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Jahresblianz: SEAT in Österreich 2017

Take five

Am Jahresende fällt die Schlussrechnung positiv aus – ein großes Ziel ist erreicht, jetzt setzt man sich neue.

Alle jagen den Marktanteil: An der Fünf-Prozent-Marke hat SEAT schon seit Jahren gekratzt. Heuer, sagen die Zahlen nach elf Monaten, ist man unterwegs dahin. Mit einer Steigerung von 7 Prozent gegenüber 2016 wird man am Jahresende 17.200 Fahrzeuge zugelassen haben. Kurzzulassungen spielen da laut Importeur, und laut Statistik, keine Rolle.
Damit hat Österreich den zweithöchsten nationalen SEAT-Anteil. Nur in Spanien sind’s mehr. Die besten Segmente für die Marke: bei den Minivans ist man mit dem Alhambra Nummer 1; Ibiza und Leon sind jeweils Vierte in ihren Klassen. Die Kundschaft greift vermehrt zu den besseren Ausstattungen, und – ein Trend am gesamten heimischen Markt – auch zum Allradantrieb.

Foto: SEAT
SEAT Superstore in Wien-Liesing – Foto: SEAT

Wie geht’s weiter?

SEATs Erwartungen in den österreichischen Automarkt: ein stabiles Jahr 2018. Das Markenlogo und der Markenauftritt werden sanft erfrischt, die neue Message ist „easy“. Das Leben mit dem SEAT soll einfach sein, unkompliziert. Und die Marke soll höher positioniert werden. Wir denken uns dazu: Dann darf der Preis ein bisserl steigen.
Jünger will man auch sein. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Kundschaft bei 44 Jahren, damit ist man am jüngsten. Die ältere Kundschaft soll nicht vergessen werden; man will sie halt jünger „abholen“ und dann länger behalten.
Apropos abholen: ein weiteres Service für einige Modelle ist die „Fast Lane“ mit 14 Tagen Lieferzeit vom Werk zum Kunden. Die Händler greifen direkt auf den Computer im Werk zu.
Der Plug-in-Hybrid kommt 2019, und vollelektrisch wird man ein Jahr später. Das aktuelle Alternativ-Angebot ist CNG. Die Erdgas-Autos macht man auch mit einem Bonus von 2.000 Euro interessant. Das andere Ende der Skala ist der Leon Cupra R 310, von dem es 799 Stück geben soll. Davon kommen maximal 20 zu uns.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Die Preise des neuen SEAT Leon Cupra

Faszination Traktion

Neben einer optischen Auffrischung erhält der Leon Cupra des Modelljahres 2017 10 PS mehr, den Kombi gibt es wieder mit Allradantrieb.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Die aktuelle Generation des Leon Cupra ist schon eine wahre Granate. 290 PS sorgen für ausreichend Vortrieb und Fahrspaß. Ist die Straße jedoch nass, stolperte der starke Spanier über seinen Vorderradantrieb; Traktion gab es beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven nur auf der Hinterachse.
Dies wird sich mit der neuen Generation ändern. Sein 2 Liter großer TSI-Motor bringt es nach dem Facelift auf 300 PS und 380 Newtonmeter maximales Drehmoment. Das sind 10 PS und 30 Newtonmeter mehr als bisher. Zudem wird es den Kombi (ST) auf Wunsch mit Allradantrieb geben – in Kombination mit einem DSG-Getriebe.
Foto: SEAT
Foto: SEAT

