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Kategorie: Skoda

Test: Škoda Fabia TSI Bunter durchs Leben

Der Fabia ist von unseren Straßen nicht mehr wegzudenken. Jetzt bekam Škodas Kleiner ein Facelift, das ihm eine nie dagewesene Farbexplosion beschert und ihn schärfer denn je macht.

Dort wo SEATs Ibiza fischt, in diesen Gewässern tummelt sich auch der Fabia. Zielgruppe: Jung, dynamisch sucht … das erste Auto. Auf diese Käuferschicht zielt auch das Facelift ab, dieses bietet LED-Tagfahrlicht und Halogen-Reflektor-Scheinwerfer, einen neuen Kühlergrill und ein angepasstes Heck. Insgesamt lassen mehr Akzente bei der Linienführung den Fabia weniger rundlich wirken, was der jüngeren Generation gefallen dürfte. Im Interieur wurde viel Know-how in die Konnektivität investiert: 7,5-Zoll-Farbdisplay mit Touch aus dem Octavia, CarPlay und Android Auto, Wi-Fi-Hotspot plus USB und Bluetooth. Dazu noch eine Rückfahrkamera für faires Geld. Vieles lässt sich übers Multifunktions-Lenkrad bedienen – auch heute noch keine Selbstverständlichkeit.

Jeder, wie er will
Auch in Sachen Individualität legte Škoda nach: Neudeutsch heißt das Ganze Color Concept. Käufer können den Fabia zweifarbig designen, wobei die kontrastfarbenen Akzente sich auf das Dach, die Außenspiegel und Felgen beziehen. Auch beim Dekor kann man aus zig Varianten wählen. Typisch für Škoda ist die spezielle Ablage für den Schirm unter dem Beifahrersitz. Außerdem viele weitere durchdachte Ablage- und Verstaumöglichkeiten in perfekter Armlänge.

Unaufregend gut
Fahrtechnisch ist der Dreizylinder-Einliter-Motor unaufregend. Angenehme Laufeigenschaften zeichnen diesen Benzinmotor aus. In den ersten Gängen hört er sich ruppig an, aber auf Langstrecken macht er das wieder wett und ist angenehm zu fahren. Der Verbrauch bleibt ganz nah an der Werksrealität, Auch bei sportlicher Fahrweise zieht er gut weg; das Fahrwerk ist bestens auf dieses Auto abgestimmt und macht nicht nur auf der Autobahn, sondern auch bei kurvenreicher Strecke sehr viel Spaß. Dabei sollte man die Motoreigenschaft gerade bergauf nicht unterschätzen, denn da überrascht der 110-PS-Fabia mit seiner Bissigkeit. Kleiner Wermutstropfen im Immernoch-Dieselland Österreich: Den Fabia gibt’s nur als Benziner.

Nach 20 Jahren ist der Fabia ausgereift und passt sich Markt und Gegebenheiten an. Preis-Leistung ist ungeschlagen und wer ihn unterschätzt, weiß ihn auch nicht zu schätzen.

TECHNISCHE DATEN Škoda Fabia TSI Ambition

  • Motor Reihen-Dreizylinder
  • Hubraum 998 ccm
  • Leistung 81 kW/110 PS bei 5.000-5.500 U/Min.
  • Drehmoment 200 Nm bei 2.000-3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
  • 0–100 km/h 9,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 4,5 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 6,0 l auf 100 km
  • CO2 106 g/km
  • Getriebe Sechsgang manuell
  • Reifen 185/60 R 15
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk McPherson Federbeine
  • Bremsen vorne Scheiben (innenbelüftet), hinten Trommeln; ABS, ESP
  • Leergewicht 1.132kg
  • Tankinhalt 45 l
  • Preis 15.630 Euro
  • Preis des Testwagens 20.711 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Test: Škoda Fabia TSI Bunter durchs Leben

