Das neue Topmodell der 7er-Baureihe erhält einen V12 samt Allradantrieb. Einen M7 wird es aber weiterhin nicht geben.
Beim M760Li xDrive zieht BMW in Sachen Luxus und Leistung sämtliche Register: Die Münchner verbauen im „stärksten Serien-7er aller Zeiten“ einen neu entwickelten V12-TwinPower-Turbomotor mit 6,6 Liter Hubraum und gewaltigen 600 PS. Das Triebwerk stemmt 800 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle, und dies bereits ab 1.500 Umdrehungen pro Minute. Mit Hilfe des hecklastig ausgelegten Allradantriebs „xDrive“ samt einer optimierten Achtgang-Automatik spurtet der M760 in 3,9 Sekunden auf Tempo 100.
Die Höchstgeschwindigkeit wird wie üblich bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt, kann allerdings auf Wunsch oder in Kombination mit dem „M Driver’s Package“ auf 305 km/h angehoben werden. Für eine angemessene Verzögerung sorgt eine 19-Zoll-Bremse, die sich hinter den mächtigen 20-Zoll-Felgen verbirgt. Zum Preis und dem exakten Umfang der sicherlich reichhaltigen Ausstattung hat BMW noch keine Angaben gemacht. Fotos: BMW
Die Motorradmesse EICMA in Mailand stand heuer im Zeichen des Downsizings, der Mittelklasse-, Crossover- sowie Nischen-Eisen und nicht zuletzt der Euro-4-Fitness.
Ducati-CEO Claudio Domenicali hakt sich bei der Präsentation des neuen Derivats der Muskel-Italienerin Diavel am Slogan „Low Speed Excitement“ fest. Man muss nicht alles verstehen! Aber man könnte verstehen, dass er sich auf die 129 Nm Maximal-Drehmoment des auf 1.262 ccm vergrößerten Testastretta-Aggregats bezieht, weil das schon knapp über Standgas ausgeliefert wird. Tatsache ist, dass 156 PS nicht dazu da sind, sich mit einem Fünfziger über die Lande zu schummeln – trotz Cruiser-artiger Sitzposition am breiten Lenker. Es sind da aber auch noch die neuen schnellen Töchter der Ducati-Modellpalette: die Monster 1200 R (160 PS), die 1200 Multistrada Enduro (160 PS), die auf 113 PS hubraumgestärkte Hypermotard (939) und die kleine Schwester der großen (1299er-) Panigale, die 959er mit 157 PS. Und gar nicht bummelig wirkt trotz Hubraum-Halbierung die Scrambler 800-Ablegerin „Sixty2“, die mit 41 PS zu den Vorgaben des A2-Führerscheins passt. Euro 4-Abgasnorm-konform sind sie alle, denn das müssen sie ab 1. Jänner 2016 ausnahmslos sein. Mit der Neuheiten-Palette der Bologneser sind die Trends der heurigen EICMA in Mailand – der einzigen Motorradmesse in diesem Herbst – im Großen und Ganzen umrissen: technische Aktualisierungen, neue Modelle- oder Modellvarianten in der Einsteiger- und in der Mittelklasse, Klassik-Eisen, werksseitig realisierte Customizing-Eisen und eine Verbreiterung des Nischen-Angebots.
Reisen & Touren
Im Segment der großen Reise-Enduro hat nun Honda etwas mit klassischem Namen neu anzubieten: die Africa Twin. Unter der Typenbezeichnung CRF1000L belebt die größte japanische Zweirad-Marke ihre Paris-Dakar-Historie wieder, allerdings nicht mehr mit V2, sondern mit einem Parallel-Twin. Der holt aus 998 ccm Hubraum 95 PS. Zeitgemäß ist die (teils optionale) Assistenzelektronik wie etwa eine Traktionskontrolle. Auch das hauseigene Doppelkupplungsgetriebe, speziell auf den Offroad-Einsatz abgestimmt, ist bestellbar.
