1.200 Euro kosten die 29 Zentimeter mehr als der Hatchback. Fair, wenn man bedenkt, damit einen waschechten Kombinierer vor sich zu haben.
Der Ceed (jetzt ohne Apostroph) setzt Kias Reise fort: Die Koreaner treiben gemeinsam mit Konzernbruder Hyundai die hierzulande vor allem deutsche Autokonkurrenz mit Preis-Leistung und 7-Jahres-Garantie vor sich her. Dass die Kias immer besser werden, daran besteht kein Zweifel. Leider merkt das auch das Geldbörsel. Für den Ceed SW mit Top-Ausstattung und -Motorisierung (204 PS) legt man nach Preisliste über 40.000 Euro hin. Für unseren 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS Outcome und Doppelkupplungsgetriebe sind knapp 35.000 Euro fällig.
Gütesiegel Wohlgemerkt kriegt man, was man für den in der Slowakei gebauten Pkw zahlt: Der etwas laute Diesel zieht gut an, hat ausreichend Drehmoment und ist in Abstimmung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gut zu bewegen. Nur, das Drehzahlband wird von der Automatik kaum nach oben hin ausgenutzt, auch dann nicht, wenn wir in den Sportmodus umschalten. Fährt man ihn sportlich aus, besteht er die Kombiprüfung aber mit Bravour, denn man merkt nicht, dass man in einem sitzt.
Flache Sache Die Verarbeitung ist solide angenehm. Ablagen gibt’s genügend, die Ergonomie ist klug, das Lenkrad beheizbar und die Echtledersitze komfortabel. Der Touchscreen ist hoch verbaut und gut zu erreichen. Assistiert wird man durch Abstandsregel-Tempomat mit Stau-Assistent, Rückfahrkamera und Einpark-Automatik. Für den Kofferraum gibt’s Schienen sowie Trenn- und Gepäcknetz ab Serie. Dazu einige Kleinzeugfächer im Boden. Klappt man die Rückbank (40:20:40) um, kann man fast ganz eben 1700 Liter einladen.
Kia ist ein weiteres Mal aufgestiegen und hat sich mit dem neuen Kia Ceed SW für die Champions League qualifiziert. Das kostet eben.
TECHNISCHE DATEN Kia Ceed SW Platin 1.6 CRDi DCT
Motor Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
1.200 Euro kosten die 29 Zentimeter mehr als der Hatchback. Fair, wenn man bedenkt, damit einen waschechten Kombinierer vor sich zu haben.
Der Ceed (jetzt ohne Apostroph) setzt Kias Reise fort: Die Koreaner treiben gemeinsam mit Konzernbruder Hyundai die hierzulande vor allem deutsche Autokonkurrenz mit Preis-Leistung und 7-Jahres-Garantie vor sich her. Dass die Kias immer besser werden, daran besteht kein Zweifel. Leider merkt das auch das Geldbörsel. Für den Ceed SW mit Top-Ausstattung und -Motorisierung (204 PS) legt man nach Preisliste über 40.000 Euro hin. Für unseren 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS Outcome und Doppelkupplungsgetriebe sind knapp 35.000 Euro fällig.
Gütesiegel Wohlgemerkt kriegt man, was man für den in der Slowakei gebauten Pkw zahlt: Der etwas laute Diesel zieht gut an, hat ausreichend Drehmoment und ist in Abstimmung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gut zu bewegen. Nur, das Drehzahlband wird von der Automatik kaum nach oben hin ausgenutzt, auch dann nicht, wenn wir in den Sportmodus umschalten. Fährt man ihn sportlich aus, besteht er die Kombiprüfung aber mit Bravour, denn man merkt nicht, dass man in einem sitzt.
Flache Sache Die Verarbeitung ist solide angenehm. Ablagen gibt’s genügend, die Ergonomie ist klug, das Lenkrad beheizbar und die Echtledersitze komfortabel. Der Touchscreen ist hoch verbaut und gut zu erreichen. Assistiert wird man durch Abstandsregel-Tempomat mit Stau-Assistent, Rückfahrkamera und Einpark-Automatik. Für den Kofferraum gibt’s Schienen sowie Trenn- und Gepäcknetz ab Serie. Dazu einige Kleinzeugfächer im Boden. Klappt man die Rückbank (40:20:40) um, kann man fast ganz eben 1700 Liter einladen.
