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Schlagwort: neu

Thema: Wasserstoff & Brennstoffzelle

Fahren ohne Dino

Wenn aus dem Auspuff nur mehr Wasser kommt: Start in die Auto-Zukunft am Beispiel Toyota Mirai – damit die Dinosaurier bleiben, wo sie sind.

Der Verbrennungsmotor produziert (im Winter nicht unangenehm) hauptsächlich Wärme. Sein Vorteil Nummer 1: Er ist billig. Vorteil Nummer 2: Der schnell gefüllte Tank. Und Tankstellen an jedem Eck! Der Sprit ist nach Gebrauch leider weg. Dreck macht er noch dazu.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Der E-Motor hat einen weitaus höheren Wirkungsgrad und weniger bewegliche Teile, die kaputt werden könnten. Aber die Akkus – teuer, schwer, langsam aufgeladen und umso schneller wieder leer. Ein goldener Mittelweg sind E-Autos mit Kraftwerk an Bord. Dieses rennt dann am besten nicht mehr mit Dinosaurier-Juice, sondern mit Wasserstoff. Sinnvoll als Sprit ist der aber nur gemeinsam mit der Brennstoffzelle, dann ist er lokal emissionsfrei.

Nichts für Kleine

Die Wasserstoff-Welle rollt sehr langsam an. Hyundai mit dem iX35 und Toyota mit dem Mirai sind die Wellenreiter, andere folgen (seit Längerem) „bald“. Brennstoffzellen sind um 80 Prozent billiger als vor zehn Jahren, trotzdem gibt‘s keinen Hydrogen-Tesla: Quereinsteiger mischen im Rennen um den Markt der Zukunft, mit immensen Kosten in der Gegenwart, nicht mit. Auch die Großen tun sich zusammen, etwa Toyota mit BMW oder GM mit Honda.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Sie müssen das, denn die Politik zieht die Abgas-Schraube immer weiter an. Ende 2020 sollen in der EU die Flottenemissionen bei 95 g/km CO2 liegen. „Dieselgate“ und die jetzt folgenden realistischeren Abgastests machen das Erreichen dieser Ziele für die Hersteller umso schwerer. Schadstoffausstoß und Verbrauch sind derzeit real deutlich höher als im Testlabor. 2030 sollen in Städten überhaupt nur mehr halb so viele Vehikel mit „Dino im Tank“ fahren.

„Mirai“, die Zukunft

Bis sich die Brennstoffzelle durchsetzt, wird es wohl noch ein bisserl dauern. Toyota prescht jedenfalls vor. Der Tank der knapp 4,9 Meter langen Limousine fasst rund fünf Kilo H2, laut Hersteller werden durchschnittlich 0,76 Kilo auf 100 Kilometer konsumiert. 650 Kilometer wären somit drin. Vollgetankt ist in drei bis fünf Minuten. Die Leistung ist mit 113 kW/154 PS, maximal 178 km/h und 0-100 in 9,6 Sekunden ebenfalls untadelig. Und: Der Mirai ist laut Werk kaltstartfähig bis minus 30 Grad – nicht selbstverständlich, denn in der Brennstoffzelle entsteht Wasser, das nicht einfrieren darf.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Überhaupt, die Technik: 700 bar Druck im Kohlefaser-Tank gilt es verkehrssicher zu bändigen. Der minus 40 Grad kalte Treibstoff macht Materialien mürbe. Und dabei soll das ganze Auto immer leistbarer werden. Der japanische Hersteller greift auf Komponenten des millionenfach gebauten Prius zurück. Ohne Geld keine Zukunftsmusik, auch nicht für die Kundschaft: Zu prognostizierten 66.000,- Euro netto für den Mirai kommen noch die heimischen Steuern, hoffentlich mit ein paar Zuckerln. Der Hersteller verdient am Mirai wohl nichts. Beispiel Hybrid: Zu Beginn verkaufte Toyota sozusagen zwei Prius zum Preis von einem. Den Weg zum Profit nennen die Autobauer nicht zu Unrecht „Tal der Tränen“.

