Honda nennt ihn den „Rennwagen für die Straße“: Jetzt gibt es ihn ab Sommer auch wieder bei uns, und erstmals mit Turbomotor.
Der Preis für die Basisvariante des starken Fronttrieblers liegt bei 37.190,- Euro. Kleine Fußnote dazu: Die Homologation ist derzeit noch nicht ganz abgeschlossen, dies ist also eine vorläufige Zahl.
Was bekommt man dafür? Erstens: 310 PS und 400 Nm aus dem 2,0l-VTEC-Turbo. In 5,7 Sekunden wäre aus dem Stand Tempo 100 erreicht, die Vmax ist… – jenseits von illegal! Dazu gibt’s entsprechendes optisches Auftreten mit aerodynamischem Nutzen. Ein „+R“-Modus verschärft das Ansprechverhalten der Fahrwerk- und Antriebssysteme nochmals. Brembo-Bremsen mit 350mm-Scheiben und Vierkolben-Sätteln zügeln die Antriebsräder. Ausstattung: City-Notbremsassistent, Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Touchsceen, LED-Abblendlichter und vieles mehr. Die Version GT mit zusätzlichen Extras (Navi, mehrere Fahrassistenten, Regensensor etc.) wird voraussichtlich bei 40.390,- Euro starten.
Für das Projekt Rally-e wurde ein Crowfunding-Projekt ins Leben gerufen – Investoren erhalten die Chance auf eine Fahrt als Copilot.
Stohl Racing und ego-drive entwickeln derzeit einen Batteriesatz, der im Motosport eingesetzt und Rallye- und Rallycrossboliden antreiben soll. Das innovative Projekt von Rallye-Weltmeister Manfred Stohl und ego-drive-CEO Andreas Schenner läuft auf Hochtouren. Bereits in dieser Saison will man erste Fahrten als Vorausauto in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft absolvieren. Bis Manfred Stohl das erste Mal mit dem innovativen Rally-e-Peugeot an den Start geht, wird allerdings noch einige Zeit vergehen – und 150.000 Euro. So viel Geld ist noch notwendig, um das Batteriesystem, das in den Elektro-Boliden verbaut werden wird zu perfektionieren – es soll von Luft- auf Flüssigkeitskühlung umgestellt werden. Um den Restbetrag aufzubringen, setzt das Team rund um Cheforganisator Andreas Schenner auf die Unterstützung von Kleininvestoren, die sich mit Beträgen von 100 bis 5000 Euro an dem Projekt beteiligen können. Die Goodies, welche die Geldgeber dafür bekommen, sind durchaus attraktiv. Das Angebot reicht bis zur Möglichkeit, Stohl als Beifahrer zu begleiten. Sogar eine Schnellausbildung zum Rallyepiloten ist möglich. Schenner betreibt das innovative Projekt, an dem insgesamt neun Firmen beteiligt sind, von Aschach, nahe Steyr aus. Dort hat er sich mit seinem Unternehmen ego-drive angesiedelt. Informationen finden Sie unter: https://sites.google.com/a/ego-drive.at/r2-ress/crowd-investing.
Mit der Studie Sport Coupe Concept GTE wird VW emotionell, die anderen drei Premieren sind eher auf Vernunft ausgerichtet.
Vier Türen und trotzdem ein Coupé: Die knapp fünf Meter lange Studie gibt einen Ausblick auf das Styling der Marke für künftige Modelle; außerdem trägt sie womöglich schon den Keim des nächsten Passat CC in sich.
Ein V6-Benziner und zwei E-Motoren leisten insgesamt 380 PS. Das Werk verspricht einen frugalen Verbrauchsdurchschnitt von nur 2,0 Litern auf 100 Kilometer und einen CO2-Ausstoß von 46 g/km. Der Innenraum zeigt ein vollelektronisches Cockpit mit 3D-Effekten; und das Navi kann Biometrie-Daten (z.B. von der Smartwatch) auswerten. Damit schätzt es den Gemütszustand des Menschen hinterm Volant ab und wählt die stimmungsmäßig passende Route – wer weiß, wohin?
