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ÖAMTC-Crashtest 2015

ÖAMTC-Crashtest
Sieben Fahrzeuge getestet, zwei erreichen fünf Sterne: Die aktuellen EuroNCAP-Crashtests haben großteils gute Ergebnisse gebracht.

Zum Test traten an: Audi TT, Fiat 500X, Mazda 2, Renault Espace, Suzuki Vitara sowie die baugleichen Renault Traffic und Opel Vivaro. Drei Autos erreichen jeweils vier Sternen, zwei (baugleiche) Fahrzeuge müssen sich mit drei Sternen begnügen. „Erfreulich ist, dass die Kritik, die der ÖAMTC im Rahmen der vergangenen Crashtests immer wieder an der Fußgängersicherheit geäußert hat, offensichtlich beherzigt wurde“, sagt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. „Bei fast allen Fahrzeugen im aktuellen Crashtest gibt es in diesem Bereich gute Ergebnisse.“

Vans mit Schwächen

Am wenigsten konnten Renault Traffic und Opel Vivaro beim ÖAMTC-Crashtest überzeugen. Lang dazu: „Der Van, der mit bis zu neun Sitzen ausgestattet werden kann, hat mehrere Problembereiche: Beim simulierten Front-Crash hat sich gezeigt, dass der Beifahrer mit erheblichen Verletzungen im Brust- und Beinbereich rechnen muss. Beim Heckaufprall sind für Passagiere auf den Rücksitzen sogar lebensbedrohliche Verletzungen im Nackenbereich möglich.“

ÖAMTC-Crashtest April 2015: Renault Espace; Foto: ÖAMTC
ÖAMTC-Crashtest April 2015: Renault Espace; Foto: ÖAMTC

Immerhin konnte der Van beim Seitenaufprall-Test überzeugen. Und, wichtig für ein Familienfahrzeug: Kinder sind in diesem Fahrzeug sehr sicher aufgehoben. „Allerdings sind Traffic und Vivaro in Bezug auf die Fußgängersicherheit die mit Abstand schwächsten Fahrzeuge im aktuellen Crashtest“, kritisiert der ÖAMTC-Experte, „die A-Säulen und große Bereiche am Rand der Windschutzscheibe können bei einem Zusammenprall zur tödlichen Gefahr für einen Fußgänger werden.“ Bezüglich der Ausstattung mit Sicherheitsassistenten konnten die beiden baugleichen Vans auch nicht ganz überzeugen: ESP ist vorhanden, Seatbelt-Reminder gibt es nur für den Fahrersitz und ein Speed-Limiter ist nur für die Passagier-Variante, nicht aber für die Transporter-Variante serienmäßig an Bord.

Es geht auch anders

Zwei Fünf-Sterne-Fahrzeuge: Renault Espace und Suzuki Vitara leisten sich in keinem Bereich gravierende Schwächen. „Der Espace hat aber noch Verbesserungspotential beim Pfahl-Test und beim Heckaufprall, wo Passagiere auf den Rücksitzen ein höheres Verletzungsrisiko haben“, so Lang, „die Fußgängersicherheit ist bei beiden Fahrzeugen gut, könnte aber noch besser sein, wie Audi TT und Mazda 2 beweisen.“

ÖAMTC-Crashtest April 2015: Audi TT; Foto: ÖAMTC
ÖAMTC-Crashtest April 2015: Audi TT; Foto: ÖAMTC

Beide überzeugen mit hervorragender Fußgängersicherheit, schaffen in der Gesamtwertung aber dennoch nur vier Sterne. „Beim Mazda 2 liegt das vorwiegend an den fehlenden Sicherheitsassistenten. Das ist auch das Problem des Audi TT, bei dem noch Schwächen in der Kindersicherheit dazu kommen“, erklärt der ÖAMTC-Cheftechniker, „zusätzlich treten beim Heckaufprall für Passagiere auf den Rücksitzen bei beiden Autos sehr hohe Nackenbelastungen auf.“ Auch der Fiat 500 bekommt nur vier Sterne aufgrund der fehlenden Sicherheitsassistenten. Erwachsenen- und Kindersicherheit sind auch hier auf sehr hohem Niveau.
ÖAMTC
Fotos: ÖAMTC/Euro NCAP

Im Test: Kia Soul 1.6 CRDi

Soulman

In seiner zweiten Auflage will der Vier-Meter-Crossover seine Stärken beibehalten und die bisherigen Schwächen vergessen machen. Gelingt ihm das?

Den Soul kennen wir seit 2008, als er uns zeigen wollte, dass Nutzwert auch trendig sein kann. Vielseitig war er zweifellos, der Auftritt hatte auch etwas Markantes, Fahrverhalten und Wohnerlebnis waren aber prosaisch. Generation 2 geht die Sache auf den ersten Blick ähnlich an, die Außenansicht des in der Länge moderat gewachsenen Fünftürers erinnert an den Vorgänger.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Details wie die prominent platzierten Nebelleuchten bringen Premium-Appeal in die Optik. Manche finden eine leichte Ähnlichkeit zu einer Lifestyle-Marke mit britischem Migrationshintergrund; dem können wir nicht vollends wiedersprechen. Der Eindruck bleibt jedenfalls eigenständig genug. Das eigentliche Aha-Erlebnis kommt beim Einsteigen.

