• abo@rally-more.at

Kategorie: News

Vor 50 Jahren: Volvo gewinnt die Safari-Rallye

Ein Sieger, mit dem wenige gerechnet hatten

Erinnerungen an ein glanzvolles Stück Motorsport-Geschichte: Joginder Singh gewinnt im „Buckel-Volvo“ den automobilen Härtetest quer durch Afrika.

Spektakulärer hätte die Abschiedsparty nicht sein können. Erst in seinem letzten Produktionsjahr krönte der erfolgreiche Volvo PV 544 „Buckel Volvo“ seine große Motorsportkarriere mit einem legendären Sieg beim härtesten Rallye-Raid der Welt, der East African Safari Rallye 1965. Am Lenkrad des schnellen Volvo saß der „fliegende Sikh“, Joginder Singh, sein Copilot war Jaswant Singh. Die beiden Brüder starteten für das Rallye-Gastgeberland Kenia mit einem aufbereiteten Fahrzeug, das bereits zwei Motorsportsaisonen und sogar Unfälle überstanden hatte. Ein Stoff, aus dem Helden gemacht sind, und der den siegreichen Volvo weltweit in die Schlagzeilen brachte.
Unzerstörbare Volvo für afrikanische Marterpisten
Als weltweit schwierigste Motorsportprüfung galt die East African Safari-Rallye, eine Herausforderung, die Volvo 1964 mit dem robusten Volvo PV 544 erstmalig annahm. Dazu schickte die Motorsportabteilung gleich vier weiß lackierte Rallyefahrzeuge nach Kenia, dem ausrichtenden Land des Raids über Schotter-, Schlamm- und Sandpisten. Eine sorgfältige Vorbereitung sollte die Volvo PV 544 für die materialmordende Safari siegfähig machen. So erhielten die Rallyefahrzeuge einen auf 96 kW (130 PS) leistungsgesteigerten B18-Motor, eine verstärkte Vorderradaufhängung mit Zweirohr-Gasdruckstoßstämpfern von Bilstein, vordere Scheibenbremsen, zwei Benzintanks sowie soliden Unterfahrschutz für Motor, Getriebe und die Tanks.The Singh brothers and their Volvo PV 544, 1965
Als dann aber ein Streik die Auslieferung der Fahrzeuge erheblich verzögerte, trafen die Teams erst in letzter Minute zum Start der Safari ein. Trainings- und Probefahrten waren nicht mehr möglich. Als ob das alles noch nicht genug war, gab sich die härteste Rallye der Welt 1964 gnadenloser als in den Vorjahren. Von 94 gestarteten Fahrzeugen erreichten nur 21 Teilnehmer die Ziellinie. Carl-Magnus Skogh war der einzige Volvo-Fahrer, der bis zum Ende des Fünf-Tage-Marathons durchhielt. Aber er erreichte das Ziel nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits – mit der bitteren Konsequenz, dass Skogh nicht in den Ergebnistabellen berücksichtigt wurde.
Nach dieser Rallye verblieb Tom Tranas Volvo PV 544 beim kenianischen Importeur Amazon Motors, wo Joginder Singh auf das Fahrzeug aufmerksam wurde. Der Kenianer Singh brachte zu diesem Zeitpunkt bereits die Erfahrung aus mehreren Safari-Starts der vergangenen Jahre mit. Außerdem hatte er sich für die Saison 1964 bei Amazon Motors einen Volvo PV 544 geliehen, mit dem er bei kleineren afrikanischen Rallyes startete. Nach jedem Einsatz entwickelte Singh diesen Volvo erfolgreich weiter, um ihn noch besser auf die schlechten Straßen und die brutalen Bodengegebenheiten Afrikas abzustimmen.
Ein Rallyechampion wie Phönix aus der Asche
Fünf Monate vor dem Start zur 13. Safari Rallye im April 1965 einigte sich Joginder Singh dann mit Amazon Motors auf einen Ratenkauf jenes Volvo PV 544, der zuvor von Tom Trana gefahren worden war. Vor einem neuen Rallyeeinsatz musste das unfallbeschädigte Fahrzeug, das überdies bereits zwei komplette Rennsaisons hinter sich hatte, neu aufgebaut und abgestimmt werden. Eine Arbeit, die Joginder Singh gemeinsam mit seinem Bruder Jaswant erledigte. Obwohl die Brüder Singh bereits mehrfach durchaus erfolgreich mit anderen Marken bei der Safari gestartet waren, traute den beiden Turban tragenden Sikhs niemand viel zu. Schließlich war der Vorjahresstart für Volvo ein Flop gewesen und 1965 gab es noch härtere Konkurrenz durch erfahrene Rennställe großer Marken. The Singh brothers and their Volvo PV 544, 1965
Hinzu kam vermeintliches Pech bei der Startnummernverlosung. Joginder und Jaswant Singh mussten als erste starten, was bisher kaum jemandem Glück gebracht hatte. In diesem Jahr war jedoch alles anders. Die erste Wertungsprüfung wurde bei trockener Witterung gefahren, zum Vorteil der das Feld anführenden Brüder, die sich so nicht im Blindflug durch die dichten Staubwolken Vorausfahrender kämpfen mussten. Die zweite Safari-Etappe führte dann über rutschige Strassen und durch regelrechte Schlammlöcher. Aber der Volvo lag weiter in Führung, zumal die Brüder eine spezielle Technik entwickelt hatten, um sich aus dem Schlamm zu befreien. Am Heck des Volvo waren zwei Griffe angebracht. An diesen hielt sich Jaswant fest, während er schaukelnd auf der hinteren Stoßstange stand, um mehr Druck auf die schmal bereiften Antriebsräder auszuüben. Dank diesem System menschlicher Traktionskontrolle konnte der Lenkradkünstler Joginder den Volvo bis ins Ziel in Führung halten.
Als die Singh Brüder dann am fünften Rallyetag in Nairobi die Ziellinie querten, kannte der Jubel der Zuschauer keine Grenzen. Zumal der zweitplatzierte Ian Jaffray erst eine Stunde und 40 Minuten später eintraf. Joginder Singh wird seitdem voller Bewunderung „Fliegender Sikh“ genannt – nie gewann ein Safari-Sieger mit größerem Vorsprung.
Joginder Singh fuhr im Verlauf seiner späteren Rallyekarriere noch verschiedene weitere Volvo-Modelle. Bei Starts zur Schweden-Rallye war er zwar nicht ganz so erfolgreich, dafür gelangen dem Überflieger in den 1970er Jahren zwei weitere Siege bei der Safari. In allen Interviews aber betonte Singh, der 2013 im Alter von 81 Jahren in London verstarb, dass der Volvo PV 544 sein Lieblingsauto ist.
Fotos: Volvo

