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Mercedes X-Klasse: Sternen-Pick Up

Staub-Edel

Die Stuttgarter interpretieren das Modethema Lifestyle-Laster ebenso praktikabel wie komfortabel. Mit der X-Klasse will Mercedes vom Pick Up-Kuchen mehr als mitnaschen.

Auch die Stuttgarter konnten sich dem Trend zu Klein-Pritschenwagen nicht verschließen. Sie drückten im Rahmen der Technik-Kooperation mit Nissan (Navara) und Renault (Alaskan) ihrem Pick Up-Modell, der X-Klasse, einen unverkennbaren Mercedes-Stempel auf. Der erschöpft sich nicht im Montieren des Stern-Logos auf dem Kühlergrill: Der 5,340 m lange Deutsche wurde gegenüber seinem japanischen und französischen Bruder um sieben Zentimeter von 1,850 auf 1,920 Meter in die Breite gedehnt. Damit steht er auf breiterer Spur. Der Radstand misst unverändert 3,150 Meter.
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Weiters ist die Fahrwerksabstimmung auf erhöhte Feinfühligkeit und Pkw-hafte Umgänglichkeit getrimmt. Gefeilt hat man zudem an Geräuschdämmung und Abdichtung. Damit sollte es nicht notwendig sein, nach einem Geländeritt allzu viel Staub aus dem Interieur wedeln zu müssen. Ausstattung und Optionen-Offert ensprechen den Komfort-Vorstellungen der Stuttgarter, unter anderem mit feinen (Leder-)Möblierungs-Optionen – damit man auch im Staub wie im gesamten Sternen-Modellprogramm gewohnt edel unterwegs sein kann.

Solide Antriebe

Die Motorisierung gleicht in den Start-Modellen der von Navara und Alaskan: ein Vierzlinder-Diesel mit 2,3 l Hubraum. Mit Mono-Turbo hat er 163, mit Biturbo 190 PS. Manuell geschaltet werden können beide Versionen. Der stärkere Selbstzünder ist vorerst nur mit einer siebenstufigen Automatik kombiniert, später auch mit Handschaltgetriebe. Das zuschaltbare 4×4-System enspricht jenem des Japaners und Franzosen. Ein technisches Alleinstellungsmerkmal hat die X-Klasse: Hier wird auch an der Hinterachse – die untypisch für Pick Ups nicht Blatt-gefedert, sondern eine Mehrlenker-Konstruktion ist – über Scheiben statt Trommeln gebremst.
 
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

 
Mit seinen ab 2.213 kg Leergewicht kann es der Doppelkabiner mit einer Nutzlast von bis zu 1067 Kilogramm aufnehmen, die maximale Anhängelast beträgt je nach Leistung von 1.650 kg bis zu 3,5 Tonnen. Auf die Ladefläche (L/B/H: 1587x 1560 x 475 mm) passt eine Europalette. Die Offroad-Eckdaten: 600 mm Wattiefe, 221 mm Bodenfreiheit, 100 Prozent Steigfähigkeit, vorne 29, hinten 24 Grad Böschungswinkel, 20,4 Grad Rampenwinkel und 49,8 Grad maximale Schräglage.

Sand, Schlamm, Schotter

Damit haben sich die Brüder schon ausgezeichnet: der Navara im Wüstensand von Marokko und der Alaskan im glitschigen Schlamm in Slowenien. Die X-Klasse ist auf dem trockenen Terrain des ÖAMTC-Offroad-Fahrtechnikzentrums in Stotzing, Burgenland, angetreten. Hier hat der Deutsche Steig- und Stehvermögen sowie geschmeidige Wendigkeit bewiesen, der Parcours ist bekannt für Verwinkeltheit.
 

Für mitte dieses Jahres hat Mercedes einen Dreiliter-V6-Diesel angekündigt. Der kommt mit  285 PS – das ist Top-Leistung im Eintonnen-Pick Up-Segment -, Wandler-Automatik und permanentem Allradantrieb.
In Österreich ist der Staub-Edle ausschließlich als Doppelkabiner zu haben. Robust-Versionen mit reinem Hecktrieb und Solokabine sind für jene Märkte bestimmt, in denen die X-Klasse vornehmlich im Arbeits- und weniger im Lifestyle-Einsatz ist.
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Der Preis: ab 40.692 Euro.

