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Schlagwort: Allrad

Schlammbad ist Chefsache: Jeep Grand Cherokee

25 Jahre in Amt und Würden

25 Jahre Grand Cherokee: zum Geburtstag gönnen die Allrad-Spezialisten ihrem Häuptling eine Frischzellenkur und Kletterstiefel.

Foto: Jeep
Foto: Jeep

Wer nun das „Sports Utility Vehicle“ wirklich erfunden hat, darüber kann man in amerikanischer, europäischer und asiatischer Manier diskutieren. Auch Jeep hat daran jedenfalls wesentlich mitgewirkt. Im Vorjahr hat das mittlerweile zum Fiat-Konzern gehörige Label das 75-Jahre-Jubiläum gefeiert. Heuer ist der derzeitige Chef der Modellpalette mit dem Feiern dran: Der Grand Cherokee ist 25. Nicht völlig neu, aber fast: Die Feinbearbeitung betrifft die familiär ausgerichtete Top-Variante Summit, unter anderem mit aufgewertetem Leder-Interieur, und den Sportler SRT. Sie tragen jetzt individualisierte Vorderansichten, erkennbar zum Beispiel am Kühlergrill und der LED-Lichtsignatur. Weiters sind Infotainment-System und -funktionen aktualisiert.

Kletterfalke & Co.

Foto: Jeep
Foto: Jeep

Wie Cherokee und Renegade wurde der Grand Cherokee jetzt ebenfalls im Trailhawk-Trimm aufgelegt. Damit ist der Chef der Jeeps gerüstet für Fels und Gatsch. Probiert haben wir ihn auf Schnee- und Eis, abschüssigen Forststraßen und grob gerillten Pfaden. Dank Geländeuntersetzungen, elektronisch geregeltem Hinterachs-Differenzial und Gelände-Tempomat fürs Bergauf- und Bergabfahren erledigte der Zweieinhalb-Tonner alle Hindernisse leichtfüßig und direkt elegant. Die Luftfederung bietet fünf Höheneinstellungen. Als Antrieb dient ihm in Österreich einzig ein 3,0 Liter großer V6-Diesel mit 250 PS und 570 Nm. Weniger auf die hohe Geländeschule als auf Allwege-Komfort ausgerichtet ist der Summit.
Foto: Jeep
Foto: Jeep

Der 5,7l-V8 (352 PS, 520 Nm) äußert sich mit sanftem Schnurren; man kann auch den V6-Diesel oder einen 3,0l-V6-Benziner mit 286 PS ordern. Ein Autobahn-Held ist der SRT, dessen mächtiger 6,4l-V8 bösartig brüllen kann und der sich bis zum Abregeln bei 257 km/h keine Wank- oder Schwank-Blöße gibt. Im Handel sind die Grand Cherokee des Modelljahrgangs 2017 bereits. Die Preise: ab 60.290 Euro für die Basis-Version Laredo; der Trailhawk kostet ab 73.990 Euro, der Summit  ab 87.890 Euro, der SRT ab 109.190 Euro.
Fotos: Jeep

Runde Sache: Toyota C-HR

Chrrr!

