Das österreichische Rote Kreuz testet ab Sommer einen speziell für Rettungseinsätze entwickelten Discovery.
Land Rover Special Vehicle Operations hat sich Gedanken gemacht, wie man mit modernster Technik den Such- und Katastrophenhilfsdienst optimieren kann. Beim Denken ist es nicht geblieben. Der Versuchsträger einer rollenden Kommunikations-Zentrale auf der Plattform des Discovery wird im Katastrophen-Übungszentrum am Erzberg ab Sommer erprobt. Das Ziel: Reaktionszeiten verkürzen, und die Einsätze auch für die Helfer sicherer machen.
Das Werk erinnert stolz auf die seit 1954 bestehende Zusammenarbeit mit dem internationalen Roten Kreuz. Die geht jetzt mit neuester Technik weiter: Großer Blickfang ist die Drohne am Dach. Mit ihren Kamerabildern können sich die Einsatzkräfte ein besseres Bild der Lage verschaffen. Damit können sie sich rascher orientieren und auf Ereignisse wie Erdrutsche, Überflutungen, Erdbeben oder Lawinen schneller und effektiver reagieren. In der Praxis haben sich Drohnen bei Rettungseinsätzen bewährt. Ein integriertes Landesystem mit einer neuen Selbstzentrierungs- und Magnet-Haltetechnologie erlaubt Starts und Landungen auf dem fahrenden Auto.
Rollende Basis für das Project HERO ist der neue Land Rover Discovery mit 3,0l-Turbodiesel. Neben der Drohnen-Garage am Dach wurde vor allem im Heckbereich des Fahrzeuges viel verändert. Ein Schwerlast-Schiebeboden im Kofferraum dient als Arbeitsfläche; es gibt zusätzliche verschlossene Staufächer an den Fahrzeugseiten und Befestigungsmöglichkeiten für Ausrüstungsgegenstände an der Trennplatte hinter den Rücksitzen; die Stromanschlüsse im Auto sind mit Steckern aus aller Welt kompatibel. Für bessere Sicht bei Nacht sorgen einige LED-Leuchten.
„Wir sind froh über die Partnerschaft mit Land Rover und stolz, dieses einzigartige Fahrzeug in Österreich testen zu können“, sagt der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerald Schöpfer. „Auch in der humanitären Hilfe gilt es innovativ zu sein, um im Notfall noch rascher und effektiver helfen zu können, selbst unter schwierigen Bedingungen.“ Nach der Testphase ist ein Einsatz bei – hoffentlich seltenen – echten Katastrophenereignissen denkbar; das österreichische Rote Kreuz wird seine Erfahrungen an die anderen nationalen Rotkreuzgesellschaften weitergeben.
Ein fescher Schlitten macht nur halb so viel Spaß, wenn er mit uns Schlitten fährt – das wissen auch die britischen Autobauer.
Selbst wenn der Winter heuer seiner Beschreibung spottete, gab es es ja doch hin und dort Schnee & Eis. Zum Beispiel in der Schweiz: Jaguar Land Rover lud zur exklusiven 4×4-Familienversammlung auf den Flugplatz von Gstaad.
Für adäquaten Umgang mit glatten, rutschigen Fahrbahnverhältnissen bieten sich entsprechende Fahrtrainings zum Üben an. Weniger schulmeisterlich klingt das, wenn man sie als „Experience“ und „Driving Academy“ tituliert . So verpacken’s alle Hersteller PS-mächtiger Boliden – auch Jaguar! Beim erklärten Heckantriebs-Traditionalisten mit sportlicher Ausrichtung war das Thema Allradantrieb bis vor gar nicht so langer Zeit eher gar keines. Es wurde serienmäßig erst eins mit dem – frontgetriebenen – X-Type, der eigentlich ein Ford war. Mittlerweile sind XJ sowie XF und der neue XE in 4WD-Versionen zu haben. Und ebenso der Top-Sportler F-Type, als Convertible wie und als Coupé in den S- und R-Versionen mit 380 V6- respektive 550 V8-PS (beziehungsweise 575 PS im brandneuen, auf dem Genfer Salon vorgestellten SVR). Die von Jaguar Land Rover als „Ice Driving Experience“ ausgerufenen Winterfahr-Übungen der Saison 2015/2016 waren in Tirol und in der Schweiz vorgesehen. Auf Heimterrain war es aber mit der Eis- & Schneepracht zu wenig weit her, um etwas Fixes planen zu können, weshalb die Location der Eidgenossen gewonnen hat. Dank solider Schneedecke konnte der örtliche Flugplatz von Gstaad präpariert und in eine halbwegs haltbare Schnee- & Eisarena umfunktioniert werden. Im Zentrum standen dabei die allradgetriebenen F-Types nebst dem im Vorjahr neu bearbeiteten XF. Flankiert waren die Flachmänner und Business-Limousinen von diversen Konzernbrüdern aus dem Hause Land Rover: Range Rover Sport, Discovery IV, Evoque und Discovery Sport.