Navigationsgeräten niemals blind vertrauen

Wenn die Urlaubsfahrt direkt im Badesee endet

Stiegen, Badeseen oder Skipisten – immer wieder hört man von Vorfällen, bei denen sich Fahrer verirren, weil sie sich auf das Navigationsgerät verlassen.

Auch zahlreiche Unfälle sind so bereits passiert. „Elektronische Navigationshilfen erleichtern unsere Urlaubsfahrten enorm. Nicht allen Aufforderungen sollte man aber folgen. Letztendlich muss man immer prüfen, ob die Fahranweisungen auch Sinn ergeben und durchführbar sind“, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Laut dem Verkehrsclub sind veraltetes oder für die Fahrzeuggröße ungeeignetes Kartenmaterial aber auch Störungen des GPS-Signals oft Schuld an unfreiwilligen Ausflügen in die Irre. Geschätzte 80 Prozent der Lenker haben ein Navigationsgerät an Bord. „Vor allem junge Lenker bevorzugen Navis, um ihre Fahrziele zu erreichen. Ihnen ist der Umgang mit Straßenkarten nicht mehr geläufig und sie möchten sich auch im Vorhinein weniger mit ihrer Anreiseroute auseinandersetzen“, so Seidenberger.
„Das Navi hat mich hergeschickt“, gilt außerdem nicht als Ausrede, falls durch den Irrweg Schäden entstehen. Denn egal, wo das Gerät jemanden hinschickt, die Verantwortung bleibt immer beim Lenker. „Darüber hinaus bedienen viele Lenker ihre elektronischen Lotsen während der Fahrt – das lenkt ab und kann zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen“, warnt die Verkehrspsychologin.

Tipps für Navi-Benutzer

Reisevorbereitung: „Zu einer Reise gehören nicht nur die Hotelbuchung und das Kofferpacken. Es ist auch wichtig, sich mit der Anreise auseinanderzusetzen“, so Seidenberger. Im Vorfeld sollte man sich die Route genau ansehen.
Kartenmaterial aktualisieren und auf das Fahrzeug abstimmen (Wohnwagen, Pkw, Bus): Die meisten Navigationsgeräte können mit dem Internet verbunden und aktualisiert werden. Das sollte man unbedingt regelmäßig tun, denn die Hersteller verbessern ihr Kartenmaterial laufend.
Anfahrtstipps: Viele Hotels oder Sehenswürdigkeiten liegen an Adressen, die das Navi nicht kennt. Es lohnt sich, vom Gastgeber oder der Website Informationen zur besten Anreise einzuholen.
Testberichte beachten: Wer sich ein neues Navigationsgerät anschaffen möchte, sollte die Testberichte durchlesen. Manche Geräte sind benutzerfreundlicher und auch bei der Preis-Leistung gibt es Unterschiede.
Navigationsgerät einfahren: Je nach Hersteller sind auch die Navi-Ansagen unterschiedlich. Manche Geräte kündigen Abbiegungen, Spurwechsel und Ausfahrten später an, als andere. „Wenn man ein neues Navi gekauft hat, sollte man sich in einer gewohnten Umgebung damit vertraut machen“, empfiehlt die Verkehrspsychologin.

ÖAMTC: Die Gewinner des Marcus-Awards 2016

Und der Marcus geht an…

Der Automobil-Club zeichnete 14 Modelle in den Sparten Neuerscheinung, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Innovation aus.

Die fünfte Ausgabe des Marcus fand heuer erstmals im neuen Mobilitätszentrum des ÖAMTC in Wien-Erdberg statt. „Es freut uns ganz besonders, dass wir den Marcus diesmal im eigenen Haus vergeben dürfen. Der ÖAMTC bündelt in diesem Gebäude ja erstmals in seiner Geschichte für seine Mitglieder fast alle seine Leistungen unter einem Dach. Dazu gehört letztlich auch der Marcus, dessen Fokus auf dem Nutzen für die Konsumenten liegt“, erklärt ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold.

