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Kategorie: VW

Volkswagen: Rückruf der TDI-Modelle beginnt

Es geht los

Software zur Umrüstung der „Dieselgate“-Motoren freigegeben – Golf TDI BMT macht den Anfang, weitere folgen.

Die Freigabe für die Umrüst-Software kommt vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt, damit sieht VW auch die Anforderungen für Österreich erfüllt.
Als erstes VW-Fabrikat mit dem umzurüstenden Dieselmotor vom Typ EA 189 kommt der Golf TDI Blue Motion Technology (BMT) mit 2,0l-Maschine zum Zug. Europaweit werden ca. 15.000 Fahrzeuge in die Werkstätten gerufen.
Weitere Modelle der Marke Volkswagen und anderer VW-Konzernmarken werden folgen.
Laut VW wurden alle betroffenen Fahrzeughalter über die Rückrufmaßnahme informiert. In einem weiteren Schreiben kommt dann das Ersuchen zur Vereinbarung eines Termins in der Vertragswerkstatt.
Die weitere Aussendung im Wortlaut:
„In enger Abstimmung mit dem [deutschen] Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist es das Ziel von Volkswagen, dass die technische Lösung keine Veränderung der Verbrauchswerte, der Leistungsdaten und Geräuschemissionen bei den betroffenen Fahrzeugen herbeiführt. Das KBA hat für den Golf 2,0l TDI BMT bestätigt, dass dieses Ziel vollumfänglich erreicht worden ist.
Volkswagen arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung der technischen Lösungen und wird alle von der NOx-Thematik betroffenen Fahrzeuge nachbessern. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. In Europa macht Volkswagen dabei vom gesetzlichen Nachbesserungsrecht als Hersteller Gebrauch. Den Volkswagen-Kunden werden bei der Durchführung der technischen Maßnahmen keine Kosten entstehen. Außerdem wird im Rahmen des Rückrufprozesses allen Kunden eine angemessene und kostenfreie Ersatzmobilität angeboten.
Darüber hinaus sind die betroffenen Fahrzeuge technisch sicher und fahrbereit. Sie können bis zu einer Umrüstung uneingeschränkt im Straßenverkehr genutzt werden. Die Umsetzung der erforderlichen technischen Maßnahmen erfolgt europaweit nach einem mit dem [deutschen] Kraftfahrt-Bundesamt abgestimmten Zeit- und Maßnahmenplan.“

China: VW setzt verstärkt auf Elektro und Hybrid

Für die Zukunft rüsten

Auf der Bejing Autoshow stellt die deutsche Marke die Studie eines Oberklasse-SUV und zwei Limousinen vor.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Der asiatische Markt ist auch für den Volkswagen-Konzern einer der bedeutendsten Absatzmärkte weltweit. In Peking zeigt man als Konzept den Vorgeschmack auf ein SUV namens „T-Prime Concept GTE.“
Das künftige Flaggschiff der Marke soll von einem 252 PS starken Vierzylinder-Benziner angetrieben werden. Ein Elektromotor mit 136 PS sorgt für zusätzlichen Schub, was eine Systemleistung von 381 PS bedeutet.
Die 700 Newtonmeter Drehmoment werden durch einen „physischen Allradantrieb“ und ein variables Mitteldifferential auf beide Achsen geleitet. Rein elektrisch sollen 50 Kilometer Reichweite möglich sein.
Auch im Innenraum zeigt sich VW kreativ: Die Zeiten von Schaltern und Knöpfen finden auch hier ein Ende. Bedient werden soll das futuristische SUV nur noch per Touchscreen sowie Gesten- und Sprachsteuerung.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Neue Limousinen: Ausschließlich für den asiatischen Markt gedacht ist das Modell Phideon. Die rund fünf Meter lange Oberklasse-Limousine soll von einem V6-TSI mit 300 PS und Allradantrieb oder einem Zweiliter-Vierzylinder angetrieben werden, später kommt ein Plug-in-Hybrid.
Schon im Juli soll der Magotan auf den Markt kommen. Er basiert auf dem Modularen Querbaukasten, die Motorenpalette umfasst drei Benziner mit 150 bis 220 PS.
Fotos: Volkswagen

 
 

Wolf im Schafspelz: 420 PS für den VW Polo

König der Landstraße

All jenen, denen der Polo R WRC nicht genug Dampf hat, bietet der VW-Tuner Wimmer einen potenten Leistungskit.

