Dacia-Modellupdates: In Bausch und Bogen
Billig ist nur mehr der Preis
Die Renault-Tochter Dacia fährt mit zahlreichen Modell-Updates in das neue Jahr, Hauptnutznießer ist der Sandero.
Verzehnfacht hat Dacia in den ersten 10 Jahren Präsenz in Österreich die Zulassungen: von 600 auf 60.000 Fahrzeuge. Die rumänische Tochtermarke von Renault ist angesichts dieses Erfolgs nach wie vor auf Expansions-Kurs. Wobei im abgelaufenen Jahr der Kleinwagen Sandero den Kompakt-SUV Duster aus der markeninternen Führungsposition verdrängt hat. Das mag daran liegen, dass es mit dem Stepway-Derivat des Ersteren eine Variante gibt, die mit ihrem robusten Outfit als Klein-Offroader durchaus durchgehen kann oder, dass der Auch-Geländegänger in einigen Details nicht mehr ganz up to date wirkt – siehe das Interieur mit der Notlösung des zu tief platzierten Digital-Displays (was sich mit der anstehenden Neuauflage egalisieren wird).
Für den weiteren Weg zu Verkaufszahl-Höhen hat Dacia Ende des Vorjahres nicht nur den Duster mit einer Doppelkupplungsgetriebe-Option (für den Top-Diesel mit Vorderradantrieb) adaptiert, sondern nahezu die gesamte Modellpalette in optischen und technischen Details aufgewertet. Hauptnutznießer sind der Sandero samt seinem Stepway-Bruder und der Logan MCV. Doch auch der Dokker und der Dokker Van wurden einer Reihe von Optik-Korrekturen unterzogen, um für eine einheitliche und vor allem eine wertigere Marken-Identität zu sorgen.
Damit setzen die Franko-Rumänen auch einen weiteren Schritt weg vom Billig-Image. Dafür wurde bei den Kleinwagen-Kandidaten das Frontdesign aufpoliert, mit neuem Kühlergrill, modifizierten Stoßfängern sowie Lufteinlässen und retuschierter LED-Tagfahrlichtsignatur. Auch die Heckleuchten-Optik wurde neu interpretiert, um den Popos höheren Wiedererkennungswert zu bescheren. In den Interieurs setzte es ein neues Lenkrad und dezente Chromapplikations-Akzente, weiters frische Sitzbezüge und neue Stoffmuster. Von den Bedien-Elementen ist zu vermelden, dass die Fensterheber nun auch bei Dacia von der Mittelkonsole in die Seitentüren übersiedelt sind. Auf ein paar Meter mehr Verkabelung kommt’s beim Material- und Gewichts-Sparprogramm offenbar nicht an.
Zum Ausgleich dafür kommt das neu eingeführte Einstiegsaggregat im Standard-Sandero – das gilt nicht für den Stepway – und ebenso im Logan MCV mit 3 Zylindern aus. Es handelt sich um den 1,0-Liter-Saugbenziner mit 73 PS, bekannt aus dem Twingo (SCe 75). Der treibt den Vortriebswillen in beiden Modellen zwar nicht in lichte Höhen, ist jedoch ein vernünftiger Partner für entspanntes Stadt- und Landsurfen. Dabei drängt er sich akustisch kaum auf. Das lag im Zuge der ersten Proberunden nicht daran, dass es an der kroatischen Adriaküste aus vollen Schaffeln geschüttet hat und dass das fröhliche Krähen des Aggregats vom Regentropfengetrommel übertönt worden wäre. Im Handel sind die aufgefrischten Dacias bereits. Die Preise: Sandero ab 7.590,- Euro, Sandero Stepway ab 11.940,- Euro, Logan MCV ab 8.290,- Euro, Duster ab 11.990,- Euro.
Fotos: Dacia