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Ellenator: Die fahrende Gesetzeslücke

Jun 23, 2015 News

Zwillingsreifen hinten

Dreiräder der besonderen Art produziert ein Autohändler aus Bayern: Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo werden dabei zum „Mopedauto“.

Auf den ersten Blick sieht der Ellenator aus wie ein ziemlich instabiler Seat Ibiza. Das liegt daran, dass die beiden hinteren Räder in der Mitte des Fahrzeugs ziemlich weit zusammengerückt sind. Rechtlich gilt das als Doppelreifen und macht den Ellenator zum Leichtkraftrad. Das bedeutet: Er darf ohne Pkw-Führerschein gefahren werden.

Foto: Ellenrieder
Foto: Ellenrieder

Aufgrund einer 2013 eingeführten Gesetzesänderung dürfen Jugendliche mit dem „kleinen“ A1-Motorradführerschein schon mit 16 Jahren ans Steuer des 20 PS starken Ellenators. Der kleine Vierzylinder beschleunigt den Ellenator auf bis zu 90 km/h und ermöglicht den Transport von bis zu 300 Kilogramm Zuladung.
Erfunden hat das skurrile Dreirad der Allgäuer Piaggio-Händler Wenzel Ellenrieder. Als Basisfahrzeuge verwendet er ausrangierte Kleinwagen der VW-Polo-Familie, also den Polo, den Seat Ibiza und den Skoda Fabia. Ein elektronischer Eingriff reduziert die Leistung auf 15 kW/20 PS, die noch für eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ausreicht. Als Basis dienen junge Gebrauchtwagen mit zumeist weniger als 50.000 Kilometer Laufleistung.
Die Preise für den Ellenator sind abhängig vom Wert des umgebauten Basisfahrzeugs, sie starten bei 10.490 Euro. Wer ein geeignetes Grundauto besitzt, kann allein den Umbau in Auftrag geben, die Kosten belaufen sich dann auf rund 5.000 Euro. Im Preis sind fünf Jahre Garantie auf den Umbau inbegriffen.
Wie die Gesetzeslage in Österreich für das fast-Dreirad Ellenator aussieht, ist uns derzeit noch nicht bekannt.
Fotos: Ellenrieder