens-Programm. Infos: www.bmw-motorrad.at
Triumph legt für die kommende Zweirad-Saison noch etwas nach: Die Tiger 1050 Sport hat jetzt mehr Punch und mehr Elektronik.
Mehr als nur ein Update ließ Triumph der Asphalt-Dauerbrennerin Tiger 1050 Sport angedeihen. Im Pflichtenheft der (Weiter-)Entwickler stand neben einer Design-Auffrischung und einer gründlichen Motor-Überarbeitung die Optimierung von Ergonomie sowie Komfort.
Auch kamen – Zug der Zeit! – weitere elektronische Fahrassistenz-Features dazu. Das Dreiyzlinder-Triebwerk teilt sich die Tigerin traditionell mit der nackten Schwester Speed Triple. Ein neues Ride-by-Wire-System soll für optimierte Gasannahme in allen Drehzahlbereichen, vor allem bei Lastwechseln sorgen. Kombiniert ist das Ganze mit einer neuen Auspuffanlage. Resultate sind eine Verbrauchssenkung und, nicht zuletzt, ein kernigerer und signifikanterer Sound.
No hopping, please!
In Kombination mit der neu konfigurierten Motorsteuerung kommt ein Paket an Assistenzsystemen hinzu: Über die Fahrmodi „Rain“, „Road“ und „Sport“ werden sowohl das Ansprechverhalten des Motors als auch die Einstellung der Traktionskontrolle anhand der dafür passenden Parameter gesteuert. Ein weiterer Baustein in Sachen Kontrolle ist die neue Anti-Hopping-Kupplung. Ergänzt wird das durch einen Tempomat.
Neue Kleider
Das modifizierte Styling mit geänderten Verkleidungsteilen inklusive einer einhändig einstellbaren Windschutzscheibe sorgt für verbesserten Windschutz. Das neu gestaltete Cockpit-Panel offeriert zu übersichtlicheren Anzeigen nun auch mit zwei Trip-Computer und eine genauere „Live“-Tankanzeige. Die Funktionen lassen sich über einen Lenkerschalter abrufen. Stichwort Ergonomie: Überarbeitete Fußrasten sorgen für ein Plus in Sachen Halt und Sitzposition. Auch die Motordeckel und Rückspiegel wurden neu gestaltet, die Felgenaufnahme der Einarmschwinge hat jetzt eine CNC-gefräste Aluminiumabdeckung. Genaue Leistungsangaben – die bisherige hat 125 PS und 104 Nm maximales Drehmoment – folgen nach. Und der neue Preis (derzeit 15.190,- Euro) wird noch auskalkuliert.
Die Motorradmesse EICMA in Mailand stand heuer im Zeichen des Downsizings, der Mittelklasse-, Crossover- sowie Nischen-Eisen und nicht zuletzt der Euro-4-Fitness.
Ducati-CEO Claudio Domenicali hakt sich bei der Präsentation des neuen Derivats der Muskel-Italienerin Diavel am Slogan „Low Speed Excitement“ fest. Man muss nicht alles verstehen! Aber man könnte verstehen, dass er sich auf die 129 Nm Maximal-Drehmoment des auf 1.262 ccm vergrößerten Testastretta-Aggregats bezieht, weil das schon knapp über Standgas ausgeliefert wird. Tatsache ist, dass 156 PS nicht dazu da sind, sich mit einem Fünfziger über die Lande zu schummeln – trotz Cruiser-artiger Sitzposition am breiten Lenker. Es sind da aber auch noch die neuen schnellen Töchter der Ducati-Modellpalette: die Monster 1200 R (160 PS), die 1200 Multistrada Enduro (160 PS), die auf 113 PS hubraumgestärkte Hypermotard (939) und die kleine Schwester der großen (1299er-) Panigale, die 959er mit 157 PS. Und gar nicht bummelig wirkt trotz Hubraum-Halbierung die Scrambler 800-Ablegerin „Sixty2“, die mit 41 PS zu den Vorgaben des A2-Führerscheins passt. Euro 4-Abgasnorm-konform sind sie alle, denn das müssen sie ab 1. Jänner 2016 ausnahmslos sein. Mit der Neuheiten-Palette der Bologneser sind die Trends der heurigen EICMA in Mailand – der einzigen Motorradmesse in diesem Herbst – im Großen und Ganzen umrissen: technische Aktualisierungen, neue Modelle- oder Modellvarianten in der Einsteiger- und in der Mittelklasse, Klassik-Eisen, werksseitig realisierte Customizing-Eisen und eine Verbreiterung des Nischen-Angebots.