Na bitte

…es geht doch: Der Innenraum ist um Welten schöner als der des Vorgängers, und einer der gelungensten in dieser Klasse. Die Ergonomie passt, die Augen haben ihre Freude, und die Finger sind auch nicht unglücklich mit dem, was sie ertasten. Gut möbliert, auch in Reihe 2: Dort wartet eine Sitzheizung. Und der neue Soul ist zwar niedriger, die Kopffreiheit auch im Fond dennoch prima.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Gepäckraum ist immerhin ausreichend, die erweiterte Ladefläche nicht völlig eben, die Ladekante etwas hoch – na gut, Lieferwagen ist er keiner, aber Familien-Reisebus auf jeden Fall. Sportlich? Nein. Letschert? Auch nicht. Er fährt sich erfreulich bequem und komplett problemlos, mit molliger Seitenneigung in engeren Kurven. „Unaufgeregt“ ist das Stichwort dank angenehm aufrechter Sitzposition und luftigem Raumgefühl ob der großen Fensterflächen. Die dreistufig justierbare Lenkung ist im Komfort-Modus perfekt fürs Rangieren oder die City-Kurbelei am hübsch designten Multifunktionslenkrad.

Fernreisetauglich

…geben sich der 1,6 Liter große, akustisch etwas brummige Turbodiesel und die kongenial mitarbeitende sechsstufige Automatik. Dank der gleichmäßigen Leistungsentfaltung schwimmt man auch bei eiligerem Highway-Tempo locker mit. Der Verbrauch war mit 7,4 statt der versprochenen 6,0 Liter im sorglosen Test-Durchschnitt nicht so mitreißend, ein bisserl wird da noch drinnen sein.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ab 17.890,- Euro gibt es den Soul, neben unserer Testversion mit 126-PS-Diesel, Automatik und Topausstattung „Platin“ steht die Zahl 30.990. Dazu kommen 800 Euro für die zweifarbige Lackierung. Kein Dumpingpreis, doch dafür gibt’s eine Vollausstattung: Navi und Freisprecher über die erwähnte Sitzheizung vorne und hinten, Lenkradheizung, Ledergarnitur, Aux/USB-Anschluss, Licht- und Regensensor, Rückfahrkamera und vieles mehr.
Jetzt deutlich liebevoller designt und gemacht, stilsicher und komfortabel, dazu immer noch „value for money“: Der Kia Soul hat uns gefallen.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.582 ccm
Leistung: 94 kW/126 PS bei 4.000 U/Min.
Drehmoment: 260 Nm bei 1.900-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
0-100 km/h: 11,9 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,0 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,4 l auf 100 km
CO2: 158 g/km
Getriebe: Sechsgang-Automatik
Reifen: 235/45 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.407 kg
Tankinhalt: 48 l
Preis: 30.990,- Euro
Preis des Testwagens: 31.790,- Euro

Test: Škoda Octavia Combi 2.0 TDI 4×4

Die Gründer lassen grüßen

Mit dem Topmodell der Diesel-Allradversion des Škoda Octavia Combi im Laurin & Klement-Mitgift-Niveau lässt sich’s superb reisen.

Eine Säule ist der Octavia für Škoda, ein tragendes Element des Erfolgs seit bald 20 Jahren: 1996 ist er als erstes unter dem Schirm des VW-Konzerns entwickeltes Modell, auf den Markt gekommen. Der Kompakte mit Mittelklasse-Dimensionen startete in der Limousinen-Variante, zwei Jahre später folgte der Combi.
Per 2013 ist der Parade-Tscheche in seiner dritten Generation angekommen, mit nach wie vor wenig plakativem, dafür charakteristischem Design sowie einer Varianten-Bandbreite, die vom wirtschaftlichen Einsteiger über den allradgetriebenen Scout bis zum sportlichen RS-Modell (mit 230 PS) reicht. Als Top-Typ firmiert der 184 PS (380 Nm) starke Zweiliter-TDI mit Haldex-Kupplung und sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Es gibt ihn als Limousine und, wie getestet, als Combi.