Kia ist ein weiteres Mal aufgestiegen und hat sich mit dem neuen Kia Ceed SW für die Champions League qualifiziert. Das kostet eben.
TECHNISCHE DATEN Kia Ceed SW Platin 1.6 CRDi DCT
Motor Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Der Rexton ist der koreanische Allrad-SUV für die Luxusklasse.
Kann der No-Name im Testlauf überraschen?
Mit Tivoli und XLV hat sich die südkoreanische Automarke
nach einigen Design-Schnitzern zuletzt zurückgemeldet. Mit zeitgemäßem Bau und
ansprechenden Preisen. Der Rexton ist die Draufgabe.
Ein Hingucker Die Größe und seine Unverbrauchtheit sind es, die den Rexton wie einen Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf bringen lassen. Waren die Vorgänger noch Kopien des Kooperationspartners Mercedes, hat der Rexton nun endlich seine eigene Identität bekommen. Die wuchtige Frontpartie vermittelt den Eindruck: nichts und niemand kann ihn aufhalten. Auf fast fünf Metern Länge, zwei Metern Breite und zwei Metern Höhe drängt sich der Rexton dreidimensional in den Mittelpunkt. Beim Fahren thront man damit über dem Asphalt und den anderen Verkehrsteilnehmern. Das bringt Übersicht aber auch Parkplatzengpässe: Dalässt man sich gerne von der hochaufgelösten Rückfahrkamera und 360-Grad-Ansicht helfen.
Aber Vorsicht Der Rexton hat aber auch eine große Schwäche: das Fahrwerk. Federung und Dämpfer schlucken auch kleinste Wellen und Schläge nur unbefriedigend. Das Lenkrad bekommt dabei ebenso Vibrationen ab wie die Passagiere. In dieser Klasse, in der der Rexton spielt, sind die anderen weiter. Die 7-Gang-Automatik kommt (man sieht’s an der Zick-Zack-Schaltkulisse) aus der alten E-Klasse –das Getriebe tut sein Bestes. Der 2,2-Liter-Turbodiesel überzeugt mit einem Drehmoment von 420 Nm, überholen fällt trotz 2.200 Kilogramm leicht. Leiterrahmen und zuschaltbarer Allradantrieb (sonst Kraftübertragung am Heck) machen den Rexton sehr geländetauglich. Das Interieur hat, abgesehen von den zu vielen Knöpfen, dank Ledersitzen und Holzeinsätzen was Nobles an sich. Der 9,2-Zoll-große Infotainment-Bildschirm könnte glatt von Volvo stammen, Car-Play und Android Auto sind bei SsangYong auch keine Fremdworte mehr. Die Ausstattung ist der Liga angemessen: elektrisch verstellbare Sitze, Tote-Winkel-Assistent, Querverkehrs-Assistent, Spurwechsel-Assistent, Tempomat (ohne Abstandssensoren), beheizte und gekühlte Sitze und unendlich viel Platz. Wahlweise und je nach Jahreszeit passen sechs Golfpacks oder fünf Schlitten in den Kofferraum. Optional ist auch eine dritte Sitzreihe erhältlich.
Auch wenn beim Verbrauch und Komfort noch Luft nach oben ist, bekommt man um rund 50.000 Euro ein Auto, das nach mehr aussieht. Gesprächsthema ist der unbekannte Rexton auf jeden Fall.
TECHNISCHE DATEN SsangYong Rexton G4 5-Sitze ICON
Motor Reihen-Vierzylinder, Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum 2.157 ccm
Leistung 133 kW/181 PS bei 4.000 U/Min.
Drehmoment 420 Nm bei 1.600-2.600 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h
0–100 km/h 11,7 Sekunden
Verbrauch (Werk) 8,0 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt) 9,9 l auf 100 km
CO2 217 g/km
Getriebe Sechsgang-Automatik
Reifen 255/50 R 20
Kraftübertragung Allrad
Fahrwerk Doppelquerlenker mit McPherson, hinten Mehrlenker
Der Sportage ist ein typisches Einsteigermodell ins Segment
der SUVs. Welchen Mehrwert bringt das Facelift dem Sorento-Bruder?
Mit der letzten Modellpflege gab’s in erster Linie
Korrekturen unter der Haube. Kia hat den Diesel für die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp
optimiert. Anstatt mit zwei Litern Hubraum macht die ganze Arbeit nun ein Murl
mit 1.600 Kubik. Leistung? Die blieb unverändert bei 136 Pferdestärken.
