Hyundais Großer besticht durch Helligkeit und Größe.
Kinderträume werden im Kofferraum wahr.
Als Kind fand man es spannend, bei einem 7-Sitzer hinten im
Kofferraum zu sitzen. Man konnte über die Rückscheibe rausschauen und war
irgendwie doch abgetrennt von den Erwachsenen. Heute, etwas größer, bewertet
man die „Notsitze“ doch etwas kritischer als damals. So auch beim Santa Fe, dem
Großen aus der Hyundai-Familie.
Was bei ihm sofort ins Auge fällt, ist, dass er trotz seiner
Größe hell ist. Durch das Panorama-Schiebedach und die großen Fensterflächen
fällt viel Licht in den Innenraum. Aufgrund des hohen Dachhimmels hat man auch
in der letzten Sitzreihe noch genug Kopffreiheit. Der Einstieg zur dritten
Sitzreihe wurde zudem erleichtert, da die Höhe des Kardanwellentunnels
reduziert wurde.
Mögen Sie Ordnung? Die Sitze und das Interieur beim Santa Fe sind den Eigenschaften schick und durchdacht zuzuordnen. Die Ledersitze lassen sich sowohl beheizen wie auch belüften und lassen sich elektrisch variantenreich verstellen. Das Armaturenbrett und die Mittelkonsole sind in Leder bezogen und runden das Gesamtkonzept ab. Das Head-up-Display überzeugt so wie das geteilte Display in der Mittelkonsole und die klare Struktur von Hyundai im Inneren.
Weniger Schrank, weniger Lärm Hyundais Modelle werden augenscheinlich sportlicher. Beim Santa Fe zeigt sich das deutlich mit dem neuen Kühlergrill, Chromleisten und dem zweigeteilten Licht. Die Karosserie wurde steifer gebaut, besser gedämmt und aerodynamisch anders geformt, um dem Geräuschpegel, dem so ein großes Auto nun einmal ausgesetzt ist, entgegenzuwirken. Das Fahrwerk und der Allrad bieten gute Stabilisation und wenig Aufschaukeln bei dynamischerer Fahrweise. Die achtstufige Automatik bewerkstelligt die Kraftübertragung bravourös. Schlau: Die 360-Grad-Kamera umfasst das ganze Fahrzeug, erkennt frühzeitig Hindernisse und stoppt beim Rückwärtsfahren automatisch.
Der Santa Fe ist definitiv das Aushängeschild der Flotte. Hyundai erreicht mit allen Modellen die strengeren EU-Richtlinien und bleibt trotz Unkenrufen auch dem Diesel treu. Der Santa Fe beweist, dass die Südkoreaner wissen, wie wichtig Komfort und Sicherheit den Kunden sind.
TECHNISCHE DATEN Hyundai Santa Fe
Motor Vierzylinder Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum 1.995 ccm
Leistung 147 kW/200 PS bei 4.000 U/Min.
Drehmoment 400 Nm bei 1.750-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit 201 km/h
0–100 km/h 10,3 Sekunden
Verbrauch (Werk) 6,2 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt) 9 l auf 100 km
CO2 164 g/km
Getriebe Achtgang Automatik
Reifen 235/60 R 18
Kraftübertragung Allrad
Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung mit McPherson; hinten Mehrlenker
Stinger: ein Gemisch aus Cognac und Creme de Menthe. Ein bisserl scharf, ordentlich stark, recht cool. Kommt das hin?
Kias Weg in die erste Liga begann Mitte der Nullerjahre, als sich die Konzernmutter Hyundai nach Deutschland aufmachte. Was man wollte: Nicht etwa von den Vorbildern abkupfern, sondern deren beste Leute abwerben. So lockte man etwa Peter Schreyer – einen der bekanntesten Autodesigner der Gegenwart – mit freien Gestaltungsmöglichkeiten nach Südkorea. Im Seouler Hauptquartier brennt jeden Tag schon um 4 Uhr das Licht. Dass Mitarbeiter in der Firma übernachten, soll keine Seltenheit sein. Was die Zeichner und ihre fleißigen Arbeitsbienen in den Folgejahren aus den belächelten Autos machten, führte zum einen oder anderen Neidmoment seitens deutscher Konzernchefs. Der Kia c’eed beispielsweise ist ein gleichsam praktischer wie knackiger Kompakter. Was noch fehlte, war etwas für die oberen Zehntausend, etwas zum Angeben. Die früheren Ver-suche Opirus und Genesis hatten wenig Erfolg.