Neue Sachlichkeit
Der große Allzweck-Van Touran bringt in der dritten Generation gewohnte Praxis-Qualitäten wie z.B. bis zu 1.857 Liter Stauraum oder wahlweise Platz für bis zu sieben Personen.
13 Zentimeter länger, 11 Zentimeter mehr Radstand: Beim Marktstart im Oktober 2015 stehen drei Benzinmotoren (110, 150 und 180 PS) sowie drei Dieselmotoren (110, 150 und 190 PS) zur Auswahl. Adaptiver Tempomat, Ein- und Ausparkassistent, Notbremsfunktionen und einige andere Assistenten werden ebenfalls offeriert. Eine Nummer kleiner: Umfangreich geliftet zeigt sich der Business-Klassiker Sharan. Und wer in Sachen Business öfter auf unwegsames Terrain muss, der sollte sich den neuen Passat Alltrack überlegen. Für Stock & Stein angepasst wurde auch bei dieser Generation wieder die Hardware (Allradantrieb, adaptiertes Fahrwerk) und die Software (Offroad-Fahrprogramm).
Schnellster Serien-Audi aller Zeiten: Vom R8 gibt es die zweite Auflage – und dazu liefern die Ingolstädter uns einen Ausblick auf künftige Avant-Generationen.
Zweite Runde für den Audi R8: Das Mittelmotor-Coupé hat Audi in den Olymp der Sportwagen-Hersteller gehoben, und die Erfolge auf der Rennstrecke können sich auch sehen lassen. Dort muss er zumeist auf seinen Allradantrieb verzichten; im Straßenauto gibt’s auch in der zweiten Auflage natürlich wieder „quattro“.
Der V10-Motor leistet wahlweise 540 oder 610 PS. Das verhilft dem neuen R8 zum Titel des schnellsten Serien-Audi aller Zeiten: 0-100 in 3,2 Sekunden, Vmax (wo erlaubt) 330 km/h. Ein Siebengang- Doppelkupplungsgetriebe sortiert die Gänge hoffentlich schnell genug. LED-Lichter sind Standard, Laser-Scheinwerfer optional. Das Cockpit ist voll-digital, die meisten Knöpferln aufs Lenkrad gewandert. Neu bis auf die Grundmauern: Ein neuer „Space Frame“ aus Aluminium und kohlefaserverstärktem Kunststoff hilft mit beim Gewichtsparen, bis zu 50 Kilo speckt das knapp 1,5 Tonnen schwere Auto gegenüber dem Vorgänger ab. Zu haben ab Sommer! Die Rennversion R8 LMS wird folgen, ebenso der elektrische R8 e-tron.
Vielleicht: Audi prologue Avant
Nach dem Höhepunkt das nächste Vorspiel: Der Audi prologue Avant macht uns Appetit auf die nächsten „Gepäckträger“ der Marke.
Die Fortsetzung der Studie prologue von der L.A. Auto Show setzt unterm Fünf-Meter-Blechkleid, d.h. hinter dem wahrscheinlich prominentesten „Singleframe“-Grill aller Zeiten, mit dem Diesel-Hybridantrieb des Q7 e-tron quattro auf Stärke: 455 PS, 750 Nm Drehmoment. Überaus aufgeräumt der Innenraum: Bei der Bedienung und Information setzt Audi konsequent auf Touch-Displays. Rein elektrisch kommt man 54 Kilometer weit, auf einem Fahrwerk mit Luftfederung samt Allradlenkung.
Auch heuer zeigen die steirischen Entwickler am Genfer Salon ein Konzeptauto – die Vorgaben diesmal: ökologisch, kostengünstig und spaßig!