Ein Touring-Argument der ganz schnellen, weil auch Rennstrecken-tauglichen Sorte hat KTM parat: Der Naked Bike-Star 1290 Super Duke – „The Beast“ – kommt als GT (also Gran Turismo) mit vergrößertem Benzin-Reservoir (23 l) und tragfähig gemachtem Heck mit dezent gestalteten Koffer-Aufnahmen, dabei unverändert 173 PS. Die Mattighofener haben außerdem unter anderem ihre große Einzylinder-Maschine gestärkt. Die 690 Duke hat nun 73 PS. Als „R“ mit individuell einstellbaren Federelementen bringt sie’s auf 75 PS.
Stichwort Mittelklasse
Nach einer längeren Durststrecke präsentiert sich Yamaha jetzt seit rund zwei Jahren wieder stark. Die Marke besinnt sich ebenfalls auf die eigene Historie und markiert mit dem kernigen Spruch „Faster Sons“. Auf die XRS 700 (Zweizylinder, 75 PS) folgt die XRS 900 (Dreizylinder, 115 PS), und beide knüpfen an die XS 650 der 1970er-Jahre an. Aufgefüllt wurde die MT-Familie, von oben und von unten. Mit dem Aggregat der YZF-R1 bestückt ist die MT-10, für die die Leistungsdaten noch ausständig sind (aber unter 150 PS werden es nicht sein). Und dank des 321 ccm großen Herzens der YZF-R3 passt die MT-03 mit ihren 42 PS exakt in die Führerscheinklasse A2. In diese Hubraum-Niederungen steigt jetzt BMW in Kooperation mit dem indischen Partner TVS Company ein. Die G 310 R ist als Roadsterin die erste einer künftigen Einsteiger-gerechten Baureihe, mit 313 ccm-Einzylinder und 34 PS. Für das Revier der Größeren haben die Bayern neben Aktualisierungen der F-Modellfamilie auch ein Werks-Customizing der reduziert und klassisch gehaltenen R NineT anzubieten: die Scrambler, ebenso mit luftgekühltem Boxer und 110 PS.
Ganz klassisch
Zum Thema Classic fuhr Triumph die upgedatete und gestärkte Bonneville auf. Die Engländerin ist nun auch als 1200er zu haben. Mit von der Partie sind auch Modell-Derivate wie die Thruxton; man setzt weiterhin auf den Mythos der 1960er-Jahre, als Ace Café und „The Ton“ en vogue waren. Die Klassik ist eine Domäne, in der Moto Guzzi selbstredend zu Hause ist. Dieses Kapitel wird nun, zusätzlich zur V7, um die V9 ergänzt. Sie kommt mit ihren 55 PS in zwei Varianten, als „Roamer“ und als „Bobber“.
„Times, they are a-changing“, raunzt nicht nur Bob Dylan: Mit der Neuauflage rückt BMW den X1 größenmäßig nahe an den Ur-X3.
Raunzen werden jetzt auch die Heckantriebs-Fans. Hier setzt sich nämlich fort, was die Bayern vor bald zwei Jahren mit dem Active Tourer begonnen haben: Eine Architektur-Umkehr von Heck auf Front, mit Quermotor. Das wird auch den künftigen 1er betreffen. Diese Umstellung bringt auf alle Fälle, trotz (minimaler) Kürzung gegenüber dem heckgetriebenen Vorgänger, Raumgewinn, nicht nur wegen eines Höhenzuwachses. In Zahlen: Zwischen 505 und maximal 1.550 Liter Gepäck. Die Umstellung auf FWD bzw. jenes Hang-On-4×4-System, das bei der Tochtermarke MINI und auch im Active Tourer für mehr Traktion sorgt, geht Hand in Hand mit neuen Motoren. Den Anfang machen 2,0l -Vierzylinder, drei Diesel und zwei Benziner mit Leistungen zwischen 150 und 231 PS. 2016 kommen 1,5l -Dreizylinder mit 136 (Benzin) bzw. 116 PS (Diesel) als sDrive frontgetrieben hinzu. Bis zur Unkenntlichkeit
…verändert ist die BMW-Designsprache des X1 trotz neuer Technik nicht! Eher fällt auf, dass er sich in der Anmutung und den Dimension dem Ur-X3 annähert. Und das Interieur ist markentypisch geblieben. Wie fährt sich der kleinste X mit Frontantrieb? Wir wissen’s noch nicht! Ende November in Sölden trat er logischerweise als xDrive auf Schnee und Eis an. Auf Asphalt geht er es weniger sportlich an als familienfreundlich-komfortabel, und ein wenig zurückhaltender in puncto Kurvenfreudigkeit. Auf glattem Untergrund beweist er hingegen nicht weniger Traktions-Talente als sein auf der Heckantriebs-Plattform basierender Vorgänger. Der Preis: ab 29.950 Euro. Fotos: BMW
BMW hat nach knapp zehn Jahren das Mittelklasse-Einstiegsmodell F 800 R optisch und technisch aufgefrischt.