Zwei Väter

In Erinnerung an die lange Tradition von Škoda – immerhin die drittälteste Automarke der Welt – legen die Tschechen der Top-Ausstattungsvariante „Elegance“ noch eins drauf und benennen dies nach den Gründervätern Vaclav Laurin & Vaclav Klement. Ersterer war Mechaniker, Zweiterer Buchhändler; 1895 starteten sie mit der Produktion von Fahrrädern, 1899 folgten Motorräder, 1905 die ersten Automobile. 1925 fusionierten die Vaclavs mit dem Maschinenbau-Konzern Škoda.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Rüberbringen soll das Label „Laurin & Klement“ zeitlose Eleganz, solides Handwerk und fundierte Technik, im Sinne der klassischen Tradition, wofür die Tschechen nicht erst in Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie bekannt waren. Wer damals etwas auf sich hielt, der ging zum böhmischen Schneider, und nicht umsonst ist der Stammsitz von Škoda nach wie vor in Mladá Boleslav. Dort hat man zu der für Octavia & Co. selbstverständlichen Qualität in Form tadelloser Verarbeitung und cleverer Details eine Reihe von zusätzlichen Features gepackt. Dazu gehören beheizte Leder-/Alcantara-Sitze, Soundsystem, Zweizonen-Klima, Parklenkpilot, Navi, Bi-Xenon-Lichter, 18-Zoll-Alus und so weiter. Zusätzlich hatte das Testfahrzeug unter anderem Dreispeichen-Lederlenkrad, Glashub-/Schiebedach und das schlüssellose Zugangs- und Startsystem „Kessy“.

Lange, schnelle Reise

In dieser Konfiguration lautete die Anforderung an den Octavia: Wien-München-Wien, und das möglichst flott, sozusagen eiliges Business. Den Autobahn-Job absolvierte der Tscheche lässig, mit selbstbewusster Präsenz und mehr als ausreichend Power für die hierzulande geltenden Speed-Limits. Die Sitze sind für längere Strecken fest genug gepolstert, die Klimaanlage liefert zugfrei einstellbare Heizung/Kühlung je nach Temperaturlage, das Fahrgeräusch-Niveau lässt klassischen Musikgenuss auf dezentem Lautstärkeniveau zu, die Fahrwerksabstimmung schluckt polterfrei auch bösartig holprige Baustellen-Sektionen, die Bedienung des Navis ist denkbar einfach, die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone ist ohne Untermenü-Rätsel im Nu hergestellt.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Die Assistenz-Elektronik hält sich vornehm im Hintergrund. Das Abstandstempomat-Regelsystem erweist sich als sehr angenehm, um in den wuchernden I-GL-Streckenabschnitten nicht übers streng geahndete Hunderter-Limit zu schießen – und auch im Stau. Und wenn in Deutschland die Strecke frei von Tempolimits und Wochenendverkehr ist, zeigt der Octavia, dass ihm nicht zu schnell die Vortriebslust ausgeht und er locker mit den Durchschnitts-Schnellen mithalten kann. Der werksseitig angegebene Top-Speed von 225 km/h ist glaubwürdig.
Dem souveränen Reisebegleiter geht auch auf der deutschen Autobahn nicht so schnell die Luft aus, wobei er selbst bei Top-Speed nicht zum Säufer wird.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.968 ccm
Leistung:135 kW/184 PS bei 3.500-4.000 U/min
Drehmoment: 380 Nm bei 1.750-3.000U/min
Höchstgeschwindigkeit:            228 km/h
0-100 km/h: 7,4 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,9 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,1 l auf 100 km
CO2: 129 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/40 R18
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung, hinten Verbundlenker-Kurbelachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet
Leergewicht: 1.485 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 39.030,01 Euro
Preis des Testwagens: 42.627,53 Euro
 

Test – Mazda6 Sport Combi CD175 4×4

Japans Mittelbau

Feinschliff für den „Sechser“: Die überarbeitete Auflage des Mazda6 Kombi beeindruckt durch Diesel und Allrad und seinem günstigen Preis.

Nach nur zwei Jahren bessert Mazda bei seinem Flaggschiff Mazda6 nach. Von einem Facelift kann jedoch eigentlich nicht die Rede sein. Denn es sind vor allem die inneren Werte, bei denen die Japaner mächtig aufgerüstet haben. Der Mazda6 bekommt einen Tempomat mit Abstandsregelung, einen Spurhalteassistenten, und bremst auch dann vor drohenden Auffahrunfällen, wenn man nicht vorwärts, sondern rückwärts fährt.

Feinheiten

Rein optisch sind die Änderungen nur im Detail zu erkennen: Der Mazda6 Kombi bekam einen minimal modifizierten Kühlergrill und ab der Ausstattung Exclusive-Line serienmäßig Voll-LED-Scheinwerfer inklusive LED-Tagfahrlicht und LED-Nebelleuchten. Am Heck ändert sich die Grafik der Rücklichter ein wenig. Am meisten hat sich im Innenraum des Mazda6 getan. Hier gehen die Japaner einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Weg und adaptieren das Infotainment des kleineren Mazda3 in die Mittelklasse. Dieser Schritt verleiht auch dem Mazda-Flaggschiff ein zeitgemäßes Cockpit.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Nicht nur fällt die Bedienung des neuen Infotainment-Systems deutlich einfacher und übersichtlicher aus, durch das auf die Mittelkonsole aufgesetzte 7-Zoll-Display konnte auch die Mittelkonsole noch weiter aufgeräumt werden. Die neuen Materialien und Ausstattungsdetails machen sich im Interieur sehr angenehm bemerkbar. Und man beweist Mut zur Farbe – es muss nicht immer Finstergrau sein! An den Abmessungen im Innenraum hat sich für 2015 nichts verändert: Der Kofferraum ist mit 522 bis 1.648 Litern guter Klassenschnitt. Eine verbesserte Geräuschdämmung sowie überarbeitete Stoßdämpfer verbessern zudem den Reisekomfort.