Es ist ein Stinger Ausgefasst haben wir die kleineste Motorisierung: vier Zylinder in Reihe mit zwei Litern Hubraum und 255 PS in der mittleren Ausstattung „GT-Line“ um 53.290 Euro (u.a. mit Head-up-Display und Sperrdifferenzial). Anders als bei der großen 3,3l-Maschine gibt Kia sich hier mit Hinterradantrieb zufrieden. Wir uns auch. Das adaptive Fahrwerk kann per Drehschalter in der Mittelkonsole von Smart bis Sport+. Im obersten Modus gibt das Stabilitätsprogramm w.o. und der Motor darf unbegrenzt leisten, wofür er geschaffen wurde. Was die Koreaner günstiger und mindestens genauso gut regeln, sind allerlei Helferlein und zwar fast komplett serienmäßig. Mitarbeitsplus gibt’s für den Querverkehrsassistent fürs rückwärts Ausparken und die in unserem Test fehlerfrei arbeitende Tempolimit-Anzeige. Mit seinem 406 Liter großen Kofferraum meistert er die Hürden des Alltags mühelos. Generell ist der Stinger innen konservativer, als er außen vorgibt zu sein. Das soll aber kein Nachteil sein, lassen sich Klima, Audio und Navi mit Knöpfen herrlich einfach verstellen. Was uns abgeht, ist eine Steuerung fürs Display in der Mittelkonsole, welches ansonsten vom Lenkrad aus verstellt werden kann. https://www.youtube.com/watch?v=1hFzrE36mMM Dieser Blick! Farblich gibt es den Stinger in zehn Varianten: Unsere Top-3 sind Feuerrot, Trauerschwarz oder das Beigegrau namens Ceramic Silver. Dass vor einem Fahrende etwas länger in den Rückspiegel schauen, wenn der grimmige Koreaner (egal welcher Farbe) hinten ihnen auftaucht, wird zur amüsanten Gewohnheit. Die markentypische Tigernase, der große Mund und die dazugehörigen Lachfalten, dazu die Hornissen-Augen – da muss man hinschauen. Sportlich gezeichnet auch das Heck: Vier Endrohre sind in dieser Klasse keine Seltenheit, der traurige Blick der quer durchgezogenen Heck-leuchten soll wohl sagen: Ohhh, wir sehen uns heute nicht mehr. Auch wir haben traurig dreingeschaut, man trennt sich ja doch schwer … Fast furios Und doch bleiben kleine, aber feine Unterschiede zu A5, C-Klasse und 4er. Man sitzt gut, aber nicht komfortabel. Die Haptik und Bedienung kann, was sie können muss, innovativ ist hier aber nichts, was mitunter so schlecht auch wieder nicht ist. Und das Fahrwerk? Immer hart, nur selten herzlich, aber der Stinger klebt mit den vier 19-Zöllern von Continental noch nicht so ganz auf dem Asphalt, wie wir uns das von einer Flunder wie ihm wünschen würden. Dennoch überlassen wir den Stinger nur ungern dem nächsten Kollegen. Beim letzten Zwischenstopp an der Tankstelle fragt uns ein verdutzter Porsche-Fahrer: „Ist das ein Maserati?“. Ein größeres Kompliment kann man dem Auto kaum machen. Kia ist angekommen. Barmixer, einen Stinger!
Dieses Auto ist bitter, vor allem für Audi, BMW und Mercedes. Denn Kia hat mit dem Viertür-Coupé Stinger etwas Besonderes im Angebot. Ein Cocktail, der schmeckt!
TECHNISCHE DATEN Kia Stinger
Motor Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo
Kleine Koreaner mit türkischer Herkunft, praktischer City- Flitzer mit Qualitätsanspruch, ohne Klimbim – und mit Herz?
Erster Eindruck: der i10 ist beinahe ein Blick in Hyundais Vergangenheit, verglichen mit dem elektrifizierten Ioniq, dem wilden Kona oder den selbstbewussten i30-Varianten. Der Viertürer ist dennoch cooler und praktischer, als er auf den ersten Blick scheint. Steigt man ein, merkt man auch als Großgewachsener nichts vom Kleinwagen – 367 Zentimeter Länge reichen tadellos, für vier bis fünf Personen und mit aufrechter Rückbank für immerhin 252 Liter; wer auf die zweite Reihe verzichtet (sie lässt sich im Verhältnis 60 zu 40 umlegen), der bringt 1046 Liter unter.
Kleines Großmaul Leicht und intuitiv ist er zu bewegen. 1000 Kilogramm und 100 Newtonmeter Drehmoment sind eine gute Kombi – da geht’s zügig durch die fünf Gänge. Auch wenn klein nicht immer gleich sauber ist, sind sowohl CO2-Wert als auch Verbrauch im „grünen“ Bereich. Für Sicherheit sorgen nicht nur Kopf-und Seitenairbags, sondern auch ein ausgeglichenes Fahrwerk. Rein äußerlich kommt die Schönheit erst mit der Zeit: Der Kaskaden-Kühlergrill in Kombination mit integrierten LED-Tagfahrleuchten (in der GO!-Plus-Variante) macht ihn vorne zum Breitmaul, das zur C-Säule steigende und dann kantig abfallende Heck und eine beim letzten Facelift neu gestalte Heckschürze machen ihn hinten zum Großmaul. Ronaldo sei Dank Zu haben ist der i10 in drei Ausstattungsvarianten: Life, Comfort und Premium. Die Sondermodelle mit Vorteilspreis und zusätzlicher Ausstattung verdanken wir der Fußball-WM und dem dortigen Engagement von Hyundai. GO! und GO! Plus basieren auf den Varianten „Life“ bzw. „Comfort“. Die Mehrausstattung im GO! mit dem Plus sind in erster Linie fürs Wohlbefinden: Bluetooth, abgedunkelte Scheiben, Lenkradheizung und der schwarze Dachhimmel. Weitaus nützlicher sind die Radiofernbedienung am Lenkrad und die Einparkhilfe hinten. Ein Tempomat ist schon im normalen „Comfort“ dabei. Mit den Sondermodellen kann man sich je nach Anspruch bis zu 2.000 Euro ersparen.
Andere Hyundai-Modelle sind vielleicht spannender, der i10 zeigt dafür keine Schwächen und ist sogar für Kleinfamilien eine interessante (und kostensparende) Variante.
Auf Hybrid und Elektro folgt der Plug-In: Der Ioniq ist das weltweit erste Auto, das mit drei verschiedenen E-Antriebskonzepten angeboten wird.
