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Schlagwort: C-Evolution

BMW G 310 R: Deutsche mit indischem Akzent

Frisch, resch, bayrisch

BMW ist mit der neuen G 310 R in die Hubraum-Niederungen von unter 650 ccm eingestiegen. Die junge Leicht-Bayerin ist ganz schön erwachsen.

Man könnte sagen, BMW backe jetzt kleinere Motorrad-Brötchen (auch wenn’s bei uns immer noch Semmel heißt), weil die Bayern mit der G 310 R in eine kleine(re) Hubraumklasse einsteigen. So gesehen trifft das durchaus zu: Der Einzylinder des kleinen Naked Bikes, bei dem das „R“ bei den Bayern traditionell „Roadster“ bedeutet, hat gerade einmal 313 Kubikzentimeter, aus denen 34 PS geholt werden.

Foto: BMW Motorrad
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Auf der anderen Seite stimmt das mit den kleinen Brötchen/Semmeln nicht wirklich: Denn mit dem Einsteiger-Bike, das die Kriterien für die Führerscheinklasse A2 erfüllt, sollen größere Brote gebacken werden, was die Verkaufs-Stückzahlen betrifft. Nicht nur auf den etablierten Märkten, ebenso und vor allem in den sogenannten Schwellenländern wie in Süostasien und Südamerika.

Asiatische Partnerschaft

Um das möglichst kostengünstig zu realisieren haben sich nun auch die Deutschen mit einem asiatischen Partner zusammengetan. In diesem Fall ist es die TVS Motor Company, einer der größten Zweiradhersteller in Indien.

Foto: BMW Motorrad
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Damit sich die kleine Bayerin optisch und technisch nahtlos in die Familie der großen Schwestern einreihen kann, hat BMW die Entwicklung von Design, Motor und technischer Basis – Chassis, Aufhängungen etc. – vor gut vier Jahren in Deutschland begonnen. Die Finalisierung wurde in Kooperation mit TVS in Indien durchgeführt und dort auch die Produktion etabliert.

Technische Anpassung

Im Prinzip hätte die G 310 bereits im Laufe des Vorjahres starten sollen. Doch um die gewohnte Produkt-Präzision und -Akkuratesse à la BMW zu erzielen, war eine Reihe von Anpassungen an europäische Standards nötig gewesen. Das Resultat: Optisch fügt sie sich nahtlos ins BMW-Erscheinungsbild ein. Bei aller Schlankheit wirkt sie voll erwachsen.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Fesch ist unter anderem die goldfarben eloxierte Upside Down-Gabel. Praktisch sollte sie sich mitte April im heimischen Kurvengeläuf vorstellen. Der geplante Saisonstart musste aber verschoben worden: Zum anvisierten Termin hatte sich die Landschaft rund um den Fuschlsee in Salzburg unter einer späten Schneedecke versteckt.

Ein Eisen wie damals

Vierzehn Tage danach hatte sich das Wetter aber doch auf Frühling eingependelt, und es war weitgehend trocken, wenn auch Temperatur-seitig noch reichlich frisch und resch. Solche Bedingungen kommen der 313-ccm-Roadster eher entgegen. Mit knapp 160 Kilo fahrfertig – für eine Bayerin ein Ultraleichtgewicht – scheut sie auch weniger freundliche Fahrbahnbedingungen nicht.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Sie ist, ganz so wie die umgänglich-unkomplizierten Einzylinder der 1970er- und 1980er-Jahre technisch eher einfach gestrickt, ohne Fahrhilfen (außer ABS, weil das mittlerweile sein muss). Doch macht genau das ihren puristischen Reiz aus – wie bei den Einzylinder-Eisen von damals.

Kleinflugzeug

Es mögen 34 PS nicht gerade nach Urgewalt klingen. Aber es ist das Aggregat überaus drehfreudig und feuert spontan fast übers ganze Drehzahlband munteren Antritt aus dem Monozylinder. Die homogen abgestimmten Federelemente arbeiten prompt und knackig. Sie teilen keine Tritte ins Kreuz aus, und es werden keine Schläge ans Manual weitergereicht. Das Einlenkverhalten ist dazu passend präzise und von gerade richtiger Akkuratesse.

Foto: BMW Motorrad
Foto: BMW Motorrad

Die Bremsen arbeiten ebenso kraft- wie wirkungsvoll. Der Sound erinnert ein wenig an ein Flugzeug, ein kleines. Die Sitzposition dürfte allen durchschnittlich groß gewachsenenen Menschen passen. Der Sattel ist 785 Millimeter hoch. Diese Fahreigenschaften sollte das erste Derivat der als kompletten Baureihe geplanten G 310 übernehmen: die auf – moderate – Offroadtauglichkeit ausgelegten GS- Version. Deren Sitz ist, bauartgemäß, mit 835 Millimetern etwas höher, was jedoch im Bedarfsfall mit einer niedrigeren Bank ausgeglichen werden kann.