Foto: ÖAMTC Kommunikation/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Foto: ÖAMTC Kommunikation/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Welche der 47 Pkw-Neuerscheinungen von 2016 mit einem Marcus ausgezeichnet wurden, wurde nicht willkürlich bestimmt oder gewählt. „Nachvollziehbare Berechnungs- und Bewertungsmethoden stellen sicher, dass der Marcus eine echte Hilfe bei der Kaufentscheidung ist“, hält der ÖAMTC-Verbandsdirektor fest. „Unsere Experten haben die Unterhaltskosten der Modelle berechnet und die Sicherheitsausstattung objektiv bewertet – denn Betriebskosten und Sicherheit sind die wichtigsten Kriterien bei der Kaufentscheidung.“
Wirtschaftlichste Neuheiten 2016
Kategorie Kleinwagen: Citroën C3 Pure Tech 68 Live
Kategorie Kompaktklasse: Fiat Tipo 1,3 MultiJet II 95 Easy
Kategorie Mittelklasse: Renault Talisman Energy dCi 110 Zen
Kategorie Kombis und Vans: Fiat Tipo Kombi 1,3 MultiJet II 95 Pop
Kategorie SUV und Geländewagen: Suzuki Ignis 1,2 DJ pure
Kategorie Luxusklasse: Maserati Levante Diesel
In der Wirtschaftlichkeitswertung wurde in jeder Kategorie die Neuerscheinung mit den geringsten monatlichen Kosten mit einem Marcus ausgezeichnet.
Neuheiten mit der besten Sicherheitsausstattung 2016
Kategorie Kleinwagen: Citroën C3 Kategorie
Kompaktklasse: Toyota Prius Kategorie
Mittelklasse: Volvo S90 Kategorie
Kombis und Vans: Volvo V90
Kategorie SUV und Geländewagen: Ford Edge und Toyota C-HR Kategorie
Luxusklasse: Tesla Model X
Bereits beim Marcus 2016 gab es eine ex-aequo-Platzierung, damals in der Wirtschaftlichkeits-Wertung. Diesmal teilen sich in der Sicherheitswertung der Kategorie SUV und Geländewagen Ford Edge und Toyota C-HR den Sieg. Bewertet haben die ÖAMTC-Experten die Serienausstattung mit aktiven und passiven Sicherheitssystemen anhand von 33 definierten Merkmalen.
Innovativste Neuheit 2016
Auch die Tradition, beim Marcus ein Fahrzeug mit besonders zukunftsweisender Technologie auszuzeichnen, wurde 2017 fortgeführt. Gewonnen hat der Opel Ampera-e, der sich gegen 28 Konkurrenten durchsetzen konnte und von einer Jury aus unabhängigen Automobil-Experten zum „Wegweiser“ gewählt wurde. ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold fasst die Jury-Begründung zusammen: „Der Opel Ampera-e bietet eine wesentlich gesteigerte Reichweite und gleichzeitig einen für ein Elektroauto akzeptablen Preis. Das bedeutet bessere Alltagstauglichkeit und damit die verdiente Auszeichnung als Wegweiser.“
Foto: ÖAMTC Kommunikation/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Foto: ÖAMTC Kommunikation/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Die Fachjury unter Vorsitz von Max Lang (Leiter ÖAMTC Technik, Test, Sicherheit) bestand aus Herbert Demel (Vorsitzender der Geschäftsführung M+W Group Stuttgart), Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik, TU Wien), Reinhard Kolke (Leiter Test und Technik, ADAC-Technik-Zentrum Landsberg am Lech), Hans Peter Lenz (Vorsitzender Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik), Cornelia Lex (Stellvertretende Leiterin Forschungsbereich Fahrerassistenz, Fahrdynamik und Fahrwerk, TU Graz) und Peter Schöggl (Leiter des Geschäftszweigs Racing, Fahrzeugentwicklung und -technologie, Antriebssysteme, AVL List GmbH).
Fotos: ÖAMTC Kommunikation/APA-Fotoservice/Hörmandinger

 

Aus dem Auto geworfener Müll kann teuer kommen

Auf der sauberen Seite

Neben Strafen wegen Verschmutzung, sind im Falle von glimmenden Zigaretten sind sogar strafrechtliche Konsequenzen möglich.