Steckdosenhybrid werden sie genannt: Autos mit Verbrennungs- und Elektromotor, bei denen der Akku aus der Steckdose geladen wird. Hyundais Ioniq Plug-In schafft rein elektrisch über 60 Kilometer, das ist ein Bestwert. Die Systemleistung von Benzin- und Elektromotor ergibt 141 PS. Gesamtreichweite: Im Test schafften wir knapp 1.000 Kilometer, ein toller Wert.
Der Verbrauch sinkt dabei auf unter zwei Liter auf 100 Kilometer. Ist die Lithium-Ionen-Batterie unter dem Rücksitz (8,9kWh Speicher) leer, kann sie per AC-Ladekabel aufgeladen werden. Mit 230 Volt dauert das rund 2,5 Stunden. In Sachen Akku-Haltbarkeit beruhigend sind die acht Jahre bzw. 200.000 Kilometer Garantie auf die Hochvoltbatterie. Die Kehrseite: Die Kosten und das hohe Gewicht, das beim elektrischen Fahren Reichweite saugt. Hyundai hilft sich mit der Aerodynamik. Die ist der Grund für sein Aussehen. Beim Blick in den Rückspiegel irritiert vor allem das geteilte Heckfenster.
Wechselstrom
Der Ioniq fährt sich angenehm. Größte Umgewöhnung für alle, die Elektromotoren bisher nur vom Rasenmäher kennen, ist das abrupte, leise Wegfahren. Auch wenn die Akkus fast leer sind, schaltet der Ioniq automatisch beim Starten auf den E-Antrieb, danach helfen sich die Antriebe gegenseitig. Bei genügend Strom kann man auch selbst umschalten.
Eine Animation im Display zeigt, wie viel Energie man gerade verbraucht; so kann das Fahrverhalten angepasst werden. Schaltfaule Fahrer werden die Zukunft lieben, denn hier übernimmt die Sechsgang-Automatik schon die Arbeit. Zwei große Ausstattungspakete gibt es: Premium und Style. Inkludiert sind der Knie-Airbag für den Fahrer, autonomer Notbremsassistent samt Fußgängererkennung, Spurhalteassistent und adaptiver Tempomat. Beim Crashtest gab’s fünf NCAP-Sterne. Normal genug, um nicht zu irritieren, und innovativ genug für neue Zielgruppen: Der Schritt in Richtung Weltverbesserung wird momentan mit 1.500 Euro E-Förderung erleichtert.
Technische Daten
Vierzylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbo; Elektromotor Hubraum: 1.580 ccm Leistung Benzinmotor: 77 kW /105 PS bei 5.700 U/min. Leistung E-Motor: 45 kW/61 PS kW Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h 0-100 km/h: 10,6 Sekunden Verbrauch: 1,5 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 1,9 l auf 100 km CO2: 32 g/km Getriebe: Sechsgang-Automatik Reifen: 205/55 R 16 Kraftübertragung: Frontantrieb Fahrwerk: vorne McPherson, hinten Mehrlenker Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1.580 kg Tankinhalt: 45 l Preis: 30.640 Euro Preis des Testwagens: 36.090 Euro
Schuster Hyundai bleibt klugerweise bei seinen Leisten: mit dem Kombi des Kassenschlagers i30 konnten die Koreaner nichts falsch machen, oder?
Gerade erst zeigten sich zwei weitere Modelle auf Basis des i30, der sportliche N und der Coupé-artige Fastback. Seit dem Sommer ist der i30 Kombi da.
In der Test-Ausstattung „Style“ bekommt das Auto 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Voll-LEDs und Einparkhilfe mit Rückfahrkamera. Ferner inbegriffen sind Sicherheitsfeatures wie ein Toter-Winkel-Assistent, der autonome Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und ein adaptiver Tempomat – ein sehr ängstlicher, wie wir festgestellt haben
Darf ich bitten?
Eine Memory-Funktion schiebt den Fahrersitz vor dem Aussteigen zurück, vor dem Einsteigen wieder in die zuletzt verwendete Position. Das kann nützlich sein, obwohl man einige Sekunden wartet.
Im Cockpit mit aufgesetztem Touchscreen sind die Bedieneinheiten klar getrennt. Die Verarbeitung ist top. Der eingeschränkten Sicht nach hinten hilft auch das Panorama-Glasdach nicht. Schlank und doch geräumig: mit gefalteten Sitzen gehen bis zu 1.650 Liter rein, ein Top-Wert im C-Segment. In mehreren Unterboden-Fächern kann man ordentlich was verstauen.
In einer Tour
Aus dem Stand heraus braucht der 110-PS-Diesel etwas mehr Drehzahl als erwartet. Die Schaltung ist leichtgängig, nur der Schalthebel etwas zu kurz geraten. (Wer Automatik will, wählt das neue, siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe.) Die Bremsen sind größer als beim konventionellen Fünftürer, die Lenkung ist genauso präzise. Trotz viereinhalb Metern Länge und natürlich auch mehr Gewicht hat man kaum Einbußen beim Fahrfluss. Wenn man’s nicht wüsste, man würde das Langheck gar nicht merken.
Die schmale Führung erleichtert das Fahren in engen Gässchen. Die versprochenen Verbrauchswerte hält unser Kombinationskünstler allerdings nicht ein. Viel Platz für Insassen und Gepäck, mit den Fahreigenschaften eines Kompakten: wer Kombis generell verweigert, bekommt mit dem Hyundai i30 eine Alternative.
Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo Hubraum: 1.582 ccm Leistung: 110 PS (81 kW) bei 4.000 U/min. Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min. Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h 0-100 km/h: 11,3 Sekunden Verbrauch: 3,8 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt) 6,5 l auf 100 km CO2: 99 g/km Getriebe: Sechsgang manuell Reifen: 225/45 R17 Kraftübertragung: Vorderrad Fahrwerk: vorne McPherson, hinten Mehrlenker Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1.411 kg Tankinhalt: 50 l Preis: 30.040 Euro Preis des Testwagens: 31.310 Euro
Komplett elektrisiert war der Bull-Ring zu Herbstbeginn: Rund 100 Aussteller präsentierten etwa 31.000 Besuchern ihre Interpretationen der Elektro-Mobilität.
Reifenpfeifen statt Motorenkreischen war am letzten Septemberwochenende dieses Jahres die – ungewohnte – Geräuschkulisse auf dem Red Bull-Ring bei Spielberg. Am 29. und 30. 9. drehte sich alles um Elektro-Antriebe. Zum ersten Mal waren auf der vielseitigen Spielwiese im Steirischen die „E-Mobility-Playdays“ ausgerufen. Was bedeutete, dass man die Stromer nicht nur anschauen, sondern auch angreifen und – zum Teil – auch ausprobieren, also spielen, konnte.
War das Strom-Event für interessente und künftige Kunden gedacht, so diente es gleichzeitig als Branchen-Treffpunkt, auch wenn nicht alle Hersteller aktueller Elektro-Fahrzeuge präsent waren. Dafür wirkte der Auftritt einer Schar von Renault Zoë-Enthusiasten im Zuge eines Korsos auf der Rennstrecke umso plakativer. Ebenso wie die Präsentation des Formel-E-Boliden für die kommende Saison – Anfang Dezember geht’s in Hongkong, China, wieder los – des E.DAMS Z.E.16 (in Paris wurde inzwischen der Z.E. 17 hergezeigt), flankiert vom Prototypen Zoë e-Sport Concept. Renault-Pilot Sébastien Buemi beantwortete Fragen und schrieb fleißig Autogramme.
Rauchen statt Krachen
Den Formel-Sport der elektrischen Art präsentierte auch das Abt-Schäffler-Team, mit einer Live-Demonstration auf der Strecke. Manfred Stohl lieferte einen Vorgeschmack auf Rallyes der elektrischen Art. Und das E-Weltmeisterschafts-Safety Car, ein BMW i8, ließ es zwar weniger akustisch krachen, dafür kräftig Reifen-rauchen. Nissan wiederum präsentierte statisch den neuen Leaf, wollte ihn aber nicht fotografiert haben. Gegen das Ablichten jener e-NV200, mit der die Post Briefe und Pakete liefert, hatte man aber nichts.
Einen Auftritt der historischen und der aktuellen Art inszenierte Volkswagen. In der Bull’s Lane-Box stand neben dem klassischen Käfer der e-Golf. Der stand, wie die Kollegen von BMW – i3 -, Hyundai – Ioniq – und Nissan – noch aktueller Leaf – zum Probefahren auf und abseits der beiden Handling-Parcours parat. Diese Gelegenheit wurde 2.300 Mal genützt, inklusive der einspurigen Elektriker von KTM (Freeride E) und Zero Motorcycles.
Politiker und Experten
Zu den rund hundert Ausstellern wie Smatrics, der Post und vielen andere sowie etwa dreißig Kooperationspartnern, darunter ÖAMTC, VÖEST Alpine etc., gesellte sich die Politik: Verkehrs-, Technologie- und Umweltminister Jörg Leichtfried sowie der Bürgermeister von Graz, Siegfried Nagel, waren aktive Gäste des Stromfestivals. Vorträge hielt neben einer Reihe von heimischen und internationalen Experten auch Gilles Normand, bei Renault verantwortlich für die Elektromobilitäts-Entwicklung.
Der momentane Anteil an Elektroautos in Österreich liegt bei etwa 0,3 Prozent. Dass sich das entscheidend steigern könnte lässt der beachtliche Besucher-Zustrom vermuten: Etwa 31.000 Gäste aus ganz Österreich waren an einem gar nicht so Wetter-freundlichen Wochenende an den Red Bull-Ring gekommen. Das rege Intereesse lässt die Veranstalter zuversichtlich in die Zukunft blicken. 2018 soll der Red Bull Ring den nächsten Strom-Ritterschlag zugesprochen bekommen.
Rotzfrecher Akademiker: Hyundais Stärkster bringt eine Menge technische Kompetenz mit und gibt sich dabei politisch unkorrekt.
Er kann selbstverständlich auch anders. Beim unauffälligen Dahinbrodeln fahren sich diese 250 PS (in der Performance-Variante sind es gleich 275) beinahe erschütternd unauffällig. Wählen Sie ihn in Silber, und niemand schöpft Verdacht, zumindest nicht auf den ersten Blick. Die Bremssättel, die 18 oder 19 Zoll großen Räder, dezente Aero-Anbauten hier und da – optisch sind die Differenzen mit dem stilistisch sowieso ausgewogenen „braven“ i30 verhältnismäßig gering. Änderungen rund um die Kinnpartie, zwecks besserer Beatmung, fallen beim Blick Nummer 2 auf. Und die Farbe: dieser Blauton ist eine Spezialität der Autos mit dem N im Namen. In der Gegend rund um Rom sorgte aber nicht nur das „Performance Blue“ des Fünftürers für Aufsehen. Denn wenn man ihn bittet (selbstverständlich nur innerhalb der geltenden Limits), erhebt der erste Vertreter der neuen Sport-Linie von Hyundai gerne seine kernige Stimme. Beim Schalten unter Last gibt es pubertäre (aber lustige) Knaller. Da lächelten selbst die Carabinieri.