Toyota entdeckt die Nische in der Nische und setzt einen Charakterkopf ins Wachstums-Segment der kompakten Crossover – von Anfang an ohne Diesel.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Die Frage nach dem Namen kam recht rasch auf. Denn eigentlich, das merkte man auch seitens Toyota selbst schelmisch an, ist die Nomenklatur eher eine von Honda gewohnte. Damit versucht man dieses Fahrzeug bewusst abzusetzen vom Rest der Modellpalette. Der kompakte Crossover hat relativ viele Elemente der ersten Studien in die Serienreife herübergerettet. Für C-HR gibt es ein paar Interpretationen, die überzeugendste war „Coupé High-Rider“. Mit 4,4 Metern Länge ist er gar nicht so kompakt ausgefallen – denn das entspricht ungefähr dem Maß des RAV4.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Der Unterschied liegt im Charakter. Der C-HR gibt sich bewusst als Coupé für den sportlich-aktiven Lifestyle. Und explizit für Stadt-Fahrer, obwohl das ja zunehmend unmodern oder sogar unmöglich wird. Bemerkenswerter Schritt: Toyota bietet dieses Fahrzeug (vor)erst gar nicht als Diesel an. Es gibt den grundlegend technisch überarbeiteten 1,2l-Turbo-Benziner (116 PS) und den Hybridantrieb à la Prius mit 1,8l-Benziner und E-Antrieb (122 PS). Der Importeur erwartet in Österreich einen Hybrid-Anteil von 75 Prozent. Geschaltet wird manuell – das Sechsganggetriebe gibt automatisch Zwischengas und leistet Anfahrhilfe – oder mittels CVT, in den Allrad-Varianten verpflichtend.
Foto: Toyota
Foto: Toyota

Die Preise: Der Toyota C-HR startet bei 22.200,- Euro inklusive aller Taxen; für die Einstiegsvariante C-ITY erwartet man sich einen Anteil von nur einem Prozent am Verkaufsmix. Jeweils ein Drittel der restlichen 99 Prozent sollen auf die mittlere Version C-ENTER (24.400,- Euro) und die beiden Top-Niveaus C-ULT und C-HIC (jeweils 26.600,- Euro) entfallen. Letztere unterscheiden sich im Charakter: sportiv oder betont elegant. Jedenfalls serienmäßig ist die Sicherheits-Suite „Safety Sense“.
Fotos: Toyota

 

Die fetten Jahre: Audi Q5 2017

Ausgewachsen

Aus Mexiko kommt der neue Audi Q5 nach Europa; trotz deutlichen Zuwachs in der Größe ist er leichter als sein Vorgänger.

Foto: Audi
Foto: Audi

Mit einer Länge von 4,66 Metern, einer Breite von 1,89 Metern und einem Radstand von 2,8 Metern hat der neue Audi Q5 in allen Abmessungen deutlich zugelegt. Trotzdem soll er – je nach Ausstattung – aber auch bis zu 90 Kilo leichter sein als sein Vorgänger. Dafür verantwortlich ist konsequenter Leichtbau, der sich bis zu den neu entwickelten Sitzen (auf Wunsch mit pneumatischer Lendenwirbelstütze und Massagefunktion) zieht. Die 5 Ausstattungslinien wurden neu konzipiert. Eine hocheffiziente Klimaanlage steht in zwei Versionen zur Wahl.
Foto: Audi
Foto: Audi

Für den europäischen Markt hat Audi 4 Motorisierungen des in Mexico produzierten Q5 im Portfolio:  4 TDI- (150, 163,190 und 286 PS) und ein Benziner (252 PS) stehen zur Auswahl. Die Kraftübertragung erfolgt wahlweise durch ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe oder durch eine Siebengang-S-tronic oder eine Achtstufen-tiptronic. Bis auf den Einstiegs- (optional) und den Top-Diesel liefert Audi alle Motorisierungen mit der Ultra-Technologie des Quattro-Antriebs aus. Sie koppelt den Hinterachsantrieb aus, wenn er nicht benötigt wird. Zudem ist eine adaptive Luftfederung erhältlich.
Foto: Audi
Foto: Audi

Die Qual der Wahl hat man auch bei den Schweinwerfern: Man kann zwischen Xenon-Lichtern, LED oder Matrix-Scheinwerfern wählen. Mehr Platz im Vergleich zum Vorgänger verspricht Audi für den Innenraum. Die Rücksitzlehne ist in drei Segmente geteilt und lässt sich auf Wunsch auch längs verschieben. Je nach Position sind 550 bis 610 Liter Kofferraumvolumen möglich, die sich durch das Umklappen der Lehne bis auf 1.550 Liter erweitern lassen.
 