Dass Rauchen die Gesundheit beeinträchtigt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ob und wie sehr die Zigarette am Steuer die Verkehrssicherheit gefährdet, ist in Fachkreisen umstritten. Die Straßenverkehrsordnung sieht jedenfalls für die Verschmutzung der Fahrbahn, auch für aus dem Fenster geworfene Zigaretten oder Müll, eine Strafe von bis zu 72 Euro vor. „Generell ist es eine rücksichtslose und gefährliche Unsitte, Dinge, vor allem brennende Zigarettenreste, einfach aus dem Fenster zu werfen. Neben den eher bescheidenen Polizeistrafen sind hohe Schadenersatzforderungen zu erwarten, wenn die weggeworfene Zigarette beispielsweise einen Waldbrand oder einen Verkehrsunfall verursacht. Und bei dadurch verursachten Personenschäden sind auch strafrechtliche Konsequenzen die Folge“, erklärt der ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.
Dass man nicht nur bestraft werden kann, wenn man jemanden gefährdet, zeigt die Praxis der Behörden zu gewissen landesrechtlichen Vorschriften. „So ist etwa in der Bundeshauptstadt das Wegwerfen von Abfall auf öffentlichem Grund als Übertretung des Wiener Reinhaltegesetzes strafbar und kann zu einer Verwaltungsstrafe von bis zu 1.000 Euro führen“, erklärt der Experte.
Sogar der Versuch, während der Fahrt eine im Auto herunter gefallene Zigarette wieder aufzuheben, kann negative Folgen haben. Der Oberste Gerichtshof hatte exakt einen solchen Fall zu beurteilen. „Der Raucher am Steuer war nämlich durch das Aufheben der glühenden Zigarette so abgelenkt, dass er einen Unfall verursacht hat. Den eigenen Schaden musste er trotz aufrechter Kaskoversicherung selbst zahlen“, erklärt der Jurist. Der erfolgreiche Einwand der Versicherung: Grobe Fahrlässigkeit.
„Generell sollte jeder Fahrzeuglenker so vernünftig sein, ablenkende Tätigkeiten zu unterlassen“, appelliert der ÖAMTC-Experte abschließend an die Vernunft der Autofahrer. „Das gilt für das Telefonieren am Steuer und das Einlegen einer CD ebenso wie für die Rauchpause und das Leeren des Aschenbechers. Auch der aktuelle Fall des Musizierens während der Fahrt kann unter dieses Verbot fallen. Besser ist es, an passender Stelle anzuhalten. So kann man es am besten vermeiden, sich selbst und andere zu gefährden.“
Foto: Reinwerfen statt Wegwerfen / Kurt Keinrath
 

ÖAMTC-Crashtest: Ford Mustang Schlusslicht

Gefährliches Pony

Vier der acht getesteten Autos erreichten die Fünf-Sterne-Wertung, doch es gab auch etliche negative Überraschungen.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Im aktuellen Crashtest des ÖAMTC konnten sich vier der acht getesteten Fahrzeuge die Fünf-Sterne-Wertung sichern: Audi Q5, Land Rover Discovery, Toyota C-HR und Volvo V90. „Diese Autos waren in allen Kriterien gut bis sehr gut und haben lediglich in Detailbereichen Verbesserungsbedarf“, erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Mit vier Sternen wurde der Citroen C3 bewertet, der in der Fußgängersicherheit nicht überzeugen konnte.
Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Dahinter reihten sich Fiat 500 und Ford Ka+ ein, die in verschiedenen Bereichen deutliche Schwächen aufweisen. „Beiden gemeinsam ist die mangelhafte Ausstattung mit Fahrerassistenten. Das kommt im Kleinwagensegment leider immer wieder vor“, hält der ÖAMTC-Experte fest. Auch um die Fußgängersicherheit ist es bei beiden Autos schlecht bestellt – so können u.a. die harten A-Säulen bei einem Zusammenstoß zu schwersten Verletzungen bei Fußgängern führen.