Bitte einsteigen

Dem „early adopter“ muss auch das, hm, spezielle Styling des Mirai zusagen. In Sachen Haltbarkeit ist Toyota zuversichtlich. Ob die Brennstoffzelle auch außerhalb des sonnigen Kaliforniens verlässlich ein Auto-Leben lang hält, wird sich zeigen. Und was brauchen wir dann? Tankstellen! Das H2-Versorgungsnetz ist in Europa nicht existent.

Foto: Toyota
Foto: Toyota

Ohne Subventionen wird sich das nicht ändern. Übrigens: Allein die Raffinerie in Schwechat produziert eine jährliche Menge Wasserstoff, die für 850.000 Autos reichen würde. Das Rohmaterial ist immer noch Dinosaurier-Juice. Aber auch Stromversorger haben Emissionsziele und setzen auf erneuerbare Energiequellen. Für Wind- oder Sonnenenergie oder auch Biomasse ist Biogas und in der Folge Wasserstoff ein weniger verlustreicher Speicher als ein Mega-Akku. Und mit Mobilität, also an der Zapfsäule, gibt’s was zu verdienen. Es wird noch 20, 30 Jahre dauern, aber vielleicht hat Dino irgendwann endlich seine ewige Ruhe.
Fotos: Toyota

Kleiner Kampfstier: SEAT Ibiza Cupra

Mit neuer Stärke

SEAT hat seinen kleinsten Alltagssportler nachgeschärft: Der Ibiza Cupra stürmt jetzt mit 192 PS los und macht den GTI-Modellen des Mutterkonzerns respektlos Konkurrenz.

Nachdem SEAT seinen Kleinwagen Ibiza vor kurzem überarbeitet hat, kommt im Januar auch der neue Ibiza Cupra auf den Markt. Die Sportversion des dreitürigen Ibiza kann alles ein bisschen besser als das Vorgängermodell.

Foto: Seat
Foto: Seat

Das Drehmoment des neuen 1,8 Liter Turbo-Vierzylinders ist um 70 Newtonmeter und 12 PS gestiegen. Äußerlich kommt der Cupra mit speziell gestalteten Lufteinlässen vorne und am Heck mit einem mittig platzierten Auspuff daher. 192 PS und weniger als 1,3 Tonnen Gewicht lassen schon in der Papierform erahnen, was auf einen zukommt. Der spanische Flitzer schafft den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in unter sieben Sekunden und ist ab 19.990,- Euro erhältlich. Damit ist er nicht nur der stärkste Ibiza-Ableger aller Zeiten, sondern auch laut Hersteller günstiger als das Vorgängermodell.

Überarbeitetes Fahrwerk

Das neue Fahrwerk mit zwei unterschiedlichen Dämpfereinstellungen, einer elektronischen Differentialsperre und Hochleistungsbremsen, wird von 17 Zoll großen Leichtmetallrädern getragen. Per Knopfdruck wird das Fahrwerk straffer und Lenkung sowie Gaspedal reagieren direkter. Sportsitze, Alupedalerie, Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht, Navigation-Infotainmentsystem, Multikollisionsbremse und überhaupt alles, was das Fahrerherz hochschlagen lässt, ist serienmäßig an Bord.

Foto: Seat
Foto: Seat

Herzstück ist der 1,8-Liter-Turbomotor mit innovativem Kühlsystem, der nicht nur durch seine 192 Pferdestärken gefällt, sondern vielmehr aufgrund seines Drehmoment-Bestwert von 320 Newtonmeter zwischen 1.450 und 4.200 Umdrehungen. Daraus resultiert ein enormes Spurtvermögen: Der Sprint dauert 6,7 Sekunden und auf der Autobahn klettert die Tachonadel zügig bis zur Spitze von 235 km/h. Die Kraft wird mittels einer Sechsgang-Schaltung auf die Vorderräder gebracht, ein DSG-Getriebe ist nicht erhältlich. Seat gibt einen Normverbrauch von sechs Litern auf 100 Kilometern an.
Fotos: Seat

Große Neuheit in L.A.: Mazda CX-9

Wohnbau à la Mazda

Fünf Meter, sieben Sitze – zu uns kommt er wohl bestenfalls im Grauimport: Mazdas Größter in neuer Auflage.