Foto: Audi
Foto: Audi

Gegen Aufpreis baut Audi das schon bekannte virtual cockpit ein. Das digitale Instrument mit einem 12,3-Zoll-TFT-Bildschirm bietet eine Auflösung von 1.440 x 540 Pixeln. Vom Lenkrad aus lassen sich zwei Ansichten aktivieren. Ebenfalls gegen Aufpreis bekommt man ein Head-up-Display sowie einen HotSpot für Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s im Download.
Und auch die Fahrerassistenzsysteme fehlen natürlich nicht: Ein Effizienzassistent, sowie der Active Lane Assist (Spurhaltesystem) sind ebenso an Bord, wie die adaptive cruise control (ACC) inklusive Stauassistent, welche bei zähfließenden Verkehr teilweise die Lenkarbeit übernimmt. Neu sind der Querverkehrassistent hinten, die Ausstiegswarnung, der Ausweichassistent und der Abbiegeassistent. Der Startpreis liegt in Österreich bei 48.550,- Euro.
Fotos: Audi

 

Trainiert & garniert: Opel Mokka X

Xtreme

Die Rüsselsheimer spendieren dem kompakten Quotenbringer Mokka ein Update – und ein „X“.

Foto: Opel
Foto: Opel

Schwarzer Kaffee, auf türkische oder auch arabische Arbeit gebraut, soll aufmunternd sein. Auf Opel trifft das zu. Das subkompakte SUV-Modell Mokka hat auf den Geschäftsgang der Rüsselsheimer, selbst wenn es anfangs auch für Europa in Südkorea gebaut wurde, belebend gewirkt. In seinen ersten vier Jahren hat es sich an die 650.000 Mal verkauft (in Österreich pro Jahr rund 4.500 Mal). Nachdem sich derzeit nicht abzeichnet, dass die Nachfrage abnimmt, wurde der Crossover jetzt optisch und technisch auftrainiert. Gleichzeitig wurde die Produktion für den Alten Kontinent nach Südeuropa, nach Spanien verlegt.
Foto: Opel
Foto: Opel

Gleichzeitig wurde dem Mokka ein großes „X“ aufgedrückt. Er ist der erste der Hochbeinigen, die so markiert werden, die künftigen SUV-Modelle werden ebenfalls mit diesem Crossover-Kürzel gekennzeichnet. Sollte es sich um ein 4×4-Modell handeln, ist das „X“ rechts und links mit je einem „4“ garniert. Abgesehen von Zusatz-Buchstaben und -Ziffern ist die Bearbeitung am Exterieur-Design identifizierbar. Die Optik-Verantwortlichen haben den Begriff „Double Wing Design“ kreiert. Das markiert den neu gezeichneten Kühlergrill und die neu gestaltete LED-Lichtsignatur. Es setzt sich bis zu den (LED-)Hecklichtern fort, auch diese leuchten nun doppelflügelig. Diese Korrekturen sollen dem 4,28-Meter-Hochbeiner erhöhte Bulligkeit, um nicht zu sagen Maskulinität, bescheren, der Liebling der Frauen soll verstärkt auch männliches Klientel überzeugen.
Foto: Opel
Foto: Opel

Im Interieur prägt sich der Generationswechsel noch augenfälliger aus. Es wurde kräftig mit Knopferln, Tasten und Schaltern aufgeräumt, das Instrumentenbord ist, wie im Astra, jetzt horizontal gegliedert. Je nach Ausstattung steckt darin ein 7- oder 8″-Display. An den Dimensionen und der Raumaufteilung wurde nichts geändert. Auch, bis auf Feinarbeit, an Fahrwerk, Lenkung und Bremsen. Doch kommt eine Erweiterung des Antriebsportfolios hinzu: Der 1,4-Liter-Turbo-Benziner ist jetzt auch mit 152 PS orderbar. Die 140 PS-Leistungsstufe bleibt. Ebenso der Einstiegs-Otto mit 1,6 Liter und 115 PS. Gleiches gilt für die Diesel-Fraktion. Es bleibt beim 1,6-Liter mit 110 oder 136 PS. Alles unter dieser Leistungsstufe ist nicht mit dem elektronisch gesteuerten Allradantriebssystem kombinierbar, alles auf dieser Ebene und darüber schon. Die 152 Benziner-PS gehen mit Sechsstufen-Automatik und 4×4 einher.
Foto: Opel
Foto: Opel