Ford Mustang mit Schwächen in allen Testkriterien

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Überraschend schwach schnitt ein Kultmodell aus Amerika ab. Der Ford Mustang, der erst 2015 Europa-Premiere feierte, muss sich mit zwei Sternen begnügen – eine Wertung, die in jüngerer Vergangenheit glücklicherweise Seltenheitswert hatte. Der ÖAMTC-Cheftechniker fasst zusammen: „Am Mustang gibt es mit der Kindersicherheit und der Ausstattung mit Fahrerassistenten zwei große Schwachpunkte. Aber auch Fußgängerschutz und Erwachsenensicherheit könnten besser sein.“
Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Dass der Ford Mustang nicht als Familienfahrzeug geeignet ist, zeigt sich bei der Kindersicherheit. „32 Prozent in diesem Kriterium sind ein ungewöhnlich niedriger Wert. Für Kinder kann u. a. die Gurtführung zum Problem werden“, so der ÖAMTC-Experte. Noch dazu besteht bei einem Seitenaufprall die Gefahr von Kopfverletzungen durch einen Aufprall an der C-Säule. Und: Der Beifahrer-Airbag kann zwar deaktiviert werden, um vorne einen Kindersitz einzubauen, jedoch erhält der Fahrer keine ausreichende Information, ob der Airbag tatsächlich aktiv oder inaktiv ist.
Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Fahrerassistenzsysteme sind im Mustang praktisch nicht vorhanden, sieht man von den Seatbelt-Remindern auf den Vordersitzen ab. „So rudimentär ausgestattete Autos gibt es heute selten“, hält der ÖAMTC-Experte fest. Allerdings soll sich das nach Herstellerangaben noch 2017 ändern. Ein überarbeitetes Modell, das mit weiteren Assistenzsystemen (z. B. Fußgängererkennung, Notbrems- und Spurhalteassistent) ausgestattet sein wird, soll auf den Markt kommen. Ein Termin ist noch nicht bekannt.
Fotos: ÖAMTC

Der ÖAMTC-Sommerreifentest 2017

Erstmals spezielle SUV-Reifen im Test

Nur einer der 38 getesteten Sommerreifen schnitt diesmal mit dem Ergebnis „nicht empfehlenswert“ ab.

Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Im aktuellen Sommerreifentest des ÖAMTC und seiner Partner wurden 31 Modelle in 2zwei Dimensionen (195/65 R 15 V und 215/65 R 16 H) nach allen relevanten Sicherheits- und Umweltkriterien überprüft. „Nur ein ’nicht empfehlenswert‘ und zwei ‚bedingt empfehlenswert‘ sind bei 31 getesteten Modellen ein sehr gutes Ergebnis“, zieht ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel Bilanz. „Der Rest des Feldes bewegt sich im Bereich zwischen ’sehr empfehlenswert‘ und ‚empfehlenswert‘.“
Foto: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

Bei kleineren SUV sind Reifen der Größe 215/65 R 16 H weit verbreitet. Neben den Standard-Modellen für alle Pkw, gibt es in dieser Dimension auch speziell vom Hersteller so bezeichnete „SUV-Reifen“, die nun erstmals vom ÖAMTC getestet wurden. Das Ergebnis zeigt ein noch breiteres Feld an „empfehlenswerten“ Produkten als in der kleineren Dimension. Mit „sehr empfehlenswert“ stechen zwei Reifen heraus: Goodyear EfficientGrip SUV und Cooper Zeon 4XS Sport. Aufgrund schwacher Nassgriffeigenschaften „bedingt empfehlenswert“ ist der Michelin Latitude Tour HP. Der Yokohama Geolandar SUV ist bei Nässe noch schwächer und als einziges Modell im gesamten Sommerreifentest „nicht empfehlenswert“.
Weil diesmal nur speziell gekennzeichnete SUV-Reifen getestet werden, sucht man übrigens Hersteller wie Continental und Dunlop vergeblich, die heuer in dieser Dimension zwar Standard- nicht aber SUV-Reifen anbieten.

M+S-Markierung ist kein Garant für Wintertauglichkeit

Foto: ÖAMTC

Sechs der 15 getesteten SUV-Reifen weisen eine „M+S“-Markierung auf. „Das bedeutet, dass die Reifen aus rechtlicher Sicht auch im Winter benutzt werden dürften. Allerdings hat ein Schnelltest dieser Modelle Hinweise ergeben, dass die Schneegriffeigenschaften mäßig bis sehr schwach sind und sie daher keinesfalls im Winter verwendet werden sollten“, stellt Eppel klar. „Vom Hersteller werden die Reifen richtigerweise auch dezidiert als Sommerreifen angeboten.“ Der Hintergrund ist vermutlich, dass die Bezeichnung „M+S“ (im Englischen „Mud and Snow“) als Hinweis auf Offroad-Eigenschaften zu verstehen ist, die vom ÖAMTC allerdings nicht geprüft wurden. „Es ist also auch bei SUV-Reifen für die Winternutzung auf jeden Fall auf das Schneeflocken-Symbol zu achten“, lautet der abschließende Apell des ÖAMTC-Experten.
Fotos: ÖAMTC
Foto: ÖAMTC

„Österreichs sicherster Biker" erhält eine Honda

And the Winner is….

