Im Test: Hyundai i20 1.25 Premium
Stadtkind
Der Vorgänger war unauffällig und praktisch, jetzt will Hyundai mit dem i20 ein Styling-Statement im Vier-Meter-Segment setzen.
Der i20 ist ein gelungener Entwurf, der sich aus seinem Segment beinahe in Richtung der nächsthöheren Klasse verabschiedet. Der Innenraum setzt in puncto Materialien, genau wie beim Vorgänger, aufs Prinzip „einfach, aber ehrlich“; die Verarbeitung erschien uns tadellos.
Bei der Farbwahl waren wir zu wenig mutig. Für den i20 gibt’s einige schöne Außenfarben und auch fürs Interieur vier verschiedene Farbkombinationen. Wir haben uns feige für Silber-Grau-Blau entschieden. Das wird dem Auto nicht gerecht.
Sitzt & passt
Schön gestaltetes Cockpit, klar leuchtende Anzeigen: Styling ist schön und gut, aber fürs dauerhafte Wohlfühlen an Bord ist das oberste Kriterium, wie man sitzt. Und das tut man hervorragend. Die Möblage sind ausreichend straff für lange Strecken, die Position hinterm Lenkrad ist für Menschen aller Größen gut einzurichten.
Im Fond ist nur die Kopffreiheit nicht ganz so üppig, auch wegen des Aufpreis-Schiebedaches. Die Ablagemöglichkeiten sind immerhin ausreichend. Den Smartphone-Halter auf dem Armaturenträger muss bzw. kann man je nach Telefon (Android oder Apple) wechseln.
Auch am Fahrkomfort gab es nichts zu mäkeln. Der Vorgänger war bereits ein sehr erwachsenes, langstreckentaugliches Angebot; das setzt der neue i20 nahtlos fort. Mit einer Ausnahme, und das war am Testwagen der Antrieb.
Der nicht restlos überzeugend, denn er offeriert seine Leistung bei hoher Drehzahl. Das Schaltgetriebe, das sich ausreichend exakt und leichtgängig bedienen lässt, hat nur fünf Gänge. Die Sechste würde man sich zumal auf der Autobahn zum Sparen und zur Nervenschonung wünschen.
Im städtischen Weichbild (und wenn’s nicht zu hügelig wird) ist die Leistung völlig ausreichend. Aber wir sind schon agilere 84 PS gefahren.
Eile mit Weile
Der Antrieb ist auf Ökonomie ausgerichtet, was ja löblich ist; aber wer längere Touren macht und Leistung abrufen will, zahlt einen gewissen Preis – unmittelbar mit dem Lautstärke-Niveau, und dann beim Besuch an der Zapfsäule. Nach einer Autobahn-lastigen Testphase stand der Durchschnittsverbrauch weit im Sechs-Liter-Bereich. Wir schafften 6,4 Liter im gemischten Betrieb; das ist nicht überragend. Vor allem liegt es deutlich über den vom Werk avisierten 5,1 Litern.
Wer öfter längere Strecken fährt, für die das Auto an sich tadellos geeignet ist, wird zum stärkeren Benziner mit 100 PS oder zu den Dieseln (75 oder 90 PS) greifen. Die haben auch den sechsten Gang. Auch eine Automatik ist im Angebot, mit nur vier Fahrstufen jedoch kein „Sparpaket“.
Zum Preis: Den Hyundai i20 gibt es ab 11.990,- Euro; unsere getestete Version mit dem 84-PS-Motor in der Ausstattung „Premium“ mit fast allen denkbaren Goodies an Bord startet bei 15.990,- Euro. Die Zusatzpakete „Winter“ (Sitz- und Lenkradheizung, etc.) uns „Deluxe“ Smart-Key, Rückfahrkamera Einparkhilfe vorne/hinten) und das Schiebedach bugsierten den Preis auf 18.590,- Euro.
Styling-Statement von Hyundai, im Preis ein bisserl größer, und viel fescher: Der i20 hat uns nur beim Antrieb nicht vollends überzeugt.
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
Hubraum: 1.248 ccm
Leistung: 61,8 kW/84 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 122 Nm bei 4.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
0-100 km/h: 13,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,1 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,4 l auf 100 km
CO2: 119 g/km
Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
Reifen: 195/55 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.158 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 15.990,- Euro
Preis des Testwagens: 18.590,- Euro