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Schlagwort: Continental

Test: Kia Stinger

Scharfer Cocktail

Stinger: ein Gemisch aus Cognac und Creme de Menthe. Ein bisserl scharf, ordentlich stark, recht cool. Kommt das hin?

Kias Weg in die erste Liga begann Mitte der Nullerjahre, als sich die Konzernmutter Hyundai nach Deutschland aufmachte. Was man wollte: Nicht etwa von den Vorbildern abkupfern, sondern deren beste Leute abwerben. So lockte man etwa Peter Schreyer – einen der bekanntesten Autodesigner der Gegenwart – mit freien Gestaltungsmöglichkeiten nach Südkorea.
Im Seouler Hauptquartier brennt jeden Tag schon um 4 Uhr das Licht. Dass Mitarbeiter in der Firma übernachten, soll keine Seltenheit sein. Was die Zeichner und ihre fleißigen Arbeitsbienen in den Folgejahren aus den belächelten Autos machten, führte zum einen oder anderen Neidmoment seitens deutscher Konzernchefs. Der Kia c’eed beispielsweise ist ein gleichsam praktischer wie knackiger Kompakter.
Was noch fehlte, war etwas für die oberen Zehntausend, etwas zum Angeben. Die früheren Ver-suche Opirus und Genesis hatten wenig Erfolg.

Es ist ein Stinger
Ausgefasst haben wir die kleineste Motorisierung: vier Zylinder in Reihe mit zwei Litern Hubraum und 255 PS in der mittleren Ausstattung „GT-Line“ um 53.290 Euro (u.a. mit Head-up-Display und Sperrdifferenzial). Anders als bei der großen 3,3l-Maschine gibt Kia sich hier mit Hinterradantrieb zufrieden. Wir uns auch. Das adaptive Fahrwerk kann per Drehschalter in der Mittelkonsole von Smart bis Sport+. Im obersten Modus gibt das Stabilitätsprogramm w.o. und der Motor darf unbegrenzt leisten, wofür er geschaffen wurde. Was die Koreaner günstiger und mindestens genauso gut regeln, sind allerlei Helferlein und zwar fast komplett serienmäßig. Mitarbeitsplus gibt’s für den Querverkehrsassistent fürs rückwärts Ausparken und die in unserem Test fehlerfrei arbeitende Tempolimit-Anzeige. Mit seinem 406 Liter großen Kofferraum meistert er die Hürden des Alltags mühelos. Generell ist der Stinger innen konservativer, als er außen vorgibt zu sein. Das soll aber kein Nachteil sein, lassen sich Klima, Audio und Navi mit Knöpfen herrlich einfach verstellen. Was uns abgeht, ist eine Steuerung fürs Display in der Mittelkonsole, welches ansonsten vom Lenkrad aus verstellt werden kann.
https://www.youtube.com/watch?v=1hFzrE36mMM
Dieser Blick!
Farblich gibt es den Stinger in zehn Varianten: Unsere Top-3 sind Feuerrot, Trauerschwarz oder das Beigegrau namens Ceramic Silver. Dass vor einem Fahrende etwas länger in den Rückspiegel schauen, wenn der grimmige Koreaner (egal welcher Farbe) hinten ihnen auftaucht, wird zur amüsanten Gewohnheit. Die markentypische Tigernase, der große Mund und die dazugehörigen Lachfalten, dazu die Hornissen-Augen – da muss man hinschauen. Sportlich gezeichnet auch das Heck: Vier Endrohre sind in dieser Klasse keine Seltenheit, der traurige Blick der quer durchgezogenen Heck-leuchten soll wohl sagen: Ohhh, wir sehen uns heute nicht mehr. Auch wir haben traurig dreingeschaut, man trennt sich ja doch schwer …
Fast furios
Und doch bleiben kleine, aber feine Unterschiede zu A5, C-Klasse und 4er. Man sitzt gut, aber nicht komfortabel. Die Haptik und Bedienung kann, was sie können muss, innovativ ist hier aber nichts, was mitunter so schlecht auch wieder nicht ist. Und das Fahrwerk? Immer hart, nur selten herzlich, aber der Stinger klebt mit den vier 19-Zöllern von Continental noch nicht so ganz auf dem Asphalt, wie wir uns das von einer Flunder wie ihm wünschen würden. Dennoch überlassen wir den Stinger nur ungern dem nächsten Kollegen. Beim letzten Zwischenstopp an der Tankstelle fragt uns ein verdutzter Porsche-Fahrer: „Ist das ein Maserati?“. Ein größeres Kompliment kann man dem Auto kaum machen. Kia ist angekommen. Barmixer, einen Stinger!