Klaus Peter Walter aus Reutte setzte sich beim Finale des ÖAMTC-Fahrtechnikbewerbs gegen 49 Finalisten durch.

Mit dem Beginn der Motorradsaison starteten ÖAMTC Fahrtechnik und HDI Versicherung in Kooperation mit Honda, dem Motorrad Magazin und Michelin den Bewerb „Österreichs sicherster Motorradfahrer“. Dabei ging es primär um die Beherrschung des eigenen Fahrzeugs, auch in schwierigen Situationen. Die Teilnahme erfolgte im Rahmen eines Motorrad Trainings in einem der 9 ÖAMTC Fahrtechnik-Zentren in ganz Österreich.
Bis zum Sommer absolvierten rund 2.000 Biker ein ganztägiges Motorradtraining, die 50 Besten durften am 27. August zum großen Finale im ÖAMTC Fahrtechnik-Zentrum Saalfelden/Brandlhof antreten und ihre Geschicklichkeit beweisen. Der 46-jährige Klaus Peter Walter aus Reutte kürte sich zu Österreichs sicherstem Motorradfahrer und sicherte sich damit den Hauptpreis: eine neue Honda Africa Twin.

NCAP fordert: Schluss mit Crashtest-Versagern

Null Sterne „deluxe“

Wir sind an Sicherheit gewöhnt, aber es gibt sie noch, die Neufahrzeuge mit weit weniger als fünf Sternen im Crashtest – auch bei uns.

NCAP: Das „New Car Assessment Programme“ zieht weltweit die Vorgaben für die Bewertung der aktiven und passiven Sicherheit von Kraftfahrzeugen immer strenger an. So werden in Zukunft autonome Notbremssysteme eine Rolle spielen, das war beim neuen Toyota Prius schon der Fall.
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Foto: Euro NCAP
Foto: Euro NCAP

Außerdem wird es zwei Wertungen geben, sofern solche Bremsassistenten optional angeboten werden – einmal mit, einmal ohne das System.
Es geht für die hinter dem Programm stehende globale NCAP-Organisation mit ihren regonalen Ablegern – zum Berispiel in Europa EuroNCAP – also darum, solche aktiven Sicherheitsfeatures möglichst bald als Standard in allen Personenwagen eingebaut zu sehen.
Heute traut sich keine Automarke mehr mit einem Vier-Sterne-Ergebnis beim NCAP-Sicherheitstest zu prahlen. Alles unter dem Maximalwert ist de facto eine kleine Niederlage. Allerdings sind diese Bewertungen nicht maßgeblich für die Zulassung von Fahrzeugtypen.
Die Vereinten Nationen fordern in einer Resolution, dass ESP, aktive Notbremssysteme und Motorrad-ABS weltweit für Neufahrzeuge verpflichterpflichtend gemacht werden. Aber auch die UNO bestimmt nicht, was Standard ist und was nicht.

„Sicher genug“?

Je nach regionalen rechtlichen Vorgaben dürfen sich Autohersteller in manchen Weltregionen mehr trauen, und ihre Kundschaft braucht dementsprechend mehr Mut.
Dabei geht es um so riesige Automärkte wie Südamerika oder den indischen Subkontinent. Dort sind drei Test-Sterne bereits ein Grund zur Beruhigung. Denn es geht auch viel, viel schlechter!
NCAP legt sich mitunter ganz direkt mit Herstellern an. So fordert man zum Beispiel General Motors auf, das in Lateinamerika verkaufte Basismodell des Chevrolet Aveo vom Markt zu nehmen. Genau wie sein Kollege Chevy Sail erreichte es im Crashtest null Sterne.
Keine Sorge: in dieser Form ist der Aveo bei uns nie in den Handel gekommen, und das aus gutem Grund. Den Nissan Tsuru oder das indische Billigst-Auto Tata Nano kennen wir auch nur vom Hörensagen.
In Sachen Insassenschutz verströmen diese Autos beinahe nostalgischen Charme – so lange man nicht selber drinnen sitzt. Fahrzeuge mit ernüchternden Crashtest-Ergebnissen gibt es jedoch auch bei uns.