Verbrauch? Mit knapp über fünf Litern Treibstoff auf 100 Kilometer fast idente
Werte zum Vorgänger. Preis? Liegt mit dem ab-Preis von 25.490 (132 PS, ohne
Allrad) weiter im Bereich des Konzernbruders Hyundai Tucson oder des Mazda CX-5
und weiter unter VWs Tiguan.
Abgerundet Markant am Sportage sind die rundliche Form und die abfallende Front, die dem Fahrer die Sicht aufs vordere Ende des Autos erschwert. Auch die Rückansicht ist nicht unbedingt die Beste. Übersicht verschaffen die Rückfahrkamera und das höhergelegte Fahrwerk; die Bodenfreiheit liegt bei 17 Zentimetern. Zusammen mit dem Vier-radantrieb schafft Kias Stadt-SUV damit auch leichte Wegstrecken im Gelände. Rundum schützt Plastik an den unteren Kanten den schönen Lack. Serienmäßig ist die Bergabfahrhilfe.
Alles an seinem Platz Ergonomisch folgen die Koreaner den deutschen Vorbildern. Da gibt’s schon lange nichts mehr zu nörgeln. Die Bedienung ist wie in allen neuen Kias logisch und eingängig. Vom Platzangebot her ist man mit im hinteren SUV-Mittelfeld angesiedelt, mit umgelegter Rückbank sind’s 1.480 Liter Volumen im Kofferraum. Der Sportage ist eher härter abgestimmt, und im Unterschied zu einem richtigen Offroader mit einer sehr agilen Lenkung ausgestattet. Das Handling ist neutral und stets unauffällig, den höheren Schwerpunkt sollte man bei schnellen Kurveneinfahrten aber nicht außer Acht lassen.
Kias Kompakt-SUV überzeugt mit vielen serienmäßigen Extras, Ruhe und souveränen Fahrleistungen plus 7 Jahren Garantie. Wer bodenständiger bleiben möchte, für den könnte der Kia Niro etwas sein.
TECHNISCHE DATEN Kia Sportage 1,6 CRDi 4WD
Motor Reihen-Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hyundais Großer besticht durch Helligkeit und Größe.
Kinderträume werden im Kofferraum wahr.
Als Kind fand man es spannend, bei einem 7-Sitzer hinten im
Kofferraum zu sitzen. Man konnte über die Rückscheibe rausschauen und war
irgendwie doch abgetrennt von den Erwachsenen. Heute, etwas größer, bewertet
man die „Notsitze“ doch etwas kritischer als damals. So auch beim Santa Fe, dem
Großen aus der Hyundai-Familie.
Was bei ihm sofort ins Auge fällt, ist, dass er trotz seiner
Größe hell ist. Durch das Panorama-Schiebedach und die großen Fensterflächen
fällt viel Licht in den Innenraum. Aufgrund des hohen Dachhimmels hat man auch
in der letzten Sitzreihe noch genug Kopffreiheit. Der Einstieg zur dritten
Sitzreihe wurde zudem erleichtert, da die Höhe des Kardanwellentunnels
reduziert wurde.
Mögen Sie Ordnung? Die Sitze und das Interieur beim Santa Fe sind den Eigenschaften schick und durchdacht zuzuordnen. Die Ledersitze lassen sich sowohl beheizen wie auch belüften und lassen sich elektrisch variantenreich verstellen. Das Armaturenbrett und die Mittelkonsole sind in Leder bezogen und runden das Gesamtkonzept ab. Das Head-up-Display überzeugt so wie das geteilte Display in der Mittelkonsole und die klare Struktur von Hyundai im Inneren.
Weniger Schrank, weniger Lärm Hyundais Modelle werden augenscheinlich sportlicher. Beim Santa Fe zeigt sich das deutlich mit dem neuen Kühlergrill, Chromleisten und dem zweigeteilten Licht. Die Karosserie wurde steifer gebaut, besser gedämmt und aerodynamisch anders geformt, um dem Geräuschpegel, dem so ein großes Auto nun einmal ausgesetzt ist, entgegenzuwirken. Das Fahrwerk und der Allrad bieten gute Stabilisation und wenig Aufschaukeln bei dynamischerer Fahrweise. Die achtstufige Automatik bewerkstelligt die Kraftübertragung bravourös. Schlau: Die 360-Grad-Kamera umfasst das ganze Fahrzeug, erkennt frühzeitig Hindernisse und stoppt beim Rückwärtsfahren automatisch.