Der Fabia ist von unseren Straßen nicht mehr wegzudenken. Jetzt bekam Škodas Kleiner ein Facelift, das ihm eine nie dagewesene Farbexplosion beschert und ihn schärfer denn je macht.
Dort wo SEATs Ibiza fischt, in diesen Gewässern tummelt sich auch der Fabia. Zielgruppe: Jung, dynamisch sucht … das erste Auto. Auf diese Käuferschicht zielt auch das Facelift ab, dieses bietet LED-Tagfahrlicht und Halogen-Reflektor-Scheinwerfer, einen neuen Kühlergrill und ein angepasstes Heck. Insgesamt lassen mehr Akzente bei der Linienführung den Fabia weniger rundlich wirken, was der jüngeren Gene-ration gefallen dürfte. Im Interieur wurde viel Know-how in die Konnektivität investiert: 7,5-Zoll-Farbdisplay mit Touch aus dem Octavia, CarPlay und Android Auto, WiFi-Hotspot plus USB und Bluetooth. Dazu noch eine Rückfahrkamera für faires Geld. Vieles lässt sich übers Multifunktions-Lenkrad bedienen – auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Jeder, wie er will Auch in Sachen Individualität legte Škoda nach: Neudeutsch heißt das Ganze ColorConcept. Käufer können den Fabia zweifarbig designen, wobei die kontrastfarbenen Akzente sich auf das Dach, die Außenspiegel und Felgen beziehen. Auch beim Dekor kann man aus zig Varianten wählen. Typisch für Škoda ist die spezielle Ablage für den Schirm unter dem Beifahrersitz. Außerdem viele weitere durchdachte Ablage- und Verstaumöglichkeiten in perfekter Armlänge. Unaufregend gut Fahrtechnisch ist der Dreizylinder-Einliter-Motor unaufregend. Angenehme Laufeigenschaften zeichnen diesen Benzinmotor aus. In den ersten Gängen hört er sich ruppig an, aber auf Langstrecken macht er das wieder wett und ist angenehm zu fahren. Der Verbrauch bleibt ganz nah an der Werksrealität, Auch bei sportlicher Fahrweise zieht er gut weg; das Fahrwerk ist bestens auf dieses Auto abgestimmt und macht nicht nur auf der Autobahn, sondern auch bei kurvenreicher Strecke sehr viel Spaß. Dabei sollte man die Motoreigenschaft gerade bergauf nicht unterschätzen, denn da überrascht der 110-PS-Fabia mit seiner Bissigkeit. Kleiner Wermutstropfen im Immer-noch-Dieselland Österreich: Den Fabia gibt’s nur als Benziner.
Nach 20 Jahren ist der Fabia ausgereift und passt sich Markt und Gegebenheiten an. Preis-Leistung ist ungeschlagen und wer ihn unterschätzt, weiß ihn auch nicht zu schätzen.
TECHNISCHE DATEN Škoda Fabia TSI Ambition
  • Motor Reihen-Dreizylinder
  • Hubraum 998 ccm
  • Leistung 81 kW/110 PS bei 5.000-5.500 U/Min.
  • Drehmoment 200 Nm bei 2.000-3.500 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
  • 0–100 km/h 9,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk) 4,5 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt) 6,0 l auf 100 km
  • CO2 106 g/km
  • Getriebe Sechsgang manuell
  • Reifen 185/60 R 15
  • Kraftübertragung Vorderrad
  • Fahrwerk McPherson-Federbeine
  • Bremsen vorne Scheiben (innenbelüftet), hinten Trommeln, ABS, ESP
  • Leergewicht 1.132 kg
  • Tankinhalt 45 l
  • Preis 15.630 Euro
  • Preis Testwagen 20.711 Euro
Fotos: Johann Vogl 

Vorstellungen: Škoda Kamiq

Miniatur-Bär

Immer von allem mehr – vor allem an Raum – bietet Škoda, auch im neuen Kamiq. Beim gar nicht miniaturistischen Kodiaq-Bruder wurde der Radstand der Baubasis gestreckt, womit man über ei-nen fast opulenten Innenraum und ein stattliches Ladevolumen verfügt. In der Maximalausdehnung liegt man damit gleichauf mit dem Fabia Combi. Die An-triebe: 1,0 TSI mit 95 und 115 PS, 1,5 TSI mit 150 PS, allesamt Benziner. Die-selseitig offeriert man einen 1,6 TDI mit 115 PS, und eine Erdgas-Version gibt es auch: 1,0-G-Tec mit 90 PS. Der Markt-start erfolgt im Frühherbst, preislich startet der Kamiq voraussichtlich knapp unter 20.000 Euro.

Foto: Škoda

Neu: Škoda Scala

Definitiv expressiv

Die Tschechen stellen das Kompakt-Segment neu auf. Der Škoda Scala ersetzt den Rapid. Welt-Premiere feierte er im pulsierenden Start up-Hotspot Tel-Aviv, in Israël.

Škoda entwickelt Schritt für Schritt Profilschärfe. Technisch sowieso. Stilistisch überhaupt, mit unaufdringlichem, dafür zeitlosem Design. Das führen die dritten Generationen von Octavia, Superb und Fabia anschaulich vor, ebenso die jungen Neo-SUVs Kodiaq und Karoq. Markantere Nasenlöcher zeigt mittlerweile der Citigo. Einzig der Kompakt-Kandidat Rapid fiel mehr durch pragmatische Praxis- denn plakative Optik-Prägnanz auf. Das zwar recht erfolgreich, doch steht jetzt dennoch seine Ablöse bevor. Durch den Scala.

Foto: Škoda
Zeitlos, aber markanter und prägnanter als die derzeitigen Schwestermodelle

Zum Zeichen, dass damit das C-Segment ganz neu definiert werden soll, hat Škoda bei der Taufe nicht auf einen traditionellen Namen zurückgegriffen, vielmehr auf eine Benennung, die – „Scala“ steht für Treppe, Leiter, Stiegen – Aufstieg signalisieren soll. Gestalterisch blieb man auf der eingeschlagenen Grundlinie, das jedoch mit definitiv expressiveren Details als bisher garniert, wie anhand der Design-Studie „Vision RS“ auf dem Pariser Autosalon 2018 präsentiert.
Kristallin & dynamisch
Dazu gehört je nach Ausstattungsstufe etwa eine bis knapp an den Stoßfänger langgezogene Heckscheibe. Dazu gehören kristalline Elementen an den – serienmäßigen – LED-Scheinwerfern und Heckleuchten. Damit gibt der neue Kompakte die künftige dynamisierte Design-Richtung von Škoda vor. Auch ist der Markenname nicht irgendwo bescheiden als Plakette an den Rand gerückt, sondern aus Einzelbuchstaben komponiert und prominent zentral auf der Heckklappe platziert.