2006 kam das erste Modell der zweizylindrigen F-Baureihe auf den Markt, mit einem bei Rotax gefertigten Parallel-Twin. Mittlerweile sind die Einzylinder – nunmehr als G-Serie, mit einem 650er-Aggregat (48 PS), ebenfalls von Rotax – bis auf ein Modell Geschichte. Derweilen entwickelt sich die F-Familie weiter. In dieser Saison frisch hinzu kommt die Roadster-Version F 800 R.
An der fällt die Gesichtswäsche auf, das asymmetrische Doppelscheinwerfergesicht ist einer Mono-Leuchte gewichen. Zur gesteigerten Attraktivität wurde eine Stärkung des Antriebs verordnet, um drei PS auf jetzt 90. Hand in Hand damit ging eine Anpassung der Ergonomie, was sich in einer um zehn Millimeter niedrigeren Sitzbank sowie nach vorne und nach unten versetzten Fußrasten äußert. Fahrwerkstechnisch haben die Bayern zu einer USD- anstelle der bisherigen Teleskop-Gabel gegriffen.
Knapper Zehner
Mit diesen Detail-Verfeinerungen bleibt der Startpreis der nackten 800er noch knapp unter der 10.000-Euro-Marke. ABS bekommt man dabei mitgeliefert. Die Aufpreis-Optionen Antischlupfregelung und elektronisch justierbares Fahrwerk waren beim Test-Eisen an Bord. Die Auswirkung der Federungseinstellungen ist nachhaltig, wenn auch die Dämpfer – in welcher Einstellung auch immer – nach wie vor nicht immer 100% feinfühlig arbeiten.
Dennoch gibt‘s am auch für Neulinge verdaulichen Einlenkverhalten nichts zu meckern, und trotz tieferer Fußrasten reicht die Schräglagenfreiheit auf öffentlichen Straßen völlig aus. In schnell angegangenen Kurvenfolgen macht sich der recht lange Radstand von 1.520 mm bemerkbar, dafür gibt’s beim Geradeauslauf keine Klagen. Der Umgang mit den Bremsen erfordert Eingewöhnung, gerade wenn man im Stau unterwegs ist und den Anker besonders gefühlvoll bedienen muss. Doch im freien Geläuf sind Handkraftaufwand und Wirkung in Ordnung.
Motor: Parallel-Twin Hubraum: 798 ccm Leistung: 66 kW/90PS bei 6.750 U/min Drehmoment: 86 Nm bei 5.800 U/min Sitzhöhe: 790 mm Tankinhalt: 15 l Gewicht: 202 kg (fahrfertig) Preis: ab 9.750,- Euro
BMW lanciert nächsten Frühling den 2er als M2. Mehr Fahrspaß dürfte von den Bayern aktuell kaum zu bekommen sein.