Der MILA Plus ist die die achte Studie aus den Hallen der Grazer Filiale von Frank Stronachs Weltkonzern. Mit Hybrid und Leichtbau beschäftigt man sich schon länger, dieses Jahr kommt auch die Emotion nicht zu kurz. Das gelungen gestylte Sportcoupé mit 4,4 Metern Länge und 1,3 Metern Höhe wiegt etwas über 1,5 Tonnen. Angetrieben werden die Vorderräder von einem Dreizylinder-Benziner, die Hinterräder von zwei E-Motoren; die Systemleistung liegt bei 272 PS und das maximale Drehmoment bei 580 Nm.
All das soll für eine Reichweite von 500 Kilometern (maximal 75 rein elektrisch) und einen CO2-Ausstoß von 32 g/km gut sein. 0-100 geht in 4,9 Sekunden, rein elektrisch erreicht man aus dem Stand die 80-km/h-Marke in 3,6 Sekunden. Genaue technische Details gibt es dann bei der Schweizer Autoshow.
Aufträge bitte!
Magna-Steyr will mit dem Modell auch zeigen, wie rasch und kostengünstig man im Auftrag neue Modelle entwickeln kann, und das ebenso rasch wie kostengünstig; der modulare Aufbau erlaubt den Einsatz bestehender Komponenten verschiedenster Hersteller. Der Alu-Body ist ebenso Recycling-tauglich wie der Innenraum mit erneuerbaren Materialien wie Bio-Kunststoffen und Naturfasern. Die Akkus kommen womöglich von Samsung: Denn Magna hat sein zwei Jahre altes Batteriewerk in der Steiermark unlängst an die Koreaner verkauft.
OEMs bauen nur mehr einen kleinen Prozentsatz ihrer Autos wirklich selbst. 80 Prozent oder mehr lassen sie sich liefern.
Aus Ersparnisgründen, weil sie einfach nicht alles selber machen können (die Klassiker wie Glas, Reifen, usw.), oder weil sie’s auch nicht besser könnten. Die Zulieferindustrie kümmert sich dann auch um die Ersatzteilversorgung. Aber es gibt viele Zulieferer, die theoretisch auf ihrem Spezialgebiet für alle Automodelle alle Teile anfertigen könnten. Hier liegt für die OEMs („original equipment manufacturers“, also die Autofirmen) ein gutes Geschäft, denn die Teileversorgung gehört zum lukrativen Geschäft mit dem Fahrzeugservice und „Markenteilen“. Die Hersteller versuchen auch diesen Teil des Marktes zu kontrollieren – einerseits damit die Ersatzteile die gewünschte Qualität haben (bei einem Defekt ärgert man sich ja immer über die Automarke, auch falls ein fehlerhafter Ersatzteil schuld ist), andererseits um die Kundschaft in die Vertragswerkstätten zu bringen.
Original & Second Line
Vor allem die freien Werkstätten und der freie Ersatzteilhandel weisen darauf hin, dass man Ersatzteile in entsprechender Qualität nicht nur über die Markenwerkstatt bekommt. Ein Originalersatzteil laut EU-Recht entspricht den Vorgaben, die der OEM selbst für seine Fahrzeugkomponenten vorgibt; zwingend vom selben Hersteller sein muss er nicht. „Markenteile“ kommen vom selben Produktionsband wie die Teile, die im Fahrzeug bei der Auslieferung eingebaut sind; sie tragen den Namen und das Logo der Automarke. Und zwar auch, wenn sie – wie zumeist – von einem Zulieferer kommen. Für „Markenteile“ werden dann auch „Markenpreise“ verlangt. Um die Verwendung von Originalteilen auch für Eigentümer älterer Autos attraktiv zu machen, haben manche OEMs eigene Ersatzteilmarken mit anderer Preisgestaltung; manche Firmen nennen das „zeitwertgerecht“. Das nennt die Branche dann Second-Line-Teile. In der Verpackung ist aber, mit anderem Branding, ein Markenteil.