Die Drei- und Fünftürer-Varianten behalten ihren Vorderradantrieb. Dabei sorgt weiterhin ein elektronisches, selbstsperrendes Differenzial für weniger Schlupf. Zudem verfügen die Top-Modelle der Baureihe weiterhin über das Adaptiv-Fahrwerk DCC sowie eine Progressiv-Lenkung. Die optischen Änderungen halten sich wie bei seinen zivileren Brüdern in einem überschaubaren Rahmen. Bis auf eine markantere Frontschürze und neue Scheinwerfer hinten und vorne bleibt der Leon Cupra seinem Design treu. Der neue SEAT Leon Cupra ist bereits bestellbar und ab April im Handel. Die Preise: Ab 38.200,– Euro für den dreitürigen SC, ab38.590,– Euro für den Fünftürer. Der Kombi (ST) startet bei 39.740,– Euro.
Fotos: SEAT

Meister Proper: SEAT Leon EcoTSI

Ausgerattert

Downsizing nur unter der Motorhaube: die Dreizylinder machen sich in der Kompaktklasse breit – wie fährt sich der Einliter-SEAT?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

„Alles in allem: Super!“ – so simpel fiel ein Resümee innerhalb der Redaktion aus. Er ist durchdacht, praxistauglich und doch elegant; wir kennen ihn auch als Cupra mit knapp 300 PS. Quasi am anderen Ende der Skala steht zumindest in Sachen Hubraum der Einliter-Dreizylinder mit Turbo. Auch mit dessen 110 PS ist der Leon nicht untermotorisiert.
Niemand mag derzeit den Diesel! Also zurück zum Benzin, aber bitte „lean & green“. Zum Beispiel mit diesem Dreierpack: Der Motor bringt die erwartete Drehfreudigkeit mit, überrascht aber mit durchaus gutem Drehmoment bereits bei niedrigen Drehzahlen. Und er überzeugt mit Elastizität.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Bemerkenswert leise bleibt der Antrieb auch, wenn man ihn weit jenseits der 3.000-Touren-Marke bittet. Das gewisse Dreizylinder-Rattern bleibt fast zur Gänze unhörbar.  Beim Sechsgang-Schaltgetriebe hätten wir uns eine etwas länger ausgelegte oberste Fahrstufe gewünscht, für mehr Sparsamkeit bei Autobahntempo. Das Fahrwerk gibt sich „normal“ im besten Sinn: Nicht widersinnig hart, nicht knieweich. Ohne großes Bemühen um Sparsamkeit kamen wir auf einen Testverbrauch von 5,3 Liter im 100-Kilometer-Durchschnitt.

Saubermann

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Keine Geheimnisse gibt das Cockpit auf. Die Gestaltung ist klar, einige Komponenten kennt man womöglich aus dem VW-Konzernregal. Auch im Fond können durchschnittlich gewachsene Menschen sich bequem etablieren. Der klar gestaltete Innenraum kann im Großen und Ganzen mithalten. Ergonomie und Bedienbarkeit sind tadellos, das Platzangebot auch im Fond sehr gut. Die Materialien sind zum Teil deutlich verbessert. Unter der Heckklappe warten 380 (maximal bis 1.150) Liter Rauminhalt.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Ausstattung „Executive“ bringt von der Zweizonen-Klimaanlage bis zum Tempomat ist einiges Nette serienmäßig. Nicht mehr ganz schlank ist da der Preis; zu den 20.943,32 Euro laut Liste kamen noch 2.623,97 Euro an Extras wie z.B. Navi oder das Konnektivitätssystem SEAT Full Link. Damit kann man die Funktionen seines Mobiltelefons via Touchscreen des Autos nutzen – sofern man das richtige Telefon hat. Bislang sind noch lang nicht alle tatsächlich kompatibel.
Der SEAT Leon weiß auch als sparsamer Saubermann zu überzeugen. Alles in allem: Super!

Motor: Dreizylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 999 ccm
Leistung: 85 kW/115 PS bei 5.000 U/Min.
Drehmoment: 200 Nm bei 2.000-3.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
0-100 km/h: 9,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,3 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,3 l auf 100 km
CO2: 99 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/55 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.195 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 20.943,32 Euro
Preis des Testwagens: 23.180,94 Euro

20 Jahre Cupra: SEAT legt was nach

Jetzt noch cuprer!