Alle anderen Aggregate sind mit manuellem Sechsganggetriebe zusammengespannt. Scharfes Augenmerk hat Opel auf die Sicherheitsausstattung gelegt: Das mittlerweile bekannte hauseigene Notrufsystem kann auf Wunsch an Bord sein, ebenso adaptives LED-Licht nebst einer Reihe von Fahrassistenten. Vernetzung spielt eine große Rolle, Instrument dafür ist das Smartphone. Die Rüsselsheimer holen es ins Auto, sowohl Vertreter des iOS- als auch des Android-Systems. Der Ab-Listenpreis für den Opel Mokka X: 21.480 Euro. Aktionstarif: 19.590 Euro.
Fotos: Opel

Neu: Ford Kuga, Face- & Techniklift

Jederzeit gesprächsbereit

Optisch und technisch verfeinert wurde der Ford Kuga. Er versteht jetzt fast schon Wienerisch.

Foto: Ford
Foto: Ford

Bis 2008 hatte die Ford Motor Company in Bezug auf ihr kompaktes Sports Utility Vehicle wechselnde Verwandschaftsverhältnisse gepflegt. Der Vorgänger des Kuga, der Maverick, entstammte anfangs einer Kooperation mit Nissan und war baugleich mit dem Terrano II. Für die zweite Generation tat sich Mazda mit Ford zusammen. Produkt dessen war in den USA der Escape, in Europa blieb’s bei Maverick, das japanische Badge Engineering-Modell hieß Tribute. Erst seit 2008 firmiert der Kompakt-SUV in Europa als Kuga.
Auch der neu benannte und auf eine neue Basis – des Focus – gestellte Crossover, stand vorerst im Zeichen des Wechselns: Die erste Europa-Generation lief in Saarlouis, Frankreich, vom Band, ab der zweiten Evolutionssstufe (2013) wird der Kuga im spanischen Werk Valencia montiert. Seither wurde der Pflaumen-Crossover mit technischen Updates und der Umstellung der Motorenpalette auf Höhe der Zeit gehalten.
Foto: Ford
Foto: Ford

Jetzt folgte eine umfassendere Bearbeitung in Bezug auf Außen- sowie Innendesign. Augenfällig ist, dass der Kuga sein schmallippiges Outfit abgelegt hat. Mit vergrößertem Kühlergrill und deutlich geweiteten Nüstern schaut er fordernder drein als bisher und fast schon aggressiv aus den überarbeiteten Frontleuchten-Augen, natürlich mit LED-Signatur versehen. Das war’s weitgehend mit der optischen Exterieur-Kur. Im Innenraum ist mehr geschehen: Es wurde unter anderem eine Reihe von Tasten und Schaltern eliminiert, das Infotainment-Display ist auf acht Zoll vergrößert, das Lenkrad hat man neu gestaltet, die Sitzbezugsstoffe sind feiner gewählt, der Handbremshebel ist weg – neu ist eine elektronische Feststellbremse -, dafür gibt’s ein weiteres Ablagefach in der Mittelkonsole.
Foto: Ford
Foto: Ford