Ident-Teil & Matching Quality
Ein Ersatzteil in Originalqualität muss aber nicht zwingend die Marke des OEMs tragen. Vom selben Fließband kommen auch Teile mit dem Markenzeichen der Zulieferfirma selbst. Die Branche nennt das Ident-Teile. Wo liegt der grundlegende Unterschied? – Zumeist im Preis. Zulieferer dürfen prinzipiell auch Ersatzteile für Autos bauen, für die sie keine Originalteile liefern. Bei Nachbauteilen muss aber darauf geachtet werden, dass sie den Qualitätsvorgaben des Herstellers entsprechen; im EU-Recht heißt das „Matching Quality“. Dass die Ersatzteile qualitativ passen, liegt in der Verantwortung der Werkstätten. Einige renommierte Teilehändler bescheinigen die Qualität der von ihnen verkauften Teile mit eigenen Zertifikaten. Selbstschrauber sind womöglich verlockt, sich über die verschiedensten Quellen verlockend günstige Ersatzteile zu organisieren. Das Risiko des Reinfallens auf billig gemachte Nachbauten oder Fälschungen ist da recht groß, mit teuren oder sogar gefährlichen Folgen.
Zum 21. Mal stellt der Auto-Visionär Frank M. Rinderknecht eine Studie vor, die neue Trends ausloten soll – diesmal ist es das autonome Fahren.
Die technische Basis des Selbstfahrers mit dem Namen Budii (das spricht sich wie „Buddy“, also Freund oder Hawerer) kommt vom BMW i3.
Wir fahren also elektrisch, und dank der Technologie einiger namhafter Auto-Zulieferer je nach Wunsch aktiv oder passiv. Die Bodenfreiheit ist um 10 Zentimeter variabel.
Man reiche mir das Rad!
Gelenkt wird mit „Steery by wire“-Technik, es gibt also keine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und gelenkten Rädern mehr. Das öffnet neue Möglichkeiten der Flexibilität. Statt einer herkömmlichen Lenksäule übergibt ein siebenachsiger Roboterarm das Volant an Fahrer oder Beifahrer; falls grade niemand Lust hat, räumt er es ganz weg. Ein „TrackView“ genanntes Teleskop auf dem Dach lässt sich 70 Zentimeter hoch ausfahren und scannt dann mit hochauflösender 3D-Kamera das Terrain vor dem Auto. Automatisch werden Bodenfreiheit und Federung entsprechend justiert, mögliche Hindernisse erkannt und bei Bedarf autonom umfahren. Für die Mobilität auf der „letzten Meile“ sind zwei elektrische Mini‐Scooter in seitlich ausfahrbaren Schubladen verstaut.
Lebenserfahrung
Und „Budii“ lernt dazu: Er berücksichtigt Informationen aus seiner Umgebung und die eigenen „Erfahrungen“, sowie auch die anderer Fahrzeuge entlang seiner Route. Das Langzeitresultat ist ein kognitiver und intuitiver Autopilot. Das System erkennt auch selbstständig die Gewohnheiten und Vorlieben des Fahrers und reduziert dadurch die notwendigen Bedienschritte auf ein Minimum.
Dazu gehören Radar‐ und Vehicle‐to‐X‐Lösungen ebenso wie das automatische Bezahlen des Parkplatzes per NFC, Telefonaufladung mittels „Wireless Power Charging“ sowie smarte, personalisierbare Zugangslösungen und Funkschlüssel.
Wie aufgezogen
Dass E‐Mobile auch sexy und emotionsgeladen sein können, möchte Rinspeed mit der (O-Ton Presseaussendung) „wie eine Wunderkerze funkelnden“, hell‐anthrazitfarbenen Lackierung und dem bequemen Lounge-Ambiente im Innenraum zeigen. Für Privatsphäre beim automatischen Fahren sorgt ein falt- und individuell bedruckbares Fächersystem an den Scheiben. Und der Blick durch das Lenkrad trifft auf den intelligentesten Uhrenaufzieher der Welt. Er zieht er das Uhrwerk der edlen Schweizer (no na) Uhr auf, sobald die hochauflösende Kamera im Innenraum erkennt, dass die auf dem Zifferblatt angezeigte Gangreserve zur Neige geht.
Vor zwei Jahren vorgestellt, in Amerika längst auf dem Markt, in Europa verzögert, aber nicht zögerlich: Die neue Generation des Ford Mondeo.