Nach amerikanischen Maßstäben ist der CX-9 mit seinen satten fünf Metern Länge mittelgroß; dorthin wandern auch 80 Prozent der Produktion von zuletzt jährlich ca. 50.000 Fahrzeugen.

Foto: Mazda
Foto: Mazda

Foto: Mazda
Foto: Mazda

Einige wenige au dieser Produktion fahren übrigens auch auf unseren Straßen. Dabei handelt es sich zumeist um Überschuss-Exemplare, die am schwächelnden russischen Markt nicht abgesetzt werden konnten.

Skyactiv

Das neue Modell ersetzt den seit 2007 gebauten ersten CX-9, der sich seine Plattform mit dem damaligen Ford Edge geteilt hat; Mazda war da ja noch Teil des Ford-Konzerns. Damit ist es mittlerweile vorbei, daher ist auch der V6-Saugmotor Geschichte.
Unter der Haube des Siebensitzers mit Allradantrieb arbeitet ein neuer Skyactiv-G-Vierzylinder (mit Diesel braucht man derzeit in den USA garnicht erst anzufangen) mit 2,5 Litern Hubraum, Direkteinspritzung und Turbo. Er leistet 310 PS und 420 Nm.
Etwas sentimental werden wir beim US-Basispreis: Knapp 30.000 Dollar wären dank Super-NoVA und Mega-MöSt. bei uns wohl nicht zu erzielen…

Für die Rennstrecke: Cayman GT4 Clubsport

Ready to rumble

Porsche baut sein Motorsport-Angebot aus und präsentiert auf der Los Angeles Auto Show ein Einsteiger-Fahrzeug unterhalb des 911 GT3 Cup.

Die Geschichte rund um Porsche-Rennwagen ist nahezu endlos. Nicht nur in ihrer Modellvielfalt, sondern auch in puncto Rennerfolge. Doch bisher wurde als Rennwagen fast ausschließlich das Aushängeschild des Porsche 911 auf die Kunden losgelassen. Da wundert es kaum, dass mit dem neuen Cayman GT4 Clubsport nun ein Porsche auf die Piste geht, der sich schon als Seriensportwagen einer gewaltigen Beliebtheit erfreut.

Foto: Porsche AG
Foto: Porsche AG

Der Porsche Cayman GT4 Clubsport basiert auf dem Cayman GT4 und ist ausschließlich für die Rennstrecke gemacht – eine Straßenzulassung ist nicht möglich. Direkt hinter dem Rennfahrer arbeitet der der bekannte 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 385 PS. Die Rennversion mit einem Gewicht von 1.300 kg verfügt exklusiv über ein angepasstes Sechsgang-Doppelkupplungs-Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad und einer rennsportspezifischen, mechanischen Hinterachs-Quersperre. Vom Porsche 911 GT3 Cup stammt die Leichtbau-Federbein-Vorderachse. Auch im Heck wurde eine verstärkte Leichtbau-Federbeinachse mit angepassten Querlenkern aus dem großen Bruder verbaut.
Foto: Porsche AG
Foto: Porsche AG