Nicht gerüttelt haben die Ford-Entwickler an den räumlichen Dimensionen. Man hat’s vorne geräumig, hinten bei zweifacher Besetzung kommod, ins Ladeabteil passen unverändert 456 bis 1.603 Liter Gepäck rein. Von ein wenig Feinarbeit an Fahrwerk und Lenkung berichten die Mechaniker. Die Elektroniker haben mehr zu berichten. Das Ford-eigene Infotainment-System Sync ist in Ausbaustufe drei angelangt. Sehr ins Zeug gelegt haben sich die Techniker in Punkto Sprachführung. Man kann fast Wienerisch mit dem allzeit gesprächsbereiten System reden, muss, wenn man nach Kaffee verlangt, nicht mehr so zackig befehlen wie man es großteils beim westlichen Nachbarn zu tun pflegt.
Es hatten aber doch auch die Mechanik-Techniker noch ein Wort mitzureden: Neu ist ein Einstiegsdiesel mit 1,5 Liter und 120 PS. Er ersetzt das leistungsgleiche Zweiliter-Aggregat. Die weiteren Antriebe, der 1,5-Liter-Benziner mit 120 oder 150 oder 180 PS sowie der Zweilter-Selbstzünder mit 150 oder 180 PS, bleiben im Programm. Allrad kann ab 150 PS mitbestellt werden. Der Ab-Preis: 26.400 Euro. Der Marktstart: Anfang 2017.
 

Fotos: Ford

Test: Mercedes-Benz GLE 350d 4Matic

Sweet home Alabama

Der Deutsch-Amerikaner aus Tuscaloosa trägt stolz ein großes Facelift und dazu einen neuen Namen – sind die alten Qualitäten noch da?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Fahren wir gleich los: Im Komfort-Modus genießt man wolkenweiches Schweben im 4,8 Meter langen und 2,1 Tonnen schweren Fünftürer. Mitunter ist das neungängige Getriebe beim Kickdown etwas ratlos. Es arbeitet betont sanft, rasche Reaktion mag es aber nicht. Im Sport-Modus schaut das schon anders aus! Da ist das gesamte Fahrverhalten deutlich agiler. Man merkt natürlich immer noch die Masse des Fahrzeuges. Aber Kurven lassen sich schneller durchmessen, die Gänge werden flink durcheilt. Es ist mit dem souverän und dezent agierenden Dreiliter-Turbodiesel (ja, er klingt sogar recht gut) stattlich motorisiert.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

An Platz und Stauraum herrscht kein Mangel; wir haben nichts anderes erwartet. In Reihe 2 reist man in opulenten Platzverhältnissen und mit eigener Klimazone. Weil die Ansprüche von Haus aus so hoch liegen, wird man eben etwas pitzelig bei den Details. Solche Nebensachen wie das filigran wirkende Gepäckrollo und der komplizierte „Command Pilot“ in der Mittelkonsole stören in diesem Umfeld umso mehr. Immerhin fährt man Stern! Unser Testwagen kostete mit dem üblichen ellenlangen Menü an Extras letztlich107.424,- Euro.

AMG-Line

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Größte Aufpreisposten waren die AMG-Stylingelemente innen und außen, die empfehlenswerte 360-Grad-Parkkamera mit recht kompetentem Einparkassistenten, schlüsselloses Sperren und Starten sowie ein Paket von Assistenzsystemen (adaptiver Tempomat, Totwinkel- und Spurhalteassistent etc.)  Der Innenraum ist typisch Daimler, also eher kühle Schaltzentrale als kuschelige Romantik-Lounge. Zur Frostigkeit tragen auch die premium-sterilen Alu-Akzenten im dunkelgrauen Interieur bei. Und bei aller Solidität in der Anmutung beschleicht uns ganz, ganz leise das Gefühl: Dieses Auto ist nicht mehr taufrisch. Und das ist auch so. Denn der GLE hieß früher ML und ist im Prinzip eine große Überarbeitung.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das ist völlig okay, denn am Fahrzeug an sich gibt es nichts auszusetzen. Rein optisch setzt Mercedes-Benz halt bei den neueren Modellen nicht mehr so auf Wucht und Masse, das gilt fürs Interieur ebenso wie für die Außenhaut. Der GLE haut da noch recht massiv auf die Pauke. Mancher Mercedes-Kunde empfindet das nicht als Nachteil! Noch ein Wort zum Verbrauch: die vom Werk avisierten 6,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer waren für uns außer Reichweite. Bei betont nervenschonender Fahrweise erreichten wir niedrige Achter-Werte.
Der GLE macht dort weiter, wo der ML aufgehört hat, mit souveränen Fahrleistungen und achtbarem Komfort bei jeder Wetterlage.
Fotos: Robert May