Der Ausdruck gesteigerten Selbstbewusstseins gilt nicht nur fürs Exterieur: Der Innenraum ist von Cockpit bis Kofferraum neu eingerichtet, unverschnörkelt und unzerklüftet, mit augen- und grifffreundlichen Materialien. Die Kommando-Zentrale ist digitalisiert, Zentrum ist ein 10,25 Zoll großes TFT-Display. Dazu kommt der Touchscreen für ein komplett neues Infotainment- und Navigationssystem, freistehend auf dem Armaturenbord montiert, mit 6,5 bis zu 9,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Serienmäßig integriert ist – erstmals in einem Škoda – eine SIM-Card zur permanenten Internet-Anbindung via LTE-Netz: Ein Online-Dienstepaket ermöglicht Zugriff auf spezifische Apps sowie – je nach Ausstattungsniveau – Fahrzeugfunktionen (Ver- und Entriegeln, Abfragen des Treibstoffstands etc.), auch diverse Updates können online, über den mobilen Hotspot, geladen werden.
Modular & variabel
Baubasis des Scala ist der modulare Kleinwagen-Querbaukasten des VW-Konzerns (MQB A0). Mit dem den Tschechen eigenen Talent, Raum zu schaffen, geht sich auf dieser Plattform eine beachtliche Grundfläche von 4,362 mal 1,793 Metern (Länge/Breite) aus. Die Höhe: 1,471 Meter. Der Radstand: 2,649 Meter. Geschaut wurde damit auf luftige Raumverhältnisse für bis zu fünf Personen und Ladegut. Mindestens 467 Liter beträgt das Kofferraumvolumen, dank Sitz-Variabilität kann auf bis 1.410 Liter gesteigert werden.

Die Antriebspalette besteht zum Marktstart – im kommenden Frühjahr (Preise sind noch nicht bekannt) – aus zwei Benzinern und einem Diesel. Die Ottos sind ein Einliter-Dreizylinder mit 95 oder 115 PS und ein 150-PS-1,5-Liter-Vierzylinder (mit Zylinderabschaltung), der Selbstzünder ist ein 1,6-Liter mit 115 PS. Sämtliche Aggregate sind mit Partikelfilter versehen. Die Selbstzünder sind via SCR-Kat und AdBlue-Einspritzung abgasgereinigt. Alle Antriebe sind Euro 6d Temp-zertifiziert. Die Antriebe verfügen zudem durchwegs über ein Bremsenergierückgewinnungs-System. An Getrieben stehen je nachdem manuelle Fünf- und Sechsgang-Schaltungen sowie ein siebenstufiges DSG zur Wahl. Allradantrieb ist für den Fronttriebler nicht vorgesehen. Im Laufe des kommenden Jahres kommt ein Erdgas-Triebling auf Basis des Einliter-Dreizylinder-Benziners hinzu. Leistung: 90 PS.
Clever & sicher
Die Serienmitgift ist ab der Basis, wie gewohnt, reichhaltig, samt bekannten und neuen „Simply Clever“-Details – siehe unter anderem eine auf Tastendruck schwenkbare Anhängerkupplung (Option). Das Ausstattungsprogramm inkludiert nun auch dynamisierende Features wie ein Sportfahrwerk (Tieferlegung um 15 Millimeter) mit zwei Basis-Fahrwerksabstimmungen und vier Fahrprofilen. Auch kann man statt der 15- und 16-Zoll-Räder aus Stahl zu Alus greifen, in den Größen, 16, 17 und 18 Zoll.
Foto: Škoda
Škoda bleibt sich seiner Linie treu: Alles ist da, was man braucht

Eingebettet ist man im Scala in ein engmaschiges Netz an mechanischen und elektronischen Sicherheitssystemen. Es können bis zu neun Airbags sein. Dazu kommen teils serienmäßige, teils optionale Fahrhelfer. Immer an Bord sind Notbrems-, Totwinkel- und Spurhalteassistent. Gegen Aufpreis kann man haben: Spurwechsel- und Seiten-Assistent (Reichweite bis zu siebzig Meter), automatische Distanzregelung (bis 210 km/h) und Parklenk-Helfer, ebenso Voll-LED-Leuchten, Fernlichtassistent und Rückfahrkamera.
Technologie und Digitalisierung
Eine Vorschau auf den Scala lieferte Škoda mit einem camouflierten Modell in Prag. Die Weltpremiere erfolgte – statisch – in der israëlischen Metropole Tel-Aviv. Aus mehreren Gründen: Škoda ist im Mittelmeerstaat die Nummer eins unter den europäischen Marken, mit einem Marktanteil von acht Prozent (Österreich derzeit: 7,5 Prozent). Und der tschechische Hersteller kooperiert mit einer Reihe von örtichen IT-Unternehmen im Bereich automotive Elektronik-Entwicklung und Digitalisierung.
Foto: Škoda
Das Interesse am neuen Scala war mehr als lebhaft

Konkret sind das derzeit Mobilitätsdienste inklusive Parkplatz-Suchsystem (Anagog), ein Fahrzeug-Diagnosesystem mittels 360-Grad-Kamera (UVeye) und eine künftige Schnelllade-Technologie mittels kinetischer Energiespeicherung (Chakratec) für E-Autos. Denn es steht für 2019 der elektrische Citigo an. Und auch für den Scala ist Elektrifizierung zu erwarten. Doch das ist erst der Anfang. Der mit einer exklusiven Party gebührend gefeiert wurde.
 
