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Schlagwort: Kooperation

Nissan steigt bei Mitsubishi Motors ein

Die Allianz wächst

34 Prozent übernimmt Nissan von der angeschlagenen Mitsubishi Motor Corporation, dem Auto-Zweig des japanischen Riesenkonzerns.

Carlos Ghosn hat einen weiteren Job: Der oberste „Macher“ bei Renault und Nissan wird jetzt auch Chairman bei Mitsubishi. Damit hat der Hersteller gleichzeitig Zugang zur gemeinsamen Technologie der franko-japanischen „Allianz“. Der bisherige CEO der Marke bleibt am Ruder, er hat mit Carlos Ghosn in Zukunft aber einen wachsamen Aufsichtsratsvorsitzenden hinter sich.
Ghosn hat sich bei Renault und Nissan als Sanierer einen Namen gemacht. Kann er das Kunststück bei Mitsubishi wiederholen? Dort sitzt die Krise nach einem großen Skandal in Japan tief: im Heimatmarkt darf die Marke einige Fahrzeuge nicht mehr verkaufen, dann man hat bei den werksseitigen Verbrauchs- und Reichweitenangaben geflunkert.
Das betrifft – wohl gemerkt: nicht bei uns! – unter anderem den Pajero und den Elektriker i-MiEV, aber auch die in Japan so wichtigen „kei-cars“, Kleinwagen mit maximal 660 ccm Hubraum. Auf diesem Gebiet ist Nissan seit einigen Jahren bereits ein Kooperationspartner. Dazu beeinträchtigen Sicherheits-Altlasten weiterhin das Image des Herstellers in Japan.
In anderen Teilen der Welt, also auch bei uns, sind keine Produkte von Mitsubishi betroffen; in puncto Absatzzahlen sieht es aber nicht rosig aus. Die Nutzfahrzeugsparte Fuso hat man schon vor einiger Zeit an den Daimler-Konzern abgegeben.
Die Suche nach Kooperationspartnern läuft schon länger, jetzt war die Lage brisant – fürs heurige Finanzjahr wird ein Verlust von 2,3 Milliarden Dollar avisiert. Nissan konnte somit zu einem recht kulanten Preis bei Mitsubishi die Kontrolle übernehmen.
Seit Mai wird an der konkreten Umsetzung gearbeitet. Damit rutscht die „Allianz“ Renault-Nissan-Mitsubishi in die Top 3 der Autoindustrie. Zusammen verkauft man im heurigen Finanzjahr 10 Millionen Fahrzeuge.
Spannend: In einem weltweit starken Segment für Mitsubishi, bei den Pickups und Allradlern, ist Nissan ein massiver Konkurrent. Auf der anderen Seite zeigt Nissan großes Interesse für Mitsubishis Plug-in-Hybridsystem, das zum Allianz-Standard werden soll. Bleiben die Markenidentitäten erhalten, gibt es „Bereinigungen“ im Produktportfolio?
In der Zwischenzeit haben auch Toyota und Suzuki eine recht intensive Plauderei über mögliche zukünftige Beziehungen begonnen. Interessante Zeiten in der Autoindustrie!
Video der Pressekonferenz:

Mazda und Toyota arbeiten zusammen

Besser zusammen

Renault-Nissan lebt sie seit Jahren, Fiat wünscht sich eine, Toyota und Mazda haben jetzt ihre eigene: Die Allianz.

Das Schlagwort heißt „ever better cars“, immer bessere Autos: Die Firmenpräsidenten Akio Toyoda und Masamichi Kogai riefen recht kurzfristig zu ihrer gemeinsamen Pressekonferenz. Gemeinsam wollen sie ab jetzt überhaupt einiges tun.
Eine langfristige Partnerschaft nicht nur bei den Produkten (wo es bereits Verbindungen gibt) sondern auch bei der Technologie und im Management soll es werden.

Ungleiche Partner

Mazda hat sich nach dem Ende der Verflechtung mit Ford schon länger nach einem Partner umgeschaut. Die Firma aus Hiroshima ist ein vergleichsweise kleiner Hersteller; knapp eineinhalb Millionen Mazda rollen jährlich vom Band, bei Toyota sind es über zehn Millionen.
Produktmäßig steht man jetzt so gut da wie schon lange nicht, mit den Skyactiv-Motoren hat man eine interessante technologische Mitgift. Aber die Entwicklungsarbeit, gerade bei den verschiedensten alternativen Antriebstechniken kostet Geld.

Foto: Mazda
Foto: Mazda

Am Hybrid-Sektor gegen Toyota konkurrieren wäre wohl sinnlos. Mazda verwendet bereits Hybrid-Antriebe von Toyota.

Man kennt sich

Beide Firmenchefs betonen, dass sie die Attraktivität ihrer Produkte steigern wollen. Außerdem eröffnet sich den frischvermählten Partnern damit die bessere gemeinsame Nutzung ihrer Produktionsstätten in der ganzen Welt.
Das Pilotprojekt dafür: In Nordamerika verkauft Toyota den in Mexiko gebauten Mazda2 unter der eigenen Tochtermarke Scion. Dieses Projekt soll beim Entschluss zur Kooperation eine Rolle gespielt haben.
Weitere Zusammenarbeit wird es bei Nutzfahrzeugen und beim Einkauf geben. Kooperationen mit anderne Herstellern bestehen daneben weiter: Toyota arbeitet z.B. mit BMW an gemeinsamen Plattformen. Mazda betreibt mit Ford ein gemeinsames Werk in Thailand; und für Fiat wird man ein Parallelmodell zum gemeinsam entwickelten MX-5 bauen.