Leichtbau

Der ÖAMTC und einige Partner-Clubs haben gängige Leichtfahrzeuge getestet. Dabei wurden ein Frontal- und ein Seitenaufprall mit 50 km/h simuliert.

Foto: Euro NCAP
Foto: Euro NCAP

Die salopp „Mopedautos“ genannten führerscheinfreien Vierradler sind natürlich geschwindigkeitsbeschränkt, aber sie teilen sich die Straßen immerhin mit Lkws und SUV.
Und die Testergebnisse fallen unerfreulich aus.
Das Resultat: Drei Modelle (Microcar M.GO, Bajaj Qute und Aixam Crossover GTR) fallen mit nur einem Stern komplett durch. Der Chatenet CH30 erreicht als „Testsieger“ zwei von fünf Sternen.
Zumindest Airbags, fordert der ÖAMTC, sollten bei Leichtfahrzeugen zur Grundausstattung gehören.

Der ÖAMTC-Sommerreifentest 2016

Viel Gutes

Der ÖAMTC und seine Partner haben insgesamt 32 Modelle – das Ergebnis des großen Tests 2016 ist im Großen und Ganzen erfreulich.


Die getesteten Dimensionen waren 185/65 R15 88 H und 225/45 R17 94 Y, geprüft wurde nach allen relevanten Sicherheits- und Umweltkriterien. Das Resultat: In der kleineren Dimension wurden sieben Modelle mit ’sehr empfehlenswert‘ beurteilt; in der größeren Dimension waren es vier. Dazu kommen einige ‚empfehlenswerte‘ Produkte in beiden Dimensionen. Lediglich zwei der Reifen im Test erhielten die Note „bedingt empfehlenswert“, ein Modell ist „nicht empfehlenswert“.

185/65 R 15 88 H

ADAC Sommer-Reifen-Test_EPG Bridgestone_Italien_2015
Von den 16 in der Dimension 185/65 R 15 88 H getesteten Reifen erreichten je sieben Modelle die Noten „sehr empfehlenswert“ bzw. „empfehlenswert“ (dies vorwiegend aufgrund schwächerer Nassgriffeigenschaften). Es gab es aber auch zwei Negativ-Ausreißer. Der Nankang Green-Sport Eco-2+ ist wegen seiner Schwäche bei Nässe „bedingt empfehlenswert“. Noch schwächer bei Nässe ist der GT Radial Champiro VP1, er kann auch auf trockener Fahrbahn nicht restlos überzeugen – „nicht empfehlenswert“! Laut Hersteller ist bereits das Nachfolgemodell Champiro FE1 erhältlich. Einen Sommerreifen sucht man in der Ergebnisliste vergebens: den Pirelli Cinturato P1 Verde. Denn beim Test kommen mehrere Reifensätze zum Einsatz, die Unterschiede liegen üblicherweise nur innerhalb der Messstreuung. Bei den Pirellis gab jedoch zwischen zwei Reifensätzen desselben Modells (aus unterschiedlichen Werken) gravierende Unterschiede bei den Nassgriffeigenschaften. Ein Nachtest mit neu gekauften Reifen, wieder aus beiden Produktionsstandorten, zeigte das gleiche Bild. Damit wollte der ÖAMTC keine Bewertung zu diesem Modell abgeben.

225/45 R 17 94 Y

ADAC Sommer-Reifen-Test_EPG Bridgestone_Italien_2015
16 Modelle in dieser Dimension 225/45 R 17 94 Y: Auch hier ist die Auswahl an „empfehlenswerten“ Sommerreifen breit. Vier (Continental ContiSportContact 5, ESA-Tecar Spirit 5 UHP, Pirelli P Zero, Vredestein Ultrac Vorti) erreichten die Note „sehr empfehlenswert“. Die blieb den meisten „empfehlenswerten“ Modellen übrigens wegen ihres Verhaltens bei Nässe versagt. Am anderen Ende der Skala kam nur der Maxxix Victra Sport VS01 aufgrund schwacher Nassgriffeigenschaften über ein „bedingt empfehlenswert“ nicht hinaus. Auffällig beim Blick auf dieses Ergebnis ist das Fehlen einiger bekannter Marken wie z. B. Goodyear, Dunlop, Bridgestone und Kumho: Zum Zeitpunkt des Einkaufs der Testreifen waren deren neue Modelle noch nicht verfügbar.
Quelle: ÖAMTC

Internet der Dinge: Autos als Datenquellen

„My Car My Data“

Fahrzeuge sind in immer größerem Maß vernetzt – damit stellt sich die Frage: Wem gehören die Daten, und wer darf sie nützen?

