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Kategorie: Tests

Test: Škoda Octavia Combi 2.0 TDI 4×4

Die Gründer lassen grüßen

Mit dem Topmodell der Diesel-Allradversion des Škoda Octavia Combi im Laurin & Klement-Mitgift-Niveau lässt sich’s superb reisen.

Eine Säule ist der Octavia für Škoda, ein tragendes Element des Erfolgs seit bald 20 Jahren: 1996 ist er als erstes unter dem Schirm des VW-Konzerns entwickeltes Modell, auf den Markt gekommen. Der Kompakte mit Mittelklasse-Dimensionen startete in der Limousinen-Variante, zwei Jahre später folgte der Combi.
Per 2013 ist der Parade-Tscheche in seiner dritten Generation angekommen, mit nach wie vor wenig plakativem, dafür charakteristischem Design sowie einer Varianten-Bandbreite, die vom wirtschaftlichen Einsteiger über den allradgetriebenen Scout bis zum sportlichen RS-Modell (mit 230 PS) reicht. Als Top-Typ firmiert der 184 PS (380 Nm) starke Zweiliter-TDI mit Haldex-Kupplung und sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Es gibt ihn als Limousine und, wie getestet, als Combi.

Zwei Väter

In Erinnerung an die lange Tradition von Škoda – immerhin die drittälteste Automarke der Welt – legen die Tschechen der Top-Ausstattungsvariante „Elegance“ noch eins drauf und benennen dies nach den Gründervätern Vaclav Laurin & Vaclav Klement. Ersterer war Mechaniker, Zweiterer Buchhändler; 1895 starteten sie mit der Produktion von Fahrrädern, 1899 folgten Motorräder, 1905 die ersten Automobile. 1925 fusionierten die Vaclavs mit dem Maschinenbau-Konzern Škoda.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Rüberbringen soll das Label „Laurin & Klement“ zeitlose Eleganz, solides Handwerk und fundierte Technik, im Sinne der klassischen Tradition, wofür die Tschechen nicht erst in Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie bekannt waren. Wer damals etwas auf sich hielt, der ging zum böhmischen Schneider, und nicht umsonst ist der Stammsitz von Škoda nach wie vor in Mladá Boleslav. Dort hat man zu der für Octavia & Co. selbstverständlichen Qualität in Form tadelloser Verarbeitung und cleverer Details eine Reihe von zusätzlichen Features gepackt. Dazu gehören beheizte Leder-/Alcantara-Sitze, Soundsystem, Zweizonen-Klima, Parklenkpilot, Navi, Bi-Xenon-Lichter, 18-Zoll-Alus und so weiter. Zusätzlich hatte das Testfahrzeug unter anderem Dreispeichen-Lederlenkrad, Glashub-/Schiebedach und das schlüssellose Zugangs- und Startsystem „Kessy“.

Lange, schnelle Reise

In dieser Konfiguration lautete die Anforderung an den Octavia: Wien-München-Wien, und das möglichst flott, sozusagen eiliges Business. Den Autobahn-Job absolvierte der Tscheche lässig, mit selbstbewusster Präsenz und mehr als ausreichend Power für die hierzulande geltenden Speed-Limits. Die Sitze sind für längere Strecken fest genug gepolstert, die Klimaanlage liefert zugfrei einstellbare Heizung/Kühlung je nach Temperaturlage, das Fahrgeräusch-Niveau lässt klassischen Musikgenuss auf dezentem Lautstärkeniveau zu, die Fahrwerksabstimmung schluckt polterfrei auch bösartig holprige Baustellen-Sektionen, die Bedienung des Navis ist denkbar einfach, die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone ist ohne Untermenü-Rätsel im Nu hergestellt.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Assistenz-Elektronik hält sich vornehm im Hintergrund. Das Abstandstempomat-Regelsystem erweist sich als sehr angenehm, um in den wuchernden I-GL-Streckenabschnitten nicht übers streng geahndete Hunderter-Limit zu schießen – und auch im Stau. Und wenn in Deutschland die Strecke frei von Tempolimits und Wochenendverkehr ist, zeigt der Octavia, dass ihm nicht zu schnell die Vortriebslust ausgeht und er locker mit den Durchschnitts-Schnellen mithalten kann. Der werksseitig angegebene Top-Speed von 225 km/h ist glaubwürdig.
Dem souveränen Reisebegleiter geht auch auf der deutschen Autobahn nicht so schnell die Luft aus, wobei er selbst bei Top-Speed nicht zum Säufer wird.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.968 ccm
Leistung:135 kW/184 PS bei 3.500-4.000 U/min
Drehmoment: 380 Nm bei 1.750-3.000U/min
Höchstgeschwindigkeit:            228 km/h
0-100 km/h: 7,4 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,9 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,1 l auf 100 km
CO2: 129 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/40 R18
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung, hinten Verbundlenker-Kurbelachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet
Leergewicht: 1.485 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 39.030,01 Euro
Preis des Testwagens: 42.627,53 Euro
 

Test – Mazda6 Sport Combi CD175 4×4

Japans Mittelbau

Feinschliff für den „Sechser“: Die überarbeitete Auflage des Mazda6 Kombi beeindruckt durch Diesel und Allrad und seinem günstigen Preis.