1996 zündete man die erste Stufe der Hot-Hatch-Raketen – zwei Jahrzehnte später hat der stärkste Leon 290 PS.

Mit dem Sport hatte die spanische Marke auch vor der Übernahme durch Volkswagen was am Hut; so gab es um 1990 – in der Zwischenperiode nach Fiat, noch vor VW – auch in Österreich einen Markenpokal für den SEAT Ibiza.
Richtig Gas geben durfte man unter VW-Ägide, zunächst auf der Rallye-Piste. 1996 feierte SEAT den ersten von drei WM-Titel bei den Kit Cars mit Zweiliter-Motor. Und als Krönung des sportlichen Straßenauto-Angebotes trat eine neue Sub-Marke auf den Plan. Die Schnellsten hießen von da ab „Cupra“.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Foto: SEAT
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Foto: SEAT
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Foto: SEAT
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Foto: SEAT
Foto: SEAT

150 PS hatte der erste Ibiza Cupra, vor zwei Jahrzehnten war das eine echte Ansage. Die bislang meisten Zylinder brachte der Leon Cupra 4 V6 mit, zumeist vertraute man in der Folge allerdings dem Viererpack mit Turbolader.
Der erste Cupra R war wieder ein Ibiza, im Jahr 2000 durfte er 180 PS aus 1,8 Litern Hubraum aufbringen. Der Leon Cupra R des Jahres 2002 wurde von SEAT Sport massiert und hatte 210 Pferderln unter der markanten Haube.

Mehr und mehrer

2014 holte sich ein Leon Cupra 280 mit optionalem „Performance Pack“ quasi den Adelstitel mit einem Rundenrekord auf der Nordschleife, damals als schnellstes Auto mit Vorderradantrieb. Und auf 280 folgt klarerweise 290!
Das bislang stärkste Modell der Familie offeriert Leistungswerte, die man vor 20 Jahren für diese Klasse als absurd abgetan hätte – nicht nur die 213 kW/290 PS, sondern auch das Drehmoment von 350 Newtonmetern und die abgeregelte Vmax von 250 km/h.
Und all das in einem alltagstauglichen, optisch gelungenen Hatchback-Kastl mit wahlweise drei oder fünf Türen, und als Kombi. Auch ein „Performance Pack“ mit verstärkter Bremsanlage wird wieder offeriert.
Ist das der stärkste SEAT, den man ab Werk kaufen kann? – Nein!

Sport & Musik

Zurück zum Motorsport: Die Zweiliter-Ibiza räumten in der Rallyeszene ab, die World Rally Cars auf Basis der Cordoba eher weniger; in Österreich pilotierten Raphael Sperrer und Kris Rosenberger einen Cordoba WRC, einige Kit-Cars und die Autos eines Markenpokale bevölkerten unsere Sonderprüfungen.
Unterdessen betätigte die Sportabteilung aus Martorell sich mit der Rundstrecke und dominierte unter anderem 2008 und 2009 die Tourenwagen-WM. Und als Geschäftsmodell baute man den Markenpokal für dne SEAT Leon aus.
Der „Supercopa“ der vorigen Generation und der aktuelle „Cup Racer“ sind mittlerweile ein gutes Geschäftsmodell geworden. Die frontgetriebenen Tourenwagen sind mittlerweile rund um die Welt präsent.
Im SEAT Leon Eurocup treffen sich auch heuer wieder die besten Löwenbändiger für sieben Rennwochenenden zu je zwei Rennen, in sechs Ländern. (Am 10./11. September auch am Red Bull Ring in der Steiermark.) Eventuell sind auch österreichische Piloten wieder am Start; voriges Jahr vertraten uns die Tiroler Mario Dablander und Jürgen Schmarl (letzterer ist heuer „abtrünnig“ und fährt Opel).
Was der SEAT Leon Cup Racer leistet: 330 PS und 400 Newtonmeter. Vielfach einstellbares Rennfahrwerk, entsprechende Bremsanlage, elektronisch gesteuertes Diff und die adäquate Aerodynamikzeichnen das Auto aus.
Wie man ihn sich leistet: Das Auto kostet mit DSG-Getriebe 85.000 Euro (ohne Steuern), das ist für ein fix-fertiges Rennfahrzeug mit Ersatzteilversorgung von SEAT Sport ein kulantes Angebot. Mit sequentiellem Renngetriebe sind 110.000 fällig; damit kann man sich auch außerhalb des Cups in Meisterschaften rund um die Welt der Konkurrenz stellen.