Ganz nach alter Schule werden sechs Gänge von Hand gewählt, das Rev-Matching übernimmt auf Wunsch gerne der Computer. Vom Schaltknauf hat die rechte Hand es nicht weit zum Hebel einer echten, wahrhaftigen, altmodischen mechanischen Handbremse. Und die Rührung – wie selbstverständliich auch die große, große Freude – beschlich uns, denn wo gibt’s heute noch sowas? Weil ja mehr Autos sowas haben sollten. Von Doppelkupplung oder ähnlichem ist (vorerst?) nicht einmal als Option die Rede. Paddles gibt es aber trotzdem, nämlich für das „Grin Control System“. Nein, nicht „Grip“. Was FahrerIn zum Grinsen verleiten soll, wird hier gewählt. Es gibt einen Eco-Modus, in dem das Fahrzeug schon gar nicht schlampert anzieht. Am anderen Ende der Skala ist der „N Mode“, für öffentliche Straßen beinahe zu extrem. Ein praktischer Zufall war deshalb der Treffpunkt am Circuito Piero Taruffi in Vallelunga. Und ja, er zeigt seine Qualitäten auch auf gesperrter Strecke. Ebenfalls nicht mehr selbstverständlich: das ESP lässt sich in der „Performance“-Version komplett deaktivieren.
N: Hyundais Heimat Namyang, aber auch der Nürburgring, wo der i30 N etliche Testkilometer abspulte. Grüne Hölle, grüne Wiese: die N-Abteilung wurde unter dem ehemaligen BMW-Sportexperten Albert Biermann von den Grundmauern weg neu aufgezogen. Der Konzern schiebt das sportliche Statement mit voller Energie an. Eine entscheidende Rolle spielt auch R wie Rüsselsheim, dort befindet sich das europäische Entwicklungszentrum. Die interkontinentale Zusammenarbeit funktioniert nach den üblichen Startschwierigkeiten offensichtlich tadellos. Umfangreich veredelt wurde vom „Body in White“ weg alles von der Fahrwerksgeometrie über die Bremsanlage bis zum Antrieb, mit Detailarbeit bis in die kohlefaserbeschichteten Kupplungsringe. Der Zweiliter-Vierzylinder bringt von unten heraus bis zu 353 Newton’sche Meter, mit Overboost kurzzeitig 378. Mit all diesem Aufwand möchten die Koreaner auch im „Hot Hatch“-Segment den einen oder anderen Kunden in den Schauraum locken. Ein Argument kommt noch hinzu.
Zwei Versionen werden vom i30 N offeriert, beide in Österreich mit umfangreicher Serienausstattung nach dem Motto „einmal alles“. Der i30 N kommt auf 34.990 Euro. Für den N Performance legt man 4.000 drauf. Fünf Jahre Garantie gibt’s, wie bei jedem anderen Hyundai, dazu. Für Österreich erwartet man sich jährliche Verkaufszahlen im dreistelligen Bereich. Ein Quoten-Kaiser soll der i30 N primär aber auch gar nicht werden, obzwar man klarerweise keinen Kunden wegschicken wird. Das sportliche Prestige der Marke aufpolieren und die Kompetenz der Ingenieure zeigen, das ist vorderhand das Ziel. Dass die Marke N ein Verlustgeschäft bleibt, ist damit ja noch nicht gesagt – denn auf die Frage nach weiteren Modellen in Hyundais Performance-Linie wird nur vielsagend gelächelt. Wir sind gespannt!
Die konventionellere Klientel hat eine neue Kombi-Option im kompakten Segment; ganz zukunftsweisend gibt sich IONIQ Nummer 3.
Der Kombi mit 4,585 Metern Gesamtlänge um 24,5 Zentimeter länger als der Hatchback, dazu einen Zentimeter höher. Mit verfügbarem Stauraum von 602 bzw. maximal 1.650 Litern siedelt der Hersteller den Neuen innerhalb des Spitzenfeldes seiner Klasse an. Zusätzlichen Platz offeriert der doppelte Kofferraumboden mit mehreren Fächern. Die Antriebe entsprechen denen aus dem Fünftürer: drei Benziner (1,4l-Vierzylinder-Saugmotor, 100 PS; 1,0l-Dreizylinder-Turbo, 120 PS; 1,4l-Vierzylinder-Turbo, 140 PS) und drei Diesel (jeweils 1,6l mit 95,110 oder 136 PS). Die Kraft geht via Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Doppelkupplung auf die Vorderräder. Ab 18.990,- Euro wird die Transport-affine Variante des i30 zu haben sein, im Juni kommt er zu den Händlern. Der „konventionelle“ i30 startet bei 17.990,- Euro.
Den IONIQ gibt es ab Sommer in seiner dritten Geschmacksrichtung: zu Hybrid und Elektriker gesellt sich die Plug-in-Hybridversion. Er möchte das „Beste beider Welten“ sein und Dkombiniert laut Werk eine Elektro-Reichweite von bis zu 63 km mit CO2-Emissionen von 26 g/km und Treibstoffverbrauch von 1,1 l/100 km im kombinierten NEFZ. Die Kombination aus 1,6l-Turbo-Benziner sowie E-Motor leistet zusammen 103,6 kW/141 PS bei 265 Nm Drehmoment. Die LiPo-Batterie mit einer Kapazität von 1,56 kWh residiert unter den Rücksitzen.