Peugeot RCZ: Ersatzlos gestrichen?

Bedrohte Spezies

Diese seltene Löwenart stirbt womöglich bald aus: Wird der in Graz gebaute RCZ am Ende des Jahres eingestellt?

Wir geben es zu: Ganz leise haben wir auf einen RCZ mit 500 Hybrid-PS gehofft. Das bleibt ein Traum, denn in den französischen Medien verkündet der Peugeot-Markenchef Maxime Picat jetzt zur Konzentration aufs Wesentliche.

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Mit dem neuen Konzernchef Carlos Tavares und der chinesischen Firma Dongfeng als Investor sucht der PSA-Konzern weiterhin den Weg in die schwarzen Zahlen. ie wollen die Palette von aktuell 22 Modellen bis 2022 auf 13 reduzieren.
Das Nischenmodell RCZ wird da zum logischen Todeskandidaten, denn ein „Bringer“ ist das fesche Coupé für den PSA-Konzern nicht. Der Mut der Firma, endlich eines ihrer schönen Konzeptautos beinahe unverändert auf die Straße zu bringen, wurde seit 2009 nur von weniger als 50.000 Kunden honoriert.
Ende 2015 soll bei Magna-Steyr das letzte Exemplar vom Band laufen, und einen Nachfolger gibt es nach dem Willen der Peugeot-Produktplaner nicht. Wir hoffen, dass in der Steiermark keine Jobs wackeln.
Kleine Reminiszenz: Erst 2013 gab es das große Facelift, und da durfte der RCZ auch zeigen, was in ihm steckt – bei den 12 Stunden von Bathurst in Australien.