Nach nur zwei Jahren bessert Mazda bei seinem Flaggschiff Mazda6 nach. Von einem Facelift kann jedoch eigentlich nicht die Rede sein. Denn es sind vor allem die inneren Werte, bei denen die Japaner mächtig aufgerüstet haben. Der Mazda6 bekommt einen Tempomat mit Abstandsregelung, einen Spurhalteassistenten, und bremst auch dann vor drohenden Auffahrunfällen, wenn man nicht vorwärts, sondern rückwärts fährt.

Feinheiten

Rein optisch sind die Änderungen nur im Detail zu erkennen: Der Mazda6 Kombi bekam einen minimal modifizierten Kühlergrill und ab der Ausstattung Exclusive-Line serienmäßig Voll-LED-Scheinwerfer inklusive LED-Tagfahrlicht und LED-Nebelleuchten. Am Heck ändert sich die Grafik der Rücklichter ein wenig. Am meisten hat sich im Innenraum des Mazda6 getan. Hier gehen die Japaner einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Weg und adaptieren das Infotainment des kleineren Mazda3 in die Mittelklasse. Dieser Schritt verleiht auch dem Mazda-Flaggschiff ein zeitgemäßes Cockpit.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Nicht nur fällt die Bedienung des neuen Infotainment-Systems deutlich einfacher und übersichtlicher aus, durch das auf die Mittelkonsole aufgesetzte 7-Zoll-Display konnte auch die Mittelkonsole noch weiter aufgeräumt werden. Die neuen Materialien und Ausstattungsdetails machen sich im Interieur sehr angenehm bemerkbar. Und man beweist Mut zur Farbe – es muss nicht immer Finstergrau sein! An den Abmessungen im Innenraum hat sich für 2015 nichts verändert: Der Kofferraum ist mit 522 bis 1.648 Litern guter Klassenschnitt. Eine verbesserte Geräuschdämmung sowie überarbeitete Stoßdämpfer verbessern zudem den Reisekomfort.

Mit Kultur!

Wir testeten den Mazda6 Kombi mit dem SkyActive-Dieselmotor mit 175 PS in Kombination mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Dank 2,2 Litern Hubraum und einem Drehmoment von 420 Newtonmeter ist der Diesel-Kombi durchaus spritzig unterwegs, beschleunigt aus dem Stand in 9,1 Sekunden auf Landstraßentempo und erreicht – wo erlaubt – maximal 209 km/h. Die direkte Lenkung und das stramme, aber nicht zu straffe Fahrwerk gefallen auf Landstraßen und Autobahnen gleichermaßen. Das Automatikgetriebe schaltet fein und zielsicher, ist also eine empfehlenswerte Anschaffung.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das Allrad-Mehrgewicht liegt bei lediglich 60 Kilogramm, und auch der Mehrpreis von marktüblichen 2.000 Euro ist für die 4×4-Technik unterm Strich gut angelegt. Bei gemütlicher Fahrt erreichten wir zwar nicht die von Mazda angegebenen 5,4 Liter, aber ein Sechser-Wert vor dem Komma ist durchaus realistisch. Und auch auf steilen und gewundenen Passstraßen stieg der durchschnittliche Verbrauch auf maximal 8,9 Liter pro 100 km. Preislich legt der Mazda6 in der Basis um rund 300 Euro zu. Da jedoch in allen Ausstattungslinien ein paar Details mehr eingebaut werden, spricht der Importeur von einem Kundenvorteil von bis zu 1.100 Euro.
Der neue Mazda6 mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, dem angenehmen Dieselmotor und dem agilen Fahrwerk ist eine echte Alternative in der Mittelklasse.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Turbolader, Direkteinspritzung
Hubraum: 2.191 ccm
Leistung: 129 kW/175 PS bei 4.500 U/Min.
Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h
0-100 km/h: 9,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,4 auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,9 l auf 100 km
CO2: 143 g/km
Getriebe: Sechsgang-Automatikgetriebe
Reifen: 225/45 R 19
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1485 kg
Tankinhalt: 52 l
Preis: 43,590.00,- Euro
Preis des Testwagens: 44,960.00,- Euro
 

Audi TT Roadster: Grenz-genial

Grenz-genial

Im neuen Audi TT Roadster lassen sich 230 Turbo-PS ohne Dach genießen. Wir verkosteten diese „stürmische Mischung“ dort, wo sie hingehört: In der „Steirischen Toskana“, gemeinsam mit Weinhoheit Bernadette I.

Eine der schönsten Genussregionen Österreichs und dazu ein Auto, das auch zum Genießen einlädt: Das Rebenland mit seinen winkeligen und kurvenreichen Straßen ist die ideale Kulisse für eine erste Ausfahrt mit dem neuen Audi TT Roadster. Weinhoheit Bernadette I. persönlich zeigte uns ein paar der schönsten Plätze, die man in der Region rund um Leutschach auf vier Rädern erreichen kann.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Entlang der österreichisch-slowenischen Grenze fanden wir zahlreiche Orte, an denen wir freiwillig etwas länger verharrten als geplant. Zum Beispiel am Grenztisch, der direkt an der Staatsgrenze zu Slowenien liegt und für eine kleine Rast wie geschaffen ist. Das Panorama zog auch uns unweigerlich in seinen Bann. Stärken durften wir uns beim Kreuzwirt, der zum Gut Pössnitzberg gehört. Er verwöhnt mit steirischen Gustostückerln und dem selbst erzeugten Sekt auf höchstem Niveau. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist die Sektkellerei des Gutes ein Aushängeschild der Region mit großer Reputation, auch weit über die steirischen Grenzen hinaus.

