Krise, welche Krise? Wo andere jammern, legt die Luxus-Schmiede zu – auch die Pagani-Oldies werden nicht vergessen.
Pagani Rinascimento: wieder auferstehen sollen alle älteren Kreationen von Horacio Pagani, die womöglich schon gröbere Ge- oder Missbrauchsspuren aufweisen. Eine sanfte Restaurierung, Waschen und Fönen steht am Programm. So viele Originalteile als möglich werden aufbereitet. Alles für den Werterhalt! Neue Wertobjekte gehen auch fleißig durch den Schauraum. 29 Prozent mehr hat man 2017 verkauft. Trotzdem werden auch weiterhin nicht mehr als 40 Stück im Jahr gebaut. Ausverkauft ist die 100 Exemplare starke Edition des Huayra Roadster. Apropos Offenheit: Paganis persönliches Traumauto ist der am vorigen Concours d’Elegance in Pebble Beach gezeigte Zonda HP Barchetta. Um 86 Prozent gesteigert hat man über die letzten vier Jahre das Entwicklungsbudget. Das Händlernetz hat sich mit Partnern in den USA (Südkalifornien), Südafrika, den Philippinen und Deutschland erweitert.
In Niederösterreich werden die Techniker von Great Wall vorzugsweise über Elektrisches nachdenken, mit Batterie und Hybrid.
Kottingbrunn in der Nähe von Wiener Neustadt hat eine gewisse Auto-Tradition; dort befand sich lange Zeit ein Testgelände des heimischen Reifenherstellers Semperit. (Und dort wurden auch Rennen gefahren.) Hier etabliert eine Autofirma aus China ein Entwicklungszentrum. Great Wall Motors ist einer der größten Hersteller Chinas, bei den SUVs und Pickups ist man, zumindest nach eigenen Angaben, mit den Tochtermarken Wey und Haval die Nummer 1.
Über 80.000 Beschäftigte bauen mehr als eine Million Autos pro Jahr; 2016 waren es 1,2 Millionen. Ein europäisches Werk hat man auch schon, im bulgarischen Lovetsch. Die Great Wall Motors Austria Research & Development GmbH hat ihren Schwerpunkt auf elektrischen Antriebssystemen, vom Motor zur Steuerelektronik. Es geht nicht nur um Vollelektriker, auch um Hybridantriebe wird man sich kümmern. Mehr zu Great Wall Motors: www.gwm-global.com
In ein kleines, aber für den Komfort unabdingbares Detail des Fahrzeuges lassen die Werke viel einfließen. Wovon ist die Rede?
Es gibt Hersteller, die lernen’s einfach nie. (Keine Namen – Ihr wisst, wer Ihr seid!) Es steckt aber doch mehr Arbeit dahinter, als man glaubt. Immerhin geht es um einen integralen Bestandteil des Fahrzeuges. Vielleicht sogar den zweitwichtigsten im täglichen Auto-Alltag. Kaum etwas kann so frustrieren wie ein schlecht gestalteter Getränkehalter. Verpickte Oberflächen, angepatzte Kleidung, eine Menge Aggro – alles wegen eines Halters, der nicht hält. Dabei sollte das ja doch eine einfache Aufgabe sein für die Interieur-Designer. Sollte man meinen! (Was uns schon alles untergekommen ist…)
Ford lässt uns hinter die Kulissen blicken: In den richtig geformten, nutzbaren Getränkehalter fließt echte Design- und sogar ein Testarbeit. Genauer: der „Rollercoaster Test“. Dabei absolvieren Testfahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit einen Slalom-Parcours. Hier wirken Kräfte bis zu 5g – ähnlich wie eine Fahrt mit dem „Kotz-Kometen“ im Vergnügungspark. Beobachtet wird vor allem, wie stabil Trinkbecher in den Becherhaltern stehen und wie sich die darin enthaltene Flüssigkeit verhält. Auf gut deutsch: ausschütten verboten, und überschäumen darf nur der Enthusiasmus der Testpiloten.
