Evolution statt Revolution
Auch für den Audi Q5 in der zweiten Generation gilt: Nicht zu sehr verändern, sondern tiefgreifend optimieren.
Er ist nicht der erste – und wohl nicht der letzte – Audi, der nach seiner Neubearbeitung kaum anders aussieht als zuvor: Die Unterschiede zwischen dem Q5 der Generation II und seinem Vorgänger sind am besten sichtbar, wenn die beiden nebeneinander stehen. Dann stechen der modifizierte Kühlergrill, die frisch gezeichneten Scheinwerfer vorne wie hinten sowie die eine und andere dynamisierende Optikschärfung ins Auge.
Es ging nicht darum, den Midsize-SUV neu zu erfinden. Vielmehr galt es, Bewährtes zu optimieren, um die Spitzenposition als Verkaufsstar in seinem Segment zu verteidigen. Basistechnisch bedeutet das, dass er auf den Modularen Längsbaukasten des VW-Konzerns gestellt wurde. Beim Vorderradantriebs-Prinzip ist es geblieben. Die Dimensionen sind kaum verändert, um bis zu 90 Kilo hat man ihm abgespeckt.
Neu und doch vertraut ist das Interieur. Nun ist auch im Audi Q5 Top-Technik wie das virtuelle Cockpit zu haben, ebenso das Touch-Pad an der Mittelkonsole. Etwas aufgesetzt wirkt der 8,3 Zoll große Touchscreen am oberen Ende desselben.
Die Fülle der verfeinerten und neuen technischen Details ist eindrücklicher fühl- als sichtbar. Dazu gehört die nochmals geschärfte Fahrpräzision, anhand neu justierter Federung und Lenkung, vor allem, wenn die optionale Luftfederung an Bord ist. Dann kann man zwischen sieben Dynamik-Modi (einer davon individuell konfigurierbar) wechseln und feststellen, dass nicht nur zwischen der ultrasparsamen und der sportlichsten Einstellung ein spürbarer Unterschied besteht. Dazu kommt, dass über die jeweilige Motorbauart keinerlei Akustik-Rückmeldung ins Interieur einsickert, bei der Geräuschdämmung wurde akribisch nachgelegt.
Eines der von Audi reklamierten Kernthemen ist „Vorsprung durch Technik“. Das hat vor allem mit Sicherheit zu tun und mit der Vorbereitung aufs automatisierte Fahren. Demgemäß kann man sich im neuen Q5 gewissermaßen elektronisch in schützende Watte packen. An Assistenten, die habbar sind, zählen die Ingolstädter ganze dreißig vor. Dazu gehört neben aktivem Spurwechselhelfer auch ein Aussteigewarner. Teil dessen ist ebenso die Option des Matrix-LED-Lichts.
Zur Premiere hatte Audi in Österreich eine gut überblickbare Motorisierungspalette bereitgestellt: Es gibt einen 2,0-Liter-Diesel mit 150, 163 und 190 PS sowie einen Benziner, ebenfalls mit zwei Liter Hubraum, mit 252 PS. Ergänzt wurde dieses Offert zu Jahresbeginn um einen 3,0-Liter-V6-Diesel mit 286 PS. Der kleinste Selbstzünder hat Vorderradantrieb, und bis auf den großen Ölbrenner ist in allen anderen das neue Allradsystem Ultra Quattro mit elektronisch gesteuerter Hinterachsentkoppelung eingebaut. Der bisherige 4×4-Antrieb arbeitet im Sportler, im SQ5, der mit 3,0-Liter-V6 und 354 PS gerade in den Startlöchern scharrt. Der Preis: ab 41.850 Euro ( 2.0 TDI, 150 PS). Der SQ5 kostet ab 76.880 Euro.
Fotos: Audi