Ausgewachsen: MINI Clubman
Der fünfte Mann
Manche Kinder machen, was die Eltern sagen. So wie die britische BMW-Tochter Mini, Verzeihung: MINI – sie peilt die Kompaktklasse an.
Ein erster kleiner Schritt dorthin war im Vorjahr im Zuge der Modellerneuerung – und Reduzierung von sieben auf fünf Varianten – die Fünftür-Version des Kleinwagens One. Ein zweiter, ein großer, Schritt ist jetzt der neue Clubman. Der ist vom Fünftürer – das rechtsseitige, gegenläufig öffnende Portal ware eher eine Klappe – zum Sechstürer mutiert. Mit seinen beidseitig je zwei echten Türen und dem zweiflügeligen Heckzugang verliert er wieder ein wenig an Originalität (so wie im Cockpit, wo der Tacho von der Mitte hinters Lenkrad wandert), gewinnt aber dafür an Praxistauglichkeit.
Zwecks Platz für bis zu fünf Insassen und zwischen 360 und 1.250 Liter Gepäck wurde er um 27 Zentimeter gestreckt (4,5m Länge) und um 9 Zentimeter gedehnt (1,8 Meter Breite). Zugelegt hat damit auch der der Radstand, an die neue Größe angepasst wurden Fahrwerk und Lenkung des unverändert frontgetriebenen Engländers. Wobei betont wird, dass auf die Erhaltung des MINI-Fahrfeelings penibel Bedacht genommen wurde. Nun, es gibt ja auch große Go-Karts!
Breitenwirkung
Bekannt ist, dass der aufgeladene 2,0l-Vierzylinder im Cooper S mit seinen 192 PS sehr munteren Schub liefert. Auch, wenn er im Wege der seidig und blitzartig schaltenden Achtgangautomatik ein Gewicht ab knapp 1,4 Tonnen plus Passagiere und Gepäck in Bewegung setzen muss. Der Breitenzugewinn wirkt sich in der ersten Reihe in spürbar kommoderen Wohnverhältnissen aus. Im Fond sitzt man auch nicht schlecht, am Mittelplatz sollte der fünfte Mann aber recht schmalhüftig sein.
Oder ein Kind. An optionalen Ausstattungs-Details ist so gut wie alles zu haben, was derzeit im Konzernregal an Infotainment- und Assistenzsystemen für die Kompaktklasse zur Verfügung steht, inklusive ausfahrbarem Head-Up-Display und Fußgestensteuerung zum Öffnen der Hecktüren. Zur Markteinführung stehen an Benzinern der Cooper (136 PS) und der Cooper S (192 PS) am Start, dazu der Diesel Cooper D (150 PS). Die Einstiegs Versionen One und One D (102 bwz. 116 PS) und der Cooper DS (190 PS) folgen. Allradantrieb ist in Planung. Der Preis: ab 22.900 Euro.