Bei Tisch an der Grenze

Die Südsteiermark als Kulturlandschaft ist Jahrtausende alt; die Steirische Weinstraße feiert heuer ihr 60-jähriges Jubiläum. Eingebettet in tausend Hügel, zeigt sich die Gegend mit ihren Weingärten, Mischwäldern und Kürbisfeldern je nach Jahreszeit in einer anderen Farbenpracht. Und das großartige Panorama ist nicht das einzige Aushängeschild dieser Region.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch kulinarisch muss sich das kleine, feine Rebenland nicht verstecken: Zwischen den unzählbaren Weingärten warten von der kleinen Buschenschank bis hin zum Ferienhaus für Familienurlaube unzählige Betriebe, die ihre Gäste mit den kulinarischen Highlights der Steiermark verwöhnen, vom selbst gebrauten Bier bis hin zum Kübelfleisch und dem Backhendlsalat mit Kernöl. Der Wein, der an den steilen Terrassen wächst, gehört zu den besten Österreichs.

Soweit das Auge reicht

Nicht nur für die vielen Wanderer, die es Jahr für Jahr in das Rebenland zieht, hat sich die Region Südsteirische Weinstraße etwas (wie zum Beispiel Weinwanderwege) einfallen lassen; auch Fahrradbegeisterte kommen voll auf ihre Kosten. An fünf Stationen kann man sich E-Bikes ausleihen, die die Reise erleichtern. Auch wir kosteten die Wege des Rebenlandes auf sportliche Weise aus, jedoch nicht mit Muskelkraft.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Denn die eng verschlungenen Straßen mit ihren Kehren und Kurven sind nicht nur am Radl eminent „fahrbar“ – nicht umsonst ist die Rebenland-Rallye eine der schönsten und auch anspruchsvollsten Motorsportveranstaltungen in Österreich, die jedes Jahr Rennfahrer aus ganz Europa nach Leutschach zieht. Große Industriebetriebe haben im Rebenland Seltenheitswert, was die Region für jegliche Art von Wanderern, Bikern, oder Menschen, die ganz einfach der stressgeplagten Großstadt entfliehen wollen attraktiv macht.
Auf dem Eory-Kogel in 482 Metern Seehöhe, in der Gemeinde Glanz an der Weinstraße, findet man inmitten von Weinreben die größte Weintraube der Welt, sie ist stolze 5 Meter hoch. Von dieser Stelle aus bietet sich eine Rundumsicht über die südsteirische Weinstraße im Norden bis zur Koralpe im Westen, dem Possruck im Süden und weit ins benachbarte Slowenien.

Nett wie Bernadette

An der in einem kleinen Tal versteckten alten Wassermühle lassen sich Stille und für den Städter geradezu berauschend gute Luft genießen. Apropos berauschend: Mit dem Auto ins Weinbaugebiet, das kann heikel werden. Sollte man doch einmal dem Genuss des Weines verfallen (oder es vorhaben), lässt man sein Gefährt lieber stehen. Und zwar problemlos: Denn wer in der Region Südsteirische Weinstraße seine Ferien bei einem der über 100 Mitgliedsbetriebe des Gamlitzer Service-Taxi verbringt, fährt vom 20. März bis 21. November kostenlos.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

So kann man ohne Sorgen um die Rückfahrt zu Weinverkostungen aufbrechen. Auch den Weineinkauf transportiert das Service-Taxi kostenfrei. Selbst das Rufen des Taxis übernehmen die jeweiligen Gastbetriebe. Natürlich hätten wir uns auch gern ein Glaserl des Weines gegönnt, der die Region so besonders macht. Doch nach den ersten Metern im TT zeigte sich auch die Weinhoheit vom 230 PS starken Roadster begeistert. Der Wein wanderte wieder in den Kofferraum; für Genuss sorgte die Kombination aus Quattro-Antrieb, Frischluft und den einzigartigen Straßen.
Das schnell schaltende Sechsgang-Getriebe und der rotzfreche Sound des Turbomotors versüßten die Ausfahrt zusehends. Schweren Herzens traten wir die – im Comfort-Modus des TT allerdings angenehme – Heimreise an. Der TT Roadster ändert auf Knopfdruck nicht nur seinen Charakter, auch der Auspuffsound wird mit einer elektronisch gesteuerten Klappe gedämmt. Für uns ist er dank seiner ausgeklügelten Technik schon jetzt das Cabrio des Sommers 2015. Und wir empfehlen einen Ausflug in die Südsteiermark!
Fotos: Robert May

Motor: Reihen-Vierzylindermotor, Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.984 ccm
Leistung:169 kW/230 PS bei 4.500-6.200 U/Min.
Drehmoment: 370 Nm bei 1.600-4.300 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0-100 km/h: 5,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,7 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,8 l auf 100 km
CO2: 154 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/50 R17
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Vierlenker-Hinterachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.500 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 51.829,99 Euro
Preis des Testwagens: 75.560,18 Euro
 
 

Test: Skoda Yeti Monte Carlo

Monte Pomali

Vom Himalaya via Tschechien an die Côte d’Azur: Skodas Bergfex macht sich auf zur Nacht der langen Messer!