Mercedes-Benz GLE 350d 4Matic
Motor: V6-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 2.987 ccm
Leistung: 190 kW/258 PS bei 3.400 U/Min.
Drehmoment: 620 Nm bei 1.600-2.400 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit:225  km/h
0-100 km/h: 7,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,4 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 8,3 l auf 100 km
CO2: 169 g/km
Getriebe: Neungang-Automatik
Reifen: 275/50 R20
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 2.100 kg
Tankinhalt: 90 l
Preis: 69.860,01 Euro
Preis des Testwagens: 107.424,- Euro
 

Test: Jaguar F-Pace 20d AWD Portfolio

Leise maust die Katze

Der Jaguar F-Pace erobert das wohl heimische Straßennetz – mit viel beachteter Präsenz, Temperament und großem Verbrauchs-Haushaltstalent.

Foto: Michael Kubicek/Jaguar
Foto: Michael Kubicek/Jaguar

Nicht wenige fragen: „Ist das überhaupt noch ein echter Jaguar?“ – was beweist, dass das erste Crossover-Modell des britischen Herstellers auffällt und interessiert. In Österreich sind die Jaguar-Absatzzahlen zwischen Jänner und Juli gegenüber dem Vorjahr um 200 Prozent gestiegen. Daran hat die britische Hoch-Katze entscheidenden Anteil. Trotz ihrer Jugend, denn auf dem Markt ist sie erst seit dem Frühjahr. Wir probierten das SUV, das in diesem Sinne keines sein will, sondern als „Performance Crossover“ verstanden werden soll, mit dem Zweiliter-Diesel mit 180 PS (und 430 Nm), Achtgang-Wandlerautomatik und Allradantrieb.
Der Selbstzünder ist die Einstiegsmotorisierung. Am Anfang gab’s den ganz normalen Kurzstrecken-Alltag in und rund um Wien: Rush-Hour, Parkgaragen, Baustellen und was urbaner Verkehr sonst noch zu bieten hat. Häufig waren die Ausflüge in Baumärkte. Und der Wochenend-Trip führte per Autobahn ins Burgenland, mit einem kleinen Abstecher auf die Motorrad-Hausstrecke.

Auf allen Pfaden

Foto: Michael Kubicek/Jaguar
Foto: Michael Kubicek/Jaguar

Der erste Eindruck bestätigte sich: Leichtfüßigkeit bei rund 1.800 Kilo Fahrzeuggewicht, Wendigkeit trotz nicht unbeträchlicher Außenlänge von mehr als 4,7 Metern, kernig-komfortabler Federungskomfort auf jeglichem Terrain von glattem Asphalt bis grobem Schotter. Den Wechsel-Abschnitt der Südautobahn etwa durchpfeilt der Engländer fast ebenso stoisch wie seine sportlichen Limousinen-Brüder XF und XE, auf deren Plattform er steht. Die Anforderungen an seine Allrad-Talente lagen aufgrund des sommerlich-trockenen Wetters geradezu unter seiner Würde. Auch beim Laderaum stießen wir mit vierfachem mittelgroßem Wochenend-Gepäck nicht an Grenzen.
Die eine und andere Gemüsekiste wäre sich auch ausgegangen, wären zum Beispiel die Kürbisse schon richtig reif gewesen. Ebenso verlässlich wie Fahrwerk, Getriebe, Bremsen, Handling, etc. war das ins neue Infotainment-System integrierte Navi. Fahrhelfer wie den Spurhalteassistenten und den Abstandswarner kann man verwenden. Oder ausschalten. Einzig die Verkehrszeichen-Erkennung spielte hin und wieder lustige Streiche: 100 in der 30er-Zone oder 30 auf der Autobahn. Abgesehen von Stau-Etappen haben wir, zugegebenermaßen, etliche der knapp tausend Testkilometer im Dynamic-Modus abgespult, speziell auf Klassikern wie dem Stotzinger Berg. Zum Säufer mutiert ist der Test-F-Pace trotzdem nicht.
Foto: Michael Kubicek/Jaguar
Foto: Michael Kubicek/Jaguar