Der kleine Kraftprotz ist dabei weder optisch zurückhaltend noch schwach auf der Brust. Nicht umsonst wölben sie die Kotflügel vorn fünf und hinten sogar acht Zentimeter weiter über die 19-Zöller: Satte 370 PS spendiert BMW dem M2 aus einem turbogeladenen Reihen-Sechszylinder mit 3 Litern Hubraum.
Die ganze Kraft geht traditionell an die Hinterräder, und nur dorthin. Ohne qualmende Reifen gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden, Ende ist erst bei abgeriegelten 250 Stundenkilometern. Und BMW verspricht Rennwagen-Sound auf dem ganzen Weg in den Begrenzer. So böse wie das Auto, dürften begeisterte BMW-Fans nur beim Preis schauen. In Deutschland startet der M2 bei 56.700 Euro, und einer langen Liste an Extras. In Österreich wird der Einstiegspreis schmerzhaft höher liegen. Eine Cabrio-Version des M2 könnte folgen. Fotos: BMW
Der Wohnbau auf Rädern geht unverdrossen weiter: Die Alleskönner unter den Autos sind noch immer im Trend, mit neuen Varianten.
2017 steht die dritte Generation des BMW X3 beim Händler, als erstes Modell aus BMWs neuem, flexiblem SUV-Chassisbaukasten. Das bringt mehr Platz und Variabilität im Innenraum. Optisch bleibt er ein X3, auch die einteilige Heckklappe überlebt. Der M bekommt den Biturbo-Reihensechszylinder. Eine Kampf-Hybrid-Version verteilt gewaltige 700 Nm auf alle vier Räder.
Erst den Großen, dann den Kleinen, das hat schon für Porsche funktioniert! Der Jaguar E-Pace soll Ende 2017 Jagd auf den Porsche Macan machen. Er ist die kleinere Ergänzung zum großen F-Pace, der heuer auf den Markt kommen wird. Die Technik stammt vom neuen XE oder Land Rover Evoque. Der E-Pace könnte in Österreich bei Magna Steyr produziert werden.
Daimler meint es mit den SUV-Coupés bitterernst: Zwei Jahre nach dem dicken GLE-Coupé folgt Ende 2016 der kleinere Mercedes GLC Coupé. Er soll vorwiegend gegen den BMW X4 kämpfen, aber auch Porsche Macan sowie Audis Q6 und TTQ sind Konkurrenten. Die Motoren und Assistenzsysteme kennen wir aus dem „normalen“ GLC.
Ende 2017 startet der komplett neue Volvo XC60. Er wächst nur wenig und ist damit ideal zwischen dem künftigen XC40 und dem XC90 positioniert. Mit Macan und E-Pace trifft die zweite Generation auf gewachsene Konkurrenz. Technisch ist der XC60 mit dem XC90 und dem neuen S90 verwandt. Angetrieben wird das SUV hauptsächlich von Vierzylinder-Turbo-Motoren, aber auch Turbos mit drei Zylindern hat Volvo im Produktionsplan. Illustrationen: Reichel Car Design
BMW präsentiert in Tokio den M4 GTS. Im Frühjahr 2016 wird das Coupé mit etlichen Innovationen in Serie gehen, es bleibt aber eine Seltenheit.
BMW rollt den M4 GTS auf das Messeparkett der Tokyo Motor Show 2015. Das mattgraue Coupé mit knalligen Akzenten in Orange, dickem Heckspoiler und bedrohlich herausstechendem Frontsplitter in Sichtcarbon erinnert an das Produkt eines Edeltuners. Doch es ist das neueste Sondermodell der BMW M GmbH auf Basis des M4 (F82).