Fotos: Škoda

Test: Škoda Kodiaq SportLine

Volltreffer

In Tschechien hat man sich Zeit gelassen mit einem großen SUV, dafür ein kleines Meisterwerk vollbracht – jetzt als sportliche Linie.

Die Vorarbeit überließ man der Konzernverwandtschaft: Nach vielen Jahren des Beobachtens, und nach ein wenig Experimentieren mit dem Yeti, ist Škodas neues Flaggschiff herausgekommen. Nicht nur in der Werbung, sondern auch auf Straße sieht man das nach einem Alaska-Bären bezeichnete Auto oft. Und fängt man erst einmal damit an, kann man ihn gar nicht mehr übersehen. Zu Recht ist er doch auch eines der gelungensten Autos des letzten Jahrzehnts.

Einteilungssache
Trotz 4,70 Meter Länge fällt der Kodiaq noch in die Klasse der Kompakten. Der quer eingebaute Motor spart weitere Zentimeter, darum sitzt man auch so frei, sogar in Reihe 2. Eine Reihe 3 ist optional zu haben. Beinfreiheit ist im Bärenauto kein bloßes Wortgebilde. In der Sportlinie, wie sie am Testauto zu finden war, sind Alcantara-Sitze mit verstärktem Seitenhalt das Highlight. Ansonsten machen ein paar Zierleisten und schönere Felgen den Kodiaq natürlich nicht zum Sportwagen. Dennoch zieht die Vierzylinder-Maschine geräuschlos zügig, beim DSG gibt’s das S, dass einem mehr Sportlichkeit verleiht. Da steigt natürlich der Verbrauch, bleibt aber immer um die sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Kein Werbe-Gag
Für Sparsamkeit und Nützlichkeit braucht sich heute keiner mehr zu schämen. SUV ist ja oft mehr Schein als Sein. Beim Kodiaq 4×4 hingegen ist das Offroad-Fahrprogramm mit adaptivem Fahrwerk, elektronischem Sperrdifferenzial und Bergauf- sowie Bergabfahrhilfe schon gute Basis für das Allround-Talent. Die Klassiker des „simply clever“ sind auch hier an Bord, wie etwa der versteckte Eiskratzer am Tankdeckel und ein Türkantenschutz, der beim Öffnen der Seitentüren automatisch ausfährt. Wirft man die Rücksitzlehnen um, wird der Kodiaq mit 2.065 Litern zum Kleintransporter. Mit dem Verzurr-System lässt sich kleineres Ladegut rutschfest befestigen, die Ladekante ist vielleicht eine Spur zu hoch.

Was macht das erste große SUV der Tschechen nun außergewöhnlich? Sein Perfektionismus, nicht nur gemessen am sehr konkurrenzfähigen Preis.

TECHNISCHE DATEN
Škoda Kodiaq SportLine

  • Motor
    Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1968 ccm
  • Leistung
    140 kW/190 PS bei 3.500-4.000 U/Min.
  • Drehmoment
    400 Nm bei 1.750-3.250 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    209 km/h
  • 0–100 km/h
    8,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    5,7 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    6,1 l auf 100 km
  • CO2
    151 g/km
  • Getriebe
    Siebengang-Automatik
  • Reifen
    235/50 R19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheiben vorne, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.795 kg
  • Tankinhalt
    60 l
  • Preis
    48.200 Euro
  • Preis des Testwagens
    57.032 Euro

 
Fotos: Johann Vogl

Škoda und 4×4

Vier Räder, ein Ziel

Es gibt vier Modellreihen und 13 Modellvarianten mit Allrad, insgesamt ist das sogar jedes zehnte Fahrzeug aus der Tschechischen Republik.

Die Tradition des Allradantriebs bei der tschechischen Marke geht weit zurück. Die ersten Versuche mit einem Mehrachsen-Antrieb gab es in Mladá Boleslav bereits in den späten 1930ern. Das moderne Kapitel der Story begann 1999 mit dem Octavia Combi 4×4. Seitdem hat Škoda insgesamt mehr als 700.000 Allradfahrzeuge produziert.
Das Interesse an Allrad-Fahrzeugen ist so hoch, dass man die 4×4-Palette in den vergangenen drei Jahren ergänzt hat. Die geht vom Octavia über die SUVs Karoq und Kodiaq bis zur Limousine Superb (seit 2008). Voriges Jahr übertraf Škoda erstmals die Grenze von 127.000 produzierten Allradfahrzeugen. Meistverkaufter 4×4-Škoda ist der Kodiaq, und sechs von zehn Kodiaq gehen als Allradler zu ihren neuen Besitzern.