Mit Kultur!

Wir testeten den Mazda6 Kombi mit dem SkyActive-Dieselmotor mit 175 PS in Kombination mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Dank 2,2 Litern Hubraum und einem Drehmoment von 420 Newtonmeter ist der Diesel-Kombi durchaus spritzig unterwegs, beschleunigt aus dem Stand in 9,1 Sekunden auf Landstraßentempo und erreicht – wo erlaubt – maximal 209 km/h. Die direkte Lenkung und das stramme, aber nicht zu straffe Fahrwerk gefallen auf Landstraßen und Autobahnen gleichermaßen. Das Automatikgetriebe schaltet fein und zielsicher, ist also eine empfehlenswerte Anschaffung.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Das Allrad-Mehrgewicht liegt bei lediglich 60 Kilogramm, und auch der Mehrpreis von marktüblichen 2.000 Euro ist für die 4×4-Technik unterm Strich gut angelegt. Bei gemütlicher Fahrt erreichten wir zwar nicht die von Mazda angegebenen 5,4 Liter, aber ein Sechser-Wert vor dem Komma ist durchaus realistisch. Und auch auf steilen und gewundenen Passstraßen stieg der durchschnittliche Verbrauch auf maximal 8,9 Liter pro 100 km. Preislich legt der Mazda6 in der Basis um rund 300 Euro zu. Da jedoch in allen Ausstattungslinien ein paar Details mehr eingebaut werden, spricht der Importeur von einem Kundenvorteil von bis zu 1.100 Euro.
Der neue Mazda6 mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, dem angenehmen Dieselmotor und dem agilen Fahrwerk ist eine echte Alternative in der Mittelklasse.
Fotos: Robert May

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Turbolader, Direkteinspritzung
Hubraum: 2.191 ccm
Leistung: 129 kW/175 PS bei 4.500 U/Min.
Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h
0-100 km/h: 9,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 5,4 auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,9 l auf 100 km
CO2: 143 g/km
Getriebe: Sechsgang-Automatikgetriebe
Reifen: 225/45 R 19
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1485 kg
Tankinhalt: 52 l
Preis: 43,590.00,- Euro
Preis des Testwagens: 44,960.00,- Euro
 

Audi TT Roadster: Grenz-genial

Grenz-genial

Im neuen Audi TT Roadster lassen sich 230 Turbo-PS ohne Dach genießen. Wir verkosteten diese „stürmische Mischung“ dort, wo sie hingehört: In der „Steirischen Toskana“, gemeinsam mit Weinhoheit Bernadette I.

Eine der schönsten Genussregionen Österreichs und dazu ein Auto, das auch zum Genießen einlädt: Das Rebenland mit seinen winkeligen und kurvenreichen Straßen ist die ideale Kulisse für eine erste Ausfahrt mit dem neuen Audi TT Roadster. Weinhoheit Bernadette I. persönlich zeigte uns ein paar der schönsten Plätze, die man in der Region rund um Leutschach auf vier Rädern erreichen kann.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Entlang der österreichisch-slowenischen Grenze fanden wir zahlreiche Orte, an denen wir freiwillig etwas länger verharrten als geplant. Zum Beispiel am Grenztisch, der direkt an der Staatsgrenze zu Slowenien liegt und für eine kleine Rast wie geschaffen ist. Das Panorama zog auch uns unweigerlich in seinen Bann. Stärken durften wir uns beim Kreuzwirt, der zum Gut Pössnitzberg gehört. Er verwöhnt mit steirischen Gustostückerln und dem selbst erzeugten Sekt auf höchstem Niveau. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist die Sektkellerei des Gutes ein Aushängeschild der Region mit großer Reputation, auch weit über die steirischen Grenzen hinaus.

Bei Tisch an der Grenze

Die Südsteiermark als Kulturlandschaft ist Jahrtausende alt; die Steirische Weinstraße feiert heuer ihr 60-jähriges Jubiläum. Eingebettet in tausend Hügel, zeigt sich die Gegend mit ihren Weingärten, Mischwäldern und Kürbisfeldern je nach Jahreszeit in einer anderen Farbenpracht. Und das großartige Panorama ist nicht das einzige Aushängeschild dieser Region.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Auch kulinarisch muss sich das kleine, feine Rebenland nicht verstecken: Zwischen den unzählbaren Weingärten warten von der kleinen Buschenschank bis hin zum Ferienhaus für Familienurlaube unzählige Betriebe, die ihre Gäste mit den kulinarischen Highlights der Steiermark verwöhnen, vom selbst gebrauten Bier bis hin zum Kübelfleisch und dem Backhendlsalat mit Kernöl. Der Wein, der an den steilen Terrassen wächst, gehört zu den besten Österreichs.