Außerdem in Genf zu sehen: eine autonome Version des IONIQ, die aktuell in den USA bereits im Straßenverkehr getestet wird. Und die Studie Hyundai FE gibt einem Ausblick auf die künftige Antriebstechnologie der Marke mit Wasserstoff-Brennstoffzelle, und wohl auch einem Vorgeschmack auf künftiges Styling.
Egal ob mit Elektroantrieb, Brennstoffzelle, oder einer Portion Lifestyle: Die Concept-Cars am Genfer Autosalon ermöglichen einen Blick in die Zukunft.
Gerade in der heutigen Zeit, wo uns beim Thema Mobilität viele Umstellungen und Neuerungen erwarten, ist es interessant einen Blick auf die Konzeptfahrzeuge der Hersteller zu werfen. Nicht alles was gezeigt wird, wird uns in der Zukunft auch von A nach B chauffieren. Jedoch eröffnen uns die Studien einen Einblick, wohin die Reise des Automobils in den nächsten Jahren gehen wird. Und es wird eine spannende Zeit werden, denn nicht nur verschiedene Antriebsmöglichkeiten konkurrieren um ihren Platz in der Zukunft. Auch komplette Mobilitätssysteme – wie etwa das fliegende Auto – bewegen sich durch die Fortschritte der Techniker in greifbare Nähe.
Das beste Beispiel hierfür ist das in Genf vorgestellte Flugauto von Airbus und Italdesign Namens Pup.up. Das modular aufgebaute System besteht im Wesentlichen aus einer Passagierkabine, in der zwei Leute Platz finden. Diese kann, je nach Verwendungszweck an ein Fahr- oder Flugmodul gekoppelt werden. Statt im Stau zu stehen kann man die aus Kohlefaser gefertigte Kabine an das Flugmodul an- und das Bodenmodul abkoppeln, um danach per Senkrechtstart in die Arbeit zu fliegen. Damit man neben dem Führerschein nicht auch noch den Flugschein machen muss, bewegt sich Pop.up rein autonom – am Asphalt, sowie in der Luft. Einen Nachteil hat das rein elektrisch betriebene System aber: Wer zu spät in die Arbeit kommt, dem werden wohl die Ausreden ausgehen.
Auch für die Nobelmarke Bentley beginnt langsam aber sicher das elektrifizierte Zeitalter. Dies verdeutlicht das in Genf vorgestellte „EXP 12 Speed 6e“ Konzeptfahrzeug. Mit dem langen Überhang vorne, dem tief liegendem Kühlergrill und dem mächtigen Heck soll es einen Ausblick auf die Designsprache von Bentley in der Zukunft bieten. Die Studie soll rein elektrisch fahren und via Induktion geladen werden.
Wer gerade keine kabellose Ladestation zur Hand hat, für den versteckt sich unter der hinteren Kennzeichenmulde am Heck ein handelsüblicher Anschluss. Der Innenraum ist eine gelungen Kombination aus Retro und Moderne. Über die genauen Leistungsdaten und die Reichweite hält man sich Seitens Bentley bedeckt. Kein Wunder, denn man will die komplette Flotte mit Plug-in-Technologien ausstatten. Den Anfang macht 2018 der Bentayga.
Etwas anders stellt man sich die Zukunft in der Schweiz vor. Der Berner Henri-Philippe Sambuc stellt in Genf ein interessantes Concept-Car vor. Der Catecar Dragonfly wiegt nur 560 Kilogramm und wird von einem 11 Kilowatt starken E-Motor angetrieben. Im Gegensatz zur Konkurrenz braucht der Kleinwagen aber keine Steckdose oder sonstige Ladequellen. Die Batterien werden ausschließlich von Solarzellen am Dach gespeist. Zudem verfügt der Dragonfly über einen Range Extender der sich dann dazuschaltet, wenn der Ladezustand der Batterie unter 30 Prozent abfällt.
Gedacht wurde der kleine Flitzer aber sowieso für kurze Strecken im Mittelmeer-Raum. Okay, das macht den Dragonfly jetzt nicht unbedingt besonders interessant. Doch sein Erfinder hat zwei geniale Ideen: Zum einen verfügt der Wagen über einen Partikelfilter, der ständig die Umgebungsluft ansaugt und diese von Feinstaub reinigt. Bis zu 60 Kubikmeter Luft sollen so in einer Stunde gereinigt werden. „Das Auto der Zukunft soll nicht für die Klimaverschmutzung verantwortlichen sein, sondern diese bekämpfen“, erklärt der Schweizer. Zum anderen besteht die Karossiere des Dragonfly aus verstärkten Leinenfasern. Und wenn es nach seinem Erfinder geht, soll der Wagen an mehreren Standorten weltweit gebaut werden und die Produktion an die Verfügbarkeit der vorhandenen Rohstoffe, wie etwas Hanf für die Karosserie, angepasst werden. „So brauchen wir die Autos nicht um die halbe Welt zum Endkunden karren“, erläutert Sambuc sein Konzept.