SEAT denkt ans SUV: Leon Cross Sport

Nur ein Show-Car…

Mittlerweile bereits in der Minderheit: SEAT hat noch kein SUV – ändert sich das vielleicht demnächst?

Details (wann, wieviel, ob überhaupt) verrät der Hersteller noch nicht; aber ein derartiges Modell würde zweifelsohne Sinn machen.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Aktuell ist der Leon X-Perience mit Allradantrieb und Softroad-Appeal das Modell, das einem SUV am nähesten kommt. Der Boom der kompakten Alleskönner ist jedoch ungebrochen.
Im Konzern-Baukasten gäbe es einige Fundamente, auf denen ein Gatsch-Leon aufbauen könnte. Und sicher blicken die Spanier auch nach Tschechien, wo der Yeti für die Konzern-Schwestermarke Skoda ein Erfolgsmodell geworden ist.
Ein Kontrastprogramm zu dessen kantig-vernunftbetonter Form wäre der mehr in Richtung Coupé gehende Leon Cross Sport allemal.

Update: Die Fakten

Seine Performance hat das Showcar vom Leon Cupra:  Das Zweiliter-TSI-Triebwerk leistet im Cross Sport hier 300 PS, was eine Beschleunigung auf 100 km/h in nur 4,9 Sekunden ermöglicht.
Der elektronisch geregelte Allradantrieb mit elektronischer Differentialsperre und die gegenüber dem Cupra um 41 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit sollen Fahrspaß auch dann garantieren, wenn ausgesprochen schlechte Wege zum Ziel führen.

Test: SEAT Leon X-Perience 4Drive

Bestseller auf Abwegen

SEAT schenkt seinem Erfolgsmodell ein Abenteuer-Outfit mit dem Hauch von Eleganz, und den dazugehörigen Allradantrieb.

Aufwind bei SEAT: die Spanier hatten 2014 ein überaus erfolgreiches Jahr, nicht zuletzt dank des erfolgreichen neuen Leon. Beim neuesten Derivat der Baureihe setzt man nun auf den Trend zum „Softroader“ auf Basis des Kombis namens ST, mit robuster, eindrucksvoller Beplankung für den gewissen Offroad-Charakter.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Dass der X-Perience der Leon für alle Straßen ist – also auch für solche, die gar keine sind – wird schon durch die Außenansicht signalisiert: Zu neuen Rädern, Stoßfängern mit Unterfahrschutz in Aluminium-Optik, Seitenschwellern, Radhaus-Beplankungen, Dachleisten und doppelten Auspuffrohren gesellt sich eine größere Bodenfreiheit von 27 Millimeter.
Die ergibt sich aus einem um 15 Millimeter höher gesetzten Fahrwerk und den größeren Rädern im Format 17 bzw. optional 18 Zoll. Für das grobe Gelände ist der Leon Xperience nicht gedacht, dazu fallen Bodenfreiheit und Böschungswinkel zu gering aus. Schotterstraßen und Waldwege verlieren allerdings ihre Schrecken dank des ausgeklügelten Allradantriebs, der die Kraft des 184 PS starken Dieselmotors durch eine Haldex-Kupplung und eine elektronische Differentialsperre verteilt.