Mercedes zeigt Coupé-Studie GLC

Mercedes: Aus GLK wird GLC

Noch bevor im Sommer die entsprechende Variante des M-Klasse-Nachfolgers GLE auf den Markt kommt, zeigen die Stuttgarter mit dem GLC Coupé ein attraktives Concept-Car.

Doch zunächst debütiert auf der IAA im Herbst dieses Jahres der Standard-GLC. Gegenüber dem Vorgänger GLK ändert sich nicht nur der Name, sondern auch der Auftritt. Statt des an die kantigen Geländewagen der G-Klasse angelehnten Designs gibt es sportliche Linien im Stil von GLA und GLE.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Besonders ausgeprägt sollen diese dann beim GLC Coupé sein, das mit steil abfallendem Heck und rahmenlosen Seitenfenstern. Passend zum sportlichen Auftritt wurde der Antrieb gewählt. Unter der Haube arbeitet der aus der Limousine C450 AMG bekannte V6-Biturbo-Benziner mit 367 PS, der seine Kraft über eine Neunstufen-Automatik an alle vier Räder verteilt.
Für das Serienmodell wären aber auch die Vierzylinder-Turbobenziner und -Diesel aus der C-Klasse denkbar. Ebenso die beiden Hybridantriebe – mit und ohne Plug-in-Technik. Die Preisliste für den GLC dürfte bei etwas unter 50.000 Euro starten.
Fotos: Daimler

Tuning: Range Rover Pickup von Startech

Jagdfalke, bitte anschnallen!

Endlich: Jetzt wissen wir, warum wir schon immer einen 526 PS starken Range Rover mit Pritsche gebraucht haben!

Startech ist die Zweigstelle von Brabus für alles, das nicht Mercedes-Benz oder Smart heißt. Trotzdem ziemlich smart präsentiert sich die Kreation auf Basis des Range Rover; mit großem Aufwand wird das britische 4×4-Landhaus in einen Pickup verwandelt.

Foto: Startech
Foto: Startech

Foto: Startech
Foto: Startech

Der umgebaute Range, versichern die Startech-Spezialisten, sei ebenso verwindungssteif wie das Ausgangsmodell. 100 Karosserieteile wurden neu konstruiert und gefertigt. Mit eigener Modifikation der Serien-Luftfederung lässt sich das Fahrzeug um 30 Millimeter absenken.
Den Widebody-Umbau und die speziellen 23-Zoll-Räder (Reifen: 305/30 R23) bekommt man auch für „normale“ Range Rover, ebenso das handgefertigte Interieur aus der hauseigenen Sattlerei. Die Innenfarben sind ebenso frei wählbar wie das äußere Erscheinungsbild.
Aus den individuellen Begehrlichkeiten ergibt sich dann auch der Preis, dem ebenso kaum Grenzen gesetzt sind…

Vernunft-Kauf

Zitat aus der Pressemappe: „Speziell Kunden aus dem arabischen Raum nutzen die Ladefläche gerne auch für den Transport eines dort sicher verankerten Käfigs für ihre Jagdfalken“ – was immer auf der 1,1 Meter langen Ladefläche liegt, sollte wirklich gut verzurrt sein.
Denn angetrieben wird das Vielzweck-Supercar von einem 5,0 Liter großen V8 mit Kompressor und einer Leistung von 526 PS. 0-100 geht in 5,3 Sekunden. Die Vmax ist auf 250 km/h limitiert.
Auf die Frage „Warum?“ wäre die Antwort eigentlich „Falsche Frage!“ – aber Startech bringt auch Vernunftargumente: Durch den Pickup-Umbau erfülle das Auto in vielen Ländern die Voraussetzungen für die Lkw-Zulassung und damit für den Vorsteuerabzug. Übrigens gibt man 3 Jahre oder 100.000 Kilometer Garantie.

Neu ab Mai: Der Ford Vignale Mondeo

Mondeo mondän

Spitzenmodell: Besonders sorgfältige Fertigung, viel Komfort und spezielle „Experience“ mit exklusivem Service.