Für eine adäquate Verzögerung sorgt eine Rennbremsanlage mit Stahlbremsscheiben mit 380 mm Durchmesser. Vorne packen einteilige Sechskolben-Aluminium-Festsättel zu, hinten Pendants mit vier Kolben. Das ABS lässt sich je nach Geschmack und Anforderung in 12 Stufen einstellen.
Serienmäßig bietet der Porsche Cayman GT4 Clubsport einen Sicherheitskäfig, Renn-Schalensitz mit Sechs-Punkt-Gurt und in der Standardausführung einen 90 Liter großen Tank. Optional sind auch TF3-Tanks mit einem Volumen von 70 oder 100 Liter verfügbar. Für 2016 soll der Porsche Cayman GT4 Clubsport unter anderem für Rennserien wie die VLN-Langstreckenmeisterschaft, die GT4 Serien des SRO, die Pirelli GT3 Cup Trophy USA, die Ultra 94 GT3 Cup Challenge Canada und für Clubrennen des Porsche Club of America sowie weitere Rennen in aller Welt auf Clubsport-Niveau homologiert werden.
Bestellt werden kann der neue Cayman GT4 Clubsport, der ab 111.000,- Euro zuzüglich länderspezifischer Mehrwertsteuer erhältlich ist, ab sofort bei Porsche Motorsport in Weissach.
Fotos: Porsche AG

Premiere in Los Angeles: Fiat 124 Spider

Na endlich!

Ein Alfa Romeo hätte er werden sollen, jetzt ist er ein Fiat, demnächst vielleicht ein Abarth: Wieder ein Roadster – fast – aus Italien.

Mazda und FCA haben sich bei der Entwicklung des Zweisitzers, den wir bereits als den neuen MX-5 kennen, zusammengetan; ursprünglich sollte daraus auf italienischer Seite ein neuer Alfa Spider werden.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Weil Sergio Marchionne jedoch leichtsinnigerweise irgendwann einmal der italienischen Gewerkschaft versprochen hat, keine Alfa außerhalb Italiens zu bauen, migriert der Italo-Japaner jetzt – zumindest der Marke nach – nicht nach Milano, sondern nach Torino.
Aber auch Fiat hat ja seine Spider-Tradition! Deshalb auch der Griff ins Ikonen-Ladl für den Namen: 124 Spider.

Cento Venti Quattro

1966 kam das Original auf den Markt und wurde immerhin bis 1985 gebaut, ab 1981 unter dem Etikett des Designers Pininfarina. Dass man den 124 Spider in den USA vorstellt, und dann gleich an der sonnigen Westküste, kommt nicht von ungefähr: ungefähr 170.000 Exemplare wurden in Amerika verkauft, circa 8.000 fahren dort noch immer.
(Details wie die Ausstattungen und Preise für Europa reicht der Hersteller demnächst nach.)
Akzentfreies Italienisch spricht der Antrieb: Statt Skyactiv arbeitet MultiAir unter der Motorhaube. 1,4 Liter groß ist der Vierzylinder mit Turbo und Leistungsdaten von 140 PS sowie einem Drehmoment von 240 Nm.
Und ja, freilich, im Profil sind die Ähnlichkeiten mit dem MX-5 unverkennbar. Das „Centro Stile“ hat jedenfalls nach besten Kräften Erinnerungen an den berühmten Vorgänger und aktuelle Fiat-Markenidentität einfließen lassen.

608 Stück: Bentley Bentayga First Edition

Erstversuch

SUVs sind die Limousinen des 21. Jahrhunderts: Jetzt hat auch Bentley sein Herrenhaus auf Rädern – nur der offene Kamin fehlt noch!

Der Ort der Präsentation war nicht zufällig gewählt: im Vorfeld der Los Angeles Auto Show zeigte Volkswagens nobelste Tochter ihren Gipfel der Opulenz.

Foto: Bentley
Foto: Bentley

Foto: Bentley
Foto: Bentley

Hollywood und Silicon Valley haben ihren Spaß am automobilen Luxus, auch wenn die meisten Hochbau-Bentley in anderen Weltgegenden landen werden.
608 Exemplare schickt man von der ersten Serie des Nobel-SUV auf den Markt, das spielt auf die PS-Leistung des Antriebs an.
Der 6,0l-Zwölfzylinder produziert 447 kW/608 PS und dazu ein Drehmoment von 900 Nm, das wohl auch andere Paläste in Bewegung setzen könnte.
301 km/h sind laut Werk möglich, damit ist der Bentayga das aktuell schnellste Serien-SUV der Welt.
Dies und die 4,1-Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sind wohl Angebote, die die überwiegende Mehrheit der Bentayga-Klientel kaum je nützen wird.
Zur First Edition, über deren Preis sich Bentley ausschweigt, bekommen die Käufer jeweils eine (no na) exklusive Breitling-Uhr.

