Mehr als ein Facelift: Honda Jazz
Swingende Palme
Fit in die Zukunft: Honda gönnte dem Jazz, dem Kleinsten seiner Modellpalette, mehr als nur eine Auffrischung.
Eher marginal gewachsen, dafür maximal gereift ist jener Honda, der in anderen Weltgegenden „Fit“ genannt wird. In Europa trägt er den wesentlich musikalischeren Namen „Jazz“. Der wurde gerade mehr als nur aufgefrischt. Womit er jetzt fit ist für die derzeit und auch in den nächsten Jahren geltenden Verbrauchs- sowie Emissionsvorgaben der EU. Dafür steht er auf einer neuen, auch bei Honda als global bezeichneten Plattform, die sowohl für Klein- als auch für Kompaktwagen-Modelle adaptiert werden kann.
Dadurch hat er in der Länge um 9,5 Zentimeter zugelegt, bleibt jedoch immer noch um fünf Millimeter unter der Vier-Meter-Marke. Drei Zentimeter mehr verleihen ihm im Verein mit dem neu abgestimmten Chassis und der neu konfigurierten Lenkung noch mehr fahrwerksseitige Souveränität. Optisch dazu passend spendierten ihm die Designer neue Schärfe, indem der Kleine in Details an Heck, Front und Seitenlinie seinen größeren Bruder Civic zitiert.
Fahrer-freundlich
Das Interieur wurde mehr als aufgefrischt, das Cockpit orientiert sich noch stärker zum Fahrer hin. Platzmangel kannte schon der Vorgänger nicht, der Neue kann’s in puncto Raumangebot noch besser. Nicht nur anhand des von Honda „Magic Seat“-Systems für die Fondbank: Die Sitzflächen können bekanntlich um- oder nach oben geklappt werden. Palmen und sonstige höher aufragende Gegenstände haben jetzt mehr Platz. Auch zum (Mit-)Swingen. Neu geordnet und reduziert ist das Aggregate-Programm: Ein neuer 1,3l-Benziner ersetzt sowohl den bisherigen 1200er als auch den 1,4-Liter. Der Vierzylinder leistet 102 PS bei 6.000 U/min und liefert ein Maximal-Drehmoment von 123 Newtonmetern bei 5.000 U/min.
Mit dieser Leistung schwingen sich die mindestens 1.044 Kilogramm Fahrzeuggewicht mit Leichtigkeit durch engwinkelige Gassen und innerstädtische Kreisverkehre. Auf offener Landstraße und Autobahn sollte man allerdings fleißig im neuen und präzise zu schaltenden Sechsgang-Getriebe rühren, wenn man gerne eine flottere Gangart pflegt. Vor allem, wenn man den einen oder anderen Überholvorgang anpeilt. In der Version mit dem CVT-Getriebe (das, Europa-exklusiv, sieben Schaltstufen simuliert) ist ohnehin von vorneherein eine etwas zurückhaltendere Gangart angesagt. Die Belohnung sind respektable Tiefwerte bei Verbrauch und Emissionen: Laut Werksangabe sind es 4,6 Liter im Normmix (pro hundert Kilometer) und 106 bis maximal 120 Gramm CO2 pro Kilometer. Der Preis: ab 15.990,- Euro. Der Marktstart: September.
Fotos: Honda