Vignale ist nach Ghia das zweite legendäre italienische Designstudio, das zum Modellnamen bei Ford wird. Wo die früheren Ghia-Modelle nur Ausstattungsvarianten waren, will Ford mit der Idee Vignale weitergehen. Neben dem Fahrzeug soll auch die gesamte „Experience“ aufgewertet werden.

Foto: Ford
Foto: Ford

Foto: Ford
Foto: Ford

Foto: Ford
Foto: Ford

In den „Vignale Lounges“ bei ausgewählten Ford-Händlern kümmern sich eigene Kundenmanager um die Wünsche der anspruchsvollen Kundschaft, mit maßgeschneidertem Service wie z.B. Abholung und Lieferung bei Serviceterminen oder Sofort-Unterstützung mit kostenfreier Hotline rund um die Uhr. Und es gibt natürlich auch eine eigene Vignale-App mit zusätzlichen Diensten und Informationen.
Gefertigt wird der Über-Mondeo im „Ford Vignale Centre“ im spanischen Valencia; der Fertigungsprozess umfasst laut Werk mehr als 100 zusätzliche Qualitätsprüfungen.
Motoren: 2,0l-TDCI-Diesel mit 132 kW/180 PS oder (dank zwei Turbos) 154kW/210 PS; 2,0l-EcoBoost-Benziner mit 149 kW/203 PS oder mit 176 kW/240 PS; oder der Hybrid mit einer Systemleistung von 138 kW/187 PS. Je nach Antrieb sind Automatik-Getriebe und Allradantrieb verfügbar.
Ein aktives Geräuschunterdrückungs-System soll für mehr Ruhe im Innenraum sorgen. Das Interieur prunkt mit gestepptem Lederbezug samt „Handkanten“-Nähten an Sitzen und Armaturenträger. Neuheit in diesme Segment sind Gurt-Airbags auf den Rücksitzen.
Außen gibt’s neben dem einen oder anderen dezenten Unterscheidungsmerkmal (Kühlergrill mit Sechseck-Muster, Chromzier, Hochglanzlack an den Türsäulen etc.) auch spezielle 18-Zoll-Räder und wahlweise den speziellen braunen Metallicfarbton „Nocciola“.
Die Preise sind noch nicht bekannt. Dem Vignale Mondeo soll noch heuer ein Vignale S-MAX folgen.
 

Dodge & Ram: US-Cars by Peicher

Showdown in Dodge City

Bei uns nur im „Grauimport“, aber mancher sind weniger grau als andere: Die Marke Dodge ist auch in Österreich präsent.

Ram, Durango, Challenger, Viper: Das Wiedersehen überrascht positiv, auch beim Blick ins Interieur, der früher mitunter ein Kopfschütteln auslöste. Eigenheiten im Look & Feel sind durchaus erwünscht, denn man will ja etwas anderes fahren als die anderen. Komplett zulassungsfertig bekommt man beim Dodge-Händler Anton Peicher im steirischen Werndorf seinen herrlich „unkorrekten“ V8. Oder auch V10!

Selbsterklärend: Viper & Challenger

Jetzt heißt sie wieder „Dodge“, aber die Viper ist die Viper! Mit Fahrhilfen abgesichert, mit mehr Gadgets denn je im eng taillierten Cockpit, und zum Glück unverändert stimm- und auch sonst gewaltig. (Frühmorgens im Wohngebiet bitte sich nur mit Standgas zu bewegen.) „Feine Klinge“? – Nein! 650 PS und ein Drehmoment jenseits der 800 Newtonmeter aus 8,4 Litern Hubraum freuen den Neandertaler in uns.

Foto: Ulrike Rauch
Foto: Ulrike Rauch

Das Sechsgang-Getriebe macht jeden Gangwechsel bedeutungsschwer. Bergwertung statt Quartermile: Diese Viper „geht“ und „liegt“ (und bremst) besser als je zuvor. Das stimmt auch für den Dodge Challenger SRT. Eine „Challenge“ war früher seine lieblose Ausführung, da hat sich viel geändert: Optisch abgespeckt, mit feschem und brauchbarem Interieur.
Mit knapp 1,9 Tonnen Eigengewicht und 477 PS ein Schwergewichtsathlet mit flinker Fußarbeit: Er lenkt ein, wie man es gern hat. Hält die Spur, wie er soll. Bremst wie erhofft, auch beim x-ten Versuch. Die sechsstufige Automatik (es gibt auch ein Schaltgetriebe) arbeitet flink und kongenial mit dem 6,4l-Hemi-V8 zusammen. Quasi familientauglich ist das Platzangebot: Die Grundfläche, die es außen einnimmt, stellt das Fünf-Meter-Coupé innen generös zur Verfügung. Und falls Sie wirklich viel Platz brauchen…