Die Vorteile
Alle aktuellen Allrad-Modelle von Škoda verfügen über eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung der fünften Generation. Die Hauptvorteile sind niedrigeres Gewicht und geringerer Platzbedarf. Der Allradantrieb ist zudem vollständig mit den Elektronik- und Assistenzsystemen vernetzt. Dabei funktioniert das System komplett automatisch, der Fahrer braucht in keiner Situation einzugreifen. Die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung ist in jedem Modell baugleich.
Die Unterschiede liegen allerdings in einer eigenen Kalibrierung der Antriebssoftware, die in Parametern wie beispielsweise Radstand, Schwerpunkt oder Motoren zu den jeweiligen Fahrzeugen passt. Ein Antriebsmoment von bis zu 3.200 Nm kann zur Hinterachse geschickt werden. Ein großes Drehmoment an der Hinterachse wird benötigt, wenn die Vorderachse entlastet ist und die Hinterachse die Kraft auf die Straße überträgt. Das hilft besonders beim Anfahren an steilen Hängen mit Anhänger oder bei schlechter Haftung der Vorderräder. Das Allrad-System hilft das ganze Jahr über in den unterschiedlichsten Situationen und liefert damit einen Beitrag zur aktiven Sicherheit.

Test: Škoda Octavia Combi 4×4 Scout TDI

Tschechisches Armeemesser

Mit der geländetauglichen Version des Octavia Kombi haben die Tschechen wieder ein echtes Allzweck-Werkzeug im Programm.

Ein Kombi ist eben immer praktisch: Viel Stauraum, niedrige Ladekante und keine Einschränkungen beim Fahrverhalten. Noch praktischer wird er, wenn man mit einem Allradantrieb und etwas mehr Bodenfreiheit nachwürzt.
Genau das hat Škoda beim Octavia Scout gemacht und ihn so zum „Schlechtwegekombi“ aufgerüstet. Und dies ist den Ingenieuren auch optisch gelungen.

Foto: Robert May

Zum viel diskutierten „Vier-Augen-Gesicht“ gesellen sich beim Scout 30 Millimeter mehr Abstand zur Straße (im Vergleich zum normalen 4×4-Kombi), eine in silber gehaltener Unterfahrschutz vorne und hinten, sowie kunstoffbeplankte Radhäuser hinzu.
Nicht zu sehen ist das „Schlechtwegepaket“, welches mit Kunststoffabdeckung für den Unterboden sowie die Brems- und Kraftstoffleitungen sicherstellt, dass auch beim flotteren Befahren von Feldwegen nichts kaputt geht. Im Innenraum merkt man ihm seine abenteuertaugliche Ausstattung nicht an, hier ist alles typisch Octavia. Oder, wie Škoda es nennt, „simply clever“.
Foto: Robert May

Der Ausstattungsumfang lässt keine Wünsche offen. Sämtliche Systeme sind logisch aufgebaut und verlangen nur nach einer kurzen Eingewöhnungsphase. Auch in der zweiten Reihe finden Großgewachsene problemlos Platz. Für die Mitbringsel des täglichen Lebens stehen im Heck 610 bis 1.740 Liter Stauraum zur Verfügung.

Goldene Mitte

Unser Testwagen wurde vom 2,0 Liter großen TDI mit 150 PS angetrieben, was wahrscheinlich die vernünftigste Motorisierung des Scout ist. Mit viel Kraft von unten (340 Newtonmeter bei 1.750-3.000 Umdrehungen pro Minute) steht auf asphaltierten Wegen in jeder Lebenslage genug Druck zur Verfügung.
Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet schneller, als Lucky Luke seinen Colt zieht, und wählt stets die richtige Übersetzung. In der Gegend der Ötschergräben, wo normalerweise Hilux, L200 und Co das Zepter in der Hand haben, gaben wir dem Octavia Scout Auslauf in freies Gelände.

Foto: Robert May

Eines vorweg: Unser kleiner Trial-Ausflug über eine massiv schlechte Schotterpiste wurde von den Sommerreifen und nicht von der Technik gestoppt. Durch seine Bodenfreiheit und dem Allradantrieb samt einer elektronischen Quersperre geht es auch voran, wenn ein oder zwei Reifen der Kontakt zum Untergrund fehlt. Zumindest, solange die Reifen mitspielen.
Auch das nachher gefürchtete Bergabfahren ist kein Problem, dank der Offroad-Funktion. Hierbei bremst der Scout automatisch bei steilen Abfahrten, ohne dabei ins Trudeln zu kommen.
Der Scout rundet die Modellpalette des Octavia ab und ist die erste Wahl für Fischer, Golfer und sonstige Abenteurer.
Foto: Robert May

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum: 1.968 ccm
Leistung: 110 kW/150 PS bei 3.500-4.000 U/Min.
Drehmoment: 340 Nm bei 1.750-3.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 207 km/h
0-100 km/h: 9,3 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,1 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,9 l auf 100 km
CO2: 130 g/km
Getriebe: Siebengang-Doppelkupplung
Reifen: 225/45 R18
Kraftübertragung: Allrad
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Verbundlenker
Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.526 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 37.269 Euro
Preis des Testwagens: 44.815 Euro

VW-Gruppe: Eintauschaktion für Diesel

Offensive

Die Maßnahmen: Freiwilliges Software-Update zusätzlich zur Rückrufaktion, dazu einige Zuckerln für den Eintausch von Alt-Dieseln aller Marken.