Dieses Auto ist bitter, vor allem für Audi, BMW und Mercedes. Denn Kia hat mit dem Viertür-Coupé Stinger etwas Besonderes im Angebot. Ein Cocktail, der schmeckt!

TECHNISCHE DATEN
Kia Stinger

  • Motor
    Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    1.998 ccm
  • Leistung
    188 kW/256 PS bei 6.200 U/Min.
  • Drehmoment
    353 Nm bei 1.400-3.500 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    240 km/h
  • 0–100 km/h
    6,0 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    8,3 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,7 l auf 100 km
  • CO2
    190 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    225/40 R19 (vorne)
    255/35 R19 (hinten)
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheiben; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.700 kg
  • Tankinhalt
    60 l
  • Preis
    43.290 Euro
  • Preis des Testwagens
    53.290 Euro

 
Fotos: Robert May

Profi Reifen erweitert das Kundenservice

So angenehm als möglich

Weitere sieben Ersatzfahrzeuge für Kunden in Zusammenarbeit mit Continental – alle Standorte sollen Kundenfahrzeuge erhalten.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Reifenmarke Continental konnten den Kunden weitere sieben Ford Fiesta für die Standorte Wien Floridsdorf, Traiskirchen, Krems, Linz, Gmunden, Leibnitz und Leoben für Kunden zur Verfügung gestellt werden.
„Unser Beitrag zur Erweiterung der Ersatzwagen-Flotte ist ein klares Bekenntnis zur Partnerschaft zwischen der Marke Continental und Profi Reifen- und Autoservice“, sagt Hans Bobinger, Verkaufsleiter im Reifenfachhandel der Semperit Reifen GmbH.
Profi Reifen wurde vor 40 Jahren gegründet und ist mit 42 Filialen in ganz Österreich der größte Reifenfachhändler Österreichs. Darüber hinaus bietet man in allen Stützpunkten Autoservice für alle Marken und Sofortservice für die Bereiche Bremsen, Scheinwerfer, Stoßdämpfer, Auspuff, Ölwechsel und Batterie. Man möchte der Kundschaft den Aufenthalt in den Fachwerkstätten so angenehm als möglich gestalten:
„Deren Mobilität seht für Profi Reifen absolut im Vordergrund: Kunden von Profi sollen nicht auf ein Fahrzeug verzichten müssen, während sich die Mitarbeiter um das Reifen- und Autoservice am Kundenfahrzeug kümmern. Im Rahmen unseres Kunden-Mobilitätskonzeptes werden schrittweise alle Standorte mit Kundenfahrzeugen ausgestattet“, betont der Geschäftsführer der Profi Reifen- und Autoservice GmbH in Österreich, Uwe Weisser.
Einen zusätzlichen Standort in Wien hat man seit August 2016: Profi Reifen- und Autoservice GmbH hat die Firma Engelhard & Co Reifenhandel und Reifenservice GesmbH in 1200 Wien, Leithastraße 12, übernommen.

Neuer US-Luxus: Lincoln Continental

Der Stolz von Black Rock

Nach Europa kommt er nicht: Am neuen Flaggschiff der Ford Motor Co. sollen vor allem Amerikaner und Chinesen Gefallen finden.