Soweit das Auge reicht

Nicht nur für die vielen Wanderer, die es Jahr für Jahr in das Rebenland zieht, hat sich die Region Südsteirische Weinstraße etwas (wie zum Beispiel Weinwanderwege) einfallen lassen; auch Fahrradbegeisterte kommen voll auf ihre Kosten. An fünf Stationen kann man sich E-Bikes ausleihen, die die Reise erleichtern. Auch wir kosteten die Wege des Rebenlandes auf sportliche Weise aus, jedoch nicht mit Muskelkraft.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Denn die eng verschlungenen Straßen mit ihren Kehren und Kurven sind nicht nur am Radl eminent „fahrbar“ – nicht umsonst ist die Rebenland-Rallye eine der schönsten und auch anspruchsvollsten Motorsportveranstaltungen in Österreich, die jedes Jahr Rennfahrer aus ganz Europa nach Leutschach zieht. Große Industriebetriebe haben im Rebenland Seltenheitswert, was die Region für jegliche Art von Wanderern, Bikern, oder Menschen, die ganz einfach der stressgeplagten Großstadt entfliehen wollen attraktiv macht.
Auf dem Eory-Kogel in 482 Metern Seehöhe, in der Gemeinde Glanz an der Weinstraße, findet man inmitten von Weinreben die größte Weintraube der Welt, sie ist stolze 5 Meter hoch. Von dieser Stelle aus bietet sich eine Rundumsicht über die südsteirische Weinstraße im Norden bis zur Koralpe im Westen, dem Possruck im Süden und weit ins benachbarte Slowenien.

Nett wie Bernadette

An der in einem kleinen Tal versteckten alten Wassermühle lassen sich Stille und für den Städter geradezu berauschend gute Luft genießen. Apropos berauschend: Mit dem Auto ins Weinbaugebiet, das kann heikel werden. Sollte man doch einmal dem Genuss des Weines verfallen (oder es vorhaben), lässt man sein Gefährt lieber stehen. Und zwar problemlos: Denn wer in der Region Südsteirische Weinstraße seine Ferien bei einem der über 100 Mitgliedsbetriebe des Gamlitzer Service-Taxi verbringt, fährt vom 20. März bis 21. November kostenlos.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

So kann man ohne Sorgen um die Rückfahrt zu Weinverkostungen aufbrechen. Auch den Weineinkauf transportiert das Service-Taxi kostenfrei. Selbst das Rufen des Taxis übernehmen die jeweiligen Gastbetriebe. Natürlich hätten wir uns auch gern ein Glaserl des Weines gegönnt, der die Region so besonders macht. Doch nach den ersten Metern im TT zeigte sich auch die Weinhoheit vom 230 PS starken Roadster begeistert. Der Wein wanderte wieder in den Kofferraum; für Genuss sorgte die Kombination aus Quattro-Antrieb, Frischluft und den einzigartigen Straßen.
Das schnell schaltende Sechsgang-Getriebe und der rotzfreche Sound des Turbomotors versüßten die Ausfahrt zusehends. Schweren Herzens traten wir die – im Comfort-Modus des TT allerdings angenehme – Heimreise an. Der TT Roadster ändert auf Knopfdruck nicht nur seinen Charakter, auch der Auspuffsound wird mit einer elektronisch gesteuerten Klappe gedämmt. Für uns ist er dank seiner ausgeklügelten Technik schon jetzt das Cabrio des Sommers 2015. Und wir empfehlen einen Ausflug in die Südsteiermark!
Fotos: Robert May

Motor: Reihen-Vierzylindermotor, Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.984 ccm
Leistung:169 kW/230 PS bei 4.500-6.200 U/Min.
Drehmoment: 370 Nm bei 1.600-4.300 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0-100 km/h: 5,6 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,7 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,8 l auf 100 km
CO2: 154 g/km
Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
Reifen: 225/50 R17
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Vierlenker-Hinterachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.500 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 51.829,99 Euro
Preis des Testwagens: 75.560,18 Euro
 
 

Premiere: Der neue Audi A4

Gut getarnter Fortschritt

Trotz kompletter Neuentwicklung muss der meistverkaufte Audi weiterhin auf den ersten Blick als Modell aus Ingolstadt erkennbar sein.

Offiziell vorgestellt wird die neue A4-Generation auf der IAA in Frankfurt im September. Der Audi wird größer, die Länge beträgt nun 4,73 Meter und der Radstand 2,82 Meter. Gleichzeitig hat man die Aerodynamik verbessert und vor allem das Gewicht um bis zu 120 kg reduziert.