Der Nachfolger des M3 GTS/CRT (2010/2011) wird ab März 2016 zu haben sein – wieder in einer limitierten Stückzahl (700 Exemplare), erstmals aber auch außerhalb von Europa, in Japan und den USA. Mit 142.600 Euro wird der GTS knapp doppelt so teuer wie der Basis-M4. Dafür bekommt der Kunde natürlich mehr als die hammerscharfe Lackierung Frozen Dark Grey metallic oder die Schmiedefelgen in Acid Orange. Für den imposanten Aufpreis bekommt die nur doppelsitzige Sonderserie des BMW M4 GTS nicht nur ein umfangreiches Spoilerpaket rundum, sondern auch eine Leistungsspritze auf längst überfällige 500 PS und 600 Nm maximales Drehmoment zwischen 4.000 und 5.500 U/min. Die Leistungsspritze wird Dank einer Wassereinspritzung ermöglicht, die die Ansaugtemperatur spürbar senkt und die Verbrennung des Kraftstoffs im doppelt aufgeladenen Dreiliter-Reihensechszylinder mit einer höheren Leistungsausbeute vollzieht.
So schafft der Bayer den Spurt 0 auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Deutlich wichtiger als der Normverbrauch von 8,3 Litern auf 100 Kilometern dürfte für den potenziellen Kundenkreis die Nordschleifenzeit sein. Eine Umrundung der „grünen Hölle” schafft der 1.585 Kilo schwere M4 GTS in 7:28 Minuten. Für beste Rundenzeiten sorgen nicht nur die Mischbereifung, sondern auch ein in Zug- und Druckstufen verstellbares Fahrwerk sowie die Karbonbremsanlage und verstärkte Stabilisatoren. Mit seinem sportlichen Anspruch hält der BMW dabei nicht hinter dem Berg. So gibt es nicht nur Spoiler und Schweller wohin man auch schaut, einen verstellbaren Heckflügel für maximalen Anpressdruck und eine brüllende Sportauspuffanlage, sondern auch zahlreiche Leichtbaukomponenten.
So sind unter anderem Motorhaube, Dach, Frontsplitter, sowie Heckspoiler und Heckdiffusor aus kohlenstoffverstärktem Kunststoff gefertigt. Mit dem optionalen Clubsportpaket gibt es zusätzlich kostenlos Überrollbügel, Sechs-Punkt-Gurte und Feuerlöscher. Fehlt nur noch die Jahreskarte für die Nordschleife. Dann kommen nochmals 1.650 Euro hinzu. Fotos: BMW
Mit zahlreichen Innovationen will der neue 7er-BMW die Führung der Mercedes S-Klasse im Luxussegment brechen.
Die Luft ist dünn im Oberhaus, wo sich der neue 7er umhertreibt. Wer in der Klasse der Luxuslimousinen ein Modell platzieren möchte, der braucht mehr als ein gutes Auto.
Eine feste Größe in dieser Klasse ist der 7er, für den BMW auf großer Bühne im Juni die Weltpremiere zelebrierte. Der 7er hat Tradition, eine recht treue Stammkundschaft und weltweit Renommee. Dennoch hat es auch die Münchner Luxuslimo nicht einfach im Dreikampf mit S-Klasse und Audi A8. Technisch bewegt sich das Dreigestirn mehr oder weniger auf Augenhöhe. Wie so oft im Spitzensport entscheiden Kleinigkeiten über den Platz an der Sonne. „Beim Siebener haben wir alles eingesetzt, was wir momentan an Technologie und Innovation haben“, sagt denn auch Klaus Fröhlich, Entwicklungs-Vorstand bei BMW. Luxus und Innovation sollen das Flaggschiff gegen die wiedererstarkte S-Klasse in Position bringen. Was zu beweisen wäre.
Optisch muss sich der 7er jedenfalls nicht verstecken. Muskulös wie beim 5er ist die Motorhaube gezeichnet, mit nur zwei gestalterischen Linien kommt die Seitenansicht aus und am Heck wurde der BMW 7er mit horizontalen Linien in die Breite gezogen. Das reichlich verwendete Chrom dürfte vor allem den Geschmack asiatischer Kundschaft treffen, die Formgebung ist stimmig und kraftvoll. Keine Lust auf Fingerabdrücke im Hochglanzambiente? Dann hat BMW noch eine Lösung parat: Als erstes Serienfahrzeug kann man den 7er mit Gesten wie dieser bedienen: Ein Wisch vor dem Armaturenbrett, und schon ist der leidige Anrufer weg. Besonders viel Luxus verspricht die „Executive Lounge“, als die man den Fond der Langversion bewirbt, in dem ich bei der Präsentation einsteige. Per Knopfdruck streckt sich mein Sessel surrend in eine Ruheposition, der Beifahrersitz faltet sich vorne fast bis in den Fußraum.