Der Santa Fe ist definitiv das Aushängeschild der Flotte. Hyundai erreicht mit allen Modellen die strengeren EU-Richtlinien und bleibt trotz Unkenrufen auch dem Diesel treu. Der Santa Fe beweist, dass die Südkoreaner wissen, wie wichtig Komfort und Sicherheit den Kunden sind.
TECHNISCHE DATEN Hyundai Santa Fe
Motor Vierzylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum 1.995 ccm
Leistung 147 kW/200 PS bei 4.000 U/Min.
Drehmoment 400 Nm bei 1.750-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit 201 km/h
0–100 km/h 10,3 Sekunden
Verbrauch (Werk) 6,2 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt) 9 l auf 100 km
CO2 164 g/km
Getriebe Achtgang Automatik
Reifen 235/60 R 18
Kraftübertragung Allrad
Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung mit McPherson; hinten Mehrlenker
Der Focus jagt zum vierten Mal die Kompakt-Konkurrenz vor
sich her. Wie schlägt er sich als Kombi-Diesel im Test?
Eines muss man Ford lassen: Sie haben verstanden, das Positive
an der Sportlichkeit ihrer ST- und RS-Modelle ans automobile „Fußvolk“
weiterzugeben. Bedeutet: eine direkte Lenkung kombiniert mit einem Fahrwerk,
das dem Fahrer viel zurückgibt. Das für Fronttriebler-typische „Schieben“
bleibt aus. Mit diesen Eigenschaften lässt es sich genau, schnell und sicher
fahren. Und das in jeder Ausstattungs- und Lebensvariante.
Saubere Sache Kanten, so scheint es, sind zurzeit nur mehr bei Lamborghini schick. Bei den Kölnern geht man den Weg weiter, den man mit dem neuesten Fiesta eingeschlagen hat. Größerer Kühlergrill, eine glatte Front mit eingelassenen LED-Scheinwerfern und eine neue, steifere Karosserie. Der Dampf kommt in unserem Test-Focus aus einem Diesel mit vier Zylindern und 120 PS. Die kurzen Schaltwege gepaart mit dem eher kleinen Schaltappart gefallen nicht nur Rennfahrern außerordentlich gut.
Digital und Analog Der neue Traveller ist insgesamt gewachsen. Zwar hat man im Focus jetzt mehr Platz, man sitzt aber gefühlt ein wenig tief. Auch hinten sitzt es sich als Erwachsener bequem (viel Beinfreiheit, allerdings kurze Auflageflächen). Vorne gibt es jetzt einen großen, aufgesetzten Bildschirm am Armaturenbrett. Die Bedienung ist durchdacht und schlüssig. Die Zeiger am Tacho sind noch echt, optional gibt’s das Head-up-Display.
Extra Tiefgang In den Kofferraum passen bis zu 1650 – dank der niedrigen Ladekante – gut verstaubare Liter. Was kann die ST-Line? Spezielle Dämpfer und Stabis fördern sportliches Fortkommen. Der Kombi kostet mit derselben Motorisierung gut 1.500 Euro mehr als der kurze Schrägheck-Focus.
Gut ist ein Kombi dann, wenn er sich nicht wie einer fährt. Das schafft der Focus mit Bravour. Kleine Schwächen sind die mittelmäßige Sicht nach hinten oder die sehr tiefe Sitzposition für einen Alltagswagen. Für Fahrwerk, Motor und Interieur gibt’s von uns aber die Bestnote.
TECHNISCHE DATEN Ford Focus Traveller
Motor Reihen-4-Zylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum 1.499 ccm
Leistung 88 kW/120 PS bei 3.600 U/Min.
Drehmoment 300 Nm bei 1.750-2.250 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
0–100 km/h 10,3 Sekunden
Verbrauch (Werk) 3,8 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt) 6,0 l auf 100 km
CO2 118 g/km
Getriebe Sechsgang manuell
Reifen 235/40 R 18
Kraftübertragung Allrad
Fahrwerk vorne Einzelrad mit McPherson; hinten Verbundlenker
Die Limousine Phaeton ist nicht mehr, die Oberklasse fährt
zeitgemäß lieber höher. Also Bühne frei für den neuen Touareg.
