Schöner, schneller, exklusiver: Porsche Panamera
Wenn der Chef selbst fährt
Die zweite Generation des Gran Turismo wurde komplett neu entwickelt; auch eine Kombi-Version ist geplant.
Als der Panamera im Jahr 2009 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, musste er einigen Spott über sich ergehen lassen. Das bullige Heck wurde zum „Walbuckel“ deklariert, der Dieselmotor verachtet und oft hörte man den Satz „was soll man mit diesem Auto eigentlich anfangen?“
Nach 150.000 verkauften Exemplaren ist der Hohn der Kritiker verstummt und die Frage, was man mit dem Panamera anfangen soll, wurde auch geklärt: Bequem und schnell von A nach B kommen – ein echter Gran Turismo eben.
Nun hat Porsche die zweite Generation der „Sportlimousine“ vorgestellt und anstatt Kritik gab es durch die Bank Lob. Der neue Panamera ist im Prinzip die praktische Version eines 911ers. Dies zeigt sich auch an der Optik, die nun stark an das Zugpferd der Marke erinnert. Das klobige Heck präsentiert sich schlanker, die Dachlinie erinnert stark an den 911. Auch die Front wurde überarbeitet und mit den nun Porsche-typischen kleinen LED-Lichtern ausgestattet. Insgesamt kommt der Panamera nun deutlich sportlicher und dynamischer daher. Der ausfahrbare Heckspoiler sitzt tiefer als bisher und ist beim Turbo um 40 Prozent gewachsen.
Das Zündschloss bleibt auf der linken Seite
Mit seinem Vorgänger er maximal das Wappen auf der Motorhaube gleich: Die Karosserie besteht nun komplett aus leichtem Aluminium, was das Gewicht um 70 Kilo senkt. Die üppige Ausstattung macht diesen Vorteil allerdings wieder zunichte. Die Motoren bleiben im Prinzip die Alten, sie wurden allerdings alle mit einer Zwangsbeatmung versehen.
Zur Markteinführung im Herbst stehen drei Biturbo-Direkteinspritzer zur Wahl: Ein 550 PS starker V8-Benziner sorgt im Panamera Turbo für Vortrieb, ein V6-Benziner mit 440 PS wird im Panamera 4S werkeln. Im Diesel sorgt ein V8 mit 422 PS für den entsprechenden Schub – durch ein maximales Drehmoment von 850 Newtonmetern! Somit ist die Diesel-Variante das schnellste und stärkste in Serie produzierte Dieselfahrzeug der Welt (sagt Porsche).
Zudem werden erstmals alle Versionen mit Allradantrieb, einer Allradlenkung und einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe zu haben sein. Beim Fahrwerk gibt es ein Feintuning in Form einer neuen Luftfederung mit drei Kammern pro Rad und einem verbesserten Torque Vectoring. Eine weitere Neuerung findet sich im Innenraum: Das Cockpit wurde komplett neu gestaltet. Die Flut an Knöpfen und Schalter wird durch ein digitales Bediensystem ersetzt. Gleich geblieben ist nur der traditionelle, mittig platzierte Drehzahlmesser. Dieser wird nun von zwei 7 Zoll großen LCD-Monitoren flankiert, die neben der Geschwindigkeit auch die Navi-Karte zeigen.
Zukunftsmusik
Zu den wichtigsten Assistenzsystemen (diese wurden ebenfalls großzügig erweitert) zählt eine Wärmebildkamera, die Menschen und größere Tiere erkennt. Hinzu kommt das InnoDrive-System samt Abstandstempomat: Basierend auf den Navigationsdaten sowie der Radar- und Video-Sensorik werden für die folgenden 3 Kilometer die optimalen Beschleunigungs- und Verzögerungswerte sowie Gang- und Segelvorgaben errechnet. Dabei berücksichtigt das elektronische Helferlein auch Steigungen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Der Kofferraum fasst 495 bis 1304 Liter Gepäck.
Womit wir beim Preis angelangt wären. Der neue Panamera ist ab sofort bestellbar und wird ab dem 5. November die Schauräume verschönern. Die Preise starten in Österreich ab 133.584,- Euro für den Panamera 4S. Den 4S-Diesel gibt es ab 136.200,- Euro. Die stärkste Version, der Panamera Turbo, darf ab 186.731,- abgeholt werden. Das Heft mit den möglichen Optionen ist dick wie ein Telefonbuch, womit sich auch der Preis in ungeahnte Höhen treiben lässt. Auch ein Shooting-Brake soll folgen und die Gerüchte über eine Crossover-SUV-Version halten sich hartnäckig.
Fotos: Porsche