Per Fernbedienung in die Garage
Auch bei den Assistenzsystemen will BMW neue Standards setzen. Während der Fahrt sind die Fortschritte beim intelligenten Tempomaten und der Spurführung mit Lenkeingriff zwar minimal. Aber beim Parken betritt der 7er technologisches Neuland. Bilder des Umfelds bringt der Wagen mithilfe von vier Kameras ins Cockpit, die Darstellung ist frei komponierbar aus verschiedenen Perspektiven. Der Clou aber: Man kann aussteigen und sein Auto mit der Fernbedienung in die Garage schicken.
Die Karosse ist aus einem Mix aus Stahl, Aluminium und Carbon gefertigt. So sollen gegenüber dem Vorgänger 190 Kilogramm an Gewicht eingespart worden sein. Durchaus glaubhaft, denn der 730d kann mit einem Leergewicht von 1.755 Kilogramm glänzen. Im Vergleich zur Konkurrenz sind das 170 (Mercedes S-Klasse: 1925 Kg), beziehungsweise 190 Kilogramm (Audi A8: 1945 Kg) weniger Fett an den Hüften. Womit wir beim Fahren angekommen wären. Dafür stellt BMW zunächst vier Motoren zur Verfügung. Auf der Diesel-Seite, die traditionell in Österreich gefragt ist, wird zunächst ein Reihen-Sechszylinder mit drei Liter Hubraum und 265 PS angeboten. Dieser Antrieb stellt einmal mehr unter Beweis, dass BMW die Reihensechser besonders geschmeidig hinbekommt. Die Kraftentfaltung des doppelt aufgeladenen Motors ist linear und dank 620 Newtonmeter nachdrücklich.
In beachtlichen 6,2 Sekunden geht es auf 100 Stundenkilometer, der Verbrauch wird mit 4,6 Liter angegeben. Benzinerseitig stehen zum Start zwei Aggregate zur Auswahl. Der 750i ist ein klassischer Achtzylinder in V-Form, der 450 PS leistet und ein Drehmoment von 650 Newtonmeter erzeugt. Damit geht es gar in 4,4 Sekunden auf die 100 Stundenkilometer. Der 740i wiederum ist ein Reihen-Sechszylinder, der 326 PS leistet und 450 Newtonmeter Drehmoment erreicht. Im kommenden Jahr wird noch ein Plug-in-Hybrid folgen, für den BMW einen Normverbrauch von 2,1 Liter und 49 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer verspricht. Fotos: BMW
Auf der IAA stellt BMW zwei Neuigkeiten auf Basis des M6 Coupé vor: Einerseits die Sonderversion „M6 Coupé Competition Edition“, andererseits den M6 GT3.
Die M6 Coupé Competition Edition ist ein Zusatzpaket für das M6 Coupé mit Competition Paket. Klingt verwirrend, ist aber eigentlich recht simpel. Wer bei seiner Bestellung für ein M6 Coupé samt dem aufpreispflichtigen Competition Paket die richtigen Häkchen setzt und 17.700 Euro mehr überweist, erhält weitere exklusive Optionen obendrauf.
Angefangen mit zwei Außenfarben – Alpinweiß uni in Kombination mit BMW-M-Dekorstreifen oder Austin Geld metallic – über mattschwarze 20-Zoll-Leichtmetallräder und Nieren, Türgriffe sowie seitliche Kiemen in Chrom-Schwarz, bis hin zu Außenspiegeln, Spoiler und Diffusor aus dem leichten Werkstoff Carbon. Die Aerodynamik-Komponenten am Heck sollen für eine verbesserte Luftführung sorgen. Im Innenraum erhält die schwarze Vollleder-Ausstattung aus Merino-Feinnarbe kontrastierende Nähte passend zur Außenfarbe in weiß oder gelb. Außerdem gibt es spezielle „M6 Competition“-Einstiegsleisten und einen Schriftzug auf dem Cupholderdeckel. Interieurleisten, Schalthebel und Lenkradspeichen sind aus Carbon gefertigt, der Lenkradkranz ist mit Alcantara bezogen.