Der erste Touareg war schon am Markt, da hieß ein SUV noch
Geländeauto. Erst zum zweiten Mal nach 2002 kam Ende des letzten Jahres ein
runderneuerter Touareg heraus. Außen wie innen ist alles XXL: Knapp fünf Meter
lang, fast zwei Meter breit und (mit Extras wie Anhängevorrichtung, Standheizung)
gut 2,3 Tonnen schwer. Zugutehalten muss man ihm, obwohl er in Länge und Breite
zulegte, ist er 100 Kilogramm leichter und auch nicht schwer zu fahren. Mit
einem Verbrauch von rund acht Litern sollte aber gerechnet werden. Wie es sich
für so ein Auto gehört, ist der Tank mit 90 Liter Volumen groß, und damit auch
größer als das Marktumfeld. Reichweiten um die 900 Kilometer sind machbar.
Mund auf Design bestimmt außen ganz klar die Richtung – vorne massiver, hinten rundlicher. Dem Dreiliter-Motor würde auch ohne größeren Kühlergrill nicht die Luft ausgehen. Außerdem: Die deutsche Premiumkonkurrenz macht den Mund ja auch wieder weiter auf. Apropos: Steigt man ein, kann einem der Mund offen stehen bleiben. Die vorderen Ledersitze würden jedes Wohnzimmer aufwerten. Fürstliches Platzangebot gibt es auch in Reihe zwei: Diese lässt sich getrennt klappen und verschieben. Damit bringt es der Touareg auf ein Laderaumvolumen bis zu 1800 Liter. Den Chiropraktiker ersetzen (optionale) Massagen aus den Komfortsesseln. Der Mittelschirm hat mit 15 Zoll in etwa die Größe einer Atlasseite. Der Tacho ist erstmals digital. Zu bedienen gibt es viel, umso besser, dass man in einem VW sitzt. In Sachen Bedienung bleiben sie für uns Gewohnheitstiere immer noch so schön logisch, und im Touareg auch weit weniger kühl als bei Golf und Co.
Sekundenschlaf Mit an Bord sind Luftfederung und bei Aufzahlung Allradlenkung und Wankstabilisierung. Das macht den fast zwei Meter breiten Jumbo erstaunlich wendig und entspannt in Bezug auf Unebenheiten. In Sachen Sicherheit ist der Touareg auf Topniveau, Schwächen leistet er sich nur beim Fußgängerschutz. Schwächeln tut der Touareg untertourig, Schnellstarter ist er leider keiner. Erst in Schwung sortiert die Achtgang-Automatik nahezu perfekt. Noch gibt es nur den Diesel, entweder mit 231 oder 286 PS. So und so genug. Wem der V6-Turbodiesel nicht genügt, muss noch ein paar Monate auf die stärkeren Benziner warten. Fürs schlechte Gewissen kommt außerdem ein Plug-in-Hybrid.
Die Oberklasse von VW musste viel einstecken. Jetzt ist der geländetaugliche Allzweckwagen wieder da. Ein gelungenes Auto mit limousinenartiger Bequemlichkeit, das wir besten Gewissens empfehlen können. Den Preis aber, den müssen wir erst verdauen.
TECHNISCHE DATEN VW Touareg R-Line TDI 4MOTION
Motor 6-Zylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Neuer Pickup für neues Terrain: was taugt der erste Pritschenwagen mit dem Stern, und mit bewährter Basis von Nissan?
Hier ist der „Stern“ für den gutverdienenden Holzfäller von nebenan: Mercedes-Benz geht beim ersten Midsize-Pickup auf Nummer Sicher. Statt einer kompletten Neukonstruktion setzen die Stuttgarter auf den Nissan Navara als Basis. Der X wird auch bei Nissan in Barcelona gebaut. „Mercedesk“ sind eher die Feinheiten: Doppel-Lamellen mit großem Stern im Kühlergrill, breitere Spur und vom „Grill“ getrennte Scheinwerfer. Vor allem das Heck lässt sich ohne Logo kaum vom Navara unterscheiden.