Foto: Jordi Miranda
Foto: Jordi Miranda

Mit seinen serienmäßigen 220 PS ist der stärkste Spross der Polo-Familie durchaus gut motorisiert. Der deutsche Tuner Wimmer Rennsporttechnik bietet nun einen Umbausatz, mit dem noch etwas „mehr“ drin ist.
Er besteht aus einem Upgrade des Turboladers, einer geänderten Ansaugung, einer Benzinpumpe mit 6 bar Druck, einem Hosenrohr mit Sportkatalysator und einer Edelstahlauspuffanlage mit Klappensteuerung. Ein geänderter Ladeluftkühler und eine Softwareoptimierung runden das umfangreiche Paket ab.
Foto: Jordi Miranda
Foto: Jordi Miranda

Durch diese Maßnahmen generiert der 2,0 Liter große Motor 420 PS und 480 Newtonmeter Drehmoment. Erst bei (in Österreich rein theoretischen) 280 km/h endet die Beschleunigung, sagt der Tuner.
Zudem gibt es einen Felgensatz (8×17) samt der dazugehörigen Bereifung. Ein Gewindefahrwerk rundet den Umbausatz ab.
Fotos: Jordi Miranda

 

Zukunftsblick: VW T-Cross Breeze

Frische Brise

Volkswagen zeigt auf dem Genfer Automobilsalon mit der Studie T-Cross Breeze das erste offene SUV der Marke.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Es gibt für Volkswagen wohl keinen besseren Zeitpunkt für die Präsentation einer neuen Cabrio-Studie. Herrscht doch in Wolfsburg gerade dicke Luft wegen des Abgas-Skandals. Spaß beiseite: Mit der knapp 4 Meter langen Studie eines SUV-Cabrios wollen die Wolfsburger auch jüngeres Publikum ansprechen. Der T-Cross Breeze hat aber auch gute Chancen, realisiert zu werden, da er Teil einer geplanten SUV-Offensive ist. Volkswagen hat in diesem Segment zu lange gezögert.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Als Basis für den Mini-SUV dient wie üblich der Modulare Querbaukasten. Dass der T-Cross Breeze schon relativ nahe an einer Serienversion ist, beweisen die technischen Daten des Schaustücks: Als Antrieb dient ein 1.0 TSI-Benziner mit 110 PS. Das Gewicht soll bei rund 1,2 Tonnen liegen. Schalter und Knöpfe findet man im Cockpit des T-Cross fast nicht. Stattdessen soll eine Gesten- und Sprachsteuerung die Bedienung vereinfachen.
Fotos: Volkswagen

Eiltransporter in Genf: MTM T6 E-motion

Für den schnellen Familienvater

Die Tuning-Spezialisten rund um Roland Mayer haben sich der neuesten Bulli-Generation angenommen.

MTM ist bekannt für enorme Leistungs- und Performancesteigerungen für Fahrzeuge des VW-Konzerns. Nun bekam auch die neueste Generation des Transporters den gewissen Feinschliff. Was bei MTM bedeutet: Ein Leistungssteigerung des 2,0 Liter Turbodiesel-Motors auf 240 PS. Unglaubliche 1.100 Newtonmeter Drehmoment sollen schon zwischen 1.400 und 2.400 Umdrehungen pro Minute anliegen.
Doch damit nicht genug: An der Hinterachse wurden zwei Radnabenmotoren verbaut, die noch einmal 42 Zusatz-PS liefern und die Systemleistung auf 282 PS ansteigen lassen. So soll der Bulli in knapp 8 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen. Für den passenden Look sorgen 9 x 20 Bimoto-Felgen. Preise hat MTM noch nicht genannt.
Foto: MTM