Sitzungszimmer & Ladehof

Was andere gern wären, ist der Durango, nämlich ein echter Siebensitzer. In der aufklappbaren dritten Reihe können tatsächlich auch Erwachsene ohne Spätfolgen mitreisen. Er fährt sich am bravsten, mit defensivem Untersteuern und deutlichem Andeuten der fahrwerklichen Grenzen. Hier wird gereist, umgeben von Getränkehaltern, 12-Volt-Steckdosen, Infotainment und Konnektivität. Zur Wahl stehen ein 3,6l-V6 mit 295 PS und Fünfgang-Automat oder der 360 PS starke V8 mit neuer Sechsstufen-Automatik und auch 4×4 statt Heckantrieb.

Foto: Ulrike Rauch
Foto: Ulrike Rauch

Die Chrysler-Pickups von heißen Ram, und schon der „kleine“ 1500 beherbergt als Viertürer fünf (auch stärkere) Personen ohne Gedränge. Beherbergen kann er auch, je nach Modell, 900 Kilo oder mehr Nutzlast auf der Ladefläche; er zieht bis zu 3,5 Tonnen. Der 5,8 Meter lange Ram 1500 ist, gemessen an seiner Größe, sogar handlich und bewegt sich in der 4×4-Variante trittsicher.
Die ÖAMTC-eigene Schleuderplatte kostete ihm nur ein chromglitzerndes Lächeln. Es gibt eine zweitürige Version ebenso wie eine „Crew Cab“. Neben dem V6 und 401-PS-V8 mit Achtgang-Automatik, auch in LPG-Versionen, kommt demnächst ein Dreiliter-Turbodiesel. Mehr zum Angebot von US-Cars Peicher finden Sie unter www.uscar4you.at
Johannes Gauglica
Fotos: Ulrike Rauch

Volkswagen: Martin Winterkorn bleibt

Der Beste!

Sind die Turbulenzen bei VW zu Ende, oder gehen sie erst los? Martin Winterkorn bleibt im Amt.

Die Stellungnahme nach dem Treffen des Aufsichtsrats-Präsidiums in Salzburg ist recht kurz gehalten:

Foto: VW
Foto: VW

Das Präsidium des Aufsichtsrates der Volkswagen AG stellt fest, dass Professor Dr. Martin Winterkorn der bestmögliche Vorsitzende des Vorstands für Volkswagen ist.
Das Präsidium legt großen Wert darauf, dass Herr Professor Dr. Winterkorn seine Funktion als Vorsitzender des Vorstands auch weiterhin so aktiv und erfolgreich wie bisher verfolgt und hat hierbei die uneingeschränkte Unterstützung des Gremiums.
Das Präsidium wird dem Aufsichtsrat jetzt vorschlagen, den Vertrag von Herrn Professor Dr. Winterkorn in der Februar-Aufsichtsratssitzung des Jahres 2016 zu verlängern.
Damit haben die Winterkorn-Unterstützer, vor allem der Betriebsrat und das Land Niedersachsen als zweitgrößter Anteilseigentümer am VW-Konzern sich gegen den Aufsichtsrats-Chef Ferdinand Piech durchgesetzt. Dessen überraschende Äußerung, er sei „auf Distanz“ zum Konzern-Chef Winterkorn, hat eine VW-interne Krise ausgelöst, die damit zumindest vorderhand beendet ist.
Piech selbst ist noch bis 2017 im Amt, Winterkorn galt als sein designierter Nachfolger. Der CEO „erlebt“ damit jedenfalls das planmäßige Ende seines Vertrages im nächsten Jahr. Ob er dann wirklich bleibt, hängt wohl auch von der Entwicklung auf den „Baustellen“ im Konzern ab. Zwar ist die VW-Gruppe am Weg zum größten Autohersteller der Welt, aber VW selbst könnte es besser gehen, vor allem in Nordamerika.