Der bessere Navara? Ein in der Basisversion um 10.000 Euro teureres Auto sollte sich auch besser fahren. Die X-Klasse ist weniger schwammig, dazu ruhiger auf ebenen Wegen. Verschiedene Programme (von Comfort bis Offroad) helfen je nach Betätigungsfeld beim Fortkommen. Fürs Grobe gibt’s optional Differenzialsperre, Lamellenkupplung und Untersetzung (bis 40 km/h). Alle Varianten bieten eine Nutzlast von 1 Tonne und eine Zugkraft von 3,5 Tonnen. Motor-Angebot: stets Diesel, Vierzylinder mit zuschaltbarem Allradantrieb oder Sechszylinder, dieser auch mit permanentem 4×4. Das bessere SUV? Pickups sind quasi SUVs mit Funktion: Sie bieten eine enorme Staufläche, eine erhabene Sitzposition – und sind im zivilen Alltag auch in einigen Punkten weniger praktisch als der Abenteuer-Kombi. Der Navara, an sich schon gut, genügt Daimlers Ansprüchen auch innen nur zum Teil. Aufgerüstet hat man bei den Sitzen, bei den Assistenten und bei der Geräuschdämmung. Ein bisschen viel schwarzes Plastik ist geblieben. Im Mitteltunnel findet sich eine manuelle Handbremse und der Wählhebel für die Automatik; weiter hinten als gewohnt der Drehtaster für die Infotainment-Steuerung. Die Vorteile des Pickups bleiben: Die Pritsche ist 1,5 x 1,5 Meter oder umgerechnet eineinhalb Europaletten groß. Allerdings sollte man sich schon vor dem Kauf gut überlegen, was man mit der Pritsche anstellen möchte: Braucht’s Befestigungsmöglichkeiten? Braucht’s ein Hardcover? Ja, eine zweite Sitzreihe gibt es auch. Auf die Rückbank passen bis zu drei Personen, oder (wir haben‘s probiert) ein Fahrrad.
Keine Nische bleibt unbesetzt! Als Komplettierung der Modellpalette hat die X-Klasse ihre Berechtigung. Solide Basis, Status-Plus: wir freuen uns auf Y und Z!
TECHNISCHE DATEN Mercedes-Benz X-Klasse
Motor Reihen-Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Die Tschechen stellen das Kompakt-Segment neu auf. Der Škoda Scala ersetzt den Rapid. Welt-Premiere feierte er im pulsierenden Start up-Hotspot Tel-Aviv, in Israël.
Škoda entwickelt Schritt für Schritt Profilschärfe. Technisch sowieso. Stilistisch überhaupt, mit unaufdringlichem, dafür zeitlosem Design. Das führen die dritten Generationen von Octavia, Superb und Fabia anschaulich vor, ebenso die jungen Neo-SUVs Kodiaq und Karoq. Markantere Nasenlöcher zeigt mittlerweile der Citigo. Einzig der Kompakt-Kandidat Rapid fiel mehr durch pragmatische Praxis- denn plakative Optik-Prägnanz auf. Das zwar recht erfolgreich, doch steht jetzt dennoch seine Ablöse bevor. Durch den Scala.
Zum Zeichen, dass damit das C-Segment ganz neu definiert werden soll, hat Škoda bei der Taufe nicht auf einen traditionellen Namen zurückgegriffen, vielmehr auf eine Benennung, die – „Scala“ steht für Treppe, Leiter, Stiegen – Aufstieg signalisieren soll. Gestalterisch blieb man auf der eingeschlagenen Grundlinie, das jedoch mit definitiv expressiveren Details als bisher garniert, wie anhand der Design-Studie „Vision RS“ auf dem Pariser Autosalon 2018 präsentiert. Kristallin & dynamisch Dazu gehört je nach Ausstattungsstufe etwa eine bis knapp an den Stoßfänger langgezogene Heckscheibe. Dazu gehören kristalline Elementen an den – serienmäßigen – LED-Scheinwerfern und Heckleuchten. Damit gibt der neue Kompakte die künftige dynamisierte Design-Richtung von Škoda vor. Auch ist der Markenname nicht irgendwo bescheiden als Plakette an den Rand gerückt, sondern aus Einzelbuchstaben komponiert und prominent zentral auf der Heckklappe platziert.