Bereit für neue Abenteuer: VW Caddy Alltrack

Form trifft Funktion

Der Cross Caddy hat ausgedient und kommt nun als Caddy Alltrack. Er ist als PKW und Kastenwagen zu haben – samt Allradantrieb.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Volkswagen rundet die Caddy-Produktpalette mit einem Alltrack ab. Dies hat VW vor der Premiere des rustikalen Familienautos auf der Internationalen Automobilausstellung IAA (19. bis 27. September) angekündigt. Vom normalen Caddy unterscheidet sich der Alltrack durch die markanten Anbauteile wie die Seitenschutzleisten, Schürzen, Schweller sowie einem Unterfahrschutz. Außerdem hat VW die Innenausstattung verändert, etwas farbiger gestaltet und viele Extras in die Serienausstattung integriert.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Bei der Motorisierung gibt es viele Möglichkeiten, von 75 bis 150 PS, die zum Großteil gegen Aufpreis auch mit Allradantrieb geordert werden können. Neben drei TSI-Benzinern und vier Dieselmotoren, ist der neue Caddy auch mit dem TGI-Erdgasmotor lieferbar. Je nach Motorisierung ist der Alltrack mit Fünf- und Sechsgang-Schaltung, sowie mit Sechs- und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zu haben. Die Österreich-Preise hat Volkswagen bis jetzt noch nicht genannt.
Fotos: Volkswagen

Touareg im Winter: Volkswagen Driving Experience

G’führiger Schnee

Nichts für Dodeln mit Rodeln: Im tief winterlichen Faistenau fuhr nur der VW Touareg mit uns Schlitten.

Zu jedem Training gehört Praxis und Theorie. Den umweltpolitischen Vortrag der bundesdeutschen Gäste – empört über das Verkehrshindernis von mehreren VW Touareg auf ihrer „Rodelstraße“ – hätten wir uns gern erspart. Sind Sie per Rodel aus Düsseldorf ins Salzburgische gekommen, gnädige Frau? – Eben.
(Sie merken: Der Verfasser war gewaltig ang’fressen.)

Foto: Christian Houdek
Foto: Christian Houdek

Foto: Christian Houdek
Foto: Christian Houdek

Foto: Christian Houdek
Foto: Christian Houdek

Foto: Christian Houdek
Foto: Christian Houdek

Dieser Misston lag aber wirklich nicht in der Verantwortung der Volkswagen Driving Experience. Auch zum offiziellen Programm gehört eine – weitaus sympathischere – Theoriestunde, die kurzweilig und informativ ausfällt. Und vor allem nicht allzu lang!
Denn das Wetter oberhalb des Fuschlsees war wie von der PR-Abteilung bestellt: Eiskalt, sonnig, perfekt! Leichte Sehnsucht packte uns beim Blick auf den Fuhrpark; die Golf R blieben nämlich geparkt.
Sie wären am Eis-Parcours eine Freude gewesen, beim Ausflug auf die knietief verschneite Alm hätten sie uns dann nicht viel genützt.

Am Eis tanzen

Unser Arbeitsgerät war der VW Touareg in seiner Version 4XMotion mit Gelände-Attributen wie dem „Terrain Tech“-Paket und dem Antrieb von 262 TDI-Pferden via achtgängiger Automatik.
„Terrain Tech“ bedeutet: Untersetzungsgetriebe und sperrbare Differentiale zentral sowie an der Hinterachse. Und damit wird auch ein SUV wie der Touareg, oft als Randsteincowboy geschmäht und im Normalfall selten je abseits asphaltierter Straßen unterwegs, zum Kraxler mit Survival-Fähigkeiten.
die Elektronik regelt im Offroad-Modus das ABS und die Stabilitätskontrolle herunter, die Luftfederung lässt sich bei Bedarf bis aufs „Sonderniveau“ hinaufpumpen (allein im Namen schwingt schon etwas Besorgnis mit) – dann federt halt nichts mehr.
Aber man überwindet die Mehrheit aller Stöcke und Steine, die einem auf gebirgigen Hohlwegen unters Fahrwerk kommen können. Sofern man keine Angst um die Maniküre des feschen Touareg hat!
Zurück von der Bergtour mit ihren Schneewänden, Verschränkungen und bissigen RodlerInnen: Auf der Eisbahn bekommt man ein Gefühl dafür, wie das große SUV sich quasi auf Zehenspitzen fortbewegt. Ein bisserl wie ein korpulenter Mensch, der sich unerwartet als tadelloser Tänzer erweist – die Masse will halt bewegt werden, aber sie tut das durchaus nicht ohne Anmut.
Wie sich die Bremswege auf glattem Untergrund exponentiell verlängern, dient als Weckruf für manche, die sich zu sehr auf den Allradantrieb als Rettungsanker verlassen.
Noch bis Ende Februar laufen die Fahrtrainings von VW in Faistenau; mehr Infos gibt’s unter www.volkswagen-driving-experience.de