Die in Verruf geratenen Dieselmotoren der VW-Familie mit den Abgasnormen Euro 5 und 6 ab dem ersten Halbjahr 2018 werden zu einem Update der Software in der Motorsteuerung gebeten. Die Maßnahme dauert laut Importeur ungefähr 30 Minuten, sie ist kostenfrei und freiwillig. In Österreich betrifft das insgesamt 122.000 Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, SEAT und Škoda. Das freiwillige Update erfolgt zusätzlich zur Rückrufaktion für rund 390.000 Konzernfahrzeugen. 80 Prozent der erreichten Kunden haben ihr Fahrzeug bereits umrüsten lassen.
Vier Marken des VW-Konzerns versüßen den Umstieg vom älteren Diesel auf ein umweltfreundlicheres Fahrzeug mit Eintauschprämien und zusätzlichen Zuckerln bei Finanzierung über die hauseigene Bank. Darüberhinaus gibt es Incentives für den Umstieg auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (CNG, Hybrid, Elektro) je nach Angebot der Marke.

VW

Modellabhängige Verschrottungsprämie von bis zu 8.785 Euro bzw. 8.000 (Pkw-Modelle von VW Nutzfahrzeuge) für Diesel-Pkw jeder Marke mit Abgasnorm Euro 1 bis Euro 4 bei Erwerb eines Neuwagens von Volkswagen mit Euro 6 Norm. Bei Finanzierung über die Porsche Bank 500 Euro für die Modelle up! und Polo bzw. 1.000 Euro für alle anderen Modelle im VW-Angebot. Zusatzförderung für den Umstieg auf ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb (Elektro, Hybrid, Erdgas) – am Beispiel e-Golf: bis zu 11.680 Euro Gesamtprämie inklusive der staatlichen Förderung.
Modell:  Prämie/Zusatzförderung/Bank-Bonus/Summe (in €)
up!: 1.500/–/500/2.000
e-up!: 3.880/4.300/500/8.680
Polo: 2.500/–/500/3.000
Golf, Tiguan, Beetle: 4.000/–/1.000/5.000
Golf TGI (CNG): 5.000/–/1.000/6.000
Golf GTE: 5.785/1.650/1.000/8.435
e-Golf: 6.380/4.300/1.000/11.680
Touran: 5.000/–/1.000/6.000
Passat, Sharan, Arteon: 7.000/–/1.000/8.000
Passat GTE: 8.785/1.650/1.000/11.435
VW-Nutzfahrzeuge
Caddy PKW: 3.000/–/1.000/4.000
Caddy TGI: 4.000/–/1.000/5.000
T6 Kombi: 5.000/–/1.000/6.000
T6 Caravelle: 6.000/–/1.000/7.000
Multivan: 8.000/–/1.000/9.000

Audi

Verschrottungsprämie je nach Fahrzeugklasse des gewählten Neuwagens zwischen 2.000 Euro und 10.000 Euro bei Erwerb eines Neuwagens von Audi mit Euro-6-Motor. Zusätzlich 1.000 Euro Bonus bei Finanzierung über die Porsche Bank. Zusatzförderung für Wechsel zu Plug-In-Hybrid-Modellen und den Erdgas-Modellen (g-tron).
Modell:  Prämie/Bank-Bonus/Summe (in €)
A1: 2.000 /.000 3.000
A3: 4.000/1.000 5.000
A3 g-tron: 5.000/1.000/6.000
A3 e-tron: 5.000/1.000/6.000
A4: 7.500/1.000/8.500
A4: g-tron 8.500/1.000/9.500
A5: 7.500/1.000/8.500
A5: g-tron 8.500/1.000/9.500
A6: 9.000/1.000/10.000
A7: 9.000/1.000/10.000
Q2: 2.000/1.000/3.000
Q3: 4.000/1.000/5.000
Q5: 5.000/1.000/6.000
Q7 e-tron: 10.000/1.000/-11.000
TT: 4.000/1.000/5.000

SEAT

Verschrottungsprämie für Fahrzeuge aller Marken mit Dieselmotor der Normen Euro 1 bis 4 von bis zu 7.000 Euro (modellabhängig) bei Kauf eines Neufahrzeugs. Das Angebot gilt für den Kauf eines SEAT bis einschließlich 31. Dezember 2017; das Fahrzeug muss bis Ende August 2018 ausgeliefert werden. Zusätzlich 500 Euro (für Mii und Ibiza) bzw. 1.000 Euro (für Leon, Toledo und Alhambra) Bonus bei Finanzierung über die Porsche Bank. Zusatzförderung für den Kauf von CNG-angetriebenen Modellen.
Modell:  Prämie/Bank-Bonus/Summe (in €)
Mii: 1.000/500/1.500
Mii CNG: 3.000/500/3.500
Ibiza: 2.000/500/2.500
Toledo: 3.000/1.000/4.000
Leon: 3.500/1.000/4.500
Leon CNG: 5.500/1.000/6.500
Alhambra: 7.000/1.000/8.000