Wechselhafter Charakter

Die SEAT-Designer setzen beim Innenraum besonders auf Eleganz. So macht der Testwagen dank großzügigem Einsatz von dunkelbraunem (Aufpreis-)Alcantara einen noblen Eindruck. Die Sportsitze bieten auch kleiner gewachsenen Menschen ausreichend Seitenhalt; Größere würden sich etwas höhere Lehnen wünschen. Instrumente und Hebel sind logisch und funktionell angeordnet. Der Kofferraum bietet mit einer Kapazität von 587 bis 1.470 Liter ebenfalls viel Platz, zudem lassen sich die Rücksitzlehnen vom Gepäckraum aus umklappen. Verstellbar ist bei den zwei starken X-Perience-Versionen auch der Fahrzeugcharakter: Das „SEAT Drive Profile“ erlaubt das Variieren der Servolenkungs-Charakteristik, der Gasannahme und des DSG-Getriebes in den drei Modi „Eco“, „Comfort“ und „Sport“.

Spanisches Landhaus

Im Fahrbetrieb zeigt sich der Leon wie seine 2WD-Cousins von der unaufgeregten Seite. Traktion gibt’s jederzeit mehr als genug; bei der Fahrwerkabstimmung setzt man grundsätzlich auf eine nicht unangenehme Härte. Jedenfalls lässt der Leon X-Perience seine Insassen nie über den Zustand des Geländes im Unklaren.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Damit kommt der jederzeit beherzt zupackende Antrieb mit immerhin 184 PS gut zur Geltung. Lediglich bei der Geräuschdämmung hätte ein wenig mehr Material gut getan. Das Aggregat macht sich vor allem beim Beschleunigen (und dazu verführt es ja durchaus) bemerkbar.
Und das DSG-Getriebe leistet sich beim Anfahren aus dem Stand kleine Nachdenkpausen. Positiv sticht die exakte Lenkung hervor. Verbrauch: Die von SEAT angegebenen 4,7 Liter sind nicht wirklich erreichbar, mit etwas mehr als sechs Litern Diesel ist der Allrad-Leon aber auch kein Schluckspecht.
Die wenigsten offroad-tauglichen Autos verlassen jemals die Straße; das wird auch den meisten SEAT Leon Xperience so gehen – Angst vor einem Ausritt ins leichte Gelände muss man aber nicht haben!
Fotos: Robert May

Test: SEAT Leon im Doppelpack

Sechs Räder

Zweimal SEAT Leon: In Blau als Fünftürer mit besonderer Sparsamkeit, in Weiß als Kombi mit dem Traktions-Vorteil dank Allradantrieb!

Beide Testfahrzeuge waren mit dem 1600er-Turbodiesel motorisiert, der mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert ist. Und beide geben ein fesches Bild ab; das aktuelle Styling der Marke ist sehr gelungen.

Sparform: Leon Ecomotive TDI

Dem knapp 4,3 Meter langen Fünftürer passte auch die Außenfarbe Azul-Blau überaus gut. Die Gestaltung der LED-Lichter macht das Fahrzeug unverwechselbar und lässt es gleich noch hochwertiger aussehen. Die Sparmeister-Version „Ecomotive“ erkennt man an Änderungen am Kühlergrill.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Im Innenraum dominieren schnörkellose, klare Linien; an der Ergonomie und Bedienbarkeit gibt es nichts auszusetzen. Das Platzangebot ist auch im Fond prima; die Ladekante des Gepäckraums ist etwas hoch geraten. Um 23.890,- Euro gibt es den Leon in der getesteten Version mit der Ausstattung „Style“; an Extras waren z.B. Navi, Tempomat, elektrisch einklappbare Außenspiegel usw. an Bord. Das Testauto kommt dank Österreich-Paket (Lichtsensor, Regensensor, Innenspiegel automatisch abblendend), Winterpaket (beheizbare Vordersitze etc.), LED für Scheinwerfer und Rückleuchten, Zweizonen-Klima, Einparkhilfe vorne und hinten usw. auf 27.467,67 Euro.
Ecomotive: Das bedeutet aerodynamische Anpassungen, eine andere Getriebeübersetzung und reduzierte Bodenfreiheit sowie Rückgewinnung der Bremsenergie. Damit verspricht SEAT für den 110-PS-Motor einen Normverbrauch von 3,3 Litern im 100-Kilometer-Durchschnitt. Wir waren mit 4,6 Litern im sorglosen Testbetrieb schon sehr zufrieden!
Vom spaßbefreiten Knausern war das Fahrerlebnis weit entfernt. Der Leon bringt Agilität mit, der Dieselmotor verrichtet seine Arbeit elastisch und recht drehfreudig. Der geringe Spritverbrauch ist quasi ein Nebeneffekt, den man in Form der Reichweite erfreut zur Kenntnis nimmt.

