Mazdas kleines SUV im Test: CX-3
So schön kann klein sein
Mazda positioniert jetzt ein weiteres SUV unterhalb der Kompaktklasse und will damit zusätzliche Käufer zur Marke locken.
Geduckte Silhouette, sehnige Flanken und abgedunkelte C-Säulen am knackigen Heck – für ein kleines SUV wirkt der Fünftürer geradezu südländisch sportlich. Die Japaner haben nicht einfach eine verkleinerte Ausgabe des CX-5 auf die Räder gestellt, sondern sich für ein eigenständiges Design entschieden. Das kann sich sehen lassen, speziell die dynamische Seitenlinie. Im Innenraum wird die Verwandtschaft zum Mazda2 erneut deutlich; und zwar bei den Armaturen.
Von Nachteil ist das nicht, im Gegenteil: Die schlichte, aber edle Gestaltung mit den runden Belüftungsdüsen erfreut das Auge. Überhaupt macht Mazda geschickt auf „edel“, mit guter Materialwahl und einigen Farb-Optionen fürs Interieur. Die etwas verschachtelten Instrumente sind für manche gewöhnungsbedürftig (aber fesch!), alle Bedienelemente sind jedenfalls leicht zu erreichen.
Ein Touchscreen offeriert zusätzlich alle Funktionen. Einen simplen Drehknopf fürs Radio gibt’s zum Glück immer noch. Ab 17.990,- Euro gibt es den CX-3, motorisch werden 120 und 150 PS (Benzin) bzw. 105 PS (Diesel) offeriert. Unser Testmodell in der zweithöchsten Ausstattung „Revolution“ (mit Sitzheizung vorne, Stoff-Leder-Möblage, Klimaautomatik, Licht- und Regensensor und vielem mehr) steht mit 23.590,- Euro in der Liste, der Testwagen kostet 25.540,- Euro. Metallic-Lack und Navi waren die großen Aufpreisposten.
All die Schönheit…
…muss ein bisserl leiden: Während der Mazda vorn relativ großzügig geschnitten ist und der Kofferraum mit 350 (bis 1.260) Litern Fassungsvermögen in Ordnung geht, müssen die Hinterbänkler die Knie und den Kopf etwas einziehen – zumindest, wenn die Insassen dem Kindesalter entwachsen sind. Bei 4,28 Metern Länge, 2,57 Metern Radstand und einer Scheitelhöhe von 1,54 Metern darf man kein Raumwunder erwarten. Im Testwagen war der Basis-Benzinmotor eingebaut; an seiner Laufkultur gibt es wirklich nichts auszusetzen.
Genauso unauffällig gibt er sich auch bei der Leistungsentfaltung. Zwar haben die 204 Nm Drehmoment des 120 PS starken Zweiliter-Triebwerks mit den 1.155 Kilo Leergewicht des CX-3 leichtes Spiel, und die Fahrleistungen sehen auf dem Papier vielversprechend aus; in der Praxis jedoch springt der Funke nicht recht über. Vielleicht weil die muskulöse Optik gewisse Erwartungen weckt? Er ist ein Cruiser: Obwohl die Lenkung und das Fahrwerk straff abgestimmt sind, fühlt sich der CX-3 nicht so sportlich an, wie er aussieht.
Das sechsgängige Schaltgetriebe ist in der Handhabung eine Freude. Beim Verbrauch lagen wir knapp einen Liter über dem angegebenen Werks-Durchschnitt von 5,9 Litern. Übrigens: Mit Allradantrieb gibt es den CX-3, allerdings nicht diese Motorenvariante, für 150-PS-Benziner und 105-PS-Diesel ist er optional ebenso erhältlich wie eine sechsgängige Automatik.
Größe zeigt der CX-3 vor allem im Detail. Die Materialauswahl ist mustergültig, das Cockpit aufgeräumter als bei allen Konkurrenten. Das macht Eindruck – und passt perfekt zum Rest des Autos.
Fotos: Robert May
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor; Direkteinspritzung
Hubraum: 1.998 ccm
Leistung: 88 kW/120 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 204 Nm bei 2.800 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
0-100 km/h: 9,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,9 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,7 l auf 100 km
CO2: 137 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 215/50 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.155 kg
Tankinhalt: 48 l
Preis: 23.590,- Euro
Preis des Testwagens: 25.540,- Euro