Der Grund für die Verspätung: Die Produktion des Ford Mondeo wurde vom Werk im belgischen Genk, das Ende 2014 geschlossen wird, ins spanische Valencia verlegt. Offiziell per Mitte Jänner ist der deutsch-amerikanische Mittelklassler auch in Österreich startklar.
Und zwar mit zeitlosem Design: Am Exterieur glattflächig und schnörkellos, im Interieur auf- und auch ausgeräumt, nämlich was die bisherige Knöpferl-Landschaft betrifft. Vieles an Steuerungsfunktionen ist ins Lenkrad übersiedelt. In Österreich startet der Mondeo gleichzeitig als Fünftürer, Kombi (Traveller) und als Hybrid – den gibt es aber ausschließlich als Viertürer.
Antrieb nach Wunsch
Das Motorenangebot umfasst drei Turbo-Benziner und fünf Diesel. Downsizing bei Familie Otto: Ein 1,0l-Dreizylinder mit 125 PS (ab Frühjahr 2015), ein überraschend quirliger 1,5-Liter mit 160 PS und die 2,0l-Topversion mit 240 PS. Dazu gesellt sich ebenfalls ab nächstem Frühjahr der Hybrid. Er holt aus Zweiliter-Benziner und Elektromotor eine recht satte und, wie getestet, seidig sich entfaltende Systemleistung von 187 PS. Er ist allerdings noch kein Plug-In; diese Technologie zieht erst mit dem S-Max ins Modellportfolio von Ford ein. Die rein elektrische Reichweite liegt bei rund fünf Kilometern. Die Selbstzünder: ein 1,6-Liter mit 115 PS und ein 1,5-Liter mit 120 PS (ab Frühjahr 2015), ein 2,0-Liter mit 150 respektive 180 PS – beide unbrummig kräftig – und als Krönung mit 210 PS dank BiTurbo (ebenfalls ab Frühjahr 2015).
Dazu serviert Ford je nach Motorisierung entweder eine manuelle Sechsgang-Schaltung, eine Sechsstufen-Wandlerautomatik, ein sechsgängiges Doppelkupplungsgetriebe oder speziell für den Hybriden eine stufenlose CVT-Automatik.
Neu im Angebot: 4×4
Neben dem Hybridantrieb zieht in den Mondeo eine weitere Neuheit in die Kölner Mittelklasse ein, nämlich ein Allradantrieb. Sein System basiert auf dem des Kuga, bekommen werden es später auch der S-Max und der Galaxy. Er ist an den Zweiliter-Diesel mit 150 oder 180 PS gekoppelt. Gewohnt reichhaltig ist das Offert an elektronischer Assistenzelektronik inklusive dem bereits im Focus vorgestellten Infotainment-System Sync2. Erweitern kann man den Insassenschutz mit Gurt-Airbags an den äußeren Fondsitzen. Die Tarife: Benziner ab 31.900 bzw. 33.100 Euro, Diesel ab 29.500 bzw. 30.700 Euro (Fünftürer/Traveller), Hybrid ab 36.750 Euro. Beatrix Keckeis-Hiller
BMW fährt mit dem C-Evolution nun auch einspurig in die elektrische Zukunft – mit etwas Starthilfe von der Auto-Abteilung in München.
Später, dafür umso mächtiger ist BMW Motorrad ins Segment der Maxi-Scooter eingestiegen. Das Zwillingspaar C 600 Sport und C 650 GT mit dem 650 ccm großen Parallel-Twin kann so manches „richtige“ Motorrad an der Ampel und im strengen Winkelwerk stehen lassen.