Eineinhalb Liter mehr als die Normverbrauchsangabe gehen angesichts forcierter Kurvenhazerln in Ordnung. Selbst wenn wir uns hin und wieder die Geschmeidigkeit des größeren Diesels (Dreiliter-V6 mit 300 PS) gewünscht hätten: Auch die zur Verfügung stehenden 180 PS brauchen Zurückhaltung beim Gasgeben. Lediglich das Auspuffgeräusch könnte sportlich-kerniger klingen, damit es zum Benehmen der Katze passt
Mit dem F-Pace hat Jaguar ein eigenständiges SUV-Statement gesetzt. Und auch mit Zweiliter-Diesel beweist er Temperament – eben ein echter Jag!
Fotos: Michael Kubicek, Jaguar

Jaguar F-Pace 20d AWD Portfolio
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.999 ccm
Leistung: 132 kW/180 PS bei 4.000 U/min
Drehmoment: 430 Nm bei 1.750 –2.500U/min
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
0-100 km/h: 8,7 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,3 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,8 l auf 100 km
CO2: 139 g/km
Getriebe: Achtgang-Automatikgetriebe
Reifen: 255/50 R20
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung, hinten Verbundlenker-Kurbelachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.775 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 51.150,- Euro
Preis des Testwagens: 81.885,- Euro

Feiner fürs Gröbere: Volvo V90 Cross Country

Über Stock und Stein

Volvo erweitert die neue 90er-Baureihe um eine Wald- und Felswege-taugliche Version des Kombi. Der V90 Cross Country kommt Anfang 2017 nach Österreich.

Foto: Volvo
Foto: Volvo

Die Schweden müssen’s wissen. Und können. Gut drei Viertel des Landes bestehen aus Wäldern, und nicht alle Verkehrswege abseits des übergeordneten Straßennetzes sind fein asphaltiert. Das klingt nach SUV-Notwendigkeit. So muss es aber nicht sein, denn Volvo bietet auch für jene etwas, die mit leicht erhöhter Bodenfreiheit auskommen können. Den Anfang gemacht hatte 1997 der V70 XC, was für Cross Country steht. Ab 2000 hieß er XC70.
Das crossige Buchstaben-Kürzel gehört jetzt aber alleine den Sports Utility Vehicles. Weshalb die Robust-Versionen der Kombis – V40, V60 – den Zunamen „Cross Country“ zugesprochen bekamen. So auch die Kombi-Version der neuen 90er-Baureihe. Die Federweg-Verlängerung resultiert bei ihm in einer Allradantriebs-Serienzugabe (elektronisch gesteurte Lamellenkupplung) samt einer Karosserie-Anhebung um sechs Zentimeter. Unterm Strich bleiben 21 Zentimeter Bodenfreiheit. Garniert ist der Feine fürs Gröbere mit Kunststoff-Rundumbeplankung (schwarz oder in Wagenfarbe gefärbt).
Foto: Volvo
Foto: Volvo

Die Interieur-Einrichtung samt sämtlichen Serien- sowie Aufpreis-Features bleibt gleich. Als Antriebe stellt Volvo je zwei Leistungsstufen des Zweiliter-Vierzylinder-Benziners und Diesels zur Auswahl. Erstere hat 254 oder 320 PS, Zweiterer 190 oder 235 PS. Alle sind mit einer Achtgang-Wandlerautomatik kombiniert. Die ersten Cross Country-Kombis werden mit Beginn des kommenden Jahres in Österreich eintreffen. Die Benziner kosten ab ca. 63.000 Euro, die Diesel ab ca. 55.000 Euro.
Fotos: Volvo

Ab 2017 in Europa: Jeep Compass

Verschönerunsgskur

Rechtzeitig zum 75-jährigen Firmenjubiläum zeigt Jeep die ersten Bilder des Kompakt-SUV Compass.