Vereist und zugeschneit
Ob Jag oder Landie, das Eis-Trainingsprogramm folgtedem üblichen Schema: Einfahren via Hütchen-Slalom, Ausweichen und Zielbremsen auf der kleinen Eispiste. Anfangs mit Hilfe sämtlicher Regelsysteme, hernach mit stufenweisem Wegschalten der elektronischen Wächter (soweit möglich).
Begehrtestes Probier-Objekt der Begierde war der F-Type R – die offene Version blieb angesichts der doch winterlichen Ausrichtung der Experience in der Garage. Gut so – denn im rasch folgenden Wechsel zwischen Schneeschauern und Sonnenschein hätte man Angst vor Schneeblindheit haben müssen. (Wir nehmen an, der Convertible hätte eine gute Figur gemacht.) Der britische Zweisitzer bleibt auch als Allradler ein Hecktriebler, Antriebskraft wird nur im Falle von Schlupf auch den Vorderrädern zugeteilt – elektronisch gesteuert via Lamellenkupplung, unterstützt via Torque Vectoring-System durch Bremseingriffe an den Vorderrädern. Effekt ist, dass sowohl der sehr starke als auch der SEHR sehr starke Katzen-Flachmann begabt präziser Eis-Tänzer sind, die nur bei unsensibel grober Lenk- und Bremsarbeit auf Abwege geraten. Spätestens im Track-Modus – wenn die Assistenten auf ein Minimum reduziert sind – gelingt nach einigen Probedrehern auch drifttechnisch weniger Begabten die eine oder andere saubere Quer-Linie.
Jenseits von glatt
Gewissermaßen zum Auflockern trabten zwischenzeitlich die Rangies und der Discovery IV zum Offroad-Gelände. Schrägfahrten, Böschungswinkel-Austesten und Hangauf- sowie Hangabfahrten meistert der Discovery IV am souveränsten.
Doch auch die Rangies zeigen, dass sie selbst nach einer Rutschpartie auf spiegelglattem Abwärts-Terrain blitzartig wieder ihre gewohnte Contenance wiederfinden. Der Defender durfte leider nicht (mehr) mitspielen. Der stand nur für Notfälle – die nicht eingetreten sind – am Streckenrand parat. Zum Finale wurde auf dem kompletten Flugplatz ein abwechslungsreicher Handling-Parcours ausgesteckt. Und damit die Möglichkeit eröffnet, unter anderem auch den Rangie Sport SVR um die Ecken zu treiben. Der ragte geradezu kolossal und gewissermaßen haushoch über die F-Types hinaus, zumindet körperlich. In fahrerischer Hinsicht ist es Geschmackssache, was man bevorzugt: Die feschen Sport-Schlitten, oder die Business-Limousine, der man die Gewichtserleichterung und die Fahrwerks- sowie Lenkungsüberarbeitung spürbar anmerkt, oder doch eines der britischen SUVs. Spaß machen sie alle. Und alle sind dazu angetan, die Scheu vor dem Schlittern abzulegen beziehungsweise willentlich damit umzugehen. Und dabei Spaß zu haben! Eine Fortsetzung ist heuer wohl nicht mehr zu erwarten. Aber vielleicht kommt ja nächstes Jahr wieder ein richtiger Winter. Infos: www.jaguarlandrover-experience.de
Land Rover ersetzt mit dem Discovery Sport den Freelander – der Neue beweist sich als Meister des Asphalts, und er schlägt sich auch „offroad“ mehr als wacker.
In Klassen segmentiert ist die Autowelt: Die EU-Nomenklatur teilt Pkws ein in A bis F (Klein- bis Luxuswagen), in S für Sport und M für Mehrzweck. Dazu kommt J für Offroader und SUVs, also „sport utility vehicles“ oder sportliche Nutzfahrzeuge – ein Segment, das sich für Hersteller aller Preisklassen als höchst nützlich erweist, weil man dort noch ein bisserl was verdienen kann.
Und es verzeichnet nach wie vor Zuwächse; einen wesentlichen Beitrag dazu leistet Land Rover. Neben dem Urtier Defender, dem Range Rover und dem Discovery gehört der Freelander zu den Typen, die die Klasse der SUVs quasi miterfunden und entscheidend mitgeprägt haben – als kompaktes Einstiegsmodell in die Klasse und auch in die englische Automobil-Philosophie. Jetzt ist der Freelander aber Geschichte.