Neu: Subaru Forester Diesel Automatik & Outback

Stufenlos im Wald

Der neue Forester Diesel Automatik ist jetzt bei allen Subaru-Händlern erhältlich, und der neue Outback ebenso.

Den Forester 2.0D mit Boxer-Diesel gibt’s jetzt erstmals mit Automatik, nämlich einem stufenlosen CVT-Getriebe.

Foto: Subaru
Foto: Subaru

Foto: Subaru
Foto: Subaru

Es offeriert auch sieben Schaltstufen, die per Schaltwippen am Lenkrad gewählt werden können. Serienmäßig dabei ist der Offroad-Assistent X-Mode mit Bergabfahrhilfe.
Der Forester 2.0D CVT ist ab 37.990 Euro erhältlich; die Preise der Forester-Baureihe beginnen bei 29.990 Euro.
Der neue Outback ist als erstes Subaru-Modell in Europa mit dem Frontassistentsystem EyeSight ausgestattet. Es verwendet Stereokameras zur Objekterkennung.
Sein Notbremsassistent kann bei Geschwindigkeitsunterschieden bis zu 50 km/h eine Kollision mit voraus befindlichen Fahrzeugen, Fußgängern oder anderen Hindernissen vermeiden. EyeSight verfügt außerdem über eine automatische Abstands- und Geschwindigkeitskontrolle, einen Spurhalteassistenten und weitere Funktionen.
In Österreich ist EyeSight in jedem neuen Outback serienmäßig an Bord – zu Preisen ab 39.990 Euro.

Test mit Gaststar: Peugeot RCZ R

Die Kunst des Möglichen

170 PS pro Liter: Frankreichs stärkster Löwe im nicht ganz ernsthaften Vergleich mit Österreichs schnellstem Löwen – Special Guest: Walter Mayer.

„Beeindruckend, welche Leistung man heute einem Fahrzeug mit Vorderradantrieb zumuten kann“: Walter Mayer fährt sonst gern 4×4, zumal auf den Rallyepisten des Landes. Der Niederösterreicher war 2014 Dritter der Rallye-ÖM mit seinem Peugeot 207 S2000.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Von einem Löwen zum anderen: Der Rallye-Bolide ist beim PS-Zauberer Rolf Schmid in Betreuung, der Peugeot RCZ R rollt bei Magna-Steyr in Graz vom Band. Und ist der bisher stärkste Straßen-Peugeot aller Zeiten. Auch die 200 Homologationsmodelle für den 205 T16 der Gruppe B hatten nur 200 PS.
Bei seiner Premiere war der RCZ eine Sensation: Noch kaum ein französisches Concept-Car schaffte es so unverändert in die Serie. Auch ein Facelift später kann er optisch überzeugen; der Innenraum ist vielleicht nicht ganz so atemberaubend, die Sportsitze gehören dafür zu den besten am Markt. Und die Afficionados wünschten sich halt, in aller Bescheidenheit, doch etwas „mehr“. Nämlich Leistung.
Der französische Konzern muss sich jedoch nach der Decke strecken. Das sportliche Image pflegt man in der Rallye-Szene und jetzt bei der Dakar, der Wunsch nach dem Traumauto ordnet sich der Vernunft unter. Auf vernünftige Weise hat der RCZ seinen Leistungs-Boost bekommen:
Innerhalb der vorhandenen Parameter, unter Ausnutzung aller Spielräume. Es bleibt beim Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum, an dem aber kräftig gewerkt wurde.