Reisen & Touren
Im Segment der großen Reise-Enduro hat nun Honda etwas mit klassischem Namen neu anzubieten: die Africa Twin. Unter der Typenbezeichnung CRF1000L belebt die größte japanische Zweirad-Marke ihre Paris-Dakar-Historie wieder, allerdings nicht mehr mit V2, sondern mit einem Parallel-Twin. Der holt aus 998 ccm Hubraum 95 PS. Zeitgemäß ist die (teils optionale) Assistenzelektronik wie etwa eine Traktionskontrolle. Auch das hauseigene Doppelkupplungsgetriebe, speziell auf den Offroad-Einsatz abgestimmt, ist bestellbar.
Ein Touring-Argument der ganz schnellen, weil auch Rennstrecken-tauglichen Sorte hat KTM parat: Der Naked Bike-Star 1290 Super Duke – „The Beast“ – kommt als GT (also Gran Turismo) mit vergrößertem Benzin-Reservoir (23 l) und tragfähig gemachtem Heck mit dezent gestalteten Koffer-Aufnahmen, dabei unverändert 173 PS. Die Mattighofener haben außerdem unter anderem ihre große Einzylinder-Maschine gestärkt. Die 690 Duke hat nun 73 PS. Als „R“ mit individuell einstellbaren Federelementen bringt sie’s auf 75 PS.
Stichwort Mittelklasse
Nach einer längeren Durststrecke präsentiert sich Yamaha jetzt seit rund zwei Jahren wieder stark. Die Marke besinnt sich ebenfalls auf die eigene Historie und markiert mit dem kernigen Spruch „Faster Sons“. Auf die XRS 700 (Zweizylinder, 75 PS) folgt die XRS 900 (Dreizylinder, 115 PS), und beide knüpfen an die XS 650 der 1970er-Jahre an. Aufgefüllt wurde die MT-Familie, von oben und von unten. Mit dem Aggregat der YZF-R1 bestückt ist die MT-10, für die die Leistungsdaten noch ausständig sind (aber unter 150 PS werden es nicht sein). Und dank des 321 ccm großen Herzens der YZF-R3 passt die MT-03 mit ihren 42 PS exakt in die Führerscheinklasse A2. In diese Hubraum-Niederungen steigt jetzt BMW in Kooperation mit dem indischen Partner TVS Company ein. Die G 310 R ist als Roadsterin die erste einer künftigen Einsteiger-gerechten Baureihe, mit 313 ccm-Einzylinder und 34 PS. Für das Revier der Größeren haben die Bayern neben Aktualisierungen der F-Modellfamilie auch ein Werks-Customizing der reduziert und klassisch gehaltenen R NineT anzubieten: die Scrambler, ebenso mit luftgekühltem Boxer und 110 PS.
Ganz klassisch
Zum Thema Classic fuhr Triumph die upgedatete und gestärkte Bonneville auf. Die Engländerin ist nun auch als 1200er zu haben. Mit von der Partie sind auch Modell-Derivate wie die Thruxton; man setzt weiterhin auf den Mythos der 1960er-Jahre, als Ace Café und „The Ton“ en vogue waren. Die Klassik ist eine Domäne, in der Moto Guzzi selbstredend zu Hause ist. Dieses Kapitel wird nun, zusätzlich zur V7, um die V9 ergänzt. Sie kommt mit ihren 55 PS in zwei Varianten, als „Roamer“ und als „Bobber“.