Jaguar XJ: Facelift fürs Modelljahr 2016

Vier-Augen-Prinzip

Ganz in Aluminium: Das Flaggschiff von Jaguar segelt seit 2009, zwecks etwas mehr „Verdrängung“ am Markt war es Zeit für Neuerungen.

Am auffälligsten ist die neue Lichtsignatur: doppelte LED-Tagfahrleuchten bilden den von den Jaguar-Designern „J-Blade“ getauften Schwung. Bei Nacht erglimmen Voll-LED-Scheinwerfer, die in ihrem Design an die Doppelscheinwerfer der klassischen XJ-Modelle ab 1968 erinnern.

Innere Angelegenheiten

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

An technischen Innovationen unterm Alublech warten z.B. eine neue elektromechanische Servolenkung oder auch die „All Surface Progress Control“, mit der auch auf Schnee und Eis problemloses Anfahren möglich sein soll.
Weitere Assistenten an Bord: Spurhalte-Assistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent, Rückfahrkamera, 360 Grad Einparkhilfe, Surround-Kamerasystem, Warnsystem „Toter Winkel“ und ein halbautomatischer Parkassistent. Nur lenken muss man noch selber!

Die Katze streckt sich

Im Interieur sorgen, je nach Variante, Materialien wie Semi-Anilin-Leder oder großflächige Holzeinlagen in Eiche für den gewissen Luxus. Das Infotainment-System offeriert jetzt Tür-zu-Tür-Navigation, drahtlose iOS- und Android-Konnektivität, Wi-Fi-Hotspot und ein Soundsystem mit 1.300 Watt Leistung und 26 Lautsprechern.
Das Instrumentendisplay hat 12,3 Zoll und ist frei konfigurierbar, auf Wunsch entertainen sich die Fondpassagiere mittels 10-Zoll-Bildschirmen.
Die Modelle R-Sport- und Autobiography ergänzen zusätzlich zu den weiter angebotenen Lines Luxury, Premium Luxury, Portfolio und XJR das Angebot an Ausstattungsvarianten. Den Autobiography gibt es in Verbindung mit der um 12 Zentimeter verlängerten Variante „Long Wheel Base“.
Der geliftete XJ ist zu Preisen ab 89.450,- Euro ab sofort erhältlich.
In diesem Video erklärt uns Le-Mans-Sieger Andy Wallace, warum er die Voll-LED-Lichter des neuen XJ an seinem Renn-Jaguar vor 25 Jahren gebraucht hätte. Das entsprechende Rennauto bringt er gleich mit!

Concept-Car fährt autonom: Mercedes F 015

Autonom mit Strom

Daimler erforscht die Zukunft der automobilen Mobilität: Die elektrisch angetriebene Studie F 015 „Luxury in Motion“ bündelt plakativ alle bisherigen Ergebnisse.

Zwei Visionen beherrschen die Auto-Mobilität von morgen. Die eine: Elektrizität. Genauer: lokal emissionsfreies Fahren. Die andere: Autonomie – also (voll)automatisches Fahren.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Alle großen Autokonzerne arbeiten auf Hochtouren einerseits an E-Antrieben, andererseits in Kooperation mit Elektronikfirmen an Systemen für die selbsttätige Fortbewegung. Daimler hat beides in einem Prototyp zusammengefasst. Das voll autonom fahrende Konzeptfahrzeug nennen die Stuttgarter F (wie Forschung) 015 „Luxury in Motion“, denn auch künftig bleibt es bei der Premium-Ausrichtung. Daimler bündelt den aktuellen Stand der Entwicklungstechnik, die man zum Teil bereits in Serienmodellen wie dem Mercedes S 500 „Intelligent Drive“ sowie im „Future Truck 2025“ und dem Freightliner „Inspiration Truck“ findet (siehe Kästen).