Dass nicht nur die E-Auto-Entwicklung in großen Schritten vorangeht, zeigt Hyundai. In Genf zeigten die Koreaner mit dem FE Fuel Cell Concept den Prototyp eines wasserstoffbetriebenen SUV. Doch nicht nur das elegante Design sorgte für staunende Blicke. Denn für Hyundai ist die Brennstoffzellen-Technik keineswegs Neuland. Seit 2013 bietet man mit dem ix35 Fuel Cell an, der mit einer Tankfüllung von 5,64 Kilogramm Wasserstoff rund 600 Kilometer Reichweite aufweist.
Dieses System wurde verbessert: Die Brennstoffzelle soll rund 20 Prozent leichter sein, als im ix35 und gleichzeitig über eine 10 Prozent gesteigerte Effizienz verfügen. So soll das FE Fuel Cell Concept über eine Reichweite von rund 800 Kilometern erreichen. Zudem wird der Wasserdampf, der beim Umwandeln der Energie in der Brennstoffzelle entsteht, nicht hinausgeblasen, sondern für die Klimaanlage und zur Verbesserung der Raumluft verwendet. Schon im kommenden Jahr soll eine Serienversion mit dieser Technik auf den Markt kommen.
Dass alternativ angetrieben Autos nicht immer durch grüne Dekorelemente und ein allzu futuristisches Design auffallen müssen, zeigt der britische Hersteller Morgan. Denn auch Kleinserien-Hersteller müssen mit der Zeit gehen, wenn sie nicht von der Bildfläche verschwinden wollen. Schon im letzten Jahr zeigte Morgan mit einer elektrifizierten Version des 3-Wheeler Namens EV3. Die Markteinführung sollte noch im selben Jahr erfolgen, doch es kam anders. Warum, bleibt Spekulation. Nun ist es aber so weit, mit dem Morgan EV3 #UK1909 läuft eine erste Sonderserie vom Band.
Insgesamt 19 Stück sollen in Zusammenarbeit mit dem Londoner Kaufhaus Selfridges und acht weiteren Firmen entstehen. Die britischen Marken Morgan und das Kaufhaus Selfridges wurden beide 1909 gegründet – daher der Name #UK1909. Dank des niedrigen Gewichts (unter 500 Kilogramm) ist der Morgan genügsam und kommt mit einem 46 kW starken E-Motor aus. Bei normaler Fahrweise soll man damit rund 240 Kilometer weit kommen. Manche werden nun die Nase rümpfen. Jedoch ist es nichts Neues, dass moderne Technologie in klassische Verkleidungen gepackt wird. Oder: Auch einem alten Hund kann man immer noch neue Kunststücke beibringen.
Eine andere Richtung schlägt Peugeot ein. Mit dem Instinct Concept stellen sie ihre Vision der Zukunft vor. Der Shooting Brake soll Luxus und Technik in höchstem Maße verbinden und veranschaulichen, wie ein durch und durch vernetztes, autonom Fahrendes Auto aussehen könnte. Neben den gegenläufig öffnenden Türen zählt das „Responsive i-Cockpit“ zu den Highlights der Studie. Durch die IoT-Plattform (Internet of Things) ist das Auto mit der Smartwatch, dem Handy und wer weiß was uns noch erwartet vernetzt. Dadurch erstellt das System ein Nutzerprofil.
Lange Rede, kurzer Sinn: Angenommen der Besitzer kommt müde und erschöpft aus dem Büro, wird dies dem Wagen durch die Smartwatch mitgeteilt. So weiß das Auto, dass der Nutzer heute lieber etwas entspannter den Weg ins traute Heim antreten will. Natürlich können auch manuell vier Fahrmodi ausgewählt werden: Der Boost-Modus für sportliche Fahrten, im „Drive Relax“-Modus werden alle Hilfs- und Assistenzsysteme zugeschaltet. Beim autonomen Betrieb ist im „Soft“-Modus alles auf Komfort getrimmt, während im „Autonomus Sharp“-Modus die Fahrzeit optimiert wird. Beim Wechsel vom selbstständigen in den autonomen Modus verschwinden das Lenkrad, die Schalter in der Armaturentafel und das Gaspedal. Danach kann man sich in den einem Flugzeugsitz nachempfundenen Gestühl bequem zurücklehnen und Filme schauen, oder mit dem Laptop seiner Arbeit nachgehen. Laut Peugeot soll diese Technologie schon in rund 10 Jahren serienreif sein.
Zwar sind die Autos von Francesco Zefferino Sbarro nicht so innovativ wie die der großen Hersteller, doch beim Design muss sich der Italiener nicht verstecken. Fans der Serie „Transformers“ würden wohl gerne zum Kundenstock der kleinen Designschmiede gehören. Denn auch heuer zeigte Sbarro in Genf vier aufregende Studien vor. Der Buggy „Arcad“ verfügt nicht nur über ein futuristisches Design, welches an vergangene Computerspiele erinnert. Sein Antrieb ist mit einem Cadillac V8, der 270 PS an die Hinterräder leitet voll und ganz Oldschool. Etwas weniger alltagstauglich ist das Mojave-Konzept: Die Karosserie wurde von den Hot-Rod-Szene inspiriert, die ihre ersten Rennen in der Mojave-Wüste abhielten. Uns erinnert der rund 1.000 Kilo schwere und 300 PS starke Prototyp an ein ZZ-Top-Video.