Bonsai-Bäumchen haben in Japan eine unendlich lange Tradition. Nun sind gerade Bonsai-Bikes angesagt – aber nicht nur.
Klar, einer der großen Aufreger war bei Honda zu finden. Ein Dreirad, das sich in die Kurve legen kann. Ein solches Konzept mit zwei Vorderrädern und einem angetriebenem Hinterrad ist ja nicht neu. Aber Honda geht bei der Antriebstechnik einen Schritt weiter. Der Vierzylinder-Boxermotor des „Neowing Tilting Tricycle“ erinnert an die Goldwing, gekoppelt ist der Benziner aber auch an einen Elektromotor. Was diese Studie zum ersten Full-Hybrid der Welt machen würde. Und das Dreirad sieht tatsächlich sehr seriennah aus. Auch wenn der Preis für diese hochkomplizierte
Antriebs- und Fahrwerkstechnik doch ziemlich hoch sein dürfte. Die Honda-Verantwortlichen wollten sich nicht zu den Serien-Chancen des Neowing äussern, genauso verschwiegen waren sie, wenn man nach den technischen Daten fragte. Bei den kleinen Bikes gibt Honda ebenfalls Vollgas. Eine ganze Armada von Kleinstmotorrädern im Stile der legendären Monkey besiedelte den Stand in den Messehallen in Tokyo. Besonders cool die beiden „Groom 50“-Modelle, mit modernsten Federelementen, die von der Leistung des Einzylinder-Viertakters kaum überfordert sein dürften. Auch Kawasaki hat ein neues, kleines Bike vorgestellt. Die Z125 leistet 9,5 PS aus einem Einzylinder-Viertakter, soll nur 101 kg wiegen und verfügt über ein Automatikgetriebe. Die Pro-Version der Z125 hat hingegen über ein konventionelles Vierganggetriebe. Auffallend: die winzigen 12-Zoll-Räder. Wir mögen nicht über das Fahrverhalten urteilen, aber so richtig knackig dürfte das mit diesen Bonsai-Reifen nicht sein.
Yamaha wiederum präsentierte sich in Tokyo fast schon schizophren. Auf der einen Seite wird das Yard-Built-Programm immer weiter ausgebaut. Mit diesen Kits kann man ein neues Motorrad wie einen echten Klassiker aussehen lassen. Dieses Programm ist für Yamaha ein riesiger Erfolg, immer mehr Designer schaffen neue Modelle, die nach einer eingehenden Prüfung durch die Japaner als Umbau-Kits angeboten werden. Auf der anderen Seit gibt man sich sehr futuristisch. Gleich zwei elektrisch angetriebene Motorräder hat man zur Show gebracht. Die schon fast klassisch gestylte PED2, die an die alten Yamaha DTs erinnert und deren Straßen-Version, die PES2. Ganz speziell ist, dass das Road-Bike über einen Zweirad-Antrieb verfügt. In der Vorderradnabe ist ein zweiter Elektromotor verbaut. Sicher gewöhnungsbedürftig.
Eher schon enttäuschend war der Neuheiten-Strauß bei Suzuki. Die Gixxer – ein Citybike mit 150-ccm-Motor – ist so wenig attraktiv, dass wir sie hier nicht zeigen mögen. Und der Hustler Soot ist ein Roller, der uns in Form- und Farbgebung an Plastik-Bomber aus der DDR erinnert. Dazu kam noch ein Sondermodell zum 30. Geburtstag der GSX-R-Baureihe. Etwas gar mager für ein Heimspiel. Was in Tokyo auf der Motor Show leider fehlte, waren die Kleinode unbekannter Hersteller. Offenbar ist das Pflaster in Japans Hauptstadt zu teuer geworden. Denn auch bei den Autos waren kaum Klein- oder Spezialhersteller zu sehen.