Der Stolz von Black Rock
Nach Europa kommt er nicht: Am neuen Flaggschiff der Ford Motor Co. sollen vor allem Amerikaner und Chinesen Gefallen finden.
Endlich wieder ein g’scheiter Name: Lincolns Neuer führt eine stolze Tradition fort. Staatsoberhäupter, Päpste, Elvis – alle fuhren Continental.
2002 kam das Produktionsende für den letzten heckgetriebenen Vorgänger. Nach dieser Pause nimmt man einen frischen Anlauf.
Stilles Wasser
„Wir wollen nicht deutscher sein als die Deutschen, oder so sein wie irgendjemand anderer“, meinte der Ford-CEO Mark Fields. Die Devise ist „stiller Luxus“, mit müheloser Kraftentfaltung und Betonung auf ein besonders komfortables Interieur mit zig-fach justierbaren Sitzmöbeln, aufwändiger Geräuschdämmung sowie umfangreicher Konnektivität. Sport-Limousinen sollen andere machen!
Einen Motor gibt’s aber doch, obzwar keinen V8 mehr, und Schwäche kann man ihm nicht vorwerfen: Der Dreiliter-V6 mit zwei Turbos und Direkteinspritzung wird Lincoln vorbehalten sein und liefert ca. 400 PS.
Das Vorzeigemodell des in Black Rock, Michigan vom Band laufenden 2017er-Serienfahrzeuges ist rein optisch keine Charisma-Bombe, was vielleicht auch an der Farbe liegt. Luxus in Weiß – das funktioniert nur im Vatikan.
Erfolg ist der traditionsreichen Nobel-Tochter von Ford jedenfalls zu wünschen; Lincoln verkauft in Amerika kaum mehr als 100.000 Autos, nur mehr halb so viel wie vor 25 Jahren.