Škoda

Verschrottungsprämie bei Erwerb eines Neuwagens mit Euro 6 Norm zwischen 1.000 Euro (Citigo) und 4.500 Euro (Superb). Zusätzlich Bonus 500 Euro für die Modelle Citigo und Fabia bzw. 1.000 Euro für alle anderen Modelle bei Finanzierung über Porsche Bank. Zusatzförderungen für den Erwerb von Modellen mit Erdgas-Antrieb (G-TEC) .
Modell:  Prämie/Bank-Bonus/Summe (in €)
Citigo: 1.000/500/1.500
Citigo CNG: 3.000/500/3.500
Fabia: 2.000/500/2.500
Rapid: 3.000/1.000/4.000
Octavia: 3.500/1.000/4.500
Octavia CNG: 5.500/1.000/6.500
Superb: 4.500/1.000/5.500

Škoda Kodiaq: Auslauf im Norden Polens

Bärig g’führig

In Masuren lieferte der Škoda Kodiaq den Beweis, dass er nicht nur Asphalt lässig meistern kann. Auf Sand, Schotter & Kopfsteinpflaster macht er komfortable Figur.

Mit vielen Eigenschaften kann Škoda auftrumpfen: Praxistauglichkeit, Zuverlässigkeit, Komfort, Raumangebot, günstigem Preis-Leistungsverhältnis, nicht zu vergessen Cleverness und vielem mehr. Abenteuerlustigkeit war bis vor drei Jahren nicht dabei. Doch will sich die tschechische Marke, die seit 122 Jahren existiert und heuer ihr 25-Jahr-Jubiläum der Österreich-Präsenz feiert, auch als Offroad-Marke etablieren. Davon zeugte schon der Yeti, der demnächst vom Karoq abgelöst wird, das bezeugt die wachsende Vielfalt an 4×4-Modellen in der Kompakt- sowie Mittelklasse, das beweist der junge Kodiaq, der sich gerade auf Österreichs Straßen präsent macht.

Foto: Škoda/Eryk Kepski
Foto: Škoda/Eryk Kepski

Die Tschechen stecken damit gerade mitten in ihrer angekündigten SUV-Offensive. Dazu gehört, abgesehen vom gerade erneuerten Octavia Scout und vom künftigen gleichnamigen Kodiaq-Derivat, ein weiteres in Aussicht gestelltes Modell (für 2019), das unterhalb des Karoq firmiert. Und dann steht auch noch ein Crossover-Coupé in der Pipeline, worauf das Vision E-Konzept auf der Autoshow im Shanghai vor kurzem einen Vorgeschmack liefern könnte.

Abenteuer- & Reiselust

Das Vorhaben, mit fähigen Offroadern zu reüssieren, untermauert Škoda seit drei Jahren mit der entsprechenden Praxis, im Rahmen von Abenteuer-Touren, genannt Euro Trek. Die erste führte 2015 mit 4×4-Yetis quer durch die Karpaten, von Belgrad, Serbien, aus, nach Sibiu, Rumänien – eine Tour, die nicht nur sprichwörtlich über Stock und Stein führte. Die Fortsetzung folgte im Vorjahr, mit dem Octavia Scout, quer durchs rumänische Hügel- und Bergland, vorbei am Transfaraga-Gebirge und Draculas angeblichem Schloss bis ins Donaudelta. Die Challenge war dieses Mal weniger die Grobheit der Tracks, sondern der dichte Schotterstaub und die vom Regen aufgeweichten Schlammpfade durch die Wälder und zwischen den Fluren.

Foto: Škoda/Eryk Kepski
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Ursprünglich hätte heuer die Südosteuropa-Tour an den Trek von 2016 anschließen sollen. Doch hat man in Mlada Boleslav gerade alle Hände voll zu tun, mit der Aktualisierung und Erweiterung der Modellpalette. Das betraf den Octavia, den Rapid sowie den Citigo, das betrifft den Karoq, der im Frühjahr in Stockholm sein Publikumsdebut lieferte und dessen aktive Premierenfahrt im Herbst noch aussteht.

Hausboote & Rallye-WM

Um dem Kodiaq dennoch einen artgerechten und offroadigen Auslauf zukommen zu lassen, griff Škoda Österreich zum Mittel der Eigeninitiative. Und ging damit in ein Land, das man hierzulande bis vor gar nicht so langer noch als „Ostblock“ abgekanzelt hatte: nach Polen. Ausgehend von Warschau war die Kodiaq Tour 2017 als Rundreise durch Masuren und weiterführend bis an den Stadtrand der Ostsee-Hafenmetropole Danzig festgelegt.

Foto: Škoda/Eryk Kepski
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Die Seenplatte im Norden Polens, dicht an der Grenze zu Russland, haben hierzulande noch wenige auf ihrem Reise-Schirm. Hausboot-Fans können damit etwas anfangen. Das Offert, die zahlreichen Wasserflächen und ihre Verbindungen zu befahren (hier werden die Schiffe teilweise bergauf transportiert, um Schleusen zu sparen) ist fixer Bestandteil der einschlägigen Reiseveranstalter. Rallye-Enthusiasten sagt die Region durchaus etwas. Am letzten Juni-Wochenende dieses Jahres zirkelte der WM-Zirkus rund um Mikolajki, gelegen am größten der 2700 Seen in dieser Gegend, am Śniardwy (Spirdingsee).