Foto: Audi
Foto: Audi

Audi verspricht zum einen mehr Platz für die Fahrgäste und ausreichend Stauraum. Im Kombimodell Avant stehen diesbezüglich zwischen 505 und 1510 Liter zur Verfügung (auf Wunsch öffnet die Heckklappe auch sensorgesteuert).
Für den neuen A4 stehen sieben Motorisierungen zur Auswahl – drei Benziner und vier Diesel. Sie decken ein Leistungsspektrum von 150 bis 272 PS ab. Bei den Benzinmotoren warten die neuen Audi A4 mit einer bahnbrechenden Innovation auf: Der 2.0 TFSI ultra mit 190 PS nutzt ein neues Brennverfahren, das ihn besonders effizient macht und einen CO2 Wert von 109 g (Avant: 114 g) sowie einen Verbrauch von 4,8 Liter (5,0) auf 100 km ermöglicht. Im Lebenszyklus folgt auch ein g tron Modell, das Erdgas beziehungsweise Audi e gas tanken kann.
Der Antriebsstrang und das Fahrwerk der neuen Audi A4 und A4 Avant sind komplett neu entwickelt. Das Sechsgang Handschaltgetriebe, die Siebengang S tronic – jetzt auch für die Versionen mit Frontantrieb verfügbar – und die Achtstufen tiptronic sind neu konzipiert, die Automatikgetriebe bieten eine kraftstoffsparende Freilauffunktion. Die radselektive Momentsteuerung ergänzt die Arbeit des Front- und quattro-Antriebs, für den stärksten TDI liefert Audi auf Wunsch ab 2016 das Sportdifferenzial an der Hinterachse.
Foto: Audi
Foto: Audi

Im Cockpit bekommt der A4 das so genannte Virtual Cockpit. Als Haupt-Bedienelement fungiert das ebenfalls neu konzipierte MMI Bedienkonzept in der Mittelkonsole. Beim Top Infotainmentsystem, der MMI Navigation plus mit MMI touch und großem 8,3 Zoll-Monitor, ist ein Touchpad in den Dreh /Drück-Steller integriert. Es dient zum Zoomen sowie zur Eingabe von Zeichen. Die komplette MMI-Bedienlogik orientiert sich an aktuellen Smartphones, inklusive intelligenter Freitextsuche.
Gegenüber den Vorgängermodellen ist die Serienausstattung, so Audi, noch reichhaltiger geworden. Sie umfasst unter anderem Xenon Scheinwerfer, keyless go, eine Bluetooth-Schnittstelle, Audi drive select (ab 190 PS) und ein 7 Zoll MMI-Farbdisplay.
Die Markteinführung ist für A4 Limousine und A4 Avant ab Herbst, die Preise stehen noch nicht fest.
Fotos: Audi

ATS Wild Twelve: Hybridsportler aus Italien

Limited Edition

Das italienische Designstudio Torino Design hat gemeinsam mit ATS einen neuen Hybrid-Supersportwagen vorgestellt.

Das Design des futuristischen Hybridsportwagens ATS Wild Twelve von Torino Design und ATS folgt in den Grundzügen dem klassischen Muster der aktuellen Mittelmotor-Boliden à la Koenigsegg und Co. Kann gefallen, oder auch nicht.

Foto: ATS
Foto: ATS

Angetrieben wird der ATS Wild Twelve von Torino Design von einem Plug-in-Hybrid, bestehend aus einem 3,8 Liter großen V12-Biturbo und zwei Elektromotoren. Zusammen sollen so stolze 860 PS und 920 Newtonmeter maximales Drehmoment mobilisiert werden. Von 0 auf 100 km/h soll der Italiener lediglich 2,6 Sekunden benötigen und in der Spitze gar 390 Stundenkilometer erreichen.
Gemeinsam mit dem sequentiellen Schaltgetriebe und einem permanenten Allradantrieb muss sich das Designerstück so vor keinem anderen anderem Hypercar verstecken. Durch den großzügigen Einsatz von Karbon bei der Karosseriekonstruktion kommt der Hybrid-Sportwagen auf ein Leergewicht von 1.450 Kilogramm.
Foto: ATS
Foto: ATS

Ob diese beeindruckenden Zahlen tatsächlich auch in der Realität umgesetzt werden können, wird sich zeigen. Torino Design hat jedenfalls bestätigt, den ATS Wild Twelve in einer limitierten Stückzahl von 30 Exemplaren bauen zu wollen. Einen Preis haben die Italiener für ihren Supersportwagen noch nicht genannt.
Fotos: ATS

Ford Focus RS: Premiere im Driftmodus

Endlich wieder mit Allradantrieb

Der neue Focus RS wurde erstmals im Rahmen des Goodwood Festival of Speed der Öffentlichkeit präsentiert – mit Ken Block am Steuer.

Ford hat beim Festival of Speed im britischen Goodwood den neuen Focus RS-Motors mit im Gepäck. Der 2,3 Liter große Ecoboost-Benziner leistet 257 kW / 350 PS, wenn der Turbo-Allradler Anfang 2016 zu den europäischen Kunden rollt.