Möglichst mobil in der City, bei möglichst geringem Energieverbrauch: Zwei F1-Weltmeister und eine Ölfirma denken gemeinsam nach.
Den Mineralölkonzern mit der Muschel als Logo braucht man nicht weiter vorzustellen; und langgedienten Formel-1-Fans sind auch mit den Namen der beiden technischen Vordenker vertraut.
Osamu Goto hat sich als Motoren-Zauberer im Rennsport einen Namen gemacht, heute leitet er eine Powertrain-Entwicklungswerkstatt namens Geo Technology. Und dem Hirn von Professor Gordon Murray ist nicht nur so manches Formel-1-Fahrzeug entsprungen – gemeinsam mit Goto stellte er drei weltmeisterliche McLaren-Honda auf die Räder – sondern auch der Supersportwagen McLaren F1. Murray arbeitet auch am Thema Kleinstwagen, das Ergebnis nennt sich im Jahr 2010 T.25 (mit Verbrennungsmotor) bzw. T.27 (mit E-Antrieb). Auf Basis des T.25 haben sich die drei Partner Gedanken darüber gemacht, was an Effizienz bei einem kleinen Fahrzeug für den urbanen und suburbanen Verkehr noch drin ist. Shell konzentrierte sich dabei übrigens auf die Schmierstoff-Technologie. Der Hintergrund: Heute fahren eine Milliarde Autos auf unseren Straßen, bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Die Mehrheit der Menschen lebt (und fährt) dann in Städten. Der schlanke, schmale, dennoch bequeme Cityflitzer ist also gefragt.
Das Ergebnis
2,5 Meter lang ist der Dreisitzer, und nur 1,35 Meter breit. Shell rechnet vor: Das Resultat des Project M braucht um 69 Prozent weniger Energie als ein typisches SUV. 43 PS und 64 Nm entwickelt der Dreizylinder mit Japan-typischen 660 Kubikzentimetern. Im Verbrauchstest unter realistischen Bedngungen hat man einen Durchschnittswert von 2,6 Litern auf 100 Kilometer erzielt. Damit ist der 22-Liter-Tank durchaus für stattliche Reichweiten gut. Gewicht (550 Kilo dank Carbon-Chassis) und Luftwiderstand waren ein Thema, aber ebenso die Nutzerfreundlichkeit. Der Stauraum (zwischen 170 und maximal 720 Litern) erscheint uns zumindest auf dem Papier achtbar. (Breites Ladegut wird man sich trotzdem liefern lassen müssen.) Bekannt kommt uns das Layout des Innenraums vor – auch der McLaren F1 hatte einen zentralen Fahrersitz. Der Sinn der Sache: Die beteiligten Technologiepartner wollten zeigen, was mit heutiger Technik möglich ist. An eine Serienfertigung ist nicht gedacht.
Entgegen aller Trends zur alternativen Fortbewegung entwickelt Shell einen Stadtflitzer mit Verbrennungsmotor.
Shell entwickelt zusammen mit Fahrzeugkonstrukteur Prof. Gordon Murray und Motoreningenieur Osamu Goto einen Kleinwage mit Verbrennungsmotor. Das Auto soll im November 2015 öffentlich vorgestellt werden. Das Konzeptfahrzeug ist als einfaches Leichtbau-City Car geplant. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Titel „Project M“ vereint Schmierstoff-Entwickler von Shell, die Gordon Murray Design Group und den Motorenspezialisten Geo Technology. Project M wird im Rahmen des Shell Eco-Marathon Americas vorgestellt. Das Auto wird eine von Grund auf neu überdachte Version des 2010 von GMD entwickelten T.25 sein. Damals lag der Kraftstoffverbrauch des Wagens auf der „Brighton-London“-Strecke bei 41 km/L. Bei diesem Ergebnis hat das Leichtlaufmotorenöl eine wichtige Rolle gespielt. Bei Tests ließ sich im städtischen Fahrzyklus eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um 6,5 Prozent erzielen. Das Auto ist nicht für die Produktion bestimmt, sondern soll als Technologieträger dienen.