Premiere in Linz

Die Weltreise des F 015 startete zu Beginn des Jahres in Kalifornien. Anfang September führte sie auch nach Linz. Dort war die Mobilität der Zukunft eines der zentralen Themen der Ars Electronica. Als Auftakt dazu gab der Projektträger seine Europa-Premiere mit einer voll autonom gefahrenen Runde durch die Stadt, auf sondergenehmigter und abgeriegelter Route. Selbst ausprobieren war nicht angesagt, nur zu- und anschauen.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Und Probesitzen: Der 5,22 Meter lange Silber-Keil offeriert auf einem Radstand von 3,61 Metern hinter gegenläufig öffnenden Türen ohne B-Säulen eine Lounge mit feiner und flexibler Ledermöblierung samt edlem Holzboden. Lenkrad und Pedale sind (noch) vorhanden; man soll auch (noch) selber fahren können. Man muss aber nicht! Was wie Seitenscheiben aussehen mag, sind Touchscreens. Über die ist der Selbstfahr-Modus aktivier- und steuerbar. Der praktisch geräuschlose F015 fährt elektrisch, den Strom produziert eine Brennstoffzelle. Der E-Antrieb schickt eine Dauer-Power von 163 PS bzw. 272 PS Spitzenleistung zur Hinterachse. Bei möglichem Top-Speed von rund 200 km/h soll eine Reichweite von 1.100 km drin sein. Er kann aber noch viel mehr als fahren!

Einer zum Reden

Kommunikation mit Licht: Blau im Aktiv-, weiß im Autonom-Modus. Und schriftlich: Mit den Heckleuchten, etwa „STOPP“. Und graphisch: Er projiziert einen virtuellen Zebrastreifen auf den Asphalt, um zu zeigen, dass er einen Fußgänger wahrgenommen hat und ihm das sichere Überqueren der Straße ermöglicht. Und auch sprachlich: Mercedes will seinem Zukunftsträger eine Stimme verleihen. Erinnerungen an Knight Riders K.I.T.T. sind nicht von der Hand zu weisen.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Auch das Thema künstliche Intelligenz, mit einer gewissen Wahrnehmungsfähigkeit, steht ganz oben auf der Liste der Forschungsziele. Aktuell arbeiten namhafte Hersteller am Forschungsprojekt UR:BAN mit; autonom fahrende Fahrzeuge sollen „lernen“, sich nicht nur auf Autobahnen innerhalb kalkulierbarer Grenzen wie Bodenmarkierungen, Randsteinen etc. zu bewegen, sondern auch im innerstädtischen Verkehr mit „irrationalen“ Verkehrsteilnehmern (Passanten, Hunde, Mopedfahrer,…). Als Zeitrahmen für die Marktreife eines autonom fahrfähigen Silberpfeils nannte Mercedes vorsichtig das Jahr „2030 plus“. Vorher sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen, die derzeit laut Wiener Konvention das voll autonome Fahren verbieten, geregelt sein. Nachdem die Stuttgarter nicht als einzige Selbstfahr-Projekte entwickeln, sind wir gespannt auf die Neuheiten der Motorshow in Tokio ab 30. Oktober!
Fotos: Daimler

Rundum-Erneuerung: BMW F 800 R

Gesichtswäsche

BMW hat nach knapp zehn Jahren das Mittelklasse-Einstiegsmodell F 800 R optisch und technisch aufgefrischt.

2006 kam das erste Modell der zweizylindrigen F-Baureihe auf den Markt, mit einem bei Rotax gefertigten Parallel-Twin. Mittlerweile sind die Einzylinder – nunmehr als G-Serie, mit einem 650er-Aggregat (48 PS), ebenfalls von Rotax – bis auf ein Modell Geschichte. Derweilen entwickelt sich die F-Familie weiter. In dieser Saison frisch hinzu kommt die Roadster-Version F 800 R.