Elektrische Einstiegsdroge: VW Golf GTE

Der Strom-GTI

Der Golf ist alles: der Meistverkaufte, der Vielseitigste, der Innovativste. Egal ob Diesel, Benzin, Gas oder Strom – er kommt mit allem zurecht. Auch mit Hybridantrieb?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Eines kann man heute bereits festhalten: Der Golf GTE hat Zukunft. Die böse Abgas-Software hat dafür gesorgt, dass der benzin-elektrische Doppelantrieb von der Nischenlösung zum Hoffnungsträger innerhalb der VW-Gruppe avanciert ist, und wohl nicht nur dort. Wir werden mehr von ihnen sehen, und womöglich weniger von den bei uns immer noch geschätzten Dieseln. Rein technisch spricht überhaupt nichts dagegen. Und optisch schon gar nicht: Adrett sieht er aus, der teilelektrische Golf. Dezentes Blau symbolisiert die ökologisch korrekte Sportlichkeit, die er sich ansonsten weitgehend vom GTI, dem Urvater aller kompakten Sportler, geliehen hat. Das geht von den breiteren Reifen und der etwas tiefergelegte Karosserie bis hin zu den klassisch karierten Sportsitzen, hier mit blauen statt roten Karos und Nähten. Optisch sehr gelungen! Ansonsten ist alles ganz „Golf“, also alles da, wo man es erwartet – nicht prickelnd-innovativ, aber fein verarbeitet und hübsch gestaltet.

Hi-Tech-Paket

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der GTE kombiniert einen Benzinmotor mit 150 PS mit einer 102 PS starken Elektromaschine. Das reicht für eine Spitzengeschwindigkeit von 217 km/h und eine Beschleunigung von 7,6 Sekunden. Auf dem Papier sind das durchaus vielversprechende Werte. Nur ist es mit der Sportlichkeit in der Praxis dann doch nicht so weit her; dafür ist der Wagen mit 1,6 Tonnen Leergewicht einfach zu schwer. Das sind rund 400 Kilo mehr als ein Standard-Golf und immer noch etwa 230 Kilo mehr als beim herkömmlichen GTI. Die Batterie vor der Hinterachse beschert dem GTE zwar eine unverrückbare Straßenlage, aber es wäre eine Übertreibung, von kurvengieriger Leichtigkeit zu sprechen. Andererseits bestehen im anvisierten Kreis der Käuferinnen und Käufer vermutlich auch nur wenige auf sportiven Fahrleistungen. Der Golf GTE spricht eher den Vernunftmenschen in uns an, und er setzt auf limousinenhafte Bequemlichkeit. Was uns besonders gefreut hat: Im Gegensatz zu manchen Konkurrenzprodukten setzt dieses Hybrid-Mobil auf ein Doppelkupplungs-Getriebe. Das verwandelt das Fahrgefühl – es gibt kein unwilliges Aufheulen bei der Beschleunigung. Hin und wieder legt das Getriebe eine Nachdenkpause beim Gangwechsel ein, das ist aber beileibe keine GTE-Spezialität.

Ansteckend!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ein Plug-in-Hybrid kann mehr als andere Hybridfahrzeuge, nämlich durchaus sinnvolle Distanzen vollelektrisch mit Strom aus der Steckdose zurücklegen. Die Energie dafür kommt aus einer 8,8 Kilowattstunden fassenden Batterie. Der Hersteller gibt bis zu 50 Kilometer Reichweite an; wir kamen in der Praxis – unter Verwendung aller Komfort-Goodies und im Bergauf-Bergab des Alpenvorlandes – auf immerhin rund 35 Kilometer im reinen Strombetrieb. Damit zum Verbrauch: Beweist man etwas Zartgefühl im Gasfuß und bezieht ein paar elektrische Kilometer mit ein, dann begnügt sich der GTE im Mittel mit knapp sechs Litern oder sogar weniger, was für einen Benziner seiner Größe kein schlechter Wert ist. Unter Last und bei längeren Autobahn-Etappen steigt die Konsumation dann stark an. Mit den theoretischen 1,5 Litern des Prüfstandes unter Einbeziehung der Stromfahrt auf den ersten 100 Kilometern hat das natürlich nichts zu tun.
Der VW Golf GTE ist ein technisches Statement, das zeigt, was heute geht in Sachen Effizienz und emissionslosem Fahren. Wir werden ihm nach „Dieselgate“ in Zukunft öfter noch sehr viel öfter begegnen!

Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader; Elektromotor
Hubraum: 1.395 ccm
Leistung Benzinmotor: 110 kW/150 PS bei 5.000 – 6.000 U/Min.
Leistung E-Motor: 75 kW
Maximale Systemleistung: 150 kW/204 PS
Drehmoment Benzinmotor: 250 Nm bei 1.600 – 3.000 U/Min.
Drehmoment E-Motor:  330 Nm
Maximales System-Drehmoment: 350 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h
0-100 km/h: 7,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 1,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,6 l auf 100 km
CO2: 35 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/45 R17
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; Mehrlenkerachse hinten
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.572 kg
Tankinhalt: 40 l
Preis: 39.380,- Euro
Preis des Testwagens: 41.640,80 Euro

VW präsentiert Elektrobus-Studie Budd-e

Der „Strombulli“

Die neueste VW-Konzeptstudie – der Budd-e – ist bis auf weiteres nur ein Prototyp, allerdings mit Potential.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Ausgerechnet mit dem Rückgriff auf einen Klassiker der Markengeschichte wirbt VW für seine Vision zukünftiger Elektromobilität. Auf der Elektronikmesse CES feierte die Studie Budd-e Premiere, ein Kleinbus, angelehnt an den legendären Bulli – allerdings mit Elektroantrieb.
Der neue Budd-e baut erstmals auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten auf – kurz MEB. Der neue Bulli hat zwei Elektromotoren mit 110 kW Leistung vorne und 125 kW hinten. Zusammen bringen die beiden Motoren 306 PS Leistung und beschleunigen den allradgetriebenen Bus in 7 Sekunden von Null auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Spannender ist allerdings die Batterietechnik. Denn die Batterie – mit einer Kapazität von 92,4 kWh – soll eine Reichweite von 533 km nach europäischem Fahrzyklus ermöglichen. Aufgeladen sein soll die Batterie zu 80 % schon nach einer halben Stunde. Die jüngere Generation wird sich aber ganz besonders für das Interieur interessieren. So hat der Bulli wieder ein richtiges Armaturenbrett. Allerdings eines der neuesten Generation mit großem Display, Touch- und Gestensteuerung. Natürlich ist das Auto laufend mit dem Internet verbunden.
Und auch der Innenraum ist ausgesprochen „kommunikativ“. So kann der Beifahrer seinen Sitz nach hinten drehen. Der Fahrgastraum ist besonders groß ausgefallen, weil die Räder so weit wie möglich nach vorne und hinten gewandert sind.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Noch unklar ist der Preis des Serienmodells. Nach heutiger Rechnung würde allein der riesige Akku so viel kosten wie ein sehr gut ausgestatteter Golf. Experten rechnen mit einem weiteren Sinken der Batterie-Preise zum Ende des Jahrzehnts. Als Schallmauer gelten 150 Dollar pro Kilowattstunde. Selbst das entspräche beim Budd-e noch einem Batteriepreis von rund 12.000 Euro. Ob der Kleinbus in dieser Form in Serie geht, ist noch unklar. Dass der VW-Konzern aber bis Ende des Jahrzehnts neue E-Mobile auf den Markt bringen will, ist sicher. Schließlich kann man den alten Bulli ja nur noch in Brasilien fast fabrikneu kaufen: Dort lief der letzte Bulli Ende 2013 vom Band.
Fotos: Volkswagen

VW Golf GTE: Hightech-Golfstrom

Elektrische Einstiegsdroge

Der Golf ist alles: der Meistverkaufte, der Vielseitigste, der Innovativste. Egal ob Diesel, Benzin, Gas oder Strom – er kommt mit allem zurecht. Auch mit Hybridantrieb?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Eines kann man heute bereits festhalten: Der Golf GTE hat Zukunft. Die böse Abgas-Software hat dafür gesorgt, dass der benzin-elektrische Doppelantrieb von der Nischenlösung zum Hoffnungsträger innerhalb der VW-Gruppe avanciert ist, und wohl nicht nur dort. Wir werden mehr von ihnen sehen, und womöglich weniger von den bei uns immer noch geschätzten Dieseln.
Rein technisch spricht überhaupt nichts dagegen. Und optisch schon gar nicht: Adrett sieht er aus, der teilelektrische Golf. Dezentes Blau symbolisiert die ökologisch korrekte Sportlichkeit, die er sich ansonsten weitgehend vom GTI, dem Urvater aller kompakten Sportler, geliehen hat. Das geht von den breiteren Reifen und der etwas tiefergelegte Karosserie bis hin zu den klassisch karierten Sportsitzen, hier mit blauen statt roten Karos und Nähten. Optisch sehr gelungen! Ansonsten ist alles ganz „Golf“, also alles da, wo man es erwartet – nicht prickelnd-innovativ, aber fein verarbeitet und hübsch gestaltet.