Weil es immer mehr und immer bessere Assistenzsysteme gibt, sind Fahrzeuge bereits mit Sensoren vollgestopft. Ständig werden Daten gesammelt, aber nur zum Teil dem Fahrer angezeigt.
Aus ihnen lässt sich eine Menge über das Fahrverhalten und die Reisegewohnheiten (und damit die Lebensumstände) des „Users“ ablesen. Daher sind sie bares Geld wert.
Die ab 2018 verpflichtende „E-Call“-Funktion steigert den Grad der Vernetzung. Das autonom fahrende Auto braucht sowieso komplette Vernetzung, um überhaupt funktionieren zu können.
Deshalb die Kampagne „My Car My Data“: Der Autofahrer-Weltverband FIA will die rechtlich verankerte Selbstbestimmung der Autofahrer darüber, welche Daten von den Fahrzeugen weitergegeben werden.
Etliche Informationen gehen auch an den OEM (original equipment manufacturer, Autohersteller), ohne dass es den Fahrzeughaltern bewusst ist. Dabei geht es beispielsweise um den technischen Zustand eines Pkw, aber auch um das Fahrverhalten des Autolenkers.
Diesen Transfer sollen Fahrzeugeigentümer und –fahrer auf Wunsch abstellen können. Und andererseits sollen, wiederum auf Wunsch des Eigentümers, auch Dritte wie z.B. freie Werkstätten oder Pannendienste dazu Zugang haben.

Alle wollen’s wissen

Im August hat die FIA untersuchen lassen, in welchem Umfang zwei handelsübliche Fahrzeuge Daten erfassen und übermitteln. Das Ergebnis: Erfasst werden Fahrerprofil, Standorte und Fahrzeit des Autos ebenso wie die vom Telefon synchronisierten Kontaktdaten.
Zugriff hat derzeit nur der OEM. Der Transfer in Richtung Werk erfolgt mittels eingebauter SIM-Karte oder über Auto-bezogene Apps am mitgebrachten Telefon.
Vom OEM gehen diese Daten dann womöglich weiter an Dienstleister; die treten dann auf Basis dessen z.B. bei Unfällen oder Pannen in Aktion, schicken Wartungserinnerungen aus oder erstellen individuell zugeschnittene Versicherungsangebote.
Konnektivität, Navigation und andere vernetzte Technologien werden von den OEMs zugekauft; die Technologiepartner wie Apple, Google und andere sind allerdings ganz groß im Geschäft mit den Fahr- und Reisedaten der Nutzer. Dieses Geschäft hätten die Autofirmen gerne selber gemacht. Da geht es natürlich um „e-commerce“ und zielgerichtete Werbung.

„Meine Daten gehören mir!“

12.000 Personen in ganz Europa wurden zum Thema befragt, davon 1.001 in Österreich. Das Ergebnis: eine Mehrheit der Autofahrer hat nichts gegen die Aufzeichnung und Weitergabe von Daten – aber unter bestimmten Voraussetzungen und zu klar bestimmten Zwecken.
95 Prozent fordern gesetzliche Regelungen für den Datentransfer von und zu Fahrzeugen, 91 Prozent möchten die Möglichkeit der Abschaltung haben, und 92 Prozent möchten damit verbundene Angebote für Pkw-Dienstleistungen herstellerunabhängig wählen können.
Die Ergebnisse für Österreich: 86 Prozent der Befragten würden ausgewählte Daten zur Pannenbehebung weitergeben; 91 Prozent möchten jedoch den Pannendienst selbst wählen. 97 Prozent wollen die Kommunikation aus dem Auto komplett abschalten können. 92 Prozent fordern klare Regelung durch Gesetze.
Die FIA und die in ihr vertretenen Autofahrerclubs wünschen sich eine verpflichtende Offenlegung für jedes am Markt befindliche Auto: welche Daten werden erfasst, gespeichert und weitergegeben?
Mehr dazu unter www.mycarmydata.eu