Vier Pfoten: Leon ST 4drive

Ein Blaues Wunder in Weiß war der Kombi ST als 4drive mit Allradantrieb. Er wird nur mit Dieselmotoren angeboten. Augenfälligster Unterschied: 27 Zentimeter länger, mit einem Gepäckvolumen bis zu 1.470 Litern.
Der Motor leistet hier 105 PS, daneben wartet ein 150-PS-Selbstzünder. Ab 23.690,- Euro gibt es den Kombi-Löwen mit 4×4-Antrieb in der getesteten Motorisierung; der „Style“ kostet 25.490,- Euro. (Die Top-Ausstattung gibt’s nur mit 150 PS.) Den Antrieb kennt man aus anderen VW-Produkten wie z.B. dem Golf oder dem direkten Parallelmodell Škoda Octavia.

Foto: Johann Vogl
Foto: Johann Vogl

Das zusätzliche Gewicht von 100 Kilo für den Antriebsstrang fällt nicht störend auf. Das Sechsgang-Getriebe ist gut passend abgestimmt. Und der Antrieb auf alle Räder hilft bei der Agilität; er gibt dem Auto auch auf trockener Fahrbahn spürbar mehr Trittsicherheit und erlaubt höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Bei einigen Wolkenbrüchen des heurigen Sommers zeigte der 4×4-SEAT, was er kann. Das Plus an Stabilität war bemerkenswert. Ja, auch ein schlank motorisierter Kombi darf Spaß machen! 187 km/h sind als Vmax eingetragen; der Verbrauch laut Werk liegt bei 4,5 Litern auf 100 Kilometer. Wir waren im Testzeitraum mit 5,2 Litern recht nahe dran.
Der 4drive ist für den Einsatz auf Asphalt gedacht; wer hin und wieder doch in etwas raueres Terrain fährt, hat die Option des „Softroaders“ Leon X-Perience.

Der Leon ist ein Erfolgsmodell, und nicht zu Unrecht – beide Testautos brachten eigene Überraschungen: Der Ecomotive die Sparsamkeit ohne Knausern, der 4drive den Fahrspaß durch Allrad-Grip.

Fotos: Robert May, Johann Vogl
 

SEAT Leon Ecomotive TDI
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 81 kW/110 PS bei 3.200-4.000  U/Min.
Drehmoment: 250 Nm bei 1.500-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 199 km/h
0-100 km/h: 10,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 3,3 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 4,6 l auf 100 km
CO2: 87 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/55 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.260 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 23.890,- Euro
Preis des Testwagens: 27.467,61 Euro
 
SEAT Leon ST 4drive TDI
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 77 kW/105 PS bei 3.000-4.000  U/Min.
Drehmoment: 250 Nm bei 1.500-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
0-100 km/h: 12,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,3 l auf 100 km
CO2: 119 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/55 R16
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.380 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 23.890,- Euro
Preis des Testwagens: 25.490,- Euro