Der Ausdruck gesteigerten Selbstbewusstseins gilt nicht nur fürs Exterieur: Der Innenraum ist von Cockpit bis Kofferraum neu eingerichtet, unverschnörkelt und unzerklüftet, mit augen- und grifffreundlichen Materialien. Die Kommando-Zentrale ist digitalisiert, Zentrum ist ein 10,25 Zoll großes TFT-Display. Dazu kommt der Touchscreen für ein komplett neues Infotainment- und Navigationssystem, freistehend auf dem Armaturenbord montiert, mit 6,5 bis zu 9,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Serienmäßig integriert ist – erstmals in einem Škoda – eine SIM-Card zur permanenten Internet-Anbindung via LTE-Netz: Ein Online-Dienstepaket ermöglicht Zugriff auf spezifische Apps sowie – je nach Ausstattungsniveau – Fahrzeugfunktionen (Ver- und Entriegeln, Abfragen des Treibstoffstands etc.), auch diverse Updates können online, über den mobilen Hotspot, geladen werden. Modular & variabel Baubasis des Scala ist der modulare Kleinwagen-Querbaukasten des VW-Konzerns (MQB A0). Mit dem den Tschechen eigenen Talent, Raum zu schaffen, geht sich auf dieser Plattform eine beachtliche Grundfläche von 4,362 mal 1,793 Metern (Länge/Breite) aus. Die Höhe: 1,471 Meter. Der Radstand: 2,649 Meter. Geschaut wurde damit auf luftige Raumverhältnisse für bis zu fünf Personen und Ladegut. Mindestens 467 Liter beträgt das Kofferraumvolumen, dank Sitz-Variabilität kann auf bis 1.410 Liter gesteigert werden.
Die Antriebspalette besteht zum Marktstart – im kommenden Frühjahr (Preise sind noch nicht bekannt) – aus zwei Benzinern und einem Diesel. Die Ottos sind ein Einliter-Dreizylinder mit 95 oder 115 PS und ein 150-PS-1,5-Liter-Vierzylinder (mit Zylinderabschaltung), der Selbstzünder ist ein 1,6-Liter mit 115 PS. Sämtliche Aggregate sind mit Partikelfilter versehen. Die Selbstzünder sind via SCR-Kat und AdBlue-Einspritzung abgasgereinigt. Alle Antriebe sind Euro 6d Temp-zertifiziert. Die Antriebe verfügen zudem durchwegs über ein Bremsenergierückgewinnungs-System. An Getrieben stehen je nachdem manuelle Fünf- und Sechsgang-Schaltungen sowie ein siebenstufiges DSG zur Wahl. Allradantrieb ist für den Fronttriebler nicht vorgesehen. Im Laufe des kommenden Jahres kommt ein Erdgas-Triebling auf Basis des Einliter-Dreizylinder-Benziners hinzu. Leistung: 90 PS. Clever & sicher Die Serienmitgift ist ab der Basis, wie gewohnt, reichhaltig, samt bekannten und neuen „Simply Clever“-Details – siehe unter anderem eine auf Tastendruck schwenkbare Anhängerkupplung (Option). Das Ausstattungsprogramm inkludiert nun auch dynamisierende Features wie ein Sportfahrwerk (Tieferlegung um 15 Millimeter) mit zwei Basis-Fahrwerksabstimmungen und vier Fahrprofilen. Auch kann man statt der 15- und 16-Zoll-Räder aus Stahl zu Alus greifen, in den Größen, 16, 17 und 18 Zoll.
Eingebettet ist man im Scala in ein engmaschiges Netz an mechanischen und elektronischen Sicherheitssystemen. Es können bis zu neun Airbags sein. Dazu kommen teils serienmäßige, teils optionale Fahrhelfer. Immer an Bord sind Notbrems-, Totwinkel- und Spurhalteassistent. Gegen Aufpreis kann man haben: Spurwechsel- und Seiten-Assistent (Reichweite bis zu siebzig Meter), automatische Distanzregelung (bis 210 km/h) und Parklenk-Helfer, ebenso Voll-LED-Leuchten, Fernlichtassistent und Rückfahrkamera. Technologie und Digitalisierung Eine Vorschau auf den Scala lieferte Škoda mit einem camouflierten Modell in Prag. Die Weltpremiere erfolgte – statisch – in der israëlischen Metropole Tel-Aviv. Aus mehreren Gründen: Škoda ist im Mittelmeerstaat die Nummer eins unter den europäischen Marken, mit einem Marktanteil von acht Prozent (Österreich derzeit: 7,5 Prozent). Und der tschechische Hersteller kooperiert mit einer Reihe von örtichen IT-Unternehmen im Bereich automotive Elektronik-Entwicklung und Digitalisierung.