Nach 6 Jahren Bauzeit bekommt der Jeep Compass einen Nachfolger. Er wurde anlässlich einer Werkseröffnung in Brasilien vorgestellt. Er basiert auf der Plattform des Jeep Renegade, die auch für den Fiat 500X verwendet wird.
Optisch macht er gegen seinen Vorgänger einen riesen Schritt nach vorne und orientiert sich dabei am großen Bruder Cherokee. Zur Technik will sich der Hersteller noch nicht äußern, doch es sind 17 verschiedene Antriebskombinationen vorgesehen. Dies lässt darauf schließen, dass die schwächeren Versionen mit Vorderradantrieb zu haben sein werden und auch ein Allradantrieb im Programm ist.
Der Innenraum zeigt sich wohnlich gestaltet. Der Marktstart in Amerika ist für Anfang 2017 geplant, in Europa wird der Compass ab der zweiten Jahreshälfte zu haben sein. Über den Preis hüllt sich Jeep noch in Schweigen.
Fotos: Jeep

Bentley Bentayga: Die Diesel-Premiere

Crewe macht jetzt in Öl

Bentley lässt auf die SUV-Premiere gleich die nächste Novität vom Stapel: Der Luxus-Brite kann jetzt auch mit einem 435 PS starken Diesel auftrumpfen.

Foto: Bentley
Foto: Bentley

Voll eingeschlagen hat die SUV-Premiere des englischen Luxus-Labels Bentley: Der Bentayga ist bereits 3600 Mal produziert, bis Ende des Jahres sollen es etwa 5500 Einheiten sein. Dabei handelt es sich um jene Modelle, die vom 608 PS starken W12 -Benziner befeuert werden. Öl ins Feuer des Erfolgs gießen die Briten jetzt mit einer weiteren Premiere: Erstmals wird in einen der Edlen aus Crewe ein Selbstzünder eingepflanzt.
 
Foto: Bentley
Foto: Bentley

Es ist ein Vierliter-V8, dreifach aufgeladen, mit einem Twinturbo plus einem elektrischen Kompressor. Die Leistungsausbeute beträgt 435 PS (ab 3750 U/min), unterfüttert von einem Drehmoment-Maximum von 900 Nm (ab 1000 U/min). Das Aggregat stammt, wie der W12, aus dem Technik-Repertoire des VW-Konzerns, ist jedoch im Hinblick auf Vibrationen und Geräuschäußerungen à la Bentley gezähmt. Für den Fahrstufenwechsel verantwortlich ist eine Achtstufen-Wandlerautomatik.
Foto: Bentley
Foto: Bentley

Die Fahrleistungen setzen ihn an die Spitze des Segments: 0 auf 100 in 4,8 sec, 270 km/h Top-Speed. Bei aller Mächtigkeit soll ein Normmix-Konsum von 7,9 Liter möglich sein. Das bedeutet, dass man mit dem Diesel-Bentayga angesichts von 85 Liter Tankinhalt 1000-Kilometer-Etappen schaffen könnte. Das Diesel-Dasein ändert nichts an der üppigen Serienausstattung und dem reichhaltigen Veredelungs-Offert. In Öl macht Crewe mit den ersten Auslieferungs-Kandidaten ab Beginn des kommenden Jahres. Der Ab-Preis für Österreich liegt bei circa 219.000,- Euro.
Fotos: Bentley