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Großer Bruder: Volkswagen Crafter

Mrz 9, 2017 Marken, News, VW

Lademeister

Auf eigenen Technik-Beinen steht Volkswagen nun mit dem Crafter, der komplett neu entwickelt wurde.

Foto: Volkswagen
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Wenn man Beziehungen beendet muss man nicht gleich den Namen wechseln. So verfährt VW mit der Neuauflage des größten der Leicht-Nützlinge: Es bleibt auch nach dem Auslaufen der Kooperation mit Mercedes bei der Typenbezeichnung Crafter. Nach zehn Jahren Stern-Gemeinschaft – Technikgeber für den LT-Nachfolger war der Sprinter – geht man mit dem Nutzfahrzeug-Label MAN (das seit einiger Zeit ebenfalls zur Volkswagengruppe gehört) gemeinsame Entwicklungs-Wege.
Foto: Volkswagen
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Auf den Neustart hat sich VW gründlich vorbereitet. Bereits im Vorfeld des Entwurfs wurden nicht nur Kunden befragt, sondern auch gleich ein neues Produktionswerk – in Września, in Polen, nahe Poznan – in kürzest möglicher Zeit hochgezogen. Einer der Aufträge an die Entwickler war, neben vielseitiger Variablität und größtmöglichem Transportraum, dem Nützling nicht nur nützliche Eigenschaften im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit zu verpassen, sondern auch Komfort à la Pkw, dazu gefälliges, soweit realisierbar schnittiges Styling. Dafür haben sich die Designer offenbar den T6 als Referenz vorgenommen. Das Ergebnis ist, dass der Crafter wie ein auftrainierter Transporter wirkt.
Foto: Volkswagen
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Er wirkt nicht nur optisch so: Ein erster Praxistext ohne sowie mit Beladung auf Kurven- und Steigungs- sowie Gefälle-reichen Teststrecken rund um Europas Glashaus-Großgarten Almeria (Spanien) hinterließ auch praktisch diesen Eindruck. Dazu trägt ein großes Technik-Detail bei: Erstmals hat der Crafter, mit quer eingebautem Motor, Vorderradantrieb (es folgen Heckantriebsversionen mit längs eingebautem Motor, ebenso Allrad-Varianten). Der junge Deutsche ist trotz seiner Mächtigkeit – an zulässigem Gesamtgewicht sind 3,5 bis 5,5 Tonnen möglich – wendig, agil und erstaunlich übersichtlich und gut abschätzbar.
Foto: Volkswagen
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Das liegt nicht nur daran, dass er mit elektronischen Fahr- und Sicherheitsassistenten sowie Infotainment- und Konnektivitätssystemen vollgepackt sein kann. Die hat er teils aus den Pkw-Abteilungen geerbt, teils stammen sie aus bisherigen Entwicklungen für Nutzfahrzeuge (zum Beispiel Seitenwind- und Rangierassistent, ebenso Ladegutsicherung etc.). Dabei ging es in den ausprobierten Kastenwagenversionen recht ruhig zu: Als Antrieb werkt der auf den Nützlingseinsatz präparierte 2,0-Liter-TDI, mit 102, 140 oder 177 PS.
Foto: Volkswagen
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VW hat mit dem Crafter viel vor. Abgesehen von den gewerblichen Versionen – Kastenwagen, Pritsche und Fahrgestell – soll der Groß-Nützling auch für die Personenbeförderung präpariert werden. Sei es als Bus, sei es als Freizeit-Fahrzeug. Hier möchte man dem ehemaligen Partner mindestens paroli bieten, auf Basis der Erfahrungen mit den Camping-Versionen des T6. Mit dem zum Marktstart zur Verfügung stehenden Variantenoffert hat der Hersteller anhand von drei Höhen und drei Längen vorerst 69 Varianten errechnet. Man kalkuliert jedoch mit einer mindestens 70-prozentigen Individualisierungs- respektive Umbau-Rate, die weit über das Thema Wohnmobil hinausreichen.
Die Bestellfrist startete im vergangenen November. Die ersten neuen Crafter werden ab März ausgeliefert. Das Preisniveau beginnt bei 33.577 Euro (ohne Steuer: 27.980,33 Euro). Dafür bekommt man den Crafter 30 Kastenwagen mit mittlerem Radstand, motorisiert mit 102-PS-2.0 TDI, mit manueller Sechsgangschaltung.
Fotos: Volkswagen