Bleiben wir im Showbusiness und wechseln wir zu den zwei- und dreirädrigen Studien von Sbarro. Diese erinnern stark an den Film Mad Max: Der Pendo-Tracto ist ein 2,40 Meter langes, motorradähnliches Gefährt mit einem angetriebenen Vorderrad und zwei Rädern hinten. Fährt man in eine Kurve, neigen sich die beiden Hinterräder, während das Vorderrad starr bleibt. Dadurch soll er wendig und dynamisch zu fahren sein. Das schrägste Gefährt von Sbarro ist aber sicherlich der Tracto-Sphère. Es handelt sich dabei um einen Dreisitzer mit Hybridantrieb. Angetrieben wird der Frischluft-Hobel von einem 300ccm großen Kawasaki-Motor mit 55 PS und einem circa 5 PS starken Elektromotor, samt Lithium-Ionen Batterie. Dies alles findet im kugeligen Vorbau Platz, unter dem auch das angetrieben Vorderrad steckt. Daher auch der Name: Sphère ist das französische Wort für Kugel.
Nanoflowcell ließ schon in der Vergangenheit mit Prototypen aufhorchen, die stets auf Redox-Flussbatterien basierten. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Batterie und Brennstoffzelle, welche elektrische Energie in chemischen Verbindungen speichert. Als Energielieferanten dienen dabei die sogenannten Elektrolyte – zwei Flüssigkeiten, die in der Flusszelle über eine spezielle Membran elektrisch geladene Wasserstoffionen austauschen und dadurch Strom erzeugen. Viel Strom sogar, was sich bei rund 2.000 Ampere und 700 Volt damals als problematisch herausstellte.
Mit dem Quant 48Volt soll dies der Vergangenheit angehören. Wie der Name schon sagt, läuft der Sportwagen mit einer Niedervolt-Technologie von 48 Volt. Vier jeweils 140 kW starke Motoren machen den Quandt 48Volt zu einem allradgetriebenen Supersportler. Und den 4×4-Antrieb braucht er angesichts seiner 760 PS auch. Der Sprint vom Stand auf 100 km/h soll in 2,4 Sekunden erfolgen, bei einer Reichweite von rund 1.000 Kilometern. Der große Vorteil der Flussbatterien liegt in der Ladezeit. Denn diese werden nicht wie herkömmliche E-Autos via Induktion oder Kabel geladen, sondern per Betankung mit einer Elektrolyt-Flüssigkeit. Wobei es sich nicht um Bier handelt!
Die aktuelle Generation des i20 setzt auf fesches Auftreten, Motor-downsizing und einen eigenständig gezeichneten Dreitürer.
Mit anderen Leuchteinheiten und vielen weiteren Details setzt sich das 4,05 Meter lange Coupé deutlich vom Fünftürer ab; besonders wenn man sich farblich was traut und die werksseitig angebotenen Gestaltungsmöglichkeiten in Anspruch nimmt. Gelungen ist der Arbeitsplatz hinterm Volant, die Sitze sind fernreisetauglich. Typisch Coupé: Im Fond wird vor allem die Kopffreiheit knapp – mit dem Glas-Schiebedach übrigens auch vorne. Die Ausstattung „Premium“ bringt Annehmlichkeiten wie Tempomat, Zweizonen-Klima, Freisprecher samt Telefonhalter am Armaturenträger (ohne MirrorLink-Anbindung) und einiges mehr in Serie mit. Extra zu begleichen waren die Sitz- und Lenkradheizung, Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera samt sehr gelungenem Display im Rückspiegel und einige weitere Kleinigkeiten.
Dreierpack
Akustisch unauffällig, mitunter ein bisserl kernig: 120 PS aus einem Liter Hubraum in einem alltäglich fahrbaren Einliter-Dreizylinder sind schon ein technischer Klimmzug. Weit unter 2.000 Touren darf man nicht rutschen, wenn man Durchzug braucht. Dafür dreht er höchst willig bis 6.500 Touren. Beim Überholen auf der Autobahn ist mitunter Zurückschalten bis in die Vierte gefragt. Verbrauch: Hyundais Werksangabe sind durchschnittlich 4,8 Liter im Mischbetrieb; redaktionsintern Spritverbrauch erzielten wir, je nach Grad der Dringlichkeit, mittlere Sechser- bis Siebener-Werte. (Downsizing bedeutet nicht unbedingt weniger Verbrauch.) Im Stadtgetümmel war das Zusammenspiel von Motor und Getriebe überzeugend, weitere Strecken haben wir nicht zuletzt auch wegen des sehr erwachsenen Fahrwerks gern abgespult, das von 120 PS nie überfordert ist und Unebenheiten gut ausbügelt. Die leichtgängige Lenkung war uns zu gefühllos. Für die Reise zu zweit geeignet ist auch der Kofferraum hinter der (etwas schmalen) Heckscheibe, mit 311 bis maximal 986 Litern Volumen. Der Vorgänger war unauffällig und praktisch, mit dem aktuellen i20 setzt Hyundai auf Styling – ganz besonders beim Coupé. Fotos: Robert May
Hyundai i20 1.0 T-GDI Motor: Dreizylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader Hubraum: 998 ccm Leistung: 88,3 kW/120 PS bei 6.000 U/Min. Drehmoment: 171,6 Nm bei 1.500-4.500 U/Min. Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h 0-100 km/h: 10,2 Sekunden Verbrauch (Werk): 4,8 l auf 100 km Testverbrauch (Durchschnitt): 6,5 l auf 100 km CO2: 112 g/km Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe Reifen: 205/45 R17 Kraftübertragung: Vorderradantrieb Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP Leergewicht: 1.217 kg Tankinhalt: 50 l Preis: 18.890,- Euro Preis des Testwagens: 21.930,- Euro