Foto: Ford
Foto: Ford

Einen ersten Vorgeschmack auf das Temperament des Hochleistungs-Kompaktwagens erhielten die Zuschauer bei der Traditionsveranstaltung im Park des Lord March, als Rallycross- und Gymkhana-Weltstar Ken Block mit einem RS-Prototypen die neun Kurven der 1,86 Kilometer langen Bergrennstrecke auf gewohnt spektakuläre Weise meisterte. Der Verkaufspreis des neuen Focus RS wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Im Focus RS feiert auch der von Ford neu entwickelte Performance-Allradantrieb Weltpremiere. Mit seiner dynamischen Drehmomentverteilung (Dynamic Torque Vectoring) ermöglicht das innovative System Handling-Eigenschaften auf einem neuen Niveau und vereint dies mit beispielhaften Traktionswerten.
Foto: Ford
Foto: Ford

Als erstes RS-Modell überhaupt besitzt der neue Focus RS eine Startautomatik sowie unterschiedliche Fahrmodi, darunter auch ein sogenanntes „Drift-Programm“. Es erlaubt auf abgesperrten Strecken ein gut kontrollierbares Übersteuern.
Fotos: Ford

Lotus 3-Eleven: Weniger ist mehr

Purismus in seiner schönsten Form

Lotus bringt den Nachfolger des 2-Eleven. Der 3-Eleven wiegt weniger als eine Tonne und holt 456 PS aus einem 3,5-Liter-V6.

Gerade einmal 900 Kilogramm bringt die Rennversion des aktuell auf dem Festival of Speed im südenglischen Goodwood vorgestellten Lotus 3-Eleven auf die Waage. Ausstattung oder eine komplette Frontscheibe sucht man vergebens. Deren Gewicht würde den Fahrspaß des laut Lotus schnellsten Wagens der Firmengeschichte nur beeinträchtigen.

Foto: Lotus
Foto: Lotus

Der hinter dem Fahrer montierte 3,5-Liter-V6 aus dem Evora leistet dank Aufladung durch einen Kompressor 456 PS und beschleunigt das Geschoss in weniger als drei Sekunden von null auf hundert, 280 km/h Spitze stehen im Datenblatt. Nochmal zehn km/h schneller ist die Straßenversion des 3-Eleven. Das maximale Drehmoment beider Autos liegt bei 450 Nm (3500 bis 6500 Umdrehungen).
Ein manuelles Sechsganggetriebe mit Sperrdifferenzial sorgt in der Straßenversion für den Kraftschluss. In der Rennversion übernimmt diesen Job ein sequenzielles Getriebe. Nur 311 Exemplare werden insgesamt gebaut. Die Preise beginnen bei 82.000 Pfund (ca. 116.000 Euro) für die Straßenversion, die Rennversion kostet ab 115.200 Pfund (ca. 163.000 Euro). Der 3-Eleven er kommt leider erst 2016.
Fotos: Lotus

Mietwagencheck deckt eklatante Mängel auf

Mietschrott

Technische Überprüfung von Mietwagen in Mallorca: Fünf von zehn Autos würden in Österreich kein „Pickerl“ bekommen.