Konkret sind das derzeit Mobilitätsdienste inklusive Parkplatz-Suchsystem (Anagog), ein Fahrzeug-Diagnosesystem mittels 360-Grad-Kamera (UVeye) und eine künftige Schnelllade-Technologie mittels kinetischer Energiespeicherung (Chakratec) für E-Autos. Denn es steht für 2019 der elektrische Citigo an. Und auch für den Scala ist Elektrifizierung zu erwarten. Doch das ist erst der Anfang. Der mit einer exklusiven Party gebührend gefeiert wurde.
Kauft man sich ein Auto, geht man – wie bei vielen anderen mittelfristigen Beziehungen – meist Kompromisse ein …
Manchen fehlt es da an Luxus, an Platz, an Sitzplätzen. Oder sie können nur Asphalt, aber nicht Gelände. Beim großen Geländewagen von Toyota gibt es solche Kompromisse kaum. Mehr als fünf Personen mitnehmen? Kein Problem. Sitzen wie ein Präsident? Herzlich willkommen. „Hier ist bestimmt noch nie jemand gefahren“ – egal! Erste Szene: Autobahn Wir müssen zugeben: Das andere Ende der Welt war in unserem Test das Waldviertel. Aber für die meisten Wiener geht dort ja auch die Sonne unter. Der Land Cruiser lässt sich per Luftfederung höher, aber auch tieferstellen, was uns bei der Überfahrt in die Gegend von Waidhofen spürbar hilft – bei Dynamik, Komfort und Verbrauch. Der typische Leiterrahmen macht den „Land“ zum Cruiser. Die Lenkung bleibt indirekt und in ihrer Agilität bescheiden. Auf geteerten Wegen hat der große Kreuzer sich dennoch nie so gut gefahren wie in dieser Neuauflage.
Zweite Szene: Tankstelle Den Land Cruiser gibt es bei uns ausschließlich als kernigen Selbstzünder mit 180 PS. Ausreichend fürs Waldviertel, aber womöglich nicht immer mit dem richtigen Druck auf der Kette, den es brauchen würde. Als Zugfahrzeug mit ordentlicher Beladung an Bord wird der Dicke schnaufen. Schon jetzt zischen bei Vollgas-Etappen die Verbrauchswerte in zweistellige Höhen. Wenigstens passen knapp 90 Liter in den Behälter. Dritte Szene: Forstweg Mit der im Frühjahr gestarteten Neuauflage haben Spurhalte- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Kollisionsverhinderer, ein Abstandstempomat und elektrisch einklappbare Spiegel Einzug gehalten. Dank Onlineanbindung kann das Navi den Fahrer zudem mit Echtzeit-Verkehrsinfo versorgen; im Wald ist das vielleicht weniger wichtig. Wem die Schalterbatterie für die Offroad-Technik zu kompliziert ist, der aktiviert einfach per Knopfdruck ein passendes Fahrprogramm. Die Crawl- Funktion lässt das 2,4-Tonnen-Schiff mit einer vorher eingestellten Geschwindigkeit über Hindernisse schleichen. Problemlos holpern wir übers kleine Hindernis. Später über größere Steine, aber noch lieber steil bergauf. Vierte Szene: Bankomat Der Innenraum wurde ordentlich aufgerüstet und beginnt je nach Budget bei „bequem“ und geht bis „luxuriös“. Ebenfalls erwähnenswert, und nicht zu übersehen: 1934 Liter fasst der XL-Kofferraum. Wer entsprechend viel investiert, kann außen wie innen weiter aufrüsten, mit elektrisch ausklappbarer dritter Sitzreihe, Untersetzungsgetriebe, Fernseher für die Rückbank, elektrischer Sperre hinten und neuem Kamerasystem, das sogar unters Auto filmt. Schlappe 35.000 Euro trennen das günstigste Dreitürer-Modell (Country) vom teuersten Fünftürer (President Automatik).
Für eine Fahrt ans Ende der Welt braucht es einen verlässlichen Geländegänger. Einen wie den Land Cruiser von Toyota.
TECHNISCHE DATEN Toyota Land Cruiser
Motor Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo