Die neue Generation des Mustang bekommt man ganz offiziell bei ausgewählten Ford-Händlern, und sie ist Europa-tauglicher denn je.
Den Mustang wird es in den „Ford Stores“ zu bestaunen geben, derzeit sind das vier Standorte, Anfang 2016 sollen es sieben sein. Bevor noch die ersten Autos im Land waren, hat der heimische Importeur bereits über 100 Stück unter die Leute gebracht. Bis zum Jahresende will er diese Zahl verdoppeln und dann 2016 wiederholen.
Optisch vor allem um die Hinterhand immer noch ein bisserl „retro“, erinnert die neueste Generation neben den Anklängen an das Ur-Pferderl der 1960er auch an die ab 1994 gebaute vierte Auflage. Für die Europa-Modelle aus Flat Rock, Michigan wurde einiges verbessert. Das betrifft Ausstattung und Materialien – noch beim Vorgänger eher ernüchternd – ebenso wie die Technik. Euro-Kunden bekommen serienmäßig ein agileres, reaktionsfreudigeres Fahrverhalten offeriert als ihre Freunde in Amerika. Der mindestens 1,6 Tonnen schwere Hecktriebler (mit hinterer Einzelradaufhängung, unfassbar!) ist eher Luxuscoupé als brachiales Sportgerät, aber er weiß mit der vorhandenen Motorkraft umzugehen. Und die kann sich sehen lassen.
Pferde aus Michigan
Der 2,3 Liter große EcoBoost-Vierzylinder bringt 233 kW/317 PS sowie ein Drehmoment von 434 Nm mit; der Fünfliter-V8 namens „Coyote“ leistet 310 kW/422 PS und 524 Nm. Beide gibt es mit Schaltgetriebe oder Automatik (samt Paddle-Shift), jeweils mit sechs Gängen. Wir probierten sie mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe aus. V8 mit Automatik wird für US-Puristen der Antrieb der Wahl sein, und als Ami-Fans würden wir dem zustimmen. Wenn schon, denn schon!
Aber: Der Turbo-Vierzylinder hat uns mit Schubkraft und appetitlichem, stimmigem Sound überzeugt. Der klangliche Eindruck passt auch bei geöffnetem Cabrio-Dach. Apropos: Im geöffneten Convertible reist es sich auch bei flottem Tempo erfreulich verwirbelungsfrei. Das Schalten geht mit etwas Nachdruck exakt vonstatten. Handgeschaltet ist der EcoBoost die stressfreiere Variante als der V8. Und an der Leistung gibt’s ja nichts auszusetzen! Natürlich liefert der Achter das größere Kino; um gar so viel größer ist es nicht, wenn man sich nicht allzu oft von der Line-Lock-Funktion verführen lässt und Hinterreifen verheizt. (Was ein herrlich vertrotteltes, wunderbar kindisches Vergnügen ist!) Das Herz sagt halt schon „Habt acht!“ Und Ford sagt sicher nicht Nein. Der Importeur sieht einen 60:40-Mix zwischen Fastback und Convertible voraus, und bei den Antrieben den Gleichstand zwischen Turbo und V8.
Content Management
Bereits die Basis ist praktisch komplett ausgerüstet, vom Tempomaten über Licht- und Wischerautomatik und Ledersitze bis zur Heckkamera. Den V8 gibt es nur als GT, Hauptunterschied ist eine Hochleistungs-Bremsanlage. Aufpreisfeatures: Das „Premium-Paket“ beinhaltet unter anderem ein Navigationssystem, ein (noch) hochwertigeres Soundsystem, eine (noch) feinere Ledergarnitur mit beheizten und klimatisierten Vordersitzen, Einparkhilfe heckwärts sowie auch Soft-Touch für die Türverkleidung und den Armaturenträger – all das um 3.200,- Euro.
Daneben gibt es Zubehör wie Recaro-Sportsitze und einiges mehr. Die Preisliste startet bei 44.400,- Euro fürs Coupé mit Vierzylinder und endet bei 63.600,- Euro (V8, Cabrio, Automatik). Die Preisliste liest sich, gemessen an der gebotenen Leistung und auch Ausstattung, fair. Fünf Sterne bei NCAP-Crashtest werden gratis mitgeliefert. Ford hat auch Vertrauen in sein bestes Pferd und gibt vier Jahre (bei 125.000 Kilometern im Jahr) bzw. fünf Jahre (bei 100.000) Garantie. Ein Mustang in der Garage – warum eigentlich nicht?
Die Österreich-Preise des Ford Mustang:
Fastback 2,3l EcoBoost, Sechsgang-Schaltgetriebe 44.400,- Euro 2,3l EcoBoost, Sechsgang-Automatik 49.300,- Euro 5,0l V8 GT, Sechsgang-Schaltgetriebe 56.500,- Euro 5,0l V8 GT, Sechsgang-Automatik 58.100,- Euro Convertible 2,3l EcoBoost, Sechsgang-Schaltgetriebe 49.500,- Euro 2,3l EcoBoost, Sechsgang-Automatik 54.600,- Euro 5,0l V8 GT, Sechsgang-Schaltgetriebe 61.600,- Euro 5,0l V8 GT, Sechsgang-Automatik 63.600,- Euro Fotos: Ford
Im Kürzel liegt die Würze: Als ST wird der Focus mit dem neuen 250 PS starken Vierzylinder zum echten Kurvenräuber.
Das Kürzel ST steht bei Ford für „Sports Technologies“. Seit dem Jahr 2002 trägt auch der Bestseller Focus diese Buchstabenkombination – mit Erfolg. In 13 Jahren wurden bereits mehr als 140.000 Ford Focus ST verkauft. Der fünftürige Kraftprotz macht rein optisch was her: Eine neue, aggressivere Front, schmälere Scheinwerfer, imposantere Schweller machen das Facelift aus; am Heck keine Auspuffattrappe, keine Auspuffblende, sondern ein echter, hexagonaler Doppelauspuff mitten im Diffusor – Ford meint es ernst.
In der Gesamtansicht tritt der flotte Kölner dennoch nicht aggressiv auf, sondern verkörpert zurückhaltende Dynamik – wie es sich für das Mittelding zwischen Focus normal und künftigem Focus RS gehört. Innen blinzeln zur Außenlackierung passende Farbakzente hervor – unter anderem an den eng, aber ausreichend komfortablen Recaro-Sitzen. Fahrer und Beifahrer sitzen tief und straff, das Sportgestühl umschließt den Körper und ermöglicht ein perfektes Kurvenerlebnis. Das gesamte Armaturenbrett wirkt jetzt sehr aufgeräumt, Befehle bis hin zur Klimatisierung kann der ST-Pilot dank neuem Konnektivitätssystem „Sync2“ jetzt über die Sprachsteuerung geben. So belässt er seine Hände fast immer am neuen Sportlenkrad, wo sie auch hingehören. Optisch gefällig und lange herbeigesehnt: Der acht Zoll große Touchscreen ist wesentlich bedienerfreundlicher als bisher. Darüber thronen drei sportliche Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur sowie Ladedruck.
Nur ein mechanisches Differential fehlt dem ST
Die Vorderräder sind von der Leistung weniger überfordert als anderswo, obwohl sie von 250 PS und 360 Nm ab 2.000 Umdrehungen ordentlich hergenommen werden. Allerdings wimmern sie immer wieder nach einer Differenzialsperre, müssen aber mit Torque Vectoring durch Bremseingriff vorlieb nehmen. Das Sechsganggetriebe ist butterweich und präzise zu schalten, lediglich die Schaltwege dürften eine Spur kürzer sein.
Der Vierzylinder-Turbobenziner, das Herzstück des Focus ST, ist ein wahrer Freudenspender – sowohl in Sachen Antritt als auch Akustik. Das Triebwerk spricht spontan an, ein Turboloch gibt es nicht. Um flott aus der Kurve zu kommen, reichen bereits zwischen 2.000 und 2.500 Touren. Gut zum spontan reagierenden Motor passt der Sound des Vierzylinders: dieses heisere, rotzige Röhren, das manchmal sogar an einen Porsche erinnert, hat Suchtpotenzial – obwohl es (zumindest das Ansauggeräusch) künstlich erzeugt wird.
„Schwiegermuttertauglich“
Die Abstimmung ist exzellent – und ein gelungener Kompromiss zwischen sportlich hart und familientauglich komfortabel. Auch schlechte Straßen sollten im Focus ST kein Problem darstellen. Dank der sehr präzisen und direkten Lenkung lässt sich der 1,4 Tonnen schwere Fünftürer sauber durch enge Kurven zirkeln. Gibt man dem Kompakt-Sportler jedoch ordentlich die Sporen, dann sind schon auch Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar – insbesondere auf nasser Fahrbahn.
Zum Verbrauch: Wer den Focus ST ordentlich tritt, ist zweistellig unterwegs und muss häufig zur Tankstelle. Gemütliche, zurückhaltende Überlandfahrten wiederum sind mit 6,5 Litern zu machen. Unterm Strich benötigten wir 8,3 Liter. Und wenn man gerade Mal nicht auf Kurvenjagd ist, kann man auch ganz normal Sachen von A nach B transportieren: Mit einem Kofferraumvolumen von 363 bis 1.262 Liter ist der schnelle Focus auch urlaubstauglich. Der Focus ST richtet sich an jene, die ihr sportliches Fahrzeug auch im Alltag bewegen wollen – ohne größere Kompromisse. Arbeitsweg, Einkauf, Reise, Rennstrecke: All das soll der Focus ST unter einen Hut bringen. Dies meistert der ST mit Bravour. Fotos: Robert May
Motor: Reihen-Vierzylinder, Turbolader, Direkteinspritzung Hubraum: 1.999 ccm Leistung: 184 kW/250 PS bei 4.500 U/Min. Drehmoment: 360 Nm bei 2.000 U/Min. Höchstgeschwindigkeit: 248 km/h 0-100 km/h: 6,5 Sekunden Verbrauch (Werk): 6,8 auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 8,3 l auf 100 km CO2: 158 g/km Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe Reifen: 225/40 R18 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Mehrlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1437 kg Tankinhalt: 52 l Preis: 34.250,- Euro Preis des Testwagens: 42.450,- Euro
Außen neu, im Herzen der Alte – er ist wie das Versprechen ewiger Jugend: Kaum ein Sportwagen ist so belebend wie der Mazda MX-5.
Der Letzte seiner Art, jetzt brandneu: In Zeiten von automatischen Doppelkupplungsgetrieben, teuren und schweren Zusatzausstattungen und Turbomotoren wirkt der Mazda MX-5 wie ein Anachronismus – dabei sind die Japaner nur ihren Wurzeln treu geblieben und haben es geschafft, die vierte Generation des leichtgewichtigen Roadsters nochmals zu verbessern.
Um dem kleinen Sportler wirklich auf den Zahn zu fühlen, begaben wir uns mit ihm auf das Dach Europas: Die Großglockner Hochalpenstraße, die auch im 80. Jahr ihres Bestehens Automobilherstellern als Test- und Referenzstrecke dient. Denn nirgends am Kontinent kommt man mit dem PKW so hoch hinaus. Die sauerstoffarme Höhenluft auf knapp 3.000 Metern Seehöhe raubt jedem Motor die Luft zum Atmen, kaum eine andere Straße bringt die Bremsanlage so zum Schwitzen – doch dazu später.
Zu recht erfolgreich
Seit 1989 hat Mazda fast eine Million Exemplare des MX-5 verkauft – damit darf sich das Modell stolz „erfolgreichster Roadster der Welt“ nennen. Nicht zuletzt deshalb, weil er anders als viele seiner Konkurrenten immer noch da ist. Bei jeder Neuauflage stellt sich natürlich die Frage: Bleiben die Tugenden des MX-5 erhalten? Durchzugstarke Motoren, ein knackiges Fahrwerk, eine direkte Lenkung und kurze Schaltwege – so hat sich der Roadster eine große Fangemeinde erschlossen. Mazda war schlau genug, diese Grundpfeiler nicht anzurühren. Der MX-5 wurde da verändert, wo es notwendig war.
Etwa beim Gewicht: In der dritten Generation hatte der Wagen leicht Fett angesetzt, nun steht er wieder schlank wie zu Beginn seiner Karriere da. Je nach Ausstattung wurden bis zu 100 Kilogramm eingespart, das Basismodell wiegt ohne Fahrer lediglich 975 Kilogramm; mit dem größeren Motor kommt der MX-5 exakt auf eine Tonne. Die größten Änderungen gibt es beim Design. Dieses wurde über die ersten drei Generationen eher behutsam weiterentwickelt; jetzt haben die Stylisten in Hiroshima den Zweisitzer wie alle anderen aktuellen Modelle nach den Vorgaben der „Kodo“-Designlinie gezeichnet. Im Vergleich mit dem Vorgänger und dessen sehr klassischer Linienführung wirkt der neue MX-5 mit seinen 3,92 Metern Länge geradezu expressiv und deutlich maskuliner. Auffällig sind die kurzen Überhänge. Die Motorhaube fällt vorne stark nach unten ab, was den zur Verfügung stehenden Raum weiter einschränkt. Das ist vielleicht der Grund, warum der MX-5 schon in der Basisausstattung aus schmalen Scheinwerfern LED-Licht wirft.
Zwei zur Wahl
Bei den Motoren hält Mazda die Auswahl weiter klein. Der Kunde muss sich nur zwischen zwei Benzinmotoren mit jeweils vier Zylindern entscheiden. Der 1,5l-Motor bringt 131 PS mit, das zwei Liter große Aggregat leistet der 160 PS. Wir wurden beim ersten Kennenlernen vom kleineren der beiden bewegt, er nennt sich G130. Sie wirken mit ihrem Drehmoment von maximal 150 bzw. 200 Newtonmetern auf dem Papier nicht gerade atemberaubend.
Doch die Fahrleistungen sprechen eine andere Sprache. 204 bzw. 214 km/h Höchsttempo sind durchaus in Ordnung, wichtiger ist die Anfahrt: Nach 8,3 Sekunden ist mit dem kleineren Motor Tempo 100 erreicht, der größere würde es in 7,3 Sekunden schaffen. Der Kraftstoffverbrauch haut einen mit keinem der beiden vom Hocker – rund sechs Liter sind genug. Mazda bietet für den MX-5 jetzt außerdem jene Dinge, die für ein modernes Auto heute unerlässlich sind: Je nach Ausstattungsniveau enthält er Assistenten für den Spurwechsel, die Spurhaltung, den toten Winkel oder zum Ausparken. Es gibt eine Smartphone-Anbindung und erstmals ein Display, mit Navi ab Werk. Sogar LED-Scheinwerfer sind serienmäßig eingebaut; LED-Tagfahrlicht ist aber erst ab der zweiten Stufe dabei.
Flink wie ein Wiesel
Das Wichtigste ist aber: Trotz all dieser Neuerungen ist der Zweisitzer im Kern der Alte geblieben. Dank der wiedergewonnenen Leichtigkeit wieselt er sogar noch etwas souveräner durch die Kurven als zuvor. Die sind nach wie vor seine Domäne, hier krallt sich der Mazda geradezu in den Asphalt. Wobei es bei diesem Auto gar nicht unbedingt darum geht, rasend schnell um die Ecke zu kommen. Eher animiert er dazu, sich auf kommende Kurven „vorzufreuen“ und sie dann in Ideallinie zu meistern. Sobald die Biegung absolviert ist, freut man sich schon auf die nächste – so auch am Großglockner. Hier konnte das Leichtgewicht mit 131 PS seine Talente vollauf zur Schau stellen.
Wie maßgeschneidert
So sehr man sich beim Einsteigen auch plagen muss: Kaum sitzt man drinnen, sind alle Mühen vergessen, der Mazda passt wie angegossen. Nichts zwickt, und man fühlt sich plötzlich eins mit seinem Auto. Selbst das Handschuhfach hat man weggelassen, weil es für eine unnötige Distanz zwischen Fahrer und Fahrzeug gesorgt hätte. Dann streicht die Nadel des Drehzahlmessers kurz nach dem Anlassen zum ersten Mal über die 7.000 Umdrehungen, mit einem Schnalzen schließt sich die Kupplung, und ein erstes, noch ganz sachtes Wackeln in den Hüften kündet von dem heißen Tanz, der jetzt gleich beginnen wird: Klack, klack, klack – präzise und schnell flutschen die Gänge ins Getriebe, der Motor dreht schneller und der kleine Roadster stürmt davon wie von der Tarantel gestochen.
Anbremsen, einlenken, aufmachen, Gas geben – wie im Walzertakt zwirbelt man durch die Kurven. Weil man die Vorderräder vom Steuer aus fast mit den Armen greifen kann und über die niedrige Haube gut nach vorne sieht, setzt man den Flachmann dabei perfekt auf die Ideallinie. Gas geben, kuppeln, schalten und wieder Gas geben, all das wird eines und geht wie von selbst. (Und macht natürlich auch im Rahmen der StVO-Grenzen Spaß, auch wenn das alles sündhaft illegal klingt!) Wo man andere Autos mit dem Lenkrad auf Kurs hält, fährt der MX-5 so intuitiv, als würde man ihn allein mit dem Gedanken steuern. Autonomes Fahren, einmal anders! Für geübte Fahrer ist es kein Problem das ESP – zumindest teilweise – zu deaktivieren: Der MX-5 ist ein treuer Begleiter ohne negative Überraschungen. Lange bevor das Heck auszubrechen droht, lässt der Wagen den Menschen hinterm Steuer spüren, dass er an seine Grenzen kommt. Falls man es doch übertreibt, kann er auch leicht wieder auf Spur gebracht werden.
Hut ab!
Auch die Höhenluft konnte dem Entertainer aus dem Hause Mazda nicht wirklich etwas anhaben, die Bremsen erwiesen sich als standhaft: Während der Abfahrt ließ die Bremskraft nie nach, und auch das mitunter nervöse Fahrverhalten, das die Vorgängermodelle bei nasser Fahrbahn hatten, ist verschwunden. Das einzige, das uns tatsächlich schmerzhaft fehlte, war ein Ablagefach („Wohin mit der Sonnenbrille?“). Traditionalisten sind spätestens dann beruhigt, wenn sie zum ersten Mal das Dach öffnen. Zum großen Erfolg der ersten drei Generationen MX-5 hat sicher auch das einfach zu bedienende Stoffverdeck beigetragen; das bleibt auch in der vierten Generation mit all seinen Qualitäten erhalten.
Geübte Fahrer schaffen es, das Verdeck in einem Bewegungsablauf über die zentral angebrachte Verriegelung zu öffnen und mit routiniertem Schulterschwung in derVersenkung verschwinden zu lassen. Dort rastet es nach sanftem Druck ein – fertig. Hat all dies bei Ihnen Vorfreude geweckt? Mitte September erst wird der MX-5 zu den Händlern kommen. Optimal ist das für heuer nicht, denn der Sommer ist dann schon wieder vorbei; mit warmem Jackerl, Pudelhauberl und Schal lassen sich aber noch ein paar Wochen Frischluft-Vergnügen rausreißen, wenngleich wohl nicht mehr am Großglockner. Beim Preis dürfte Mazda sich (und uns) mehr Freunde machen als beim Timing: Die Basisvariante mit 1,5 Liter Hubraum kostet 25.990 Euro. Mehr Emotionen pro Euro bietet derzeit kaum ein Auto. Fotos: Robert May
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung Hubraum: 1.496 ccm Leistung: 96 kW/131 PS Drehmoment: 150 Nm Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h 0-100 km/h: 8,3 Sekunden Verbrauch (Werk): 6,0 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 6,6 l auf 100 km CO2: 139 g/km Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe Reifen: 195/50 R 16 Kraftübertragung: Heckantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 975 kg Preis: 25,990,- Euro Preis des Testwagens: 32,090,- Euro
Wer einen Kia Sorento kauft, bekommt auch in Zukunft keinen X5. Aber manchmal könnte er denken, er sitzt in einem…
Das italienische Sorrento, so will es eine der vielen Odysseus-Sagen in Homers Ilias, war einst die Heimat der betörend singenden Sirenen. Ob der nach dieser Stadt benannte Kia Sorento in seiner dritten Generation ebenfalls solche Reize besitzt? Wir testeten das Topmodell „Shine“ auf seine Anziehungskraft.
Die neue Generation des Sorento wurde komplett neu entwickelt und hat mit dem Vorgänger nur noch den Namen gemeinsam. Er wirkt, trotz seiner doch enormen Größe dynamischer, kann aber trotzdem mit noch mehr Platz für Passagiere und Gepäck aufwarten. Er ist um knapp zehn Zentimeter, auf fast 4,8 Meter gewachsen und in der Höhe um einige Zentimeter kleiner geworden – dadurch wirkt er schnittiger und frischer. Optisch hat der neue Sorento also deutlich an Charme gewonnen. Vorne sitzt man höchst komfortabel im weitläufigen, neu gestalteten Cockpit auf höchst komfortablen Sitzen; auf der Rückbank geht es ebenso luftig und freizügig zu. Für die große Reise ist auch der Kofferraummit seinen 660 bis 1.732 Liter Fassungsvermögen konzipiert.
„Hinausgewachsen“
Serienmäßig an Bord sind klimatisierte und elektrisch verstellbare Ledersitze vorne, ein adaptiver Tempomat, ein automatischer Einparkassistent, ein 360 Grad Surround View System, ein Querverkehrsassistent, ein Infinity Sound System und noch vieles mehr. Als Option nur die Metallic-Lackierung und ein Panorama-Glasschiebedach. Ein wichtiges Extra gibt es jedoch ohne Aufpreis für alle Modelle: sieben Jahre Garantie.
Der Vierzylinder-Diesel ist auch im neuen Kia Sorento kein Leisetreter. Sein Arbeitsprinzip nagelt er fröhlich in die Welt hinaus, wobei die gute Geräuschdämmung im Innenraum viel davon ausblendet. Der Motor schöpft aus seinen 2,2 Litern Hubraum 200 PS und – ab 1.750 U/min – satte 441 Nm Drehmoment. Er schiebt den immerhin 1,8 Tonnen schweren Wagen vor allem aus dem Drehzahlkeller vehement an und lässt nach rund 9 Sekunden den Hunderter hinter sich. Der Verbrauch ist mit 8,2 Litern im akzeptablen Bereich. Das feinfühlig abgestimmte Fahrwerk blendet kleine Stöße weitgehend aus und bleibt auch bei groben Verwerfungen auf der Fahrbahn komplett gelassen. Allrad made in Austria: Das Dynamax-System von Magna-Steyr arbeitet mit Torque Vectoring und leitet das Drehmoment gezielt an die Räder mit Bodenhaftung – so kann man auch kurz leichtes Gelände befahren. Wer ein zugkräftiges, großes SUV mit vielen Extras, großzügigem Platzangebot und längerer Garantie sucht, sollte demnächst beim Kia-Händler vorbeischauen.
Celeste und Rio: Suzuki schickt seine Kleinwagen Alto und Splash in Pension und ersetzt beide Modelle durch den Celerio.
„Celerio“: Das erinnert manche an ein Suppengemüse. Vom aus den spanischen Begriffen „Celeste“ (Himmel) und „Rio“ (Fluss) zusammengesetzten, etwas angestrengten Kunstnamen sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Heute will fast jeder Klein- oder Kleinstwagen kultig oder hip sein. Deshalb halten nur wenige Hersteller an der Idee des schnörkellosen Autos fest – für Leute, die bequem, sicher und komfortabel (und ohne Gedanken übers Image!) von A nach B wollen.
Das Interieur ist in der getesteten Ausstattungslinie „Shine“ schlicht gehalten, Hartplastik überwiegt. Das klar gezeichnete Cockpit mit analogem Zentraltacho ist einfach zu bedienen. Vorn verweilen die Insassen auf erstaunlich großen Sitzen, die für längere Fahrten etwas weich sind und wenig Seitenhalt bieten. Hinten können auch 1,90 Meter große Mitfahrer ohne Probleme reisen – die Kopffreiheit ist dank des hohen Daches vorzüglich. Hinter der Rücksitzbank verbirgt sich ein mit 254 (maximal 1.053) Litern überraschend großer Kofferraum.
Dreierpackung
Der nur ein Liter großer Dreizylinder unter der Haube unterscheidet sich in Sachen Laufruhe deutlich von seinen Bauart-Brüdern unterscheidet. Während anderswo der Klang an Staubsauger erinnert, ist von Suzukis Aggregat kaum etwas zu hören – weder während der Fahrt noch im Leerlauf. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern zeigte sich der Celerio auch an der Tankstelle als Sparmeister. Und der Kleine fährt sich auch halbwegs erwachsen. In Sachen Federungskomfort darf man keine Wunder erwarten, erst recht nicht auf Kopfsteinpflaster.
Aber lieber eine Spur zu weich als zu hart: Gutmütig abgestimmt schwingt der in Thailand produzierte Suzuki sanft über große Bodenwellen, hält in Spurrillen tapfer seine Linie und macht auch bei einer längeren Landpartie eine gute Figur. Eine Einparkhilfe ist erhältlich, auf Grund der guten Rundumsicht aber nicht unbedingt nötig. Vielleicht das richtige Auto zur richtigen Zeit: Der Suzuki Celerio ist schon ab 9.690 Euro zu haben, nur 3,60 Meter kurz, bietet aber erstaunlich viel Platz für bis zu vier erwachsene Passagiere. Fotos: Robert May
Motor: Dreizylinder-Reihenmotor Hubraum: 998 ccm Leistung: 50kW/68PS bei 6.000 U/Min. Drehmoment: 90 Nm bei 3.500 U/Min. Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h 0-100 km/h: 13,1 Sekunden Verbrauch (Werk): 3,6 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 5,0 l auf 100 km CO2: 84 g/km Getriebe: manuelles Fünfgang-Getriebe Reifen: 165/65 R14 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 805 kg Tankinhalt: 35 l Preis: 9.690,- Euro Preis des Testwagens: 11.690,- Euro
Wie man ein siegreiches Team nicht austauschen sollte, sollte man auch an einem erfolgreichen Konzept nicht rütteln.
Gar nicht passiert ist das augenscheinlich beim neu bearbeiteten VW Sharan: Zum Jubiläum frischte VW den Minivan motor- und sicherheitstechnisch auf. Äußerlich ist von einem Facelift so gut wie nichts zu sehen. Grad an den Heckleuchten ist eine kleine Design-Retusche bemerkbar. Und im Interieur fällt die Materialpolitur auf keinen Fall unangenehm auf. Wenn schon nicht ein neues Kleid, so hat der deutsche Großraum-Van zu seinem 20. Geburtstag – seine Premiere datiert auf das Jahr 1995 – eine Kultivierung der Antriebe bekommen, in Bezug auf Effizienz, also Konsum und Abgasverhalten.
Motoren
Als Einstiegsbenziner fungiert ein 1,4l-Turbo (TSI) mit 150 PS. Flankiert wird er in der Otto-Fraktion durch einen (ab August erhältlichen) Zweiliter mit 220 PS. Nachdem aber der Sinn des österreichischen Sharan-Käufers in erster Linie – voraussichtlich zu 98 Prozent – auf Diesel ausgerichtet ist, richtete VW die Zweiliter-Selbstzünder-Palette nebst Stickoxid-Reinigung auf Leistungs-Vielfalt aus, in den Abstufungen 115, 150 und 184 PS. Der mittlere Kandidat kann mit Allrad kombiniert werden. Grundsätzlich sind alle Motoren, bis auf den Top-Benziner, mit manuellem Sechsganggetriebe zusammengespannt. Der 220-PS-Typ hat grundsätzlich ein Sechsgang-DSG. Dieses ist eine Option für alle anderen, ausgenommen den kleinsten Diesel.
Features
Erweitert wurden die Kommunikations-Optionen, also das Infotainment. Je nach Ausbaustufe kann man damit außer Ablesen der Fahrzeugbefindlichkeiten entweder konventionell navigieren oder dafür das Smartphone integrieren, daraus weitere Funktionen generieren oder auch via entsprechender App übers Tablet die Unterhaltungselektronik steuern. Ebenfalls angereichert ist das Fahrhilfeprogramm-Angebot. VWs Multikollisionsbremse ist serienmäßig an Bord. Optional zu haben ist eine Reihe aktueller Assistenten, von adaptiver Abstandsregelung bis zu aktivem Einparkhelfer. Offizieller Marktstart: Ende Juli. Der Preis für das Einstiegsmodell: ab 33.070 Euro. Fotos: Volkswagen
SUVs sind die neuen Limousinen, auch bei Volvo: Der XC90 verpasst die Fünf-Meter-Marke nur um einen halben Zentimeter.
Zum Vergleich: Die massiv wirkenden 7er-Volvo der 1980er waren nur 4,7 Meter lang. Geschrumpft sind dagegen die Motoren, die Zeit von Fünfzylinder-Turbo und V8 ist vorbei. Zwei Liter sind genug, meint Volvo – auch für Amerika und China. Der XC90 ist zu Beginn als D5 mit 225-PS-Diesel und in der derzeit einzigen Benzin-Version T6 mit 320 PS erhältlich; alle Öko- und Leistungsfreunde treffen einander im Herbst beim Volvo-händler, dann gibt es den T8 mit Plug-in-Hybridantrieb und einer Systemleistung von 407 PS.
Die Preise: Der Volvo XC90 startet als D5 AWD bei 58.450,- Euro, den T6 AWD gibt es ab 67.950,- Euro. Für den T8 sind 77.800,- Euro fällig. Am Jahresende kommt das FWD-Einstiegsmodell mit 190 PS ab 53.800,- Euro. Bereits in der Basis sind Bergan- und Bergabfahrhilfe ebenso an Bord wie das City-Safety-System, Tempomat, Infotainment-System, Achtgang-Automatik oder auch 18-Zoll-Aluräder. Neue Helfer an Bord: Der Kreuzungs-Bremsassistent soll den Crash beim Linksabbiegen verhindern; Run-off Road Protection bemerkt, wenn das Fahrzeug von der Straße abkommt, und schärft alle Insassen-Schutzsysteme vor.
Wie wir wollen
Der Innenraum will mit skandinavisch-klarem Design ebenso punkten wie mit umfangreicher Konfigurierbarkeit. Die Fülle der Optionen zur Personalisierung des Fahrzeuges kann man bei einem kurzen Kennenlernen gar nicht ausloten. Der personalisierbare Touchscreen ändert den Umgang mit dem Auto komplett. Wer mit dem Smartphone aufgewachsen ist, kommt mit der Logik hinter dem Menüsystem sofort zurecht.
Weil man sich noch immer nicht uploaden kann, sondern ganz simpel einsteigen und hinterm Lenkrad sitzen muss, freut man sich über die gelungene Möblage mit Heiz/Belüftungs- und Massage-Option. Auf Wunsch gibt es eine dritte Sitzreihe für Menschen bis 1,70 Meter. Den kompletten Limousinen-Komfort bringt dann die optionale Luftfederung. Wer sich fürs High-End-Soundsystem entschieden hat, wird dann von der lästigen Außenwelt in keiner Weise mehr tangiert. Fotos: Volvo
Sie haben es nicht verlernt: Nach fünf Jahren Pause bringt Honda endlich wieder einen Civic Type R auf die Straße.
Dass der größte Motorenhersteller der Welt auch etwas vom Racing versteht, muss man gar nicht erst in die MotoGP-Abteilung schauen, oder zur Formel 1, oder in die Tourenwagen-WM. Das kann man auch selbst „erfahren“: Mit dem neuen Civic Type R, auf den die Kundschaft allerdings noch bis zum Herbst warten muss. Motor&more hatte die Möglichkeit die quasi werksgetunte Top-Version des Kompaktsportlers auszuprobieren. Auf für Honde nicht unbekanntem Terrain: Denn auf dem Slovakia-Ring nicht weit von Bratislava konnte der Civic 2013 einen WTCC-Dreifachsieg einfahren konnte.
Erstmals mit Turbo
Hinter den Leistungs-Eckdaten von 310 PS bei 6.500 U/Min. und 400 Nm Drehmoment ab 2.500 Touren steckt ein 1.996 ccm großer Benziner, wie gewohnt mit variabler Ventilsteuerung. Doch ist hier, erstmals bei Honda, ein Turbo im Einsatz. Der wirkt sich in blitzartigem Hochdrehen bis zur 7.000-Touren-Abregelungsgrenze aus. Damit beschleunigt der Fronttriebler, auch dank mechanischem Sperrdifferenzial, in 5,7 Sekunden von Null auf Tempo 100 und ist bis zu 270 km/h schnell.
Das Fahrwerk ist mit durchaus verdaulicher Härte abgestimmt, ebenso die schon im Standardmodus recht kompromisslose Lenkung und das manuelle Sechsgang-Getriebe mit überaus kurzen Schaltwegen. Gekleidet ist das Ganze in alles andere als unauffälligem Outfit mit WTCC-Anklängen, dazu trägt man mit 235er-Spezialreifen beschuhte 19-Zöller, deren schlanke Speichen den Blick auf die rot lackierte Brembo-Anlage zulassen – sie schaut gut aus und verzögert phänomenal. Nichts davon ist optische Spielerei, versichert Honda, alles dient maximaler Windschlüpfrigkeit und forciertem Abtrieb.
Innen wie außen
Das Cockpit wartet mit Honda-typischer Ergonomie auf, die nach einer Absenkung des Hüftpunktes um drei Zentimeter jetzt auch größer gewachsenen Menschen gut zur Figur steht. Die Leuchtdioden der Schaltanzeige liegen bei richtiger Lenkradstellung optimal im Blick.
Die rote Taste links neben dem Volant greifen wir vorerst nicht an und lernen zunächst die abwechslungsreichen 5,9 Kilometer Rennstrecke. Der Motor bellt unverfälscht, ohne modisches Sound-Design. Auf zwei Runden wirkt das Gesamtpaket schon schön scharf. Wird dann der erwähnte Knopf gedrückt, spannt sich das Fahrwerk nochmals an, verhärtet sich die Lenkung, schlägt der Motor eine noch rauhere Tonart an und das Cockpit glüht in pulsierendem Rot. Dann zeigen auch die Bremsen, was sie wirklich und unerschütterlich können.
Könner am Volant
Da kommt schnell das Gefühl auf, man sei jetzt aber wirklich schnell unterwegs. Was „schnell“ wirklich ist, zeigte uns der ungarische WTCC-Pilot Norbert Michelisz. Man kann sicher sein, dass er seiner persönlichen Grenze nicht einmal nahe gekommen ist – beeindruckend war’s trotzdem. Nicht nur deshalb, weil’s ungleich schneller war und weil’s unglaublich spielerisch vonstatten geht, sondern auch, weil man dabei sehen konnte, was in den Bremsen wirklich für ein Verzögerungspotenzial steckt.
Honda will den kompakten R-Typen als „Straßensportwagen“ verstanden haben, der auch das Alltagshandwerk beherrscht. Das ist schwierig umzusetzen. Nicht, weil der Civic im Racing-Trimm unwillig oder bockig wäre; aber es fordert höchste Zurückhaltung, das Leistungspotential auf öffentlichen Straßen NICHT auszuspielen. Laut Honda Austria sind bereits rund fünfzig Stück verkauft, zu Preisen ab 37.190,- Euro, als GT 40.390,- Euro. Fotos: Honda
Wir waren skeptisch, ob sich der charakteristische Mazda-Kühlergrill so einfach auf den kleineren Mazda2 umlegen lässt. Jetzt wissen wir: Es geht.
Der Mazda2 erklärt sich selbst: G90, also „Gasoline 90“, bedeutet einen Benzinmotor mit (eh klar) 90 PS. In Grau-Metallic wirkt sogar ein gelungener Entwurf wie der Mazda2 recht unscheinbar; wer genauer hinschaut, entdeckt das wirklich gelungene Styling des 4,06 Meter langen Fünftürers. Kodo funktioniert: Der Innenraum punktet vor allem mit Klarheit, Funktionalität und – Farbe. Unser Testauto sorgte mit knallroten Sitzbezügen und patriotischem Rot-Weiß-Rot quer durch die Armaturenlandschaft für gute Laune.
Zugegeben, manchen mag das zu viel sein; es gibt auch andere Dekors zur Auswahl. Mazda zeigt jedoch immerhin Mut zu mehr als nur Grau. Die dynamische Linienführung hat ihren Nachteil beim Platzangebot. in Reihe 2 finden Köpfe mitunter den Plafond. An Stauraum sind 280 (maximal 9509 Liter verfügbar. Mit 18.590,- Euro ist das Testmodell kein Dumping-Angebot mehr; die gebotene Ausstattung ist allerdings auch üppig: 15-Zoll-Alus, Tempomat, Klima, Einparkhilfe hinten, Spurhalteassistent, Licht- und Regensensor, Sitzheizung etc. Mica-Lack und (nicht sehr überzeugendes) Navi bringen das Testauto auf 19.530,- Euro.
Wie immer
Was der Mazda 2 sich erhalten hat: Seine Agilität. 90 PS sind heute keine gigantische Ansage mehr, zumindest auf dem Papier. Das Fahrverhalten ist ein alltagstauglicher Kompromiss mit Betonung auf Wendigkeit. Das Auto lädt zum Kurvenfressen auf der Landstraße ein, auch wegen der angenehm direkten Lenkung.