Familienvater
Die Erbfolge tritt einer an, der gleichzeitig eine neue Modellfamilie gründet. Mit renommiertem Namen: Discovery, allerdings mit dem Zusatz „Sport“. Er ist ein direkter Bruder des Evoque, teilt sich mit ihm die Plattform und in groben Zügen auch das Styling des Vorderwagens; er ist jedoch robuster eingerichtet und offeriert ungleich üppigeren Passagier- und Laderaum.
Als Antriebe sind Reihen-Vierzylinder implantiert: 2,0l-Benziner und 2,0l- sowie 2,2l-Diesel in einer Leistungsbandbreite zwischen 150 und 240 PS, gekoppelt je nachdem an ein sechsgängiges Schalt- oder ein neunstufiges Automatikgetriebe. Bis auf den kleinsten Selbstzünder (demnächst verfügbar, ab 33.350 Euro) ist 4×4 an Bord, je nach Version permanent ausgelegt oder mit bedarfsgerechter Zuteilung der Antriebsleistung, von Vorderrad- bis Allradantrieb. Das nennt sich dann „Active Driveline“. Fixer Bestandteil des 4×4-Systems ist, ähnlich wie im Rangie, das „Terrain Response“-Programm; es offeriert je nach Variante bis zu fünf Fahr-Modi, von „Normal“ über „Gras/Schotter/Schnee“ und „Schlamm“ sowie „Sand“ bis „Dynamic“.
Island und Wörthersee
Dass der Discovery Sport mit unwegsamen Bedingungen umgehen kann, hat er zu Beginn des Jahres in Island ebenso beweisen dürfen wie auf unserem heimischen Boden, im Rahmen der Qualifikation für die Land Rover Experience-Tour. Diese führt im Herbst ins Northern Territory von Australien. Dort ist mit dann Sicherheit noch viel mehr Gatsch zu erwarten als auf dem teils bereits ordentlich „tiefen Boden“ am Offroad-Traingsgelände des ÖAMTC in Saalfelden.
Dass der junge Engländer auch auf Asphalt überzeugende Figur machen kann, zeigte er uns im Dickicht der Wiener City und auf dem Weg zum Wörther See. Sowohl auf der Ringstraße als auch auf der Kärntner Parade-Promenade erntete der Discovery Sport freundlich-wohlwollende Blicke. Dank seines eleganten und völlig unarroganten Auftretens bewies er sich als klassenübergreifend populär. Dabei behält man stets die Karosserie-Übersicht, auch in verwinkelten Parkgaragen.
Auch für Hinterbänkler
Angetreten zum Test ist er mit mehr als kommoder Top-Ausstattung, inklusive Winter- und 5+2-Sitze-Paket. Ersteres erwies sich angesichts des mörderischen Sommers als etwas übertrieben. Auf den im Kofferraumboden versenkbaren Sitzen der Reihe 3 kann man es als Erwachsener zumindest auf kurzen Strecken einigermaßen gut aushalten. Außer Atem kommt das 2,2 Liter große Dieseltriebwerk selbst bei voller Besetzung nicht.
Und auch das Fahrwerk beginnt nicht zu stöhnen. Die neunstufige Automatik ist ein stets bereiter Begleiter. Stichwort Sport: Diesem Anspruch kann der neue Disco durchaus Genüge tun: Die Präzision von Federung und Lenkung macht’s möglich, etwa den kurvigen Wechsel-Abschnitt der Südautobahn sehr engagiert sportlich zu durchwedeln. Der günstigere Evoque? Falsche Frage! Der Land Rover Discovery Sport ist, was er ist: Ein klassenloser Gesellschafter, auf der fashionablen Promeniermeile ebenso zuhause wie am gatschigen Waldpfad. Fotos: Robert May
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader Hubraum: 2.179 ccm Leistung: 139,7 kW/190 PS bei 3.500 U/min Drehmoment: 420 Nm bei 1.750/min Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h 0-100 km/h: 8,9 Sekunden Verbrauch (Werk): 6,3 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 7,7 l auf 100 km CO2: 166 g/km Getriebe: Neungang-Automatik Reifen: 235/60 R 18 Kraftübertragung: Allradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung, hinten Mehrlenker-Hinterachse Bodenfreiheit: 212 mm (Standard-Niveau) Böschungswinkel v/h: 25°/31° Rampenwinkel: 21° Wattiefe: 600 mm (max.) Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet Leergewicht: ab 1.755 kg Tankinhalt: 65 l Preis: 62.883,- Euro Preis des Testwagens: 75.363,- Euro