Skoda muss sich in puncto Rallye-Erfolg ja wirklich keine Vorwürfe machen, die Sondermodelle „Monte Carlo“ haben also ihre Berechtigung.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Yeti ist ein vergleichsweise wenig sportives Basisgefährt für eine solche Edition, aber er trägt die typische Monte-Carlo-Panier mit Würde: Schwarze Leichtmetallräder, dazu passendes Schwarz auch an den Seitenspiegeln und am Dach, entsprechendes Dekor hier und da im Innenraum.
Ein griffiges Lederlenkrad und sehr kompetente Sitze (weniger sportlich-unbequem als marathontauglich-straff) sind ebenfalls an Bord. Das Sport-Appeal bringt primär einen Komfort-Bonus. Auch nicht schlecht! Das Fahrerlebnis im 4,2 Meter langen Yeti ist aber eines von der kommoden Sorte.

Kann alles

VW-typische 110 PS im 1,3-Tonnen-Auto sind eine tadellose Motorisierung für‘s unangestrengte Mit-Cruisen im Alltag, bei ansprechenden Verbrauchswerten: 5,1 Liter verspricht das Werk für den 100-Kilometer-Durchschnitt, wir notierten sehr achtbare 5,8 Liter.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das Auto animiert zur Vernunft; der Zweiliter-Vierzylinder liefert von ganz unten herausuntadeligen Vortrieb, damit bleibt der Puls auf Ruheniveau. Echte Allrounder-Qualität bekommt man beim Reisen (Autobahn-komfortabel, Feldweg-tauglich, Platz für alle), beim Einladen (flexible Raumgestaltung mit maximal 1760 Litern Laderaum) und beim Einparken dank guter Übersicht rundum.
Die Monte-Masche nimmt man quasi nebenbei zur Kenntnis. Das Testauto mit Vorderradantrieb, 110-PS-Diesel und Schaltgetriebe hat den Listenpreis von 26.590,- Euro und hatte als einziges Extra eine Klimaautomatik an Bord; nach NoVA-Bonus stehen am Preiszettel 26.781,80 Euro.
Verbindungsetappe statt Sonderprüfung: Der Skoda Yeti verführt zur Vernunft statt zum Vollgas. Bis Monte Carlo und wieder zurück!
Fotos: Robert May
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Test: SEAT Leon X-Perience 4Drive

Bestseller auf Abwegen

SEAT schenkt seinem Erfolgsmodell ein Abenteuer-Outfit mit dem Hauch von Eleganz, und den dazugehörigen Allradantrieb.

Aufwind bei SEAT: die Spanier hatten 2014 ein überaus erfolgreiches Jahr, nicht zuletzt dank des erfolgreichen neuen Leon. Beim neuesten Derivat der Baureihe setzt man nun auf den Trend zum „Softroader“ auf Basis des Kombis namens ST, mit robuster, eindrucksvoller Beplankung für den gewissen Offroad-Charakter.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Dass der X-Perience der Leon für alle Straßen ist – also auch für solche, die gar keine sind – wird schon durch die Außenansicht signalisiert: Zu neuen Rädern, Stoßfängern mit Unterfahrschutz in Aluminium-Optik, Seitenschwellern, Radhaus-Beplankungen, Dachleisten und doppelten Auspuffrohren gesellt sich eine größere Bodenfreiheit von 27 Millimeter.
Die ergibt sich aus einem um 15 Millimeter höher gesetzten Fahrwerk und den größeren Rädern im Format 17 bzw. optional 18 Zoll. Für das grobe Gelände ist der Leon Xperience nicht gedacht, dazu fallen Bodenfreiheit und Böschungswinkel zu gering aus. Schotterstraßen und Waldwege verlieren allerdings ihre Schrecken dank des ausgeklügelten Allradantriebs, der die Kraft des 184 PS starken Dieselmotors durch eine Haldex-Kupplung und eine elektronische Differentialsperre verteilt.

Wechselhafter Charakter

Die SEAT-Designer setzen beim Innenraum besonders auf Eleganz. So macht der Testwagen dank großzügigem Einsatz von dunkelbraunem (Aufpreis-)Alcantara einen noblen Eindruck. Die Sportsitze bieten auch kleiner gewachsenen Menschen ausreichend Seitenhalt; Größere würden sich etwas höhere Lehnen wünschen. Instrumente und Hebel sind logisch und funktionell angeordnet. Der Kofferraum bietet mit einer Kapazität von 587 bis 1.470 Liter ebenfalls viel Platz, zudem lassen sich die Rücksitzlehnen vom Gepäckraum aus umklappen. Verstellbar ist bei den zwei starken X-Perience-Versionen auch der Fahrzeugcharakter: Das „SEAT Drive Profile“ erlaubt das Variieren der Servolenkungs-Charakteristik, der Gasannahme und des DSG-Getriebes in den drei Modi „Eco“, „Comfort“ und „Sport“.

Spanisches Landhaus

Im Fahrbetrieb zeigt sich der Leon wie seine 2WD-Cousins von der unaufgeregten Seite. Traktion gibt’s jederzeit mehr als genug; bei der Fahrwerkabstimmung setzt man grundsätzlich auf eine nicht unangenehme Härte. Jedenfalls lässt der Leon X-Perience seine Insassen nie über den Zustand des Geländes im Unklaren.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Damit kommt der jederzeit beherzt zupackende Antrieb mit immerhin 184 PS gut zur Geltung. Lediglich bei der Geräuschdämmung hätte ein wenig mehr Material gut getan. Das Aggregat macht sich vor allem beim Beschleunigen (und dazu verführt es ja durchaus) bemerkbar.
Und das DSG-Getriebe leistet sich beim Anfahren aus dem Stand kleine Nachdenkpausen. Positiv sticht die exakte Lenkung hervor. Verbrauch: Die von SEAT angegebenen 4,7 Liter sind nicht wirklich erreichbar, mit etwas mehr als sechs Litern Diesel ist der Allrad-Leon aber auch kein Schluckspecht.
Die wenigsten offroad-tauglichen Autos verlassen jemals die Straße; das wird auch den meisten SEAT Leon Xperience so gehen – Angst vor einem Ausritt ins leichte Gelände muss man aber nicht haben!
Fotos: Robert May

Test: Renault Twingo Sce 70

Wie noch nie

Stammkunden der Marke müssen umdenken, denn der neue Renault Twingo ist vor allem eines nicht: Ein typischer Twingo.

Der gesamte Charakter des Fahrzeuges hat sich geändert. Vom bereits recht sachlichen Vorgängermodell hat er sich einen Riesenschritt wegbewegt. In Sachen bewusster Kleinheit überholt er beinahe den Ur-Twingo, denn alle anderen Autos sind in der Zwischenzeit gewaltig gewachsen.

Foto: Robert May

Dafür gibt’s erstmals fünf Türen. Das französische Schwesterauto zum Smart Forfour gibt es ab 9.990,- Euro; wir fuhren die kleinste Motorisierung mit 70 PS und dazu die Top-Ausstattung „Intens“. Da sind Dinge wie Klimaanlage, Tempomat, Nebelscheinwerfer, oder auch das Infotainment-System R&Go bereits an Bord. Das Auto kommt damit auf 12.390,- Euro. Extras wie 16-Zoll-Alus, der Metallic-Lack in „Dezir-Rot“ Klimaautomatik, Sitzheizung, Licht- und Regensensor oder Einparkhilfe am Heck brachten den Preis des Testwagens auf 14.350,20 Euro.
Mit der App namens R&Go wird das Smartphone ins Fahrzeug-System eingebunden, übernimmt die Navi-Funktion (offline, eine Karte gibt’s gratis dazu, weitere müssen gekauft werden) und zeigt Fahrzeugdaten sowie auch einen virtuellen Drehzahlmesser an. Mit einem der Redaktions-Fernsprecher wollte das Auto partout nicht reden. Das war aber eine Ausnahme.

In Farbe & bunt

Die Sitze sind auch auf längeren Strecken zumutbar und mit ihrem Drei-Farben-Dekor auch sehr fesch. Das gilt für das ganze Interieur, das mit Farben nicht geizt und Hartplastik spaßig präsentiert. Das passt dem Auto genau so gut wie die kräftige Außenfarbe mit zarten Zierstreifen.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Sitzposition hinter dem griffigen Lenkrad ist auch für größere Menschen tadellos. In der Reihe 2 sitzt man „klassenüblich“. Die hinteren Seitenfenster lassen sich nur ausstellen. Der Kofferraum ist mit maximal 219 Liter Volumen nicht üppig und eher seicht, denn sein Boden liegt einen Halbstock höher als gewohnt. Die Hecksitze lassen sich eben umfalten.
Wenig überzeugt hat uns die Zugänglichkeit der womöglich wartungsanfälligen Teile. Der Motor wohnt unter einer mit sechs Schrauben gesicherten Platte; die vordere Abdeckung lässt sich nur zum Nachfüllen der Scheibenwasch-Flüssigkeit einen Spalt öffnen, was etliche Handgriffe braucht. Mit klammen Fingern an einem eisigen Wintertag (denn grade dann geht einem justament das Scheibenwasser aus) wird das unangenehm. Wir hatten Wetterglück, und robuste Maniküre, wir machten uns nur die Hände dreckig.

Stadtkind

Heckmotor, Heckantrieb, aber zumindest mit 70 PS keine Rede von „quer ist mehr“: Ein überaus strenges ESP setzt dem Drift-King in uns enge disziplinäre Grenzen. Über den 199-km/h-Tacho mussten wir schmunzeln: Die Antriebskraft genügt in der City, auf der Autobahn ist der Twingo sein eigener Tempomat.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Dort steigt mit dem Geräuschpegel (und dem Mitleid mit der Maschine) auch der Verbrauch. Bei höherem Tempo ist man überhaupt ständig am Korrigieren des Kurses, der Geradeauslauf ist nicht beeindruckend. Wenn dann noch Seitenwind dazukommt, strengt das Auto wirklich an.
Zurück in die Stadt! Denn dort ist der 3,6 Meter lange Twingo ein Kaiser. Der Wendekreis ist beinahe nicht vorhanden, man lacht schallend über die Nöte plumper SUVs in Innenstadt-Gässchen. Verbrauch: 4,2 Liter ist der Werks-Durchschnitt, wir legten gut und gern zwei Liter drauf, mit Fernfahrten auch mehr.
Großes Herz und kleine Schwächen: Der neue Twingo leistet sich wieder mehr Charakter, und er ist anders als die bisherigen Twingos. Gewöhnen wir uns daran!
Fotos: Robert May

Test: Opel Meriva 1.6 CDTI

Türenwagen

General Motors auf 4,3 Metern: Wir probierten Opels Kompakt-Van mit 136 Diesel-PS und wohnlich-flexiblem Interieur.

Schienenstrang im Innenraum: Die frei verschiebbare, mehrfach verstellbare Mittelkonsole mit Ablageflächen auf drei Etagen –12V- und USB/AUX-Stecker leider ganz unten – nennt sich „FlexRail“. Die Rücksitze sind justierbar (Lehnenneigung, Beinfreiheit), der Mittelteil lässt sich zwecks Durchreiche umlegen.

Foto: Robert May - Veröffentlichung mit Credit: Robert May, Veröffentlichung ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung! Honorar nach vorheriger Vereinbarung!
Foto: Robert May

An Laderaum sind zwischen 400 und maximal 1.500 Liter möglich. Der Übersichtlichkeit schräg nach hinten, steht die Architektur mit der massiven C-Säule etwas im Weg. Die hinten angeschlagenen Hecktüren sind anfangs gewöhnungsbedürftig und letztlich Geschmackssache. Alle Türen schwingen jedenfalls sehr weit auf – es gibt keine Ausreden, nicht mitzufahren!
Unser Teswagen, ein 1.6 CDTI in der Ausstattung „Cosmo“, brachte neben Features wie Zweizonen-Klima, Tempomat, Kurvenlicht, Nebelscheinwerfer etc. auch Extras wie Ledergarnitur, Heizung an Sitzen und Lenkrad, Navi, Einparkhilfe vorne und hinten, Kamera hinten, Licht- und Regensensor oder ein entbehrliches Glasdach mit. Der Preiszettel zeigte 31.091,94 Euro.

Gute Reise

Tadelloser Fahrkomfort: Angenehmer kann man in dieser Klasse nicht reisen. Opel-typisch gut sind die Sitze, der Arbeitsplatz hinterm Lenkrad ist langstreckentauglich. Bei Autobahntempo ist das Drehzahl- und Geräuschniveau entspannt; 197 km/h wären theoretisch möglich.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Drehmomentreserven gibt’s in jeder Lebenslage genug, das Fahrverhalten ist erfreulich agil, die Lenkung präzise und mit gutem Feedback. Der 136-PS-Dieselmotor und das sechsgängige Schaltgetriebe sind gut aufeinander abgestimmt, auch die Schaltung ist immerhin ausreichend exakt. Beim Verbrauch pendelten wir uns auf Werte um die Sechs-Liter-Marke ein, und das ohne großen Sparwillen. Mit etwas Sanftmut kommt man dem Werks-Verbrauch von 4,4 Litern noch näher.
Wer sich mit den Hecktüren anfreundet, schätzt den Opel Meriva als Champion in Sachen Komfort und Flexibilität, der durchaus auch Fahrspaß bringt.
Fotos: Robert May

Hybrid-Luxus im Test: Lexus NX 300h

Mit Ecken und Kanten

Jenseits von Japan-Barock: Lexus zeigt weiter Mut zu eigenständigem Stil und legt mit dem NX ein fesches „mittelgroßes“ SUV vor.

Die kantige Lexus-Optik polarisiert; immerhin ist sie kaum einem Beobachter egal, und das ist bereits was wert – uns gefällt das Styling des NX sehr gut. Im Innenraum hat Lexus seinen Stil gefunden und setzt ihn hier besser denn je um. Wenig zu bekritteln gibt es an der Anmutung der Materialien; die Lederausstattung ist sehr schön, und die Hartplastik-Flächen (von denen Lexus sich noch immer nicht trennen will) greifen sich nicht unangenehm an.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch die Lenkrad-Justierung ist besser als in anderen Modellen der Marke. Gewöhnungsbedürftig und in der Redaktion umstritten ist das Touchpad à la Laptop, mit dem die Bordcomputer-Funktionen bedient werden. Es lässt sich nicht immer zweifelsfrei überreden, die richtigen Funktionen anzuwählen. Auch die Sprachbedienung musste ein oder zwei Mal resettet werden.
Es gibt aber, und darüber freuen wir uns, immer noch separate Knopferln für Basis-Dinge wie Radio „ein/aus“ und Ähnliches, zum Touchpad gezwungen wird also niemand. Multimedial bleiben mit USB-, AUX/iPad- und SD-Anschlüssen keine Wünsche offen; Bluetooth versteht sich von selbst. Auch im Fond lässt es sich sehr gemütlich reisen. Die Heckklappe schwingt sich elektrisch auf und wieder zu; an Stauraum stehen zwischen 555 und 1.600 Litern parat, und das ohne Ladekante.

Kulturattaché

Japan-barockes Fahrverhalten muss sich der NX nicht nachsagen lassen. Er erweist sich als handliches, agiles Fahrzeug, mit dem man weder auf der Bergstraße noch in der Parkgarage fehl am Platz ist. Optisch bringt er SUV-Prestige mit, beim Fahren ist er kultiviert und, ja: sogar spaßig. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h limitiert; mehr wird ja auch nicht gebraucht.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Rein elektrisch fährt man nur sehr kurz, im Eco-Modus in der City dafür umso öfter. Das Wechselspiel klappt prima. Schaltet man auf „Sport“, ist der Vormarsch vehementer, die Lenkung straffer und direkter. Der Antrieb mit der Kombination aus großem Saug-Vierzylinder und einem bzw. in der getesteten 4WD-Version zwei E-Motoren (einer vorne, einer hinten) ist prinzipiell eine harmonische Sache. Aus dem Stand schieben die Elektromotoren lautlos und vehement an, dann kommt der Benziner hinzu.
Bei Autobahntempo liegt seine akustische Präsenz eine Spur über dem, was man sich von einem Luxusauto erwartet. Der Verbrennungsmotor entwickelt für seinen Hubraum eher sanfte Power und hat sein bestes Drehmoment recht weit oben auf der Drehzahlkurve anzubieten. Das CVT-Getriebe (es simuliert auf Wunsch sechs Fahrstufen zum manuellen Schalten) sorgt ein wenig für eine geräuschvollere Klangkulisse, das stört doch etwas die ansonsten stressfreie Reiseatmosphäre. Dabei zeigt der NX gerade am Highway seine Qualitäten als Reiseauto.

Sparmeister?

Der Treibstoffverbrauch hat sich im Testbetrieb auf 8,2 Liter eingependelt; Autobahn-Etappen bringen empfindliche Ausreißer nach oben. Die eingetragenen 5,2 Liter sehen wir als im österreichischen Auto-Alltag schwer erreichbar. Und das Reserve-Lamperl meldet sich spät… – Antriebs-Alternativen zum Hybrid bietet Lexus beim NX nur in Form des 200t mit Zweiliter-Benziner und 238 PS.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Den Lexus NX 300h gibt es ab 39.990,- Euro; in der getesteten Version „Executive“ startet er bei 57.850,- Euro und beinhaltet Ledergarnitur, LED-Lichter, Keyless-Schloss und Start, Elektrische Heckklappe, Distanzwarner (akustisch und graphisch) an Bug und Heck, Tempomat, Totwinkelwarner, beheiztes Lenkrad, beheizte und belüftete Sitze etc. Das war noch nicht das letzte Wort, denn Features wie Metallic-Lack, Schiebedach und diverse Assistenten kosten Aufpreis. Unser Testwagen kam somit über die 70.000-Euro-Marke.
Gelungener Crossover mit Komfort und eigenständigem Auftreten: Der Lexus NX 300h setzt beim Verbrauch keine Highlights, ist aber eine stilsichere Alternative zu den Premium-Deutschen.
Fotos: Robert May

Kleiner Crossover im Test: Ford EcoSport

Auch ein Samba-Bus

Drei Zylinder und ein Zuckerhut: Der kompakte Alleskönner kommt aus Südamerika zu uns, im Umweg über Indien.

So global wie nie: Ford hat sich von einer „Holding“ mit regionalen Produkten zu einer echten Weltmarke mit Weltautos entwickelt. Die in Österreich verkauften Fahrzeuge kommen aus Deutschland, Frankreich, Rumänien, der Türkei, den USA, im Fall des Ranger aus Südafrika… – haben wir was vergessen?

Foto: Robert May
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Ja: Brasilien und Indien! Der EcoSport ist Südamerika längst populär, jetzt ist auch Europa dran. Gebaut wird der EcoSport für Europa aber ganz wo anders, nämlich im indischen Chennai. Dass das Auto schon länger am Markt ist, merkt man am Design, das nicht mehr die allerneuste Ford-Linie zeigt.
Wir probierten den 4,01 Meter langen EcoSport mit dem Einliter-Dreizylinder in der 125-PS-Variante mit Fünfgang-Schaltgetriebe. Als solcher steht er mit 21.900,- in der Liste. Extras wie 17-Zoll-Räder, das Infotainment-System Sync mit App-Link, ein Parkpilot am Heck und der Metallic-Lack brachten das Testauto auf 23.684,07 Euro.

Keine Platzangst

Auch innen ist der EcoSport verglichen mit anderen Ford-Pkw simpler gestrickt; hartes Plastik dominiert, und die Sitze sind etwas kurz geraten. Die Verarbeitung wirkt aber sehr vertrauenswürdig, und das Platzangebot ist wirklich prima, auch in der zweiten Reihe. Dort sind die Lehnen in der Neigung verstellbar, und es gibt zwei 12V-Steckdosen.

Foto: Robert May
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Die Hecktür schwingt nach links auf und trägt stolz das Ersatzrad. Dahinter stehen bis zu 1.240 Liter an Stauraum zur Verfügung. Bei Autobahntempo dreht man über 3.000 Touren, dennoch bleibt’s akustisch angenehm. Gemessen an der kleinen Kubatur hat der Antrieb guten Durchzug. Generell ist das Fahrgefühl sehr erwachsen und nicht so hochbeinig, wie man es anfangs erwartet.
Das Auto liegt vertrauenerweckend und reagiert Ford-typisch flink auf Lenk-Inputs, die Schaltung ist angenehm exakt und nicht allzu weitläufig. Verbrauch: Statt der eingetragenen 5,3 Liter im 100-Kilometer-Durchschnitt schafften wir 7,6 Liter, das ist doch deutlich daneben. Übrigens: Allrad gibt es bei uns zumindest vorderhand nicht.
Schlicht im Auftritt, kompetent bei der Fahrleistung, und erfreulich komfortabel: Der Ford EcoSport hat auch in Europa das Zeug zum Bestseller.
Fotos: Robert May

Test: Toyota Verso 1.6 D-4D "Active"

Ein Herz wie wir

Die Kooperation mit BMW beschert einigen Toyota neue Motoren, so auch dem Verso – und zwar aus Steyr.

Das österreichische BMW-Werk liefert für das kompakte Familienmobil einen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel, und er fügt sich sehr harmonisch in das ja bereits seit 2009 bekannte Fahrzeug ein.

Foto: Robert May
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Er ist mit seinen 112 PS der schwächste Treibsatz in der Verso-Palette, und als solcher ein Geheimtipp. Denn nicht jeder braucht die großen Diesel mit 150 und 180 PS.

Anti-Stress-Therapie

Ab sehr niedrigen Drehzahlen packt der Motor an, man bewegt sich mit äußerst entspanntem Drehzahlniveau. Stressfrei bleibt auch der Geräuschpegel, sogar beim Kaltstart in winterlichen Temperaturen.
Das Sechsgang-Getriebe passt in der Abstufung und ist angenehm zu schalten – ohne Anstrengung, aber nicht zu „letschert“. Grade so, dass man weiß, dass man einen Gang eingelegt hat! Das gilt auch für das Fahrverhalten: Nicht völlig knieweich, aber durchwegs dem Komfort verpflichtet.

Foto: Robert May
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Mit knapp unter 1,6 Tonnen etwas leichter als die Autos mit den größeren Dieselmotoren, kommt er uns etwas ausgewogener und weniger kopfschwer vor.
180 km/h sind als Spitze eingetragen, Autobahntempo hält das Auto völlig entspannt, zum Rasen gibt’s keinen Anlass. Zur Sonderprüfung am Güterweg ermuntert das Auto nicht.
Die leichtgängige Lenkung ist ausreichend exakt und macht das Rangieren zum Kinderspiel. Verbrauch: 4,5 Liter auf 100 Kilometer sind eingetragen, wir schafften ohne viel Bemühen 5,5 Liter.

Das Auto an sich

Der Verso war auf den ersten Blick nie der große Herzensbrecher; er weiß jedoch, wie man sich Zuneigung erwirbt. Das Facelift 2014 hat ihm im Auftritt gut getan, und richtig zu schätzen lernt man ihn dann im Auto-Alltag. Dank Bequemlichkeit und Flexibilität entwickelte er sich in unserem Testauto-Fuhrpark wieder einmal zur Allzweckwaffe für die Dienstreise oder den Möbelhaus-Besuch.

Foto: Robert May
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Der Innenraum in freundlichem Beige verbreitet: Licht, Luft, und ein bisserl Hartplastik hier und da. Das muss man Toyota eben verzeihen, es gehört bei der Marke einfach dazu. Die meisten Oberflächen sind deutlich aufgewertet, und man fühlt sich wohl.
An die mittig angeordneten Instrumente haben wir uns auch schon fast gewöhnt (das ist natürlich Geschmackssache). Manchen wird die Verstellmöglichkeit des Lenkrades nicht genügen; auch hier zeigt Toyota Beharrlichkeit. Die Knopferln für einige Sekundärfunktionen sucht man eine Weile.
Foto: Robert May
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Fünf Personen reisen kommod und mit guten Platzverhältnissen; es gibt ihn auch als Siebensitzer. Die Lehnen der Vordersitze bergen Klapptischerln. Das Glasdach kostet wegen der Sonnenblende etwas Kopffreiheit.
Platz im Laderaum gibt es in Hülle und Fülle; die Rücksitze lassen sich 40:20:40 auf eine ebene Ladefläche umlegen und geben bis zu 1.575 Liter frei.
Der Preis: Den Verso 1.6 D-4D gibt es ab 24.330,- Euro, in der Testversion „Active“ ab 26.940,- Euro. Inbegriffen sind sieben Airbags, Zweizonen-Klima, Berganfahrhilfe, Tempomat, Mittelarmlehne vorne, Freisprecher etc.

Der Verso hat sich im Auftritt gemausert, und der neue Dieselmotor aus Österreich ist für uns die vielleicht beste Antriebsvariante.


Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 82 kW/112 PS bei 3.000 U/Min.
Drehmoment: 270 Nm bei 1.750-2.250 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
0-100 km/h: 12,7 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,5 l auf 100 km
CO2: 119 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/60 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Torsionskurbelachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.590 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 26.940,- Euro