Die spanische Ferieninsel Mallorca ist ein beliebtes  Reiseziel der Österreicher. Der ARBÖ hat dort gemeinsam mit seinem deutschen Partnerklub ACE (Autoclub Europa) und der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) zehn vor Ort angemietete Autos einer ausführlichen Prüfung unterzogen. Fazit:  Von den in einer eigens angemieteten Werkstatt genau unter die Lupe genommen Mietwagen waren fünf, also exakt die Hälfte, in keinem verkehrssicheren Zustand – ihnen hätte ein Pickerl nach österreichischen Standards verweigert werden müssen. Mietwagencheck3
Einen besonders alarmierenden Testbefund stellten die ARBÖ-Techniker zwei Fahrzeugen aus: Dass bei dem einen, ein Peugeot 206CC Cabrio, das Verdeck nicht geöffnet werden konnte, war in diesem Fall noch das geringste Problem. Schlimmer, um nicht zu sagen lebensgefährlich, war der Umstand, dass die Bremsklötze komplett abgefahren und auch die Bremstrommeln und Bremsscheiben nicht verkehrssicher waren. Zudem funktionierte der rechte Scheinwerfer nicht und beim Tank kam es zum Kraftstoffaustritt. „Eine Fahrt in diesem Fahrzeug ist lebensbedrohlich“, bringt es ARBÖ-Techniker Gottfried Moser auf den Punkt. Zum gleichen erschreckenden Ergebnis kam Moser auch bei einem Fiat Panda, dessen Bremsanlage ebenso defekt war, die Reifen eine zu geringe Profiltiefe aufwiesen und ein Schweinwerfer kaputt war.
Neben diesen beiden absoluten Negativbeispielen hätten nach der ARBÖ-Überprüfung drei weitere getestete Mietwagen aufgrund grober Mängel wie verstellter Lenkung, beschädigte Reifen oder fehlendem Kühlmittel kein Pickerl erhalten. Zudem fehlten entweder Warnwesten (in den meisten europäischen Ländern Pflicht), Warndreiecke oder Verbandskästen.
Von den insgesamt zehn  überprüften Mietwägen konnte die Techniker der Automobilklubs nur ein einziger Anbieter komplett überzeugen, dessen Fahrzeug, ein Peugeot 208, keinen Mangel aufwies und österreichischen Standards entsprach. Mietwagencheck2
Der ARBÖ-Check zeigt, dass besonders die günstigen Mietwagenfirmen Fahrzeuge in technisch schlechtem Zustand anbieten: Da die Kosten für Mietwagen in Mallorca mit etwa 35 Euro aufwärts pro Tag relativ niedrig sind, bleiben sowohl Pflege wie auch Reparaturen meist auf der Strecke. Viele Vermieter kümmern sich nicht um Schäden und reagieren bei Beanstandungen mit einem bloßen Schulterzucken. Renommierte Anbieter mögen zwar teurer sein als kleine lokale Verleiher, die Urlauber bekommen dafür aber auch Fahrzeuge, die technisch in Ordnung sind.
„Wer beim Mietwagen auf Nummer sicher gehen will, sollte besonders auf Reifen, Beleuchtung und Scheibenwischer achten und auch Beschädigungen an Karosserie oder Verglasung vor Fahrtantritt überprüfen und sofort reklamieren“, empfehlen die ARBÖ-Techniker.
ARBÖ-Mietwagen-Checkliste
Worauf bei der Anmietung eines Leihwagens zu achten ist
Buchung: In den Hauptreisezeiten empfiehlt es sich, den Mietwagen im Voraus und rechtzeitig zu reservieren.
Extras: Kindersitz, Navi oder auch ein zweiter eingetragener Fahrer können den Preis kräftig in die Höhe treiben. Auch lässt der Zustand des Zubehörs oft zu wünschen übrig. Ein portables Navi und die eigenen Kindersitze mit auf die Reise zu nehmen, ist im Zweifelsfall die bessere und günstigere Alternative.
Freikilometer: Unbegrenzte Kilometer sind inzwischen eigentlich Standard. Dennoch stehen in den Verträgen ab und zu beschränkte Laufleistungen, bei deren Überschreitung es dann richtig teuer wird.
Kaution: Die Kreditkarte als Sicherheit zu nehmen ist üblich. Die Kaution sollte jedoch sofort bei Rückgabe erstattet werden. Es soll Unternehmen geben, die sich mit der Rückerstattung mehrere Wochen Zeit lassen.
Preisvergleich: Die Preise zu vergleichen ist schwierig, da der Umfang der Leistung selten einheitlich ist. Vergleichsportale bieten eine gewisse Orientierung, doch selten ist das vermeintlich billigste Angebot am Ende auch das preiswerteste.
Rückgabe: Auch hier sollten Sie zusammen mit einem Mitarbeiter der Vermietung den Zustand dokumentieren. Ein Durchschlag des Rücknahmeprotokolls ist Pflicht. Planen Sie dafür genügend Zeit ein!
Sicherheitsausrüstung: Eine Warnweste pro Insasse ist in den meisten Ländern inzwischen Pflicht. Am besten die Westen selber mitbringen, da diese in den Mietwagen häufig fehlen. Auch Warndreieck, Verbandskasten und Reserverad sollten unbedingt vorhanden sein.
Strafzettel: Bei Verstößen gegen die Vorschriften des jeweiligen Landes zahlt immer der Mieter. Wenn möglich die Strafe noch vor Ort mit Beleg bezahlen, manche Vermieter verlangen eine hohe Bearbeitungsgebühr zur Feststellung des Fahrers. Bis der Strafzettel in Österreich ist, kann sich die Gesamtsumme (Strafe zzgl. Bearbeitungsgebühr) leicht verdoppeln.
Tankregelung: Die nachvollziehbarste Regelung ist voll/voll. Steht die Anzeige bei der Rückgabe auf voll (eventuell Handy-Foto mit Kilometerstand und Tankuhr machen) gibt es im Nachhinein wenig zu diskutieren. Mit Kraftstoff geizen lohnt sich übrigens nicht, denn wer das Nachtanken der Autovermietung überlässt, darf sich anschließend wundern, wie teuer Kraftstoff sein kann. Immer mehr Vermieter gehen allerdings dazu über, einen Preis für den bereits gefüllten Tank zu berechnen. Diese Füllung ist zumeist überteuert, auch weil Restbenzin bei der Rückgabe in der Regel nicht berücksichtigt wird.
Übergabe: Erkennbare Schäden sollten bei der Übergabe unbedingt und akribisch dokumentiert werden. Lassen Sie sich nicht hetzen und werfen Sie auch einen gründlichen Blick auf die Bereifung und die Verglasung.
Versicherung: Am besten jegliche Selbstbeteiligung ausschließen! Es zählt im Schadensfall nur was im Vertrag geschrieben steht, egal, was der Mitarbeiter mündlich in Aussicht gestellt hat. Deshalb den (hoffentlich auf Deutsch geschriebenen) Vertrag gründlich lesen. Manchmal werden in Verträgen vor Ort Ausnahmen und nicht vereinbarte Selbstbeteiligungen versteckt. So sind die Scheiben, ein Verlust des Autoschlüssels, der Unterboden, das Dach und die Reifen meist von der Vollkaskoversicherung ausgenommen.
Diese Expertentipps gelten übrigens nicht nur für Mallorca, sondern sind auch in anderen Ländern für eine gute und sichere Fahrt im Urlaub hilfreich.