Der neue GT3
Die Speerspitze der M6-Modellreihe stellt künftig die Rennversion M6 GT3 dar. Das Kundensport-Fahrzeug ist der Nachfolger des Z4 GT3 und damit das erste neue GT3-Auto von BMW seit dem Jahr 2010. Zu sehen war der M6 GT3 zwar bereits bei verschiedenen Rennveranstaltungen rund um den Globus, bisher allerdings immer unter einem schwarz-weißen Tarnkleid versteckt. Zur IAA in Frankfurt zeigt BMW das Auto nun erstmals in den bekannten BMW-Motorsportfarben. 2015 hat das Auto in den Händen der BMW-Werksfahrer bereits viele Testkilometer abspulen können.
Der M6 GT3 verfügt über den V8-Serienmotor des M6 mit 4,4 Liter Hubraum und M-TwinPower-Turbo-Technologie. Genaue Leistungsdaten sind nicht bekannt, im Straßenauto ist der Motor allerdings für 600 PS und 700 Newtonmeter gut. Zum Vergleich: Der Z4 GT3 musste mit 480 PS auskommen. Das sequenzielle Sechsgang-Getriebe ist in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse platziert. Das soll für eine ausgewogenere Gewichtsverteilung der knapp 1.300 Kilo und zusammen mit dem längeren Radstand für ein verbessertes Handling gegenüber dem Z4 GT3 sorgen. Auch wenn dieser rund 100 Kilogramm weniger auf den Rippen hatte. Der zur Mitte hin platzierte Fahrersitz sorgt für einen guten Überblick im Startgetümmel. Kostenpunkt: 451.000 Euro. Dafür bekommt man allerdings neben dem momentan aktuellsten GT3-Fahrzeug auch einen umfassenden Support an und neben der Rennstrecke durch die BMW-Kundensportabteilung geboten.
Im Frühjahr polarisierte BMW mit der schreiend gelben Coupé-Studie 3.0 CSL Hommage. Nun gibt es eine etwas „zurückhaltendere“ Variante.
Zur Feier seines nun 40-jährigen Engagements in Nordamerika präsentiert BMW auf dem Concours d’Elegance in Pebble Beach eine leicht modifizierte Version der Leichtbau-Studie 3.0 CSL Hommage. Augenfälligster Unterschied zu dem bereits im Mai gezeigten ersten Konzeptfahrzeug ist die Lackierung:
Statt des auffälligen Knallgelbs trägt die neue Ausführung nun das klassische BMW-Rennsportkleid in den Farben Weiß, Blau und Rot. Der Aggressivität der Formensprache wird so ein wenig an Schärfte genommen. Um die stärker am Rennsport orientierte zweite Variante von der ersten abzugrenzen erhält sie zudem ein „R“ am Modellnamen. Vorbild der beiden Studien ist der BMW 3.0 CSL von 1971. Das Coupé gilt als Urvater der Sportmodelle der Marke, gilt als innoffizielles erstes „M-Modell“ und feierte auch auf der Rennstrecke Erfolge. Wo beim Original Aluminium und Plexiglas für geringes Gewicht sorgten, kommt heute der moderne Werkstoff Carbon zum Einsatz.
Das hochfeste Fasergewebe ist so geformt, dass die Luft optimal um und durch das Fahrzeug geleitet werden kann. Eine Serienumsetzung des Konzeptautos ist nicht geplant, das Design könnte jedoch die Marschrichtung für kommende Modelle der Marke vorgeben. Fotos: BMW