Foto: BMW
Foto: BMW

An der fällt die Gesichtswäsche auf, das asymmetrische Doppelscheinwerfergesicht ist einer Mono-Leuchte gewichen. Zur gesteigerten Attraktivität wurde eine Stärkung des Antriebs verordnet, um drei PS auf jetzt 90. Hand in Hand damit ging eine Anpassung der Ergonomie, was sich in einer um zehn Millimeter niedrigeren Sitzbank sowie nach vorne und nach unten versetzten Fußrasten äußert. Fahrwerkstechnisch haben die Bayern zu einer USD- anstelle der bisherigen Teleskop-Gabel gegriffen.

Knapper Zehner

Mit diesen Detail-Verfeinerungen bleibt der Startpreis der nackten 800er noch knapp unter der 10.000-Euro-Marke. ABS bekommt man dabei mitgeliefert. Die Aufpreis-Optionen Antischlupfregelung und elektronisch justierbares Fahrwerk waren beim Test-Eisen an Bord. Die Auswirkung der Federungseinstellungen ist nachhaltig, wenn auch die Dämpfer – in welcher Einstellung auch immer – nach wie vor nicht immer 100% feinfühlig arbeiten.

Foto: BMW
Foto: BMW

Dennoch gibt‘s am auch für Neulinge verdaulichen Einlenkverhalten nichts zu meckern, und trotz tieferer Fußrasten reicht die Schräglagenfreiheit auf öffentlichen Straßen völlig aus. In schnell angegangenen Kurvenfolgen macht sich der recht lange Radstand von 1.520 mm bemerkbar, dafür gibt’s beim Geradeauslauf keine Klagen. Der Umgang mit den Bremsen erfordert Eingewöhnung, gerade wenn man im Stau unterwegs ist und den Anker besonders gefühlvoll bedienen muss. Doch im freien Geläuf sind Handkraftaufwand und Wirkung in Ordnung.

Motor: Parallel-Twin
Hubraum: 798 ccm
Leistung: 66 kW/90PS bei 6.750 U/min
Drehmoment: 86 Nm bei 5.800 U/min
Sitzhöhe: 790 mm
Tankinhalt: 15 l
Gewicht: 202 kg (fahrfertig)
Preis: ab 9.750,- Euro
 

Neuheiten von Fiat: Tipo und Fullback

Zwei starke Typen

Auf der Dubai Motorshow haben die Italiener zwei neue Modelle enthüllt; eines davon kommt uns recht bekannt vor.

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Tipo statt Aegea: Die 4,5 Meter lange Limousine wurde als Konzept seriennahes bereits gezeigt, für den Namen hat Fiat jetzt in die Schublade gegriffen und nach 20 Jahren die Modellbezeichnung Tipo wiederbelebt.
Das Styling kommt vom hauseigenen Centro Stile, gebaut wird das Auto bei Tofas in der Türkei. Zielgebiete sind Europa, der Mittlere Osten und Afrika.
Fiat setzt vorderhand ganz auf das Stufenheck, Varianten wie ein Fünftürer und ein Kombi werden zumindest für Europa folgen.
Motoren: Zu Beginn werden zwei Multijet-Diesel und zwei Benziner offeriert, die Leistungsskala reicht von 95 bis 120 PS. Im Dezember wird der Fiat Tipo in Italien debütieren.

Italo-Japaner: Fullback

Foto: Fiat
Foto: Fiat

Im Pickup-Segment war Fiat bislang nur zaghaft vertreten; der Fullback soll sich jetzt direkt mit Amarok, Hilux & Co. anlegen.
Das dürfte ihm recht gut gelingen, denn völlig ungeübt ist er nicht. Die Konkurrenz und wir kennen ihn bereits unter dem Namen Mitsubishi L200.
Retuschen an der Vorder- und Heckansicht sowie im Innenraum sorgen für die entsprechende Fiat-Markenidentität.
Ab Mitte 2016 ist der Fullback in Europa auf dem Markt, angetrieben von einem 2,4l-Dieselmotor mit 150 oder 180 PS, samt Sechsgang-Schaltgetriebe oder Fünfgang-Automatik. Zu haben sind Einzel- und Doppelkabine sowie „Extended Cab“.