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Schlagwort: CRD

Test: Jeep Cherokee 2.2 CRD Limited

Italo-Indianer

Die US-Traditionsmarke zeigt bei ihrem mittleren SUV mit unkonventionellem Styling auf – wo liegen die Limits des Cherokee Limited?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ureinwohner: Seit über vier Jahrzehnten hat Jeep den Cherokee im Sortiment. Heute trägt er entscheidend zur Fiat-Konzernbilanz bei. Und kommt primär als Randstein-Cowboy zum Einsatz; die so-richtig-harte Version „Trailhawk“ wartet mit Geländeuntersetzung und hinterer Differentialsperre auf, aber nur mit 3,2-Liter-Benziner. (Das verstehe, wer will.) Das neue, 2,2 Liter große Dieselaggregat mobilisiert 185 oder satte 200 PS wie getestet. In Grundzügen kennt man diesen Motor z.B. aus dem Alfa Giulietta. Hohlwege können ihm nichts anhaben, wenn man sich um die feschen Aluräder und die Aufpreis-Lackierung „True Blue“ nicht sorgt. Gegen Aufpreis wäre die Untersetzung à la Trailhawk zu haben. Apropos Preis: den Top-Diesel gibt es nur als opulenten „Limited“. Mit einigen Extras wie Parkassistent (längs und quer), Glas-Schiebedach und Fernlicht-Automatik standen am Preiszetterl 57.346,- Euro.

Neun-Gänge-Menü

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die äußere Form mag polarisieren, im Straßenbild wirkt der 4,6 Meter lange Fünftürer stimmig. Die Inneneinrichtung hat einen leichten Fiat-Touch, was ja nicht verwundert, und fühlt sich solid bis hochwertig an. In manchem Zierwerk tauchen nette Zitate des Ur-Jeep auf. Zwischen 591 und 1.267 Liter Volumen bietet der Kofferraum. Die Automatik hält den Motor stets im unteren Drehzahlbereich, ist aber mitunter etwas zögerlich. Akustisch bleibt der Antrieb immer präsent. An den Fahrleistungen gibt es aber wirklich nichts zu bekritteln, auf Wunsch bekommen die zwei Tonnen Masse vehementen Schub. Das Handling bleibt Pkw-haft berechenbar. „Selecterrain“: Sand, Schlamm, Schnee, „Normal“- und Sport-Modus kann man per Drehregler auswählen. Assistiert wurde fleißig, sogar mit zwei Tempomaten, einem konventionellen und einem (aufpreispflichtigen) adaptiven. Man muss sich nur merken, welchen man gerade benutzt! Verbrauch: Von den vom Hersteller avisierten 5,7 Litern Durchschnitt waren wir mit knapp über der Siebener-Marke doch etwas entfernt.
Gar nicht beschränkt: Das mittlere der Jeep-SUVs überzeugt mit On-Road-Bequemlichkeit und souveränen Fahrleistungen.

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 2.184 ccm
Leistung: 147 kW/200 PS bei 3.500 U/Min.
Drehmoment: 440 Nm bei 2.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h
0-100 km/h: 8,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,7 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,2 l auf 100 km
CO2: 150 g/km
Getriebe: Neungang-Automatik
Reifen: 225/55 R18
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.953 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 52.990,- Euro
Preis des Testwagens: 57.346,- Euro