Euro 4-Konformität

Auch die großen Brötchen des BMW-Einspur-Portfolios – ganze vierzehn an der Zahl – wurden frisch aufgebacken. Mit dem Modelljahr 2017 präsentiert sich nahezu die komplette Palette überarbeitet und upgedatet. Hintergrund ist die seit Jänner geltende und für Neuzulassungen verpflichtende Euro 4-Norm für Neuzulassungen. Das betrifft bekanntlich nicht alleine die Emissionswerte, sondern auch die Vorschrift einer Onboard-Diagnose. Das bedeutete das Aus für den 650-ccm-Einzylinder (der von Rotax stammte) und damit das Ende der vorangegangenen G-Serie.

Foto: BMW Motorrad
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Technisch adaptiert ist neben den Rollern C 650 GT und C 650 Sport sowie dem Elektriker C-Evolution das Marken-Flaggschiff, die flüssigkeitsgekühlte R 1200 GS. Sie ist außer in den Standard- auch in den Sonder-Editionen „Rallye“ und „Exclusive“ zu haben. Ebenso aktualisiert ist die F-Baureihe, mit 800 R, 800 GT (die mit dem Zahnriemen als Sekundärantrieb), 700 GS und 800 GS sowie 800 GS Adventure.

Weitere Derivate

Die Klassik-Interpretation der luftgekühlten Boxer-Baureihe, die R nine T, hat an Derivaten nochmals zugelegt. Zur „Scrambler“ kommt jetzt die Einstiegsvariante „Pure“, weiters die „Racer“ und die „Urban GS“.

Foto: BMW Motorrad
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Foto: BMW Motorrad
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Auf neuesten Stand gebracht wurden ebenso die Hypersportlerin S 1000 RR und ihre Schwestern, R sowie XR. Ein Update erhalten haben die großen Sechszylinder-Tourerinnen, K 1600 GT und GL. Im Laufe des Jahres kommen noch weitere neue Modellvarianten hinzu: wie bereits erwähnt die G 310 GS (im Herbst), des weiteren eine Nackt-Interpretation der K 1600, die „B“ (wie „Bagger“) und, als Krönung der Leistung und Leichtigkeit, die Carbon-Version der Supersport-Königin, die HP4 Race.

Rennsemmeln

Apropos Semmeln: Das Fahrwerk und die Bremsen der G 310 R fühlen sich an, als könnten sie mehr als 34 PS Leistung verkraften. Das dürfte auch bei der GS-Version so sein. Vielleicht reiht sich unter die in Aussicht gestellen weiteren Derivate eine aufgemotzte (oder aufmotzbare) Rennsemmel ein. Wäre bestimmt lustig.

Foto: BMW Motorrad
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Der Preis der G 310 R: ab 4.950 Euro. Der GS-Tarif ist noch nicht durchkalkuliert.
 

Motorrad: Update für BMW C-Evolution

Stärker stromen

Eine Kraftspritze gönnt BMW dem Elektro-Roller C-Evolution. Mit höherer Akku-Kapazität hat er zwar nicht mehr PS, dafür aber eine größere Reichweite.

Foto: BMW
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Synergie-Effekte zwischen der Auto- und Motorradabteilung hat BMW sich und den Konsumenten versprochen, als die Uhren in Bayern auf Elektrizität gestellt wurden. Aktuell ist das in Bezug auf das Thema Batterien anwendbar: der Großserien-Elektroroller C-Evolution erbte den stärkeren Akku des vor kurzem gestärkten Batterie-Stromers i3, der in der Range Extender-Version wiederum das Zweizylinder-Aggregat des C 650 als Hilfsantrieb hat.
 
Foto: BMW
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Die Kapazität des aufgepowerten Akkus wurde von 60 Ah auf 94 Ah gesteigert. Das heißt zwar nicht, dass PS-Leistung des C-Rollers gestiegen ist, es bleibt bei 26 (maximal 48 PS kurzfristig) beziehungsweise 11 PS (für die B-Schein-Regelung in Europa). Doch konnte die mögliche Reichweite von hundert auf 160 Kilometer gestreckt werden. Unverändert ist die – abgeregelte – Top-Speed: 129 km/h sind das Maximum. Es bleibt auch beim Gewicht, bei ab 265 Kilo.
 