Der Skyactiv-Motor mit seinen 1,5 Litenr Hubraum bringt ausreichendes Drehmoment mit und quirlt sehr motiviert durch die Drehzahlskala. Das Getriebe macht beim Schalten mit kurzen Wegen und Exaktheit Freude. Ein sechster Gang hätte uns noch mehr gefreut, denn die Abstufung ist eher eng. Umso weniger überrascht der Verbrauch: das Werk avisiert 4,5 Liter im Durchschnitt, wir blieben nie unter der Sechser-Marke. Genau wie sein Vorgänger befördert der Mazda2 nicht nur, er lädt zum Fahren ein – in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit. Fotos: Robert May
Volkswagen bleibt sich auch bei der E-Mobilität treu: Nüchtern, praxistauglich, solid – kann der Golf auch als Elektriker überzeugen?
Zuerst die trockenen Zahlen: Der e-Golf ist bei 22 ausgewählten VW-Händlern ab 36.200,- Euro zu haben; dieser Preis beinhaltet ESP, Navigationssystem, Zweizonen-Klima, spezielle 16-Zoll-Räder etc. die Akkus kauft man, anders als bei manchen Konkurrenten, mit.
Dabei ist auch die Jahreslizenz für eine App namens Car-Net e-Remote mit elektronischem Fahrtenbuch, Fernbedienung der Klimaanlage etc. Die Komfort-Goodies im Testwagen (Ledergarnitur, Sitzheizung, Licht- und Regensensor, Fernlichtautomatik, Multifunktionslenkrad eine zusätzliche Wärmepumpe zur Heizung und einiges mehr) kommen von der Aufpreisliste, und damit steigt der Fahrzeugpreis über die 43.000-Euro-Marke.
Golf wie Golf
Im Innenraum beruhigende Normalität: Man sitzt, fährt, lebt wie in einem Golf. Das beruhigt auch konservative Geister; nicht jeder mag einen Techno-Pod als Alltagsfahrzeug. Der Nutzwert ist in keiner Weise eingeschränkt. Auch das Fahren fühlt sich, kurz gesagt, völlig normal an. Die Geräuschkulisse im Innenraum entspricht der eines konventionellen Autos mit guter Isolation. Den Fahrtwind hört man etwas mehr, weil man den Motor etwas weniger hört. Der flotte Anschub des E-Antriebs und die vierfach verstellbare Rekuperationsstärke erweisen sich im City-Verkehr als angenehm.
Das Mitbremsen bei der Energierückgewinnung ist ein Komfort-Plus. Es macht Spaß, via Display zu verfolgen, wie man sozusagen Sprit macht. Das funktioniert im Stadtverkehr tadellos. Da entspricht ein Kilometer der Reichweitenanzeige ungefähr einem Real-Kilometer. Bis Tempo 80 stimmt diese Relation ungefähr. Wenn’s nicht zu kalt ist – wir waren teilweise noch im „Spätwinter“ des Aprils unterwegs, und Kälte schätzt ein E-Fahrzeug nicht. Da wird von der Reichweite einiges abgeknapst, auch wenn man auf Komfort wie die Sitzheizung verzichtet. Die Antriebsleistung variiert; im Normal-Modus hat man 85 kW/116 PS und 270 Nm zur Verfügung, auf „Eco“ sind es 70 kW und 220 Nm (bei Top-Speed von 115 km/h), auf „Eco+“ 55 kW und 175 Nm bei maximal 90 km/h, und ohne Klimaanlage.
Mayday!
Wir fahren gerne elektrisch, denn das Fahrgefühl ist ein durchaus luxuriöses. Man wäre also entspannt, wäre da nicht die Reichweitenanzeige. Sie macht nervös. Über 100 km/h geht der Verbrauch deutlich in die Höhe, die Reichweite nimmt deutlich ab – vielleicht kommt die Deutlichkeit nur aus unserem eigenen Kopf? Denn es gibt sie, die Reichweitenangst. Wer den Stromspeicher bis zur Neige leert, erlebt ein sterbendes System: Nach und nach wird alles Überflüssige abgeschaltet, das Tempo begrenzt – es sind einsame Momente. Die Regel für Fahren ohne Sorge ist: Sobald das Auto steht, muss es ans Netz. Über die Haushaltssteckdose dauerte das volle Aufladen gut sechs Stunden. Schnellladestationen gibt es zumindest in den städtischen Räumen bereits einige, auch in den Einkaufs-Clustern halten sie Einzug.
Am flachen Land wird’s mühsam. Als Kurzzeit-Elektriker ohne Kundenkarte, Vertragsbindung etc. hätten wir uns Auftanken gegen bare Münze gewünscht, oder einfach eine Karten-Kassa. Was ist daran so schwer? Und: „schnell“ ist klarerweise nicht so schnell, wie wir’s vom Benzinauto gewöhnt sind. Laterndlparker ohne eigenen Parkplatz samt Stecker mit einem E-Auto nicht optimal bedient sind, das gilt auch für alle, die oft lange Strecken fahren. Wer nur kurze Strecken fährt, braucht womöglich kein Fahrzeug um 40.000 Euro. Diese Entscheidung liegt beim Kunden. Praktische Nachteile hat der e-Golf als Fahrzeug nicht, die E-Mobilität als Konzept allerdings schon noch. Mit denen muss man leben können und wollen. Fotos: Robert May
Motor: Elektromotor Leistung: 8 kW/116 PS Drehmoment: max. 270 Nm Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h 0-100 km/h: 10,4 Sekunden Verbrauch (Werk): 12,7 kW/h auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 17,6 kW/h auf 100 km Reifen: 205/55 R16 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1.533 kg Preis: 36.200,- Euro Preis des Testwagens: 43.283,60 Euro