Tschechische Gast-Bären

Dass Škoda Österreich die Masuren und Mikolajki als Angelpunkt der Kodiaq-Tour bestimmt hat kommt nicht von ungefähr, was nicht nur mit dem Erfolg in der WRC 2 zu tun hat. Denn einst war dieser Landstrich auch für seine Bären bekannt. Doch die gibt es dort seit gut hundert Jahren nicht mehr. Sie sind ausgerottet (die nach wie vor ansässigen Wölfe und Luchse sowie weitere Wildtierarten konnten sich wohl besser verstecken). Dafür waren für ein paar Tage die tschechischen Meister Petze zu Gast. Die kamen im Dutzend, in durchwegs allradgetriebenen 2.0-TDI-Versionen, mit 150 respektive 190 PS.

Foto: Škoda/Eryk Kepski
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So richtig durch den Wald brechen, wie es ihre vierbeinigen Namensvettern üblicherweise tun, sollten die Kodiaqs natürlich nicht. Doch es reichten die Varietäten der Verkehrswege rund um die und zwischen den Wasserflächen und -läufen absolut aus, um die Gehfähigkeiten der Vierradler auf die Probe zu stellen: Das sanft hügelige Gebiet ist durchzogen von Straßen unterschiedlichster Ordnung. Die Fahrbahnoberflächen reichen von tiefem Sand, lockerer Erde und feinem oder grobem Schotter bis zu scheinbar unzerstörbaren Makadam-Decken. Die raren Asphaltstreifen sind häufig einspurig, in jedem Fall schlaglöchrig.

Mehr Täler als Berge

Glatten Asphalt bekamen die Kodiaqs nur im Zuge der Abfahrt vom Flughafen und auf Verbindungsetappen unter die Räder. Von den knapp 750 Kilometern gefahrener Strecke sind 75 Prozent als rauh einzustufen. Die Herausforderungen an die Ausdauer inkludierten aber nicht die Steigfähigkeit. Masurens erhebt sich auf maximal 312 Meter, mit Spielraum von rund zwölf Metern nach unten, unterhalb des Meeresniveau. Doch auch wenn’s keine Berge zu erklimmen gibt: Die Hügel fallen teils steil ab ins Tal. Die Straßenverläufe sind kurvig, weil sich die Trassierungen an natürlichen Gegebenheiten orientieren. Wenn es einmal regnet, ist es schnell aufgeweicht und schlammig-glitschig. Die wenig befahrenen und ausgewaschenen Sektionen können schon eher härtere Anforderungen an die Verschränkungsfähigkeit stellen.

Foto: Škoda/Eryk Kepski
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Das war aber, aufgrund der nur durch kurze Gewitter gewürzten sommerlichen Wetterlage, selten der Fall, was Fahr-Assistenten wie Bergabfahrhilfe und Offroad-Fahrmodus fast obsolet machte. Auch reichte die Bodenfreiheit locker selbst für tief ausgefahrene Spurrillen aus. Hingegen hart drangekommen ist das Fahrwerk. Es musste bis zu fünfzig Kilometer durchgehendes Dauergerüttel wegstecken – und nicht ans Interieur weiterreichen. Was eindrucksvoll und Bandscheiben- sowie Zahnplomben-schonend gelungen ist. Zumal die Unterschiede zwischen den Fahrmodi „Comfort“, „Normal“ und „Sport“ wirklich unterschiedlich und in ihrer Setting-Wirkung spürbar sind. Auch hat sich der Kodiaq nicht nur als bärig g’führig, sondern auch als hermetisch staubdicht bewiesen. Das sind in jedem Fall beste Voraussetzung für die nächste Euro Trek-Tour, die vor allem dann recht anspruchsvoll sein kann, wenn – möglicherweise – der Bär als Scout dazu antritt. Oder man darf auf den kommenden kleinen Bruder, den Karoq, gespannt sein.

 
 

Eine Nummer größer: Škoda Karoq

Böhmischer Alleskönner

Der Karoq tritt in die Fußstapfen seines Vorgängers Yeti und legt dabei bei der Ausstattung und dem Platzangebot deutlich zu.

Mit 4,38 Meter ist der Karoq um ganze 16 Zentimeter länger als der Yeti, was dem Platzangebot enorm zu Gute kommt. Das Ladevolumen des Kofferraums wächst um mehr als 100 auf 521 Liter. Simply clever: Wie beim Vorgänger ist die Rückbank längs verschiebbar und kann komplett ausgebaut werden, wodurch der Kofferraum 1.810 Liter fassen kann.

Foto: Skoda

Auch bei den Infotaiment-Systemen hat der mit dem SEAT Ateca baugleiche SUV einiges zu bieten, wie einen WLAN Hotspot und, dass neben dem induktiven Laden, automatisch eine Kopplung zur Dachantenne hergestellt wird.
Foto: Skoda
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Das Motorenportfolio umfasst zum Marktstart, der im Herbst erfolgen soll, fünf Triebwerke: Als Einstiegsbenziner dient ein 1,0 Liter großer Dreizylinder mit 115 PS. Neu hinzu kommt ein 1,5 Liter großer Turbobenziner mit 150 PS und Zylinderabschaltung. Dafür entfällt der 1,4 Liter große Vorgänger. Als Spitzenmotorisierung gibt es einen PS starken 2,0 Liter großen Dieselmotor, der seine Kraft über alle Viere verteilt. Über den Preis macht Škoda noch keine Angaben.