Nun hat sich zu den Benzinbrüdern ein Elektro-Verwandter gesellt, der das mindestens ebenso gut kann. Der trägt das „C“ in der Typenbezeichnung mit dem Zusatz „Evolution“. Dabei ist der Bayern erster Elektro-Roller eine Revolution, die mit Starthilfe durch die Auto-Abteilung der Münchner vonstatten ging. Die Akku-Einheit des i3 wurde für den Einspurer modifiziert und verkleinert. Die Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 8 kWh liefern elektrische Energie an einen permanent erregten Synchronmotor. Das ist gut für eine Dauerleistung von 15 PS (der C-Evolution ist somit tauglich für B111-Schein-Inhaber) und eine Spitzenleistung von 48 PS, begleitet von einem mächtigen Drehmoment, nämlich 72 Nm. Das verleiht dem mit alles andere als leichten Roller (265 Kilo Fahrfertig-Gewicht sind 16 Kilo mehr als bei den Benzin-Versionen) eine verblüffende Leichtfüßigkeit, sobald er in Bewegung ist. Um ihn in eine solche zu versetzen, ist kein Betriebsanleitungs-Studium notwendig
Mit Leichtigkeit
Strom einschalten per Zündschlüssel, (Vorwärts-)Gang einlegen per Starttaste. Der Rest funktioniert wie bei jedem anderen Roller auch. Das mühelose Dahingleiten ist begleitet von einem leichten Pfeifen, weniger aus dem Mund des Piloten, sondern des Motors, der Reifen und der Variomatik.
Eine Geräuschkulisse, die etwa ab 50 km/h in den Fahrtwindgeräuschen untergeht (erst recht bei der Top-Speed von 120 km/h). Und die so dezent ist, dass sie bei Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern für Verblüffung sorgt. Damit sind nicht nur die quicken Ampelstart-Fähigkeiten gemeint. Diese auszureizen ist verlockend, reduziert aber die durchaus glaubwürdige Reichweitenangabe von 100 Kilometern. Weshalb der situationsgerechte Einsatz der vier zur Verfügung stehenden Fahrmodi („Eco“, „Normal“, „Dynamic“, „Sail“) mit ihren unterschiedlichen Bremsrekuperations-Abstufungen angesagt ist. Das Nachladen auf 80 Prozent Batteriefüllung an einer Standard-Steckdose ist in zweidreiviertel Stunden möglich – in einer langen Mittagspause oder während eines überdurchschnittlich langen Kinofilms. Fürs leichtere Rangieren ist eine Rückfahrhilfe an Bord des C-Evolution. ABS sowieso und eine Traktionskontrolle auch. Beatrix Keckeis-Hiller
Motor: flüssigkeitsgekühlte E-Maschine Batterie: Lithium-Ionen, 8 kWh Dauerleistung: 15 PS Spitzenleistung: 48 PS Drehmoment: 72 Nm Gewicht: 265 kg (fahrfertig) Reichweite: 100 km Ladedauer: 4 Stunden (220 V/12 A) Preis: ab 15.400,- Euro
Bei den Traditionalisten spielt sich Unfassbares ab: Auch für Harley-Davidson ist Elektrifizierung ein Thema.
Die Bosse von Harley-Davidson denken voraus in die (zumindest lokal) emissionsfreie Mobilitätszukunft. Erstes Resultat ist das „Project LiveWire“.
Dahinter steckt ein im Product Development Center in Wauwatosa, Wisconsin entwickeltes – Achtung! – Elektromotorrad. Seit Sommerbeginn 2014 sind die ersten Prototypen im Kunden-Testbetrieb in den Vereinigten Staaten unterwegs; ab heuer rollen die ersten auch in Europa ein. Eine Serienfertigung hängt vom Feedback der Kundschaft ab. Die Eckdaten: Dreiphasen-Wechselstrommotor (längs eingebaut), Alu-Rahmen, 75 PS Leistung, 70 Nm Maximal-Drehmoment, in rund vier Sekunden von 0 auf 100, knapp 150 km/h Top-Speed, etwa 85 km Reichweite, 3,5 Stunden Ladezeit. Und damit der unverzichtbare Faktor Sound nicht zu kurz kommt, ist eine Beschallung aus der Konserve angedacht. Auf das traute Krachen des Getriebes müssen die Harley-Traditionalisten jedoch verzichten: Ein Gang genügt! Beatrix Keckeis-Hiller