Rallye gegen Straße

Die Leistungsdaten sind nicht einmal so unähnlich. Der S2000 schöpft aus einem hoch drehenden Zweiliter-Sauger (bis maximal 8.500 Touren) nach Luftmengenbegrenzung so ungefähr 300 PS – wieviel da wirklich freigesetzt werden, ist Berufsgeheimnis!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Davon ist der 1,6 Liter große Turbo-Vierer im RCZ R nicht allzu weit weg. Dank umfangreich verbessertem Twinscroll-Turbo werden 270 PS freigesetzt; das Drehmoment erhöht sich auf 330 Nm und ist von 1.900 bis 5.500 Touren voll da. Das sind fast 170 PS pro Liter Hubraum.
Großer Unterschied Nummer 1: Der Antrieb. Wo sich der 207 mit allen Vieren in den Untergrund krallt, machen beim RCZ R die Vorderräder Überstunden. Ihnen hilft ein hochintelligentes Torsen-Differential, auf diesen Luxus muss das Rallyeauto reglementbedingt verzichten. Dort arbeiten mechanische Sperrdifferentiale.
Beim Drehmoment liegt der RCZ R sogar knapp vorne, mit 330 gegenüber 250 Newtonmetern. Und dann das Gewicht: Die Karosserie des RCZ R durfte 17 Kilo abspecken, es bleibt bei knapp 1,3 Tonnen.
Komfort und Sicherheit haben ihren Preis. Der spartanische S2000 kommt laut Vorschrift auf mindestens 1.140 Kilo. Weniger wäre jederzeit möglich, um viel Geld. Was sie gemeinsam haben: In beiden kann man hinten nicht sitzen. Das Rallyeauto tut wenigstens gar nicht so!

Wer treibt an?

Peugeot Sport durfte mitreden, auch beim Fahrwerk: Einen Zentimeter tiefer duckt sich die Karosserie in den Wind, und die Abstimmung ist in ihrer Straffheit schon nahe der Grenze des im Alltag Komfortablen. Ganz wie OPC, JCW, RS oder Type R beeindruckt auch der RCZ R mit einem ganz und gar nicht fronttrieblerischen Fahrverhalten.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Man muss es sich dazu denken: Nur Sechzehnhundert Kubik sorgen hier für eine überaus vergnügliche Leistungsentfaltung. Das eher kurz gehaltene Getriebe mit seinen sechs Gängen wird konventionell im H-Schema geschaltet, auch das ein Vergnügen.
Die clevere Elektronik passt sich ständig der Laune des Piloten an; in der City gibt’s butterweiche Lenkung und lindes Ansprechverhalten, bei Bedarf wird ganz automatisch kräftig nachgeschärft.
Die Negativbeschleunigung ist ebenso bemerkenswert, denn auch das Bremssystem wurde der Mehrleistung entsprechend aufgerüstet. Grenzen des Möglichen: Dass er ein Fronttriebler ist, kann der RCZ R trotz tapferer Widerwehr des gesamten Antriebssystems bei schlechten Straßenverhältnissen dann doch nicht verbergen. Da wäre Allrad à la S2000 die Krönung; ein etwas sanfterer Gasfuß ist angeraten.
Verbrauch: Im Testbetrieb – manchmal vernünftig, manchmal mit Spaß – blieben wir unter der Acht-Liter-Grenze. Und der Preis: Mit 44.750,- Euro ein knappes Viertel des Rallyeautos. Den „normalen“ RCZ gibt’s ab 29.900,- Euro.

Traum-Coupé am Boden der Realität: Mit dem RCZ R zeigen die Ingenieure von Peugeot, was sie drauf haben, wenn man sie nur lässt!


Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turboaufladung
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 199 kW/270 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 330 Nm bei 1.900-5.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0-100 km/h: 5,9 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,3 l auf 100 km
Testverbrauch: 7,5 l auf 100 km
CO2: 145 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 235/40 R19
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Doppellenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.280 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 44.750,- Euro

Sondermodell: Peugeot 2008 Crossway

Für den Kreuzweg

Den kompakten Crossover aus Frankreich gibt es jetzt in einer Ausstattungsvariante mit zusätzlichen aufpreisfreien Extras.

Als Motoren stehen ein 110 PS starker Benzinmotor und ein 120-PS-Diesel zur Verfügung, beide mit Stop&Start-System.

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Ausstattungs-Goodies sind z.B. 17-Zoll-Leichtmetallräder, Zweizonen-Klima, abgedunkelte Seiten- und Heckscheiben, LED-Tagfahrlicht und Berganfahrhilfe.
außerdem an Bord ist die Traktionshilfe GripControl zur Unterstützung bei schwierigen Straßenverhältnissen, insbesondere auf Matsch, Sand oder Schnee.
Preislich startet der Peugeot 2008 Crossway bei 23.050,- Euro und ist bereits erhältlich.