Endlich wieder ein g’scheiter Name: Lincolns Neuer führt eine stolze Tradition fort. Staatsoberhäupter, Päpste, Elvis – alle fuhren Continental.

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

2002 kam das Produktionsende für den letzten heckgetriebenen Vorgänger. Nach dieser Pause nimmt man einen frischen Anlauf.

Stilles Wasser

„Wir wollen nicht deutscher sein als die Deutschen, oder so sein wie irgendjemand anderer“, meinte der Ford-CEO Mark Fields. Die Devise ist „stiller Luxus“, mit müheloser Kraftentfaltung und Betonung auf ein besonders komfortables Interieur mit zig-fach justierbaren Sitzmöbeln, aufwändiger Geräuschdämmung sowie umfangreicher Konnektivität. Sport-Limousinen sollen andere machen!
Einen Motor gibt’s aber doch, obzwar keinen V8 mehr, und Schwäche kann man ihm nicht vorwerfen: Der Dreiliter-V6 mit zwei Turbos und Direkteinspritzung wird Lincoln vorbehalten sein und liefert ca. 400 PS.
Das Vorzeigemodell des in Black Rock, Michigan vom Band laufenden 2017er-Serienfahrzeuges ist rein optisch keine Charisma-Bombe, was vielleicht auch an der Farbe liegt. Luxus in Weiß – das funktioniert nur im Vatikan.
Erfolg ist der traditionsreichen Nobel-Tochter von Ford jedenfalls zu wünschen; Lincoln verkauft in Amerika kaum mehr als 100.000 Autos, nur mehr halb so viel wie vor 25 Jahren.

US-Luxus: Lincoln Continental Concept

Interkontinental

Ford hat wieder Mut zur großen Limousine, mit vielen Innovationen – aber das Beste daran ist schon 79 Jahre alt: Der Name.

MCK, MKS, MKT, MKX, MKZ… – nicht einmal Fans der Marke Lincoln wissen so recht, welches Kürzel für welches Modell steht. Dabei baut die noble Tochter der Ford Motor Co. durchaus wieder achtbare Autos.

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Foto: Lincoln
Foto: Lincoln

Große Limousinen traut man sich nicht mehr, seit der ehrwürdige Town Car sich ins ewige Parkhaus verabschiedet hat. Aber eine viertürige Studie exhumiert die wohl bekannteste Modellreihe der Marke: Continental.
1936 kam als Variation der zwölfzylindrigen Art-Deco-Landyacht Zephyr ein Modell namens Continental auf den Markt, 1940 wurde daraus eine eigene Modellreihe, gerne auch mit Reserverad am Kofferraum.
Durchstarten im Nachkriegs-Wirtschaftswunder, Katzenjammer der frühen 1980er, Siechtum bis zum endgültigen Aus im neuen Jahrtausend: Der Name Continental liegt derzeit in der Schublade. SUVs und Crossover machen heute den Hauptanteil der Lincoln-Verkäufe aus.

Für China und…?

Vom Image des geschminkten Ford will die Traditionsmarke wieder weg. Jede Menge Komfort-Features vor allem in Sitzreihe 2 zeigen den Anspruch: Luxus, Stille, Bequemlichkeit.
Wo Cadillac der BMW von Amerika sein will, setzt Lincoln auf betonten Komfort, mit zwei dreißig(!)fach verstellbaren Einzelsitzen im Fond, Premium-Audiosystem, elektrisch öffnenden Türen und vielem mehr.
Der Continental dürfte wohl demnächst in Serie gehen, wahrscheinlich mit speziellem EcoBoost-V6 und Vorderradantrieb. Die Zielgruppe liegt vor allem im Auto-Hoffnungsland China, wo erfolgreiche Menschen sich gerne chauffieren lassen. Und womöglich auch wieder am alten Kontinent?