Foto: BMW
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Optisch macht sich die neue Batterie-Power an einer Silber-Zugabe bei der Farbgestaltung bemerkbar. Ein wenig gefeilt wurde an der Serienausstattung, anhand eines getönten Windschilds, neuer Sattelsteppung und dimensionsseitig reduziertem Ladekabel. Als Aufpreis-Option kann man eine Handy-Halterung ordnen, Smartphone-Integration ist bei den Einspurigen kein Fremdwort mehr.
Vor Publikum hergezeigt wird der stärker stromende Bayer auf dem Pariser Autosalon (1. bis 16. 10.). In Österreich steht er auf der „Biker-S-World“ in Salzburg (26./27. 11.). Die Markteinführung ist für Februar 2017 geplant. Der Preis steht noch nicht fest.
Fotos: BMW

 
 

E-Test: BMW C-Evolution

Gleiten & pfeifen

BMW fährt mit dem C-Evolution nun auch einspurig in die elektrische Zukunft – mit etwas Starthilfe von der Auto-Abteilung in München.

Später, dafür umso mächtiger ist BMW Motorrad ins Segment der Maxi-Scooter eingestiegen. Das Zwillingspaar C 600 Sport und C 650 GT mit dem 650 ccm großen Parallel-Twin kann so manches „richtige“ Motorrad an der Ampel und im strengen Winkelwerk stehen lassen.

Foto: BMW
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Nun hat sich zu den Benzinbrüdern ein Elektro-Verwandter gesellt, der das mindestens ebenso gut kann. Der trägt das „C“ in der Typenbezeichnung mit dem Zusatz „Evolution“.
Dabei ist der Bayern erster Elektro-Roller eine Revolution, die mit Starthilfe durch die Auto-Abteilung der Münchner vonstatten ging. Die Akku-Einheit des i3 wurde für den Einspurer modifiziert und verkleinert.
Die Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 8 kWh liefern elektrische Energie an einen permanent erregten Synchronmotor. Das ist gut für eine Dauerleistung von 15 PS (der C-Evolution ist somit tauglich für B111-Schein-Inhaber) und eine Spitzenleistung von 48 PS, begleitet von einem mächtigen Drehmoment, nämlich 72 Nm.
Das verleiht dem mit alles andere als leichten Roller (265 Kilo Fahrfertig-Gewicht sind 16 Kilo mehr als bei den Benzin-Versionen) eine verblüffende Leichtfüßigkeit, sobald er in Bewegung ist. Um ihn in eine solche zu versetzen, ist kein Betriebsanleitungs-Studium notwendig

Mit Leichtigkeit

Strom einschalten per Zündschlüssel, (Vorwärts-)Gang einlegen per Starttaste. Der Rest funktioniert wie bei jedem anderen Roller auch. Das mühelose Dahingleiten ist begleitet von einem leichten Pfeifen, weniger aus dem Mund des Piloten, sondern des Motors, der Reifen und der Variomatik.

Foto: BMW
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Eine Geräuschkulisse, die etwa ab 50 km/h in den Fahrtwindgeräuschen untergeht (erst recht bei der Top-Speed von 120 km/h).
Und die so dezent ist, dass sie bei Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern für Verblüffung sorgt. Damit sind nicht nur die quicken Ampelstart-Fähigkeiten gemeint.
Diese auszureizen ist verlockend, reduziert aber die durchaus glaubwürdige Reichweitenangabe von 100 Kilometern. Weshalb der situationsgerechte Einsatz der vier zur Verfügung stehenden Fahrmodi („Eco“, „Normal“, „Dynamic“, „Sail“) mit ihren unterschiedlichen Bremsrekuperations-Abstufungen angesagt ist.
Das Nachladen auf 80 Prozent Batteriefüllung an einer Standard-Steckdose ist in zweidreiviertel Stunden möglich – in einer langen Mittagspause oder während eines überdurchschnittlich langen Kinofilms. Fürs leichtere Rangieren ist eine Rückfahrhilfe an Bord des C-Evolution.  ABS sowieso und eine Traktionskontrolle auch.
Beatrix Keckeis-Hiller

Motor: flüssigkeitsgekühlte E-Maschine
Batterie: Lithium-Ionen, 8 kWh
Dauerleistung: 15 PS
Spitzenleistung: 48 PS
Drehmoment: 72 Nm
Gewicht: 265 kg (fahrfertig)
Reichweite: 100 km
Ladedauer: 4 Stunden (220 V/12 A)
Preis: ab 15.400,- Euro