Hi-Tech-Paket

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der GTE kombiniert einen Benzinmotor mit 150 PS mit einer 102 PS starken Elektromaschine. Das reicht für eine Spitzengeschwindigkeit von 217 km/h und eine Beschleunigung von 7,6 Sekunden. Auf dem Papier sind das durchaus vielversprechende Werte. Nur ist es mit der Sportlichkeit in der Praxis dann doch nicht so weit her; dafür ist der Wagen mit 1,6 Tonnen Leergewicht einfach zu schwer. Das sind rund 400 Kilo mehr als ein Standard-Golf und immer noch etwa 230 Kilo mehr als beim herkömmlichen GTI.
Die Batterie vor der Hinterachse beschert dem GTE zwar eine unverrückbare Straßenlage, aber es wäre eine Übertreibung, von kurvengieriger Leichtigkeit zu sprechen. Andererseits bestehen im anvisierten Kreis der Käuferinnen und Käufer vermutlich auch nur wenige auf sportiven Fahrleistungen. Der Golf GTE spricht eher den Vernunftmenschen in uns an, und er setzt auf limousinenhafte Bequemlichkeit. Was uns besonders gefreut hat: Im Gegensatz zu manchen Konkurrenzprodukten setzt dieses Hybrid-Mobil auf ein Doppelkupplungs-Getriebe. Das verwandelt das Fahrgefühl – es gibt kein unwilliges Aufheulen bei der Beschleunigung. Hin und wieder legt das Getriebe eine Nachdenkpause beim Gangwechsel ein, das ist aber beileibe keine GTE-Spezialität.

Ansteckend!

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ein Plug-in-Hybrid kann mehr als andere Hybridfahrzeuge, nämlich durchaus sinnvolle Distanzen vollelektrisch mit Strom aus der Steckdose zurücklegen. Die Energie dafür kommt aus einer 8,8 Kilowattstunden fassenden Batterie. Der Hersteller gibt bis zu 50 Kilometer Reichweite an; wir kamen in der Praxis – unter Verwendung aller Komfort-Goodies und im Bergauf-Bergab des Alpenvorlandes – auf immerhin rund 35 Kilometer im reinen Strombetrieb. Damit zum Verbrauch: Beweist man etwas Zartgefühl im Gasfuß und bezieht ein paar elektrische Kilometer mit ein, dann begnügt sich der GTE im Mittel mit knapp sechs Litern oder sogar weniger, was für einen Benziner seiner Größe kein schlechter Wert ist. Unter Last und bei längeren Autobahn-Etappen steigt die Konsumation dann stark an. Mit den theoretischen 1,5 Litern des Prüfstandes unter Einbeziehung der Stromfahrt auf den ersten 100 Kilometern hat das natürlich nichts zu tun.
Der VW Golf GTE ist ein technisches Statement, das zeigt, was heute geht in Sachen Effizienz und emissionslosem Fahren. Wir werden ihm nach „Dieselgate“ in Zukunft öfter noch sehr viel öfter begegnen!

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader; Elektromotor
Hubraum: 1.395 ccm
Leistung Benzinmotor: 110 kW/150 PS bei 5.000 – 6.000 U/Min.
Leistung E-Motor: 75 kW
Maximale Systemleistung: 150 kW/204 PS
Drehmoment Benzinmotor: 250 Nm bei 1.600 – 3.000 U/Min.
Drehmoment E-Motor:  330 Nm
Maximales System-Drehmoment: 350 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h
0-100 km/h: 7,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 1,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,6 l auf 100 km
CO2: 35 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/45 R17
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; Mehrlenkerachse hinten
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.572 kg
Tankinhalt: 40 l
Preis: 39.380,- Euro
Preis des Testwagens: 41.640,80 Euro