Er darf deutlich mehr auf Freiheit und Abenteuer machen, aber bitte in aller Bequemlichkeit!
„Wir sind keine Gefangenen der Airbumps“, sagt Citroën: Die seitlichen Luftpolsterln sind völlig verschwunden. Alle anderen Schlüsselreize des Marken-Stylings sind hübsch umgesetzt. Wo der C4 Cactus auf urbane Limousine macht, umweht den C3 Aircross der Duft des Abenteuers. Bitte nicht allzu abenteuerlich, denn auch er kommt nur mit 2WD samt Grip Control. 90 Kombinationen ergeben sich aus den acht Außenfarben, vier Kontrastfarben fürs Dach, vier Stylingpaketen und fünf Farben innen.
Praxis-Features im laut Werk klassengrößten Innenraum: verschiebbare Heckbank (um 15 Zentimeter, 2:1 geteilt), umlegbarer Vordersitz fürs Durchladen bis 2,4 Meter Länge sowie Details wie Head-up-Display und kabelloses Telefon-Aufladen. Motorische Möglichkeiten: drei Benziner (82 PS mit fünf Gängen manuell, 110 PS mit Fünfgang-Schalter oder Sechsgang-Automatik, 130 PS mit sechs Gängen manuell) sowie zwei Diesel (100 PS/Fünfgang, 120 PS/Sechsgang; Automatik mit Diesel vorerst nicht). Citroëns neues Welt-Mobil von wird in 94 Ländern angeboten, auch bei uns: Zu haben ab 15.490 Euro inklusive Abgaben.
Nur ein Facelift, aber was für eines: Das mittelgroße Crossover-Angebot aus Frankreich hat sich ganz dem Komfort verschrieben.
Erst drei Jahre war der C4 Cactus auf dem Markt, und schon hat ihn die französische Marke auf die Beauty-Farm geschickt. Das Endergebnis ist ein deutlich frischerer Auftritt ganz im Einklang mit dem neuen Marken-Styling. Insgesamt will das Auto jetzt wieder mehr als Limousine verstanden werden; den SUV-Charme überlässt an dem C3 Aircross. Auf 4,2 Metern hat man dem C4 Cactus mehr Erwachsenheit anerzogen. Bemüht jugendliche Styling-Spielerei war gestern; damit sind auch die einst so umjubelten „Airbumps“ praktisch verschwunden. Ein paar finden sich noch oberhalb der Seitenschweller.
Auf knapp 4,2 Metern Länge strahlt der Fünftürer mehr Selbstbewusstsein aus; die Marke wird stolzer präsentiert. Auch innen wirkt das Auto gereift und insgesamt hochwertiger. Die Botschaft ist klar: Das Zielpublikum darf Durchaus auch älter sein. Der Kofferraum ist 358 bis maximal 1.170 Liter groß. Um die Sicherheit kümmern sich bis zu 12 Assistenten, unter anderem die selbstständig vorbremsende „Active Safety Brake“ oder auch Verkehrsschilderkennung, Toter-Winkel-Warner, Park-Assistent und Rückfahrkamera.
Betont bequem
Individualisten freuen sich über fünf Ausstattungen, jeweils an Interieur-Farben gebunden, und 31 optische Varianten. Nicht nur Senioren wird die neue Strategie „Advanced Comfort“ ansprechen. Für Bequemlichkeit im geräumigen, flexiblen Innenraum sorgen Sitze mit extra-flauschiger Polsterung. Auch beim Fahrerlebnis besinnt man sich alter Citroën-Werte.
Die hydropneumatische Federung ist zwar passé, stattdessen gibt es aber ein neues Dämpfersystem. Es soll mit zwei hydraulischen Anschläge für das Ein- und Ausfedern letzten Endes mit weniger Aufwand (und daher billiger) das gleiche wolkenweiche Fahrerlebnis bieten. Das System feiert im C4 Cactus seine Premiere und soll schrittweise in anderen Modellen nachgereicht werden.
Wie auf Federn
Bei leichtem Druck haben Feder und Dämpfer gemeinsam die vertikalen Bewegungen unter Kontrolle, ohne Hilfe der Hydraulik. Bei größerem Druck kommt der hydraulischen Anschlag ins Spiel, der für Druck oder Zug zuständig ist. Er absorbiert die Energie des Stoßes und führt sie ab. Es gibt keine Rückfederung mehr und dazu größeren Federweg. Das Endergebnis laut Werk: Ein Fahrerlebnis à la Fliegender Teppich.
Bewegt wird der Flieger wahlweise von drei Benzinern (82, 110 und 130 PS) oder einem Selbstzünder mit 100 PS, jeweils mit Sechsgang-Schalter. Eine sechsstufige Automatik gibt es für den 110er und ab Herbst 2018 auch für einen 120-PS-Diesel. Angetrieben werden die Vorderräder; statt einer Allrad-Option gibt es die intelligente Traktionskontrolle namens Grip Control samt Bergabfahrhilfe. Die Preise für den Citroën C4 Cactus wissen wir im nächsten Frühjahr.